Nigro und Marchesano bringen Tore, Spektakel und den Heimsieg / FCZ – Aarau Spielinfos und Stats

Wie häufig in dieser Saison gelingt dem FCZ im Spitzenspiel zu Hause gegen Aarau ein frühes Tor, diesmal war es nicht die ominöse zweite Minute, sondern die dritte. Mitentscheidend für diesen guten Auftakt war die starke Spieleröffnung von Kecojevic hinten heraus auf Stettler, der mit seinem Lauf durch die sich bietende Lücke an die Strafraumgrenze weitere Aarauer aus dem Spiel nahm. So hatten Schönbächler, Marchesano und Torschütze Winter genug Platz, um das 1:0 zu realisieren. Nach dem Aarauer Ausgleich zum 1:1 konnte Schönbächler mit einer feinen Einzelleistung im gegnerischen Strafraum den FCZ wieder in Führung schiessen, nachdem Kukeli mit guter Antizipation in der gegnerischen Hälfte einen verlorenen Ball schnell zurückerobert und direkt nach vorne gespielt hatte. Noch vor der Pause konnte Aarau aber wieder ausgleichen und erwischte dabei die Zürcher nach einem Abpraller aus dem Strafraum auf dem linken Fuss. Cédric Brunner vergisst in dieser Szene komplett, sich um seine rechte Seite zu kümmern. Er schaut nur vor den Strafraum auf den Ball und übersieht so den 10 Meter entfernt auf der Seite lauernden Ivan Audino (siehe Bild unten). Die gute Flanke des ehemaligen FCZ-Juniors kann so nicht mehr verhindert werden und ist in dieser Spielsituation dann in der Mitte schwierig zu verteidigen.

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In der zweiten Halbzeit geht der FCZ dann durch einen durch Marchesano souverän verwandelten Elfmeter wieder in Führung. Alain Nef, gegen den von Ref Bieri in der 1.Halbzeit beim 1:1 ein völlig unberechtiger Penalty erfunden worden war, verzichtete trotz des Gefühls, ungerecht behandelt worden zu sein, wie von Trainer Uli Forte vorgegeben auf allzu heftiges Reklamieren, und nahm sich dafür das „Recht“ einen ebenso unberechtigten Kompensationspenalty herauszuholen. Das 4:2 entstand aus einem weiteren von MVP Antonio Marchesano gut ausgeführten Standard (ein Eckball), beim 5:3 lieferte der einmal mehr mit viel Licht, aber noch mehr Schatten agierende Sangoné Sarr mit dem Absatz die schöne Vorarbeit, und das 6:3 (erneut durch Koné) entstand aus einer Massflanke des eingewechselten Buff.

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Bei diesem 6:3-Sieg fielen mehr Tore als in den letzten sechs Begegnungen dieses Duells zusammengezählt. Zuletzt hatte es drei Mal ein Unentschieden gegeben (1x 1:1, 2x 0:0). Aus Sicht von Züri Live Hauptverantwortlicher dafür war unser Experte, Schauspieler und FCZ-Fan Leonardo Nigro, der nach ziemlich genau einem Jahr das zweite Mal auf dem Sender zu hören war – das erste Mal war beim 5:3-Heimsieg gegen Lugano gewesen (damals gleichzeitig der erste Sieg unter Sami Hyypiä und der erste Heimsieg seit einem halben Jahr) – Nigro bringt also offensichtlich Tore, Spektakel und einen Zürcher Heimsieg in den Letzigrund. Hier die Spielinfos zu FCZ – Aarau mit Leonardo Nigro:

Antonio Marchesano ist in dieser Saison nach dem Auswärtsspiel in Wohlen und dem Heimspiel gegen Schaffhausen zum dritten Mal MVP. Der FCZ schoss in diesen drei Spielen zusammengenommen 16 Tore, kassierte aber auch 5. Marchesano war an 10 der 16 geschossenen Tore in der Entstehung oder im Abschluss beteiligt.  Auch bei seinen vorherigen Klubs Biel und Winterthur fielen mit Marchesano auf dem Platz immer wieder sowohl vorne wie hinten viele Tore. Mit Marchesano fehlt die defensive Kompaktheit, die vorne beginnen muss, dafür gibt es viele Tore. Auf Challenge League-Niveau kann diese Rechnung aufgehen. Marchesano war es auch, der den ersten in dieser Meisterschaft für den FCZ gepfiffenen Penalty souverän verwandeln konnte. Cavusevic hatte seinen im Europacup gegen Osmanlispor verschossen. Auffällig zudem, dass die Hälfte der 12 vom FCZ geschlagenen Flanken vom erneut gut spielenden Nicolas Stettler stammten.

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FCZ – Aarau 6:3 Highlights: Torreigen mit Marchesano

Der FCZ gewinnt den Spitzenkampf gegen Aarau gleich mit 6:3 und hat nun auch gegen diese Konkurrenten zur Zeit eine positive Bilanz. Es ist der erste Heimsieg gegen Aarau nach 7 mageren Jahren! Zwei Wochen nach dem Blitzstart gegen Schaffhausen gelang dem FCZ erneut ein schnelles Tor, diesmal durch Adrian Winter nach einem guten Spielaufbau von Kecojevic und Stettler über links. Immer wenn zuletzt Antonio Marchesano in der Startformation stand, gab es einen torreichen Sieg: 5:0 in Wohlen, 5:2 gegen Schaffhausen, 3:1 bei Xamax und 6:3 gegen Aarau.

FCZ – Aarau 6:3 (2:2)

Tore: 3. Winter (Marchesano) 1:0, 27. Rossini 1:1 (Penalty, Besle), 36. Schönbächler (Winter) 2:1, 44. Burki (Audino) 2:2; 48. Marchesano 3:2 (Penalty, Nef), 51. Sarr (Marchesano) 4:2, 58. Rossini (Ciarrocchi) 4:3, 80. Koné (Sarr) 5:3, 82. Koné (Buff) 6:3.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Kecojevic, Stettler; Winter, Kukeli, Sarr, Schönbächler (68. Rodriguez); Marchesano (79. Buff), Koné (83. Cavusevic).

Aarau: Bucchi; Thrier, Besle, Thaler, Markaj; Wüthrich (66.Tréand), Burki, Jäckle, Audino (74. Josipovic); Ciarrocchi, Rossini.

Erneut in der 2.Minute in Führung: FCZ – Schaffhausen 5:2 Highlights

Das klare Resultat von 5:2 täuscht ein bisschen – man merkt dem FCZ die Europacupspiele vom Donnerstag jeweils schon an. In Bellinzona spielte der Stadtclub nur rund 20 Minuten gut, profitierte vor allem vom frühen Tor in der 2.Minute durch Moussa Koné und von der Unterklassigkeit des Gegners. In Aarau lief es schon besser – es waren 50-60 gute Minuten, die am Ende im Spitzenkampf im Brügglifeld noch den verdienten Ausgleich brachten.

Beim dritten Après-Europacup-Match kann das Team von Trainer Uli Forte wieder bereits in der 2.Minute das 1:0 erzielen. Zum vierten Mal in den letzten neun Partien trifft der FCZ in dieser Minute. Der für den gesperrten Nef und verletzten Bangura nach seinen Teileinsätzen in Bellinzona und Wohlen zum ersten Mal von Beginn weg spielende Armin Alesevic eine sehr solide Leistung. Zusätzlich erzielte er nach einem Marchesano-Freistoss aus relativ spitzem Winkel per Direktabnahme das wichtige 3:1. Alesevic hatte diesen Sommer im ersten Testspiel gegen Austria Lustenau bereits den ersten FCZ-Treffer der Saison erzielt. Adrian Winter spielte wie in Bukarest (wo die Rumänischen Reporter in der TV-Übertragung seine technischen Qualitäten lobten) erneut von Beginn weg, und war mit seinem Kampfgeist und Einsatzwillen sowohl offensiv wie auch defensiv enorm wertvoll.

Der heute im zentralen Mittelfeld eingesetzte Antonio Marchesano zeigte wie immer in dieser Saison im Spiel mit Ball eine gute Leistung und überzeugte vor allem mit seinem One Touch-Fussball und der Beteiligung an gleich vier der fünf Treffer. Defensiv fehlte es aber auch wegen Marchesano im Zentrum an Stabilität. Davide Chiumiento konnte zwar mit seinem Absatzpass beim 2:0 brillieren, die läuferische Leistung und auch der Fokus waren für Challenge League-Verhältnisse ungenügend. Chiumiento verursachte zu viele Ballverluste und liess die Schaffhauser zu viel Raum zum Spielaufbau von hinten heraus. Gegen einen stärkeren Gegner oder ohne die sehr gute Zürcher Effizienz vor dem gegnerischen Tor wäre das schiefgegangen.

FC Zürich – FC Schaffhausen 5:2 (4:2)

Tore: 2. Eigentor Mevlja (Marchesano) 1:0, 13. Marchesano (Chiumiento) 2:0, 21. Demhasaj 2:1, 28. Alesevic (Marchesano) 3:1, 36. Demhasaj (Frontino) 3:2, 39. Schönbächler (Chiumiento) 4:2, 56. Winter (Marchesano) 5:2.

Zürich: Vanins; Brunner, Alesevic, Kecojevic, Voser; Winter (69. Rodriguez), Sarr (61. Buff), Marchesano, Schönbächler; Chiumiento, Cavusevic (72. Koné).

Schaffhausen: Grasseler; Gonçalves, Lekaj, Neitzke, Mevlja; Tranquilli (63. Gül), Facchinetti (63. Tadic), Zock, Menezes; Frontino, Demhasaj (82. Rossi).

Schönbächlers erfolgreicher Kurzauftritt als Rechtsverteidiger: Steaua – FCZ 1:1 Stats & Spielinfos

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Nachdem Uli Forte in Villarreal noch auf eine Dreier-/Fünferabwehr gesetzt hatte, blieb er in Bukarest dem Standardsystem treu – sei es wegen des Ausfalls von Umaru Bangura, oder weil dies sowieso so geplant gewesen war. In der Schlussphase wurden mit Schönbächler, Cavusevic und Marchesano der Reihe nach drei Offensivspieler eingewechselt und dabei mit Sarr und Brunner auch zwei Defensive vom Feld genommen. Dies hatte zur Folge, dass Buff ins Mittelfeldzentrum zurückrückte und Koné und Cavusevic abwechslungsweise über den Rechten Flügel kamen, was in solchen Situationen eine übliche Rochade ist. Aussergewöhnlich war, dass nach der Einwechslung von Marchesano Marco Schönbächler auf der Rechten Aussenverteidigerposition gefragt war. Von dort aus leitete dieser in starker Bedrängnis von Tudorie mit einem Pass in die Tiefe auf Cavusevic den Ausgleichstreffer von Koné ein.

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In Bukarest gab es mit 7,4 einen neuen Saisonrekord bei der Durchschnittsnote der 14 eingesetzten Spieler (Skala 1-10). Bisher lag dieser mit 7,3, aufgestellt in Villarreal, knapp tiefer. Im Madrigal hatte der FCZ an vorderster Front mit einer sehr diszplinierten und solidarischen Defensivleistung überzeugt. In Bukarest hingegen war das Spiel deutlich offener und für die Zuschauer äusserst unterhaltsam. Der Saisonrekord an Top-Offensivaktionen wurde auf FCZ-Seite dabei mit 37 regelrecht pulverisiert. Und auch die 9 Top-Offensivaktionen von Roberto Rodriguez bedeuten Saisonrekord für einen einzelnen Spieler. Buff (7) und Koné (5) hatten im Bukarester Nationalstadion ebenfalls aussergewöhnlich viele starke Offensivaktionen.

Alles läuft über Marchesano: Wohlen – FCZ 0:5 Stats, Performance, Spielinfos und Analysen

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Der bisher vor allem im Cup forcierte Antonio Marchesano steht in der Meisterschaft zum ersten Mal in der Startformation und wird gleich Züri Live-MVP. An drei der fünf Tore ist der Tessiner beteiligt, bei zweien mit einem direkten Assist. Noch eindrücklicher ist die Bilanz bei den Torchancen. Marchesano hat bei sage und schreibe 21 von 24 Torchancen seine Füsse im Spiel. 12 von 20 direkten Assist gehen auf das Konto von Marchesano, ein Drittel der FCZ-Torchancen in Wohlen hat er selbst. Dazu schlägt er 11 von 14 Eckbällen. Die Aussage „alles läuft über Marchesano“ ist damit wahrlich nicht übertrieben.

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Neben Marchesano bestätigen Moussa Koné und Ivan Kecojevic ihre starke Form der letzten Wochen, vorwiegend in Bezug auf die Defensivarbeit. Koné hat mit 8.0 zur Zeit den besten Züri Live-Notenschnitt aller FCZ-Akteure. Umaru Bangura erzielt sein erstes Tor im FCZ-Trikot, lässt aber in der 2.Halbzeit mit der ein oder anderen Unaufmerksamkeit unnötig Gefahr aufkommen.

„Für Yapi emotional“: Aarau – FCZ 1:1 Spielinfos und Analysen

Gilles Yapi gelingt beinahe zwei Jahre nach dem Horror-Foul von Sandro Wieser bei der erstmaligen Rückkehr auf das Brügglifeld eine starke Leistung. Später war diese Tat von den Aarauer Fans in einer Choreographie auch noch glorifiziert und zur Nachahmung empfohlen worden. Der FCZ-Captain ist nach dem 0:1-Rückstand in seinem Team der Antreiber in der Schlussphase, welcher dafür sorgt, dass die Bälle möglichst schnell und direkt in die Offensivzone gespielt werden. Nach einer überlegen geführten ersten Halbzeit und Schlussphase, 15:7 Abschlüssen auf dem Brügglifeld, und dem Nachteil der ein oder anderen unnachvollziehbaren Entscheidung von Schiedsrichter Schnyder, war schlussendlich der Ausgleich durch Ivan Kecojevic kurz vor Schluss hochverdient.

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Neben Yapi hatte auch Einwechselspieler Moussa Koné einen grossen Anteil an der späten Wende. Mit einem Sprint in die Tiefe und dem wuchtigen Abschluss aus spitzem Winkel läutete der 19-jährige die finale Druckphase ein, und legte danach zwei Mal gut aus dem Strafraum heraus für Mitspieler ab – beim ersten Mal resultierte eine Topchance für Cavusevic, beim zweiten Mal das Tor von Kecojevic. Obwohl nur 21 Minuten auf dem Platz, ist Koné damit der Züri Live-MVP der Partie. Auch der eingewechselte Davide Chiumiento war ein Pluspunkt und zeigte eine klare Steigerung gegenüber seinem schlechten ersten Teileinsatz in Bellinzona.

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Aarau – FCZ 1:1 Highlights – verdienter Ausgleich in Nachspielzeit

Der FCZ zeigt auf dem Brügglifeld eine gute erste Hälfte, in der man aber aus dem Nichts durch einen umstrittenen Gegentreffer durch Tréand mit 0:1 in Rückstand gerät. In einer strittigen Szene im Aarauer Strafraum mit Besle wird Rodriguez zudem kein Penalty zugesprochen. Und Cavusevics Tor wird wegen vermeintlichem Offside aberkannt. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gelingt es dem FCZ dann nicht, Druck aufs Aarauer Tor auszuüben. Nach den Einwechslungen von Koné, Chiumiento und Schönbächler ändert sich dies gegen etwas müder werdende Aarauer danach aber. In der Nachspielzeit kommen die Weissen so durch den erneut sehr solide agierenden Ivan Kecojevic und per Kopf im Strafraum aufgelegt durch Moussa Koné noch zum verdienten Ausgleich, nachdem Aarau-Verteidiger Thaler den eigenen Captain Burki an den Rücken geschossen hatte.

FC Aarau – FC Zürich 1:1 (1:0)

Stadion Brügglifeld – Zuschauer 7’800 (ausverkauft) – SR Urs Schnyder

Tore: 31. Eigentor Vanins (Jäckle) 1:0, 94. Kecojevic (Koné) 1:1

Aarau: Bucci; Thaler, Besle, Garat (84. Giger), Martignoni; Perrier,  Jäckle, Burki; Ciarrocchi, Rossini (36. Josipovic), Tréand (79. Wüthrich).

Zürich: Vanins; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser; Rodriguez, Yapi, Kukeli (77. Schönbächler), Winter (69. Koné); Buff (64. Chiumiento), Cavusevic.

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