FCZ auf Kurs Richtung Rückrundenstart in Genf – 1:0 vs. Dinamo Bukarest

Der Auftritt des FCZ im dritten Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Spanien war erfreulich. Die Zürcher machten den Eindruck einer Mannschaft, die im Hinblick auf die Rückrunde in Kürze in die Startblöcke steigt und langsam, aber sicher in den Wettkampfmodus kommt. Von den Rumänen konnte man das überhaupt nicht behaupten, obwohl sie zwei Tage vor dem FCZ mit dem Spitzenkampf gegen Leader Viitorul Constanta in die Rückrunde der obersten Rumänischen Liga starten. Dinamo ist 18-facher Meister und liegt nach der Vorrunde auf dem 5.Platz. Vor allem aber hat der Klub die eigenen Fans glücklich gemacht, weil das Derby schlechthin im Rumänischen Fussball gegen den FCZ-Europa League-Gegner Steaua zwei Mal gewonnen werden konnte bei einem Unentschieden in drei Wettbewerbsspielen. Ansonsten wird das Jahr 2016 in der Dinamo-Chronik eher in dunkler Erinnerung bleiben, nachdem der ehemalige Lausanner Mittelfeldspieler Patrick Ekeng im Mai bei einem Meisterschaftsspiel gegen Viitorul auf dem Platz zusammenbrach und später im Spital starb. Die Nummer 14 des Kameruners wird nicht mehr vergeben.

Beide Equipen traten mit den besten verfügbaren Spielern an und wechselten praktisch durch. Beide hatten im vorhergehenden Testspiel ein Team aus der 2.Bundesliga besiegt – allerdings war das im Falle des FCZ Tabellenschlusslicht St.Pauli gewesen, währenddessen Dinamo gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig 1:0 gewonnen hatte. Im Schweizerisch-Rumänischen Testduell war der FCZ aber die bessere Mannschaft. Es war eine Spielidee erkennbar, der Rhythmus wurde im Vergleich zu den vorhergehenden Partien gesteigert, und der Testlauf vom Team sichtlich ernst genommen. Einzig an der Effizienz im Abschluss haperte es erneut, denn die Mannen von Trainer Uli Forte hätten gut und gerne deutlich höher gewinnen können.

Auch wenn Andris Vanins und Yann-Alexandre Fillion im Zürcher Kasten kaum etwas zu halten hatten, machten beide den gewohnt sicheren und fokussierten Eindruck in ihren Aktionen. Vorne war Dzengis Cavusevic gut aufgelegt, und wurde von den Mitspielern gerne gesucht. Roberto Rodriguez zog immer wieder in die Mitte und spielte Steilpässe in die Tiefe, so wie vor dem 1:0, als er Winter mit einem guten Ball hinter die Abwehr auf die Reise schickte. Die Kombination von Kampfgeist und technischen Qualitäten machte „Robi“ schon in der Vorrunde zu einem wertvollen Spieler im Zürcher Kollektiv. Noch nicht richtig im Flow ist Moussa Koné, der schon in den letzten Wochen der Vorrunde etwas überspielt wirkte. Ein bisschen ähnlich ist es bei Oliver Buff, der in jedem Spiel drei, vier sehr starke Szenen hat, nach seiner Verletzung in Genf insgesamt aber noch ein ganzes Level entfernt ist von der Form, die er über weite Strecken im Herbst hatte. Dass Gilles Yapi wieder regelmässig eingesetzt werden kann, tut der Mannschaft sichtlich gut, und Kevin Rüegg ist eigentlich die ideale Ergänzung des Captains im Zentralen Mittelfeld.

Miro Muheim, der in den letzten Jahren im Juniorennationalteam als Offensivspieler mehrere enttäuschende Auftritte hinter sich hatte, bestätigte auch gegen Dinamo, dass die Position als Linksverteidiger für ihn eine Chance ist. Davide Chiumiento gab sich auf der Position im Zentralen Mittelfeld zwar Mühe, konnte aber auch diesmal nicht überzeugen. Der zuvor angeschlagene und erstmals wieder eingesetzte Burim Kukeli fand nicht überraschend noch nicht richtig ins Spiel. Bei Adrian Winter und Marco Schönbächler lief es etwas besser, als zuletzt. Dafür entfaltete Fabian Rohner über links etwas weniger Wirkung, als in den ersten beiden Testspielen über rechts.

Sehr wohltuend für einen Daheimgebliebenen war der Kommentator des Spiels auf Dolce Sport. Schon in den Europa League-Duellen mit Steaua war die Professionalität, das gute Auge und die Fussballkenntnis der Rumänischen Sportjournalisten positiv aufgefallen. Sehr aufmerksam entging ihm kein taktisches und situationsbezogenes Detail. Er hatte die Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vergangene Partien präsent, holte das Maximum aus dem nicht eben inspirierenden Auftritt seiner Landsleute heraus, und selbst ohne Kenntnisse der Rumänischen Sprache konnte man mehr interessante Zusatzinformationen über Dinamo und den FCZ erfahren, als mit einem Deutschschweizer Kommentator. Dass beispielsweise die Operation von Burim Kukeli nach dessen Verletzung im Tessin drei Stunden gedauert hat, wusste der Schreibende zuvor jedenfalls nicht – oder hatte es zumindest verdrängt.

FC Zürich – Dinamo Bukarest 1:0 (1:0)

Tore: 38. Cavusevic (Winter).

FCZ: Vanins (46. Fillion); Brunner (46. Stettler), Nef, Bangura, Voser (46. Muheim); Winter (46. Rodriguez), Rüegg (46. Kukeli), Yapi (46. Chiumiento), Schönbächler (46. Rohner); Cavusevic (46. Koné), Marchesano (46. Buff).

Dinamo: Penedo Cano (46. Branescu); Romera Navarro (65. Ceccarelli), Nedelceanu, Maric, Oliva (67. Olteanu); Nistor (77. Gheorge), Busuladzic (65. Dudea), Palic (71. Corbu); Tircoveanu (46. Hanca), Benec (43. D.Popa), Mahlangu (46. Rotariu).

Nef und Forte führen FCZ über Ziellinie der 1.Saisonetappe: FCW – FCZ Tore, Stats & Spielinfos

1612-fcw-fcz-match-performanceDer FC Winterthur lieferte wie bisher viele andere Ligagegner auch gegen den FCZ die bisher beste Heimspielleistung der Saison ab. Es brauchte ein beherztes Eingreifen von Trainer Uli Forte von der Seitenlinie mit einer taktischen Umstellung auf die zuletzt meist praktizierte Dreierabwehrkette bereits nach 10 Minuten, damit  der Gast aus Zürich im Nebelmeer zwischen den sieben Winterthurer Hügeln die Partie besser in den Griff bekam. Die Limmatstädter kämpften mit der negativen Formkurve einiger seiner Akteure. Gegensteuer konnten dabei vor allem die kampfstarken Adrian Winter und Alain Nef geben.

1612-fcw-fcz-match-statsFCZ-Toptorschütze Winter war wie schon bei der Saisoneröffnung gegen WINTERthur im Letzigrund an beiden Treffern zum 2:0 entscheidend beteiligt. Sein gut ge-time-ter Ball aus dem Mittelfeld heraus für Rodriguez hinter die Abwehr beim 2:0 verdient dabei spezielle Erwähnung. Vor allem Vize-Captain Nef aber war es, der in den letzten Wochen vor der WINTERpause den abbauenden FCZ über die Ziellinie der Ersten Saisonetappe rettete. In drei der vier letzten Partien war der  Zürcher der Züri Live-Most Valuable Player. Gegen Winterthur übernahm Nef mit seinem typischen Durchsetzungswillen nach einiger Zeit im 1.Durchgang vom überforderten Bangura die Bewachung des zuvor gefährlichsten Winterthurers und Ex-FCZ-ler Silvio. Der Brasilianer hatte ab diesem Zeitpunkt so gut wie keine Bewegungsfreiheit mehr.

Der dritte im Bunde mit Note „9“ war gegen Winterthur (nach dem Heimspiel gegen Villarreal zum zweiten Mal diese Saison) Andris Vanins, von dem unter anderem beim Stande von 1:0 gegen den aus kurzer Distanz abschliessenden Luka Sliskovic eine starke Doppelparade notwendig war. Einiges an Licht, aber noch mehr Schatten war bei Marco Schönbächler zu sehen, über den viel lief. Wie so häufig in den letzten Partien schwankte Schönbi zwischen Nonchalance und aggressiver Übermotiviertheit, und fand die richtige Mischung in Bezug auf den mentalen Fokus nicht, auch wenn auf der positiven Seite die Gelb-Rote Karte gegen Guillaume Katz im wesentlichen durch die Antrittsschnelligkeit der Zürcher Nummer 27 zustande kam.

Armando Sadiku ist immer noch relativ weit von seiner besten Verfassung entfernt, konnte sich aber diesmal im Vergleich mit seinen zuletzt wenig erbaulichen Einsätzen steigern, weil er sich viel mehr in den Dienst der Mannschaft stellte, und war vor allem in der Chancenvorbereitung so produktiv wie bisher noch nie seit dem Saisonauftakt gegen denselben Gegner. Ebenfalls eine Steigerung war zum Vorrundenabschluss bei Sangoné Sarr zu konstatieren. Der Senegalese war diesmal viel stärker aufs Wesentliche und die einfachen Dinge fokussiert, als zuletzt üblich.

 

Spiel der taktischen Umstellungen: Winterthur – FCZ 0:2 Highlights

Der FC Zürich gewinnt nach dem 2:0 zum Auftakt im Letzigrund auch das Kantonsderby zum Abschluss der Vorrunde vor erneut grosser Kulisse mit 2:0, und auch diesmal ist Adrian Winter an beiden Toren direkt beteiligt. Zu Beginn war Winterthur die bessere Mannschaft, die frühe taktische Umstellung schon nach rund 10 Minuten von Vierer- auf Dreierabwehr half dem FCZ dann aber, besser in die Partie zu kommen. Als Trainer Uli Forte dann auch noch den aufsässigen Nef an Stelle des etwas leichtgewichtigen Bangura ins Zentrum beorderte, und dieser sofort die zuvor gefährliche Winterthurer Sturmspitze Silvio aus dem Spiel nehmen konnte, kippte die Waage immer mehr auf die Seite der Stadtzürcher. Winterthur blieb aber mit Gegenangriffen auch nach der Gelb-/Roten Karte gegen Verteidiger Guillaume Katz, der zwei Mal gegen Schönbächler zu spät kam, in der Offensive mindestens gleich gefährlich, wie zuvor. Nef war es auch, der die beste Winterthurer Chance von Sliskovic zum vermeintlichen 1:1 gemeinsam mit Torhüter Vanins dank viel Spielintelligenz und Einsatz bereinigen konnte. Insgesamt lag der Ball vier Mal im Winterthurer Netz. Einmal wurde ein schönes Fallrückziehertor von Moussa Koné wegen gefährlichem Spiel nicht anerkannt, beim zweiten Fall anerkannten Schiedsrichter Hänni und sein Assistent zuerst den Weitschusstreffer von Rodriguez, liessen sich dann aber von den protestierenden Winterthurern noch umstimmen – der Schuss war knapp am in Offsideposition stehenden Cavusevic (eventuell von diesem noch leicht berührt) vorbeigestreift.

FC Winterthur – FC Zürich 0:2 (0:0)

Tore: 65. Winter (Schönbächler) 0:1, 90.+8 Rodriguez (Winter) 0:2.

Winterthur Startformation: Von Ballmoos; Katz, Russo, Schättin; Avanzini, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Dessarzin, Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich Startformation: Vanins; Voser, Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Schönbächler; Koné, Sadiku.

FC Zürich ab 10.Minute: Vanins; Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

FC Zürich ab 30.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

Winterthur ab 40.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich ab 60.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Sadiku, Rodriguez.

FC Zürich ab 66.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

Winterthur ab 69.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

Winterthur ab 79.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Manuel Sutter, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Sliskovic.

Winterthur ab 83.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin, Di Gregorio; Kamber, Ljubicic, Radice; Manuel Sutter, Sliskovic.

FC Zürich ab 87.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Kempter; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

„Cürüksu köpft alles weg“: Osmanlispor – FCZ Stats & Spielinfos

1612-osmanlispor-fcz-match-statsDer FCZ versucht es auf dem harten Untergrund in Ankara vorwiegend über die Flügel und stellt mit 27 Flanken einen neuen Saisonrekord auf. Davon stammte ein Drittel von Adrian Winter. Die Osmanlispor-Innenverteidiger Prochazka und vor allem Captain Cürüksu lassen aber praktisch nichts anbrennen. Dies vor allem weil dem Team von Uli Forte ein Spieler wie Franck Etoundi fehlt, welcher in der Luft immer sehr durchsetzungsfähig und auch präzis agieren konnte. Der aktuell beste offensive Kopfballspieler ist Alain Nef. Dieser kann aber als Verteidiger nur bei Standards in den Strafraum kommen. Osmanlispor gestand dem FCZ aber nur zwei Freistösse in Strafraumnähe und keinen einzigen Eckball zu! Sicherlich kein Zufall… So hatte der FCZ eine seiner wenigen guten Chancen in der Anfangsphase, als Nef einen Brunner-Einwurf Richtung Sangoné Sarr verlängern konnte. Der Senegalese vermochte den Kopfball aus sechs Metern aber nicht zu drücken.

1612-osmanlispor-fcz-match-performanceDer FCZ versucht es vorwiegend über die besser zu bespielende Gegentribünenseite, in der 1.Halbzeit über links mit Roberto Rodriguez und in der 2.Halbzeit über rechts mit Adrian Winter. Der auffälligste Akteur ist der agile Rodriguez mit vielen starken Offensivaktionen. Fehlpässe gibt es auf diesem Untergrund relativ häufig von praktisch allen Spielern auf beiden Seiten. Selbst dem sonst überragenden Cürüksu unterläuft mal eine Bogenlampe. Zwei Mal spielt auch Rodriguez einen Pass etwas übermotiviert zu früh – eines dieser Fehlzuspiele führt zum vorentscheidenden Konter Osmanlispors zum 0:1. Cavusevic bleibt vorne im Zentrum praktisch wirkungslos, so wie später auch Sadiku. Die eingewechselten Schönbächler und Koné versuchen das Ding zwar noch zu drehen, aber Schönbi will in der einen oder anderen Szene etwas zu viel erzwingen, und Koné scheint sich trotz Pfostenschuss im aktuellen System auf der Halbposition weniger wohl zu fühlen, als in der Sturmspitze oder auf dem Flügel – da er da seine Schnelligkeit nicht gleichermassen ausspielen kann.

 

 

 

 

 

 

 

Osmanlispor – FCZ Highlights & Spielbericht

Der FCZ zeigt vor allem in der 1.Halbzeit eine Top-Leistung gegen diszipliniert verteidigende und auf Konter lauernde Türken mit einem überragenden Captain Numan Cürüksu (bester Mann auf dem Platz) in der Innenverteidigung. Es gab eine Phase, wo der FCZ den Gegner an dessen Strafraum mit Ballgewinn um Ballgewinn richtiggehend einschnüren konnte. Es fehlte in diesen Situationen aber im Strafraum ein kopfballstarker Spieler wie Franck Etoundi oder auch Alain Nef, der ja jeweils nur bei Standardsituationen in den Strafraum mitkommen kann.

Die Haupttribünen-Platzseite war vereist und schwer zu bespielen. Sicherlich ein kleiner Vorteil für diejenigen Mannschaft, die nicht gewinnen und daher nicht konstruktiv agieren muss. Burim Kukeli hatte am meisten Mühe mit der Standfestigkeit. Spieler beider Teams verfehlten mehrmals den unberechenbar aufspringenden Ball in einer Schuss- oder Passbewegung. Bei Osmanlispor musste Dzon Delarge mitten in der 1.Halbzeit mit einem «Boxenstopp» an der Spielerbank gar einen Schuhwechsel vornehmen.

Der Kongolese hätte in der 72. Minute ausgewechselt werden sollen, schoss dann aber zuvor noch bei einem Konter mit seiner letzten Aktion das vorentscheidende 1:0. Der FCZ hatte nach dem Geschmack von Trainer Uli Forte etwas zu früh aufgemacht, was Osmanlispor sofort gnadenlos ausnutzte. Der vor allem in der 1.Halbzeit zusammen mit Alain Nef beste Zürcher Roberto Rodriguez spielte den Fehlpass Richtung Kay Voser in der Vorwärtsbewegung.  

In der 89.Minute bewegte sich bei einem Osmanlispor-Abstoss dann auch noch Innenverteidiger Ivan Kecojevic nach vorne in die Sturmspitze, und diese Lücke in der Verteidigung nutzten die eingewechselten Umar und Kilicaslan innert Sekundenfrist zur endgültigen Entscheidung.

Im Pauseninterview bei Züri Live hatte Michel Wettstein (Blick) die Einwechslung von Armando Sadiku in der 60.Minute vorgeschlagen und exakt in dieser Minute brachte ihn Trainer Uli Forte auch. Der Albaner ist aber immer noch relativ weit von seiner besten Verfassung entfernt, und konnte dem Team in der letzten halben Stunde nicht mehr helfen. Im Gegenteil: es wurden die Bälle vorne schneller verloren ohne sofortiges Gegenpressing, was Osmanlispor immer wieder zu schnellen Konterangriffen nutzte. Der teilweise etwas übermotivierte Marco Schönbächler und Moussa Koné zeigten als Einwechselspieler etwas mehr Wirkung – so traf der Senegalese in der Nachspielzeit aus 18 Metern noch den linken Pfosten.

Weil Steaua in Villarreal ebenfalls verliert, beendet der FCZ die Gruppe L auf dem 3.Platz – aufgrund des Auswärtstores in der Direktbegegnung mit den Rumänen.

Osmanlispor – FC Zürich 2:0 (0:0)

Tore: 73. Delarge (Maher) 1:0, 89. Kilicaslan (Umar) 2:0.

Osmanlispor: Karcemarskas; Vrsajevic, Cürüksu, Prochazka, Pinto; Güven, Ndiayé; Delarge (74. Umar), Maher, Regattin (87. Kilicaslan); Wébo (78. Rusescu).

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Kecojevic; Brunner (60. Sadiku), Sarr, Kukeli, Voser (77. Koné); Winter, Cavusevic (67. Schönbächler), Rodriguez.

Trend beim FC Wil: wenig Tore, viel Ballbesitz

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Wenn der FC Wil heute in Zürich viel Ballbesitz haben sollte, muss dies aus Zürcher Sicht nicht zwingend ein schlechtes Zeichen sein. Bis zur 12.Runde und dem 5:1 zu Hause gegen den FC Winterthur hatten die St.Galler häufig wenig Ballbesitz gehabt, aber viele Punkte geholt. In den letzten vier Partien gegen Servette, Chiasso, Le Mont und Wohlen musste Wil hingegen das Spiel machen und erzielte insgesamt nur noch zwei Tore. Gegen tiefstehende Gegner wurde der Weg und die Zeit zum Tor länger, so dass von 76 Abschlüssen 57 nicht aufs Tor kamen. Der FCZ hatte in den letzten fünf Partien nur knapp über 50% Ballbesitz, brachte aber die Hälfte seiner Abschlüsse aufs Tor und erzielte vier Treffer pro Partie.

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Kay Voser kam zwar nach seiner Verletzung in Genf gegen Villarreal sofort wieder zurück auf den Platz, wirkte dabei aber nicht ganz auf der Höhe und fehlte nun in Chiasso ganz. Für das im Tessin eher mässig agierende Duo Stettler/Kempter könnten diesmal möglicherweise Brunner und Alesevic in der Startformation stehen. Buff ist fraglich – an seiner Stelle würde wohl wieder Marchesano spielen, da Uli Forte wohl eher wieder auf eine Viererabwehr umstellen wird. Roberto Rodriguez kehrt von seiner Sperre zurück, und auch wenn Adrian Winter bei Forte praktisch immer spielt, könnte diesmal der zur Zeit frischere Schönbächler den Vorzug erhalten. Armando Sadiku ist noch nicht wirklich ready für einen Startelfeinsatz. Turnusmässig könnte daher heute wieder Koné an Stelle von Cavusevic in der Startformation stehen.

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Wil muss auf die gesperrten Korkmaz und Bühler verzichten. Dies sieht Uli Forte als einen Vorteil für den FCZ. Rechtsverteidiger Nganga ist eine Option für eine Innenverteidigerposition neben dem Rumänischen Nationalverteidiger Papp. Die andere Variante ist, dass Adonis Ajeti (Zwillingsbruder von Albian Ajeti (St.Gallen) und jüngerer Bruder von Arlind Ajeti (Torino)) wieder einmal eine Chance von Beginn weg erhält. Eine Dreierabwehr wäre grundsätzlich auch eine Variante, wogegen aber die Personalie Martin Rueda spricht, der seit seinen Anfangszeiten in Aarau vor mehr als einem Jahrzehnt kaum noch mal in diesem System spielen liess. Akin und Bottani sind fraglich, Juniorennationalspieler Marvin Spielmann könnte den bisher wenig überzeugenden Johan Vonlanthen (siehe unten Interview mit Züri Live vor Jahresfrist) ersetzen. Der zur Zeit konstanteste Wiler Offensivmann ist der aus der Türkei gekommene Nigerianer Nduka Ozokwo. Samir Fazli ist für Challenge League-Verhältnisse ein Topstürmer, hat aber nach seinem langwierigen Kreuzbandriss von letzter Saison erst in Ansätzen wieder auf sein altes Niveau zurückgefunden.

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