Nachwuchs: bezeichnende 0:6-Klatsche im U18-Final

Gleich mit 0:6 verlor der FCZ zum Abschluss der Saison 22/23 den U18-Final im für das Zuschauerinteresse eines solchen Spiels viel zu klein bemessenen FCB Campus in Münchenstein. Basels 3:0-Führung nach nur elf Minuten entschied bereits die Partie. Beim FCZ war keine Reaktion zu sehen. Dabei ging es nicht nur um den Schweizer Meistertitel der höchsten Juniorenstufe, sondern zusätzlich um die Qualifikation für die UEFA Youth League. Somit bleiben die Frauen kommende Saison der einzige FCZ-Vertreter im Europacup.

„FCB U17“ schlägt „FCZ U18“ diskussionslos

Man muss sich dabei vor Augen halten: der FCB dominierte den FCZ total mit einer Startformation, die im Schnitt beinahe ein ganzes Jahr jünger war! (FCB: 1×15, 1×16, 6×17, 3×18; FCZ: 2×17, 9×18) Eigentlich hat eine „FCB U17“ eine „FCZ U18“ klar und deutlich geschlagen. Nicht nur das: es handelt sich bei dieser U18 auch noch um einen eigentlich herausragenden FCZ-Jahrgang. Bereits im Footeco-Alter und in der U16 zeigte sich dieser als überdurchschnittlich talentiert – und wurde durch aussergewöhnliche Transfers auch noch extrem verstärkt.

Bereits vor zwei Jahren kamen Im Zuge der „Affäre Malenovic“ auf dem GC Campus Labinot Bajrami und Bleon Xhemaili in die Obhut des damals neu verpflichteten FCZ U18-Trainers Umberto Romano. Es waren die „Kronjuwelen“ von GC. Bajrami war damals der Torjäger vom Dienst der Schweizer U17-Nationalmannschaft – Xhemaili lenkte das Spiel des Schweizer Nachwuchses von der Sechserposition aus. Nach zwei Jahren unter Romano wirkt Xhemaili mittlerweile wie ein Schatten seiner selbst und spielt beim SFV gar keine Rolle mehr. Bajrami durfte sich hingegen nach einer U18-Saison in die U21-Equipe verabschieden, wo er als 17-jähriger in der Promotion League zehn Tore erzielt hat – eine aussergewöhnliche Statistik. Für die Playoffs wurde der seit drei Wochen 18-jänrige Winterthurer als Verstärkung in die U18 zurückgeholt, hinterliess aber im Final einen ungewöhnlich desorientierten und unkonzentrierten Eindruck.

Unter Genesio Colatrella spielen die U18-Jungs befreit auf

Anfang der aktuellen Saison kamen mit Cheveyo Tsawa und Cosimo Fiorini zwei weitere hochkarätige Verpflichtungen für die U18-Equipe hinzu. Tsawa, Sohn des FCZ Leiter Athletik und früher erfolgreichen Frauen-Coaches Dorjee, ist nach dem von Red Bull Salzburg verpflichteten Federico Crescenti das zweitgrösste Talent aus dem St. Gallen-Nachwuchs der letzten Jahre. Auch er hat im Verlaufe der Saison 22/23 etwas stagniert. Ähnliches kann man von Fiorini sagen: bei seiner Verpflichtung vor Jahresfrist von Fiorentina noch Captain der Italienischen U16- und U17-Natiionalmannschaft, wurde er zwar einerseits von einer Verletzung gebremst, entwickelte sich aber auch als er wieder spielte wenig weiter.

Dass der FCZ Fiorini überhaupt verpflichten konnte, war sicherlich nicht unwesentlich dem Beispiel Willy Gnontos zu verdanken. Diese Karte konnte der FCZ optimal ausspielen und in die Waagschale werfen. Umso mehr schade, was zumindest im ersten Jahr daraus geworden ist. Es ist anzunehmen, dass Fiorini im Sommer in die neuformierte U19- oder sogar noch eher die U21-Equipe wechselt. Er würde dort viel besser aufgehoben sein. Dies sah man unter anderem am Blue Stars/FIFA Youth Cup, als Fiorini wie viele seiner Kollegen unter der Obhut von U21-Coach Genesio Colatrella aufblühte. Das Turnier gewann man verdient und war dabei auch im Spiel gegen dieselbe Basler Equipe, gegen die man im U18-Final nun so erbärmlich „auf die Kappe“ bekam, eher die etwas bessere Mannschaft gewesen.

Fit mit Malenovic-Klient Hediger

Spielerberater Milos Malenovic (genauso wie dessen Mitarbeiter Vero Salatic) war in Basel für einmal persönlich vor Ort. Normalerweise decken Malenovics Assistenten die Schweizer Juniorenligen ab, während er selbst eher international unterwegs ist. Zur Pause verliess er kopfschüttelnd die Tribüne. Nicht nur Xhemaili und Bajrami, auch der bei Malenovic als Praktikant arbeitende Calixte Ligue hatte gar nichts zustande gebracht. Der gleiche Ligue, der früher in der U16 unter Dani Gygax, am FIFA Youth Cup oder in der U21 unter Genesio Colatrella – und auch in der 1. Mannschaft unter Bo Henriksen jeweils Engagement und Herzblut in Person verköpert, stolperte in den U18-Playoffs (nicht nur im Final) als weiterer Verstärkungs-Spieler für Romanos Team händeringend auf dem Platz herum. Nun geht er verspätet in die Ferien und wird für die neue Saison mit Rückstand ins Training der 1. Mannschaft einsteigen.

Dafür glänzte das Team von Basels U18-Coach Dennis Hediger, ebenfalls ein Malenovic-Klient, umso mehr. Zwar musste Iman Beney, die 16-jährige Schweizer Sturmhoffnung für die Frauen-WM, mit ansehen, wie ihr in der FCB U18 engagierter älterer Bruder Romeo frühzeitig ausgewechselt werden musste. Der Titelgewinn der Rot-Blauen war aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Nicht überraschend wirkten die Jungs des ehemaligen Personal Trainers und Ernährungsberaters Hediger fit. Trotz hoher Temperaturen hetzten die Stürmer auch beim Stand von 5:0 im Forechecking jedem Ball nach, was beim FCB-Nachwuchs in der Vor-Hediger-Zeit in diesem Ausmass auch bei milderen Temperaturen jeweils nicht der Fall gewesen war. Im Viertelfinal gegen das individuell klar schlechtere Aarau hatte sich der FCB U18-Coach noch einige anspruchsvolle taktische Experimente erlaubt. Daher kam sein Team nur knapp weiter. Im Halbfinal gegen Servette und nun im Final gegen den FCZ zeigte es dann aber sein wahres Gesicht.

FCZ hat meist ein gutes Händchen bei der Wahl der Nachwuchstrainer

Ganz anders der FC Zürich. Die U18 spielte mit einer sehr talentierten Equipe reinen Resultatfussball – ohne dabei wirklich gute Resultate zu erreichen. Schon in der Qualifikation erzielte der FCB fast doppelt so viele Tore. Taktik, Spielweise und Personalpolitik der FCZ U18 waren nicht auf Talententwicklung ausgerichtet. Der Fokus galt auf Vorsicht und Fehlervermeidung im Spiel. Und wenn immer möglich wurden Spieler des älteren Jahrganges bevorzugt eingesetzt. So mogelte man sich mit Verstärkung der zwei etablierten Promotion League-Stürmer Bajrami und Ligue im Duell mit Winterthur und im Penaltyschiessen gegen YB in den Final. Das Coaching an der Seitenlinie wirkte dabei schon seit der letzten Saison eher unprofessionell und diente mehr dem Frustabbau des Trainers, als dem Lernprozess der Spieler.

Die Arbeit eines Trainers zu beurteilen ist immer schwierig. In diesem Fall sind die Indizien hingegen so überwältigend, dass man bei Umberto Romano auch von aussen betrachtet von einem Fehlgriff sprechen muss. Einer, der zu einem „Bottleneck“ auf einer sehr wichtigen Stufe der Talententwicklung geworden ist und neben Stagnation auch zu weiteren Abgängen von guten Talenten führen kann. Ansonsten beweist der FCZ bei der Wahl seiner Nachwuchstrainer häufig ein gutes Händchen. Einer der Ehemaligen hat beispielsweise mit einem Bundesliga-Underdog gerade die Champions League erreicht, ein Zweiter arbeitet seit sechs Jahren erfolgreich im Nachwuchs des in Deutschland im Jugendbereich wegweisenden SC Freiburg, zwei weitere wurden kürzlich vom SFV rekrutiert.

U16: FCZ gewinnt Qualifikation souverän, Luzern setzt sich mit Kontertaktik in Playoffs durch

Unter dem langjährigen U16-Trainer Dani Gygax sieht man Jahr für Jahr eine gute Entwicklung jedes Jahrganges auf dieser Stufe. Gygax scheint mit seiner fordernden und gleichzeitig einfühlsamen Art speziell zu Jungs dieser Alterskategorie einen guten Draht zu finden. Man könnte ihn sich auch sehr gut als beliebten Oberstufenlehrer vorstellen unter dem viele Jugendliche erstmals in ihrem Leben gerne in die Schule gehen. Die aktuelle U16, die vom Talentniveau her in der Breite sicherlich in keiner Weise an die U18 herankommt, hat erneut den Cup gewonnen und die Meisterschaft nach der Qualifikation mit grossem Vorsprung auf dem 1. Platz abgeschlossen. Der Playoff-Halbfinal ging ohne den frühzeitig zu Hoffenheim abgewanderten Zidan Tairi im Penaltyschiessen gegen GC verloren. Schweizer Meister wurde die U16 des FC Luzern, welche sich sowohl im Halbfinal gegen Servette als auch im Final gegen GC hinten einigelte und mit sporadischen, dafür konsequenten Konterangriffen speziell dank ihres Mittelstürmers Andrej Vasovic durchsetzte.

FC Luzern U16 feiert den Schweizer Meistertitel

FCZ dreht den Spiess um – und gewinnt erneut einen FIFA-Titel

Wie letztes Jahr kehrt der FC Zürich an Auffahrt 2023 erneut mit einem Turniersieg von der Buchlern nach Hause ins Heerenschürli. Nach den Juniorinnen 2022 sind diesmal die von den U21-Trainern Genesio Colatrella und Vincenzo Zinnà gecoachten Junioren erfolgreich – mit einem Finalsieg gegen Corinthians aus Sao Paolo. 2022 waren die Jungs Dritter geworden. Die Mädels platzierten sich diesmal im 4. Rang hinter Vancouver Whitecaps, FCB und YB. Resultatmässig schlecht schnitten die europäischen Grossklubs ab – Liverpool und Olympique de Marseille bei den Männern sowie Arsenal und Juventus bei den Frauen klassierten sich auf den hintersten Rängen. Die bei den Zuschauern beliebteste Mannschaft war das Männerteam der Académie Génération Foot aus Senegal (Dritter Platz). Die UEFA Youth League wurde dieses Jahr von AZ Alkmaar im Final gegen Hajduk Split gewonnen. Auch am FIFA Blue Stars Youth Cup bestätigt sich immer wieder, dass im Juniorenbereich Teams aus Ländern wie Kroatien, Holland, Portugal oder auch der Schweiz häufig besser arbeiten und sogar stärker spielen, als Gleichaltrige von Klubs deren 1. Mannschaft in einer Topliga engagiert ist.

Mehr Ausgeglichenheit und Konkurrenz im Männer-Turnier

Die FCZ-Teams und ihr Abschneiden stehen exemplarisch für die unterschiedliche Leistungsdichte der Blue Stars-Turniere bei den Frauen und Männern. 2022 dominierten die beiden damals 15-jährigen Leela Egli und Sydney Schertenleib dieses prestigeträchtige internationale U19-Turnier. Diesmal fehlten die beiden aufgrund ihrer Teilnahme mit der Schweizer U17-Nati an der EM-Endrunde in Estland (0:3-Niederlage gegen Spanien nach 4:0-Auftaktsieg gegen die Gastgeberinnen). Viele der älteren Spielerinnen aus der letztjährigen Siegermannschaft waren auch dieses Jahr wieder mit dabei, stellten aber ohne Egli und Schertenleib nur besseren Durchschnitt dar. Allerdings wurden verschiedene Zürcher Spielerinnen an diesem Turnier zu Ausbildungszwecken häufig nicht auf ihrer angestammten / stärksten Position eingesetzt. Trotzdem: YB hatte das fussballerisch deutlich besser entwickelte Team – und Basel landete mit dem Beinahe-Turniersieg (Ausgleich der Whitecaps in letzter Minute des Finals und anschliessende Niederlage im Penaltyschiessen) um ein Haar einen Coup.

Bei den FCZ Männern fehlten mit Léon Grando, Elohim Kamoko, Mattia Rizzo und Cheveyo Tsawa gleich vier Spieler aufgrund ihrer Teilnahme an der U17 EM-Endrunde (2:0-Sieg zum Auftakt gegen die Niederlande! Grando, Kamoko und Tsawa in der Startformation). Dies fiel aber nicht ins Gewicht, denn es wären wohl ohne EM höchstens zwei von ihnen überhaupt im FCZ-Aufgebot auf der Buchlern gestanden, und auch diese hätten im Turnierverlauf aktuell wohl noch kaum eine tragende Rolle gespielt. Im Männerturnier ist es für einen Spieler jüngeren Jahrgangs aufgrund der grösseren internen sowie auch externen Konkurrenz (speziell im physischen Bereich) deutlich schwieriger, einem solchen Turnier den Stempel aufzudrücken, als bei den Frauen.

Verdienter Turniersieg des FCZ

Speziell am diesjährigen Turnier waren die Resultate von Finalist Corinthians. Die Brasilianer entpuppten sich als defensives Bollwerk par excellence und kassierten in den fünf Partien keinen einzigen Gegentreffer. Ihr Innenverteidiger Moscardo wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt – und ihr Torhüter Kaue zum besten Schlussmann. Allerdings trafen sie einzig in der Auftaktpartie gegen den alljährlichen Turnieraussenseiter Blue Stars ins Netz (3:0). Ihre vier weiteren Partien gingen alle 0:0 aus, wobei sie im Halbfinal das Penaltyschiessen gegen die Académie Génération Foot mit 4:3 gewannen und im Final dasselbige aufgrund von vier Fehlschüssen gegen den FCZ verloren.

Der FCZ war trotz des 2. Platzes in seiner Gruppe der verdiente Turniersieger. Der Stadtclub blieb als einziges Team ungeschlagen, erzielte die meisten Tore (7) und war sowohl im Halbfinalderby (2:0) wie im Final das bessere Team. Genesio Colatrellas Markenzeichen in der U21 ist, dass er grosso modo eine Stammformation die ganze Saison durchspielen lässt – Personal, Positionen und Spielweise werden kaum geändert. Und Standardsituationen sind jeweils ein wichtiges Offensivelement. Diese resultatorientierte Vorgehensweise wendete er auch in diesem Turnier an. Der Vorteil neben den Resultaten an und für sich ist dabei, dass die in der Stammformation eingesetzten Talente auf diese Art und Weise viel Erfahrung, Sicherheit und Selbstvertrauen sammeln können – und genug Zeit für ihre Entwicklung erhalten.

Sturmduo Ligue / Bajrami – die rare Spezies im FCZ-Universum

Schaut man sich die Siegermannschaft des Turniers 2023 genauer an, fällt sofort auf, dass gleich sieben der eingesetzten 15 Feldspieler Linksfüsser sind – in gewissen Partien traf dies gleich auf alle drei Zentralen Mittelfeldspieler auf dem Platz zu. Ein relativ hoher Anteil an LInksfüssern war auch ein Markenzeichen der FCZ-Meistermannschaft von 2022. Der FCZ spielte auf der Buchlern teilweise im 4-3-3 oder auch mal mit einem Zweimannsturm und Vierermittelfeld mit Rhombus. Der Kern der Mannschaft bestand aus der im Alltag von Umberto Romano trainierten U18. Dieses Team hat speziell im Mittelfeld, aber auch in der Abwehr eine aussergewöhnliche Anzahl an guten Talenten, die in der Meisterschaft durchaus jeweils noch deutlich mehr aus ihren Möglichkeiten herausholen könnten, und häufig etwas mit „angezogener Handbremse“ unterwegs zu sein scheinen.

Eigentlich müsste der FCZ aktuell auf dieser Altersstufe mit diesem Mittelfeld die Spiele deutlich mehr dominieren. Es ist unter Coach Romano auch wenig individuelle Entwicklung erkennbar. Allerdings fehlt es vorne auch etwas an Durchschlagskraft. Das für die U18 spielberechtigte Sturmduo Calixte Ligue und Labinot Bajrami spielt in der 1. Mannschaft und in der U21. Ein Sturmduo aus dem gleichen Jahrgang des eigenen Nachwuchses mit einer solchen Qualität hat der FCZ möglicherweise noch nie gehabt. Sturmtalente von diesem Niveau gibt es beim Stadtclub ganz allgemein selten, und wenn, dann ist es ein Einzelner pro Jahrgang. Während Ligue als Stadtzürcher früh zum FCZ gestossen ist, hat Bajrami das Fussball-ABC bei den Winterthurer Vereinen Veltheim und FCW gelernt und dann über einen kurzen Abstecher von 18 Monaten via Niederhasli in der U16 den Weg ins Heerenschürli gefunden. Die beiden ergänzen sich gut. Der dynamische Ligue hat unter Bo Henriksen schon neun Super League-Einsätze absolvieren können. Der klassische Strafraumstürmer und Torjäger (per Kopf und mit beiden Füssen) Bajrami scheint leistungsmässig ebenfalls nahe an der 1. Mannschaft dran zu sein.

Academy-Transfers: der FCZ dreht den Spiess um

Den gleichen Jahrgang wie Bajrami und Ligue hat Testspieler Joseph Sabobo Banda aus Sambia, der zu den grössten Offensivtalenten seines Landes zählt. Am Turnier benötigte er durchaus etwas Anlaufzeit, konnte dann aber sein Potential speziell in Sachen Antrittsschnelligkeit und Unberechenbarkeit am Ball andeuten. Noch ein halbes Jahr jünger ist der zum Saisonstart von Fiorentina in die FCZ U18 gewechselte Cosimo Fiorini. Zu dem Zeitpunkt war er Captain der italienischen U17-Nationalmannschaft. Fiorini schlägt gefährliche Standards und nimmt das Spiel in die Hand, scheint aber physisch ähnlich wie Becir Omeragic und anders als beispielsweise Landsmann Willy Gnonto etwas anfällig zu sein. Über viele Jahre waren externe Talente keine Erfolgsgeschichte im Zürcher Nachwuchszentrum gewesen. Viele Espoirs mit Vorschusslorbeeren kamen aus der Genfersee-Region nach Zürich Nord und schienen hier einfach nicht richtig gedeihen und sich entwickeln zu wollen. Im Endeffekt hatten jeweils die aus der Region Zürich stammenden Alterskollegen mehr Biss. Ausserdem gab es ausländische Youngster beispielsweise aus skandinavischen Ländern, die beim Stadtclub aufgenommen wurden, sich nicht durchsetzen konnten und schnell wieder weg waren.

Mittlerweile scheint sich der FCZ aber eine Position erarbeitet zu haben, in der man wählerisch sein kann und zu den in Zürich gut ausgebildeten Junioren von extern nur noch Talente dazuholt, die in ihren Juniorennationalteams bereits zu den Leistungsträgern gehören – wie Omeragic (Servette), Gnonto (Inter), Tsawa (St. Gallen), Fiorini (Fiorentina) oder Bajrami / Xhemaili (GC). Zuletzt war der Wechsel des Zürcher Talents Zidan Tairi nach Hoffenheim dem BLICK eine Schlagzeile wert. Zu Saisonbeginn wechselte bereits Niklas Sörensen zum gleichen Verein – und davor Filip Stojilkovic. Andi Hoti (Inter) ist ein weiteres kürzliches Beispiel. Im Unterschied zu früher sind mittlerweile aber die Zugänge in die FCZ Academy (U16, U18) und U21 mindestens so hochkarätig wie die Abgänge. Joseph Sabobo könnte ein weiteres Beispiel dafür werden. Kommt der Sambier nach Zürich, würde er analog dem Vorbild Willy Gnonto ziemlich sicher mit Einsätzen in der U21 starten. Er wäre damit nach Ligue und Bajrami der dritte hoffnungsvolle Stürmer mit 2005-er Jahrgang beim FC Zürich.

Frage zum Spiel: Welche der in Basel eingesetzten U21 / U18-Spieler würdest Du gerne bis Ende Saison nochmal spielen sehen?

Gegen YB kommt der grössere Teil des Kaders der 1. Mannschaft direkt aus der Quarantäne wieder auf den Platz zurück. Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, dass es auf dem Matchblatt den ein oder anderen Platz frei hat für Spieler, die sich in Basel empfehlen konnten.

Frage zum Spiel: Welche der in Basel eingesetzten U21/U18-Spieler würdest Du gerne bis Ende Saison nochmal spielen sehen? (mehrere Antworten möglich)

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Not macht erfinderisch – Saison-Recap, 2. Teil

Wie schon in früheren Begegnungen gegen den gleichen Gegner bekundete der FCZ in der 1. Cuprunde bei Black Stars (2:1) Mühe und kam in erster Linie dank den Standards von Denis Popovic (direkt verwandelter Eckball, Nathan köpft Freistoss ins Netz) weiter. Dies obwohl das Letzigrund-Team in den ersten 20 Minuten stark beginnt. Dann nehmen Popovic und Omeragic die Sache einen Moment lang zu locker, Black Stars nutzt die Möglichkeit sofort hoch zu attackieren, Andris Vanins kommt unter Druck und Gomes profitiert zum 1:1-Ausgleich. Von diesem Moment an kehrt die Partie, die Basler glauben an ihre Chance und für den FCZ wird der Schweizer Cup schon früh zum Überlebenskampf.

So wichtig seine Standards sind, aus dem Spiel heraus gelingt Mittelfeldspieler Denis Popovic wenig. Toni Domgjoni hingegen beginnt schlecht. Trainer Ludovic Magnin wird gegenüber seinem ehemaligen U18-Captain früh laut. Dieser reagiert auf den Weckruf vorbildlich, und zeigt in der Folge eine sehr konstante Leistung auf gutem Niveau.

Die personelle Situation beim FCZ ist vor dem Duell in Bern gegen die Young Boys so angespannt wie seit Jahren nicht mehr. Auf die Ersatzbank nachnominiert werden fast ausschliesslich junge Spieler, die noch nie in einem Wettbewerbsspiel für die 1. Mannschaft aufgelaufen sind. Mit Matteo Di Giusto und Ilan Sauter kommen zwei Spieler, die erst gerade im Begriff sind, sich mit der Reserve an das Niveau der Promotion League heranzutasten, früher als geplant nach der Halbzeitpause zu ihrem Début. Diese Situation in Verbindung mit früheren Erfahrungen im Wankdorf haben das Zürcher Trainerteam zu einer aussergewöhnlichen taktischen Aufstellung animiert: 5-2-1-2. Normalerweise hat jedes Team zwei hauptsächliche Defensivlinien – den Mittelfeldriegel und den Abwehrriegel. Der FCZ verzichtet hingegen in Bern in der ersten halben Stunde auf einen Mittelfeldriegel und verteidigt nur mit insgesamt sieben Mann. Marchesano, Kramer und Ceesay machen kaum den Versuch, die Berner Angriffe zu stoppen, sondern bewegen sich von Anfang an in den Rücken des Berner Ballführenden in den Bereich der Mittellinie und warten dort auf Konterchancen.

Die Idee ist einleuchtend. Man geht davon aus, dass in Bern nur eine Chance auf Punkte besteht, wenn man 1:0 in Führung geht und nimmt daher von Beginn weg Risiko. Diese 1:0-Führung soll zudem wenn möglich in der 1. Halbzeit fallen, wenn noch kein „Rookie“ auf dem Platz steht. Die höchsten Erfolgschancen auf den Führungstreffer erhofft man sich von Konterattacken. Darum zieht man sich zurück, lässt YB kommen und betraut drei Spieler mit der ausschliesslichen Aufgabe, das 1:0 per Konter so früh wie möglich zu erzielen. Es entwickelt sich das vom FCZ erwartete Spiel. Man überlässt YB den Ball. Die Berner können mit Ball am Fuss kreuz und quer in der Gegend herumspazieren und bis vor den Zürcher Strafraum vordringen. Da der dortige verstärkte 5 Mann-Abwehrriegel des FCZ aber hält, kommen die Berner trotz klarer Ballbesitzhoheit zu kaum einer Torchance. Stürmer Jean-Pierre Nsamé ist so abgeschnitten vom Berner Spiel, dass er sich in seinem Bedürfnis, auch mal den Ball in die eigenen Füsse zu erhalten, mehrmals ins Mittelfeld zurückfallen lässt, was der Franzose sonst nicht tut.

Die beste Torchance der ersten halben Stunde hat nicht YB, sondern die Gäste aus Zürich mit einem durch Von Ballmoos gut parierten Hammerschuss von Toni Domgjoni in der 25. Minute. Die meisten Dinge laufen für den FCZ also nach Plan, aber etwas Entscheidendes spielt sich nicht wie gewünscht ab: die drei Stürmer machen zu wenig aus ihren Freiheiten und suchen bei den Konterangriffen nicht schnell und direkt genug die Tiefe. Dies trifft vor allem auf Antonio Marchesano und Assan Ceesay zu. Blaz Kramer wiederum ist in den ersten halben Stunde abgesehen von einer knapp verpassten Kopfballchance nach Flanke des stärksten Zürchers Kharabadze (zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselt) praktisch unsichtbar. In mehreren Aktionen kann zudem auf Berner Seite speziell Nicolas Bürgy mit ungeahndeten klaren Foulspielen, zum Teil direkt vor der Nase von Schiedsrichter Stephan Klossner, vielversprechende Zürcher Angriffe stoppen. Auf der anderen Seite pfeift Klossner dann in der 28. Minute ein viel weniger gravierendes Zupfen von Ceesay als Foulspiel ab, und dies erst nachdem in der Folge davon YB den Ball verloren hatte. Der daraus resultierende Freistoss Gianluca Gaudinos ist die erste gute YB-Chance und diese verwertet Christian Fassnacht auch gleich per Kopf zum 1:0.

Mit der Berner Führung kann der FCZ nicht mehr in gleicher Weise auf seine Kontertaktik bauen und angesichts der drei Stürmer, die ihren Job offensichtlich nicht wie gewünscht zu erledigen im Stande sind, macht diese sowieso nicht mehr viel Sinn. Eine Minute später stellt Ludovic Magnin daher auf ein 4-1-4-1 um, mit dem als Rechter Innenverteidiger startenden Simon Sohm als Sechser und Blaz Kramer auf dem Rechten sowie Antonio Marchesano auf dem Linken Flügel. Kramer benötigt eine Minute, um die Umstellung mitzubekommen und muss von Nathan nochmal speziell darauf hingewiesen werden. Die Ballbesitzverhältnisse gleichen sich daraufhin sofort aus und dies bleibt für das ganze zweite Drittel der Partie so. Der zur Pause eingewechselte Débutant Matteo Di Giusto macht seine Sache auf dem Rechten Flügel gut, währenddem hingegen Ilan Sauter als Linksverteidiger (eine Position, die er auch in der U21 ab und zu spielt) mit der Qualität seiner Gegenspieler etliche Mühe bekundet. Eine Reihe von gravierenden Fehlentscheiden von Ref Klossner zusammen mit der Doppeleinwechslung von Moumi und Aebischer in der 66. Minute sorgen dann nach rund einer Stunde für die Entscheidung. Die letzten 20 Minuten sind aus Zürcher Sicht nur noch eine Qual. YB, das im Hinblick auf das kapitale Champions League-Qualifikationsspiel in Belgrad gegen den FCZ eine Dreierabwehr und Neuverpflichtung Frederik Sörensen vom 1. FC Köln getestet hat, muss in dieser Phase des Spiels keine Kräfte mehr verpuffen.

Die Personalnot verschärft sich in der darauffolgenden Nationalmannschaftspause durch die verschiedentlichen Aufgebote in die Landesauswahlen noch zusätzlich. Beim Testspiel in Schaffhausen (1:1) tritt der FCZ daher mit einer verstärkten U21 an. Nur noch Schönbächler, Marchesano, Kololli und Kramer sind aus dem engeren Kreis der 1. Mannschaft dabei. Und nachdem Kenith Catari angeschlagen vom Feld muss, kommt Ersatztorhüter Novem Baumann für die letzten zehn Minuten als Rechter Flügelspieler auf den Platz und erspielt sich dabei sogar zwei Torchancen. Beim 40 Jahr-Jubiläum von Üetlibergnachbar Wettswil-Bonstetten (1:1) drei Tage später müssen gar die vier U18-Spieler Andi Hoti, Diego Corvalan, Silvan Wallner und Kedus Haile-Selassie gleich nach ihrem 5:0-Meisterschaftssieg gegen Thun im Heerenschürli auf die andere Seite der Stadt verfrachtet werden, um die 1. Mannschaft etwas mehr als eine Stunde später im Test genauso zu unterstützen, wie die überzähligen Marvin Graf, Doriano Tanzillo, Arlind Dakaj, Osman Hadzikic und Yann Kasai aus der parallel spielenden U21. Goalietrainer Davide Taini wurde diesmal als Ersatzkeeper geführt. Mit diesen zehn Notverstärkungen ergänzend zu Nathan, Marchesano, Schönbächler und Kololli (Kramer hatte sich in der Zwischenzeit auch noch verletzt) kamen so insgesamt 14 Akteure zusammen, die mithalfen, das Jubiläum des Erstligisten in einem auf 2×35 Minuten verkürzten Auftritt vor zahlreichen Zuschauern nicht ins Wasser fallen zu lassen.

Eine Woche später in Wil sind zum Cup-Achtelfinal die (Junioren-)Nationalspieler wieder zurück und Pa Modou gibt auf der Linksverteidigerposition aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalles von Levan Kharabadze wohl etwas früher als geplant sein Comeback – und erzielt das entscheidende 2:1 per Kopf, nachdem Kololli einen weiteren stark getretenen Popovic-Eckball am entfernten Pfosten vor den Fünfmeterraum lenkt. Der in der Zwischenzeit zusätzlich verpflichtete Aiyegun Tosin ist hingegen noch nicht dabei. Der FC Wil agiert lange Zeit mindestens ebenbürtig. Schönbächler trifft in der 36. Minute wie aus dem Nichts zum 1:1. Die Führung der Äbtestädter erzielt nach einer Viertelstunde der ehemalige GC-Junior Valon Fazliu vor dem FCZ-Anhang. Entscheidend in der Vorbereitung des Führungstreffers ist der junge FCZ-Leihspieler Bledian Krasniqi, der sich auf der linken Seite mit Mut, Entschlossenheit und viel Ballgefühl gegen Popovic und Bangura durchsetzt. Ausgangspunkt des Wiler Konters ist einer von mehreren unnötigen Ballverlusten Benjamin Kolollis.

Denis Popovic zeigt insgesamt im Vergleich zu den letzten Partien gegen allerdings in vielerlei Bereichen auch noch relativ unerfahrene Ostschweizer eine Steigerung. Allerdings erreicht trotz des Sieges kein Spieler eine höhere Note als „6“ auf einer Skala von 1-10.

 

Hier gehts zu Teil 1:Bitte keine Überzahl!“

Hier gehts zu Teil 3: „Simon Sohm erobert Stammplatz“

Die drei schönsten Tage! FCZ pur in der Buchlern, im Heerenschürli und Letzigrund

Ende Mai und Juni ist die schönste Zeit der Schweizer Fussballsaison, denn es geht bei den Junioren um die Wurst. Der Blue Stars / FIFA Youth Cup auf der Buchlern findet neu Donnerstag / Freitag statt und der FCZ ist sowohl bei den jungen Männern (Partien können im Züri Live-Ticker über Twitter oder auf der Webpage verfolgt werden) wie Frauen wieder am Start! Der Spielplan sieht folgendermassen aus:

Donnerstag 30.5.

10:00 Internazionale – FCZ Frauen

11:40 SL Benfica – FCZ

12:40 FCZ Frauen – YB

14:20 PAOK – FCZ

18:05 Halbfinals Frauen

18:55 FCZ – Seattle

Freitag 31.5.

ab 12:05 Finalspiele Frauen

13:50 FCZ – Basel

ab 15:40 Finalspiele Männer

Eine spezielle Situation ergibt sich für die Planung des Turniers für den FCZ dieses Jahr, weil die U18, welche normalerweise die Basis der Turnier-Equipe des FCZ stellt, genau 24 Stunden nach dem Duell mit dem FC Basel auf der Buchlern im Heerenschürli im Playoff-Viertelfinalrückspiel (Hinspiel 0:1) auf den gleichen Gegner trifft! Sowohl für die Equipe von Massimo Rizzo wie für diejenige von Alex Frei stellt sich somit die Frage, ob speziell für den Freitag überhaupt Stammspieler an die Turnier-Equipe abgestellt werden sollen. Spielerisch und taktisch war in der ersten Begegnung am Sonntag im FCB-Campus St. Jakob der FCZ die bessere Equipe gewesen, vermochte aber daraus im Abschluss keinen Vorteil zu erzielen. Bereits im Cup war man gegen den gleichen Gegner als bessere Mannschaft im April im Penaltyschiessen ausgeschieden.

Gleichzeitig mit der U18 spielt am Samstag im Heerenschürli die U16  nach dem erfolgreichen Viertelfinal gegen YB das Playoff Halbfinal-Hinspiel gegen Meisterschaftsdominator Luzern. Dies wird für das sich im Verlauf der Saison steigernde Team von Daniel Gygax gleichzeitig auch der Gegner im Cupfinal vom 22. Juni sein. Am späteren Nachmittag laden dann die Double-Siegerinnen FCZ Frauen zum Abschluss ihrer erfolgreichen Saison und letzten Spiel von Trainer Andy Ladner ins Letzigrund gegen Cupfinalgegner YB. Auf diesen haben die Zürcherinnen in der Tabelle 58 (!) Punkte Vorsprung. Auch der erste Verfolger und Champions League-Qualifikationsteilnehmer Lugano liegt 28 Punkte zurück. Wie bei YB bei den Männern verteilen sich die Zürcher Tore auf viele erfolgreiche Torschützinnen. Die beste Zürcher Skorerin Fabienne Humm liegt daher vor der letzten Runde gleichauf mit der Lugano-Amerikanerin Cara Curtin mit 16 Treffern ein Tor hinter dem Führungstrio Brütsch (Luzern), Maksuti (Lugano) und Sarrasin (Servette, je 17 Treffer) und hat damit vor der letzten Partie noch realistische Chancen auf einen erneuten Gewinn der Torjägerkrone.

Samstag 1.6.

14:00 Heerenschürli: FCZ U18 – Basel (Viertelfinal-Rückspiel, Hinspiel 0:1)

14:00 Heerenschürli: FCZ U16 – Luzern (Halbfinal-Hinspiel)

14:00 Heerenschürli: FCZ U15 – Sion (Klassierungsrunde)

17:00 Letzigrund: FCZ Frauen – YB  (28. Runde)

FCB – FCZ 4:1 – Zürcher Jungs finden im Final nicht ins Spiel

Nach dem überraschenden Kantersieg im Halbfinal bei Qualifikationssieger GC verliert die FCZ U18 den Final im St. Jakob Park vor 1’800 Zuschauern beinahe ebenso klar gegen den FCB, der damit kommende Saison in der UEFA Youth League antreten darf. Der Sieg des Heimteams war verdient. Das qualitativ starke Mittelfeldzentrum Krasniqi / Sohm fand nicht richtig ins Spiel – es fehlte über weite Strecken eine finalwürdige Entschlossenheit. Eine solche wäre aber notwendig gewesen, um die Partie zu gewinnen. Nur während einiger Minuten während der 1. Halbzeit schien es, als könne der ohne den angeschlagenen Guillaume Furrer aufgelaufene FCZ das Szepter über die Partie übernehmen. Dem dritten Mann im Bunde des Dreiermittelfeldes, Stephan Seiler, unterliefen mehr Fehlzuspiele, als dass Bälle beim Mitspieler angekommen wären. Kurz vor der Pause war nochmal Hoffnung aufgekommen, als Rechtsverteidiger Marko Krunic (bereits 1:0-Torschütze im Halbfinal) eine Freistossflanke zum 1:1-Ausgleich einköpfte. Der FCZ nutzte dabei die kurzfristige Verwirrung in der FCB-Deckung nach der frühzeitigen Auswechslung des Basler Rechtsverteidigers Stabile aus.

Kurz nach der Pause dann der Dämpfer und Game Winning Goal von Muzangu nach einem Ballverlust Ilan Sauters gegen seinen U17-Nationalteamkollegen Tician Tushi in der eigenen Platzhälfte. Sauter war im Halbfinal bei GC unter anderem mit seinem herrlichen 2:0-Treffer noch einer der herausragenden Akteure des Spiels gewesen. Basels Tushi war der einzige Spieler in der Startformation von Trainer Alex Frei’s Team aus dem jüngeren Jahrgang 2001. In Massimo Rizzo’s Team liefen mit Polat, Sauter, Krasniqi, Sohm und Arghandewall fünf Jungs dieses Jahrgangs auf. Da aber nur die beiden Aussenverteidiger Lovisa und Krunic wirklich eine finalreife Leistung zeigten, hätte es schon einiges an Glück benötigt, um die Partie noch auf die eigenen Seite zu drehen.

…oder ein zuletzt in der U21 zuletzt glänzend aufgelegter Torhüter wie Calvin Heim, der auf der Tribüne anwesend und spielberechtigt gewesen wäre, nun schon aber mehrere Monate nicht mehr für die U18 im Einsatz gestanden hatte. Der fünf Monate jüngere Serkan Polat konnte wie häufig nicht eine ähnliche Sicherheit ausstrahlen und zeigte beim ersten und dritten Gegentor zu wenig Gegenwehr.

Auf Stärken und Schwachpunkte der eigenen Mannschaft und des Gegners reagierend, änderten beide Trainer mehrmals während dem Spiel die taktische Formation. Ab der 70. Minute ging der FCZ deutlich mehr Risiko und kam zu mehr Strafraumszenen. Die zunehmenden Lücken im Zürcher Abwehrverbund konnte Basel dann aber mit zwei weiteren Toren in der Schlussphase zum 4:1 nutzen.

Dass der 2000-er Jahrgang beim FCZ nicht zu den stärksten gehört, war schon lange klar. Und es wurde im Direktvergleich mit dem FCB im Final einmal mehr aufgezeigt. Und für die Talente des 2001-er Jahrgangs war dieser Misserfolg im St. Jakob Park hoffentlich eine lehrreiche Lektion. Obwohl vom Jahrgang her spielberechtigt, wird die Mehrzahl unter ihnen wohl nächste Saison keine zweite Chance auf die Titeljagd in der U18 kriegen. Sie werden sich viel eher eine oder gar zwei Stufen höher in der U21 oder 1. Mannschaft wiederfinden.

FCB U18 – FCZ U18 4:1 (1:1)

Tore: 22. Tushi (Suter) 1:0, 44. Krunic (Krasniqi) 1:1; 48. Muzangu (Tushi) 2:1, 84. Martinovic 3:1, 90.+2 Tushi 4:1.

FCB U18: Hammel; Stabile (43. Jankowski), Sevinc, Isufi, Ejupi; Muzangu (73. Martinovic), Kaufmann, Marchand, Spataron (59. Durrer); Tushi, Suter.

FCZ U18: Polat; Krunic, Erne (83. Yang), Sauter, Lovisa; Seiler (71. Vaz Rodrigues), Sohm, Krasniqi; Di Giusto, Stojilkovic (69. Frei), Arghandewall.

1 2 3