Ein Königreich für ein Tor gegen Celestini / FCZ – Luzern Vorschau

Der FCZ empfängt zum Auftakt des neuen Jahrzehnts im Letzigrund als erstes den FC Luzern. Die Innerschweizer haben nach einem Heimsieg gegen den FC Basel im Dezember den Trainer gewechselt, während beim FC Zürich der Vertrag mit Trainer Magnin verlängert wurde. Gegen den neuen FCL-Trainer Celestini hat Zürich bisher mit nur einem Sieg in acht Partien eine negative Bilanz. Auf der anderen Seite hat sich die Bilanz in den Duellen mit dem FC Luzern zuletzt stark verbessert.

Wie wichtig ein guter Start in eine Runde ist, muss man beim FCZ nach dem 0:4 zu Hause gegen Celestinis Lugano und vier sieglosen Spielen im Sommer niemandem erklären. Für den Steigerungslauf im Verlauf der Vorrunde waren mehrere Faktoren wichtig: bessere Automatismen zwischen bisherigen Kaderspielern und den Neuverpflichtungen Kramer, Tosin und Nathan, ein starkes Zentrum in der Formation Domgjoni – Sohm – Marchesano und die Anpassung der Spielweise an die Stärken der Spieler. Vermutlich wird es keine grossen Überraschungen in der Startformation geben. Vasilije Janjicic ist in der Pole-Position um den gesperrten Simon Sohm zu ersetzen. Willie Britto könnte links für den möglicherweise angeschlagenen Pa Modou verteidigen. 

Mit Fabio Celestini und Ludovic Magnin stehen sich zwei Waadtländer Trainer im Letzigrund gegenüber. Obwohl Celestini vier Jahre älter ist, haben die beiden ihre Profikarriere praktisch gleichzeitig begonnen, dann im Sommer 2010 gleichzeitig das Waadtland verlassen, und sind ebenfalls im selben Jahr (2010) in die Schweiz zurückgekehrt. Ein weiteres Jahrzehnt ist vergangen und nun stehen sie sich 2020 zum sechsten Mal als Trainer gegenüber. Magnin hat in den bisherigen fünf Duellen mit Celestini’s Lugano nicht nur noch nie gewinnen, sondern sogar noch nie ein Tor bejubeln können! 

Celestini zählt in der Kantonshauptstadt Lausanne bei Lausanne-Sport zu den legendären Spielern. Magnin hingegen startete klein von Echallens über Yverdon und Lugano. Trotzdem genoss „Ludo“ in seiner Spielerkarriere eine höhere Popularität in der Schweiz. Vor allem weil er einer der Hauptprotagonisten der erfolgreichen Ära das populären Köbi Kuhn war. Aber auch weil er in der in der Deutschschweiz im Vergleich zu Frankreich und Spanien stärker verfolgten Bundesliga gespielt und dort erst noch mit zwei verschiedenen Vereinen, die nicht Bayern München hiessen, Deutscher Meister geworden ist. Die Popularität Magnins kühlte in der restlichen Schweiz erst merklich ab, als er zum FCZ wechselte.

Celestini hingegen nahm in seiner Zeit in der Nationalmannschaft nur an einem grossen Turnier teil (EM 2004) und wurde danach von den „Kuhn Boys“ wie Yakin, Wicky oder Cabanas verdrängt. Gerade in der Deutschschweiz vermisste der Italo-Schweizer und ehemalige Captain von Olympique de Marseille häufig etwas die Anerkennung. Die Übernahme des Trainerpostens beim FC Luzern hat für ihn daher eine spezielle Bedeutung, eine Art späte Versöhnung. Celestini scheint mittlerweile bereit zu sein, sich auf die Deutschschweiz einzulassen – etwas, womit der extravertierte Magnin von Anfang an nie Probleme gehabt hatte. 

Schon in Lugano hat Celestini die Spielweise seiner Mannschaft im Vergleich zur Lausanne-Zeit flexibler gestaltet, angepasst und weiterentwickelt. In Luzern wird man mit Sicherheit ebenfalls wieder etwas Anderes sehen. Auf den ersten Blick nach den Testspieleindrücken scheint Celestini in der Innerschweiz im Vergleich zu Lugano wieder mehr zum „spanischen“ „Ball flachhalten“ zurückkehren zu wollen. Allerdings zieht Luzern sein Direktspiel bisher vorwiegend über die Seiten auf, mit vielen Flanken in den Strafraum, was ein eher „deutsches“ Element ist. Dies könnte speziell gegen den FCZ wieder erfolgsversprechend sein, denn das Letzigrundteam hat weiterhin tendenziell auf den Seiten defensive Defizite aufzuweisen – speziell wenn auf Links Pa Modou fehlt oder einen schlechten Tag erwischt.

In den Vorbereitungspartien hat Luzern einen Steigerungslauf absolviert mit zuletzt einem klaren 3:0-Sieg gegen Gaz Metan Medias, dem Fünftplatzierten der Rumänischen Meisterschaft. Neuer Captain ist Routinier Christian Schwegler, welcher allerdings für die Partie beim FCZ noch fraglich ist. Im Zentralen Mittelfeld streiten sich Voca, Ndenge und Mistrafovic um zwei Positionen. Schlüsselspieler N’Diayé und Margiotta sind vorne wohl gesetzt. Der Brasilianer Matos ist nahe dran, entweder Darian Males oder Blessing Eleke auf die Bank zu verdrängen. Ausserdem zeigte in der Vorbereitung Eric Tia, den Ludovic Magnin bei Chur 97 entdeckt und dann zum FCZ in die U21 geholt hat, gute bis sehr gute Ansätze. Der Ivorer wäre gegen den FCZ natürlich speziell motiviert.

Frage zum Spiel: Gelingt dem Magnin's FCZ endlich das erste Tor gegen Celestini?

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Kadertalk: die grosse Übersicht vor dem Auftritt am Samstag im Tourbillon

Morgen Freitag Abend nach dem Nachmittagstraining reist der FCZ ins Wallis, um sich im «CC-Land» auf das Auswärtsspiel beim FC Sion vorzubereiten. In den bisherigen vier Spielen unter Magnin (zwei Siege, zwei Niederlagen – alle im Letzigrund) hat der neue Zürcher Coach in jedem Match Fortschritte bei seinem Team gesehen: «Wenn wir weiter solche fussballerischen Fortschritte machen, dann werden irgendwann die Punkte kommen. Die Frage ist, wie lange es dauert bis dahin. Ich hoffe, es geht schnell». Die zweiwöchige «Nati-Pause» war für das neue Trainerteam daher ideal, auch wenn ein Teil der Spieler nicht im Training mit dabei war.

Sion unter Jacobacci: eine andere Mannschaft

Als Waadtländer sind für Magnin Spiele gegen den FC Sion immer speziell. Die Rivalität zu den Wallisern verkörpert er mit Fleisch und Blut – und in seiner direkten Art mit nicht wirklich netten Bezeichnungen über die Kantonsnachbarn im privaten Gespräch. Mit Christian Constantin kommt der FCZ-Trainer aber gut aus, «auch weil ich nie geschäftlich mit ihm zu tun hatte», wie er augenzwinkernd hinzufügt. «Natürlich hat auch Constantin Fehler gemacht. Jeder macht Fehler». Magnin hält Constantin aber zu Gute, dass er sich wie Magnin selbst nicht alles gefallen lässt. Zudem hat der Zürcher Coach generell grossen Respekt vor allen Klubbesitzern im Schweizer Fussball: «In der Schweiz kann man kein Geld damit verdienen. Sie machen das alles aus Liebe zum Fussball».

Die Sperre gegen Constantin habe den FC Sion sicherlich den ein oder anderen Punkt gekostet. Den FC Sion sieht Magnin als ein unter dem neuen Trainer Jacobacci völlig verändertes Team, welches ganz anders auftritt, als zuvor, und trotz zwischenzeitlichem bereits relativ grossen Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz nun drauf und dran sei, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Punktedifferenz zwischen dem nun auf Platz fünf liegenden FCZ und dem Schlusslicht aus dem Wallis beträgt nur noch 11 Punkte – deutlich weniger, als der Abstand zwischen YB und dem FCB an der Tabellenspitze beträgt.

Intensives Training in der Länderspielpause

Das Team der beiden aus der FCZ Academy stammenden Martin Angha und Anto Grgic sowie des langjährigen FCZ-Profis Burim Kukeli ist gemäss Magnin zur Zeit offensiv etwas von 1-2 Spielern abhängig: «Uns wäre es lieber, Carlitos würde immer noch in der U21 spielen, als gegen uns. Allerdings haben wir gegen YB bewiesen, dass wir die Seiten gut zumachen können». Gefallen hat Magnin gegen den Tabellenleader, dass seine Mannschaft trotz aggressivem Pressing des Gegners flach hintenraus spielen konnte. Rasmus Thelander hat dies dann aber bei der zweiten Penaltyszene übertrieben: «die Spieler müssen merken, wann sie ausnahmsweise auch mal einen Ball auf die Tribüne schiessen sollen».

In der Länderspielpause hat sich beim FCZ wieder einiges getan. Das Trainerteam der Ersten Mannschaft arbeitet physisch wie auch taktisch intensiv mit der Mannschaft. Eine Morgensession kann gut und gerne zweieinhalb Stunden dauern. Ungeachtet dessen, dass am Nachmittag noch eine weitere Übungseinheit ansteht. Frage an einen der jungen Spieler nach dem Training: «Jetzt bist du wohl bereit für einen Mittagsschlaf?», Antwort: «Mittagsschlaf? Jetzt könnte ich den ganzen restlichen Tag durchschlafen».

Die Zeit der Rückkehrer

René van Eck ist trotz «Schweinfurt-Meldung» im «Blick» immer noch da und stellt sich in der taktischen Übung beispielsweise direkt hinter einen Verteidiger und dirigiert ihn persönlich, wenn dieser sich nach Ansicht von Trainer Magnin fünf Meter zu wenig nach links verschoben hat. Im Gespräch mit Züri Live zeigt sich Ludo Magnin zuversichtlich, dass der Holländer auch bleiben wird.

Konditionstrainer Tobias Powalla ist nach dem Abgang von Philippe Hasler aus Aarau zurückgekehrt. In der Länderspielpause hatte der 32-Jährige auf jeden Fall schon mal alle Hände voll zu tun. Überhaupt ist es die Zeit der Rückkehrer. Stürmer Kilian Pagliuca ist aus Wohlen zurück. Magnin will den Genfer unbedingt in den nächsten Wochen bei sich haben und intensiv beobachten, um dann entscheiden zu können, wie es im Sommer weitergeht: «Unser Kader kann nicht ausschliesslich aus jungen Spielern bestehen. Ein Teil bleibt im Team, ein Teil wird ausgeliehen und ein Teil setzt die Karriere in einem anderen Klub fort. So ist Fussball», meint Magnin gegenüber Züri Live. In der aktuellen Saison konnte sich «Kili» weder bei Wohlen, noch zuletzt in der U21 oder im Test mit der 1. Mannschaft gegen Aarau empfehlen. Der 21-Jährige kann sich auf allen drei Stufen gegen seine Gegenspieler nicht richtig durchsetzen – und schiesst so gut wie keine herausgespielten Tore.

Das Vertrauensverhältnis Magnin – Brecher

Seit neuestem wieder zurück im Training der 1. Mannschaft des FCZ ist auch Novem Baumann (Bild rechts)! An den Wochenenden wird er allerdings weiterhin zumindest noch bis Ende Saison bei Challenge League-ist Rapperswil-Jona auf der Ersatzbank sitzen und sich im Falle einer Sperre oder Verletzung von Nr.1-Keeper Diego Yanz für einen Einsatz bereithalten. Wie genau Baumann im engeren Sinne im Training in der Rolle der anderen Goalies zum Zuge kommt, wird sich noch weisen. Vorderhand spielt er im Trainingsspiel auch mal als Rechter Aussenverteidiger (und schlägt sich dabei ganz ordentlich) und absolviert mit Goalietrainer Davide Taini Spezialeinheiten zur Messung seiner Fitness.

Yanick Brecher ist die Nr. 1, und wird es voraussichtlich auch über den Sommer hinaus bleiben. Mit ihm hat Trainer Magnin im Herbst in der U21 ein spezielles Vertrauensverhältnis aufgebaut: «Brecher bringt alles mit, was ein Super League-Goalie braucht. Und er ist Zürcher», meint Magnin dazu zu Züri Live. Die einzige offene Frage sei für ihn gewesen, ob Brecher dem Druck in der Super League standhalten könne, und dies werde nun eben bis Saisonende getestet. Zu Yann-Alexandre Fillion äussert sich der Waadtländer hingegen eher zurückhaltend. Er ist nach seiner Operation wieder im Mannschaftstraining. Wie es weitergeht, ist noch ungewiss.

Gelungenes Début von Michael Kempter

Magnin will sehen, dass sich die Spieler über die Zweite Mannschaft empfehlen. «Wer in der Promotion League nicht gut spielt, hat in der 1. Mannschaft keine Chance», meint der 38-jährige weiter gegenüber Züri Live unmissverständlich. Gut gespielt hat bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss nach seiner Einwechslung in der Halbzeitpause der Promotion League-Partie gegen den FC Basel II gestern Mittwoch trotz 1:2-Niederlage (0:2 zur Pause) Michael Kempter. Der 23-jährige vom Mutschellen spielte, wie wenn er nie weggewesen wäre, war der beste Mann der Zweiten Halbzeit und konnte seine Schnelligkeit sowohl im Dienste der Offensive wie auch der Defensive ausspielen. Der beim Spiel anwesende Magnin wird registriert haben, dass auf den mit dem U20-Nationalteam 3:2 in Italien siegenden Neu-Zürcher Tobias Schättin (64 Minuten-Einsatz als offensiver linker Flügel) harte interne Konkurrenz wartet. Mit der 1. Mannschaft hat der ehemalige Winterthurer bisher kaum trainiert. Trotzdem ist er für Magnin ein Kandidat für das Kader in Sion: «Er ist jetzt gesund. Und wir haben mit dem SFV einen Deal gemacht, damit er zu Spielpraxis kommt. Das war eine Win-Win Situation».

Gegen sehr diszipliniert agierende Basler, die im ersten Durchgang durch zwei Tore von Davide Callà 2:0 in Front gegangen waren (das erste ein direkt verwandelter Freistoss von der Seite, bei welchem der Routinier aus Winterthur den Erfahrungsschatz des 17-jährigen Calvin Heim im Zürcher Tor vergrösserte), war Kempter einer der Faktoren, der die Aufholjagd noch realistisch werden liess. Das Trainerduo Chappuis / Russheim, welches die U21 in dieser Zusammensetzung bis Ende Saison betreuen wird, hatte zur Pause umgestellt. Neben Kempter wurde der ebenfalls erst vor kurzem von einer längeren Verletzung zurückgekehrte Kenith Catari eingewechselt. Der traditionell meist als Rechtsverteidiger auflaufende 18-jährige agierte in einem neu als Raute formierten Vierermittelfeld auf der 10-er Position und machte unter anderem von da aus in der Balleroberung Druck auf die Rotblauen.

Kastrijot Ndau überzeugt im U19-Nationalteam

Aus der Abwehr auf die Sechserposition vorgerückt war für die zweiten 45 Minuten der spielerisch starke Albin Sadrijaj (ja, auch er zurück nach einem halben Jahr Verletzungspause wegen Kreuzbandriss!) und bereitete von da aus den Anschlusstreffer von Yannik Kouamé mustergültig vor. «Nur» etwas mehr als zwei Monate weggewesen war nach einem zum Trainingsbeginn nach der Winterpause zugezogenen Aussenbandanriss im Knie Yassin Maouche (im Bild rechts gegen Davide Callà), der in der Ersten Halbzeit im Mittelfeld zum Einsatz kam. Der Mittelfeldspieler versuchte sich mehrmals mit (missglückten) Weitschüssen, liess, wie es seine Art ist, jeweils sehr schnell den Kopf hängen, und fiel in der Folge dann noch mit zwei mit viel Tempo ausgeführten Tacklings mit der Sohle voran auf, wobei er beim zweiten richtigerweise Gelb sah. Zur Pause wurde der 20-jährige zusammen mit dem wenig wirkungsvollen und defensiv etwas zu wenig mitarbeitenden Eric Tia ausgewechselt.

Als Zuschauer im Heerenschürli dabei war Verteidiger Mirlind Kryeziu. «Ich würde ihn gerne sehr bald in der Mannschaft sehen. Er hat eine unglaublich gute Spieleröffnung diagonal mit dem linken Fuss», sagt Magnin. Aber es gibt nach dem im November vollständig auskurierten Kreuzbandriss ein paar Punkte, an denen der 21-jährige noch arbeiten muss. Maren Haile-Selassie seinerseits fehle es noch etwas an Muskeln. «Bei Maren ging alles sehr schnell und er ist früh in der Ersten Mannschaft zum Einsatz gekommen. Er braucht weiter Zeit und Einsätze, um sich zu entwickeln», meint Magnin zu dieser Personalie. Haile-Selassie war mit dem U19-Nationalteam in Wil bei zwei Testpartien gegen Finnland engagiert. Beim 4:0-Sieg am Freitag wurde er in der Schlussphase eingewechselt, war bemüht, aber konnte nicht mehr viel bewegen. Beim 2:2 Unentschieden am Montag stand er in der Startformation. Genauso wie Izer Aliu, der erst auf das zweite Spiel hin zum Team stiess, als Captain aufs Feld lief, und in der 69. Minute gemeinsam mit Gegenspieler Saku Ylätupa die Rote Karte sah. Diesem fehlt auch beim FCZ trotz grossem Talent häufig immer noch etwas „der letzte Zwick“ an der Geisel, währenddessen beispielsweise Toni Domgjoni in den letzten Wochen Pluspunkte gesammelt hat, und immer besser ins Team findet. Ebenfalls in der Startformation standen in Wil am Montag Lindrit Kamberi und Fabio Dixon. Beim 4:0-Sieg am Freitag spielten hingegen Kastrijot Ndau und Kenith Catari von Beginn weg. Ndau gehörte zu den besten Spielern auf dem Platz und trug als Relaisstation im Mittelfeld viel zum flüssigen Spiel des SFV-Teams bei. Catari (im Bild links am Ball, im Hintergrund Ndau) konnte über die rechte Seite Druck entfachen – es fehlte ihm aber in der ein oder anderen Szene noch etwas an Zielstrebigkeit.

Drei Identifikationsfiguren – drei auslaufende Verträge

Alain Nef (36), Cédric Brunner (24) und Marco Schönbächler (28): das sind die drei Spieler der 1. Mannschaft, welche wie keine anderen den FCZ verkörpern. Gemeinsam haben die drei Identifikationsfiguren, dass bei allen (neben den ausgeliehenen Yapi und Simonyan) der Vertrag im Sommer ausläuft. Mit ihnen laufen Gespräche. Trainer Magnin sagt zu Züri Live: «Wir schätzen diese Spieler. Ich habe intern erklärt, wie ich sie in Zukunft einsetzen und mit ihnen planen würde. Jetzt ist die Frage, ob sich die Spieler und die sportliche Führung finden. Ob es eine Win-Win Situation gibt, und beide Seiten das Gleiche wollen». Was lässt sich nun daraus schliessen? Es wäre überraschend, wenn es mit Cédric Brunner zu keiner Einigung kommen würde. Dieser war in der laufenden Saison bisher der solideste Zürcher Verteidiger mit der besten Züri Live-Durchschnittsnote (6,5), er brennt für den Verein – gleichzeitig passt er auch vom sportlichen Niveau her gut in den FCZ. Er kann im Team ein wichtiger Spieler sein – gleichzeitig ist das Interesse von sportlich deutlich über dem FCZ stehenden Vereinen an ihm sicherlich eher beschränkt.

Im Training hat Magnin Alain Nef kürzlich im Jux zugerufen: «Du wirst mit 50 noch hier sein». In der Realität wird sich die Aussage «ich habe erklärt, wie ich sie in Zukunft einsetzen würde» wohl vor allem auf Nef beziehen. Man kann spekulieren, dass Magnin Nef gerne noch eine Saison in der Mannschaft hätte, wenn sich dieser mit der Ersatzrolle zufrieden gibt. Bei Marco Schönbächler gibt es zwei heikle Punkte: erstens kommt er erst gerade wieder von einer Verletzung zurück. Kann Schönbi bereits vor Saisonende wieder auf 100% kommen und somit eine gewisse Sicherheit bezüglich seiner künftigen Leistungsfähigkeit bieten? Dazu kommt das Finanzielle: der frühere Nationalspieler hat mit Sicherheit einen der besten Verträge im Kader. Da die längeren Verletzungen in den letzten Jahren einen wesentlichen Unsicherheitsfaktor für die Zukunft mit sich bringen, wird «Schönbi» vermutlich wesentliche finanzielle Abstriche machen müssen, sollte er beim FCZ bleiben. Der Kreativität sind aber grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Es gibt sicherlich die Möglichkeit, eine flexible Lösung zu finden, die unter den gegebenen Voraussetzungen alle Parteien zufriedenstellt.

Fünf FCZ-ler tragen zur EM-Qualifikation bei 

Nach der 2:4-Niederlage nach 2:0-Pausenführung in Neuenburg gegen Portugal, hat das U21-Nationalteam praktisch keine Chance mehr auf eine EM-Qualifikation. Ex Academy-Talent Djibril Sow bestätigte seine gute Form und war nicht nur wegen seines frühen Führungstreffers einer der besten Spieler auf dem Platz. Als er sich bei einer Abwehraktion im eigenen Strafraum verletzte und liegenblieb, fiel beim Portugiesischen Konter der 1:2-Anschlusstreffer, welcher die Wende einleitete. Nach dem 2:2 ging es für Sow nicht mehr weiter und er wurde in der 58. Minute durch Kevin Rüegg ersetzt. Dieser hatte einige gute Aktionen und konnte dabei mit einem starken Dribbling im Mittelfeld beim Stand von 2:3 eine Schweizer Topchance einleiten. Ziemlich enttäuschend war einmal mehr im U21-Nationalteam der Auftritt von Ex FCZ-ler Dimitri Oberlin. Der gleichzeitig auch für die U20 Nationalmannschaft aufgebotene Fabian Rohner kam eine Viertelstunde vor Schluss rein, konnte aber keine Akzente mehr setzen.

Einen schönen Erfolg konnten hingegen die fünf FCZ-ler des 01-er Jahrgangs Ilan Sauter, Simon Sohm, Bledian Krasniqi, Henri Koide und Filip Frei feiern. Sie haben mit Trainer Stefan Marini dem SFV auf U17-Stufe mit dem Ersten Gruppenplatz in der Eliterunde noch knapp vor Portugal nach fünf Jahren wieder einmal die Qualifikation für eine EM-Endrunde beschert. Diese findet im Mai in den Englischen Midlands statt – Final im «New York Stadium» von Rotherham, Vorstadt von Sheffield. 2013 war die Schweizer U17 mit Fellmann, Von Niederhäusern, Elvedi, Stettler, Grgic und Pagliuca mit nur einem Punkt aus den drei Gruppenspielen von der Endrunde wieder nach Hause gereist. Sauter, Sohm und Krasniqi wurden bei den Siegen gegen Finnland und der Slowakei, sowie dem Unentschieden gegen Portugal in allen drei Spielen eingesetzt – Sauter und Sohm immer in der Startformation. Verteidiger Sauter erzielte beim 2:1 gegen Finnland gar das Game Winning Goal. Frei und Koide wurden je einmal eingewechselt. Sauter und Krasniqi spielten zuletzt auch beim Test der 1. Mannschaft gegen Aarau (Krasniqi erzielte das einzige Zürcher Tor per Penalty), Sohm trainierte ebenfalls mit der 1. Mannschaft mit, allerdings ohne anschliessend gegen Aarau zum Einsatz zu kommen.

«Eins» und U21 testen parallel und halten die Null

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Südtürkei testete der FCZ zum zweitletzten Mal vor dem Rückrundenstart in der Region und besiegt dabei in Altach den dortigen SC Rheindorf (7. der Österreichischen Bundesliga) mit 2:0 durch zwei Tore von Roberto Rodriguez. Die beiden Teams hätten theoretisch auch schon im Trainingslager gegeneinander spielen können. Auch Altach war in Belek und verlor dort gegen GC ebenfalls mit 0:2. Gleichzeitig mit der Partie in Altach bestritt die U21 von Trainer Ludovic Magnin das erste Testspiel ihrer Rückrundenvorbereitung vor rund 300 Zuschauern im Heerenschürli gegen GC – man trennte sich am Ende 0:0.

Altach liegt in Österreich zur Zeit nur einen Punkt hinter Austria und sechs Zähler von den Europacupplätzen entfernt. In der Wintervorbereitung gab es bisher drei Niederlagen in vier Testmatches. Gegen den FCZ wirkten die Altacher bemüht, aber eine gewisse Verunsicherung war aufgrund der wenigen erzielten Tore doch etwas zu spüren, dazu die verletzungsbedingte Abwesenheit der Stammspieler Dobras und Piesinger. Der FCZ konnte im «Schnabelholz» immerhin zwei Tore durch Roberto Rodriguez erzielen – einmal aus kurzer Distanz nach langem Zuspiel von Koné, einmal von ausserhalb des Strafraumes nach einem Fehler in der Abwehr der Vorarlberger. Ganz generell kam der Stadtclub fast ausschliesslich aufgrund von Missgeschicken des Gegners zu Chancen. Und hinten spielte Andris Vanins gut mit, und konnte Bälle hinter die Zürcher Abwehr vor seinem Strafraum jeweils rechtzeitig erreichen, sowie adäquat verarbeiten.

Beide Teams spielten (abgesehen von den Langzeitverletzten) weitgehend in ihrer Stammformation. Beim FCZ ist dies im zweitletzten Test jeweils das übliche Vorgehen (während im letzten Test jeweils die Ersatzleute zum Zug kommen). Es könnte dementsprechend ein Zeichen sein, dass Alain Nef und Antonio Marchesano zur Zeit nicht zur Stammformation gehören. Mit der Einwechslung von Fabian Rohner für Cédric Brunner nahm das Zürcher Trainerteam nur einen einzigen Wechsel vor. Pa Modou spielte daher die Schlussphase in der Dreierabwehr. Dies könnte auch ein typischer Wechsel in der Rückrunde werden, denn Rohner scheint sich in der Vorbereitung weiter aufgedrängt zu haben.

SCR Altach – FCZ 0:2 (0:0)

Tore: 60. Rodriguez (Koné) 0:1, 78. Rodriguez 0:2.

SCR Altach: Kobras; Janeczek (69. Lienhart), Zech, Netzer, Honsak (56. Nussbaumer); Zwischenbrugger, Salomon, Nutz (61. Ngwat-Mahop), Gebauer, Meilinger (45. Schreiner); Grbic (61. Aigner).

FC Zürich: Vanins; Thelander, Bangura, Brunner (70. Rohner); Winter, Palsson, Rüegg, Pa Modou; Koné, Frey, Rodriguez.

Die ebenfalls im Trainingslager der Ersten Mannschaft dabeigewesenen Toni Domgjoni, Lavdrim Rexhepi, Mirlind Kryeziu, Izer Aliu und Maren Haile-Selassie traten gleichzeitig mit der U21 im Heerenschürli im Testspielderby gegen GC an. Der FCZ dominierte die Anfangsphase, liess dann aber den Gegner immer mehr ins Spiel kommen. Über die ganzen 90 Minuten hinweg hatte der FCZ die besseren Torchancen, aber Yannik Kouamé, Eric Tia und Filip Stojilkovic (U18) agierten im Abschluss noch deutlich zu wenig zielstrebig. Aus der U18 kamen neben Stojilkovic Torhüter Serkan Polat, Verteidiger Noah Lovisa und Mittelfeldspieler Guillaume Furrer zum Einsatz, dazu Torhüter Luka Deronjic aus der U16. U18-Keeper Calvin Heim war derweil in Altach als Ersatz mit dabei.

Bester Mann auf dem Platz war Routinier Florian Stahel, dem das Duell mit GC U21 gerade zum rechten Zeitpunkt zu kommen schien, um schnell wieder auf Betriebstemperatur zu finden. Die letzten rund 20 Minuten spielte der FCZ zu zehnt zu Ende, nachdem Lavdim Zumberi angeschlagen raus musste. Auch einen Testspieler konnte man beim FCZ begutachten. Auf der linken Seite agierte der aus dem Bieler Nachwuchs stammende Ambre Nsumbu. Der mittlerweile 20-jährige war beim FC Biel mit Mirlind Kryeziu während dessen Leihe ins Seeland zusammen im Team und kam in der Saison 15/16 zu drei Challenge League-Einsätzen. Seit Winter 2016 bis Sommer 2017 war er dann anderthalb Jahre lang Stammspieler in der U21 des FC Basel – und seither in den letzten Monaten auf Clubsuche. Der kräftige Aussenspieler konnte sich unter anderem mit guten Flanken durchaus empfehlen, auch wenn er teilweise etwas schnell ins Hadern geriet.

FCZ II – GC II 0:0

FC Zürich (1.Hz.): Polat; Dalvand, Stahel, Kryeziu; Dixon, Ndau, Nsumbu; Domgjoni, Furrer; Tia, Kouamé.

FC Zürich (2.Hz.): Deronjic; Kamberi, Dervenic, Berisha; Sadiku, Rexhepi, Lovisa; Aliu, Zumberi; Haile-Selassie, Stojilkovic.

Heim und Tia überzeugen bei FCZ-Gewinn des Dreistädte-Turniers

Das Team von Trainer Uli Forte gewinnt vor rund 500 Fans im Buchholz das Duell der drei grössten Städte des Kantons durch einen 5:0-Sieg gegen Uster und ein 2:0 im Vergleich mit Winterthur, und zeigte dabei über weite Strecken solide Leistungen. Sechstligist Uster (nach 2 Runden Tabellenführer der 2. Liga Gruppe 2) hielt in beiden Partien wacker mit und kam gegen Winterthur zu zwei Toren, sowie gegen den FCZ zu zwei, drei guten Torchancen inklusive einem Pfostenschuss.  Winterthur trat abgesehen vom Torhüter (Joël Zimmerli aus der U21) gegen den FCZ in Bestformation an, wobei der gerade eben von Luzern ausgeliehene Dario Ulrich rechts den bei der U21-Nati weilenden Nicolas Stettler ersetzte.

Beim FCZ gaben fünf Spieler ihr Début in der 1. Mannschaft: der neu verpflichtete Innenverteidiger Rasmus Thelander, welcher am Sonntag in Luzern auf der Ersatzbank sass, Calvin Heim (Tor, U18), Enit Sadiku (Aussenläufer Rechts, U21), Noah Lovisa (Verteidigung, U18), und Eric Tia (Flügelstürmer, U21). Einen ausserordentlich viel versprechenden Eindruck hinterliessen Heim (16) und Tia (20). Thelander (26) präsentierte sich erwartungsgemäss und Lovisa (17) überaus engagiert – nur der auch in der U21 eher unkonstant agierende Sadiku (19) fiel etwas ab.

Der 16-jährige Heim machte einen ausserordentlich souveränen Eindruck mit den Füssen und bei Flanken. Noah Lovisa gehört in der Academy nicht zu den technisch stärksten Spielern, zeichnet sich aber auf der linken Seite, wo er in der Regel eingesetzt wird, durch überdurchschnittlich viel Willensstärke, Kampfgeist und Zielstrebigkeit aus. Der 17-jährige gibt keinen Ball verloren, und kann Druck nach vorne entwickeln – ein wichtiges Element für jede Mannschaft. Im Test bei der 1. Mannschaft wurde Lovisa in der Dreierabwehr eingesetzt und wirkte wie üblich von Beginn weg topmotiviert.

Als er dann aber in der 23. Minute des zweiten Spiels erstmals nach vorne an den gegnerischen Strafraum stürmte, musste er sich anschliessend angeschlagen auswechseln lassen. Eric Tia kam für ihn in die Partie. Der kurzzeitig als Flügelstürmer agierende Kay Voser rückte somit wieder auf die defensivere Aussenposition zurück. „Er hat seine Chance genutzt“ heisst es jeweils in den Testspielberichten, und selten war das so klar und eindeutig der Fall wie beim 22-minütigen Auftritt Tias im langsam aufziehenden Gewitter. Als 17-jähriger Flüchtling lief der Strassenfussballer aus der Elfenbeinküste zufällig in der Nähe seines Asylzentrums am Fussballplatz der Churer Ringstrasse vorbei und fragte, ob er mitspielen dürfe. Innert kürzester Frist stieg er von der 2. In die 1. Mannschaft auf und spielte fortan 2. Liga Interregional.

Schon ein Jahr später entdeckte ihn FCZ Academy-Trainer Ludovic Magnin bei einem Freundschaftsspiel und wollte ihn zum FCZ holen. Der Wechsel zu einem Profiklub war aber aus administrativen Gründen damals nicht möglich. Mittlerweile ist Tia 20 und hat drei Jahre für den FC Chur gespielt, und nun hat es mit dem Wechsel in die FCZ U21 doch noch geklappt. In seinen ersten Testauftritten waren neben dem grossen Potential taktische und technische Defizite erkennbar. Nun scheint Tia aber innert kürzester Zeit den „2. Liga Inter-Mantel“ abgelegt und viel aufgeholt zu haben. Er trat auf wie ein Spieler der 1. Mannschaft, der in der Schlussphase noch für die Differenz sorgen kann. Nicht nur durch sein souverän erzieltes Tor auf Vorlage des in den letzten Wochen aufblühenden Brunners, sondern mit jeder seiner Aktionen. Unter diesen Umständen ist es eine durchaus eine berechtigte Frage, wie lange ihn die Schwamendinger noch im Heerenschürli werden bewundern dürfen. Tia wäre ein weiterer Charakterspieler in einer bereits charaktervollen Mannschaft Uli Fortes.

Zu dieser Mannschaft sicher gehören wird Rasmus Thelander. Die Eindrücke aus den Youtube-Videos bestätigten sich bei dessen erstem Einsatz im FCZ-Dress im Ustermer Buchholz. Er ist wohl keine „Kampfmaschine“ wie Nef, und wohl auch nicht so schnell wie Bangura, aber ein modern ausgebildeter defensiv intelligent agierender Innenverteidiger, der im gegnerischen Strafraum (deutlich mehr als Bangura) für Torgefahr sorgen kann. Im Gegensatz zu Tia trotz seinen drei Toren und einem weiteren Pre-Assist gegen Uster in der Offensive nicht empfehlen konnte sich auch diesmal Kilian Pagliuca. Der Genfer war vor vier, fünf Jahren einer der hoffnungsvollsten Schweizer Offensivspieler seines Jahrganges gewesen. Mit seinem Wechsel aus dem SFV-Nachwuchszentrum in Payerne zu Olympique Lyon begann der Genfer aber Jahr für Jahr etwas abzubauen. Daran änderten auch die Finalteilnahme im Coupe Gambardella und die Hoffnungen, die in Lyon in ihn gesetzt wurden, nichts. Und beim FCZ wie auch in Wohlen schaffte es der grossgewachsene Offensivmann bisher nicht, zu alter Stärke zurückzufinden.

Dzengis Cavusevic hat in seiner Rolle als Einwechselspieler für Michi Frey vor allem bei einer Zürcher Führung seinen Wert für die Mannschaft. Ein Freund von Testspielen wird der Slowene in seiner Karriere aber wohl nicht mehr. Denn gegen Teams wie Uster oder Wettswil-Bonstetten muss die Art und Weise seines Auslassens von Torchancen beinahe schon als Kunstform betrachtet werden.  Ins Bild passt dann vollends, dass Cavusevic am Ende durch eine Ungeschicklichkeit nicht nur sich selbst, sondern auch den Gegenspieler im Strafraum derart verwirrte, dass dies zu einem Penalty führte, den der beim Anlauf pokernde Pa Modou zum 2:0 verwertete. Yassin Maouche und Victor Palsson konnten sich abgesehen von einem Zweikampf des Letzteren an der Seitenlinie nicht speziell auszeichnen. Antonio Marchesano agierte vorwiegend als linker Flügelstürmer, eine Position, von wo der Tessiner seine guten Flankenbälle zur Geltung bringen kann, auch wenn die drei Stürmer vorne immer wieder etwas rotierten.

Drei Städte Turnier, Uster, Bergholz (3x 45 Minuten)

Uster – Winterthur 2:4

Uster – FCZ 0:5

Tore: 14. Pagliuca (Cavusevic) 0:1, 31. Pagliuca (Rodriguez) 0:2, 32. Cavusevic (Sarr) 0:3, 38. Cavusevic (Rodriguez) 0:4, 40. Pagliuca (Cavusevic) 0:5.

FC Zürich: Heim; Sadiku, Thelander, Lovisa; Rodriguez, Maouche, Sarr, Voser; Pagliuca, Cavusevic, Marchesano.

Winterthur – FCZ 0:2

Tore: 27. Tia (Brunner) 0:1, 43. Pa Modou (Penalty, Cavusevic) 0:2.

FC Zürich: Brecher; Nef, Thelander, Lovisa (23. Tia); Brunner, Palsson, Maouche, Voser; Pagliuca (19. Pa Modou), Cavusevic, Marchesano (36. Sadiku).

Brühl – FCZ II 2:2 – Alesevic-Comeback bei harzigem Saisonstart

Die Zweite Mannschaft des FCZ holt zum Saisonstart in St.Gallen vor 750 Fans gegen den SC Brühl nach einer durchzogenen Leistung am Ende in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Lavdim Zumberi (17) noch einen Punkt. Letzte Saison erreichte Brühl in der Endabrechnung mit acht Punkten Rückstand auf den FCZ den 7. Platz. Beide Teams gehören seit der Gründung der Promotion League zu den Dauerbrennern der Liga, wobei Brühl bisher noch nie über den besagten 7. Rang hinausgekommen ist. Im Kader der „Kronen“ stehen etliche Spieler mit Super League- und Challenge League-Erfahrung.

An diesem Abend kann sich vor allem Alessandro Riedle (ex-GC und –Bellinzona) mit zwei Toren in den Vordergrund spielen. Das erste erzielt der Stürmer auf Zuspiel des auffälligsten St.Gallers, Raphael Huber am Rechten Flügel, der dem überforderten Zürcher Liridon Berisha zuvor zum wiederholten Male auf einfache Art und Weise den Ball abgeluchst und dann davongezogen war. Beim zweiten war Riedle mit einem Freistoss aus rund 25 Metern erfolgreich, bei welchem Torhüter Yanick Brecher keine Mauer stellte und danach den scharf, aber in keinster Weise platziert getretenen Ball wenige Zentimeter neben sich passieren lassen musste.

Beide Teams kamen in dieser Auftaktpartie noch nicht so richtig auf Touren. Brühl vermisste vor allem den auf der Tribüne anwesenden und in der Sommerpause zum FC Wil gewechselten Abwehrchef Atila (ehemaliger Brasilianischer Juniorennationalspieler). Der FCZ hatte eine gute Startviertelstunde, brach danach aber sehr schnell ein, als der Gegner etwas mehr Dampf machte. Armin Alesevic feierte nach seiner halbjährigen Pause wegen einer Schulterverletzung sein Comeback in einem Wettbewerbsspiel, und spielte zu Beginn mehrere gute Erste Pässe aus der Abwehr heraus. Mit zunehmender Spieldauer nahm aber seine Fehlerquote zu.

Um Alesevic Platz zu machen, verschob Trainer Magnin Albin Sadrijaj ins Mittelfeld, wo dieser im 4-3-3 auf der Sechserposition agierte. Opfer dieser Rochade wurde der eigentlich für die Startaufstellung vorgesehene Lavdim Zumberi, der dafür als Einwechselspieler schlussendlich noch den Ausgleich bewerkstelligte. Der Dreiersturm der Anfangsformation konnte keine Akzente setzen. Lavdrim Rexhepi wirkte fast etwas als Fremdkörper und Kilian Pagliuca konnte sich weder am Boden noch (trotz seiner überlegenen Körpergrösse) in der Luft behaupten. Fabian Rohner auf der rechten Seite hatte in der Anfangsphase zwei, drei ansprechende Aktionen, musste dann aber früh angeschlagen ausgewechselt werden.

Sein Ersatz Patrick Pereira (Rückkehrer vom SV Höngg) war dann aber ein klarer Pluspunkt im Zürcher Spiel – mit seiner Laufstärke, Einsatz und Ideen bereitete er beide Zürcher Treffer durch Domgjoni und Zumberi exzellent vor. Auch der von Chur verpflichtete Eric Tia kam in der Schlussphase noch zum Einsatz, wirkte dabei aber noch etwas übermotiviert mit einer Gelben Karte nach einem hart geführten Luftduell. Trainer Magnin verriet nach der Partie im Interview mit Züri Live, dass er Tia schon vor zwei Jahren habe verpflichten wollen, es aber aufgrund der erforderlichen Papiere erst jetzt geklappt habe.

SC Brühl – FC Zürich II 2:2 (1:0)

Tore: 43. Riedle (Huber) 1:0; 55. Domgjoni (Pereira) 1:1, 85. Riedle 2:1, 90+4. Zumberi (Pereira) 2:2.

SC Brühl: Lazraj; Bozic, Jakupovic, Franin, Pellegatta; Huber (81. Holenstein), Scherrer, Nguyen (69. Sabanovic), Rafhinha; Riedle, Abegglen (90. Pontes).

FC Zürich: Brecher; Sadiku, Stahel, Alesevic, Berisha; Aliu (59. Zumberi), Sadrijaj, Domgjoni; Rohner (24. Pereira), Pagliuca, Rexhepi (81. Tia).

„Chef“ wird Zürcher – Cadamuro weiterhin heisses Thema

Am Mittwochabend beginnt der FCZ II die Promotion League-Saison mit einem Auswärtsspiel in St.Gallen beim SC Brühl. In der Vorbereitung konnten sich vor allem Spieler aus der eigenen U18 wie Bijan Dalvand, Lindrit Kamberi, Kastrijot Ndau oder Lavdim Zumberi hervortun. Ebenfalls auf der Kaderliste dabei ist der langzeitverletzte Juniorennationalspieler Kenith Catari. Auf der Torhüterposition erhält Bojan Milosavljevic vom unter anderem am FIFA Blue Stars Youth Cup eingesetzten 17-jährigen Yassin Smach Gesellschaft. Die U18 muss aber nicht darben – sie verspricht in der kommenden Saison verstärkt durch die Stammspieler der U16 Schweizer Meisterequipe zu einem interessanten Jahrgang zu werden.

Mit dabei in St.Gallen wird voraussichtlich auch der Ivorer Eric „Chef“ Tia aus Chur sein, der sich in der Vorbereitung ebenso erfolgreich bei Trainer Ludovic Magnin und dessen Staff empfehlen konnte, wie die beiden Rückkehrer Patrick Pereira (Höngg) und Liridon Berisha (Seefeld). Dazu kommt Sascha Dervenic aus der U18 von Luzern-Kriens. Tia ist sicherlich derjenige aus diesem Quartett, welcher am meisten überzeugen konnte. Der 20-jährige ist gleichzeitig allerdings auch der älteste Neuzuzug. Die Mannschaft wird ergänzt durch junge Spieler aus dem Erweiterten Kader der 1. Mannschaft, die auf Promotion League-Niveau möglichst viel zusätzliche Spielpraxis erhalten sollen.

Wieder zurück in London bei Chelsea ist der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Miro Muheim. Er konnte in dem halben Jahr Zuhause nicht genügend überzeugen, und dementsprechend wurde die Kaufoption nicht gezogen. Weiter ein heisses Thema für die 1. Mannschaft scheint Servette-Innenverteidiger Liassine Cadamuro zu sein. Der Franzose mit Algerischen Wurzeln war gestern nicht mit Servette nach Vaduz gereist – wegen „muskulärer Probleme“. Die „Tribune de Genève“ ist überzeugt, dass der FCZ weiterhin starkes Interesse hat. Allerdings sei die in einer Ausstiegsklausel in Cadamuros Vertrag fixierte Ablösesumme dem FCZ zu hoch. Die Geschichte erinnert aus Servette-Sicht etwas an den Fall Jean-Pierre Nsamé (Stichwort: „Hängepartie“). Dieser spielt mittlerweile bei YB und erzielte gegen GC am Samstag auch gleich seinen ersten Treffer. Könnte in der Zwischenzeit vielleicht sogar Florian Stahel für die 1.Mannschaft reaktiviert werden, um den aktuellen Personalengpass in der Abwehr zu beheben? Denkbar und möglich wäre es, Stahel präsentiert sich zur Zeit in einer guten Verfassung – allerdings wird es gemäss dem Sportlichen Leiter Thomas Bickel „nicht soweit kommen“. Weil Armin Alesevic schon bald ready für einen Einsatz ist? Oder weil der erhoffte Abwehr-Neuzugang bereits vor der Türe steht?

Eric „Chef“ Tia überzeugt auch im dritten Test

Drittes Vorbereitungsspiel der U21 unter Trainer Ludovic Magnin gegen Red Star, und langsam nimmt die Mannschaft Formen an, auch wenn bis zum Saisonstart am Mittwoch 2.August 19:30 in St.Gallen gegen den SC Brühl noch viel zu tun ist. Trotz immer noch einer ganzen Reihe von Testspielern und bei weitem noch nicht optimaler Besetzung mehrerer Positionen wirkte der FCZ unter anderem dank der grösseren Anzahl Trainings bereits eingespielter als die Heimmannschaft aus der 1.Liga.  Vor einem (Französischen?) Testgoalie (Milosavljevic sass 90 Minuten auf der teams-allmend-brunauBank) agierte Florian Stahel etwas mehr als eine Stunde lang auf der halbrechten Position der Dreierkette (am Samstag gegen YF Juventus spielte der FCZ mit Viererabwehr).

Liridon Berisha (Seefeld) erhielt weitere 45 Minuten, sich zu zeigen, was ihm aber erneut nicht gelang (keine Impulse, mehrere unerzwungene Fehler). Das gleiche gilt für den in der Zweiten Halbzeit eingesetzten Sascha Dervenic (Luzern-Kriens U18). Im Zentralen Mittelfeld konnte der über die ganze Spielzeit präsente Kastrijot Ndau (U18) mit seinem Einsatz und guter Ballverteilung überzeugen, auch wenn er in einem Meisterschaftsspiel gelbrot-gefährdet gewesen wäre. Und sich in der Promotion League auf dieser Position zu behaupten, ist dann nochmal eine andere Hausnummer. Der erstaunlich rasch wiedergenesene Antoniazzi hatte Anlaufschwierigkeiten, biss sich danach aber in die Partie, und seine Flanken kamen fast immer gut, auch wenn man berücksichtigen muss, dass ihm Red Star dafür jeweils viel Zeit und Raum liess.

Fabio Dixon auf der anderen Seite (der unter anderem wegen der Verletzung von Kenith Catari eine Chance in der U21 erhält) wirkte erneut dynamisch, technisch und taktisch lief aber noch nicht alles rund. Der in den ersten 45 Minuten ein weiteres Mal getestete Pereira (Höngg) zeigte kein Promotion League-Potential und würde dem wiederaufgestiegenen Zürcher Quartierverein in der 1.Liga sicherlich mehr helfen können, als dem FCZ eine Liga testspieler-vs-red-starweiter oben. Anders der für Pereira zur Halbzeit eingewechselte französischsprachige Teststürmer, der ansprechend auftrat, sich sofort nahtlos einfügte, und bei einem Konter den gegnerischen Torhüter ausspielend das zwischenzeitliche 4:0 erzielte. Der kleingewachsene dunkelhäutige Forward wäre aber ebenfalls nicht der „Sulejmani-Ersatz“, welcher gegen die physisch starken Promotion League-Abwehrreihen vorne den Ball behaupten und ablegen kann.

Definitiv Promotion League-Potential hat hingegen Eric „Chef“ Tia vom FC Chur 97. Bei seinem dritten Testspieleinsatz vermochte der Ivorer zum dritten Mal zu überzeugen und scheint sich auch immer besser ins Mannschaftsgefüge einzufinden. Alles andere als eine Verpflichtung würde überraschen. Der 20-jährige schnelle und durchsetzungsfähige Offensivmann bringt trotz taktischer Defizite mittelfristig auch Potential in Richtung 1. Mannschaft mit. Gegen Red Star erzielte Tia (per Kopf und aus spitzem Winkel) die ersten beiden Tore selbst, und leitete beim dritten eine Flanke Antoniazzis per Kopf weiter auf Rexhepi, der nur noch einzunicken brauchte. Die aus den eigenen Reihen stammenden Stahel, Dalvand, Kamberi, Domgjoni, Zumberi und Rexhepi sind sichere Werte, um die herum das Team aufgebaut werden wird.

Red Star – FC Zürich II 1:4 (0:2)

Tore: 17. Tia (Antoniazzi) 0:1, 22. Tia 0:2; 64. Rexhepi (Tia) 0:3, 69. Teststürmer Nr.11 (Antoniazzi) 0:4, 77. Red Star 1:4.

FC Zürich: Testgoalie; Stahel (64. Dalvand), Dalvand (46. Dervenic), Berisha (46. Kamberi); Dixon, Domgjoni (46. Zumberi), Ndau, Antoniazzi; Pereira (46. Teststürmer Nr.11), Rexhepi, Tia.

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