Schönbi steht vor Operation – Happy-End wie bei Bellarabi?

Wie FCZ-Trainer Sami Hyypiä mitteilt, wird sich Marco Schönbächler in England einer Leistenoperation unterziehen. Der von Ex-Teamkollege Avi Rikan „Flügelflitzi“ genannte Zürcher war bereits zu Beginn der Woche bei einem Spezialisten im Mutterland des Fussballs. Schönbi sei sehr ehrgeizig gewesen, und wollte damals nach seiner Verletzung so schnell wie möglich wieder ins Team zurückkommen – es war aber zu früh. Jetzt ist die Sommervorbereitung das neue Ziel. Den noch offenen Kontingentsplatz wird voraussichtlich Moussa Koné einnehmen. Hyypiä erinnert sich, dass von seinen ehemaligen Spielern mit Karim Bellarabi ebenfalls ein schneller  Offensivmann ähnliche Leistenprobleme wie Schönbächler gehabt habe. Nach dessen Operation kam alles wieder gut, und Bellarabi wurde gar Deutscher Nationalspieler.

Abschlusstraining: die „Alten“ machens vor, die Jungen ziehen nach

Züri Live guckt beim Abschlusstraining vor dem Luzern-Match durchs Schlüsselloch…

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Mätschli auf kleinem Raum – Alain Nef stürmt nach vorne – Christian Bösch hält den Dummy in Schach…

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Blickfang Leonardo Sanchez beim Abschluss – der Ball spricht Spanisch…

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Sonnenschein Moussa Koné steckt mit seiner Fröhlichkeit alle an – auch den gesperrten Philippe Koch – das Début des Senegalesen im FCZ-Dress könnte unmittelbar bevorstehen….

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 Bua, Dominguez, Koné,… – die Jungen blühen auf…

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Während der 19-jährige Koné Fröhlichkeit ausstrahlt, ist es bei Yapi in erster Linie Seriosität und Zielstrebigkeit – der Ivorer nimmt das Captain-Amt immer mehr an…

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Alleine auf dem Nebenplatz unterwegs: Artjom Simonyan. In einer kurzen Pause zwischen den Läufen meint der Mittelfeldspieler gegenüber Züri Live: „Am 20.Februar spielen wir an meinem Geburtstag in Lugano. Da will ich unbedingt dabei sein, und dem Team helfen. Aber wegen meinen Knieproblemen wird es eng.“

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Nach dem Training bleiben die Freistoss-Spezialisten Grgic und Kerzhakov für Schussübungen noch weiter auf dem Platz. Bei Grgic keine Seltenheit: wenn Simonyan gesund ist, übt er gerne mit diesem noch länger…

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Bereits während dem Training wurde auf den Abschluss viel Wert gelegt. Buff und Dominguez zeigten dabei viel Talent, Nef glänzte mit seinem im Training fast schon obligaten Seitfallziehertor. Es wurden drei Teams gebildet: die „Alten“ um Nef, Sanchez, Kukeli und Chiumiento erzielten am meisten Treffer vor den „Mittleren“ mit Buff, Koch, Etoundi und Co.. Gerade die erfahrenen Verteidiger überzeugen vor dem Tor mit Kaltblütigkeit und gutem Timing. Am schlechtesten schnitten die Jungen mit Dominguez, Grgic, Koné und Bua ab. Diese mussten sich dann anschliessend vom Rest „abschiessen“ lassen. Nicht auf dem Trainingsplatz dabei waren Marco Schönbächler, Armin Alesevic und Cabral. Auch die U21-Spieler Turkes und Janjicic waren nicht anwesend.

Kukeli zurück – Schönbis Saison zu Ende?

„Er nimmt Medikamente. Ich habe lange auf ihn gewartet, aber wir haben keine Zeit mehr.“ Aus FCZ-Trainer Sami Hyypiäs Worten wird ersichtlich, dass Marco Schönbächlers Super League-Saison aufgrund seiner Adduktorenprobleme wohl bereits in den nächsten Tagen vorbei sein wird, wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert. Der ebenfalls schnelle, aber taktisch noch etwas unbedarfte Moussa Koné (19) aus dem Senegal steht Gewehr bei Fuss, um den letzten verbliebenen Kontingentsplatz im Kader von Hyypiä einzunehmen.

Koné hat in der Vorbereitung in der zweiten Halbzeit gegen den SV Ried über den rechten Flügel viel Dampf gemacht – in jener Halbzeit fiel auch das einzige Zürcher Tor der Testphase – allerdings durch einen Corner von der linken Seite. Der junge Senegalese kann sowohl im Sturm, wie auf der offensiven Aussenposition eingesetzt werden. Über diese habe seine Mannschaft gegen Sion zuwenig agiert, und speziell in Überzahl zu viel durch die Mitte machen wollen, meint Hyypiä beim Vorschaugespräch vor dem Auswärtsspiel in Luzern gegenüber den Medien am Freitag mittag.

Defensiv hat Hyypiä seine Mannschaft zum Rückrundenauftakt abgesehen von der Szene, die zum Gegentor geführt hat, „nicht schlecht“ gesehen. Dies trotz einer ziemlich offensiven Aufstellung auf Seiten des Letzigrund-Teams. Der Fehler von Cédric Brunner wurde dabei in der entscheidenden Szene des Sonntags im Mittelfeld durch einen Ballverlust beim Spiel durch die Mitte eingeleitet.

Wieder im Training zurück vor dem Duell in der Innerschweiz ist Burim Kukeli. Ob der Mittelfeldspieler aber bereits wieder für das Spiel bei seinem Ex-Klub in Frage kommt, ist noch offen.  Kerzhakov trainiert seit seiner Ankunft beim FCZ sehr gut, kann aber fitnesstechnisch immer noch etwas zulegen. Das gleiche gelte gemäss Hyypiä umso mehr für Davide Chiumiento, welcher „okay“ trainiere. Leonardo Sanchez bescheinigt der Finne einen grossen Willen, aber die fehlenden Sprachkenntnisse würden ihn daran hindern, eine Führungsrolle einnehmen zu können.  „Man kann nie genug Leader im Team haben“ meint Hyypiä zu diesem Thema: jeder müsse auf dem Platz selbst Verantwortung übernehmen, weil man auch im Training nicht alle möglichen Spielsituationen simulieren könne.

Philippe Koch wird am Sonntag in der Swissporarena gesperrt sein. Damit wird aus dem gegen Sion auf der Bank beginnenden Aussenverteidigerduo Vinicius/Kleiber sicherlich mindestens einer diesmal in der Startformation stehen. Die weiterhin mit der 1.Mannschaft trainierenden Spieler aus der U21 wie Janjicic oder Turkes haben gemäss Hyypiä ebenfalls Chancen, sich für den Kader gegen Luzern aufzudrängen.

FCZ ohne Schönbi gegen Sion

Eine Überraschung ist es nicht wirklich, wurde nun aber auch am Medienmeeting vor dem Rückrundenstart durch Trainer Sami Hyypiä bestätigt: Marco Schönbächler hat weiterhin Probleme in der Leistengegend und kann am Sonntag gegen den FC Sion nicht auflaufen. Ebenfalls fehlen werden die drei Spieler, welche kein einziges Vorbereitungsspiel hatten bestreiten können: Alesevic, Kukeli und Simonyan. Die zwischenzeitlich angeschlagenen Sanchez und Yapi hingegen trainieren wieder und sind grundsätzlich einsatzfähig.

Der FCZ-Übungsleiter betont, dass er neben der Physis in der Vorbereitung auch einen Fokus auf die mentale Arbeit gelegt hat. Auf die Frage, ob sein Team nun besser sei, als in der Vorrunde, wiegelt der Finne ab: „Ein besseres Team vielleicht nicht, aber ein Team, das bessere Ergebnisse erzielen wird“. Der FCZ lässt vernünftigerweise bezüglich Kontingentsliste bis kurz vor dem ersten Einsatz der betreffenden Spieler noch alles offen. So ist Stand heute nicht nur Schönbächler selbst noch nicht auf dieser Liste drauf, sondern auch Sanchez und Kerzhakov nicht. Das alternative 3-5-2 System ist gemäss Angaben von Hyypiä noch nicht zu hundert Prozent „in den Köpfen der Spieler“, ist aber trotzdem je nach Situation jederzeit eine Option.

Die weiterhin fehlende Einsatzfähigkeit Schönbächlers ist aus Sicht von Züri Live ein Faktor, der eher für den Einsatz einer Dreierabwehr sprechen würde. Andererseits hat der FCZ im Dezember Sion mit einer Viererabwehr 1:0 geschlagen. Das letzte Meisterschaftsheimspiel gegen die Walliser davor geht auf den März zurück. Es war der seither letzte Einsatz von Marco Schönbächler. Als linker Flügelläufer im 3-5-2 kam er nach einem Angriff nicht mehr rechtzeitig zurück, um einen Fehler Berat Djimsitis ausbügeln zu können. Beim daraus folgenden 0:1 durch Follonier blieb es bis zum Schluss. Schönbächler wurde in der 75.Minute verletzungsbedingt ausgewechselt, und ohne ihn startete der FCZ in der Folge zu jener verhängnisvollen Niederlagenserie von sechs Spielen, die mit etwas Verspätung im Spätsommer Trainer Meier den Job kostete.

Vinicius oder Kleiber?

Aussen defensiv (2 Positionen):

Philippe Koch ist sicherlich weiterhin gesetzt, was aufgrund seiner Erfahrung und der aufsteigenden langfristigen Formkurve auch Sinn macht. Koch kann auf beiden Seiten eingesetzt werden, und kann zudem in der Innenverteidigung aushelfen – vor allem bei einer Dreierabwehr.

Um die zweite Position duellieren sich Vinicius (links) und Kleiber (tendenziell  eher rechts). An einem guten Tag ist Vinicius ein starker Linksverteidiger, der auch präzise Flanken schlagen kann. Nachdem der Brasilianer während der Vorrunde lange gebraucht hatte, um physisch überhaupt auf Super League-Niveau zu kommen, lieferte er zwei, drei gute Partien ab – nur um danach gegen das Ende der Vorrunde wieder stark nachzulassen. Auch in der Vorbereitung wechselten beim Brasilianer einzelne Lichtblicke mit eher uninspirierten Leistungen ab. Kleibers Testspielvorstellungen waren konstanter – ohne Ausreisser nach oben oder nach unten.

Zusammenschnitt der besten Szenen bisher von Vinicius im Dress des FCZ

Die Nummer 4 auf der Aussenverteidigerposition ist Cédric Brunner, der bei Sperren, Verletzungen oder taktischen Wechseln während dem Spiel aushelfen kann. Koch, Kleiber, Vinicius und Brunner können die Aussenposition in beiden Systemen spielen. Im 3-5-2 System kommen Schönbächler, Simonyan, Sarr oder auch ein Vasilije Janjicic als weitere Optionen hinzu. Kevin Bua hingegen ist in der Rückwärtsbewegung zu schwach, und kann nur vorne auf dem Flügel oder als hängende Spitze eingesetzt werden. In einem 3-5-2 System agieren die Aussenläufer offensiver, als in einem System mit Viererabwehr. Da die FCZ-Aussenverteidigerkandidaten mit Ausnahme von Brunner sowieso alle mehr Offensiv-, als Defensivqualitäten haben, passt das 3-5-2 unter diesem Aspekt für die Mannschaft besser.

Keine echte Alternative zu Bua und Schönbi

Aussen offensiv (0-2 Positionen):

Schnelles Spiel über die Flügel ist Trainer Hyypiä wichtig. Während der Vorrunde hat er daher mit einer speziellen Aufgabenverteilung auf der linken Seite zeitweise das System speziell auf den offensivstarken Philippe Koch ausgerichtet. Was sich der Finnische Trainer idealerweise auf dem Flügel offensiv vorstellt, wird durch Kevin Bua, den Aufsteiger der Vorrunde, verkörpert. Der flinke Genfer Offensivmann war mit 12 Skorerpunkten offensiv am erfolgreichsten – mit dem Höhepunkt beim Cup-Achtelfinalsieg in Bern Ende Oktober (2 Tore, 1 Assist). Im November und Dezember fehlte es dem 22-jährigen dann aber immer mehr an Spritzigkeit, und in der Vorbereitung kurierte er teilweise leichte Blessuren aus. Dazu kommt als Pendant Marco Schönbächler, der aber in den 2 x 45 Minuten der Vorbereitung verständlicherweise noch nicht in die Gänge kommen konnte. Wenn die „Bauernregel“ gilt, dass ein verletzter Spieler so lange braucht wie die Verletzung dauerte, um wieder auf sein altes Level zu kommen, dann muss man sicherlich vorsichtig sein mit allzu hohen Erwartungen an den Nationalspieler für die Rückrunde.

Die Liste der Spieler, welche Urs Meier, Massimo Rizzo und Sami Hyypiä in der Vorrunde und den Testspielen zusätzlich auf dem offensiven Flügel auflaufen liessen, ist lang. Keiner konnte sich bisher etablieren, weil mit Ausnahme von Moussa Koné niemand den Speed von Bua und Schönbi hat. Transfers sind nicht mehr möglich, und der eigentlich für diese Rolle vorgesehene Marvin Graf hat sich im letzten halben Jahr nicht wie gewünscht entwickelt, und wird daher nach Wohlen in die Challenge League verliehen. Daher bleiben bis im Sommer noch zwei Lösungen, wenn Bua und/oder Schönbächler ausfallen: Entweder wie bereits im Herbst auch Spieler wie Simonyan oder Buff auf dem offensiven Flügel spielen lassen, und dort mit spielerischen Mitteln und guten Flanken zum Erfolg zu kommen – oder das System komplett auf 3-5-2 umstellen.

Startformation oder Herausforderer: wer hat zum Rückrundenstart die Nase vorn?

Mit Sami Hyypiä ist seit September ein von aussen gekommener Trainer für die Mannschaft verantwortlich, der ohne Vorurteile (seien es negative oder positive) jedem Spieler im Verlauf der Vorrunde eine Chance gegeben hat, sich zu beweisen. Durch so einen Prozess rückt natürlich die aktuelle Leistung in den Vordergrund, vergangene Meriten oder Fehler spielen eine untergeordnete Rolle.  Ausserdem setzt Hyypiä bei den Anforderungen an Spieler auf bestimmten Positionen etwas andere Prioritäten. Dies zusammen mit den personellen Veränderungen führt zu einer neuen Dynamik und Rollenverteilung im Team. Wie sieht das neue Gesicht des FCZ aus?

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Kerzhakov soll neu die FCZ-Vorderreihe anführen, und wird dabei von Buff und allenfalls auch noch Etoundi unterstützt. Im System mit vier Verteidigern liegt der Fokus stärker auf dem Flügelspiel mit dem Vorrunden-Aufsteiger Kevin Bua und wenn möglich dem wiedergenesenen Marco Schönbächler in der Offensive. Spielt der FCZ mit Dreierabwehrkette, liegt der Fokus mehr auf der Verhinderung und Kreierung von Torchancen durchs Zentrum – von einer 3-5-2 Formation können Spieler wie Brunner oder Etoundi profitieren. Das Duo Yapi/Grgic hat sich im Zentrum bewährt, hinten kämpft Neuverpflichtung Sanchez um einen Platz in der Startelf, und auf den aussen macht der wiedergenesene Mike Kleiber dem Brasilianer Vinicius das Leben schwer. Wer im Tor stehen wird, ist noch nicht entschieden.

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Armin Alesevic, Burim Kukeli und Artjom Simonyan konnten verletzungsbedingt keines der vier Vorbereitungsspiele bestreiten. Auch Gilles Yapi musste nach einem Schlag im ersten Spiel gegen Qäbälä für die nächsten drei Partien passen. Marco Schönbächler wird mit zwei 45 Minuten-Einsätzen langsam wieder an die 1.Mannschaft herangeführt. Am meisten Testspielminuten spielte Alain Nef vor Ivan Kecojevic, Anto Grgic und Sangoné Sarr.

Spielminuten Wintertests

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