Forte und Moniz haben ihre Teams gefunden / FCZ – FC Winterthur mit möglichen taktischen Formationen
In den letzten drei Runden haben der FC Winterthur und der FC Zürich zusammen drei Mal am Stück GC bezwungen. Nun treffen FCZ und FCW im Letzigrund-Kantonsderby aufeinander. Wie gegen GC ist dem FC Zürich auch gegen Winterthur die positive Saisonbilanz nach zwei Siegen und einem Unentschieden nicht mehr zu nehmen. Gegen die drei Teams, die sich aktuell im direkten Abstiegskampf befinden hat man viele Punkte gewinnen können. Dies deutet darauf hin, dass die neue Spielweise funktioniert – es fehlte bisher einfach die Qualität, diese auch gegen stärkere Gegner häufiger durchdrücken zu können.
Moniz hat sein Team gefunden
Der FCZ wechselt taktisch zwischen einem 4-3-3 und 4-2-4. Im mit 3:0 gewonnenen Derby am Samstag war es wieder das 4-3-3 mit dementsprechend drei Mann im verstärkten Mittelfeld. Auch wenn GC im Derby am Samstag nicht der schwierigste Gegner der Saison war, hat man trotzdem das Gefühl, dass Ricardo Moniz nun gegen Ende Saison endlich sein Team gefunden hat – mit den passenden Rollen für die einzelnen Spieler. Daher kann man sich trotz der kurzen Pause seit dem Stadtderby vorstellen, dass er im Kantonsderby nochmal gleich aufstellen wird. Für die letzten beiden Partien in St. Gallen und Yverdon könnte der U21-Abstiegskampf hingegen wieder einen Einfluss auf die Aufstellung der 1. Mannschaft haben. Wenn Tsawa und Reichmuth im Kampf um den Klassenerhalt gegen das zuletzt acht Spiele in Folge unbesiegte Bavois und das viertplatzierte FC Basel II gebraucht werden, könnte allenfalls sogar Ifeanyi Mathew zum Abschied nochmal zu Einsätzen in der 1. Mannschaft kommen. .

Wenn der FC Zürich hoch steht und das Spiel macht, macht es Sinn, dass Miguel Reichmuth wie gegen GC als Abfangjäger mit guter Antizipation auf der Sechser-Position agiert. Die Grasshoppers zogen sich zurück und setzten voll auf Konterattacken, von denen einzelne im Ansatz auch gefährlich aussahen – aber sie wurden meist von Reichmuth im Keim erstickt, weil dieser fast immer am richtigen Ort stand. Falls dies nicht half, kam als Rettungsring Junior Ligue mit seinen Sprints zum Zug, die er diesmal richtigerweise voll für die Defensiven Umschaltsituationen einsetzte. Cheveyo Tsawa kommt mit seiner Vielseitigkeit häufig zu Torbeteiligungen, wenn er auf der Doppel-Acht eingesetzt wird – und kann defensiv seine Qualitäten im Hohen Pressing einbringen. Gegen GC verstand er sich auf der linken Seite zudem sehr gut mit Mounir Chouiar – Bledian Krasniqi spielte unüblicherweise halbrechts, im Zusammenspiel mit Jahnoah Markelo. Auf diese Weise agiert auf beiden Seiten je ein gradliniger und ein spielfreudiger Mann, was besser zusammenpasst. Steven Zuber konnte sich nach einer gewissen Leistungsbaisse im Derby wieder steigern und ist vorne zusammen mit dem gegen GC häufig gesuchten Chouiar und Markelo als Sturmtrio gesetzt. Lindrit Kamberi ist aktuell als Rechtsverteidiger mit seinen Diagonalvorstössen auf die Halbposition (ähnlich wie früher Nikola Boranijasevic) ebenso ein wichtiges Element. Einzig Krasniqi und Gbamin waren im Derby eher durchschnittlich.
Forte eliminiert defensive Schwachpunkte – Offensivspieler kommen in Form
Beim FC Winterthur hat Coach Uli Forte einen Fokus darauf gelegt, die defensiven Schwachpunkte zu eliminieren – auch personell. Ex-Captain Granit Lekaj spielt seit Monaten keine Rolle mehr, Fabian Frei oder Adrian Durrer kommen im Mittelfeld nicht mehr zum Zug, und vor allem verzichtete Forte zuletzt auf die Dienste des immer wieder “wackeligen“ Linksverteidigerduos Schättin / Diaby. Silvan Sidler rückte dafür auf diese Position. In den letzten fünf Partien hat der FCW nur ein einziges Gegentor kassiert. Dazu kommt die Einsatzfähigkeit und steigende Formkurve von Nishan Burkart, Josias Lukembila und Alexandre Jankewitz. Speziell Ex FCZ-Junior Burkart bringt im Letzigrund, wo sein Vater früher häufig als Leichtathlet aktiv war, immer wieder seine besten Leistungen. Die drei besten Torschützen des aktuellen Winterthur-Kaders stammen alle aus dem FCZ-Nachwuchs (Matteo Di Giusto, Labinot Bajrami, Nishan Burkart).
