Schlagwort: Servette FC
FCZ – Servette 1:3
UPDATE zum Spitzenduell im Letzigrund: Emmanuel und Kamberi beginnen / FCZ – Servette Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Aussergewöhnlicherweise treffen der FCZ und Servette in einem Spitzenspiel Erster gegen Zweiter im Letzigrund aufeinander. Der Sieger der Partie wird nach der 11. Runde Super League-Leader sein. Bei der Frage nach dem Schweizer Meister 2025 sind die beiden mit Abstand bestbestückten Liga-Krösen YB und FCB trotz mässigem Saisonstart weiterhin in der Favoritenrolle. Speziell Basel ist gut in Form und nach Toren und Gegentoren sowohl die offensiv wie auch defensiv beste Mnnnschaft. Daneben wird häufig Lugano als weiterer Meisterschaftsfavorit genannt. Häufig vergessen geht in der Aufzählung Servette. Seit zehn Jahren zeigt die Entwicklung bei den Grenats kontinuierlich nur in eine Richtung: aufwärts! Ein weiterer Meilenstein dafür war der Schweizer Cup 2024 – der erste Titel des Vereins seit 23 Jahren. Man spürt bei den Grenats nun auch einen grossen Hunger auf den Meistertitel. Die Mannschaft von Thomas Häberli könnte durchaus das hungrigste Team der Liga sein – und dies ist ein wichtiger Faktor.
Servette zeigt national und europäisch grosse Reife
Dazu ist Servette aktuell wohl das beste Schweizer Team im Europacup, was für die Reife in der Entwicklung der Mannschaft spricht. Während beispielsweise St. Gallen mit dem belgischen Abstiegskandidaten Cercle Brügge grösste Mühe bekundete, konnte sich Servette letzte Saison gegen das belgische Spitzenteam KRC Genk durchsetzen! Man holte Unentschieden gegen die Glasgow Rangers und die AS Roma, setzte sich gegen Ludogorets Razgrad durch und erreichte den Conference League-Achtelfinal. Diese Saison gestaltete sich das Duell mit Sporting Braga ausgeglichen (im Gegensatz zu FCZ – Vitoria Guimaraes) und das wiedererstarkte Chelsea mit Cole Palmer und Co. zwang man im Rückspiel im ausverkauften Stade de Genève mit einem 2:1-Heimsieg und mehreren Grosschancen in der Schlussphase um ein Haar in die Verlängerung.
Servette ist diese Saison ein klarer Meisterschaftsanwärter. Die personelle Kontinuität in der Mannschaft ist dabei sehr gross. Taktisch hat man seit den Zeiten des langjährigen Trainers Alain Geiger komplett umgestellt. Man spielt in Genf seit der Trainer-Amtszeit des jetzigen Sportchefs René Weiler sehr direkten und schnellen Umschaltfussball, gegen gute Gegner gerne auch mal mit Hohen Bällen. Wenn es der Gegner erlaubt kombiniert man den Vollgas-Fussball aber gerne mit spielerischen Elementen. Und da die beiden Flügel Miroslav Stevanovic und Dereck Kutesa die grössten Offensivwaffen darstellen, kommt man dabei im Angriffsdrittel auch gerne über die Seiten. Kutesa hält den Ball dabei lange am Fuss und will wenn möglich selbst in den Abschluss gehen, während Stevanovic im Zweifelsfall immer die Massflanke vorzieht. Weitere initeressante Flügel sind Neuverpflichtung und LInksfuss Julian Von Moos sowie Eigengewächs Tiemoko Ouattara.
Magnin ersetzt Mazikou – Ouattara mit Startelfdébut!
Servette baut im Ballbesitz von hinten mittlerweile gerne mit einer Dreierabwehr auf. Einer der Aussenverteidiger rückt dabei ins Zentrale Mittelfeld und zieht gegnerische Vorderleute ins Zentrum, damit sich für Kombinationen über sich zurückfallen lassende Flügel über die Seiten mehr Platz ergibt. Die grosse Frage für die Startaufstellung in Zürich: wer ersetzt Mazikou auf der Linksverteidigerposition? Anthony Baron, Théo Magnin oder Malik Sawadogo?

Die Aufstellung von Thomas Häberli ist draussen! Der solide und kämpferisch starke Théo Magnin darf Bradley Mazikou links hinten vertreten. Ausserdem feiert der aus dem eigenen Nachwuchs stammende schnelle Flügel Tiemoko Ouattara (19) sein Startelf-Début. Miroslav Stevanovic wird daher wohl zentraler als üblich agieren. Im Mittefeldzentrum setzt Servette damit auf die offensive Variante und lässt Gaël Ondoua erstmal draussen.

Frage vor der Partie: Systemumstellung aufgrund des Ausfalls von Schlüsselspieler Marchesano?
Der FCZ hat zuletzt kontinuierlich im 3-4-2-1 gespielt. Mit der Dreierabwehr hat man zuletzt aber grosse Probleme bekundet, aus dem Spiel heraus genügend Torchancen zu erarbeiten. Dies war zum Saisonstart in den Partien, die man mit Viererabwehr gespielt hat, noch anders gewesen. Im 4-1-2-1-2 funktionierte das Umschaltspiel sehr gut und auch im 4-3-3 hatte man über die Flügel gute Momente.

Und nun fällt auch noch Schlüsselspieler Antonio Marchesano aus. Im Derby, wo man sich etwas mehr Torchancen erarbeiten konnte, als in den Partien davor, war er mit einem Tor und einem Assist nach vorne entscheidend am Sieg beteiligt. Ausserdem ist das System mit Dreierabwehr speziell auf ihn zugeschnitten. Der Ausfall von Marchesano könnte durchaus Grund genug für eine Rückkehr zur Viererabwehr sein, umso mehr als man bei Dreierabwehr Probleme auf den Aussenläuferpositionen bekundet. So oder so hat der bei seinem Début als Einwechselspieler überzeugende Holländer Jahnoah Markelo für die Partie gegen Servette durchaus Chancen auf einen Startelf-Einsatz.

Weiter mit Dreierabwehr und Kamberi auf rechts – Emmanuel mit Startelf-Chance
Die Startaufstellung ist nun öffentlich! So wie es aussieht setzt der FC Zürich auch ohne Antonio Marchesano auf die Dreierabwehr. Umeh Emmanuel gehörte zu den starken Einwechselspielern im Derby und machte nach seiner Einwechslung auf der Doppel-10 eine gute Partie. Der Nigerianer darf nun an diese Leistung anzuknüpfen versuchen. Markelo beginnt genauso wie Mathew erneut auf der Ersatzbank. Somit wird im Zentrum erneut das Duo Condé / Krasniqi beginnen.

Servette – FCZ 0:1
Servette seit Anfang September in jeder Liga-Partie das bessere Team / Servette – FCZ VORSCHAU
Für den FCZ geht es in den letzten drei Runden der Regular Season im Fernduell mit Winterthur, Luzern und St. Gallen um den Einzug in die Championship Round. Zuletzt hat der FC Zürich fünf Runden in Folge den besseren Expected Goals-Wert als der jeweilige Gegner gehabt – der Ertrag war vor diesem Hintergrund mit sechs Punkten relativ gering. Weiterhin erzielt das Team des Trainerduos Ural / Romano trotz viel Ballbesitz wenig Tore aus dem Spiel heraus. Die Expected Goals-Bilanz von Servette ist allerdings noch deutlich beeindruckender. Die Genfer hatten seit Anfang September sage und schreibe in JEDEM ihrer Super League-Partien die besseren Torchancen – auch gegen Gegner wie YB oder Lugano. Dementsprechend kann man mit einem Punkt aus den letzten drei Partien nach dem Ausscheiden in der Conference League nur von einer Resultatkrise, nicht aber von einem Leistungstief sprechen.
Wieder eine neue taktische Formation beim FCZ?
In Luzern erzielte die japanische Neuverpflichtung Nishimura noch zwei Tore, davon ein Penalty. In Winterthur nutzte dieser seine Penaltychance vor der Bierkurve aber nicht und die Eulachstädter reüssierten mit einem Konter, bei welchem Aussenverteidiger Mazikou nicht schnell genug zurückarbeiten und Gegenspieler Gantenbein stoppen konnte. Gegen Stade Lausanne-Ouchy setzte es unter der Woche trotz klarem Chancenplus eine 1:2-Niederlage dank zwei eiskalten Kontertoren der Waadtländer. Der von Salernitana ausgeliehene Dylan Bronn könnte erneut den zuletzt etwas unglücklich auftretenden Severin ersetzen. Im Zentralen Mittelfeld hat Trainer René Weiler die Wahl zwischen den etwa gleich starken Ondoua und Douline. Tsunemoto sollte wieder in die Startformation zurückkehren.

Nevio Di Giusto (als Torschütze), Joseph Sabobo, Cheveyo Tsawa und die Reichmuth-Brüder haben am Nachmittag im Stadion des SC Brühl einen 1:0-Auswärtssieg gegen die U21 des FC St. Gallen gefeiert. Die FCZ U21 liegt aktuell als einziges Reserve-Team in der oberen Tabellenhälfte der Promotion League. Wie schon in den letzten Runden wird die Aufstellung des FC Zürich in Genf wohl eher taktisch als personell für ein Überraschungsmoment sorgen können. Beim 2:2 in Basel spielte man in einem 3-4-1-2 – und da Servette wie der FCB ebenfalls in einem 4-4-2 antritt, könnte dies auch heute wieder eine Option sein.

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)
Direktbegegnungen im Überblick (Transfermarkt)
Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)
Die „Letzi-kids“, mehr als eine Randnotiz / FCZ – Servette Analyse
GEGEN EIN SERVETTE IM AUFWIND BRAUCHT ES EINEN FCZ IM “SPITZENKAMPF-MODUS“ / FCZ – SERVETTE VORSCHAU (Züri Live)
Der FCZ weilt nach den Partien gegen Stade Lausanne-Ouchy und in Bellinzona weiterhin in einer leichten Baisse. Servette holt hingegen in der Liga den fünften Sieg in Serie und schliesst zur Ligaspitze auf. Das Tempo der Partie ist speziell in der 1. Halbzeit noch höher, als beim FCZ-Auswärtsduell zuletzt in Bern. Servette spielt schnell, präzis und mit hoher Laufbereitschaft. Beide Teams agieren viel durch die Mitte, wobei dies die Gäste aus der Calvinstadt besser hinkriegen. Die kleinen Unpräzisionen, die sich beim FCZ unter Druck einschleichen, machen hingegen die Differenz zum Gegner. Die Zürcher können auch mit der Energie, mit welcher Bedia, Stevanovic und Co. in die Zweikämpfe gehen, in der 1 Halbzeit nicht mithalten. Nach dem schlechten ersten FCZ-Durchgang schaltet Servette nach der Pause etwas zurück, der FCZ kommt zu einer Reihe von vielversprechenden Szenen über die Seiten zwischen der 50. und 60. Minute. In diese FCZ-Druckphase hinein fällt dann aber das 0:2 für die Grenats: die FCZ-Hintermannschaft war dabei nach einem abgewehrten Stevanovic-Eckball nicht gut und einheitlich hinten herausgerückt.
Auch die Brechstange bringt nicht den Durchbruch
Gegen ein über weite Strecken aggressiv pressendes Servette agierte der FCZ logischerweise mit einem 10er (Bledian Krasniqi) hinter einer Doppelspitze, um die entstehende Tiefe zu nutzen. Kein FCZ-Akteur vermochte aber eine konstante Leistung über die ganzen 90 Minuten hinzulegen. Lindrit Kamberi stand symbolisch für eine insgesamt schlechte 1. Halbzeit in welcher Servette das Tempo vorgab. Einem Rückstand hinterherzulaufen, ist sich der FCZ diese Saison bisher kaum gewohnt gewesen. Zum Ende der Partie hin versuchte es Coach Bo Henriksen ungewöhnlicherweise mit der Brechstange. Mirlind Kryeziu verschob sich in den Sturm und man agierte in einem 2-4-4, konnte sich aber bei den hohen Bällen vorne nicht durchsetzen. In der 31. Minute hatte man Pech gehabt, dass Ref Sven Wolfensberger das klare und entscheidende Foulspiel (am Trikot zurückreissen in der Luft) von Keigo Tsunemoto an Bledian Krasniqi, der allein vor dem Servette-Tor zum Kopfball gekommen wäre, nicht mit dem fälligen Penalty geahndet hat – und VAR Johannes von Mandach auch nicht eingriff.

Highlights – Rouiller wurde alleingelassen
Personalien – FCZ-Toptorschütze Jonathan Okita mit keinem einzigen Abschluss

- Ifeanyi Mathew: Schlechte Deckungsarbeit bei Cornern. Hat seinen Gegenspieler David Douline nicht im Griff.
- Yanick Brecher: Zum vierten Mal in dieser Saison bester FCZ-Spieler der 1. Halbzeit, zum dritten Mal gegen einen Gegner aus der französischsprachigen Schweiz.
- Lindrit Kamberi: Steht mit seiner völlig missratenen 1. Halbzeit symbolisch für die ganze Mannschaft. Das zweite Gegentor kann man ihm hingegen nicht ankreiden.
- Rodrigo Conceição: Löst Nikola Boranijasevic als häufigster Flankengeber ab.
- Adrian Guerrero: Kommt nach seiner kleinen Verletzungspause immer besser in Fahrt. Erstmals diese Saison MVP, offensiv Bester und Bester 2. Halbzeit.
- Armstrong Oko-Flex: Fehlerfreier Auftritt als Joker, aber ohne wesentliche Wirkung.
- Jonathan Okita: Schlechter Start in die 2. Halbzeit. Der FCZ-Toptorschütze kommt in der ganzen Partie zu keinem einzigen Abschluss.
Kommentare – Weiler wusste schon immer wie gegen den FCZ zu gewinnen
Die LetziKids – mehr als eine Randnotiz
