Neues Hybridsystem besteht Feuertaufe bravourös / Sion – FCZ Analyse

Ausfälle als Chance? / Sion – FCZ Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)

Der FCZ stellt nach der 1:3-Heimniederlage gegen Servette für das Auswärtsspiel in Sion auf ein Hybridsystem 3-4-1-2 / 4-2-4 um. Auf den ersten Blick scheint dies ein ziemlich anspruchsvolles Unterfangen zu sein, aber es klappt im Wallis sehr gut. Die Übergänge funktionieren nahtlos – als hätte das Team nie etwas Anderes gespielt. Diese Übergänge finden dabei nicht wie normalerweise bei Hybridsystemen zwischen Offensiver und Defensiver Phase statt. Es wird stattdessen in beiden Formationen in beiden Phasen gespielt, was den FCZ für den Gegner unberechenbarer macht – speziell wenn diese Spielweise noch weiter eingeschliffen werden kann.

Transition auf LInker und Rechter Seite unterschiedlich

Der FC Sion hat zumindest grosse Probleme mit dieser flexiblen Spielweise des FCZ bekundet und die Zürcher konnten sich für diese Liga-Saison rekordhohe 30 Abschlusschancen (davon 20 in der 1. Halbzeit) erarbeiten. In den ersten 23 Minuten kamen die Gäste aus Zürich zu acht Eckbällen. Sion-Trainer Tholot nahm noch vor der Pause einen Doppelwechsel vor. Die 1. Halbzeit war trotz dem Zwischenstand von 0:0 mit Durchschnittsnote 7,5 die bisher beste FCZ-Halbzeit der Saison. Auch die für Sion-Verhältnisse unüblich vielen Systemumstellungen während einer Partie zeugen von (verzweifelten) Versuchen dem FC Zürich in dieser Partie etwas entgegenzusetzen. Tholot liess in einem klassischn 4-4-2 beginnen, verstärkte dann mit dem Doppelwechsel vor der Pause das Mittelfeldzentrum mit der Umstellung auf ein 4-1-4-1. Nach dem Platzverweis agierte Sion eine Zeit lang in einem 4-3-2, um dann nach dem zweiten Gegentor im 4-4-1 vorwiegend Schadensbegrenzung zu betreiben. Vom üblichen Tourbillon-Wirbel war gerade auch bei numerischem Gleichstand praktisch nichts zu sehen.

Ob der FCZ sich im 3-4-2-1 oder 4-2-4 formiert, kann sich sekündlich ändern und ist auch abhängig von der Zone in welcher man sich befindet sowie von der Art des Pressings des Gegners. In der Transition zum 4-2-4 verhalten sich die beiden Aussenläufer unterschiedlich. Der linke Aussenläufer (typischerweise Tosic) verschiebt sich zurück in die hintere Viererkette, während sich der Rechte Aussenläufer (Conceição, Ballet, Markelo) nach vorne in den Viermannsturm verschiebt. Auch die beiden Doppel-10er verhalten sich unterschiedlich. Der rechte 10er bildet zusammen mit dem nominellen Mittelstürmer das Sturmzentrum, während sich der linke 10er auf den Linken Flügel verschiebt.

Mathew / Krasniqi in zentraler Rolle, Condé tendenziell aussen vor

Auch aus diesem Grund ist Nikola Katic in der Dreierkette wieder in die Mitte zurückgekehrt, damit Gomez (oder Kamberi) sich bei Transition zur Viererkette auf die Rechtsverteidigerposition verschieben können. Auf der rechten 10er-Position spielt ein Spielertyp wie Chouiar (oder Marchesano / Afriyie), der ins Sturmzentrum vorstossen kann. Auf der linken 10er-Position wird hingegen eher ein Spielertyp wie Oko-Flex eingesetzt, der sich bei der Transition zum 4-2-4 auch auf dem Linken Flügel gut zurecht findet. Die vorhandenen Spielertypen passen gut zu dieser Spielweise. Da allerdings der Linke Aussenläufer im 4-2-4 eher zurückstaffelt, bedeutet diese neue Spielweise wohl auch das Ende des Projektes “Junior LIgue als LInker Aussenläufer“. Tosic passt besser zu dieser Rolle. Rechts kann hingegen Conceição auf dem Flügel für einigen Wirbel sorgen.

DIe beiden Zentralen Mittelfeldspieler spielen in diesem System eine noch zentralere Rolle als sonst schon. Sie müssen sehr laufstark sein – ähnlich wie in einem reinen Dreierabwehr-System die Aussenläufer. Cheick Condé als weniger lauf- und sprintstarker MIttelfeldspieler passt nicht so gut ins neue Konzept. Das 4-2-4 kommt den Stärken von Krasniqi / Mathew entgegen. Gleichzeitig sorgt die Hybridität des Systems nicht nur für Variabilität und Überraschungsmomente, sondern auch für Ausgewogenheit.

Highlights: Heinz Lindner mit weiterer sehr guter Parade

Bitter war der Gegentreffer insbesondere für Heinz Lindner. Der Sittener Ersatzkeeper kam durch die Rotsperre von Timothy Fayulu zu seinem ersten Super-League-Einsatz in dieser Saison und hatte sein Team vor der Pause mindestens zweimal vor einem Rückstand bewahrt.

– SRF

FCZ bei numerischem Gleichstand besser

Die Tore erzielte der FCZ per Penalty nach Spielaufbau von hinten heraus (1:0) sowie durch ein Hohes Pressing (2:0). Der Okita-Treffer zum 2:0 war das fünfte FCZ-Tor aus einem Hohen Pressing in dieser Saison. Gegen stark einzustufende Gegner wurde bisher allerdings kein solches Tor erzielt. Die FCZ-Leistung in Sion überzeugte vor allem offensiv. In der Defensiven Phase war der Auftritt hingegen eher mässig und hätte gegen einen Gegner wie Servette wohl zu ein bis zwei Gegentoren geführt. In den letzten Minuten der Partie stellte der FCZ dann noch auf ein 4-4-2 um und zog sich weitgehend zurück.

Mit dem 2:0-Sieg bleibt es dabei, dass der FCZ unter Moniz noch nie zweimal in Serie verloren hat. Das dürfen sich die Zürcher durchaus ans Revers heften. Auch wenn sie nicht vergessen sollten, dass der FC Sion nun schon seit dem 10. August und acht Ligaspielen nie mehr gewonnen hat.

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Personalien – Bangoura bei Liga-Début unbedarft

Man of the Match: Mirlind Kryeziu

Der Torschütze zum 1:0 zeigt einen bärenstarken Auftritt, bleibt in der Defensive fehlerfrei, übernimmt vom Punkt aus die Verantwortung und verwertet eiskalt. Ein hochverdienter Sieg für einen sehr starken FCZ.

– Stefan Flückiger, Bluewin

  • Bledian Krasniqi: In guter Verfassung: zum dritten Mal in Folge bester Zürcher der 1. Halbzeit – und zum dritten Mal MVP.
  • Mohamed Bangoura: Sowohl mit wie auch gegen den Ball unbedarft – dank 2:0-Führung und Überzahl kann sich der FCZ das Super League-Début des 18-jährigen Guineers leisten.
  • Calixte “Junior“ Ligue: In der 13. Minute läuft Chouaref bei LIgue auf und windet sich danach am Boden. Ref Dudic gibt fälschlicherweise nicht nur Freistoss, sondern zusätzlich eine frühe Gelbe Karte gegen den jungen Zürcher. Aufgrund dieser Erfahrung agiert diesr in der Folge (über-)vorsichtig und wird zur Pause ausgewechselt.
  • Umeh Emmanuel: Aufwärtstendenz: spielt einen reiferen Fussball als zum Saisonbeginn. Fühlt sich mittlerweile auch auf der Mittelstürmerposition wohl.
  • Yannick Brecher: Defensiv kaum Arbeit, dafür mit rekordverdächtigen sieben Chancenbeteiligungen. Einige FCZ-Angriffe, die zu Torchancen führen, starten ganz hinten.
  • Rodrigo Conceição: Dass Sion-Coach Didier Tholot schon nach 39 Minuten Marquinhos Cipriano auswechselt, ist im Wesentlichen auch sein Verdienst.

Der Beste: Ifeanyi Mathew

Der Regisseur im FCZ-Spiel, er dominiert das Mittelfeld im Tourbillon nach Belieben.

– Tim Guillemin, Carlo Frezza, Marco Mäder, Blick

Kommentare: Nach Umstellung auf Viererabwehr sicher

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

LIve Ticker (sport.ch)

FCZ erobert im Tourbillon die Tabellenspitze zurück (SRF)

FCZ klettert im Wallis an die Spitze zurück (Blick)

Nach der Schelte des Trainers ist der FCZ wieder an der Spitze (Tages-Anzeiger)

Der FC Zürich klettert vorübergehend an die Tabellenspitze (Bluewin)

Ausfälle als Chance? / Sion – FCZ Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Erst gerade vor einem Monat hat der FC Zürich im Letzigrund auch mit etwas Glück mit 1:0 gegen Aufsteiger Sion gewinnen können. Mariano Gomez verwandelte in der 17. Minute einen Chouiar-Freistoss von der rechten Seite per Kopf zu seinem ersten Tor im FCZ-Dress. Auch in der dritten Partie seit der Umstellung auf Dreierabwehr konnte sich der FCZ damals kaum Torchancen erarbeiten. In Basel und drei Vierteln der Partie in St. Gallen war man zumindest mit hoher Intensität angetreten und beging kaum Fehler. Gegen Sion war davon aber kaum mehr etwas zu sehen. Auch weil der in St. Gallen am meisten überzeugende Ifeanyi Mathew (Note “10“) nicht in der Startformation stand. Der Spielaufbau gestaltete sich zu langsam und vor allem verteidigte man so unkonzentriert wie selten zuvor in dieser Saison. Man hatte Glück, dass der Gegner nicht mehr als zwei Lattenschüsse zustande brachte.

„Klötzli“ 2.0 im Tourbillon

Sion hat zuletzt zuhause gegen den FCB, Lugano, Yverdon Sport und St. Gallen vier Mal in Folge Unentschieden gespielt. Die Nachspielzeit gegen den FC St. Gallen am Sonntag gestaltete sich besonders dramatisch und erinnerte an den “Fall Klötzli“ aus dem Jahre 1989. Damals erzielte der im Europacup engagierte und gleichzeitig abstiegsgefährdete FC Wettingen in der Nachspielzeit den vermeintlichen 1:1-Ausgleichstreffer – Schiedsrichter Bruno Klötzli pfiff aber ab, während Martin Ruedas Lob-Ball noch in der Luft auf dem Weg ins leere Gehäuse war. Die anschliessenden Jagdszenen von Wettinger Spielern, Trainern und Funktionären auf Klötzli gehören zu den unrühmlichsten Episoden in der Geschichte des Schweizer Spitzenfussballs. Daran beteiligt waren unter anderem Roger Kundert (307 Wettbewerbsspiele für den FCZ) und der heutige FCB-Vereinspräsident Reto Baumgartner.

Beim Spiel Sion – St. Gallen ereignete sich dieses Wochenende eine ähnliche Situation. St. Gallen-Stürmer Willem Geubbels foult vor dem gegnerischen Strafraum erst Gegenspieler Hefti und scheint danach auch noch Joël Schmied anzugreifen, worauf sich Sion-Torhüter Timothy Fayulu für seine beiden Verteidiger zur Wehr setzt und Geubbels an den Kragen geht. Mitten im Sion-Gegenangriff Richtung Gehäuse von Lawrence Ati Zigi macht Schiedsrichter Gianforte an der Mittellinie rechtsumkehrt, da er auf die Rudelbildung rund um Geubbels / Fayulu auf der anderen Platzseite aufmerksam wird. Sowohl der Sion-Konter in der einen Platzhälfte wie auch die Rudelbildung auf der anderen Seite des Platzes laufen parallel weiter. Den späteren Pfiff von Gianforte, der das Spiel unterbrechen soll, hört man erst genau in dem Moment, als Dejan Djokic nach mehreren zuvor im MInutentakt vergebenen Topchancen nach einem Haken im Strafraum doch noch an Zigi vorbei zum vermeintlichen Sion-Siegtreffer zum 3:2 trifft. Der Ball ist zum Zeitpunkt des Pfiffes ziemlich genau auf der Torlinie oder Zentimeter davor. In dieser Hinsicht ein noch extremerer Fall als damals bei Klötzli. Als klar wird, dass Gianforte das Tor nicht anerkennt, stürmen erst ein Sion-Staffmitglied und Sportchef Barthélemy Constantin, später dann auch noch Klub-Besitzer Christian Constantin auf den Platz und reden gemeinsam mit ihren Spielern auf den Schiedsrichter ein, der dabei fleissig in alle Richtungen Rote Karten verteilt. Schläge und Tritte gegen den Schiedsrichter wie im Wettingen-Fall gibt es aber nicht. Sion wird im Hinblick auf den FCZ-Match auf jeden Fall “geladen“ sein.

Ausfälle beim FCZ als Chance für Neustart?

Für den gesperrten Timothy Fayulu wird gegen den FCZ voraussichtlich der erfahrene Heinz Lindner im Tor stehen. Ansonsten ändert sich im Vergleich zur Begegnung im Letzigrund bei den Wallisern wenig. Einzig Captain Reto Ziegler (38!) kam zuletzt wieder zurück ins Team. Sion wird wie üblich mit Kombinationsspiel über die Seiten vorstossen wollen. Das Fünfermittelfeld im kompakten 4-2-3-1 (gleiches System wie GC) besteht aus lauter spielerisch starken Akteuren. Gegen GC sind alle grossen Torchancen und das Gegentor über die rechte FCZ-Seite entstanden, die Lindrit Kamberi defensiv nicht gut im Griff hatte.

Beim FCZ kommen durch den verletzungsbedingten Ausfall Antonio Marchesanos (neben Ballet, Di Giusto, Gouré, Leidner) und den Gelb-Sperren gegen Cheick Condé, Mariano Gomez und Juan José Perea weitere Kaderspieler zu Startelf-Chancen. Zu diesen könnten neben Umeh Emmanuel, der schon gegen Servette begann, Nemanja Tosic, Cheveyo Tsawa, Jahnoah Markelo, Armstrong Oko-Flex oder Jonathan Okita gehören. Ausserdem ist Junior Ligue eine valable Alternative für Perea auf seiner angestammten Mittelstürmerposition. Bleibt der FCZ bei der Dreierabwehr, mit welcher kaum noch Torchancen erspielt werden? Oder nutzt man die Verletzungen und Sperren, um zum für diesen Kader am meisten passenden 4-3-3 zurückzukehren? Eine rhetorische Frage, denn das Zürcher Spiel vom Beginn der Saison scheint zuletzt nicht nur an Gefährlichkeit, sondern auch an Identität verloren zu haben. Es basiert vieles nur noch auf Einzelaktionen und Zufällen. Und defensiv ist man anfälliger geworden – speziell über die Seiten, wo Sion seine Angriffe lanciert.

Heisse Atmosphäre in der Stadt der Möwen / Shelbourne FC – FCZ VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen

In der Europa League-Kampagne vor zwei Jahren gewann der FCZ in Belfast gegen Linfield (Tore: Tosin, Gnonto) und in Edinburgh (Tor: Rohner) gegen die Hearts. In London gegen „The“ Arsenal gewann man den Stimmungscontest auf den Tribünen und verlor auf dem Platz gegen den damaligen Leader der weltweit besten Liga knapp mit 0:1. Mit Dublin folgt innert zwei Jahren die vierte Britische Hauptstadt – und wie damals im nördlichen Teil der Insel gegen Linfield sind die Zürcher auch gegen den aktuellen Leader der League of Ireland, Shelbourne FC, Favorit. Nach dem 3:0-Hinspielsieg im Letzigrund sowieso. FCZ-Coach Ricardo Moniz macht denn auch an der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel klar, dass man weiter daran arbeiten wolle, proaktiv zu sein, den eigenen Spielstil zu verfeinern und nicht allzu stark auf den Gegner zu schauen.

UEFA Conference League 24/25, 2. Runde Rückspiel - Live ab 20:35 (CH-Zeit) hier auf www.zuerilive.ch 

Damien Duff: „Wir wollen, ja, wir müssen mehr den Ball haben“

Die Hauptfrage im taktischen Bereich, die sich Moniz vor einer Partie aktuell jeweils stellt, ist, ob er im Vierer-Rhombus mit zwei Stürmern oder einem Dreiermittelfeld mit Dreimannsturm antreten wolle. Für seine Flügelstürmer setzt er dabei die Latte hoch, indem er immer wieder die Spanier Yamal und Williams als Vorbilder nennt. Immerhin haben Chouiar und Oko-Flex auf diesen Positionen gegen Winterthur die ersten beiden Tore vorbereitet. Armstrong Oko-Flex sitzt denn auch in seiner alten Heimat Dublin neben Moniz bei der Pressekonferenz und erinnert sich daran, dass er mit Shelbourne-Linksverteidiger Kameron Ledwidge dieselbe Primarschule besucht hat. Noch in seinem späten Grundschulalter zog die Familie Oko-Flex dann aber nach London, wo Armstrong sofort in der Arsenal-Jugend Aufnahme fand. In Bezug auf Akzent und Ausdrucksweise scheint er sich voll in der Kapitale des ehemaligen Empires assimiliert zu haben. Er drückt sich distinguiert aus und schaut seinem Gegenüber in die Augen – der blumige und möglichst den Blickkontakt vermeidende irische Ansatz geht ihm ab. „Wir haben neun Flügel. Er muss sich durchsetzen. Dies wird ein entscheidendes Jahr in seiner Karriere“ meint FCZ-Coach Moniz zum Thema Oko-Flex. Dieser nickt dazu bestimmt.

Drei Stunden davor hatte sich Shelbourne-Coach Damien Duff gleichenorts auf die erste Begegnung mit dem FCZ angesprochen unter anderem an die Athletik des Gegners erinnert – und dabei sicherlich auch an den eingewechselten Iren Oko-Flex gedacht. „Das ist auch irgendwo Gott gegeben. Unser Athletikcoach bei Shelbourne hat Champions League-Niveau. Aber manche FCZ-Spieler sind auch einfach von Natur aus athletischer. Wenn du auf dem Platz vor denen stehst, dann denkst du: Hoppla!“. Von Züri Live darauf angesprochen, dass Shelbourne ein Ballbesitz-Team sei, das im Letzigrund kaum den Ball hatte, verzieht Duff das Gesicht. „Ja, natürlich sind wir das, und wir wollen, ja, wir müssen im Rückspiel mehr den Ball haben“. Der Spielstil von Shelbourne unter Duff entspricht wie vor zwei Jahren derjenige von FCZ-Gegner Heart of Midlothian überhaupt nicht dem kontinentaleuropäischen Cliché über den britischen Fussball, welches sich in der Ära Guardiola / Arteta und Jahrzehnte nach der englischen „Fussball-Revolution“ durch den Elsässer Arsène Wenger sowieso längst überholt hat.

Das kommende Weekend höchstens im Hinterkopf

Dass seine Mannschaft mit dem Ball umzugehen weiss, hat man durchaus auch im Hinspiel in gewissen, wenn auch sehr kurzen Phasen der 2. Halbzeit gesehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Duff sein ursprüngliches 5-4-1 auf ein 4-2-3-1 umgestellt gehabt. EIne Fünferabwehr entspricht eigentlich überhaupt nicht der Ausrichtung seines Teams in der League of Ireland. Und nach 28 Sekunden lag man obendrein trotzdem bereits zurück. „Acht kleine Fehler“ hat Duff in der Video-Analyse in diesen 28 Sekunden bei seinem Team gezählt: „Kleine Fehler sind entscheidend, vor allem wenn sie sich summieren“. Es habe zu viele „De Bruynes“ und „Trapattoni-Momente“. Auf den Gesichtern der anwesenden irischen Journalisten bildeten sich Fragezeichen. „Wir haben für alles einen Namen“, fügte Duff erklärend an. „Jeder Move und jedes Situation wird nach einem Spieler, Trainer oder manchmal auch Schauspieler benannt“. Dies bestätigte Minuten später Verteidiger Shaun Griffin. „Das ist eine sehr einprägsame Methode. Man kann sich so besser merken, was der Trainer zu erklären versucht“. Und es scheint zu wirken. Nach 18 schwierigen Jahren hat Shelbourne endlich wieder einmal die Chance auf den Meistertitel. So sehr Coach Duff immer wieder betont, wie wichtig und grossartig der Europacup sei, so stellt er ebenso klar: „Silverware“ (also Titel) zu gewinnen sei wichtiger. „Und auf europäischer Ebene werden wir das realistischerweise nicht tun können“. Der Irische Meistertitel 2006 war für Shelbourne der letzte für lange Zeit – während der FCZ im gleichen Jahr den ersten Titel seit langer Zeit gewann – auf legendäre Art und Weise.

Und nun steht bereits am kommenden Montag im Tolka Park das Spitzenspiel gegen Derry City an. Der Klub, der theoretisch in Nordirland beheimatet ist, aber in der League of Ireland gegen die Teams aus dem Südteil der Insel antritt. Die im Kalenderjahr von Frühling bis Herbst gespielte Meisterschaft tritt in die entscheidende Phase. „Wir müssen clever sein“ meint Duff, auf die Aufstellung gegen den FCZ angesprochen. Dies könnte bedeuten, dass erfahrene, in der League of Ireland wirkungsvolle, aber physisch sich nicht mehr auf Topniveau befindliche Spieler wie Coyle oder O’Sullivan eine Pause erhalten. Der FCZ hingegen scheint auf das bereits am Sonntag anstehende Duell in Bern gegen Serienmeister YB nicht gross Rücksicht nehmen zu wollen. „Hätten wir mit vier Toren Differenz gewonnen, hätte ich rotiert, aber mit drei Toren Unterschied ist die Sache noch nicht gegessen“, sagt dazu Ricardo Moniz, bevor der 60-jährige etwas später auf dem Rasen des Tolka Park wie üblich die Laufeinheit zum Aufwärmen anführt. Ein Bild, das man seit Sami Hyypiä beim FCZ kaum mehr gesehen hat.

Heisse Atmosphäre in der Stadt der Möwen

Gerade zwei Kilometer trennt den Tolka Park von der Irischen See. Über dem Stadion kreisen wie in der ganzen Stadt die Möwen. Nachdem dies dem protestantischen Vereinigten Königreich in der Vergangenheit nicht gelungen ist, nehmen nun diese Seevögel das katholische Dublin ein. Denn diese kümmern sich nicht um Religion. Am Donnerstagabend sollen sie aber von den beiden Fanblocks übertönt werden: der sehr jungen aktiven Fanszene von Shelbourne, die sich traditionell auf der Gegentribüne breit macht, und den mitgereisten Zürchern, denen die linke Ecke der kleineren Haupttribüne zugewiesen wurde. Natürlich hätten in Zürich mehr als die zur Verfügung gestellten Tickets verkauft werden können. Die Hintertor-Stehplatztribüne wäre der eigentliche Auswärtssektor – und deutlich grösser. Dieser wurde für die europäische Begegnung aber nicht zugelassen. Ebenfalls nicht „zugelassen“ ist wie schon im Hinspiel der erfahrene Rechtsverteidiger Sean Gannon, der die zweite seiner drei Spielsperren absitzt. Im Tumult der Schlussphase war er in Gibraltar im Rücksspiel gegen St. Joseph’s vom Platz gestellt worden. Auf eine Einsprache bei der UEFA hat Shelbourne verzichtet. Deren Coach Damien Duff spricht über die Kosten des Einspruchs (5’000 Euro) und die wohl geringe Aussicht auf Erfolg. Dies obwohl in den TV-Bildern keine Verfehlung sichtbar gewesen sei. „Wir haben die Bilder von vorne bis hinten, von oben nach unten, farbig, schwarz-weiss, mit O-Ton und mit Musik hinterlegt angeschaut. Da war nichts. Er hat sich bloss „mit den Leuten unterhalten“ – und dafür hat er Rot bekommen“.

Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)

FCZ beim Abschlusstraining im Tolka Park
FCZ-Gästesektor auf der Haupttribüne des Tolka Park
Don’ts im Tolka Park

Leistungssteigerung belohnt: FCZ dreht nach erneutem Condé-Blackout das Spiel / FCZ – Servette Analyse

AMADOU DANTE IM FOKUS / FCZ – SERVETTE VORSCHAU (Züri Live)

Der FC Zürich gewinnt dank einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen verdient gegen Servette, welches somit nach einer Serie von keineswegs schlechten, aber unglücklichen Auftritten seine Meisterambitionen begraben muss. Der FCZ startet gut in die Partie, hat aber mit Cheick Condé einen jungen Spieler auf dem Platz, der auch im ersten Spiel nach seiner Sperre in einzelnen Szenen zu ungestüm und unkonzentriert agiert. So entsteht der Führungstreffer Servettes durch David Douline nach einem Baron-Freistoss von der linken Seite. Der Es FC Zürich kassiert erneut aus einem gegnerischen Standard ein Gegentor – das vierte in den letzten vier Partien, davon drei Freistösse. David Douline ist dafür dann auch an den beiden Zürcher Toren beteiligt. Der FC Zürich ist etwas weniger Ballbesitz orientiert als in den Partien in welchen Murat Ural das Sagen hatte, überzeugt mit viel Bewegung und Positionswechseln, und sucht im Angriffsdrittel den Weg ins Zentrum. In der Schlussphase werden die Versuche Servettes mit viel Kampfgeist und Einsatz im Ansatz geblockt.

Ricardo Moniz reagierte auf die schwache 1. Halbzeit mit einem Doppelwechsel zur Pause. Unter anderem verhalf er dem 18-jährigen Joseph Sabobo zu seinem Super-League-Debüt. Der FCZ zeigte auch auf dem Platz ein anderes, entschlosseneres Gesicht.

SRF

FCZ beendet mit Leistungssteigerung Servettes Meisterträume

Der FCZ beendet somit auch die Saisonduelle mit Servette mit einer positiven Bilanz (2 Siege / 1 Unentschieden / 1 Niederlage). Positiv fällt in der 1. Halbzeit die vor allem offensiv starke Rechte Seite mit Rodrigo Conceição und Nils Reichmuth auf. In der 2. Halbzeit hilft dann der eingewechselte Cheveyo Tsawa erneut entscheidend, den Vorsprung über die Runden zu bringen. Der Pausenrückstand wurde durch Tore in der 54. und 70. Minute gedreht. An beiden Toren sind mehrheitlich die gleichen Spieler beteiligt. Der ansonsten durchschnittlich auftretende Antonio Marchesano ist mit einem Tor und einem Assist sehr effizient. Armstrong Oko-Flex hat ebenfalls bei beiden Treffern seine Füsse im Spiel. Ivan Santini sorgt in beiden Fällen für Betrieb und Ablenkung in der Genfer Viererabwehrreihe. Und Rodrigo Conceição ist mit einem Assist beim ersten und entscheidenden Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum beim zweiten Tor beteiligt. Ausgleichende Gerechtigkeit wurde in diesem Spiel dadurch hergestellt, dass auf beiden Seiten eine 50/50-Penaltyszene nicht gepfiffen wurde. Und dank VAR-Intervention kam der FC Zürich in der Schlussphase zu Recht um einen angeblichen Handspenalty herum.

Die Genfer schliesslich haben ihren Teil dazu beigetragen, um nach 70 Minuten plötzlich doch hinten zu liegen. Nach Doulines 1:0 in der Startviertelstunde brauchen sie ganze 50 Minuten, um wieder einmal auf das Tor von Yanick Brecher zu schiessen. Insgesamt kommen sie auf drei Torschüsse.

Marcel Rohner, Tages-Anzeiger

Highlights: Hochverdient für den FCZ

Personalien – Cheick Condé von Sperre zurück, verursacht Gegentor, zur Pause wieder raus

  • Amadou Dante: Benötigt Defensiv immer wieder Unterstützung aus dem Zentrum. Hat seine Gegenspieler nicht im Griff.
  • Cheveyo Tsawa: Nach Winterthur zum zweiten Mal in Folge Defensiv Bester beim FC Zürich.
  • Cheick Condé: Startet zurück von seiner Sperre schlecht in die Partie. Ist am Genfer Führungstor mit seinem unnötigen Foul und der unaufmerksamen Deckungsarbeit beim Freistoss gleich doppelt beteiligt. Zur Pause ausgewechselt.
  • Ifeanyi Mathew: Wenig am Spiel beteiligt. Spult sein Pensum wie ein „Buchhalter“ ab.
  • Rodrigo Conceição: Wie in Winterthur bester FCZ-Spieler der 2. Halbzeit und erstmals Offensiv Bester. Beinahe die gleiche Punktzahl wie MVP Nils Reichmuth und ebenfalls ausgewechselt.
  • Nikola Katic: Gehörte in der 1. Halbzeit zu den Besten beim FCZ. In dieser Phase an vier der fünf Torchancen beteiligt.
  • Nils Reichmuth: Spielt eigentlich eine starke 1. Halbzeit – offensiv sowieso, aber auch defensiv mit einem guten Auftritt. Es geht aber trotzdem mit einem 0:1-Rückstand in die Pause und Reichmuth wird ausgewechselt.
  • Antonio Marchesano: Lange geht ihm vieles zu schnell in dieser Partie. Ist letztendlich dann trotzdem an den beiden Toren entscheidend beteiligt.
  • Armstrong Oko-Flex: Taucht nach aktivem Start etwas ab. Wechselt zur Pause von Links auf Rechts.
  • Ivan Santini: Ist mit seiner Störarbeit an beiden Toren beteiligt. Ansonsten aber häufig zu langsam und mit mehreren Ballverlusten.
  • Joseph Sabobo: Leicht ungenügende Note bei seinem Début.
  • Yanick Brecher: Nicht sein Tag: hat kaum etwas zu tun und wenn doch mal, gelingt es ihm nicht optimal.

Es sind solch enge und verknorzte Spiele, in denen die Klasse und Routine von Altmeister Antonio Marchesano besonders wertvoll sind: Der Altmeister sorgt für das schnelle 1:1 nach der Pause und bereitet Krasniqis 2:1 mustergültig vor.

Sebastian Wendel, Matteo Bonomo (Blick)

Randnotiz, 43. Minute: alle 20 Feldspieler auf engem Raum in der Servette-Platzhälfte

Kommentare: Kein Joga Bonito von Dante – Santini holt alles nach

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Telegramm (transfermarkt)

FCZ dreht Partie nach kalter Dusche (Blick)

2:1 im Letzigrund: FCZ feiert gegen Servette 2. Sieg in Serie (SRF)

Der Trainer wirbelt und wechselt – und am Ende glänzt der Altmeister (Tages-Anzeiger)

Mässige Leistung gut belohnt / Winterthur – FCZ Analyse

KONSTANTER FCW EMPFÄNGT WUNDERTÜTE FCZ / KANTONSDERBY FCW – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Nach drei Niederlagen in Folge gelingt dem FC Zürich ein Auswärtssieg beim FC Winterthur. Damit gewinnt man diese Saison in den Liga-Direktduellen nicht nur das Stadtduell, sondern auch die „Kantonsmeisterschaft“. Es ist aber im zweiten Spiel unter dem neuen Coach Ricardo Moniz alles andere als ein überzeugender Sieg. Vielmehr kehrte für die zuletzt etwas vom Pech verfolgten Zürcher diesmal wieder das Glück zurück. In den ersten fünf Minuten nach der Pause verpasst Winterthur den vermeintlichen 2:2-Ausgleich zwei Mal hauchdünn – erst steht Silvan Sidler nach einem schnell ausgeführten Freistoss, bei welchem der FCZ „schläft“, bei seinem Treffer ganz knapp im Offside – dann prallt der Weitschusshammer Basil Stillharts von der Lattenunterkante nur wenig vor die Torlinie.

Das Glück kehrt zurück

Wir hatten etwas Glück beim Abseitstor.

Marc Hornschuh bei Nau

Zuvor in dieser Saison war im Kantonsderby das Glück mehrmals auf der Seite des FCW gestanden. Diesmal machte der FC Zürich einen wichtigen Schritt in Richtung Europacupplatz. MIt der Tiefstnote von 5.3 war es zusammen mit dem Heimspiel gegen St. Gallen und der Auswärtspartie in Tuggen im Herbst, und dem 2:2 gegen Lausanne-Sport sowie der 0:3-Niederlage in Yverdon nach der Winterpause die schlechteste Partie der Saison. Interessanterweise wurde von diesen fünf Partien mit der schlechtesten Leistung nur eine verloren. Und in Winterthur gab es sogar einen Sieg. Dies hatte vor allem auch damit zu tun, dass beim FCW seit dem knappen Ausscheiden im Cup-Halbfinal gegen Servette etwas der Wurm drin ist. Vergleichsweise schlecht waren auf Seiten des FCZ vor allem die Defensivleistung und der Auftritt in der 2. Halbzeit. Es brauchte in den zweiten 45 Minuten speziell den Einsatz und die Ballsicherheit des eingewechselten Cheveyo Tsawa, um den FCW nicht nochmal ins Spiel zu bringen.

In den letzten vier Spielen haben wir immer gut gespielt und verloren.

Basil Stillhart bei Nau

Der FC Winterthur zog sich noch mehr zurück, als bereits in den bisherigen Saisonduellen. Der FCZ forcierte mit einem 4-3-3 in der Startformation aufgrund der Spielweise des Gegners im Vergleich zum YB-Heimspiel die Breite stärker. Interessanterweise wurde das FCZ-Pressing (in der Angriffszone in einem 4-1-3-2) zu Beginn vom Duo Marchesano / Krasniqi angeführt – Okita und Oko-Flex staffelten zurück. Die Linke Seite des FCZ mit Amadou Dante bekundete aber immer wieder Probleme gegen Adrian Gantenbein.

Bledian Krasniqi, Antonio Marchesano und auch Ifeanyi Mathew, alle gegen YB noch ungewohnt blass, beissen sich über die Defensivarbeit ins Spiel. 

Nick Erne und Florian Raz, Tages-Anzeiger

Kein guter San-Tag, dank VAR aber keine spielentscheidenden Fehler

Es gab verschiedene seltsame Entscheidungen von Ref Fedayi San, wobei keine klar spielentscheidend war. Die zwei Mal als Sayfallah Ltaief im Zürcher Strafraum fällt, war es korrekt, nicht auf Penalty zu entscheiden – auch wenn Conceição und Katic in den Szenen die Grenze des Erlaubten ausreizten. Die zweite Szene, als Ltaief allein vor Brecher bei diesem aufläuft war wohl sowieso knapp Offside gewesen. Bei der ersten FCZ-Torchance aus dem Spiel heraus in der 42. Minute übersieht San aber ein Stürmerfoul Krasniqis an Durrer – Keller parierte die gute Torchance stark. In der gleichen Minute übersieht das Schiedrichterteam die Abfälschung Arnolds eines Kryeziu-Kopfballs und gibt Abstoss anstatt Corner. In der 46. Minute begeht Durrer ein klares Handspiel knapp vor dem eigenen Strafraum, welches nicht gepfiffen wird. Zwei Minuten später muss der VAR eingreifen, um das Offsidetor von Sidler rückgängig zu machen. In der 58. Minute tritt Stillhart mit der Sohle voran voll auf den Knöchel Krasniqis und bleibt auf diesem noch stehen. Es gab nicht mal Gelb für eine Szene, die einen Platzverweis verdient gehabt hätte. In der 76. Minute spitzelt Conceição in der Nähe des eigenen Strafraums Schneider den Ball sauber weg – San entscheidet aber auf Freistoss.

Highlights – Hornschuh unterschätzt Baroan zum zweiten Mal

Personalien – Wenig Erbauliches, abgesehen von Krasniqis toller Offensivleistung

  • Bledian Krasniqi: Ist je zum sechsten Mal MVP, bester Offensivspieler und bester Spieler der 1. Halbzeit diese Saison beim FC Zürich.
  • Cheveyo Tsawa: Erstmals in dieser Saison Defensiv Bester beim FCZ.
  • Fabio Daprelà: Gegen St. Gallen war er noch klar bester Defensivspieler (Note: 10), nun mit einer Defensivnote 1 das Gegenteil. Findet gar nicht mehr ins Spiel.
  • Mirlind Kryezeiu: Wieder ungenügend, nachdem schon das YB-Spiel nicht so gut war. Vor allem der Start in die Partie misslingt ihm.
  • Rodrigo Conceição: Nach dem schlechten Auftritt gegen YB vor den Augen der Familie steigert er sich in Winterthur von Minute zu Minute und ist am Ende gar bester FCZ-Spieler der 2. Halbzeit.
  • Marc Hornschuh: Seine beiden Assists sind top. In den anderen Szenen wird aber auch der Kontrast zum 17-jährigen Cheveyo Tsawa offensichtlich, der deutlich flinker und technisch sauberer agiert.

Der Platzverweis von vergangener Woche gegen Cheick Condé erweist sich für den FCZ als Glücksfall. Ersatzmann Hornschuh liefert ein starkes Spiel ab. Als Winti überlegen ist und führt, köpfelt er zweimal in die gefährliche Zone und lässt sich zwei Assists gutschreiben. In vorher 53 Super-League-Spielen ist ihm kein einziger gelungen.

Manuela Bigler und Pascal Ruckstuhl, Blick

Randnotiz – Ziit für paar Neui

Kommentare – Keller bei Cornern angezählt

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FCZ beendet Pleitenserie und Torflaute – und schielt nach Europa (SRF)

FCZ Saisonanalyse 23/24 – Teil 2: Kamberi mit hoher Torbeteiligung, Rohner und Oko-Flex wie typische Mittelstürmer

Jonathan Okita entschloss sich in der Super League-Saison 23/24 so häufig wie kein anderer Spieler der Liga in den Abschluss zu gehen: insgesamt 88 Mal – davon genau die Hälfte aus der Distanz (ausserhalb des Strafraumes). In der Statistik der Schüsse pro 90 Minuten liegt der Belgier mit kongolesischen Wurzeln ligaweit auf Rang 16, da verschiedene Offensivspieler mit deutlich weniger Einsatzzeit wie Chader (Luzern), Kalu (Lausanne-Sport) oder Danho (Stade Lausanne-Ouchy) sich noch häufiger im Abschluss versuchten. Okitas Torproduktion fiel im Verhältnis zu wenig gut aus – zumal er drei und damit die Mehrzahl der Zürcher Penaltys treten durfte. Sein Drehschuss mit Rechts aus der Distanz in die rechte obere Torecke ist Okitas Markenzeichen. Tore erzielte er so aber fast nur in Umschaltsituationen, wenn der gegnerische Torhüter weiter vorne als normal postiert war. Gleichzeitig trug er als FCZ-Standardschütze Nr.1 (neben 60% der Penaltys rund 40% der Corner und Freistösse in Strafraumnähe) einiges zur guten Bilanz bei Offensivstandards bei. Lindrit Kamberi und Nikola Katic erzielten je vier Treffer auf Corner, was ansonsten nur noch Kevin Carlos (Yverdon Sport) und Albert Vallci (St. Gallen) gelang. Insgesamt war Okita genauso wie Antonio Marchesano an beinahe der Hälfte der FCZ-Tore der Saison 23/24 beteiligt.

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Warum Fabian Rohner eher ein Stürmer ist als Jonathan Okita

Okitas eigenes Kopfballspiel ist bezüglich Timing und Präzision eigentlich gut, aber er scheint jeglichen mit harten Bandagen geführten Luftkämpfen aus dem Weg zu gehen und nur auf Hohe Bälle zu gehen, wenn er unbedrängt ist. Anders beispielsweise Fabian Rohner, der Jahre nach seinen Schwindelproblemen nach LIndrit Kamberi am häufigsten die hohen Bälle Yanick Brechers im Mittelfeld in die Tiefe weiterleitete. Das zum FC Winterthur wechselnde Eigengewächs konnte sich zudem in der Liga effektiv als Assistgeber einbringen. Rohners 0.24 Torvorlagen pro 90 Minuten sind der zehntbeste Ligawert und der zweitbeste teamintern – knapp hinter Adrian Guerrero (0.25). Ebenfalls ligaweit in den Top 10 und die nr. 1 teamintern war Rohner bei der Anzahl Key Passes pro 90 Minuten (0.84). Dies sind Zuspiele, welche dem Adressaten eine besonders gute Torchance eröffnen. Dank guter Technik in hohem Tempo mit wenigen Ballberührungen kann Rohner eine hohe Effizienz im Abschluss und der Torvorbereitung ausweisen: 20% seiner Abschlüsse und 29% seiner Zuspiele führten zu einem Tor – was beides sehr hohe Werte sind. Rohner schlug nach „Flankengott“ Nikola Boranijasevic und Amadou Dante zudem am drittmeisten Hereingaben pro 90 Minuten in den Strafraum. Beim Abschluss und dem letzten Pass liegen seine Stärken, beim Spielaufbau hingegen nicht: kein einziges seiner 15 Pre-Zuspiele führte zu einem Tor. Unter anderem deshalb wurde er zuletzt von verschiedenen Trainern im Sturm eingesetzt.

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Antonio Marchesano bringt weniger gute Werte als Rohner mit, ist aber wie dieser ebenfalls auf den Abschluss oder Letzten Pass ausgerichtet: 15% seiner Abschlüsse und 20% seiner Zuspiele landen im Tornetz, während „nur“ 7% seiner Pre-Zuspiele zu einem Torerfolg führen. Umgekehrt ist die Bilanz bei Jonathan Okita, bei welchem 15% der Pre-Zuspiele zu einem Torerfolg führen, aber nur 9% seiner Letzten Pässe (und 13% der Abschlüsse). Er ist also als Aufbauer von Angriffen erfolgreicher, als in der Rolle als Assistgeber oder Torschütze. Dazu zählen allerdings auch indirekt gespielte Standards wie die beiden von Marc Hornschuh weitergeleiteten Eckbälle zuletzt in Winterthur. Der wenig eingesetzte Deutsche hat dank dieser zwei Aktionen eine hohe Torbeteiligungsquote von 0.8 pro 90 Minuten (und eine Zuspiel-Effizienz von 50%!), obwohl er in der ganzen Saison nur noch an einem weiteren Treffer beteiligt gewesen war (Ballgewinn vor dem Penalty zum 2:0 in Tuggen).

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FCZ erzielt Tore dank Kamberis Arbeitseifer, Daprelàs Zielstrebigkeit, Kryezius Raumgewinnen und Mathews Passspiel

Freuen können sich FCZ-Fans, wenn Fabio Daprelà an den Ball kommt, denn 33% seiner Zuspiele sowie 21% seiner Pre-Zuspiele führen zu einem Tor! Er war damit nach Hornschuh der zweiteffizienteste Torvorbereiter. Wohlgemerkt: ein Pass gilt nur dann als „Zuspiel“ oder „Pre-Zuspiel“, wenn daraus eine Torchance resultiert. Die Statistik illustriert die Zielstrebigkeit, welche Daprelà einbringt, wenn er sich mal nach vorne einschaltet. In dieser Hinsicht erinnert er etwas an Alain Nef. Verteidigerkollege Mirlind Kryeziu hat bezüglich Effizienz in der Chancenvorbereitung ebenfalls einen relativ hohen Wert, wenn auch nicht auf dem Level Daprelàs. In den Statistiken zeigen sich bei Mirlind Kryeziu und Cheick Condé sowohl defensive wie offensive Qualitäten. Kryeziu blockte die meisten gegnerischen Schüsse und sorgt gleichzeitig für die grössten Raumgewinne im Spiel nach vorne. Condé führte in der abgelaufenen Saison die meisten Defensivzweikämpfe der ganzen Liga (300), spielte gleichzeitig aber auch am fünftmeisten Bälle ins Angriffsdrittel (272). Die Erfolgsquote seiner Schnittstellenpässe ist dabei ordentlich (nr. 30 der Liga). Nikola Boranijasevics Stärken liegen hingegen klar in der Offensiven Phase, in welcher der Serbe die höchste teaminterne Erfolgsquote bei Offensiven 1 vs. 1 – Situationen aufweist. Defensiv lässt er hingegen auf seiner Rechten Seite am meisten gegnerische raumgreifende Zuspiele passieren.

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Daran, dass die rechte Zürcher Seite offensiv produktiv war, hatte aber auch Lindrit Kamberi einen wesentlichen Anteil. Neben seinen eigenen Abschlussqualitäten bei Standards war der Zürcher auch noch teamintern am meisten in der Torvorbereitung erfolgreich. 13 Pre-Assists sind klarer Bestwert. Selbst wenn man Pre-Assists und Assists zusammenzählt, liegt Kamberi mit 14 Torvorbereitungen auf gleicher Höhe mit Antonio Marchesano und Standardspezialist Jonathan Okita. Einerseits war Kamberi mit 94 Pre-Zuspielen nach Ifeanyi Mathew und Cheick Condé am häufigsten an der Erarbeitung von Torchancen im Spielaufbau beteiligt (nr. 4 übrigens Yanick Brecher mit 75), hatte dabei aber mit 14% eine substantiell bessere Erfolgsquote als die beiden Zentralen Mittelfeldspieler. Mit anderen Worten: lief der Angriff über Kamberi, wurde es häufig gefährlich. Mit der Umstellung auf Viererabwehr rutschte er denn auch vermehrt auf die Position als Schienenspieler auf der Rechten Seite, auf welcher er bereits zu Zeiten der Dreierabwehr bei Langen Bällen Yanick Brechers oder Mirlind Kryezius an Stelle des in der Luft ungenügenden Boranijasevics häufig agiert hatte. Ein Paradebeispiel dafür war seine Kopfballweiterleitung zum rekordverdächtig schnellen Führungstreffer Ifeanyi Mathews im zweiten Heimspiel gegen YB. Wie Mathew war Kamberi an rund 30% der FCZ-Tore der Saison 23/24 beteiligt, was für einen Verteidiger ein sehr hoher Wert ist. Und er führte gleichzeitig nach FCB-Stürmer Thierno Barry ligaweit die zweitmeisten Luftduelle (239). Mathew spielte nach Noë Dussene (Lausanne-Sport) am zweitmeisten Bälle ins Angriffsdrittel sowie nach Ardon Jashari (Luzern) und Renato Steffen (Lugano) am drittmeisten Schnittstellenpässe (40) – und am sechstmeisten Pässe insgesamt (1’574). Wie bei seinem Ex-Verein Lilleström hält der Nigerianer das Angriffsspiel mit vielen möglichst einfachen Pässen zuverlässig am Laufen.

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Hornschuh, Daprelà, Rohner und Afriyie mit grösster Vorlageneffizienz

Adrian Guerrero war an mehr als 20% der Zürcher Saisontore beteiligt, obwohl er weniger als 1’700 Minuten gespielt hat. Mitverantwortlich dafür sind natürlich seine Standards. Der Linksfuss schlug immerhin 31% der Eckbälle und 33% der Freistösse in Strafraumnähe. Rodrigo Conceição ist (mit Bledian Krasniqi) der Dribbler und Ballträger des Teams. Yanick Brecher hat 0.99 Gegentore pro 90 Minuten kassiert – nur David Von Ballmoos, Anthony Racioppi und Joêl Mall mussten noch weniger häufig hinter sich greifen. Bei der Anzahl erfolgreicher Paraden hat Brecher allerdings zusammen mit St. Gallens Zigi mit 2.44 pro 90 Minuten den tiefsten Wert der Liga. Der Prevented Goals-Wert ist bis Ende Saison sogar noch in den negativen Bereich gefallen. Der Zürcher Torhüter hat also sicherlich auch von der Defensivarbeit seiner Feldspieler profitiert, so dass es gar nicht zu vielen gefährlichen Abschlüssen der gegnerischen Teams kam. Nach vorne spielte Brecher nach den Torhüterkollegen Keller und Loretz, sowie Lausanne-Sport-Abwehrchef Dussene am viertmeisten Lange Bälle (359).

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Wie bereits im 1. Teil der Saisonanalyse klar wurde, war die Saison 23/24 für Junior Ligue keine erfolgreiche, was auch durch die Statistiken in diesem Zweiten Teil illustriert wird: keine einzige Torbeteiligung, weniger als ein Abschluss und weniger als drei Abschlussbeteiligungen pro 90 Minuten Einsatzzeit. Sein gleichaltriger U21-Sturmpartner Labinot Bajrami kam bei bloss 57 Minuten Einsatzzeit zu drei Abschlussbeteiligungen, wovon eine gleich zu einem Tor führte. Nevio Di Giusto und Miguel Reichmuth suchten noch häufiger den direkten Weg zum Tor und hatten daher die höchste Abschlussquote des Teams aufzuweisen (je 3.46 Abschlüsse pro 90 Minuten). Die höchste Abschlusseffizienz können Armstrong Oko-Flex (33%) und Ivan Santini (30%) vorweisen. Santini erzielte seine drei Saisontore allerdings alle im Cup gegen unterklassige Gegner. Flügelspieler Oko-Flex bewies hingegen, dass er auch auf Super League-Niveau dank seiner Beweglichkeit auf engem Raum am und im gegnerischen Strafraum gefährlich sein kann. Daniel Afriyie beging als Einziger des Teams im Schnitt beinahe zwei Fouls pro 90 Minuten-Einsatz. Seine Abschlusseffizienz war schlecht (nur 4%). Als Zulieferer des Letzten Passes agierte der Ghanaer hingegen deutlich erfolgreicher. 21% seiner Zuspiele führten zu einem Tor, was nach Hornschuh, Daprelà und Rohner den vierthöchsten Wert darstellt.

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FCZ SAISONANALYSE 23/24 – TEIL 1: SPIELERNOTEN, MVP’S UND TRANSFERS

Daten: Züri Live, Wyscout

Condé-, Okita- und Cibelli-Fehler entscheiden chancenarme Partie / FCZ – YB mit Randnotizen: Irreguläres YB-Führungstor, Unsportlichste Aktion der Saison, Getriggert, Gehemmt, Getroffen

ROHNER UND CONCEIÇÃO MIT STARTELF-CHANCE / FCZ – YOUNG BOYS VORSCHAU (Züri Live)

In seiner ersten Partie als FCZ-Interimstrainer wählte Ricardo Moniz im Mittelfeld eine Rhombus-Formation, welche den durch YB-Interimscoach Joël Magnin von Vorgänger Wicky übernommenen YB-Rhombus spiegelte. Dadurch entstand ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenig Torchancen. Die physisch starken Condé und Mathew sowie der flinke Krasniqi kamen auf FCZ-Seite gut damit zurecht – andere weniger. Vom Sturmduo Rohner / Okita kam nach vorne so gut wie nichts. Die Aussenverteidiger Kamberi / Conceicão waren wacklig. Innenverteidiger Kryeziu zog einen mässigen Tag ein. Es war insgesamt eines der schlechtesten Spiele der Saison – vor allem aufgrund zu vieler Defensivfehler. Nur vier Partien (Heimspiele gegen St. Gallen und Lausanne-Sport, sowie Auswärtspartien in Tuggen und Yverdon) hatten einen noch leicht schlechteren Notenschnitt.

Condé, Okita und Cibelli mit groben Schnitzern

Erstaunlich, dass der FC Zürich trotz all dem bei numerischem Gleichstand die etwas bessere Mannschaft war – denn YB spielte noch schlechter. In der Ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Bern ganze zwei Abschlüsse zu verzeichnen – einer von Darian Males verfehlte das Ziel, der Fallrückzieher Silvère Ganvoulas traf hingegen ins Schwarze. Die Führung YB’s in der 42. Minute kam „aus dem Nichts“ – und war irregulär. Das Reglement spricht eine klare Sprache. Wenn ein sich in der Nähe befindlicher Spieler am Spielen des Balles gehindert wird, weil er eine Verletzung befürchtet, ist es Gefährliches Spiel. Der linke Fuss Ganvoulas zischt Zentimeter am Kopf von Ifeanyi Mathew vorbei, der sich daher schützen muss. Ein weiterer Faktor gemäss Reglement ist, dass Ganvoula mit seinem Fallrückzieher direkt am Mann zusätzlich sich selbst gefährdet. Es handelt sich um eine klare Fehlentscheidung von Luca Cibelli – und somit hätte der VAR eingreifen müssen. Spielraum gibt es in einer solchen Situation nicht.

Dass Ganvoula überhaupt zu diesem Fallrückzieher kam, lag aber an zwei vorangegangenen vermeidbaren Fehlern auf FCZ-Seite. Der Freistoss von Darian Males entstand aus einem zu rustikalen Einsteigen Cheick Condés vor dem eigenen Strafraum. Nach Blocks von Kryeziu gegen Camara und Rohner gegen Hadjam hatte Jonathan Okita genug Zeit und Raum, den Ball zu klären. Stattdessen lupfte er diesen wie bei einer Aufwärmübung nonchalant aus dem Stand beinahe senkrecht hoch und legte ihn so Ganvoula im eigenen Strafraum pfannenfertig auf. In der 48. Minute applaudierte Condé Schiedsrichter Cibelli dann demonstrativ für eine korrekte Entscheidung (Foul und Gelb) und flog vom Platz: der zweite grosse Fehler des ansonsten in den ersten 45 Minuten gut spielenden Guineers.

Für sieben Minuten den Faden verloren

In den ersten drei Minuten nach der Pause hatte der eingewechselte Armstrong Oko-Flex sofort Druck gemacht und zwei gute Flanken von rechts in den Strafraum gebracht. Nach der Gelb / Roten Karte verlor der FCZ den Faden für sieben Minuten komplett. Ein Abstimmungsproblem zwischen Oko-Flex und Kamberi führte zum Diagonalball Monteiros, den Itten allein vor Yanick Brecher verwerten konnte. Nach diesem zweiten Gegentor reagierte der FCZ dann aber und kam wieder besser in die Partie. In den folgenden 40 Minuten war man trotz Unterzahl mehr im Angriff als der Gegner. Gerade auch Nils Reichmuth und Daniel Afriyie brachten nochmal etwas Schwung.

Highlights – Das war Gefährliches Spiel

Personalien – Condé mit gutem Spiel bis zum Platzverweis

  • Ifeanyi Mathew: Beim bisher besten FCZ-Saisonspiel zuletzt in Basel (2:2) war er zum ersten Mal diese Saison MVP – nun erst zum zweiten Mal. Wie damals ebenfalls Bester der 2. Halbzeit – und zum dritten Mal der Offensiv Beste.
  • Lindrit Kamberi: Fokussiert sich in der 1. Halbzeit vorwiegend auf seine Defensivarbeit. Zu Beginn der 2. Halbzeit eine Reihe von ungenauen Zuspielen und Einwürfen.
  • Bledian Krasniqi: Nach dem 0:0 zu Hause gegen den FC Basel in der Vorrunde zum zweiten Mal diese Saison Defensiv Bester beim FCZ.
  • Jonathan Okita: Müsste als einziger grossgewachsener Spieler vorne bei hohen Bällen mehr mithelfen. Verpasst es bei Umschaltsituationen beim Stand von 0:0 mehrmals besser postierte Mitspieler zu bedienen. Dafür legt er mit einem unmotivierten, nonchalanten Lupfer im eigenen Strafraum den Ball Gegenspieler Ganvoula pfannenfertig für dessen irreguläres 0:1 auf.
  • Yanick Brecher: Spielt immer wieder hohe Bälle auf Spieler, die in den Luftduellen gegen ihre Gegenspieler keine Chance haben.
  • Cheick Condé: Wie bei der 0:3-Niederlage in Yverdon ein gutes Spiel bis zum Platzverweis. Hat aber manchmal die Tendenz, bei einem guten Auftritt übermütig zu werden. Wie damals heisst der Schiedsrichter Luca Cibelli. Und wie damals fühlt sich Condé offenbar von diesem „getriggert“. Verantwortlich für das unnötige Foul gegen Males, welches zum Freistoss vor dem 0:1 führt. Reklamiert bereits nach dieser Szene übermässig bei Cibelli. Wieder hat sich der Guineer nicht im Griff und lässt sich von Nebensächlichkeiten ablenken.
  • Fabian Rohner: Verhält sich Defensiv nicht optimal und lässt sich leicht aus der Position locken.
  • Rodrigo Conceição: Vor den Augen seiner Eltern und Geschwister kommts zu einem seiner schlechtesten Spiele.

Randnotiz I – Irreguläres YB-Führungstor

Möglich, dass Schiedsrichter Luca Cibelli auf gefährliches Spiel hätte entscheiden können, weil Ganvoulas Füsse ihre Wucht über der Kopfhöhe von Ifeanyi Mathew entfalten. Aber erstens ist der Treffer zu schön, um aberkannt zu werden. Und zweitens müsste der FCZ-Spieler deutlich engagierter ins Duell steigen, um sich einen Freistosspfiff zu verdienen.

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Es ist kein Zaubertor, sondern ein irreguläres Tor.

Yanick Brecher

Randnotiz II – Unsportlichste Aktion der Saison

Randnotiz III – Getriggert, Gehemmt, Getroffen

Züri Live-Noten 23/24, gleitender Durchschnitt

Kommentare – Es gaat drum z zeige wär Herr im Huus isch

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