Rekorde purzeln im besten Spiel der Saison: Sion – FCZ Stats & Spielinfos

Das 1:1 im Tourbillon gegen den FC Sion am 4. November ist das beste FCZ-Spiel der bisherigen Saison. Dazu genügt ein Blick auf folgende von Züri Live erhobene Zahlen:

  • 50: das Total der Top-Offensivaktionen ist ein Mega-Rekord. Letzte Saison waren 37 Top-Offensivaktionen in Bukarest gegen Steaua (1:1) das Bestresultat, in der aktuellen Saison bedeuteten bisher 32 am 2. Spieltag gegen den FC Thun (2:1) das Maximum.
  • 6,7: ist die höchste Durchschnittsnote der eingesetzten Spieler in der aktuellen Saison. Letzte Saison war der Notenschnitt in besagter Partie in Bukarest mit 7,4 allerdings nochmal deutlich höher gewesen. Damals gab es mit Brunner nur einen Spieler mit einer ungenügenden Note, diesmal drei (Bangura, Maouche, Koné).
  • 6: die Anzahl FCZ-Torchancen nach 12 Spielminuten. In ihrer Choreographie vor der Partie schickten die Sion-Fans ein Alter Ego von Klubpräsident Christian Constantin, den sturmerprobten Captain Haddock, an die Front. Und der gegnerische FC Zürich zog zu Beginn tatsächlich wie ein Wirbelwind durchs Tourbillon (nomen est omen) und verzeichnete in den ersten 12 Minuten 15 Top-Offensivaktionen, 6 Top-Defensivaktionen, 8 Flanken, 2 Corner und 2 Freistösse in Strafraumnähe. Der Druck auf Sion war so hoch, dass die Walliser Verteidiger begannen, auch ohne Not und aus purer Gewohnheit den Ball ins Seitenaus zu dreschen.

Die grosse Anzahl der Top-Offensivaktionen ist auch einer überdurchschnittlichen Anzahl an über viele (10 – 15) Stationen herausgespielten Torchancen geschuldet. In diesen Aktionen blieb jeweils der Ball inklusive ballführender Spieler immer in Bewegung. Spieler wie Rodriguez oder Sarr kamen dabei im Verlauf desselben Angriffes an verschiedenen Ecken des Platzes mehrmals in Ballbesitz. Exemplarisch dafür ein Angriff aus der 61. Minute:

Der nach einem persönlich etwas mässigen ersten Durchgang nach der Pause stärker werdende Sangoné Sarr läuft nach der Konterauslösung Sions zurück und fängt diese an der Mittellinie ab – Brunner, Frey und Rodriguez können den Ball gut behaupten, weil sie in Bewegung bleiben und den Spielfluss aufrechterhalten. Über sechs Stationen kommt der Ball auf der anderen Platzseite wieder zu Sarr – langer Diagonalball nach links vorne auf Raphael – Sarr sprintet seinem eigenen Pass hinterher Richtung Strafraum, Pa Modou lässt durch und Sarr kommt mit links aus etwa 13 Metern frei zum Abschluss. Dieser ist allerdings zu schwach geschossen.

Nicht ganz überraschend, wenn der wohl schuss-schwächste Spieler im Team nach einem langen Laufweg kreuz und quer übers Feld mit seinem schwächeren linken Fuss zum Abschluss kommt. Der Abschluss war allgemein das Hauptproblem des Zürcher Stadtclubs an diesem Abend. Es gelang nicht nach dem flüssigen Laufen & Spielen im Strafraum in den «Killer-Modus» umzuschalten. Eine Frage der Mentalität? Vielleicht auch etwas – in erster Linie aber war in den meisten Fällen der Schütze wie im obigen Fall Sarr unmittelbar vor dem Abschluss bereits lange im Laufschritt unterwegs gewesen. Bezeichnenderweise gelang das einzige Tor der Partie Roberto Rodriguez, als er bei einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte und schnellem Umschaltspiel nur einen kurzen Weg in den Strafraum zurücklegen und praktisch unbedrängt von seiner Lieblingsposition aus abschliessen konnte. Zwei seiner drei Saisontore hat «RoRo» damit gegen Sion erzielt. Im Wallis leistet der Techniker viel Laufarbeit und stellt mit 11 Top-Offensivaktionen einen Rekord auf: noch nie seit der Erhebung dieser Daten hatte bisher ein FCZ-Spieler eine zweistellige Zahl Top-Offensivaktionen in einem einzigen Spiel erreicht. Rodriguez ist zudem erstmals in dieser Saison der Most Valuable Player der Partie.

Von den Einwechselspielern konnte nur Kevin Rüegg überzeugen, der seine rechte Seite in der Schlussphase gut dichtmachte. Moussa Koné hatte hingegen einen seiner Kurzauftritte in denen er sich eher etwas wie ein Fremdkörper über den Platz bewegte, und die Spielweise der eigenen Mitspieler nicht zu verstehen schien. Yassin Maouche bekam von den Einwechselspielern am meisten Spielzeit, begann gleich mit einem erfolgreichen Tackling gefolgt von einem Beinahe-Fehlpass wenige Sekunden später. In den folgenden Angriff brachte sich der Franzose dann noch gut ein, aber bereits nach fünf Minuten begann der Mittelfeldspieler abzubauen und geistig etwas abwesend über den Platz zu schlurfen. So passierte ihm dann auch der entscheidende Fehler, der dem FCZ die drei Punkte kostete. Im «Grümpelturniermodus» mit fehlendem Fokus und Körperspannung, und nur auf den Ball fokussiert, liess er seinen Gegenspieler Salih Uçan aus den Augen, der dadurch viel Raum und Zeit hatte, seinen entscheidenden «tödlichen» Pass in die Tiefe zu spielen. Den sich nach 30 Metern Anlauf aus dem Mittelfeld im Höchsttempo befindlichen Torschützen Kasami noch zu stoppen, war dann mit legalen Mitteln für den gegen seinen Ex-Klub seine bisher beste Partie im FCZ-Dress abliefernden Pa Modou nicht mehr möglich.

FCZ druckvoll, Maouche mit entscheidendem Fehler / Sion – FCZ 1:1 Highlights

Der neue Sion-Trainer Gabri will, dass sein Team viel Ballbesitz hat. Diese Intention durchkreuzte der FCZ im Wallis von Beginn weg durch viel Tempo im Spiel ohne und auch mit Ball. Bezüglich Leistung und Auftreten zeigte der Stadtclub nach einem kleinen Zwischentief weiter Aufwärtstendenz. Und hinten hatte der diesmal wieder auf der linken Seite der Dreierabwehr aufgestellte Brunner den jungen Sion-Shootingstar Cunha gut im Griff. Die Walliser kamen zu Beginn kaum aus der eigenen Platzhälfte heraus, nach Ballgewinn suchte das Forte-Team das schnelle Direktspiel – es fehlte einzig das Timing, die Ruhe und Präzision im Abschluss. Wenn man Vollgasfussball spielt, trotzdem im richtigen Moment vor dem gegnerischen Tor die Ruhe zu bewahren, ist die Königsdisziplin. Roberto Rodriguez machte es bei seinem Tor kurz nach der Pause vor. 

Michi Frey hatte wie üblich den Gegner zum Fehler gezwungen, Palsson ohne Umschweife den Pass in die Tiefe gespielt, und Rodriguez seine ideale Abschlussposition für seinen Drehschuss mit rechts im gegnerischen Strafraum gefunden  und auch dank fehlender Gegenwehr genutzt. Sion schaffte es erst nach diesem Gegentreffer zu reagieren und hatte mit zwei Pfostenschüssen von Kasami und Pinga Pech. Das 1:1 gelang Pajtim Kasami nachdem bei einem Abpraller beim Duo Schneuwly / Bangura der eingewechselte Yassin Maouche kopflos nur auf den Ball fokussiert seinen Gegenspieler Salih Uçan aus den Augen verlor.

Der ehemalige Fenerbahçe- und Roma-Regisseur hatte dadurch viel Zeit und Platz, seinen tödlichen Pass in die Tiefe zu spielen, Pa Modou schaffte es nach der Drehung nicht mehr, das Tempo des heranbrausenden Pajtim Kasami aufzunehmen. Der aus dem Zürcher Weinland stammende Mittelfeldspieler traf zum Ausgleich, und leistete sich am Ende der Partie auch noch eine Tätlichkeit, als er Uli Forte in den Metallpfosten der Spielerbank stiess. Seltsamerweise schickte Schiedsrichter Nikolaj Hänni dafür Forte auf die Tribüne.  

Sion – FCZ 1:1 (0:0)

Tore: 47. Rodriguez (Palsson) 0:1, 81. Kasami (Uçan) 1:1.

FC Sion: Mitryushkin; Zverotic (55. Bamert), Paulo Ricardo, Angha, Lenjani; Kasami, Constant (73. Pinga), Toma; Cunha, Uçan; Schneuwly.

FC Zürich: Vanins; Thelander, Bangura, Brunner; Winter (81. Rüegg), Sarr (74. Maouche), Palsson, Pa Modou; Dwamena, Frey, Rodriguez (90.+2 Koné).

 

Solides Thelander-Début / «Brünnäär» immer wichtiger / Problemfall Maouche / Bassersdorf – FCZ Stats und Spielinfos

Rasmus Thelander kommt zu seinem FCZ-Pflichtspieldébut und spielt eine solide, schnörkellose und praktisch fehlerlose Partie. Eine gute Leistung der Dreierabwehr ist gegen die Bassersdorfer vonnöten. Denn der Gegner hat auf den Cup-Match hin viele kreative Spielkombinationen in der Offensive einstudiert. Schon seit ein paar Wochen eine Bank in der Abwehrkette ist Cédric Brunner. Nach einer guten Vorrunde hatte der Zürcher in der Rückrunde der letzten Saison eine lange Formkrise durchlebt. Auch die Vorbereitung auf die neue Saison gestaltete sich eher durchzogen. In seiner Rolle auf halblinks oder halbrechts in der Dreierabwehr fühlt sich der von osteuropäischen und türkischen TV-Kommentatoren konsequent pseudo-französisch «Brünnäär» genannte Defensivakteur nun aber immer besser Zuhause. Ohne seine guten Antizipationen hätte der FCZ auch in Bassersdorf nochmal ins Zittern geraten können, und seine zuverlässige und schnörkellose Spieleröffnung über die rechte Seite war wichtig fürs Zürcher Offensivspiel.

Deshalb ist Brunner für Züri Live der MVP des Cup-Sechzehntelfinals. Der als Captain auflaufende Yanick Brecher hatte dadurch nicht allzu viel Arbeit, war aber in einer Szene trotzdem aufmerksam und schnell auf den Beinen, als er vor dem eigenen Strafraum einen schnell vorgetragenen Konter neutralisieren konnte. Der Letzigrund-Club war in Bassersdorf sowohl offensiv wie auch defensiv im Backfield am stärksten. Ausserdem war man über die Seiten deutlich überzeugender, als in der Mitte. Insgesamt schlug das Forte-Team 34 Flanken in oder vor den Bassersdorfer Strafraum – Rekord seit diese Werte von Züri Live gemessen werden!

Auch die 15 Hereingaben von Fabian Rohner sind ein Flanken-Rekord in der Einzelwertung. Rohner könnte mit seiner Schnelligkeit auch in der Super League sowohl Offensiv wie auch Defensiv für die FCZ-Teamperformance ein Gewinn sein. Noch wartet Rohner (seit Januar Profi) aber auf seinen ersten Super League-Einsatz. Maren Haile-Selassie konnte sich auf einer der drei Stürmerpositionen vor allem in der 1. Halbzeit ein paar Mal gut in Szene setzen. Der hinter ihm spielende Kay Voser zog allerdings häufig relativ früh in die Mitte und flankte aus dieser Position. Nicht empfehlen konnte sich hingegen erneut das Trio Cavusevic / Palsson / Maouche. Gelangen Dzengis Cavusevic in Chippis noch fünf Tore, konnte der Slowene diesmal kein Bein vors andere bekommen – ähnlich wie bei seinem Halbzeiteinsatz in Luzern. Schon letzte Saison wies «Dzenga» grosse Leistungsunsterschiede zwischen seinen guten und schlechten Saisonphasen aus. Schon eine einzelne gelungene oder missglückte Aktion kann bei ihm einen Umschwung in die eine oder andere Richtung auslösen.

Victor Palsson gelangen in Bassersdorf zwei, drei gute Aktionen. Auf der anderen Seite unterliefen ihm aber auch gleich sieben gröbere Schnitzer, wovon der eine oder andere zu einer Torchance Bassersdorfs führte. Der schwerste Fall ist aber weiterhin Yassin Maouche. Alles am Mittelfeldspieler erinnert an seinen Genfer Vorgänger Maxime Dominguez: gewisse technische Fähigkeiten und zeitweise regelmässige Einsätze in der 1. Mannschaft von Servette führen zu Selbstüberschätzung. Die Selbstüberschätzung führt zu fehlender Einsicht in vorhandene Defizite, unsolidarischem Verhalten in der Mannschaft und Streit mit dem Klub. Es folgt der Wechsel zum FC Zürich, wo der junge Spieler zeigen will, dass er bei seinem Stammklub zu Unrecht nicht auf den Sockel gehoben worden ist. Beim FCZ ist der Sprung ins Team dann aber schwieriger, als vom Spieler und seinem Umfeld vermutet – wegen den bereits von den Servette-Verantwortlichen angesprochenen Defiziten: Schnelligkeit, Konstanz, Geduld, Robustheit, Zweikampfverhalten, Arbeit fürs Team.

 

Die Genfer Pagliuca und Maouche mit diametral unterschiedlichen Auftritten bei Testspielsieg gegen Rappi

Wegen dem aktuellen Umbau auf dem Grünfeld tritt der FCZ gegen Lieblingstestgegner Rapperswil-Jona diesmal vor einer angesichts der doch eher kurzfristigen endgültigen Terminierung sehr schönen Zuschauerkulisse von 550 Fans auf dem langjährigen „Nati-Trainingsplatz“ Chrummen in Freienbach an. Die wahrscheinliche Neuverpflichtung Stephen Odey aus Nigeria macht mit dem ebenfalls nicht im Matchkader stehenden Moussa Koné vor dem Anpfiff ein kleines Footing. Raphael Dwamena sitzt derweil daneben und hört die Radio-Übertragung des WM-Qualifikationsspiels Kongo – Ghana (Schlussresultat in Brazzaville: 1:5), bei welchem er eigentlich auch hätte auflaufen sollen – bevor  ein unerfreulicher Medizintest in England dazwischen kam.

A propos Medizintest: auf einem eher stumpfen (nicht gewässerten) Rasen biegt Antonio Marchesano auf seinem Rechten Flügel in der 20. Minute statt nach links Richtung Tor ohne den Blinker zu stellen schnurstracks nach rechts Richtung Kabine ab. Es zwickte wieder im zuvor zwei Monate verletzten linken Oberschenkel. Schon in der 12. Minute hatte auch der Rapperswiler Manuel Kubli frühzeitig das Feld räumen müssen. Für Marchesano kam der erneut mit dem FC Wohlen (Leihe) in Verbindung gebrachte Kilian Pagliuca ins Spiel und sollte sich in der 2. Halbzeit als Doppeltorschütze gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Novem Baumann auszeichnen. Zuvor hatte kurz nach der Pause bereits Adrian Winter auf eine Hereingabe von links durch Pa Modou Jagne aus kurzer Distanz getroffen und danach Baumann ein wenig gefoppt.

Die Partie verlief relativ chancenarm, die beiden Teams gingen kein übergrosses Risiko ein. Mit der Hereinnahme von Winter (an allen drei Toren beteiligt) und Pa Modou gewann der FCZ die Überhand, auch weil Rapperswil nachliess. Yassin Smach kam direkt im Anschluss an das 2:0 zu seinem Début in der 1. Mannschaft. Und Cédric Brunner führte die Mannschaft als Captain aufs Feld – ein lang gehegter Wunsch des Zürchers. Die Rapperswiler von Trainer Urs Meier traten mit zwei Testspielern an: dem Rheintaler Stéphane Nater (zuletzt in Tunesien engagiert) und dem ehemaligen Brasilianischen U17-Nationalstürmer Gabriel Falciano (Sao Paolo, Palmeiras).

Der Zürcher Débutant Smach hatte während seinem 30 Minuten-Einsatz kaum etwas zu tun, wirkte aber immer aufmerksam. 90 Minuten zum Einsatz kamen nicht überraschend diejenigen Spieler, die dies zur Zeit am meisten benötigen: Umaru Bangura, Rasmus Thelander, Yassin Maouche und Kay Voser (erst links, dann rechts). Wirklich schlecht agierte Yassin Maouche. Der Genfer verlor praktisch jeden Ball – es ging ihm alles zu schnell, obwohl der Rhythmus des Spiels nicht hoch war. Aus Überforderung beging der Mittelfeldspieler zudem grobe Foulspiele und legte sich am Ende auch noch mehrmals mit dem Rapperswiler Cristian Pecci an. In einem Testspiel gegen den Challenge League-Aufsteiger nahe an einer Gelb-Roten Karte zu sein, spricht nicht für Souveränität.

Rapperswil-Jona – FCZ 0:3 (0:0)

Tore: 47. Winter (Pa Modou) 0:1, 60. Pagliuca (Winter) 0:2, 90. Pagliuca (Palsson) 0:3.

Rapperswil-Jona: Baumann; Sülüngöz (46. Güntensperger), Rohrbach, Simani (46. Kllokoqi), Elmer (46. Trachsel); Nater (46. Pecci); Shabani, Jaggy (46. Helbling), Kubli (12. Ramadani), Schwizer; M. Da Silva (46. Falciano).

FC Zürich: Brecher (60. Smach); Brunner (46. Nef), Bangura, Thelander; Rohner (46. Pa Modou), Maouche, Sarr (46. Palsson), Voser; Marchesano (21. Pagliuca), Frey (46. Cavusevic), Rodriguez (46. Winter).

Gelbe Karten: 44. Maouche, 80. Pa Modou.

Haile-Selassie nutzt Chance, Koné meldet sich zurück / Chippis – FCZ Stats & Spielinfos

Moussa Koné benötigt ziemlich genau 45 Minuten, um nach seiner kurzen Verletzungspause von zwei Spielen wieder Tritt zu fassen. Diese 11 Minuten plus Nachspielzeit gegen Sion und die ersten 33 Minuten in Chippis verliefen für den neuen Letzigrund-Prinz harzig. Dann setzte er auf der rechten Seitenlinie zu einem unwiderstehlichen Antritt an und bediente mit einer präzisen Flanke Dwamena, welcher wiederum den Ball direkt Cavusevic zu einem der schönsten Tore des Nachmittags zum 5:0 servierte. Nach der Auswechslung Dwamenas in der 55. Minute rückte Koné vom Rechten Flügel in den Zweimannsturm und erzielte nach sechs verpassten Torchancen am Ende doch noch seine zwei Tore – und über Koné-Tore freuen sich die mitgereisten Fans jeweils ganz besonders.

Eine bessere Abschlussquote hatte Dzengis Cavusevic, der an diesem Nachmittag etwas mehr als die Hälfte seiner Abschlüsse im gegnerischen Tor unterbrachte, bei Raphael Dwamena waren es gar drei von vier – und beim einzigen Schuss des Ghanaischen Stürmers, welcher nicht rein ging, parierte der gegnerische Torhüter Oliveira mirakulös. Zu seinem ersten Saisoneinsatz kam Kay Voser, bei den Neuzugängen Viktor Palsson und Yassin Maouche waren es die ersten Startelfeinsätze. Alle drei agierten noch ziemlich fehlerhaft, am meisten Maouche, obwohl dieser mehrere Standards schlagen durfte, von welchen einer zum 3:0 durch Cavusevic führte. Insgesamt genügen 11 Top-Defensivaktionen, um die „Null zu halten“, auch wenn Torhüter Yanick Brecher nicht immer hundertprozentig sicher wirkte – Alain Nef und Cavusevic machten die grössten Möglichkeiten des zum Ende hin nochmal auf den Ehrentreffer drückenden Heimteams zunichte.

Zu ihren ersten Wettbewerbseinsätzen der Saison in der 1. Mannschaft kamen zudem Armin Alesevic (1. Halbzeit) sowie Izer Aliu und Fabian Rohner (beide 2. Halbzeit). Das junge Trio hatte im Gegensatz zu den erfahreneren Palsson und Voser gar keine Anlaufschwierigkeiten – vor allem Rohner konnte über die rechte Seite richtig Dampf machen. Züri Live-Most Valuable Player der Partie ist aber (zum ersten Mal in einem Wettbewerbsspiel) mit Maren Haile-Selassie ein weiterer 18-jähriger, der während der gesamten 90 Minuten über den linken Flügel eine gute Offensivaktion an die andere reihte (unter anderem drei Assists), sei es mit Doppelpässen, gewonnenen Zweikämpfen und Laufduellen oder dem Vordringen vor den Strafraum und Pässen in die Schnittstelle hinter die Abwehr im richtigen Moment. Haile-Selassie ist zusammen mit Maouche auch für die meisten Standards in Strafraumnähe zuständig gewesen.

 

Dzengis Cavusevic auf Schönbis Spuren / Chippis – FCZ 0:10 Highlights

10:0 – mit einem Resultat in dieser Höhe hatte der FCZ letztmals vor acht Jahren beim deutlich schwächer als Chippis einzustufenden FC Witikon gewonnen (Torschützen: Vonlanthen, Mehmedi, Schönbächler, Djuric, Nikci). Bei sonnigem Wetter zeigte der FCZ zum Ende seiner „Walliser Woche“ eine professionelle Einstellung. Beide Teams traten im 4-4-2 System an. Das Heimteam hatte dabei in der Anfangsphase eher etwas mehr Spielanteile, kam aber lange Zeit zu keiner richtigen Torchance. Die offensive Ausrichtung des 2. Liga Interregional-Aufsteigers kam dem Forte-Team entgegen – man konnte mit seinen schnellen Offensivspielern kontern.

Dzengis Cavusevic erzielte die Hälfte der Zürcher Treffer und hätte bei seinen Aluminiumtreffern eigentlich auch noch zwei weitere erzielen müssen. Die fünf Tore sind aber schon mal gleichviel wie der beste FCZ-Torschütze (Schönbächler) in der gesamten Cupsiegersaison 13/14 erzielt hat, und mehr als der beste FCZ-Torschütze der Cupsiegersaison 15/16 (Sadiku, 3 Treffer). Der Slowenische Stürmer durfte durchspielen und war an insgesamt an acht der zehn Tore beteiligt. Der in der 55. Minute ausgewechselte Raphael Dwamena war gar bei allen sechs Toren involviert, bei denen er auf dem Platz stand.

Im Zentralen Mittelfeld spielten die neuverpflichteten Viktor Palsson und Yassin Maouche erstmals in einem Wettbewerbsspiel in der Startformation – beide noch ziemlich fehleranfällig. In der Halbzeitpause wechselte Palsson auf die Innenverteiderposition neben Alain Nef – das Zentrale Mittelfeld wurde im 2. Durchgang von Maouche und Izer Aliu gebildet. Nach der Einwechslung von Fabian Rohner (55.) wechselte Moussa Koné ins Sturmzentrum neben Cavusevic und erzielte auch noch zwei Tore. Der in der 66. Minute eingewechselte Kevin Rüegg spielte wie schon in der Schlussphase in Lugano auf der Rechtsverteidigerposition, Kay Voser wechselte auf die linke Seite. Flügelspieler Maren Haile-Selassie wusste erneut zu überzeugen und war bester Assistgeber (3).

Chippis – FCZ 0:10 (2:0)

Tore: 4. Cavusevic (Nef) 0:1, 15. Dwamena (Cavusevic) 0:2, 18. Cavusevic (Dwamena) 0:3, 31. Dwamena (Haile-Selassie) 0:4, 33. Cavusevic (Dwamena) 0:5, 35. Dwamena (Haile-Selassie) 0:6; 69. Cavusevic 0:7, 80. Cavusevic (Koné) 0:8, 82. Koné (Rohner) 0:9, 84. Koné (Haile-Selassie) 0:10.

Chippis: Oliveira; M. Maselli (70. Smith), Vuk, Genoud, De Palma; Perruchoud (46. Mariéthoz), Pegado, Pereira, Jan; Yassin (54. F. Maselli), Mvuatu.

FC Zürich: Brecher; Voser, Nef, Alesevic (46. Aliu), Pa Modou (66. Rüegg); Koné, Maouche, Palsson, Haile-Selassie; Dwamena (55. Rohner), Cavusevic.

 

Am Ende alle Neuzugänge auf dem Platz / FCZ – Sion Stats + Spielinfos

Gegen Sion hatte der FCZ etwas weniger Top-Offensivaktionen als in den ersten beiden Letzigrund-Partien, dafür mehr gute Defensivaktionen, angeführt von Umaru Bangura und Adrian Winter. Winter gehört mit MVP Michael Frey und Kevin Rüegg zu den drei Spielern, die in allen vier bisherigen Partien eingesetzt wurden und bisher immer mindestens Note 7 hatte.

Sangoné Sarr schlägt bisher zwei Drittel aller Eckbälle – praktisch alle seine Tor- und Chancenbeteiligungen stammen aus diesen erfolgreich und variabel gespielten Standards.

Zum Ende des Spiels stehen dank der Einwechslung von Viktor Palsson und dem Début von Yassin Maouche erstmals zusammen mit Pa Modou und Frey die vier Neuzugänge gleichzeitig auf dem Platz. Palsson und Maouche sind in dieser Schlussphase vor allem mit Defensivaufgaben und der Auslösung von Konterangriffen beschäftigt.

 

 

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