Mehr Quantität als Qualität im Zentrum / FCZ – Luzern Stats & Spielinfos

Obwohl der FCZ gegen Luzern nicht verloren hat, resultiert mit 4,5 in der Züri Live-Leistungsbewertung der tiefste Notenschnitt der Saison. Dies vor allem, weil gleich sechs Spieler eine ungenügende Note (unter 5) erhalten und die Maximalnote 8 beträgt, welche nur von zwei Spielern (Pa Modou, Dwamena) erreicht wird. Auffallend dabei vor allem das gegen die Innerschweizer individuell schwache Zentrum, obwohl es im 3-5-2 im Vergleich zum üblichen 3-4-3 quantitativ verstärkt worden war. Vielleicht gerade deswegen? Führte die zahlenmässige Verstärkung zu einem falschen Sicherheitsgefühl / weniger Biss? Marchesano produzierte vor allem in der Ersten Halbzeit so viele Fehlpässe wie noch selten zuvor in seiner Karriere, Rodriguez fand nicht ins Spiel, Sarr hatte einen seiner schlechten Tage, und Palsson fehlen für das Abwehrzentrum die notwendigen Qualitäten.

Nach dem Sieg in St. Gallen war die Schlussfolgerung: «Frey gut, alle gut». Dies gilt weiterhin. Denn gegen Luzern war Frey deutlich weniger gut, als noch in St. Gallen – ein gemischter Auftritt – unter dem Strich durchschnittlich. Pa Modou ist zum zweiten Mal nach dem 2:0-Heimsieg gegen Lausanne Most Valuable Player, und verhält sich damit zur Zeit «antizyklisch», hatte er doch in St. Gallen, wo die Durchschnittsnote des Teams um 1,1 höher war, eine ungenügende «4». Raphael Dwamena hingegen zeigt bisher im 2018 konstant Aufwärtstendenz. Andris Vanins musste und konnte mehr Topchancen abwehren als im Durchschnitt dieser Saison und war an der Erarbeitung von zwei der 12 Torchancen beteiligt, gleichzeitig aber auch am Gegentor mitschuldig. Débutant Lavdrim Rexhepi kam als erster Einwechselspieler rein, musste sich zu Beginn bezüglich Handlungsschnelligkeit und physischem Dagegenhalten erst orientieren, konnte dann aber den Ball ein, zwei Mal gut direkt weiterleiten / zirkulieren lassen.

 

Im «Reaktionsmodus» kommt man nicht weit / FCZ – Luzern 1:1 Audio-Highlights und Analyse

Der FCZ bricht die Serie von sieben Niederlagen in Folge zu Hause gegen den FC Luzern, bleibt aber weiterhin sieglos. Die Erste Halbzeit ist eine voraussehbare Enttäuschung. Schon während dem Einlaufen ist der Unterschied zwischen den auf den Super League-Match fokussierten Luzernern und den im Vergleich dazu eher wie in der Vorbereitung auf ein Testspiel wirkenden Zürchern allzu offensichtlich. Das Letzigrund-Team ist zur Zeit immer in der Lage, nach einem Rückschlag eine Reaktion zu zeigen. So auch in der Zweiten Halbzeit gegen Luzern. Das ist mehr als Nichts – und gelingt dies bis zum Ende der Saison, dann ist der Abstieg kein Thema. Für einen Europacupplatz oder einen Erfolg im Schweizer Cup genügt dieser Modus aber nicht. In den ersten 45 Minuten war der FCZ wie schon gegen Thun gegen hoch stehende Luzerner permanent unter Druck und teilweise gar überfordert. Torhüter Vanins sprach nach der Partie richtigerweise von «Chaos».

Das Team von Trainer Uli Forte begann die Partie taktisch so, wie sie das siegreiche Spiel in St. Gallen aufgehört hatte. In einem 3-5-2 mit den beiden eher offensiv geprägten «Achtern» Marchesano und Rodriguez vor Sangoné Sarr. Die eher abwartende Taktik war aber nicht wirklich das Problem. Ist dies doch wohl der beste Weg zum Erfolg für die aktuelle Mannschaft. Das Problem war die gleichzeitig zu zögerliche individuelle Verhaltensweise sowohl im Spiel mit wie auch ohne Ball. Denn grundsätzlich hätte der FCZ auf jeden Fall die Mittel, sich aus einer Umklammerung wie derjenigen Luzerns zu lösen und erfolgreich zu kontern, auch wenn der für einmal nicht optimale Letzigrund-Rasen dies zusätzlich erschwert hat. Dem nach seiner längeren Verletzungspause noch nicht wirklich eingespielten Antonio Marchesano unterliefen zudem in der Ersten Halbzeit so viele Fehlpässe wie wohl noch selten in seiner Karriere. So schafft man es erneut nicht, gegen Luzern zu einer genügenden Anzahl von Abschlüssen zu kommen. Auf der Basis der nach SFL-Methoden erhobenen Daten kommt der FCZ in der aktuellen Saison gegen Luzern zu am zweitwenigsten Abschlüssen aufs Tor (siehe Graphik).

Zudem wurden so die individuellen Schwächen in der Zürcher Hintermannschaft wieder schonungslos aufgedeckt. Wie schon in St. Gallen und bei allen früheren Gelegenheiten zeigte sich «Grobmotoriker» Victor Palsson in Bezug auf Technik und Handlungsschnelligkeit auf Super League-Niveau als ungeeignet für die Rolle in der zentralen Hintermannschaft. Das 0:1 durch Christian Schneuwly entstand aus einem der mittlerweile unzähligen fatalen Fehlpässe Palssons vor dem eigenen Strafraum. Dem Gegner einen schnellen Umschaltmoment in der Nähe des eigenen Tores zu schenken, wird in der Super League sehr häufig sofort bestraft. Man erinnerte sich in diesem Moment unter anderem mit Grauen an die Aktionen des Isländers vor der Winterpause in Lausanne zurück. Auch bei den anderen beiden Grosschancen Luzerns war Palsson im negativen Sinne beteiligt. Nach dem ebenso katastrophalen Fehlpass von Sangoné Sarr hätte die Situation noch bereinigt werden können, aber Palsson agierte im Zweikampf mit Gvilia viel zu pomadig, so dass der FCZ nur dank einer starken Intervention von Andris Vanins gegen Tomi Juric um ein weiteres Gegentor herumkam.

Und als bei einem Luzerner Konter in der Zweiten Halbzeit Thelander mit seinem Gegenspieler Schneuwly mitging, hätte der Zentrale Abwehrmann Palsson sofort das offene Zentrum zumachen müssen, anstatt ebenfalls noch und viel zu halbherzig Schneuwly anzugreifen. Sarr, der noch hätte eingreifen können, entging dieser Lapsus von Palsson und somit war das Zürcher «Duo Infernale» erneut in Aktion, um Francisco Rodriguez auf für den FCZ beinahe schon peinliche Art und Weise zentral vors Tor ziehen und zu einer ‘’Hundertprozentigen’’ kommen zu lassen. Positiv zu erwähnen sind die aufsteigende Form Raphael Dwamenas, Pa Modou, dem wieder eines seiner etwas besseren Spiele gelang, und Débutant Lavdrim Rexhepi, welcher nach kurzen Anfangsschwierigkeiten relativ schnell ins Spiel fand. Einfacher wird es für den FCZ in den kommenden Partien nicht. YB, Basel, das aufstrebende Lugano und am kommenden Wochenende das Derby warten alle noch in dieser dritten von vier Saisonphasen.

FCZ – Luzern 1:1 (0:1)

Tore: 28. Schneuwly (Juric) 0:1; 60. Dwamena (Marchesano) 1:1.

FC Zürich: Vanins; Nef (80. Bangura), Palsson, Thelander; Winter, Sarr, Pa Modou; Marchesano (69. Rexhepi), Rodriguez; Dwamena (84. Odey), Frey..

Luzern: Omlin; Grether, Knezevic, Schulz, Lustenberger; Kryeziu, Voca; Schneuwly (87. Custodio), Gvilia (67. Cirkovic), Rodriguez (78. Demhasaj); Juric.

 

Back to basics, please! FCZ-Spiel krankt an verzerrtem Selbstbild

Michael Frey ist einer, der in Bezug auf das aktuelle Manko des FCZ auf der richtigen Spur ist: «Wir sind keine Übermannschaft», und «wir müssen weniger reden und uns stattdessen voll aufs Spiel fokussieren» umschrieb der Stürmer treffend die für die derzeitige sportliche Baisse verantwortlichen Faktoren. Frey selbst hat diese Maximen phasenweise in der Vorrunde auch nicht immer beherzigt, mittlerweile aber offensichtlich daraus gelernt. Entscheidend wird sein, dass es alle FCZ-Spieler begreifen. Wenn ja, kann sich alles sehr schnell wieder zum besseren wenden. Wenn nein, ist das Ende der aktuellen desaströsen Resultate nicht absehbar.

Es liegt nicht am Personal, nicht an der Taktik, auch nicht am Engagement. Der FCZ machte gegen Thun von der 1. Minute an Druck und gab sich auch nach dem plötzlichen 0:2- und späteren 0:3-Rückstand in keiner Art und Weise auf, sondern versuchte wie schon im Cup-Viertelfinal gegen den gleichen Gegner das Spiel mit Vehemenz noch zu drehen. Die Entscheidung im Spiel wurde gar eher durch Übermotivation ausgelöst. Inklusive Nachspielzeit waren zu diesem Zeitpunkt noch zehn Minuten zu spielen, der FCZ im Flow, bei Thun kamen Gedanken an den Cup-Viertelfinal auf, und die Beine zitterten ein wenig, wie einzelne Berner Oberländer nach der Partie freimütig zugaben.

Ein drittes Zürcher Tor war ziemlich wahrscheinlich. Da führte Antonio Marchesano einen Freistoss in Strafraumnähe viel zu hektisch aus. Weder er selbst noch seine zahlreich sich in den gegnerischen Strafraum bewegenden Mitspieler waren zu diesem Zeitpunkt bereit für diesen Ball. Der Versuch, fünf Sekunden zu gewinnen, führte zu einem schlecht getretenen Freistoss, der schon an der Strafraumgrenze abgefangen werden konnte, und den entscheidenden Gegenstoss zum 2:4 bewirkte.

Es existiert ein schmaler Grat zwischen Selbstsicherheit und Selbstüberschätzung, und dieser wird zur Zeit zu häufig überschritten. Gerade Spieler der Hintermannschaft investieren zu wenig, um dem pressenden Gegner gar nicht erst die Chance auf eine Balleroberung zu geben. Der Vorsprung in einem Laufduell wird ohne Not verspielt, mit dem Abspiel zu lange gezögert, die eigene Position beim gegnerischen Angriff zu wenig rasch und konsequent eingenommen. Man verlässt sich zu stark auf die eigenen Qualitäten am Ball und im Zweikampf. Diese sind zwar im Super League-Vergleich nicht wirklich schlecht, aber niemals gut genug, um das zur Zeit zu häufig eingegangene Risiko zu rechtfertigen.

Der FCZ muss sofort beginnen deutlich schneller und schnörkelloser zu spielen. Dies bedeutet in jeder Situation erstmal die «Hausaufgaben» erledigen: sofort die richtige Position einnehmen, Druck auf den Gegner machen, und Ball sauber verarbeiten. Zudem: in der eigenen Platzhälfte keine Dinge tun, die man nicht wirklich beherrscht: also beispielsweise statt eine gegnerische Flanke mit einer riskanten Direktabnahme zu klären versuchen, sich erstmal darauf fokussieren, hinter dem Ball zu bleiben. Es bedeutet vor allem auch, jeweils die erste (realistische!) Idee sofort und so gut wie situationsbedingt möglich auszuführen, anstatt lange nach einer noch besseren Lösung zu suchen. Dies gilt auch im Abschluss im gegnerischen Strafraum.

Jeder im Team muss sich in dieser Hinsicht verbessern. Das Extrembeispiel ist aber sicherlich Umaru Bangura. Schon in Lausanne (Züri Live-Note «1») hatte der Nationalspieler Sierra Leones eine katastrophale Leistung abgeliefert und schloss in der Ersten Halbzeit gegen Thun nahtlos daran an. In der Zweiten Halbzeit war seinerseits dann aber bereits eine spürbare Verbesserung sichtbar – Bangura agierte in vielen Szenen schnörkelloser, als noch im ersten Durchgang. Roberto Rodriguez verzichtete in umkämpften und strittigen Szenen aufs Lamentieren. Dies lässt hoffen, dass eine schnelle Besserung der Situation grundsätzlich möglich ist.

Der FCZ ist keine Übermannschaft, genauso wie sieben andere Teams dieser Meisterschaft ebenfalls keine Übermannschaften sind. Das läuferische, technische und taktische Grundniveau der Liga steigert sich aber stetig. Ein FC Thun kann auch ohne seinen Captain Dennis Hediger genug Druck aufsetzen, um grundsätzlich jedem anderen Team der Liga, inklusive YB und FCB, Schwierigkeiten zu bereiten. Dies mit einem Mittelfeldzentrum mit dem jungen Sandro Lauper und den beiden in der Vergangenheit eher als Offensivkünstler bekannten und verschrienen Moreno Costanzo und Grégory Karlen – sowie einem Abwehrzentrum mit dem lange aussen vor gewesenen gelernten Mittelfeldspieler Nicola Sutter und dem eigenen Nachwuchsmann Timo Righetti (19) in dessen viertem Super League-Spiel.

In der Super League gewinnt diejenige Mannschaft, welche ihre Hausaufgaben zu 100% erledigt. Nur wenn dies beide Teams tun, können überhaupt individuelle Qualitäten zum Tragen kommen, und die Waage auf die eine oder andere Seite kippen lassen. Erst dann kann der Speed eines Fabian Rohner oder der Drehschuss mit links eines Raphael Dwamena im Duell mit einem FC Thun für die Differenz sorgen. Positiv zu werten ist sicherlich das Startelfdébut von Fabian Rohner, der sich speziell in der Anfangsphase sehr gut mit Roberto Rodriguez ergänzte. Neben einigen guten Offensivaktionen verhinderte Rohner zudem genauso wie Pa Modou mit Schnelligkeit und Einsatz potentiell gefährliche Konter des Gegners. Sonst wären es fünf oder sechs Gegentore geworden. Auch die Überlegung mit Linksfuss Pa Modou in der Dreierkette eine höhere Variabilität in der Spieleröffnung zu erreichen, ging auf. Der Gambier konnte mit seinen langen Bällen von hinten heraus das ein oder andere Mal die Thuner Defensive ins Wanken bringen.

FCZ – Thun 2:4 (0:2)

Tore: 8. Sorgic (Spielmann) 0:1, 11. Costanzo (Sorgic) 0:2; 52. Spielmann (Tosetti) 0:3, 65. Winter (Marchesano) 1:3, 69. Odey (Marchesano) 2:3, 84. Costanzo (Kablan) 2:4.

FC Zürich: Vanins; Thelander, Bangura, Pa Modou; Winter, Rüegg, Palsson, Rohner; Dwamena (62. Odey), Frey, Rodriguez (62. Marchesano).

Thun: Nikolic; Glarner, Sutter, Righetti, Joss (78. Facchinetti); Lauper ; Tosetti, Karlen (82. Bürgy), Costanzo; Spielmann (71. Kablan); Sorgic.

 

FCZ vor dem Rückrundenstart, Teil 3: die Aussenläufer

Noch etwas dünner als im Abwehrzentrum war in der Vorrunde die Personaldecke der berücksichtigten Spieler auf den Aussenpositionen. Pa Modou verpasste nur drei Spiele (Lausanne-Ouchy, Basel auswärts, Lausanne auswärts), Adrian Winter gar nur eines (Cupspiel in Chippis). Kay Voser war bis im Oktober eine Alternative auf beiden Seiten. Nach seinen Auftritten in Thun und im Derby, wo er in beiden Partien schlechtester Mann auf dem Platz war, wurde er aber nicht mehr berücksichtigt. Weiterhin eine Alternative als Aushilfe blieb Cédric Brunner, der aber in der Dreierabwehr zur Zeit wertvoller für die Mannschaft ist. Fabian Rohner, der als schneller und torgefährlicher Mann auch in der vordersten Reihe eingesetzt werden kann, kam erst in den letzten beiden Partien der Vorrunde zu Teileinsätzen in der Zweiten Halbzeit.

Adrian Winter begann wie schon vor Jahresfrist die Saison sehr gut und musste dann gegen den Winter hin (aufgrund des Familiennamens erstaunlicherweise) beissen, hatte aber nochmal einen grossen Glanzpunkt im Cup-Viertelfinal gegen Thun, dazu kam sein schönes Tor in St. Gallen. Pa Modous Leistungen gingen sowohl zwischen den Spielen wie auch innerhalb derselben Partie rauf und runter wie eine Achterbahn. Seine Ballverluste gaben ihm aber immer wieder die Möglichkeit zu schnellen Ballrückeroberungen, welche den Gegner dann manchmal auf dem falschen Fuss erwischten.

Fast alle jungen Spieler wurden in der Wintervorbereitung auf den Aussenläuferpositionen eingesetzt. Fabian Rohners Speed und Offensivqualitäten sind schon lange bekannt. In der Ersten Mannschaft hat er aber auch defensiv zugelegt und gewinnt mittlerweile die Mehrheit seiner Kopfballduelle im Mittelfeld. Wenn er seine gesundheitlichen Probleme in den Griff kriegen kann, hat er wohl gute Chancen, sich einen Stammplatz erfolgreich erspielen, erkämpfen und errennen zu können. Der ursprünglich im Zentrum beheimatete Izer Aliu hat auf der Seite ebenfalls Potential. Der 18-jährige versucht nicht wie Rohner mit Tempo, sondern mit spielerischen Mitteln hinter die Abwehr zu kommen.

Aliu hat wie Rohner einen guten Abschluss, kann aber auch von der Grundlinie den entscheidenden Pass spielen und ist zudem ein sehr guter Eckball- und Freistossschütze. Unvergessen bleibt in diesem Zusammenhang beispielsweise der U18-Meisterschaftshalbfinal im Basler St.Jakob Campus, als der FCZ dank drei gefährlichen Aliu-Freistössen zum 3:3 die Verlängerung, das Penaltyschiessen und schlussendlich den Final erreichte. Weitere (unter anderem) auf der Seite eingesetzte junge Spieler waren in der Wintervorbereitung Maren Haile-Selassie und Lavdrim Rexhepi. Haile-Selassie ist zur Zeit etwas in einem Leistungsloch, nachdem er zu Beginn der Saison noch stark begonnen hatte. Rexhepi spielte ordentlich, durfte zudem in der Regel alle Standards treten, wenn er auf dem Feld stand, konnte dabei aber nicht erkennen lassen, dass er in diesem Bereich ein mit Aliu vergleichbares Talent besitzt.

Teil 1: Torhüter

Teil 2: Dreierkette

«Eins» und U21 testen parallel und halten die Null

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Südtürkei testete der FCZ zum zweitletzten Mal vor dem Rückrundenstart in der Region und besiegt dabei in Altach den dortigen SC Rheindorf (7. der Österreichischen Bundesliga) mit 2:0 durch zwei Tore von Roberto Rodriguez. Die beiden Teams hätten theoretisch auch schon im Trainingslager gegeneinander spielen können. Auch Altach war in Belek und verlor dort gegen GC ebenfalls mit 0:2. Gleichzeitig mit der Partie in Altach bestritt die U21 von Trainer Ludovic Magnin das erste Testspiel ihrer Rückrundenvorbereitung vor rund 300 Zuschauern im Heerenschürli gegen GC – man trennte sich am Ende 0:0.

Altach liegt in Österreich zur Zeit nur einen Punkt hinter Austria und sechs Zähler von den Europacupplätzen entfernt. In der Wintervorbereitung gab es bisher drei Niederlagen in vier Testmatches. Gegen den FCZ wirkten die Altacher bemüht, aber eine gewisse Verunsicherung war aufgrund der wenigen erzielten Tore doch etwas zu spüren, dazu die verletzungsbedingte Abwesenheit der Stammspieler Dobras und Piesinger. Der FCZ konnte im «Schnabelholz» immerhin zwei Tore durch Roberto Rodriguez erzielen – einmal aus kurzer Distanz nach langem Zuspiel von Koné, einmal von ausserhalb des Strafraumes nach einem Fehler in der Abwehr der Vorarlberger. Ganz generell kam der Stadtclub fast ausschliesslich aufgrund von Missgeschicken des Gegners zu Chancen. Und hinten spielte Andris Vanins gut mit, und konnte Bälle hinter die Zürcher Abwehr vor seinem Strafraum jeweils rechtzeitig erreichen, sowie adäquat verarbeiten.

Beide Teams spielten (abgesehen von den Langzeitverletzten) weitgehend in ihrer Stammformation. Beim FCZ ist dies im zweitletzten Test jeweils das übliche Vorgehen (während im letzten Test jeweils die Ersatzleute zum Zug kommen). Es könnte dementsprechend ein Zeichen sein, dass Alain Nef und Antonio Marchesano zur Zeit nicht zur Stammformation gehören. Mit der Einwechslung von Fabian Rohner für Cédric Brunner nahm das Zürcher Trainerteam nur einen einzigen Wechsel vor. Pa Modou spielte daher die Schlussphase in der Dreierabwehr. Dies könnte auch ein typischer Wechsel in der Rückrunde werden, denn Rohner scheint sich in der Vorbereitung weiter aufgedrängt zu haben.

SCR Altach – FCZ 0:2 (0:0)

Tore: 60. Rodriguez (Koné) 0:1, 78. Rodriguez 0:2.

SCR Altach: Kobras; Janeczek (69. Lienhart), Zech, Netzer, Honsak (56. Nussbaumer); Zwischenbrugger, Salomon, Nutz (61. Ngwat-Mahop), Gebauer, Meilinger (45. Schreiner); Grbic (61. Aigner).

FC Zürich: Vanins; Thelander, Bangura, Brunner (70. Rohner); Winter, Palsson, Rüegg, Pa Modou; Koné, Frey, Rodriguez.

Die ebenfalls im Trainingslager der Ersten Mannschaft dabeigewesenen Toni Domgjoni, Lavdrim Rexhepi, Mirlind Kryeziu, Izer Aliu und Maren Haile-Selassie traten gleichzeitig mit der U21 im Heerenschürli im Testspielderby gegen GC an. Der FCZ dominierte die Anfangsphase, liess dann aber den Gegner immer mehr ins Spiel kommen. Über die ganzen 90 Minuten hinweg hatte der FCZ die besseren Torchancen, aber Yannik Kouamé, Eric Tia und Filip Stojilkovic (U18) agierten im Abschluss noch deutlich zu wenig zielstrebig. Aus der U18 kamen neben Stojilkovic Torhüter Serkan Polat, Verteidiger Noah Lovisa und Mittelfeldspieler Guillaume Furrer zum Einsatz, dazu Torhüter Luka Deronjic aus der U16. U18-Keeper Calvin Heim war derweil in Altach als Ersatz mit dabei.

Bester Mann auf dem Platz war Routinier Florian Stahel, dem das Duell mit GC U21 gerade zum rechten Zeitpunkt zu kommen schien, um schnell wieder auf Betriebstemperatur zu finden. Die letzten rund 20 Minuten spielte der FCZ zu zehnt zu Ende, nachdem Lavdim Zumberi angeschlagen raus musste. Auch einen Testspieler konnte man beim FCZ begutachten. Auf der linken Seite agierte der aus dem Bieler Nachwuchs stammende Ambre Nsumbu. Der mittlerweile 20-jährige war beim FC Biel mit Mirlind Kryeziu während dessen Leihe ins Seeland zusammen im Team und kam in der Saison 15/16 zu drei Challenge League-Einsätzen. Seit Winter 2016 bis Sommer 2017 war er dann anderthalb Jahre lang Stammspieler in der U21 des FC Basel – und seither in den letzten Monaten auf Clubsuche. Der kräftige Aussenspieler konnte sich unter anderem mit guten Flanken durchaus empfehlen, auch wenn er teilweise etwas schnell ins Hadern geriet.

FCZ II – GC II 0:0

FC Zürich (1.Hz.): Polat; Dalvand, Stahel, Kryeziu; Dixon, Ndau, Nsumbu; Domgjoni, Furrer; Tia, Kouamé.

FC Zürich (2.Hz.): Deronjic; Kamberi, Dervenic, Berisha; Sadiku, Rexhepi, Lovisa; Aliu, Zumberi; Haile-Selassie, Stojilkovic.

Schlagzeiten: Vorrundenrückblick, Teil 5

In 10 Tagen beginnt die Rückrunde der Super League-Saison 2017/18. Aber was war nochmal in der Vorrunde los? Hier ein Rückblick im Schnelldurchlauf mit der Züri Live-Schlagzeile jedes Spiels und als Bonus der Züri Live-Vorrundenrückblick gleich im Anschluss an das Heimspiel gegen den FC Luzern am 10. Dezember im Replay.

«Dwamena nicht MVP»

GC – FCZ 0:2, 23. Juli 2017

«Frey versenkt schon beim Einspielen alle Kopfbälle»

FCZ – Thun 2:1, 30. Juli 2017

«Kevin Rüegg der bessere Aussenverteidiger»

Lugano – FCZ 0:0, 5. August 2017

«Am Ende alle Neuzugänge auf dem Platz»

FCZ – Sion 2:0, 10. August 2017

«Haile-Selassie nutzt Chance, Koné meldet sich zurück»

Chippis – FCZ  0:10, 13. August 2017

«Moussa Koné wie „Flasche leer“»

FCZ – Young Boys 0:0, 19. August 2017

«Moussa Koné: From zero to hero»

Luzern – FCZ 1:1, 27. August 2017

«Es lag nicht alleine an der Chancenverwertung»

FCZ – St. Gallen 1:1, 9. September 2017

«Solides Thelander-Début / «Brünnäär» immer wichtiger / Problemfall Maouche»

Bassersdorf – FCZ  0:3, 16. September 2017

«Nef, Sarr und Koné mit am meisten Wirkung nach vorne»

Lausanne-Sport – FCZ 1:1, 20. September 2017

«FCZ präsenter als im März»

Basel – FCZ 1:0, 23. September 2017

«Forwards überzeugen»

FCZ – Lugano 3:0, 1. Oktober 2017

«Frey ist Mister 100%, Voser mit Mühe»

Thun – FCZ 1:3, 15. Oktober 2017

«„Business as usual“ genügt im Derby nicht»

FCZ – GC 0:4, 21. Oktober 2017

«Cédric Brunner auch gegen Unterklassige top»

Stade Lausanne-Ouchy – FCZ 1:4, 24. Oktober 2017

«Rüegg und Dwamena durch Aufmerksamkeit gehemmt?»

FCZ – Basel 0:0, 28. Oktober 2017

«Rekorde purzeln im besten Spiel der Saison»

Sion – FCZ 1:1, 4. November 2017

«Umaru Bangura als Feuerwehrmann gefragt»

Young Boys – FCZ 2:1, 19. November 2017

«Pa Modou mit Ups and Downs»

FCZ – Lausanne-Sport 2:0, 26. November 2017

«Mr. Ojeminee & Dr. Sternstunde / die zwei Gesichter des FCZ im Cup-Viertelfinal»

FCZ – Thun 4:3, 29. November 2017

«Trotz „Pa Modou-Sperren“ mit Einwürfen erfolgreich»

St. Gallen – FCZ 1:3, 3. Dezember 2017

«Probleme mit dem Spiel über die Seiten»

FCZ – Luzern 1:2, 10. Dezember 2017

«Routiniers als Totalausfälle und junge Lichtblicke»

Lausanne-Sport – FCZ 5:1, 17. Dezember 2017

 

Bisher publiziert:

Vorrundenanalyse, Teil 1 – Torbeteiligungen

Vorrundenanalyse, Teil 2 – Schiessen und Treffen / Winter am effizientesten

Vorrundenanalyse, Teil 3 – Rodriguez, Sarr, Nef, Frey erfolgreich bei Standards

Vorrundenanalyse, Teil 4 – die Zürcher Mauer zerbricht vorne und im Mittelfeld

 

Wieder ein Robben-Schlenzer Marke Rapha bei glanzlosem Testsieg

Der FC Zürich gewinnt in der Wintervorbereitung im vierten Test zum zweiten Mal. Wie schon zuletzt gegen Hajduk eröffnet Raphael Dwamena mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze in die linke Ecke das Skore. Das 2:0 erzielt sechs Minuten später in der 70. Minute Roberto Rodriguez mit einem souverän verwandelten Penalty, nachdem der steil in den Strafraum lancierte Pa Modou von hinten über den Haufen gelaufen worden war. Kurz vor Schluss gelang Ibraimi noch der Anschlusstreffer für den Mazedonischen Meisterschaftsleader aus Tetovo.

Shkëndija war sicherlich der bisher am wenigsten starke Testspielgegner. Allerdings hatte das qualitativ bessere, aber sehr müde wirkende Qäbälä beim 1:0 des FCZ vor fünf Tagen weniger Gegenwehr gezeigt. Trotz den relativ bescheidenen Möglichkeiten waren die Mazedonier in der 1. Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Der FCZ wirkte blutleer. Die einzige wirklich erwähnenswerte Aktion war ein Fallrückzieher Moussa Konés kurz vor der Pause. Nur dank einem immer wieder stark parierenden Andris Vanins und dem Unvermögen der Mazedonier vor dem Zürcher Tor ging es mit einem 0:0 und nicht einem 0:2 oder 0:3 zum Pausen-Chai.

Nach der Pause ein anderes Bild: die Szenerie erinnerte wieder etwas an die Startviertelstunde gegen Hajduk. Der FCZ legte mit dem abgesehen von Vanins und Bangura komplett neu eingewechselten Team mehr als einen Zacken zu und kam zu guten Torchancen im Minutentakt, welche Rodriguez, Dwamena, Haile-Selassie, Odey und Pa Modou aber genauso kläglich wie im ersten Durchgang der Gegner vergaben. Zum Glück gibt es zur Zeit wenigstens eine Art von Abschluss, der funktioniert – Dwamenas «Robben-Schlenzer» von der Strafraumgrenze in die entfernte Ecke. Es ist etwas überspitzt gesagt der einzige Abschluss, den der Ghanaer beherrscht, aber dieser ist selbst dann schwer zu verteidigen, wenn der Gegner weiss, was passieren wird.

Aus dieser Druckphase heraus gelang Rodriguez dann per Penalty auch noch das 2:0. Ibraimi schoss am Ende gegen eine immer weniger Gegenwehr zeigende Zürcher Abwehr nach zwei Aluminiumtreffern dann doch noch den verdienten Anschlusstreffer. Zu diesem Zeitpunkt hatte im Abwehrzentrum Domgjoni Bangura ersetzt. Wie in Schaffhausen spielte heute Antonio Marchesano wieder auf der 10-er Position hinter zwei Spitzen, nachdem die Mannschaft mit dem Tessiner im Mittelfeldzentrum gegen Hajduk durch die Mitte ziemlich löchrig gewesen war. Von Frey, Koné, Rüegg und Domgjoni kam wenig. Fabian Rohner gehörte hingegen wie schon gegen Hajduk zu den Pluspunkten im Team. Mit seinen Rushes sorgt er für Tiefe im Angriff und auch der Einsatzwille in der Rückwärtsbewegung stimmt.

FCZ – Shkëndija 2:1 (0:0)

Tore: 64. Dwamena (Odey) 1:0, 70. Rodriguez (Penalty, Pa Modou) 2:0, 90. Ibraimi 2:1.

FC Zürich (1. Hz): Vanins; Thelander, Bangura, Brunner; Winter, Domgjoni, Rüegg, Rohner; Marchesano; Koné, Frey.

FC Zürich (2. Hz): Vanins; Nef, Bangura (68. Domgjoni), Kryeziu; Haile-Selassie, Rexhepi, Aliu, Pa Modou; Dwamena, Odey, Rodriguez.

 

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