Kampfstarker Rüegg ein Jahr nach seinem Doppelschlag zurück auf der Maladière: Aufstellungen Xamax – FCZ

Marchesano und Pa Modou sind gesperrt. Somit ist es keine Überraschung, dass Michael Kempter in der Startaufstellung steht. Spielt der FCZ mit einer Dreierabwehr, könnte Adi Winter die Zehnerposition hinter dem Sturmduo Kramer / Kololli übernehmen. In einer solchen Formation trat Zürich auch vor Jahresfrist beim Abstiegskampf-Schocker auf der Maladière an, als Kevin Rüegg im Verlaufe der Zweiten Halbzeit von der Aussenbahn auf eine Achterposition wechselte und von da aus das intensive Spiel mit einem Doppelschlag kehrte. Einen Zehner zusätzlich zu einem Zweimannsturm aufzustellen, würde auch beim Pressing Vorteile mit sich bringen.

Möglich ist auch eine Rückkehr zum 4-2-3-1 mit nur einer Sturmspitze und Toni Domgjoni als 10-er. Dies hätte aber viele Nachteile, unter anderem würden Benjamin Kololli und Hekuran Kryeziu nicht auf ihren besten Positionen spielen.

Trainer Magnin hat U21-Stürmer Shpetim Sulejmani ausgegraben und mit nach Neuenburg genommen. Der 25-jährige Promotion League-Bomber aus der Ostschweiz wartet immer noch auf seinen ersten Super League-Einsätze. Eine seiner Spezialitäten: direkt verwandelte Freistösse. Ausserdem sitzen Willie Britto, Henri Koide, Stephan Seiler, Mirlind Kryeziu, Umaru Bangura und Andris Vanins auf der Ersatzbank. Marco Schönbächler ist für die Maladière „malade“ gemeldet.

Kaum offene Fragen über die Aufstellung gibt es bei Xamax. Nicht nur, weil Trainer Henchoz bisher nur ein Training mit der Mannschaft zur Verfügung hatte spielt er wohl mit demselben System wie Joël Magnin. Sondern auch, weil Henchoz ebenfalls gerne mit derselben Formation spielt – einfach defensiver interpretiert. Die beiden früheren FCZ-Junioren Maren Haile-Selassie und Arbenit Xhemajli sitzen auf der Ersatzbank.

Sion – FCZ Vorschau und Frage zum Spiel

Das Motto für heute lautet „Unberechenbar im Tourbillon“. Dies weil man bei Partien zwischen dem FCZ und Sion nie vorher weiss, wie sie laufen werden. Beide Teams haben sich in den letzten Jahrzehnten als die zwei prototypischen „Cupmannschaften“ der Schweiz etabliert, die in wichtigen Spielen über sich hinauswachsen können, über eine ganze Saison hinweg hingegen meist Mühe bekunden, konstant auf hohem Niveau zu agieren.

Bei den Aufstellungen der beiden Teams könnte das Motto hingegen sehr wohl „Konstanz“ lauten. Aus den ersten beiden Meisterschaftspartien und Äusserungen von Trainer Magnin lässt sich ableiten, dass untenstehende Equipe wohl die aktuelle Stammformation des FCZ darstellt. Die Frage stellt sich aber, ob abgesehen von den Langzeitverletzten für einmal alle fit und munter im Wallis ankommen, oder ob im letzten Moment wieder der eine oder andere sich angeschlagen oder krank abmeldet. Izer Aliu und Lavdim Zumberi sind nicht ins Wallis mitgefahren und spielen stattdessen zum Saisonauftakt der Promotion League mit der Reserve gegen den SC Brühl im Heerenschürli.

Auch von Sion-Trainer Henchoz kann man personell und taktisch Konstanz erwarten. Der Freiburger ist einer von aktuell fünf Westschweizer Trainern in der Super League – und dabei einer von dreien (Celestini, Joël Magnin, Henchoz), die mit Dreierabwehr agieren. Alain Geiger und Ludovic Magnin lassen hingegen genauso wie die vier Deutschschweizer und der eine Deutsche Trainer ihre Mannschaften bisher mit vier Mann hinten auflaufen. Dabei gilt die Dreier-/Fünferabwehr ursprünglich eher als typisch „deutsche“ Grundordnung. Die deutschsprachigen Regionen von der Viererabwehr zu überzeugen, dauerte in den 80-er/90-er Jahren lange und es brauchte dafür den Umweg über Skandinavien und im Falle der Schweiz dem sich dort inspirieren lassenden Englischen Trainer Roy Hodgson.

Nun wurde die Dreierabwehr im letzten Jahrzehnt vor allem in Italien revitalisiert und von dort in der ganzen Welt, mittlerweile nun auch im französischsprachigen Raum, populär gemacht. Der im ersten Meisterschaftsheimspiel gegen Basel positiv auffallende junge Brasilianer Patrick Luan fehlt angeschlagen. Das grösste Fragezeichen stellt sich bei der Besetzung der 10er- Position: hier hat Henchoz die Qual der Wahl zwischen Pajtim Kasami, Bastien Toma und Anto Grgic. 

Frage zum Spiel: Wer schiesst heute das erste Tor?

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Es liegt nicht an „den Jungen“ / FCZ – GC 1:1 Stats und Spielinfos

Das 270. Zürcher Derby endet 1:1-Unentschieden. Es war von Seiten des Stadtklubs das chancenärmste Derby der Saison. Der FCZ liegt nach einer guten 1. Halbzeit verdient mit 1:0 in Führung. Zur Pause wechselt GC-Trainer Yakin dann aber von einer Dreier- auf eine Viererabwehr. Der erstmals von Beginn weg spielende Australische Nationalspieler Trent Sainsbury rückt auf die Sechserposition vor. Die Hoppers übernehmen das Szepter, so dass nach 13 Minuten im zweiten Durchgang FCZ-Trainer Magnin reagieren muss, und sein Team ebenfalls auf Viererabwehr umstellt. Nur eine Minute später erzielt GC den Ausgleich und nutzt dabei die «Umstellungsphase» beim FCZ gnadenlos aus. Die Raumaufteilung auf der rechten Seite stimmte noch nicht. Vor allem Captain Palsson schien die Umstellung im eigenen Team noch nicht mitbekommen zu haben. So musste Rüegg dem auf Palssons Position völlig blank stehenden Jeffren in der Rolle des «Feuerwehrmanns» hinterherhetzen. Es gelang ihm aber nicht, die Scharte auszubügeln. Und in der Mitte liess Kryeziu Gegenspieler Kodro zu stark gewähren. Ein Taktikwechsel mitten im Spiel kann den Sieg bringen, wenn er gelingt. Wenn er aber nicht gelingt, kann er auch Punkte kosten. Daher heisst das Motto: Üben, Üben, und nochmals Üben…

Die Journalisten der grossen Medienhäuser machen reflexartig die zuletzt durchschnittlichen Resultate des FCZ am Einsatz der vielen jungen Spielern fest. Zu Recht? Die Auswertungen von Züri Live sprechen eine andere Sprache. Neben Palsson, Rodriguez und Brecher war mit Kryeziu in Sion nur ein «Junger» unter den vier Akteuren mit einer ungenügenden Züri Live-Note. Und gegen GC hat nach der Steigerung von Brecher, Kryeziu und Palsson von der Startformation nur der erfahrene Thelander eine ungenügende Bewertung erhalten. Most Valuable Player ist hingegen in beiden Partien ein Teenager: in Sion Toni Domgjoni, und im Derby Kevin Rüegg, der von allen FCZ-Akteuren mit Abstand am meisten Top-Defensivaktionen hatte. Nachdem der 19-jährige Rechtsfuss aus Greifensee gegen Ende der Challenge League-Saison bereits mehrmals Züri Live-MVP gewesen war, erhält er diese Auszeichnung in der aktuellen Spielzeit zum dritten Mal. Keine dieser drei Partien konnte allerdings gewonnen werden (1:1 vs. St. Gallen, 1:2 bei YB, 1:1 vs. GC).

Startelf-Débutant Tobias Schättins Erste Halbzeit war wie bei so vielen FCZ-lern besser als die Zweite. Nicht überraschend kann sich Schättin vor allem in der Offensive auszeichnen mit seinen Rushes, Flanken und Standards mit seinem starken linken Fuss, wohingegen die Defensive Phase nicht zu seinen Ur-Stärken gehört. Die Standardqualitäten Schättins sind bitter nötig, vor allem wenn Roberto Rodriguez und Izer Aliu nicht auf dem Platz stehen. Der FCZ ist immer noch die Super League-Equipe mit den meisten Toren nach Cornern (9). Das Letzigrund-Team war aber in erster Linie nach Standards von Rodriguez erfolgreich. Die „Set Pieces“ von „Tonino“ Marchesano in den letzten Partien waren hingegen ungenügend.

 

Spiel der taktischen Umstellungen: Winterthur – FCZ 0:2 Highlights

Der FC Zürich gewinnt nach dem 2:0 zum Auftakt im Letzigrund auch das Kantonsderby zum Abschluss der Vorrunde vor erneut grosser Kulisse mit 2:0, und auch diesmal ist Adrian Winter an beiden Toren direkt beteiligt. Zu Beginn war Winterthur die bessere Mannschaft, die frühe taktische Umstellung schon nach rund 10 Minuten von Vierer- auf Dreierabwehr half dem FCZ dann aber, besser in die Partie zu kommen. Als Trainer Uli Forte dann auch noch den aufsässigen Nef an Stelle des etwas leichtgewichtigen Bangura ins Zentrum beorderte, und dieser sofort die zuvor gefährliche Winterthurer Sturmspitze Silvio aus dem Spiel nehmen konnte, kippte die Waage immer mehr auf die Seite der Stadtzürcher. Winterthur blieb aber mit Gegenangriffen auch nach der Gelb-/Roten Karte gegen Verteidiger Guillaume Katz, der zwei Mal gegen Schönbächler zu spät kam, in der Offensive mindestens gleich gefährlich, wie zuvor. Nef war es auch, der die beste Winterthurer Chance von Sliskovic zum vermeintlichen 1:1 gemeinsam mit Torhüter Vanins dank viel Spielintelligenz und Einsatz bereinigen konnte. Insgesamt lag der Ball vier Mal im Winterthurer Netz. Einmal wurde ein schönes Fallrückziehertor von Moussa Koné wegen gefährlichem Spiel nicht anerkannt, beim zweiten Fall anerkannten Schiedsrichter Hänni und sein Assistent zuerst den Weitschusstreffer von Rodriguez, liessen sich dann aber von den protestierenden Winterthurern noch umstimmen – der Schuss war knapp am in Offsideposition stehenden Cavusevic (eventuell von diesem noch leicht berührt) vorbeigestreift.

FC Winterthur – FC Zürich 0:2 (0:0)

Tore: 65. Winter (Schönbächler) 0:1, 90.+8 Rodriguez (Winter) 0:2.

Winterthur Startformation: Von Ballmoos; Katz, Russo, Schättin; Avanzini, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Dessarzin, Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich Startformation: Vanins; Voser, Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Schönbächler; Koné, Sadiku.

FC Zürich ab 10.Minute: Vanins; Nef, Bangura, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

FC Zürich ab 30.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Koné, Sadiku, Schönbächler.

Winterthur ab 40.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Nicola Sutter, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

FC Zürich ab 60.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Sadiku, Rodriguez.

FC Zürich ab 66.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Voser; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

Winterthur ab 69.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Dessarzin, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Manuel Sutter.

Winterthur ab 79.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin; Manuel Sutter, Kamber, Ljubicic, Radice; Silvio, Sliskovic.

Winterthur ab 83.Minute: Von Ballmoos; Avanzini, Russo, Schättin, Di Gregorio; Kamber, Ljubicic, Radice; Manuel Sutter, Sliskovic.

FC Zürich ab 87.Minute: Vanins; Bangura, Nef, Alesevic; Winter, Sarr, Marchesano, Kempter; Schönbächler, Cavusevic, Rodriguez.

Forte mit Vierer- oder Fünferabwehr in Bukarest?

Wenige Stunden bis zum Anpfiff durch den Ungarischen Schiedsrichter Tamas Bognar im Nationalstadion von Bukarest. Steaua ewartet rund 13’000 Fans – also etwa gleich viele wie gegen Villarreal – 9’000 Tickets sind im Vorverkauf weg. Beim letzten Ligaheimspiel kamen 1’500 Zuschauer ins Nationalstadion. Nachdem der angeschlagene Umaru Bangura beim FCZ nicht mitgereist ist, scheint es logisch, dass der FCZ mit Nef und Kecojevic in der Mitte mit einer Viererabwehr antreten wird.

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Allerdings hat Uli Forte in Villarreal den FCZ auswärts mit einer Fünferabwehr antreten lassen. Beim starken Rumänischen Tabellenführer und Traditionsverein Steaua, der zuletzt regelmässig Champions League gespielt oder im Europacup überwintert hat, ist diese Formation sicherlich auch Teil der Überlegungen des Zürcher Trainerteams. Denn mit Armin Alesevic hat man eine weitere Innenverteidigungsoption im Köcher – der Glarner hat zuletzt bei seinen Teileinsätzen überzeugt. Auch Sangoné Sarr könnte in einer Dreierabwehr eingesetzt werden.

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Steaua bringt trotz einiger Absenzen ein international sehr konkurrenzfähiges Team auf den Platz, welches in den ersten beiden Europa League-Spielen bei Osmanlispor und gegen Villarreal mit insgesamt nur einem Punkt viel zu schlecht für die Leistung belohnt worden ist.

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FCZ: mit Dreierabwehr statistisch auf Platz 6

Italien besiegte gestern im 3-5-2 System an der EM Favorit Belgien trotz offensichtlichen individuellen Abnützungserscheinungen. Höchste Zeit, die Performance des FCZ 2015/2016 in Abhängigkeit des Spielsystemes zu analysieren.

Der Stadtclub ist in 14 Meisterschaftsspielen mit einer Dreierabwehr angetreten, grundsätzlich in einem 3-4-3, wobei die drei Offensivspieler unterschiedlich gruppiert waren (3-4-2-1, 3-4-1-2). Im Spiel ohne Ball wurde dies häufig zu einer 5-4-1 Formation. Mit Dreierabwehr erreichte der FC Zürich einen Punkteschnitt von 1.214, was hochgerechnet auf die ganze Saison 44 Punkte und Platz 6 ergeben hätte – vor Thun, St.Gallen, Vaduz und Lugano.

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Die Mehrzahl der Meisterschaftspartien (22) spielte der FCZ letzte Saison aber mit Viererabwehr, sei es im klassischen 4-4-2 flach, mit Raute oder in einem 4-2-3-1. Mit dieser Grundausrichtung kam die Mannschaft auf ganze 0.77 Punkte pro Partie.

Unter Trainer Urs Meier hatte der FCZ meist mit Dreierabwehr agiert. Im Heimspiel gegen Villareal konnte Zürich den Gegner mit der Umstellung auf eine Viererabwehr überraschen, was mit zum grandios herausgespielten 3:2-Heimsieg beitrug.

Als die Mannschaft im Frühling 2015 auch durch eine unheimliche Serie von falschen Schiedsrichterentscheidungen in eine Resultatkrise geriet, half der Griff in die Trickkiste mit der Viererabwehr mit, der Mannschaft den Glauben an die Wende zu geben. Und diese wurde im zweiten Teil der Rückrunde auch geschafft.

Vielleicht auch aufgrund dieser Erfahrung behielt das Trainerduo Meier/Rizzo die Viererabwehr zu Beginn der neuen Saison bei. Spielerisch zeigte die Mannschaft gegen YB, in Vaduz und im Derby gute Leistungen, aber die Resultate stimmten nicht. Der neue Trainer Hyypiä hielt trotzdem bis nach der Winterpause an der Viererabwehr fest. Beim Auswärtsspiel in Luzern wechselte der Finne dann erstmals wieder zurück auf die Dreierabwehr, was die beste Phase der Saison einläutete.

Nachdem der mit privaten Sorgen kämpfende Kecojevic in Bern und Thun die Niederlagen mit seinen individuellen Fehlern wesentlich mit eingeleitet hatte, und auch das Heimspiel gegen Basel nach dem Patzer von Brecher verloren ging, wollte der FCZ Lugano im vorentscheidenden Duell im Letzigrund mit dem Wechsel zurück auf die Viererabwehr überraschen – mit Koch und Buff rechts, Brunner und Simonyan links, und Grgic als zweiter Stürmer neben Kerzhakov. Dazu kehrten die noch nicht hundertprozentig fitten Sanchez und Yapi in die Startformation zurück. Der Stadtclub kam zwar gut in die Partie – am Ende stand trotzdem eine 0:4-Klatsche.

Erneut kam es zum Trainerwechsel, aber nicht zum Systemwechsel. Forte blieb in St.Gallen beim 4-4-2 und setzte dabei auf Sarr und Koné im Mittelfeld. Der Letzigrund-Club blieb trotz grossartiger Fan-Unterstützung in der AFG Arena ohne Chance. Für die letzten drei Spiele (inklusive Cupfinal) wechselte Forte daher wieder zurück auf Dreierabwehr – was den gewünschten Effekt brachte – aber zu spät.