Offensive ist Trumpf im Abschiedsspiel von Barla Deplazes: FCZ Frauen – St. Pölten: Vorschau, Aufstellungen und Frage zum Spiel
Die FCZ Frauen haben in den letzten sieben Jahren drei Mal den Sechzehntelfinal und gar vier Mal den Achtelfinal der Champions League erreicht. Dank dieser Erfolge der Zürcherinnen hat die Schweiz in der UEFA-Wertung der Frauen Österreich und zwischendurch sogar Norwegen überholt und einen zweiten Champions League-Platz zugesprochen bekommen. Der FC Basel (Qualifikations-Aus), Lugano und Servette haben diesen zweiten Platz zuletzt leider nicht nutzen können, wobei die Genferinnen mit Atlético und Lugano mit Manchester City einfach auch sehr starke Gegnerinnen zugelost erhielten.
Diese Saison hat der FCZ in der nationalen Meisterschaft Servette Chênois nach einem Heimsieg und einer Auswärtsniederlage im Direktduell bereits etwas davonziehen lassen müssen und liegt aktuell etwa gleichauf mit den weiteren Konkurrenten YB und FCB. Fabienne Humm (bisher 13 Saisontore) trifft zwar so häufig wie selten zuvor, aber vor allem die defensive Stabilität geht dem Team von Trainer Ivan Dal Santo zur Zeit ab, während in der Offensive immer wieder attraktive Spielzüge zu sehen sind. Die Gegnerinnen nutzen vermehrt die Schnelligkeitsvorteile ihrer Stürmerinnen im Vergleich mit der FCZ-Verteidigung bei schnellen Kontergegenstössen.
Im Sechzehntelfinalduell mit dem Österreichischen Serienmeister St. Pölten geht es nicht nur um den Achtelfinaleinzug, sondern es ist auch ein wegweisendes Duell für die Zukunft. Unter anderem geht es um eine gute Ausgangslage für künftige Champions League-Austragungen, die ab kommenden Saison neu eine Gruppenphase vorsehen. St. Pölten war in diesem Alpen-Duell von Anfang an zumindest leicht favorisiert. Sind sie doch in einer etwa gleich guten Meisterschaft auch diese Saison wieder hoch überlegen und sie haben mehr aktuelle Nationalspielerinnen und Erfahrung in ihren Reihen. Speziell das Dreieck Eder (Captain, Zentrales Mittelfeld) mit den beiden Aussenangreiferinnen Enzinger und Zver bringt eine gewisse gehobene Qualität mit. Bei den Gästen gibt es im Vergleich zum Hinspiel nur eine Änderung: Jennifer Klein beginnt für Maria Mikajlova.
Beim FCZ wird es mitentscheidend sein, dass die erfahrenen Cracks Fabienne Humm und Martina Moser nach dem 0:2-Rückstand (klares Chancenplus St. Pölten) eine Top-Leistung abrufen können und vielleicht auch die lange angeschlagen / verletzt gewesenen Rahel Kiwic und Meriame Terchoun entscheidend eingreifen können. Für die langjährige Teamstützin Barla Deplazes ist es das letzte Spiel. Die künftige Full-time Medizinstudentin darf von Anfang an ran und bildet mit Humm, Dubs und Andrade ein Offensivquartett. Der FCZ wird somit heute mit einer offensiveren Ausrichtung, als im Hinspiel antreten. Auch die beiden Zentralen Mittelfeldspielerinnen Martina Moser und Annina Enz werden viel nach vorne machen. Rahel Moser rückt wohl an Stelle von Riana Fischer in die Innenverteidigung.