Daniel Denoon kommt zum Début – Flügelzange Ligue-Okita mit Startelfchance / FCZ – Luzern Vorschau mit Aufstellungen

Der FCZ lädt den FC Luzern zum Spitzenkampf in den Letzigrund. Die Innerschweizer spielen auch diese Saison mit dem von Trainer Mario Frick präferierten Rhombus-System. Dabei sind zur Zeit da Neuzugang Adrian Grbic noch nicht ins Training eingestiegen ist, der Doppelsturm Klidjé / Villiger und dahinter auf der Nummer 10 Karweina gesetzt, genauso wie die beiden Achter Beloko links und Captain Dorn rechts. Auf der 6er-Position ist Stankovic der Nachfolger des abgewanderten Jashari. Er wird aber auch heute vorerst wieder von Eigengewächs Tyron Owusu ersetzt.

Luzern hat sein Kader quantitativ weiter abgespeckt mit inklusive Grbic nur 14 Spielern auf der Kontingentsliste – der Rest sind alles lokal ausgebildete Spieler unter 21 Jahren. Ausserdem erhält Rrudhani eine Chance in der Startformation und dadurch rückt Captain Dorn auf die Aussenverteidigerposition, wo er Ottiger verdrängt. Die gefährlichste Offensivwaffe ist bisher aber der neu verpflichtete Linksverteidiger Ciganiks. Seine Flanken und Standards gehören zu den wirkungsvollsten der Liga. Ihn muss der FCZ unbedingt daran hindern, zu solchen Situationen zu kommen.

Profitieren die Jungen vom Fall „Bajrami“?

Der Krach zwischen Coach Ricardo Moniz und der Familie Bajrami, dem unter anderem die Unzufriedenheit eines jungen Spielers mit seinen Einsatzzeiten zum Saisonstart zugrunde liegt, scheint für andere junge Spieler beim FCZ positive Folgen zu haben. Der lange verletzt gewesene Daniel Denoon (20) kommt zu seinem Super League-Début. Und dies ausgerechnet gegen Luzern, wo er diesen Sommer im Gespräch gewesen sein soll. Dies nach einem noch etwas zögerlichen Auftritt beim Testspiel gegen die eigene U21. Diese Saison war er erst gerade zu einem kleinen Teileinsatz von 17 Minuten in der Promotion League gekommen. Junior Ligue und Jonathan Okita werden ebenfalls für ihre zuletzt verbesserten Leistungen belohnt. Zudem ist seit dem Startspiel in Yverdon erstmals Tosic wieder dabei. Krasniqi fehlt hingegen weiterhin.

Zwei Trainer und ihre Elemente: Feuer und Luft oder Feuer und Erde?

Wer hat bei FCZ – FC Luzern die entscheidende Wirkung – Ricardo Moniz oder Mario Frick?

FCZ – FC Luzern ist der Spitzenkampf der 6. Runde in der Super League. Der Gewinner dieses Spiels wird als Leader in die Länderspielpause gehen und sich dadurch und wegen der 2. Cup-Hauptrunde länger als üblich im Licht der immer noch wärmenden Herbstsonne zeigen können. Interessant ist es vor dieser Begegnung, auf die beiden Cheftrainer zu blicken.

Ricardo Moniz, Feuer und Luft

Neben Ricardo Moniz verkörpern wohl nur noch Ludovic Magnin und Marco Schälibaum als Trainer in der Super League das Element Feuer im gleichen Mass. Bei Moniz könnte aber auch noch das Element Luft dazukommen.

Ricardo Moniz ist wohl ein Hochbegabter unter den Trainern, der schnell sehen kann, was wie und warum nicht funktioniert und wie etwas besser funktionieren könnte. Dazu hat er eine Energie des raschen Handelns. Er nutzt jede Gelegenheit zur Korrektur während eines Spiels, nicht nur die Trinkpausen oder Halbzeitpausen, was in Sportarten mit durchlaufenden Spielzeiten, grossen Distanzen zur Übermittlung von Botschaften und einer hohen Anzahl beteiligter Spieler und Staff-Mitgliedern nicht ganz einfach ist. Ricardo Moniz ist bestimmt ein kantiger Typ.

Die durchschnittliche Amtszeit eines Trainers in der Super League beträgt gegenwärtig recht genau ein Jahr. Ricardo Moniz ist aktuell der Trainer mit der achtlängsten Amtszeit, wenn berücksichtigt wird, dass er dieses Amt interimistisch schon im April 2024 übernommen hat. Nun gibt es immer wieder Medienschaffende, die regelmässig betonen, dass Moniz seit 2011 elf Stellen innegehabt habe. „Es sind einfach Fakten!“ Es ist klar, was damit gesagt werden will unter der Tarnung, objektiv sein zu wollen. Indem bestimmte Fakten immer wieder genannt werden, bekommen sie ein grösseres Gewicht. Dagegen müssten im Sinne einer Objektivierung auch die durchschnittlichen Amtszeiten der Trainer in den einzelnen Ligen genannt werden. Gemessen an der Super League würde somit Ricardo Moniz schon Ende dieser Saison über dem Durchschnitt liegen, wenn er noch beim FCZ wäre. Vor allem ist Ricardo Moniz zur Zeit gemessen an Punkten pro Spiel der erfolgreichste Trainer der Liga. Was auch selten erwähnt wird, ist die Qualität der Arbeit und deren Nachhaltigkeit innerhalt eines Clubs. Diese lassen sich erst recht viel später beurteilen. Beispiel: Andy Egli wurde im Juli 2013 Nachwuchschef beim FC Luzern. Er war das (nur) zwei Jahre lang. Seine Arbeit ist immer noch sehr, sehr nachhaltig. Und als Cheftrainer hatte Andy Egli in allen seinen Clubs eine durchschnittliche Amtszeit von 1.08 Jahren. Trotzdem hat er auch den FC Thun nachhaltig geprägt.

Auch eine andere Tatsache wird im Zusammenhang mit Ricardo Moniz immer wieder genannt, ohne dass dabei der jeweilige Zusammenhang erwähnt wird; die Auswechslung eines eingewechselten Spielers während der Partie. Jede Situation der drei Auswechslungen in dieser Saison ist für sich anders gewesen. Entscheidend dabei sind auch Einvernehmen mit der Mannschaft und die Deklaration dieses Vorgehens. Wenn ein Trainer dem Team vermittelt, dass es in der Verantwortung des Trainers vorkommen kann, einen Ersatzspieler wieder auszuwechseln, ist das ein Mittel zum Erfolg. Wenn ein Trainer etwas sofort sieht und danach rasch handelt, kann das auch ein Zeichen von überdurchschnittlicher Qualität sein. Journalisten fordern immer wieder kantige Typen im Fussball, um interessante Äusserungen zu erhalten oder Verhaltensweisen zu kommentieren. Kaum ist einmal ein Trainer kantig, ruft das die Moralapostel unter den Journalisten auf den Plan, die teilweise selber auch sehr kantig sein können.

Der FCZ hat sich auf den Spitzenkampf gegen den FC Luzern im Letzigrund sehr gut vorbereiten können, weil das Spiel in St. Gallen verschoben worden ist und für einmal eine willkommene Pause bekommen nach zusätzlichen vier europäischen Qualifikationsspielen.

Mario Frick, Feuer und Erde

Mario Frick war seit September 2012 beim FC Balzers, dem FC Vaduz und dem FC Luzern Cheftrainer und wirkte dabei während 383 Spielen in seiner Funktion. Er wurde noch nie entlassen, sondern nahm jeweils eine nächste, höhere Aufgabe an. Zwischendurch wirkte er etwas mehr als ein Jahr lang bei Vaduz und auch bei Liechtenstein im Nachwuchs als Trainer. Obwohl Frick sehr energiegeladen und leidenschaftlich wirken kann, zeigt sich in dieser bisherigen Laufbahn eine gewisse Bodenständigkeit. Diese besitzt er auch, wenn er nach Spielen respektvoll über den Gegner spricht, den er dabei oft lobt, egal welchen Ausgang das Spiel gerade genommen hat. Gewisse Journalisten sagen, dies sei eine Masche von Frick, speziell nach schwächeren Leistungen seiner Mannschaft.

Der FC Vaduz spielte unter Frick in der Ausstiegssaison in der Challenge League 2019/2020 vorwiegend in einem 3-4-1-2 sehr initiativ. Man wollte die Kontrolle über das Spiel selber haben und suchte die frühe Führung. Das änderte sich in der Super League. Die Spielweise wurde realistischer und musste zwangsläufig der viel höheren Qualität der Gegner angepasst werden. Kompakt und tief zu stehen, schnell umzuschalten, oft mit langen Bällen, das war das hauptsächliche Rezept, mit dem einzigen Ziel, als krasser Aussenseiter die Liga zu erhalten, dies schon sehr bald in einem 5-4-1-System. Dazu kam eine sehr hohe Erfolgsquote bei eigenen Standards. Es sah lange gut aus für den FC Vaduz. Erst in den letzten acht Runden brach die Mannschaft ein und konnte vom FC Sion und vom FCZ noch distanziert werden. In der letzten Runde verlor Vaduz gegen den FCZ im Letzigrund mit 1:4. Ein Sieg hätte dabei die Rettung bedeutet. Der Club aus dem Ländle agierte damals ähnlich, wie Union Berlin unter Urs Fischer. Wieder eine Klasse tiefer, blieb Frick diesem Spielstil mehrheitlich treu. Er verliess Vaduz als Wintermeister 2021/2022 und übernahm den klaren Tabellenletzten FC Luzern, mit welchem er in einem Kraftakt die Barrage gegen den FC Schaffhausen erreichte und gewann. Alessandro Mangiaratti, Fricks Assistent, übernahm dessen Posten in Vaduz. Mangiaratti ist nun mittlerweile Cheftrainer bei Yverdon und spielt mit diesem Club einen ähnlichen Fussball mit erstaunlichem Erfolg bei Heimspielen. Der Einfluss von Urs Fischer, eines Trainers aus der Deutschschweiz, durch Erfolge in Deutschland hierzulande erst auf der ganzen Linie wahrgenommen und akzeptiert, wirkt sich gleich auf zwei aktuelle Trainer in der Super League aus, auf einen Liechtensteiner in der Deutschschweiz und einen Tessiner in der Romandie, beide zusammen einmal gleichzeitig bei Vaduz angestellt.

Mario Frick lässt nun aber mittlerweile seine Mannschaft immer wieder in einem andern System auflaufen, meistens mit einer Viererkette in der Abwehr. Kaum ein Club wechselt die taktische Formation so oft, wie der FC Luzern. Das hing in der letzten Saison besonders mit Ardon Jashari zusammen. Jashari war wohl in der vergangenen Spielzeit der wichtigste einzelne Spieler in Bezug zur eigenen Mannschaft in der Super League und sein Trainer baute die Mannschaft sozusagen um Jashari herum. Fehlte dieser, änderte das System erst recht.

Sein Abgang wog dementsprechend schwer, aber auch diejenigen von Max Meyer und Martin Frydek. Dennoch ist es Frick sehr schnell gelungen, die Neuzugänge gut zu integrieren. Mit Andrejs Ciganiks (linker Verteidiger), Stefan Knezevic (Innenverteidiger), Aleksandar Stankovic (defensives Mittelfeld), Donat Rrudhani (Flügel), Sinan Kerweina (Sturm) und die nun fest verpflichteten Jesper Löfgren (Innenverteidiger) und Adrian Grbic (Sturm) ist das Kader in der Qualität merklich breiter geworden.

Der FC Luzern setzt dazu im Moment als einziger Club in der Super League konsequent auf die eigene Jugend und führt die Tabelle der Nachwuchs-Trophy mit 1762 Einsatzminuten klar vor Yverdon Sport mit 952 Minuten an. Der FCZ rangiert mit 56 Einsatzminuten auf dem neunten Rang. Diese Wertung berücksichtigt den Einsatz von Spielern in der Super League, welche in den U19- oder U21-Verbandsmannschaften des Schweizerischen Fussballverbandes spielberechtigt sind.

Ein weiterer Punkt: Offensichtlich ist es dem Staff des FC Luzern gelungen, nicht nur die eigenen Junioren wie Pascal Loretz, Severin Ottiger, Luca Jaquez, oder Lars Villiger und andere besser zu machen – sondern auch Spieler wie Pius Dorn, Nicky Beloko (beide aus der Challenge League) oder Thibault Klidjé.

So ist die Mannschaft zur Zeit im Fluss und mit drei Siegen in Serie gegen Sion, in Lugano und gegen Winterthur so erfolgreich, wie zuletzt vor einem halben Jahr. Luzern ist auf der Nordseite am Rand der Alpen die südlichste grössere Stadt. Dies bemerkte einmal ein Funktionär des FCL und schloss daraus einen Zusammenhang mit den in kurzer Zeit wechselnden emotionalen Hochs und Tiefs, welche der dortige Fussballclub in der Bevölkerung auszulösen vermag. Entsprechend zahlreich und vorfreudig werden die Fans des FC Luzern im Letzigrund erscheinen, einen Ort den sie umgangssprachlich „Schletztigrond“ nennen, weil dort der Wind stark durchziehen kann. Nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Winterthur, errungen im Urs-Fischer-Union-Berlin-Stil, hat Mario Frick diese Euphorie befeuert und ist trotzdem auch bodenständig geblieben: „Wir möchten nächstes Wochenende auch in Zürich gewinnen. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe. Das wissen wir. Aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“

Mit neuen Impulsen die kurze Talsohle durchschritten / Luzern – FCZ Analyse mit Randnotizen: Kulturwandel und Rangliste der besten Saisonleistungen

MEHR OFFENSIVE FREIHEITEN UNTER URAL, UNTERSTÜTZT DURCH DAS DEFENSIVE GEWISSEN ROMANOS / LUZERN – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Die defensiv sehr disziplinierte FCZ-Derbyleistung wurde in Luzern noch einmal getoppt. In der Züri Live-Auswertung gab es die mit Ausnahme der Cup-Partie gegen Red Star mit Abstand tiefste Anzahl an Minuspunkten im Defensivbereich, was auf ein annähernd fehlerloses Spiel hindeutet. Dies gegen einen Gegner, der normalerweise viel Druck macht, sich diesmal aber mit einer Fünferabwehr zurückzog – etwas ähnlich wie zuvor schon in Winterthur. Die allgemeine defensive Stabilität wurde auf beiden Seiten in Person eines schwierig zu überwindenden Innenverteidigers (Löfgren vs. Kryeziu) noch verstärkt. Der FCZ trat ohne die gesperrten beziehungsweise verletzten Condé, Katic, Guerrero und Daprelà an – Luzern hatte aber durch Krankheitsfälle noch mehr Ausfälle zu verkraften. Nur dadurch kam beispielsweise der in dieser Saison bisher enttäuschende Routinier Nicolas Haas zum Einsatz, dem viele Fehler unterliefen – zuletzt auch der entscheidende beim FCZ-Tor in der 90. Minute, als er im Anschluss an eine Loretz-Klärung nach Okita-Eckball einseitig und zu früh den Vorwärtsgang einschaltete – und seinen Gegenspieler Marchesano aus den Augen liess.

Verdienter Auswärtssieg mit neuem Ansatz

Der FCZ stellte den Spielstil stark um und hatte in einem 4-2-3-1 65% Ballbesitz. Letztmals hatte der FCZ am 9. Oktober 2022 unter Interimstrainer Genesio Colatrella (nicht zufälligerweise wie Ural / Romano ebenfalls aus der Academy) gegen den FC Winterthur mehr Ballbesitz gehabt! Sogar im Cup gegen die Amateure des FC Tuggen war es weniger gewesen. Man liess sich dabei aber nicht mehr so häufig und gefährlich auskontern wie auch schon in Luzern. Auch bei den Expected Goals lag der FCZ mit 1,08 vs. 0,66 vorne. Im Gegensatz zum Derby kam man in Luzern wieder zu relativ vielen Abschlüssen, nämlich 17 an der Zahl. Relativ lange Passkombinationen gingen diesen Abschlüssen voraus. Luzern stellte zur Pause im Mittelfeld leicht um. Der einzige 6er Ardon Jashari rückte auf die 10er-Position vor, während gleichzeitig die Doppel-8 Haas / Beloko auf die Doppel-6 zurückrückte. Die Zürcher Offensivreihe Rohner / Marchesano / Okita vermochte sich in der 2. Halbzeit zu steigern. Im ersten Spielviertel hatten vorne speziell Marchesano und Conceição noch Mühe gehabt, sich gegen die physisch stärkeren Gegenspieler durchzusetzen. Der 1:0-Siegtreffer kurz vor Schluss direkt vor der eigenen Kurve war verdient. Bei diesem Tor passte letztendlich alles zusammen. Zuletzt ein Tor aus einem Eckball hatte der FC Zürich beim 3:1-Heimsieg gegen YB Ende November erzielt.

Highlights – “Brecher rettet 0:0“

Personalien – Brecher entwickelt sich positiv

  • Antonio Marchesano: Sein einziger Abschluss geht rein. Vor Wochenfrist im Derby getroffen, in der Vorrunde bereits doppelt (davon ein Direkter Freistoss) auf der Allmend getroffen – und nun wieder. Viertes Game Winning Goal der Saison (diesbezüglich ex aequo mit Cédric Itten an der Ligaspitze). Mit Jonathan Okita zusammen bildet Marchesano das Top-Scoring Duo der Liga.
  • Calixte (Junior) Ligue: Kann auf der Mittelstürmerposition den Ball auch mal für aufrückende Mitspieler ablegen. Dieses Element fehlte bisher in dieser Saison im Zürcher Spiel.
  • Bledian Krasniqi: 12 Abschlussbeteiligungen. Spielt konstant auf hohem Niveau, unabhängig von der Leistung der Mitspieler, hat häufig Note „8“.
  • Rodrigo Conceiçâo: Lange Zeit kommt sein letztes Zuspiel nicht an. Seine erste gute Flanke kommt erst kurz vor Schluss und führt zu einem Eckball, aus welchem das Tor entsteht. Hat zuletzt gegen Lausanne-Sport, im Derby und nun in Luzern seine zuvor schlechte Torbeteiligungsquote verbessert.
  • Daniel Afriyie: Zum dritten Mal in Folge Note “7“.
  • Armstrong Oko-Flex: Diesmal nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite eingesetzt, kommt nur harzig in die Partie, ist dann aber beim Tor mit Zielstrebigkeit entscheidend beteiligt.
  • Jonathan Okita: Sein persönlich erster Eckball der Partie führt zum Tor. Es ist sein erster Pre-Assist seit dem 2:1-Derbysieg Ende September!
  • Yanick Brecher: MVP, da sowohl offensiv wie defensiv stark. Nach dem Auswärtsspiel bei Stade Lausanne-Ouchy zum zweiten Mal in dieser Saison mit Note “10“. Hat sich unter dem neuen Torhütertrainer Dean Santangelo innert relativ kurzer Zeit positiv weiterentwickelt.

Kommentare – „FCZ hilflos, ohne Plan“

Randnotiz 1 – Kulturwandel

Randnotiz 2 – Rangliste der besten Saisonleistungen

Insgesamt war der 1:0-Sieg in Luzern mit einer Durchschnittsnote von 6,8 die viertbeste Saisonleistung des FC Zürich – nach dem Auswärtsspiel bei YB (7,1), dem Heimspiel gegen Luzern (7,0) und dem ersten Heimspiel gegen YB (6,9). Interessanterweise gelangen die vier besten Leistungen also jeweils gegen YB und Luzern. Beide Teams waren früher eher “Angstgegner“ des FCZ – und bei beiden hat sich dies in den letzten Jahren stark gewandelt.

Ebenfalls interessant: aufgrund der Punktausbeute und Tabellenlage wird allgemein die Story erzählt, dass der FCZ seinen Höhepunkt mit dem 3:1-Sieg gegen YB in der 15. Runde gehabt habe – und von da an sei es bergab gegangen. Die Leistungskurve sieht hingegen anders aus. In dieser Hinsicht war das 3:1 gegen YB im Gegenteil der Auftakt der bisher besten Phase der Saison mit der punktemässig schlechten aber leistungsmässig guten letzten Woche vor Weihnachten bis und mit dem Auftakt gegen den FCB nach der Winterpause. Nach Züri Live-Noten befand man sich nach dem unglücklich in letzter Minute verlorenen 284. Derby für eine Woche gegen Lausanne-Sport und in Yverdon in der Talsohle, aus welcher man nun aber bereits wieder herauszukommen scheint.

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Telegramm (transfermarkt)

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Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

Die beiden Gegner der 24. Runde haben gemeinsam, dass sie zuletzt gemässen an den Torchancen (Expected Goals) eher schlecht belohnt wurden. Der letzte eher glückliche Punktegewinn des FC Luzern war das 1:1 im Letzigrund gegen den FCZ vor der Winterpause. Seither hätte der FCL mehr als die neun Punkte in fünf Partien dieses Kalenderjahres holen können. Im Heimspiel gegen Lausanne-Sport gelang den Innerschweizern das Husarenstück während beinahe 90 Minuten in Unterzahl zu spielen und trotzdem die Partie von 0:1 auf 2:1 zu drehen. Gegen den FCZ werden allerdings neben dem gesperten Severin Ottiger und dem verletzten Ismail Beka zusätzlich Dorn, Max Meyer, Simani, Ademi und Spadanuda wegen einer Grippewelle krank gemeldet. Frydek und Grbic gelten als fraglich.

Welche taktischen Lehren zieht Mario Frick aus der Niederlage in Winterthur?

Der FCL hat zuletzt seine taktische Formation häufig gewechselt. Gegen Stadt Lausanne-Ouchy (3:0-Auswärtssieg) lief das Frick-Team in einem 4-2-3-1 auf, beim 1:0-Heimsieg gegen den FC St. Gallen dann in einem 3-4-1-2. In beiden Partien wurde viel mit hohen Bällen agiert, wobei das Spiel gegen die Ostschweizer direkter durch die Mitte war und im Waadtländ etwas mehr über die Seiten gespielt wurde. In Winterthur zeigte sich der Respekt von Frick gegenüber dem Aufsteiger von 2022, als er sein Team vorsichtig in einem 4-4-2 agieren liess und dabei mit nur zwei Mann vorne über weite Strecken kein richtiges Pressing aufzog. Die Vorsicht zahlte sich nicht aus, denn der FCW drehte die Partie und fügte Luzern nach deren drei Siegen in Folge wieder mal eine Niederlage bei. Der FCZ ist nun ein weiterer direkter Konkurrent, der nur zwei Punkte vornedran liegt. In dieser Partie könnten für Luzern die Winter-Neuverpflichtungen Löfgren und Grbic bereits eine wichtige Rolle einnehmen.

Der FC Zürich hatte im Vergleich zu Luzern in den letzten Partien deutlich mehr Ballbesitz und eine höhere Präzision im Passspiel. Man spielt kontrollierter und weniger direkt. Gewonnen hat man dann allerdings wie so häufig die Partie mit dem tiefsten Ballbesitz, nämlich das 285. Derby. In den Partien, in denen der neue Coach Murat Ural für den gesperten oder kranken Bo Henriksen an der Seitenlinie stand, war auffällig, dass die Spieler sich etwas mehr aus den starren Henriksen-Abläufen lösen konnten, offensiv aufblühten und sich auch mal etwas getrauten. Es mangelte in diesen Partien letztendlich aber an der Abschlusseffizienz – und auch am defensiven Kalkül. Man ging in den entscheidenden Momenten etwas zu viel Risiko ein, lief GC und Yverdon ins offene Messer. Dies soll nun der eher konservative “Co-Cheftrainer“ Umberto Romano verhindern helfen. Katic und Condé sind gesperrt, Guerrero verletzt. Ein 4-3-3 könnte dem zuletzt aufstrebenden Armstrong Oko-Flex zusagen, da er tendenziell eher dem Profil eines typischen Flügelstürmers entspricht, als Jonathan Okita, welcher vorne lieber auf der Halbposition in einem 3-4-3 agiert. Ebenfalls eher stärker zusagen würde dieses System Neuverpflichtung Amadou Dante.

Conceição oder Rohner als Guerrero-Ersatz?

Das 3-4-3 scheint aufgrund des zur Verfügung stehenden Personals allerdings etwas wahrscheinlicher zu sein. Als Guerrero-Ersatz kämen dabei Conceição oder Rohner in Frage, der auf dieser Position zumindest als Einwechselspieler auch schon (erfolgreich) aufgelaufen ist.

«Dazu fragen Sie am besten Milos Malenovic» (Tages-Anzeiger)

Grippewelle geht weiter: Auch Dorn, Spadanuda und Simani krank (Pilatus Today)

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