Interviews und Geschichten des Europa League-Auftaktsieges nach Mitternacht in Nikosia
Da ist es wieder, das Cupgesicht des FC Zürich. Der Europacup-Auftakt ist mit dem 1:0-Auswärtssieg gegen AEK Larnaca rundum geglückt. Zum ersten Mal kann der FCZ in einer Europa League-Gruppenphase ein Auswärtsspiel gewinnen! Und AEK Larnaca mit seiner Wahnsinns-Europacupheimserie (sieben Spiele, 20:0 Tore!) kommt dank der solidarischen Leistung der Limmatstädter praktisch nie dazu, seine gefürchteten Bälle hinter die gegnerische Abwehr spielen zu können. Die Gesamtleistung des Magnin-Teams erinnerte an die starken Auftritte in den entscheidenden Spielen des nationalen Cupwettbewerbes. Das sah auch der Zürcher Trainer nach der Partie so: „Wir schaffen es, uns in grossen Momenten zu steigern. Der nächste Schritt ist nun, dass wir lernen müssen, im „Alltag“ solche Leistungen auf den Platz zu kriegen, Routine zu gewinnen.“
Hekuran Kryeziu zeigte sein bisher bestes Spiel im FCZ-Dress und Captain Victor Palsson präsentierte sich annähernd in Cupfinal-Form. Bei Stephen Odey sind von Spiel zu Spiel Fortschritte zu erkennen und Assan Ceesay feierte ein gelungenes Début, auch wenn Trainer Ludo Magnin im Interview mit Züri Live noch „viel Arbeit“ für diesen vor sich sieht. Arbeit, die im Falle von Odey langsam aber sicher Früchte trägt.
Ceesays Landsmann Pa Modou ist hingegen seit dem Lugano-Spiel kurz vor der Nati-Pause von einem Moment auf den anderen in ein Leistungsloch gefallen – die Gelb-Rote Karte nach Zeitspiel und Foul passt da ins Bild. Dem immer wieder angeschlagenen Umaru Bangura unterliefen zudem in der Starthalbstunde fast im Fünfminutentakt grobe Fehlzuspiele. Das wirkliche Sorgenkind ist aber Izer Aliu. Vom Fuss bis weit über das Rechte Knie dick einbandagiert, bewegt der 18-jährige sich nach dem Spiel als einziger Zürcher mit einer nachdenklich-bitteren Miene an Krücken Richtung Mannschaftsbus. Bei seinen Comebacks in Lugano und bei Breitenrain hatte er bereits wieder gute Ansätze gezeigt. Die Art der im Abschlusstraining in Nikosia zugezogenen Verletzung wird nach der Rückkehr in Schweiz (die Mannschaft fliegt um die Mittagszeit) genau analysiert werden, aber es könnte sich um eine Knieverletzung mit längerer Ausfalldauer handeln. Neben der Leistung des FCZ, der Larnaca als erstes europäisches Team diese Saison zähmen und zurückbinden konnte, war Benjamin Kolollis Jubel vor der Südkurve nach seinem von Antonio Marchesano herausgeholten Handspenalty das Thema des Abends. Der Waadtländer hatte Routinier Toño im Larnaca-Tor in die falsche Ecke geschickt, dann die erste Bande übersprungen, dann die zweite …und…oh Schock!….dahinter war ein tiefes Loch. Glücklicherweise konnte der Flügelspieler, der in der Schlussphase für Pa Modou weiter nach hinten rückte, von den Teamkollegen unverletzt wieder hochgezogen werden.