Die Lehren aus dem 284. Derby gezogen / 285. Zürcher Derby Analyse mit Randnotiz: Mirlind Kryeziu ist zurück – und Frauenderby-Highlights

DOPPELDERBY VORSCHAU (Züri Live)

Die Geschichte des 285. Zürcher Derbys ist relativ schnell erzählt. Der FCZ beginnt die Partie engagiert mit viel Hohem Pressing, geht in der 38. Minute durch einen Penalty in Führung und verteidigt diese nach zwei Platzverweisen dann bei zehn gegen zehn im wahrsten Sinne des Wortes. Die Lehren aus dem letzten Derby bloss zwei Wochen davor wurden gezogen. Damals hatte der FCZ nach einer starken 1. Halbzeit und 1:0-Führung zu viel Risiko auf sich genommen und wurde zwei Mal ausgekontert. Diesmal zog man sich in der 2. Halbzeit so stark zurück wie noch nie in dieser Saison. Es ging alleine darum, nach sieben sieglosen Spielen wieder einmal ein Erfolgserlebnis und drei Punkte mitnehmen zu können.

Sehr disziplinierter Auftritt des FCZ

Der FCZ kam zu nur sechs Abschlüssen und hatte abgesehen vom Penalty einen einzigen Standard im Angriffsdrittel (Eckball Krasniqi). Es war der wohl disziplinierteste Auftritt des FC Zürich in dieser Saison. Sowohl offensiv wie auch defensiv beging man kaum Fehler. Selbst Nikola Katic hatte bis zu seinem Platzverweis wegen Groben Foulspiels eine gute Partie gespielt. Glänzen konnte keiner, aber abgesehen von den eingewechselten Okita und Rohner war auch keiner ungenügend. Zwar hatte die rechte Seite mit Boranijasevic, Kamberi und Conceição im ersten Spielviertel noch Probleme mit dem GC-Duo Hoxha / Schürpf, aber das legte sich danach. GC hatte im 284. Derby mit der Einwechslung von Schürpf und Babunski die Spielweise und Taktik entscheidend umgestellt. Diesmal spielten die beiden von Beginn weg.

Highlights – Dank Frauenderby Sieg geniessen

Personalien – Katic verbessert, Kryeziu wie eine Wand

  • Nikola Boranijasevic: Klar bester Spieler der 2. Halbzeit – zum dritten Mal in dieser Saison.
  • Fabio Daprelà: Beginnt gegen seinen Junioren-Klub fokussiert. Muss zur Pause aber (wohl angeschlagen) wieder ausgewechselt werden.
  • Bledian Krasniqi: Bester FCZ-Spieler in der Offensiven Phase, zum vierten Mal in den letzten sechs Partien der Beste in der 1. Halbzeit.
  • Rodrigo Conceiçâo: Ungenügende Laufwege im Pressing, offensiv aber noch weniger gut.
  • Mirlind Kryeziu: Zur Pause eingewechselt, in einem seiner ersten Einsätze der Saison Defensiv Bester seines Teams, steht hinten wie eine Wand, an welcher der Gegner abprallt.
  • Nikola Katic: Wie schon Cheikh Condé in Yverdon hat er bis zu seinem Platzverweis für seine Verhältnisse überdurchschnittlich gut gespielt. Ohne den technischen Fehler vor dem Foul und dem schlechten Timing im Tackling, welche zur Roten Karte führten, hätte er eine Note “8“.
  • Fabian Rohner: Ab der 75. Minute einziger Stürmer. Daniel Afriyie agiert rechts im Mittelfeld, Conceição links.
  • Jonathan Okita: Zum dritten Mal hintereinander sowohl in der 2. Halbzeit wie auch insgesamt ungenügend.
  • Yanick Brecher: Hat wie schon in Yverdon fast keine Arbeit.

Kommentare – Platzverweise FCZ mehr geholfen

Randnotiz – Kommentare zu Mirlind Kryeziu

Frauen-Derby Highlights – So muess das

Frauen-Derby Kommentare – Starker Auftritt

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

Zürcher Derby (Wikipedia)

Zwei Rote, ein Penalty – Marchesano beendet Zürcher Sieglos-Serie (20 Minuten)

Zweimal Rot und ein Penalty – wie ein schwacher FCZ das Derby gewinnt (Tages-Anzeiger)

Ausgerechnet im Derby: FCZ findet zum Siegen zurück (SRF)

Dem FCZ gelingt der Befreiungsschlag (Blick)

Zürich gewinnt verrücktes Derby dank Marchesano-Penalty (Züri Today)

Zwei Platzverweise und ein Penalty – dem FCZ glückt gegen GC der Befreiungsschlag (Blue)

Der FCZ schlägt im Derby GC, YB beisst sich an Lugano die Zähne aus (Watson)

Zwei Rote Karten und ein Penalty im Zürcher Derby (Sunshine)

Trotz Derbysieg bleibt es heikel für den FCZ. Er setzt auf Wagenburg-Mentalität, der Präsident spricht von «Räubergeschichten» (Neue Zürcher Zeitung)

«Nehme Geschenk gerne an» – FCZ-Krasniqi «ermogelt» GC-Rot (20 Minuten)

Zwei 37-jährige auf der Zielgerade ihrer Karriere / Servette – FCZ Vorschau

Der FCZ hat vor der letzten Direktbegegnung mit Servette in dieser Saison mit den Grenats eine ausgeglichene Punktebilanz – wie auch mit Luzern, Winterthur und GC. Das Team von Alain Geiger hat zuletzt YB zuhause mit 2:1 geschlagen – und drei Wochen später auswärts gegen den gleichen Gegner mit 1:6 verloren. Allerdings waren im Stade de Suisse Miroslav Stevanovic und Gaël Clichy nicht mit dabei – mindestens ersterer wohl als Schonung für das Heimspiel gegen den FCZ. In den letzten Monaten konnte sich Servette vorne in der Tabelle halten, obwohl man vorwiegend Unentschieden gespielt hat (insgesamt schon 14x in dieser Saison). Eigentlich müsste Servette in der Tabelle näher an YB dran sein, denn die letzten acht Partien hat man immer deutlich mehr und bessere Torchancen zu verzeichnen gehabt, als dann Tore daraus resultiert sind. Es fehlte also an der Abschlusseffizienz. Dies obwohl Servette vorne mit Chris Bedia einen Mittelstürmer von hoher Qualität in seinen Reihen hat.

Antunes bestimmt das Spielsystem

Miroslav Stevanovic wird mit grosser Wahrscheinlichkeit gegen den FCZ wieder in der Startformation stehen. Bei Gaël Clichy ist dies etwas weniger voraussehbar. Der Zahn der Zeit nagt am 37-jährigen. Auf der Linksverteidigerposition hat ihm zuletzt Anthony Baron auch qualitativ etwas den Rang abgelaufen. Beim Meisterschaftsspiel gegen Lugano (0:0) wurde Clichy in einem für Servette ungewöhnlichen Rhombus auf der Sechserposition eingesetzt. Hinten hatte der lange Zeit sehr konstant spielende Yoan Severin zuletzt etwas Probleme und könnte durch Steve Rouiller ersetzt werden, der nach einem entscheidenden Fehlpass in der Schlussphase im letzten Auswärtsspiel in Lugano in der Gunst von Alain Geiger gesunken war.

Wenn Alexis Antunes von Beginn weg aufläuft, spielt Servette eher in einem 4-2-3-1, da es diesen im Zentrum stark nach vorne zieht – und der zweite Achter (beispielsweise Cognat) daher mehr Absicherungsarbeiten verrichten muss. Das erfolgreiche Grundsystem Servettes bleibt aber das 4-3-3 mit zwei Achtern. Mit Douline fehlt aus dem französischen Mittelfeld-Triumvirat mit Cognat und Valls allerdings weiterhin der eigentliche Stammspieler auf der Sechserposition.

Die FCZ-Spielvorschau als Orakel der Aufstellung?

In der Spielvorschau des Klubs wurden Lindrit Kamberi und Nikola Katic interviewt und dies ist beim FCZ diese Saison nicht immer, aber häufig ein Zeichen, dass sie in der Startformation stehen. Nach dem guten Auftritt gegen St. Gallen gäbe es allerdings kaum Gründe, um an der Dreierabwehr Omeragic / Kryeziu / Aliti zu rütteln. Möglicherweise wird der wiedergenesene Guerrero physisch behutsam herangeführt und könnte daher unter der Woche eine kleine Zwischenpause einlegen. Ebenfalls auf der Ersatzbank beginnen könnte Blerim Dzemaili (gleiches Alter wie Clichy). Im Verhältnis zwischen Condé und Mathew feilt Bo Henriksen in den letzten Partien noch etwas an der Rollenverteilung. Diejenige des St. Gallen-Spiels mit Condé als Abräumer auf der Sechserposition und Mathew etwas weiter vorne hat sehr gut geklappt. Auf der Rechnung haben muss man auch, dass Selnaes wieder einmal von Beginn weg auflaufen könnte.

Zwei Teams mit gleicher taktischer Formation? / Lugano – FCZ Vorschau

Lugano hat zuletzt von der taktischen Formation her ähnlich wie der FCZ gespielt. Zwischen den Pfosten könnte der 21-jährige Serif Berbic (ehemaliger Luzern-Junior) zu seinem Profi-Début kommen, falls es dem fraglichen Osigwe nicht reicht. Grundsätzlich hat sich Croci-Tortis Team gefunden. Einige Positionen sind mehr oder weniger fix vergeben. Die Luganesi haben die letzten drei Direktduelle gegen den FCZ gewonnen, erneut den Cup-Halbfinal erreicht und zudem sich in den letzten vier Saisons immer unter den besten Fünf der Liga klassiert. Diese Saison ist man ebenfalls wieder auf gutem Weg, einen Europacup-Platz zu erreichen.

Stephan Seiler war heute mit der U21 gegen den runderneuerten und mit vielen Profis ausgestatteten FC Biel mit 4:1 erfolgreich. Er ist damit in Lugano nicht dabei. Ifeanyi Mathew und Juni Ligue dürften hingegen im Tessin im Aufgebot stehen. Zuletzt hat der FCZ durchs Band in einem 3-4-3 am besten gespielt. Trotzdem weicht Coach Henriksen auch häufig auf ein 3-5-2 aus. Mirlind Kryeziu hat gegen YB nicht komplett überzeugt, aber Nikola Katic gegen Servette noch weniger. Die Position im Abwehrzentrum ist aktuell die Sorgenposition im Team. Ligue könnte eine Alternative sowohl für den zuletzt eher durchschnittlichen Okita wie auch links als offensivere Variante für Aliti sein.

Offensiv gut / GC – FCZ Analyse mit Randnotiz: Fidan Alitis wichtiger Beitrag zum Siegtreffer

Derby-Doppeltorschütze Schettine gesperrt: Vorteil für den FCZ? / GC – FCZ Vorschau (Züri Live)

Nach der Partie meinte FCZ-Trainer Bo Henriksen in der Pressekonferenz: „Ich hätte zur Pause zehn Spieler auswechseln können“. Aus teampsychologischer Sicht macht die Aussage Sinn. Tatsächlich waren die Leistungen der Spieler aber sehr unterschiedlich. Krasniqi und Kamberi kehrten in die Startaufstellung zurück und beide spielten eine gute Erste Halbzeit, dasselbe gilt für Tosin. Schlecht spielten zwei Spieler in zentralen Positionen: Nikola Katic (Note „1“) und Antonio Marchesano („2“). Marchesano wurde ausgewechselt, Katic steigerte sich nach der Pause. Die Zweite Halbzeit des Innenverteidigers (Note „8“) war seine erste gute seit der Winterpause.

Züri Live-Leserfrage vor der Partie

Nach der Pause schneller, direkter und grossräumiger

Wie schon in der Anfangsphase gegen St. Gallen vermochte der FCZ mit dem Dreimannsturm Tosin / Simic / Okita viel mehr Druck zu entfachen, ohne dass dies auf Kosten der defensiven Stabilität ging: im Gegenteil. Es wurde schneller, direkter und grossräumiger gespielt – mit langen Bällen und vielen gelungenen Seitenwechseln. In der Züri Live-Statistik zeigt sich dies unter anderem daran, dass es auf 14 Abschlüsse nur 12 Pre-Vorlagen gab. Jonathan Okita und der eingewechselte Blerim Dzemaili schlugen zudem ausgezeichnete Standards. Ganz allgemein war die Offensivleistung gut – mit einer Offensivdurchschnittsnote von 6,7, die auf gleicher Höhe mit dem St. Gallen-Spiel liegt. Der FCZ hatte eindrückliche 34% seines Ballbesitzes im Angriffsdrittel des Platzes. Defensiv bekam man abgesehen von den Anfangsminuten gar nicht so viel zu tun, beging gemessen daran aber überdurchschnittlich viele Fehler – allen voran Nikola Katic mit einer Defensivnote „1“.

Personalien

  • Bledian Krasniqi: Da Cheick Condé immer mehr zur defensiven „Bank“ im Mittelfeld wird, kann sich Bledian Krasniqi nun häufiger seinem eigentlichen Spezialgebiet, dem kreativen Spiel nach vorne, widmen.
  • Jonathan Okita: An den gefährlichsten FCZ-Aktionen immer beteiligt. Zu Beginn noch etwas zögerlich, dann kommt er immer besser ins Spiel.
  • Aiyegun Tosin: Schiesst in der 2. Halbzeit seinen Doppelpack, insgesamt aber in der 1. Halbzeit mit der besseren Leistung.
  • Becir Omeragic: Nach seiner Einwechslung für den verletzten Adrian Guerrero in der 22. Minute halblinks in der Verteidigung, tauscht mit Lindrit Kamberi in der 55. Minute dann aber die Position.
  • Blerim Dzemaili: Wie schon im ersten Heimspiel gegen Luzern wieder MVP, spielt auf 10er-Position und trägt mit seiner Defensivarbeit viel zur Sicherung des Derbysieges bei. Sehr gute Standards. Wie im Kantonsderby Stephan Seiler sowohl offensiv wie defensiv mit Maximalnote „10“.

Randnotiz – Fidan Alitis wichtiger Beitrag zum Siegtreffer

GC-Trainer Giorgio Contini klagte nach dem Spiel in der Pressekonferenz: „Es ist jedes Mal ein Anderer, der den entscheidenden Fehler macht“. Tsiy Ndenge und Bendeguz Bolla gehören zu den konstantesten Akteuren in Continis Kader, aber ersterer verlor den Ball gegen Tosin vor dem Ausgleich und der Zweite liess die Flanke Okitas zu, die zum 2:1-Siegtreffer des FCZ führte. Entscheidend dafür war aber auch Fidan Alitis Lauf in die Tiefe ohne den Bolla und Ndenge Okita wohl hätten doppeln und die Flanke verhindern können.

Weitere Berichte und Highlights

Telegramm 281. Derby GC – FCZ (transfermarkt)

Zürcher Derby (Fussball) (Wikipedia)

Südkurve im Stadtderby

FCZ gewinnt Derby nach Wende – Basel vergibt Sieg in der 96. Minute (Watson)

Zürcher Sturmduo versenkt die Hoppers (BLICK)

Dank Tosin: FCZ mit Wende im Derby gegen GC (8RF)



Weltklasse-Assist von Stephan Seiler / FCZ – Winterthur Analyse mit Randnotiz: „Wie gut passt die Mannschaft zum Spielstil von Bo Henriksen?“

FCW mit neuer Spielweise nach der Winterpause / FCZ – Winterthur Kantonsderby Vorschau (Züri Live)

Wie zuletzt beim 1:0-Heimsieg gegen den FC Lugano trat Winterthur auch in Zürich mit einem Rhombus-Mittelfeld an. Allerdings zog man sich deutlich weiter zurück, als noch gegen die Tessiner. Winti-Coach Bruno Berner blieb der Linie treu, gegen den amtierenden Meister FCZ so weit zurückzustaffeln wie sonst nur noch jeweils gegen den neuen, alten Meister YB. Hatte der FCW gegen Lugano in der ersten Stunde noch rund 46% Ballbesitz gehabt, waren es beim FCZ im gleichen Zeitraum nur 36%. FCZ-Keeper Yanick Brecher hatte kaum etwas zu tun.

Stephan Seiler offensiv und defensiv mit Maximalnote „10“

Der FCW fokussierte sich ganz auf zwei, drei Kontersituationen und warf dann in diesen in einem unheimlichen Tempo die halbe Mannschaft nach vorne. Einer dieser drei überfallartigen Konter führte zum 1:1-Ausgleich durch Samir Ramizi. Der FCZ hat 14 Abschlüsse, was relativ viel ist. Gemessen an der Qualität der Chancen ist das 1:1 aber das logische Resultat. Die Züri Live-Gesamtnote von 5,8 steht für den negativen Trend seit dem St. Gallen-Spiel – dazu trägt vor allem die Zweite Halbzeit bei. Einwechselspieler wie Simic und Rohner bringen nach vorne zu wenig – Okita und Marchesano bauen im Verlauf der Zweiten Halbzeit ab.

So wie jetzt Winterthur war letzte Saison der FCZ aufgetreten. Unter Coach Henriksen versucht er hingegen das Spiel zu machen – kommt auf diese Weise bisher aber aus dem Spiel heraus nur zu wenigen Torchancen. Unter dem Druck des engen Raumes gute Torchancen herauszuspielen und auch zu nutzen, gehört nicht zu den Stärken dieses Teams. Dank solider Arbeit der ganzen Mannschaft gegen den Ball, speziell des Zentralen Mittelfeldes, und der Ausnutzung vieler Standardsituationen, sind die Resultate zur Zeit trotzdem positiv. Den Führungstreffer gegen Winterthur erzielte man aber dank einem Geniestreich Stephan Seilers, der seine Chance in der Startformation mehr als nutzte. Dass ein Spieler sowohl im offensiven wie im defensiven Bereich eine Züri Live-Note „10“ erzielt, wie Seiler gegen Winterthur, kommt höchst selten vor. Er war zudem sowohl in der Ersten wie in der Zweiten Halbzeit der beste FCZ-Akteur. Er eroberte Bälle sowohl mit starken Gegenpressing- wie auch Backchecking-Situationen und verteilte sie sehr gut weiter.

Nikola Katic lässt sich erneut erwischen

Am anderen Ende der Notenskala liegt erneut Nikola Katic mit einer „2“. Schon in den Testspielen war aufgefallen, wie langsam der Kroate in der Rückwärtsbwegung ist, und dass er grosse Mühe damit hat, die richtigen Entscheidungen zu fällen. Dies setzte sich angefangen beim Luzern-Spiel in der Meisterschaft nahtlos fort. Die Szene, welche zum 1:1-Ausgleich gegen Winterthur führte, hat man als Beobachter von FCZ-Partien in den letzten Wochen so ähnlich schon dutzendfach von Katic gesehen. Dieser folgt dem beileibe nicht allzu schnellen Buess nur zögerlich und verlässt dabei seine Position in der Abwehrkette. Buess erhält den Ball im Mittelfeld zugespielt, kann sich unbehelligt drehen und den entscheidenden Pass auf Matteo Di Giusto in die Tiefe spielen. Katic schaut dem Geschehen aus „sicherer Distanz“ zu. Der Schnellzug ist nun unterwegs, die Post abgeschickt – und während Becir Omeragic den Abschluss von Ardaiz noch auf der Linie klärt, ist selbst zum Zeitpunkt des erfolgreichen Nachschusses von Ramizi vom Zentralen Verteidiger Katic am Brennpunkt weit und breit nichts zu sehen. Winterthur nutzt den gebotenen Platz dankbar aus.

Grundsätzlich versuchen beide Teams schnell umzuschalten, aber der FCZ braucht länger, um mit mehreren Spielern nach vorne zu stossen, weil er viel mehr den Ball und mehr Angriffsaktionen hat. Winterthur spart seine Energie für wenige Aktionen auf, die dadurch mit mehr Power gespielt werden können. Der FCZ baut zu Beginn in einem 4-1-4-1 auf, in welchem Guerrero links und Tosin rechts in der offensiven Mittelfeldreihe positioniert sind. Seiler und Condé bringen mit guten Diagonalbällen und Seitenwechseln den Gegner zum Laufen und die eigenen Seitenspieler in vielversprechende Positionen. Die Abstimmung zwischen den Flügelspielern und den Offensivleuten im Zentrum ist aber häufig ungenügend, die Laufwege wirken uninspiriert. Dies gilt in diesem Spiel auch für die Standards.

Personalien

  • Yanick Brecher: Bis zum Gegentor in der 39. Minute arbeitslos und auch danach unterbeschäftigt.
  • Adrian Guerrero: Führte die meisten Standards aus und hatte neun Abschlussbeteiligungen.
  • Nikola Katic Zum vierten Mal im vierten Spiel nach der Winterpause sowohl offensiv wie auch defensiv deutlich ungenügend. Aktuell fehlt das Super League-Niveau. Bei den meisten Konkurrenten würde er nicht spielen. Stehende Bälle kann er spielen, aber aus dem Spiel heraus viele einfache Fehlpässe. Verliert weiterhin seine defensiven Kopfballduelle mit deutlich kleineren Gegenspielern.
  • Nikola Boranijasevic: Wirkte etwas ausgelaugt, brachte nur eine Flanke in den Strafraum, die anderen wurden von Diaby und Co. geblockt.
  • Antonio Marchesano: Arbeitsbiene – in der ersten halben Stunde an allen Zürcher Torchancen beteiligt.
  • Cheick Condé: Mehr als eine Bank. Im vierten Rückrundespiel zum dritten Mal mit Defensivnote „10“. Der einzige Zürcher, der auch mit der Power des eingewechselten Ballet fertig wird. Offensiv zudem mit guten Spieleröffnungen und Seitenwechseln.
  • Roko Simic: Offensiv ein Ausfall. Bo Henriksen schien ihn als nr. 10 bringen zu wollen, aber er interpretierte seine Rolle eher als Mittelstürmer in einem Dreimannsturm.

Randnotiz – wie gut passt die Mannschaft zum Spielstil von Bo Henriksen?

Wie geeignet ist der Kader des FC Zürich für kontrolliertes Aufbauspiel auf der einen, und Umschaltspiel auf der anderen Seite? Für viel oder wenig Ballbesitz? Für den Rückzug in eine tiefe Position oder für draufgängerisches Pressing? Diese Frage zieht sich jetzt schon mehrere Jahre wie ein roter Faden durch die FCZ-Analysen von Züri Live. Grundsätzlich kann man mit jedem Spielkonzept und jeder Taktik Erfolg haben. Entscheidend ist darum neben finanziellen Mitteln, Sozialkompetenz, Fansupport und weiteren Faktoren vor allem, wie gut das Spielkonzept und die Taktik zu den individuellen Qualitäten der Kaderspieler passt. Können die Spieler ihre Stärken ausspielen? Oder offenbart die Spielphilosophie des Trainers und des Vereins eher ihre Schwachpunkte?

Eine Mannschaft, die kontrolliertes Ballbesitzspiel betreibt, braucht Mittel, um den Gegner auf engem Raum überwinden zu können. Das kann man einerseits mit „Wasserverdrängung“ und andererseits einem hohen Grad an Beweglichkeit bewerkstelligen. Dazu müssen alle zehn Feldspieler technisch versiert sein, um die Fehlerquote gering zu halten. Im Sturmzentrum braucht es ein gutes Timing und Körperbeherrschung in der Luft, da so eine Mannschaft zu vielen Flanken und Standards kommt. Bei einer Mannschaft hingegen, die aus einer tiefen Position kontert, können zwei, drei technisch gute Spieler vollkommen ausreichen. Präzision ist sekundär, wichtiger sind Schnelligkeit in Kopf und Beinen. Die Innenverteidiger so einer Mannschaft müssen typischerweise vor allem hohe Bälle im Akkord zuverlässig aus der Gefahrenzone köpfen – dafür ist Körpergrösse der alles entscheidende Faktor. Eine Mannschaft, die im Spiel ohne Ball hingegen häufig im hohen Pressing angreift, braucht in der Innenverteidigung nicht so sehr den Typ „Abwehrturm“, sondern viel dringender einen vergleichsweise leichtgewichtigen Sprinter, der bei Umschaltmomenten oder fehlgeschlagenem Pressing die gegnerischen Stürmer im Laufduell schlagen kann.

Gehen wir also mal die Startaufstellung des FCZ gegen den FC Winterthur durch. Es fällt auf, dass die Mannschaft von Bo Henriksen mehrheitlich immer noch aus Spielern besteht, die eher für grossräumigen, als für kleinräumigen Fussball gemacht sind. Dies gilt selbst für „Flankengott“ Boranijasevic, der für seine Top-Hereingaben den Platz einer Kontersituation braucht. Steht der Gegner hinten rein, wie Winterthur, bleibt er mit seinen Versuchen hingegen immer wieder hängen. Dies hat unter anderem mit seinem charakteristischen Bewegungsablauf zu tun. Viele Spieler der FCZ-Startaufstellung und des Kaders können gute lange Bälle spielen, sind im Kurzpassspiel aber nicht versiert. Man hat hinten in der Mitte einen Nikola Katic oder als Ersatz Mirlind Kryeziu, welche die Bälle massenweise aus dem eigenen Strafraum rausköpfen können, aber beim Umschalten in die Defensive in der Rückwärtsbewegung langsam sind. Im gegnerischen Strafraum hingegen kommt es selten vor, dass sich Spieler dieses FCZ-Teams in der Luft durchsetzen können. Sie werden meist abgedrängt und neutralisiert, selbst wenn der Standard gut getreten ist.

Die aktuelle Mannschaft des FC Zürich ist von seinen individuellen Qualitäten her also weiterhin alles andere als ein Ballbesitzteam. Kommt sie hingegen mal wieder in eine Kontersituation, zeigt sich auch ohne Ceesay oder Kramer, dass sie dies weiterhin am besten beherrscht. Von der Startaufstellung gegen Winterthur ist kaum einer für Ballbesitzfussball à la YB am besten geeignet: eigentlich nur Cheick Condé – und Torhüter Brecher. Seiler und Omeragic können sich bei einer Pressingspielweise à la St. Gallen am besten entfalten. Die Mehrheit der Startaufstellung, Katic, Aliti, Boranijasevic, Guerrero, Marchesano, Tosin und Okita sind hingegen alle in einer Kontermannschaft am besten aufgehoben. Eine, wie sie der FCZ in der Meistersaison unter André Breitenreiter hatte.

Bo Henriksen ist eindeutig ein taktisch versierter Trainer, hängt dies aber nicht gerne an die grosse Glocke. Er redet gegen aussen lieber von Teamgeist und Siegeswillen. Dies ist nicht unklug, denn nach aussen über Taktik zu reden, bringt einem Trainer und seinem Team wenig Vorteile. In der Kommunikation nach innen sieht dies anders aus. Tatsächlich hat er unter anderem auch mit taktischen Mitteln zur aktuell punktreichen Phase beigetragen. Was Henriksen aber zumindest kurzfristig nicht ändern kann, ist das Stärke/Schwäche-Profil seiner Spieler – und dass sein Team in grossen Teilen nicht wirklich zu seinem Fussball passt. Dies setzt dem aktuellen FCZ gewisse Limiten nach oben. Die Spieler können nicht ihr volles Potential entfalten, so wie sie dies letzte Saison mehrheitlich getan haben.

Wenn man die Kader der anderen Super League-Klubs durchgeht, dann fällt auf, dass es kein Team gibt, das vom Stärke/Schwäche-Profil her zu 100% zum Fussball passt, der von ihnen gespielt wird. Bei Teams wie YB, Servette oder St. Gallen ist die Übereinstimmung aber hoch. Selbst bei diesen Klubs gibt es aus der Reihe tanzende Spieler, die verpflichtet wurden, weil sich eine gute Gelegenheit ergeben hat. Oder weil sie aus Mentalitätsgründen wichtig sind. Aber das sind Einzelfälle. Einigermassen passend zusammengestellt, aber mit wesentlichen Lücken, sind Basel, Lugano oder Luzern.

Ziemlich unpassend zusammengestellt sind hingegen der FCZ, GC, Winterthur und Sion. Bei Winterthur liegt es in der Natur der Sache einer Aufstiegsmannschaft, die zu grossen Teilen zusammengeblieben ist. Sie wurde zusammengestellt, um in der Challenge League oben mitzuspielen und muss nun in der Super League einen anderen Fussball spielen, der für einige Spieler nicht optimal ist. GC und Sion sind ein buntes Puzzle. Aus der fussballerischen Zusammensetzung dieser Mannschaften ist es schwierig, eine Idee zu erkennen. Der FCZ hingegen ist / war für den „Breitenreiter-Fussball“ gut zusammengestellt und befindet sich diese Saison unter Foda und Henriksen in einer radikalen taktischen Transformation, die nicht zur Mehrheit der Stammspieler passt. Die Winterneuverpflichtungen Simic, Mathew oder Afriyie scheinen hingegen relativ gut zur Spielidee unter Henriksen zu passen. Aber sie brauchen alle drei noch etwas Zeit, um sich richtig zu integrieren.

Weitere Berichte und Highlights

Telegramm FCZ – Winterthur (transfermarkt)

Kein Sieger im Keller-Derby: FCZ und Winterthur trennen sich 1:1 (SRF)

Südkurve im Kantonsderby

Winti stoppt Zürcher Höhenflug (BLICK)

https://www.youtube.com/watch?v=Gb9iQDVyiBk



Beide Teams und die Unparteiischen machen im Strafraum eine schlechte Figur / Sion – FCZ Analyse

Simic oder Marchesano? Auch eine Systemfrage / Sion – FCZ Vorschau (Züri Live)

Das gestiegene Selbstvertrauen sahen die Züri Live-Leser im Vorfeld des Sion-Spiels als Hauptgrund für die verbesserte Abschlusseffizienz des FCZ nach der Winterpause (siehe Grafik unten). Im Wallis war dies dann aber bereits wieder Makulatur. Der FCZ hätte gemäss Expected Goals-Messung mindestens zwei Tore erzielen müssen, reüssierte letztendlich aber nur aus einem Penalty. In den drei Partien nach der Winterpause konnte somit noch kein einziges Tor aus dem Spiel heraus erzielt werden. Der knappe Sieg war zwar verdient, aber nur weil Sion noch schlechter als der FCZ auftrat. Wie schon im Herbst traf zum Rückrundenauftakt Jonathan Okita zum 1:0-Sieg im Tourbillon. Französisch ist seine Muttersprache und er scheint bisher sowohl in Sion als auch in Genf besonders treffsicher zu sein.

Routiniers gehen zu Beginn voran

Der Start in die Partie von Seiten des FCZ war gut. Man hatte ganz offensichtlich einiges für diese Partie vorbereitet und griff von hinten heraus in einer ersten Phase häufig in einem 4-2-4 an – mit versetzten Aussenläufern. Während Guerrero sich links in die Sturmreihe eingliederte, staffelte Boranijasevic rechts eher zurück. Die linke Seite war denn auch die offensiv (und defensiv) starke Zürcher Seite in dieser Partie. Mit mehreren schönen Kombinationen wurde jeweils letztendlich Adrian Guerrero im gegnerischen Strafraum freigespielt. Der FCZ hätte in dieser Phase in Führung gehen müssen. Speziell die Routiniers Dzemaili, Aliti und Marchesano spielten zu Beginn gut. Sion verteidigte in der eigenen Platzhälfte sehr vorsichtig in einem 6-1-2-1. Coach Celestini hatte Freude daran, dass die Flügelspieler Bua und Itaitinga weit nach hinten arbeiteten. Beim FCZ fehlte während der ganzen Partie die Kaltblütigkeit in der Angriffszone. Insgesamt war der Auftritt nicht mehr so stark, wie noch gegen St. Gallen.

Personalien

  • Nikola Katic: Mehrere gefährliche Ballverluste in der eigenen Platzhälfte, reisst immer wieder Lücken in die eigene Abwehrreihe indem er einem Gegenspieler folgt, diesen dann aber trotzdem nicht an der Weiterleitung des Balles in die Tiefe hindern kann.
  • Becir Omeragic: Hat in der 1. Halbzeit grosse Mühe mit Itaitinga und verursacht mit einem zu nonchalant geführten Laufduell mit Chouaref eine Top-Konterchance für Sion. Muss zum x-ten Mal in den letzten Monaten und Jahren ohne wesentliche Einwirkung des Gegners angeschlagen ausgewechselt werden, nachdem er in einem anderen Laufduell nicht aufmerksam war.
  • Roko Simic rackert und behauptet sich. Lässt in der 2. Halbzeit nach.
  • Wenn Marc Hornschuh auf dem Platz steht, ändert sich die Rollenverteilung im Zürcher Mittelfeld von Raumdeckung zu teilweiser Manndeckung. Hornschuh deckt den spielstärkeren gegnerischen Achter und folgt diesem überall hin (gegen St. Gallen Görtler, in Sion Zuffi) – Condé übernimmt den Rest.
  • Fabian Rohner: In seinem ersten etwas längeren Teileinsatz nach der Winterpause kommt er zu seinem ersten Abschluss – und ist gleich gefährlich.
  • Cheick Condé: Ist zum Zentrum des Zürcher Spiels geworden. Der einzige Spieler, der in den ersten drei Partien nach der Winterpause jedes Mal eine zweistellige Zahl von Pluspunkten sowohl bei den Defensiv- wie auch bei den Offensivaktionen gesammelt hat.
  • Blerim Dzemaili: Seine Verfassung scheint so gut zu sein wie wohl noch nie seit seiner Rückkehr zum FCZ. Aussergewöhnlich war vor allem, dass er diesmal auch defensiv stark war. Seiner Züri Live-Benotung half allerdings wohl, dass er schon früh verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, denn nach rund 45 Minuten geht seine Leistungskurve häufig nach unten.
  • Fidan Aliti: Ist für die Mannschaft gegen Gegner wie Sion am wichtigsten. Seit Aliti beim FCZ ist, wird man gegen solch rustikale und emotionale Opponenten praktisch nie mehr “überfahren“, wie das zuvor immer wieder mal der Fall gewesen war. Nicht per Zufall Zürcher MVP dieser Begegnung.

Randnotiz

Eine rekordverdächtige Zahl von potentiellen und tatsächlichen VAR-Check Szenen gibt es in diesem Duell im Wallis. Dies liegt nicht an den Unparteiischen auf dem Platz oder dem VAR, sondern daran, dass sich die beiden Teams an diesem Tag im eigenen Strafraum immer wieder ungeschickt oder fahrlässig anstellen. Die Entscheidungen der Unparteiischen waren dann aber nur teilweise richtig. Der FCZ hätte zwei weitere Penaltys zugesprochen erhalten müssen und der FC Sion tendenziell auch einen. Das Team, welches danach auf SRF die Zusammenfassung produzierte, war mit der Beurteilung all dieser Spielszenen überfordert.

So wurde die Topchance Blerim Dzemailis in der 21. Minute gezeigt, dabei aber das klare Foulspiel Numa Lavanchys, der mit beiden Händen Dzemaili in den Rücken stösst und entscheidend aus dem Gleichgewicht bringt, überhaupt nicht erwähnt. Der Abschluss alleine vor Lindner gelingt aus diesem Grund nicht. Bei einer solchen Szene im Mittelfeld kommt der Schiedsrichter auf das Foul zurück und gibt den Freistoss. So aber muss sich niemand wundern. wenn die Offensivspieler im Strafraum schnell fallen, wenn einer, der wie Dzemaili sich auf den Beinen zu halten versucht, nachher für dieses löbliche Verhalten mit einem fehlenden Penaltypfiff bestraft wird.

Zwei Minuten später kommt derselbe Dzemaili zu einer weiteren Grosschance im Sion-Strafraum. Hier sieht das SRF tendenziell einen Penalty – wohl weil Dzemaili umfällt. Tatsächlich war diese Szene im Gegensatz zur Lavanchy-Szene eher keiner. Baltazar rutscht klar vor Dzemaili rein, um dessen Schuss zu blocken und Dzemaili stolpert danach über den grätschenden Walliser Aussenverteidiger – und verletzt sich dabei. In der 44. Minute sieht das SRF wieder tendenziell einen Penalty, diesmal auf der anderen Seite. In den TV-Bildern ist aber selbst nach x-facher Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven und in einer Bildvergrösserung nicht wirklich ersichtlich, ob der Ball Condé wirklich an die Hand geht. Die Hand ist nahe beim Ball, aber auch wirklich am Ball? Bei solch unklaren Bildern kann der VAR verständlicherweise keine Entscheidung fällen.

Eine Minute später wieder eine Ungeschicklichkeit im Sion-Strafraum. Joel Schmied steht Antonio Marchesano eindeutig auf den Fuss. Es müsste wieder Penalty für den FCZ geben. Der VAR-Check kommt unverständlicherweise zu einem anderen Ergebnis. In der SRF-Zusammenfassung wird eine direkt anschliessende Szene gezeigt, in der Schmied ein Luftloch schlägt und dabei Okitas Fuss knapp verfehlt – mit der Konklusion: „richtig entschieden, kein Penalty“. Vermutlich ist im VAR-Raum derselbe Fehler passiert und man hat die falsche Szene angeschaut. Anders ist die fehlende Intervention hier nicht erklärbar.

In der 55. Minute wieder eine Szene im Zürcher Strafraum. Katic kommt aus der Deckung raus und verliert zum wiederholten Male an der Mittellinie ein Kopfballduell bei Abschlag des gegnerischen Torhüters. Itaitinga zieht in den Strafraum, dort berührt Hornschuh den Ball mit dem Zeigefinger, als Itaitinga diesen an ihm vorbeilupft. Man kann hier Penalty geben, muss aber nicht. Dass es gar nicht angeschaut wird, hat wohl wie beim Lavanchy-Foul gegen Dzemaili zu Beginn der Partie damit zu tun, dass der Angreifer zum Abschluss gekommen ist. Weitere drei Minuten später ein Hands von Ziegler im eigenen Strafraum. Ein klarer Penalty, den Schiedsrichterin Staubli erst nach VAR-Intervention gibt.

Ziegler lamentiert nach der Partie, dass es eine natürliche Armhaltung gewesen sei und dass er sich den Arm abschneiden müsse. Tatsächlich hat er aber beim Rennen im Laufduell seine Arme nie so weit hinten und oben gehalten. Erst als die Flanke Guerreros kommt, streckt er seinen linken Arm reflexartig hinten raus, um die Flanke zu stoppen. Eine sehr ähnliche Szene im Mittelfeld bereits in der 1. Minute der Partie wurde als Handspiel abgepfiffen. Absicht im eigentlichen Sinne ist dies nicht. Niemand spielt den Ball im eigenen Strafraum absichtlich (als bewusste Entscheidung) mit der Hand – mit Ausnahme von Luis Suarez an der WM 2010 gegen Ghana. Reflexartige Handspiele, zumal wenn der Arm zum Ball geht und die Körperfläche verbreitert wird, gelten seit Jahr und Tag aber ebenfalls als Hands. Denn die angreifende Mannschaft wird auf unrechtmässige Weise in der Angriffsaktion behindert, der Ball in eine andere Richtung abgefälscht.

Weitere Berichte und Highlights

Telegramm Sion – FCZ (transfermarkt)

Zäme gah, Zäme stah (Züri Live)

Südkurve in Sion

VAR-Entscheid bringt Sion zum Schäumen (BLICK)

Le FC Sion s’incline 1-0 contre le FC Zurich (RTS)

Der FC Zürich schlägt Sion knapp (SRF)

Aufwärtstrend beim FCZ: Zweiter 1:0-Sieg in Serie (SRF)



1 2