Mabil gegen Ex-Coach Henriksen mit Startelf-Début? / 283. Zürcher Stadtderby VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

Vor dem 283. Zürcher Derby ist der durch Konzerte ramponierte Letzigrund-Rasen das grösste Thema. Ein schlechter Untergrund erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Unentschiedens. Standards und hohe Bälle werden unter diesen Bedingungen eine wichtige Waffe sein. Sowohl GC als auch der FCZ tendieren diese Saison dazu, wenig Ballbesitz zu haben und trotzdem in der Liga häufig in Führung zu gehen. Der FCZ hat zuletzt in Lausanne viel flach hinten heraus gespielt und speziell die ersten 60 Minuten viel hohes Pressing praktiziert. Er gewann aussergewöhnlich viele Bälle in der Mittelzone. Und mit Pressing können auf einem holprigen Letzigrund-Rasen beim Gegner speziell viele Ballverluste erzwungen werden. GC hat das jüngste Team der Liga, am wenigsten Ballbesitz und operiert viel mit hohen Bällen. Wie in der Saisonvorschau vermutet, hat GC ohne seine vier letztjährigen Topspieler Moreira, Schmid, Bolla und Kawabe und einem offensichtlich geringeren Budget bisher Probleme, gut in die Saison zu kommen.

Mit Ruhe und guter Positionierung gegen Corbeanu

Ein ganz spezielles Spiel wird es nicht nur für die aus dem GC-Nachwuchs stammenden Spieler wie Morandi, De Carvalho oder Kacuri, sondern auch für den australischen Flügel Awer Mabil. Der 28-jährige könnte im Derby erstmals von Beginn weg auflaufen und würde auf seinen Ex-Trainer Bo Henriksen treffen. Unter Henriksen hat Mabil beim FC Midtjylland vor zwei Jahren in der Champions League-Qualifikation gegen Celtic im Rückspiel mit einem Kopftor die Verlängerung erzwungen, wodurch die Dänen den schottischen Spitzenklub letztendlich ausschalten konnten. Gegen Ende jener Vorrunde setzte Henriksen Mabil aber immer weniger ein, so dass dieser im Winter in die Türkei ausgeliehen wurde.

Vorne baut GC-Coach Berner auf eine grossgewachsene Spitze (Babunski oder Fink) assistiert von einem spielerisch orientierten häufig etwas zurückhängenden Stürmer (Morandi oder Shabani). Im Zentrum gibt es zum Duo Abrashi / Ndenge kaum echte Alternativen. Tobers und Abels spielen in der Viererkette immer. Gegen Linksfuss Corbeanu dürfen die Defensivleute auf der linken FCZ-Seite sich nicht aus der Reserve locken lassen, sondern müssen ihn mit Ruhe und guter Positionierung konsequent stellen und ablaufen.

Die linke FCZ-Seite mit Höhen und Tiefen

Der FCZ wird weiterhin ohne Adrian Guerrero antreten. Ist für das Derby der ehemalige GC-Junior Fabio Daprelà wieder ready für die Startformation? Am Wochenende in Lausanne hatte der FCZ erstmals in dieser Saison in einem Ligaspiel deutlich mehr Ballbesitz und gewann auch mehr Zweikämpfe als der Gegner. Man hatte auf der einen Seite deutlich mehr Torchancen und spielte auf der anderen zum vierten Mal im siebten Ligaspiel „zu Null“. Speziell die linke FCZ-Seite muss sich aber im Vergleich zu den letzten Spielen steigern. Dazu beitragen kann wohl Armstrong Oko-Flex, der wohl diesmal etwas mehr als bloss die Nachspielzeit an Einsatzzeit erhalten wird. Allerdings baut Coach Henriksen auf dieser Seite stark auf den aktuellen Liga-Topskorer Jonathan Okita und nimmt ihn jeweils erst spät aus dem Spiel.

Wieder Einwurf für Zürich… – die Saga geht weiter / FCB – FCZ Analyse

AUF DEN SPUREN VON RAIMONDO PONTE UND URS FISCHER / FCB – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

FCZ – «Liegt der Druck beim FC Basel, Trainer Bo Henriksen?» (nau.ch)

Endlich ist Basel bereit für die Saison – gegen den FCZ könnten gleich 8 Neue starten (Watson)

Von einzelnen aus Basel stammenden Exponenten wird die Partie als „Derby“ bezeichnet. Nein, lieber Patrick Rahmen oder Alex Frei, bei aller Liebe…. Ein Derby ist eine „ewige“ Rivalität zweier Mannschaften aus der gleichen Stadt oder Region. Lazio vs. Roma, Galatasaray vs. Fenerbahce, CSKA vs. Spartak, Partizan vs. Roter Stern, Schalke vs. BVB, Slavia vs. Sparta, IFK vs. Djurgarden oder Arsenal vs. Tottenham. In der Schweiz gibt es nur ein solches Duell und dieses wird in Zürich ausgefochten. Geläufiger ist der Begriff „Klassiker“, abgeleitet vom spanischen „Clàsico“ zwischen Real und Barcelona. Die Duelle zwischen PSG und OM sowie America und Guadalajara werden ebenfalls so bezeichnet. Als zudem der BVB unter Ex-Coach Jürgen Klopp eine erfolgreiche Phase hatte, begann man ihre Duelle mit Rekordmeister Bayern als „Deutscher Klassiker“ zu vermarkten.

93. Minute mal anders

FCB vs. FCZ hat aufgrund der jahrzehntelangen parallelen Historie der beiden Klubs den Begriff sicherlich etwas mehr verdient als das deutsche Pendant. Dazu gehört die gemeinsame Hochblüte in den 60er- und 70-er Jahren mit den Duellen zwischen Köbi Kuhn und Karli Odermatt, dann die gemeinsame Leidenszeit in den folgenden zwei Jahrzehnten inklusive Duellen in der Auf- / Abstiegsrunde und die Wiederbelebung der Rivalität in der Favre- und späten Gross-Zeit Mitte der Nullerjahre. Vergleichbar mit den Clàsicos in Spanien, Frankreich oder Mexiko ist das alles aber trotzdem nicht. Und nach der Saison 10/11, als Urs Fischer als FCZ-Trainer den FCB mit Alex Frei und Thorsten Fink noch richtig herausfordern konnte, verlor das Duell ein Jahrzehnt lang immer mehr an Bedeutung. Der FCZ war in dieser Zeit zu wenig konkurrenzfähig. Man fing sich bereits an, Gedanken zu machen, ob vielleicht FCB – YB der neue Schweizer „Klassiker“ sei.

Das erste Duell der Saison 23/24 hat aber sicherlich zu einer Wiederbelebung der alten Saga beigetragen. Schönes Frühherbst-Wetter – und ein seit langem wieder einmal ziemlich voller St. Jakob Park. Dazu zwei Teams auf Augenhöhe. Und wieder gab es einen Einwurf für Zürich… Lindrit Kamberi führte diesen (in der eigenen Platzhälfte) zu weit vorne aus. Auf der gleichen Seite des Platzes wie angeblich Alain Nef am 13. Mai 2006. Die Folge davon war der 1:0-Führungstreffer durch Ifeanyi Mathew kurz vor der Pause. Wie am 13. Mai, als SRF-Reporter Dani Kern die 1:0-Führung Alexandre Alphonse statt Alhassane Keita zuschreiben wollte, wurden diesmal wahlweise Daniel Afriyie oder Adrian Barisic (Eigentor) als Schützen genannt. Mathew brachte den Ball aber aufs Tor und ist daher trotz Ablenker durch Barisic eigentlich der korrekte Torschütze. Die 93. Minute lief diesmal für den FC Basel. Innert weniger Sekunden zog sich in dieser Minute erst Lindrit Kamberi einen „Cut“ an der Stirn zu, aufgrund dessen er danach an der Seitenlinie gepflegt werden musste – und Ivan Santini beging im Mittelkreis ein ungeschicktes Foul an Renato Veiga. Beides war mitentscheidend für den späten Basler Ausgleich in der 96. Minute.

FCZ setzt von Beginn weg die Pace

Am 28. August 2022 kassierte der FCZ im Letzigrund gegen den FC Basel zwei Freistoss-Gegentore innerhalb von vier Minuten (Schlussresultat: 2:4). Ziemlich genau ein Jahr später muss man erneut zwei Freistoss-Gegentore im ersten Saisonduell mit dem FCB hinnehmen. Dazwischen hatte der FC Zürich nur ein einziges Gegentor dieser Kategorie erhalten. Es war der Direkte Freistoss-Treffer von Wylan Cyprien (Sion) am 30. April. In beiden Fällen im St. Jakob Park beging dabei ein FCZ-Stürmer ein ungeschicktes Foulspiel – zuerst Jonathan Okita gegen Taulant Xhaka direkt vor dem eigenen Strafraum, dann Ivan Santini gegen Renato Veiga im Mittelkreis. Auch die Verteidigungsarbeit bei beiden Freistössen war ungenügend. Beim ersten fiel Yanick Brecher kurzzeitig wieder in ein altes Muster und machte einen unnötigen Schritt aus der Torhüterecke als der Ball noch gar nicht gespielt war. Beim zweiten merkte allen voran Abwehrchef Nikola Katic nicht, was der FCB vorhatte und verpasste es, Guerrero und Conceiçáo gegen die drei “Türme“ Barisic, Jovanovic und Veiga zu verstärken.

Noch entscheidender dafür, dass der FCZ die drei Punkte nicht aus Basel heimbringen konnte, war aber die Chancenverwertung. Nach Expected Goals-Messung war der FC Zürich mit 2,88 : 2,01 im Vorteil – und dies obwohl in dieser Statistik das als Eigentor gewertete 0:1 nicht berücksichtigt ist. Inklusive dieser Chance von Mathew unmittelbar vor dem leeren Gehäuse, welche letztlich zu einem Tor führte, hätte der FCZ also sogar eher vier als drei Tore erzielen müssen. Schön zu sehen war, dass der FC Zürich in dieser Partie von Anfang an die Pace setzte. In den ersten sieben Minuten wurde von den Gästen intensiver Pressing- und direkter Umschaltfussball zelebriert, an den sich der FCB adaptieren musste. In dieser Phase standen die Aussenläufer Boranijasevic und Guerrero sehr hoch und der FCZ hatte praktisch keine Verteidigungsaktionen zu verzeichnen. In der Folge ging es weiter mit präzisen Chip-Bällen zwischen die Linien. Da beim FCB die Innenverteidiger Barisic und Van Breemen jeweils “sicherheitshalber“ zurückstaffelten, fand der FCZ mit präzisen hohen Bällen vor der Basler Abwehr immer wieder Raum vor.

Pressing bis zum Schluss – Chancen zum dritten Tor nicht genutzt

Ab der 25. Minute verflachte der Basler Gegendruck so, dass nun auch flach hinten heraus gespielt werden konnte. Vermochte der FCB den Ball doch mal zu gewinnen, wurde dieser jeweils dank eines sofortigen aggressiven Gegenpressings schnell wieder zurückgewonnen. Nur in zwei Situationen funktionierte das Gegenpressing nicht: nach einer überhasteten Aktion Guerreros in der 26. Minute, und als sich Mathew in der 42. Minute in eine Pressingfalle locken liess. In dieser Phase fixierte der FCZ den Gegner einige Male gut auf einer Platzseite, es fehlte dann aber im entscheidenden Moment der Seitenwechsel. Den FCB lässt man weitgehend nur bis zur 25m-Marke flach spielen. Die erzwungenen hohen Bälle von Marwin Hitz sind danach dann häufig nicht sehr präzise. Insgesamt war die 1. Halbzeit eine ganz starke Leistung des FC Zürich. Mit einer Durchschnittsnote von 6,8 war es die beste Halbzeit der bisherigen FCZ-Saison. Von der 55. Minute bis zur 75. Minute hatte der FC Basel klar mehr Ballbesitz. Vorausgegangen war dieser Phase das 0:2 durch Okita, der Doppelpfostenschuss Afriyies und die sich anbahnenden physischen Probleme Fabio Daprelàs. Ab der 75. Minute ging der FCZ dann aber wieder ins Pressing wie zu Beginn der Partie. Dies führte zu einigen guten Torchancen. Man wollte sich nicht hinten einigeln, sondern suchte proaktiv das dritte Tor und die Entscheidung. Letztendlich wurde man für einen mutigen Auftritt mit einem Punkt belohnt – und war an dreien nahe dran.

Die Zweite Halbzeit war dann mit einem Schnitt von 5,8 eine volle Note schlechter als die erste, insgesamt aber die Partie mit einer Gesamtnote von 6,3 trotzdem nach dem Heimsieg gegen Lugano das zweitbeste Spiel der bisherigen Saison und eine Steigerung um eine volle Note im Vergleich zum St. Gallen-Match. Sowohl offensiv wie defensiv hatte man in Basel sogar mehr gute Aktionen als gegen Lugano, defensiv allerdings mehr Fehler, welche durch ein nicht mehr im Europacup engagiertes und ausgeruhtes Basel mehr provoziert wurden, als von den Tessinern. Der FCZ hat seine Tore bisher vorwiegend aus Hohem Pressing / Gegenpressing oder aus Standards erzielt. Dies war auch diesmal wieder mit je einem solchen Treffer der Fall. Dies obwohl der FCB ganze drei Standardsituationen in Strafraumnähe (Freistösse und Eckbälle) zuliess. Der FCZ traf daher stattdessen aus einem Einwurf in der eigenen Platzhälfte zum 0:1. Die Gegentore fielen bisher fast ausschliesslich aus Standards. Der Kutesa-Weitschuss in Genf ist bisher immer noch das einzige Gegentor aus dem Spiel heraus – und dies nach sechs Spieltagen! Wenig überraschend gewann Basel als die physisch stärkere Mannschaft deutlich mehr Zweikämpfe. Der FC Zürich machte dies mit Technik und Timing wett. Mathew, Marchesano, Okita und Condé spielten mehr gefährliche „Smart Passes“ in die Spitze.

Renato Veiga – das grossspurigere Pendant zu Cheick Condé

Was lässt sich zum durch Rekord-Transferausgaben runderneuerten FCB sagen? Die Rotblauen haben in Mittelfeld und Sturm das beste Kader der Liga, gemessen an den Qualitäten der Einzelspieler. Nur: das ist nichts Neues. Es war in den letzten Jahren meistens so. Man hatte gegen YB jeweils trotzdem keine Chance. Das muss nicht zwingend so bleiben. Unter Raphaël Wicky als FCB-Coach fand die Wachablösung in Richtung Bundesstadt statt. Das kann mit Wicky als YB-Trainer auch wieder in die andere Richtung gehen. Zumindest treten die Berner nicht als unüberwindbare Hürde auf. Klar ist: ein Herausforderer darf sich nicht viele Patzer leisten. Mittelstürmer Jovanovic ist sicherlich mindestens auf der Höhe von YB’s Cédric Itten einzustufen und dabei eher noch etwas vielseitiger. Auf den Flügeln wollte der FCB in “Bayern-Manier“ mit Linksfuss Malone über rechts und Rechtsfuss Barry über links angreifen. Der FCZ machte die Räume aber gut zu, so dass Malone kaum mal zum Zug kam und der schnelle Barry jeweils an die Grundlinie abgedrängt werden konnte. Gauto, Demir und Sigua sind für Super League-Verhältnisse sicherlich alle äusserst talentiert. Dass sie aber konstant mehr bieten können als ihre Vorgänger Millar, Zhegrova, Kalulu, Sène oder Palacios müssen sie erst noch beweisen.

Nicht zu Unrecht stand nach dem FCZ-Match aber Renato Veiga als neuer Hoffnungsträger im Mittelpunkt. Er befeuerte dies gleich selbst mit dem Verkünden von grossen Ambitionen, zeigte entsprechende Ansätze aber auch auf dem Platz. Veiga ist das deutlich glamourösere und teurere Pendant zu Cheick Condé beim FCZ. Beide nutzen ihre langen Beine effektiv für wichtige Tacklings im Mittelfeld, bringen dazu aber auch im Passspiel und Abschluss Qualitäten mit. Der mit Abstand grösste Unterschied liegt in der Persönlichkeit der beiden. Während Condé zu Beginn erfahreneren Teamkollegen wie Blerim Dzemaili oder Aiyegun Tosin immer wieder aus reinem Respekt Bälle überliess, dirigierte Renato Veiga bei seinem ersten Einsatz die Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer als wäre ER die Ü30-Klublegende – und nicht die neben ihm im Schatten stehenden Fabian Frei (502 Wettbewerbsspiele für Rotblau) oder Taulant Xhaka (366). Nach nur einem Spiel mag eine solche Bewertung als früh erscheinen, aber man kann wohl trotzdem bereits jetzt sagen, dass Veiga wohl aktuell der beste Spieler der Liga und eigentlich „zu gut“ für die Super League ist. Ein ähnlicher Fall war vor drei Jahren FCB-Stürmer Arthur Cabral gewesen. Sein Transfer zu Fiorentina in der Winterpause 21/22 wurde sicherlich zu einem Faktor, welcher den Weg zum Meistertitel für den FCZ erleichterte.

Gute Schiedsrichterleistung

Ein Manko scheint der FCB aber trotz all der vielen Transfers auch in diesem Sommer nicht komplett ausgemerzt zu haben: die fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive. In diesem wichtigen Punkt ist YB den Baslern in den letzten Jahren immer voraus gewesen. Barisic ist sicherlich besser als beispielsweise Katic, aber trotzdem kein Top-Innenverteidiger. Er hilft dem FCB seine Defensivprobleme etwas zu lindern. Man hat aber auch gegen den FC Zürich wieder gesehen, dass Renato Veiga defensiv fast alles selbst machen musste – was nicht immer gelingen wird. Man hat auf den Aussenverteidigerpositionen weiterhin vorwiegend Akteure mit viel Offensivpower und gleichzeitig wenig Verteidigungsqualitäten – umso mehr wenn jetzt auch noch Michael Lang gehen sollte. Innenverteidiger Finn Van Breemen ist ebenfalls eher offensiv orientiert. Und die Pressingqualitäten der Stürmer und Offensiven Mittelfeldspieler könnten ebenfalls besser sein. Dabei fehlt es dieser FCB-Mannschaft sicherlich nicht an der Physis, aber wohl durchaus etwas am sogenannten “defensiven Gewissen“.

Während der Auftritt des Schiedsrichterteams inklusive VAR beim Spiel FCZ – St. Gallen von kleinen und grösseren Fehlern nur so strotzte, trat Fedayi San im St. Jakob Park von Beginn weg sehr fokussiert auf und hatte eine klare Linie, die er auf beide Seiten im gleichen Masse anwendete. Er war sich der Aufmerksamkeit der Affiche ganz offensichtlich bewusst – es war eine seiner bisher besten Leistungen. Man kann wie immer über einzelne Entscheidungen diskutieren, aber mit Ausnahme von zwei, drei kleineren Situationen war keine wirklich falsch. Die schnelle Gelb-Rote Karte gegen Bo Henriksen entspricht den neuen Weisungen. Renato Veiga hat sicherlich etwas Glück, dass er mit seinem Nachtreten gegen Afriyie nicht Rot sieht. Aber ein klarer Fehlentscheid wie das übersehene Foulspiel von Diaby gegen Daprelà beim St. Galler Ausgleich vor einer Woche ist es nicht. Auf der anderen Seite ging in der 57. Minute Maurice Malone im Zürcher Strafraum zu Boden, nachdem Nikola Katic etwas ungestüm in den Zweikampf gegangen war. Die vorhandenen TV-Bilder lösen nicht eindeutig auf, ob es ein Foul war. Malone war der Einzige, der reklamierte.

Highlights

Personalien – drei von vier Wechseln bringen Verschlechterung

  • Nikola Boranijasevic: Dreht wie gegen Yverdon oder Stade Lausanne-Ouchy in der 2. Halbzeit auf, während die meisten Teamkollegen eher abbauen. Sehr autonom: seine Leistung ist nie abhängig von den Nebenleuten.
  • Daniel Afriyie: Wie gegen Lugano offensiv mit Note “10“, beim Stand von 2:0 für den FCZ ausgewechselt.
  • Fabio Daprelà: Erstmals bester FCZ-Spieler der 1. Halbzeit. Gut vorstellbar, dass der 2:2-Ausgleich mit Daprelà auf dem Platz nicht fällt. Der FCZ wäre bei der Verteidigung des Freistosses präsenter und aufmerksamer gewesen.
  • Cheikh Condé: MVP, seine bisher beste Saisonleistung, sowohl offensiv wie auch defensiv mit Note “9“.
  • Nikola Katic: Schlechte 1. Halbzeit, verschätzt sich in mehreren Szenen, unter anderem vor der Grosschance des FCB durch Demir und Barry.
  • Rodrigo Conceição: Schaltet nicht schnell genug auf Defensive um, kennt seine Rolle im Pressing noch nicht ganz, treibt allerdings einmal Renato Veiga an der Mittellinie in die Arme von Jonathan Okita und verhilft diesem so zu seiner Grosschance allein vor Marwin Hitz.
  • Adrian Guerrero: Mehr defensiv und weniger offensiv involviert als sonst.
  • Antonio Marchesano: Für ihn gilt dasselbe wie für Daniel Afriyie: offensiv mit Note “10“ und beim Stand von 2:0 für den FCZ ausgewechselt. Mit zwei fast identisch schnell und direkt gespielten hohen Bällen entscheidend in der Vorbereitung beider Zürcher Treffer.
  • Silvan Wallner: Defensiv fokussiert, scheint aber Rohner von hinten keine Anweisungen zu geben, so dass die defensive Abstimmung zwischen den beiden teilweise nicht funktioniert.

Randnotiz: Falscher offizieller Torschütze beim 0:1

Randnotiz: Falsche Zuteilung beim 2:2-Ausgleich

Kommentare

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Erstmals in dieser Saison hat der Gegner die besseren Torchancen als der FCZ, der ganze zwei Abschlüsse aufs St. Galler Gehäuse bringt – Okitas Bijou von einem Tor aus 27m – und Cheick Condés mutiger Versuch, aus mehr als 60m FCSG-Keeper Zigi zu überwinden. Aus dieser Perspektive ist der späte Ausgleich des FCSG im Letzigrund sicherlich verdient. Dem Tor selbst haftet aber ein grosser Makel an: es war irregulär. Ein klareres Stürmerfoul wie dasjenige von Diaby, der Daprelà mit beiden Händen umstösst, gibt es nicht. Obwohl Daprelà sich erst wieder vom Boden aufrappeln muss, erreicht er beinahe noch den Cornerball Quintillas vor St. Gallen-Keeper Ati Zigi, der per Kopf für den eingewechselten Fabian Schubert auflegt. Abdoulaye Diaby hatte schon zuvor in anderen Situationen Gegenspieler in den Rücken gestossen. Schiedsrichter Alessandro Dudic pfiff diese inkonsequent – manchmal entschied er auf Freistoss, manchmal übersah er das Vergehen. Das zum späten 1:1-Ausgleich führende Foul Diabys an Daprelà war das klarste von allen gewesen. Umso erstaunlicher, dass VAR Sandro Schärer es übersah. Offenbar war man in Volketswil drei Minuten lang einzig und allein mit der Offside-Frage beschäftigt gewesen, und klammerte alle anderen Aspekte aus.

Verstärktes St. Gallen mit Spitzenwerten

Unglaublich, aber „VAR“ – Sandro Schärer ist damit auf seinem Stuhl in Volketswil zwar nicht der einzige Beteiligte, aber der Hauptverantwortliche an gleich allen drei bisherigen Gegentreffern des FCZ in den ersten fünf Partien dieser Saison – und damit auch an allen Punktverlusten. Beim Auswärts-2:2 in Genf sah er beim ersten Genfer Tor als Einziger ein „Fingerspiel“ von Ifeanyi Mathew auf der Strafraumgrenze – und übersah gleichzeitig geflissentlich beim zweiten Gegentreffer das vorhergehende Foul von Guillemenot gegen Boranijasevic, wodurch Kutesa an der Strafraumgrenze völlig frei stand. Zur Verteidigung Schärers kann man anfügen, dass der Hands-Entscheid gegen Mathew nicht komplett falsch war (wenn auch der Eingriff des VAR’s in so einer Szene äusserst ungewöhnlich) und dass in der Boranijasevic-Szene ganz kurz eine Vorteilssituation bestand. Die Nichtberücksichtigung des Diaby-Fouls gegen Daprelà ist aber völlig unerklärlich. Und in der Summe sind es etwas viele heikle Entscheide des gleichen VAR gegen den FCZ in so kurzer Zeit. Der Fehler beim 1:1-Ausgleich gegen St. Gallen war letztendlich entscheidend, aber dem Schiedsrichterteam um Alessandro Dudic unterlief auch sonst eine aussergewöhlich hohe Anzahl an Fehlentscheiden. Während Stossen in den Rücken zu 50% übersehen wurde, pfiff Dudic immer wieder saubere Tacklings von Rohner, Condé, Von Moos oder Akolo als „Foulspiel“ ab. Die beiden Assistenten (speziell Alain Heiniger) zeigten mehrmals bei eindeutigen Einwurf-Situationen unerklärlicherweise in die falsche Richtung. St. Gallen durfte zudem immer wieder Freistösse und Einwürfe schnell fünf bis zehn Meter zu weit vorne ausführen (Dudic akzeptierte dies jeweils explizit via Blickkontakt mit dem Ausführenden).

Die Partie gestaltete sich vor einer sehr stimmungsvollen Kulisse erwartet intensiv. St. Gallen ist statistisch aktuell in den meisten wichtigen Kategorien an der Liga-Spitze und hat wie in der Saison 19/20 wieder eine Mannschaft, die um den Meistertitel spielen kann. Es fehlt „einzig“ noch ein nicht ganz unwichtiges Element: die Effizienz der Sturmspitzen und Offensiven Mittelfeldspieler im Abschluss. Ausserdem benötigen die Grünweissen für einen Angriff an die Ligaspitze einen Torhüter Ati Zigi in seiner stabilen Version. Die hintere Reihe mit Vallci und Diaby im Zentrum sowie vor allem dem spielintelligenten U20-Vizeweltmeister Zanotti und Okoroji auf den Seiten ist deutlich stärker, als in den vergangenen Saisons. Zumal Sutter und der gegen den FCZ rekonvaleszente Schmidt gute Alternativen sind. Rückkehrer Fazliji und Quintilla sind drauf und dran, zu einem gut geölten Zentrum zusammenzuwachsen (ähnlich wie Condé und Mathew beim FCZ). Durch die grössere Breite in einem fast schon klassischen 4-4-2 ergeben sich mehr Räume für die typischen St. Galler Tempoläufe mit Ball am Fuss von Witzig und Co. Dieser war im Letzigrund der wohl auffälligste Spieler auf dem Platz. Ein Fragezeichen besteht einzig auf der rechten Seite bezüglich Captain Lukas Görtler – nicht nur wegen dessen Verletzung. Die möglichen Ersatzleute Stevanovic oder Van der Venne haben aber bereits gute Ansätze gezeigt.

Nur Daprelà und Condé widerstehen dem St. Galler Druck gut

Im St. Galler Sturm kultiviert Trainer Peter Zeidler wie so häufig eine Konkurrenzsituation – auch weil die Stürmer so gut wie immer früh im Spiel gewechselt werden. Diesmal durfte Chadrac Akolo von Beginn weg ran und wirkte übermotiviert. Der FCZ profitierte vom ein oder anderen Fehlzuspiel des 28-jährigen Kongolesen. Mit dem eingewechselten Julian Von Moos hatte die FCZ-Abwehr später hingegen ihre grösste Mühe. Es brauchte einen Fabio Daprelà in Hochform, um einen Torerfolg des jungen Ostschweizers zu verhindern. St. Gallen kassierte gegen den FCZ wie in bisher jedem ihrer sechs Saisonpartien ein Gegentor. Die Grünweissen wollten dabei eigentlich den FCZ düpieren. Beim Abstoss staffelten die Innenverteidiger Vallci und Diaby auf die Höhe von Torhüter Zigi zurück, wie man dies jeweils macht, wenn man flach hintenheraus spielen will. Der FCZ stand dementsprechend hoch in der gegnerischen Platzhälfte und am gegnerischen Strafraum. Zigi führte den Abstoss dann aber lang und hoch ins Mittelfeld aus und überspielte so den grössten Teil der Zürcher Mannschaft. Nur schienen die St. Galler Stürmer in den Plan nicht eingeweiht gewesen zu sein: keiner kam rechtzeitig zum Ball. Der FCZ konnte so unbedrängt mit kunstvollem One Touch-Spiel über Katic, Marchesano und Mathew Okita durch die Mitte in einem Raum 30m vor dem gegnerischen Tor frei spielen. Das war so schnell gespielt, dass die zur FCZ-Täuschung beim Zigi-Abstoss zurückstaffelnden Vallci und Diaby nicht rechtzeitig wieder aufrücken konnten. Okita hatte somit viel Platz und Zeit, um einmal mehr seine Weitschussqualitäten unter Beweis zu stellen. Sein unnachahmlicher scharfer Bogenschuss musste dabei nicht mal sonderlich platziert sein, um St. Gallen-Torhüter Zigi zu überwinden.

Der FCZ Ausgabe 23/24 zeichnet sich bisher durch Vielseitigkeit, Spielfreude, Mut, gute Laufwege, Kombinationen und Standards aus. Gegner St. Gallen versuchte daher gegnerische Standards möglichst zu verhindern. Der Stadtclub betrieb zudem gegen die Ostschweizer viel Pressing – mit Erfolg: Jonathan Okita erzielte gegen den FCSG bereits das vierte Pressing-Tor der noch jungen Saison. Defensiv war die Partie ein echter Härtetest, den von den Verteidigern und Mittelfeldspielern nur Cheick Condé und Fabio Daprelà bestanden. Letzterer ist aktuell eine Lebensversicherung, ohne die der Stadtklub nicht an der Tabellenspitze stehen würde. Kein Zufall, dass das einzige Gegentor (erstes Eckball-Gegentor der Saison) nur entstehen konnte, weil Daprelà gefoult wurde. Offensiv war der FCZ gegen St. Gallen etwas besser als defensiv – trotzdem fällt die Durchschnittsnote der Spieler mit 5,3 auf den bisherigen Saisontiefstwert. Dies obwohl die 1. Halbzeit gut war (Note: 6,2)! Der Leistungsabfall nach der Pause war dann aber eklatant – genau wie in Genf gegen Servette, wo am Ende ebenfalls ein Unentschieden nach zwischenzeitlicher Führung resultierte.

Mathew und Okita: schon drei Mal nach der Pause abgebaut – oder gar eingebrochen

Eine weitere Parallele war ein Weitschussführungstor (in Genf durch Mathew) etwas aus dem Nichts in einer eigentlich eher schlechten Phase des FCZ-Spiels. Diesen Leistungsabfall kann man konkret an zwei Spielern festmachen, die neben Servette und St. Gallen zusätzlich auch noch in der Begegnung mit Stade Lausanne-Ouchy immer nach dem Pausentee einbrachen: Ifeanyi Mathew und Jonathan Okita. Die Gründe für diese Muster sollten sicherlich vom FCZ-Trainerteam angeschaut werden. Sollen diese zwei früher ausgewechselt werden? Angesichts der Tore, zu denen beide in den letzten Partien in der 2. Halbzeit jeweils „aus dem Nichts“ beigetragen haben, eine schwierige Frage. Zumindest ab der 75. Minute scheint aber von beiden jeweils wirklich nichts mehr zu kommen. Ein Doppelwechsel von Krasniqi und Oko-Flex für Mathew und Okita zu diesem Zeitpunkt scheint sich also anzubieten. Negativ wirkten sich hingegen zwei der drei Einwechslungen gegen St. Gallen aus. Der sonst so zuverlässige Marc Hornschuh vermasselte seine wichtigste Aufgabe, als er beim 1:1-Ausgleich Gegenspieler Fabian Schubert aus den Augen verlor. Rodrigo Conceição wiederum konnte vom Gegner zu einfach überspielt werden und hat sich offensiv noch nicht an konsequente Laufarbeit verrichtende Super League-Defensiven wie diejenige St. Gallens gewöhnt. Boranijasevic und Okita wirkten insgesamt agiler als zuletzt – möglicherweise bedingt durch die neu erwachsende Konkurrenz durch Rodrigo Conceição und Armstrong Oko-Flex.

Personalien – Fabio Daprelà erstmals MVP

  • Fabian Rohner: Mit seiner Top-Weiterleitung per Hacke auf Afriyie hatte er die erste gute Aktion der Partie. Ihm wurden von Ref Dudic mehrmals saubere Tacklings als „Foul“ abgepfiffen.
  • Daniel Afriyie: Schlechter Start in die Partie, beisst sich dann aber rein und arbeitet viel für die Mannschaft. Nach Fabio Daprelà zweitbester FCZ-Spieler in einer als Team eher mässigen 2. Halbzeit.
  • Fabio Daprelà: Erstmals MVP, knapp vor Yanick Brecher – nach Servette und Lugano nun auch gegen St. Gallen der defensiv Beste. Er wächst gegen die guten Gegner am Widerstand.
  • Cheikh Condé: Letzte Saison war die offensive Phase seine Stärke – nun gegen St. Gallen wie schon in Lausanne offensiv ungenügend – defensiv aber wichtig.
  • Jonathan Okita: Der Mann für die speziellen Aktionen: viertes Saisontor, dazu nach Züri Live-Rechnung drei Assists. Baut in der 2. Halbzeit aber ab, versteckt sich zunehmend defensiv und stellt imaginäre Passwege zu, um Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen.
  • Rodrigo Conceição: Nach Afriyie der dritte Spieler auf der Rohner-Position. Bleibt immer wieder hängen, kann Bewegungen der Gegner nicht gut lesen, defensiv von geringer Nützlichkeit.

Yanick Brecher ist aktuell möglicherweise in der besten Form seiner bisherigen Karriere. Er ist eine wichtige Stütze der Mannschaft. Offensiv ist er schon länger der wohl beste Torhüter der Super League, diese Saison sind zudem seine Defensivstatistiken wieder deutlich besser als letzte Saison. Neben Brecher sind von den regelmässig eingesetzten Spielern leistungsmässig Nikola Boranijasevic und Antonio Marchesano die Stützen der Mannschaft. Ivan Santini, Daniel Afriyie und Nikola Katic (letzterer von sehr tiefem Niveau aus) haben sich im Vergleich zur letzten Saison bisher stark gesteigert. Obwohl Condé und Mathew sich im Zentrum als Duo immer besser verstehen, haben beide individuell ihre Form der letzten Saison noch nicht erreicht. Trotz guter Tabellenlage gibt es mehr Spieler (10), die im Vergleich zur letzten Saison schlechter spielen, als besser (8). Donis Avdijaj scheint aufgrund seiner Leistungen erster Kandidat für eine Leihe oder gar einen definitiven Abgang zu sein. Selmin Hodza oder Miguel Reichmuth könnten unter Umständen in die Challenge League verliehen werden.

Randnotiz: Knappe und falsche VAR-Entscheidung

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Lugano’s erste Auftritte sind vielversprechend – die des FCZ auch / FCZ – Lugano VORSCHAU (Züri Live)

Der 3:0-Heimsieg ist das unter dem Strich bisher beste der drei Auftaktpartien in die neue Super League-Saison. Lugano kam nur zu wenigen Torchancen: zum dritten Mal in Folge fiel die FCZ-Bilanz bei den Expected Goals deutlich positiv aus. Aussergewöhnlich an der Partie gegen Lugano waren die langen Pressingphasen des FC Zürich. Man zwang den Gegner so zu Fehlern. Zu Recht wurde gegen diesen Gegner zudem auf Umschaltphasen gesetzt – auch wenn die Tessiner Neuverpflichtung Grgic, die in den ersten Spielen für etwas Zuteilungsprobleme im Mittelfeld gesorgt hatte, beim Auftritt bei seinem Stammklub im Letzigrund nicht antreten konnte. Erneut bildete für den FCZ Neuverpflichtung Fabio Daprelà ein wichtiges Element – und wiederholte das Ergebnis des Servette-Auswärtsspiels, als er ebenfalls als defensiv bester FCZ-Akteur eruiert wurde. MVP und offensiv bester Mann war aber Daniel Afriyie. Der in der Schlussphase eingewechselte Ivan Santini zeigte ebenfalls gute Ansätze, Katic und Okita steigerten sich im Vergleich zur Woche davor merklich.

Personalien

Highlights: Innerhalb von 12 Minuten vom 0:0 zum 3:0

Randnotiz: Der Balljunge und sein Beitrag zur Zürcher Führung

Kommentare: „Fühle mich wie ein Golf-Kommentator“

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Was für ein Kontrast zum Saisonstart vor Jahresfrist! Anstatt als Meister in der 1. Runde zum zweiten Mal in zwei Jahren auswärts beim Ligadominator YB starten zu müssen, diesmal zum Auftakt ein Heimspiel gegen Aufsteiger Yverdon-Sport. Der FCZ war mental und taktisch parat und liess den nach einem relativ grossen Umbruch noch uneingespielten Liganeuling nicht ins Spiel kommen. Der für Tosin (Vertragsverhandlungen) zu seinem Startelfdébut kommende Daniel Afriyie (22) aus Kumasi heftete sich im Spiel ohne Ball meist an die Fersen von Yverdons “6er“ Boris Cespedes. In den letzten Testpartien hatte man vorne in der Tendenz noch Raumdeckung im 3-4-3 gespielt gehabt – so hingegen wurde es auch im Spiel mit Ball eher wieder das übliche 3-4-1-2, wobei Fabian Rohner und Jonathan Okita je nach Spielsituation durchaus auch mal über die Seiten kamen. Mit anderen Worten: es war eine hybride taktische Formation.

FCZ taktisch gut eingestellt

Der FCZ legte Wert darauf, im Spielaufbau eine klare Überzahl zu haben und die Ansätze des Yverdon-Pressings im Keim zu ersticken. Man profitierte dabei allerdings auch davon, dass die beiden Yverdon-Spitzen Beyer und Kevin Carlos wenig Defensivarbeit verrichteten. Im Vergleich zu den letzten Saisons befanden sich die FCZ-Akteure in der 1. Halbzeit viel in Bewegung und dies mit gutem Timing. Häufig hatte der Ballführende zwei Anspielstationen, die sich beide (in unterschiedliche Richtungen) in Bewegung befanden. Auch wurden im 3-4-1-2 häufig Positionswechsel vorgenommen. So tauchten abwechslungsweise Mathew oder Condé im Spielaufbau in der Dreierabwehrkette auf, Kamberi rückte auf die rechte Aussenbahn und Boranijasevic ins Mittelfeldzentrum. Auch die drei Stürmer tauschten flexibel ihre Positionen untereinander.

Kurze Anläufe mit Ball in der Mitte von Katic machten vor allem für LIndrit Kamberi über halbrechts nach einem diagonalen Rückpass Raum für Vorstösse in die gegnerische Platzhälfte frei. Dies vor allem auch, weil Yverdon sich aufgrund der Zürcher Dominanz bald mal in der eigenen Platzhälfte in ein 6-2-2 zurückzog. Die zentralen Abstände dieser Sechserkette waren aber aus lauter Vorsicht und Respekt vor dem Gegner so gering gehalten, dass der FCZ trotz allem über aussen mit einer fast unbedrängten Rohner-Massflanke hinter die Abwehr zum 1:0-Führungstreffer kam. Yverdon’s Innenverteidiger-Neuverpflichtung Mohamed Tijani wirkte während seines ganzen Einsatzes bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der 53. Minute etwas überfordert, obwohl er sich aus der tschechischen Fortuna Liga einen ähnlichen Rhythmus wie in der Super League eigentlich gewohnt sein sollte. In der 28. Minute stoppte er als letzter Mann den schnellen Fabian Rohner mit einem Notbremsefoul, für das er eigentlich hätte vom Platz fliegen müssen. Ein weiterer Stoss in den Rücken von Afriyie an der Strafraumgrenze und von Rohner im Strafraum drin waren in der Tendenz ebenfalls regelwidrig. Ein etwas ähnlicher Fall auf Zürcher Seite war mit Fabio Daprelà ebenfalls eine Neuverpflichtung, die nach einer wenig überzeugenden 1. Halbzeit mit muskulären Problemen ausschied. Der FC Zürich legte einen Fokus aufs Gegenpressing. Wenn dieses mal unzureichend funktionierte, dann wegen individuellen Unzulänglichkeiten.

Wie üblich: mehr FCZ-Torchancen bei weniger Ballbesitz

In der 1. Halbzeit hatte der FCZ 60% Ballbesitz. Mit der Führung im Rücken überliess er Yverdon in der 2. Halbzeit das Spieldiktat. Die Waadtländer riskierten gezwungenermassen mehr, ihre Aussenmittelfeldspieler standen höher. Wie in den letzten Jahren üblich, kam der FCZ mit wenig Ballbesitz (38% in der 2. Halbzeit) zu deutlich mehr Torchancen. Über die gesamten 90 Minuten betrug der FCZ-Ballbesitz 48.4%, das Schussverhältnis 17:5 und die Expected Goals 1.79:0.23. Dazu passten die Einwechslungen von Bledian Krasniqi und Donis Avdijaj in der 69. Minute, die beide im Umschaltspiel ihre Stärken haben. Durch taktische Kniffe verschaffte der FCZ seinen Stürmern beim Kontern zusätzlichen Platz. Die Züri Live-Analyse der Tore und Gegentore hat ergeben, dass die starke Reduktion von Standard- und Kopfballtoren 22/23 im Vergleich zur Meistersaison das grösste Problem war. Gegen Yverdon nahm sich der FCZ diese Erkenntnis zu Herzen. Wie schon in den Testspielen angedeutet funktionierten die Standards wieder besser. Und man erzielte zwei Kopfballtore – eines davon nach einer Kopfballweiterleitung bei einem Eckball.

Personalien

  • Lindrit Kamberi: beim Saisonstart erneut parat. Wie schon beim Startspiel in Bern vor Jahresfrist ist der 23-jährige der beste Mann beim FCZ. Lässt im Gegensatz zu Katic oder Daprelà seinen Gegenspielern keinen Meter Raum, ist zudem in der Vorbereitung des 1:0-Fphrungstreffers entscheidend beteiligt. Nicht nur das: kein Spieler beim FCZ war an so vielen Abschlüssen beteiligt (11) wie der Volketswiler.
  • Nikola Katic: Ein Tor erzielt, aber in der defensiven Phase erneut Note “1“. Hatte als einziger Spieler der Startformation bis zur 63. Minute keine einzige Defensivaktion, die Pluspunkte verdient gehabt hätte.
  • Nikola Boranijasevic: Nach einem durchschnittlichen Start in die Partie sprudelte der Serbe in der 2. Halbzeit nur so vor Spielfreude und bot dem Publikum ein Schmankerl nach dem anderen.
  • Fabian Rohner: Offensiv mit seiner Monsterflanke zum 1:0 mitentscheidend. In der Anfangsphase der Partie war er aber vor allem im Gegenpressing sehr wichtig und verhinderte den ein oder anderen schnellen Yverdon-Gegenstoss. Baute in der 2. Halbzeit ab.
  • Daniel Afriyie: Die Bewertung „bemüht“ wird in Arbeitszeugnissen in der Regel eher negativ bewertet. Auf die 1. Halbzeit von Afriyie traf dieser Ausdruck sowohl im Negativen wie im Positiven zu. Mit dem Rücken zum Tor verlor der Ghanaer zu viele Bälle und leitete so den ein oder anderen Yverdon-Konter ein. Zudem stand er in einzelnen Situationen falsch. Er steigerte sich aber bereits nach der Pause.
  • Bledian Krasniqi: Schon letzte Saison fiel auf, dass seine Offensiv- und Defensivleistung häufig sehr unterschiedlich gut ist – wie wenn er sich in einem Spiel nur auf eines von beidem konzentrieren könnte. Krasniqi hat von Haus aus in erster Linie offensive Qualitäten. Letzte Saison fokussierte er sich als Teil seiner Entwicklung bewusst stärker auf die defensive Phase, und war dabei speziell bei gegnerischen Umschaltsituationen immer wieder wichtig. Nun werden von Krasniqi aber wieder mehr Assists und Tore erwartet. Nach seiner Einwechslung galt sein Fokus daher ganz offensichtlich diesem Ziel. Krasniqi war mehrmals nahe dran, dieses auch in die Tat umzusetzen. Seine Performance in der defensiven Phase litt aber darunter.

Randnotiz: Erste strittige Szene der Saison

Weitere Berichte und Highlights

FC Zürich – Yverdon-Sport (Bluewin Video)

Der FCZ hat gegen Yverdon die Lufthoheit (SRF Video)

Telegramm FCZ – Yverdon (transfermarkt live)

Aufsteiger Yverdon beim FC Zürich klar unterlegen (Südostschweiz)

Am Abend vor dem Spiel verliert der FCZ seinen Stürmer Nummer 1 (Tages-Anzeiger)

Sternstunde Ligue / FCZ – Servette Analyse

Début von Mathew? / FCZ – Servette Vorschau (Züri Live)

Die Spieler der FCZ-Startformation haben im Schnitt eine ungenügende Durchschnittsnote und steigern sich nach einer schlechten 1. Halbzeit auch in den zweiten 45 Minuten nicht. Ein ebenfalls nicht wirklich überzeugendes Servette hat in der 1. Halbzeit ein Chancenplus und ist näher am Sieg dran. Die Einwechselspieler retten dem FCZ den Punkt und drücken am Ende gar noch auf den Siegtreffer. Ifeanyi Mathew gab sein Début. Dem 18-jährigen Zürcher Eigengewächs Calixte „Junior“ Ligue gelingt in seinem dritten Super League-Teileinsatz sein Premièrentreffer – und was für einer! Antonio Marchesano kommt in der 85. Minute ins Spiel und verzeichnet am Ende der Partie sechs Abschlussbeteiligungen – und damit die meisten aller Zürcher Spieler! Offensiv erwischt vor allem Jonathan Okita erwischt einen schlechten Tag – defensiv sind Nikola Katic und Becir Omeragic kontinuierlich zu weit von ihren Gegenspielern weg.

Personalien

  • Bledian Krasniqi: Scheint etwas zu viel zu wollen, hat in den Zweikämpfen mehr Mühe als sonst und kommt erst in der 57. Minute zu seiner ersten Abschlussbeteiligung.
  • Jonathan Okita: Ein gebrauchter Tag für ihn persönlich, offensiv schlecht, zu launisch, zu unentschlossen.
  • Aiyegun Tosin: Arbeitet defensiv ordentlich mit einigen wichtigen Sprints. Offensiv nur eine Chancenbeteiligung, weiterhin gewisse Probleme mit dem Timing bei Richtungsänderungen im Laufweg als Zielspieler.
  • Becir Omeragic: Defensiv passiv, versteckt sich, geht aus einer zu grossen Distanz zum Gegenspieler ins Tackling.
  • Calixte „Juni“ Ligue: Sternstunde! Der 18-jährige ist in seinem ersten etwas längeren Teileinsatz erst gerade knapp zwei Minuten auf dem Platz, als er den Ball mit seinem stärkeren Linken Fuss in die Maschen hämmert.

Weitere Berichte und Highlights

Telegramm FCZ – SFC (transfermarkt)

FC Zürich – Servette FC (SFL)

Südkurve vs. SFC

Bilder Servette Homepage

Super League, 23e journée, Servette FC – FC Zurich (1-1): résumé du match (RTS)

Der FC Zürich bleibt weiter ungeschlagen (Züri Today)

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