Kategorie: Spieltag
Matchvorschau, – telegramm und -highlights.
Routiniers als Totalausfälle und junge Lichtblicke / Lausanne – FCZ Analysen, Spielinfos
Zum Abschluss des Kalenderjahres erhält die Mannschaft erstmals eine ungenügende Züri Live-Durchschnittsnote von 4,9. Raphael Dwamena, Umaru Bangura und über weite Strecken Victor Palsson waren an diesem Sonntagnachmittag in Lausanne Totalausfälle. Bei diesen drei Spielern fehlte der notwendige Fokus und die Ernsthaftigkeit. Essentielle Laufwege wurden unerklärlicherweise im entscheidenden Moment abgebrochen, der Gegner weniger als nur halbherzig attackiert, im Spiel gegen den Ball kaum mitgeholfen, dazu Nonchalance am Ball, in vielen Szenen sich geistig regelrecht ausgeklinkt, ohne echten Grund lange am Boden liegengeblieben, und so weiter, und so fort… – das «Sündenregister» ist lang.
Die kurz vor Weihnachten plötzlich am Horizont aufgezogene Konfusion war sowohl bei Standards des Gegners, als auch bei eigenen Stehenden Bällen am eklatantesten zu sehen. Der FCZ hatte in Lausanne mehr Ballbesitz als der Gegner, wie so
häufig ein klares Plus in der Cornerstatistik, dazu überdurchschnittlich viele Abschlüsse, und eine gute Anzahl von Top-Offensivaktionen und Top-Defensivaktionen. Die eklatanten Nicht-Leistungen von einzelnen Spielern konnte vom Rest des Teams aber nicht kompensiert werden. Dazu kamen die abnehmenden Formkurven von Adrian Winter und Michi Frey. Die linke Seite mit Rasmus Thelander und Roberto Rodriguez war nach vorne sehr bemüht, aber in der Rückwärtsbewegung auch ziemlich anfällig.
Mit Rodriguez auf der linken Seite war der FCZ noch offensiver ausgerichtet als normalerweise. Unter diesen Voraussetzungen war nicht ganz verständlich, warum Thelander, so gut gemeint dies auch jeweils war, zusätzlich viel Risiko nach vorne nahm. Trainer Uli Forte äusserte nach dem Spiel gegenüber Züri Live: «Wenn wir nicht 100% bringen, sind wir Durchschnitt» – wobei «Durchschnitt» noch nett ausgedrückt war. Für die Zweite Halbzeit stellte Forte auf ein 4-4-2 um und wechselte Fabian Rohner für Stephen Odey ein. Der 19-jährige schnelle Offensivmann zeigte auch in seinem zweiten Super League-Einsatz eine hervorragende Leistung und stellte seinen Speed sowohl offensiv wie auch defensiv immer wieder in den Dienst einer in dieser Partie phasenweise auseinanderfallenden Mannschaft, und konnte auf diese Art und Weise mit dem Stopfen von Lücken auf dem ganzen Rasenrechteck, und seinen Offensivaktionen Schlimmeres verhindern helfen.
Gar zu seinem Super League-Début kam der 18-jährige Izer Aliu (bisher eine Challenge League-Partie und zwei Spiele im Schweizer Cup). Es ist sicherlich nicht ein Début, an das sich Aliu gerne erinnern wird, was aber nicht an seiner persönlichen Leistung lag. Im Gegenteil schaltete sich der Mittelfeldspieler ein paar Mal gut in die Angriffe ein und gab dem Spiel mehr Struktur. Ganz am Schluss liess er sich von der Lethargie einiger Mitspieler dann aber auch etwas anstecken. Leider durfte Aliu keinen Standard treten, denn in dieser Disziplin ist er zur Zeit wohl der beste Spieler im Klub.
Probleme mit dem Spiel über die Seiten / FCZ – Luzern Analysen und Spielinfos
Stürmer Stephen Odey steht zum zweiten Mal hintereinander in der Startformation und schlägt sich nach dem unglücklichen Auftritt in St. Gallen diesmal deutlich besser, nicht nur wegen seines Premièrentores, und verdient sich die Auszeichnung als Züri Live-MVP. Am anderen Ende der Skala befindet sich unter anderem Pa Modou Jagne, dessen vermeidbarer Ballverlust gegen Luzern-Verteidiger Stefan Knezevic am Ursprung des Game Winning-1:2 desselben Spielers liegt.
Vor der Partie wird Alain Nef für sein 300. Wettbewerbsspiel für den FCZ geehrt. Auf der Basis der (noch nicht ganz nachgeführten) Daten von www.dbfcz.ch hat Nef damit Fritz Künzli überholt, und liegt auf Platz 12 (erfasst sind alle Spiele ab 60-er Jahre). Vermisst auf dem Platz wird der gesperrte Michael Frey. Dieser hatte beim «Hinspiel» in der Swissporarena im August den eingewechselten Moussa Koné lanciert, welcher zu einem seiner nur zwei Vorrunden-Meisterschaftstore traf. Diesmal musste Koné in Abwesenheit Freys von Beginn weg im Zentrum agieren, fühlte sich in dieser Rolle aber nicht heimisch.
50% mehr Abschlüsse und 1300% mehr Eckbälle als der Gegner halfen nicht, das Spiel zu gewinnen. Dies trotz eines sehr spielfreudigen Roberto Rodriguez, der an mehr als der Hälfte aller Abschlüsse beteiligt war und beim Tor von Odey mit seiner direkten Weiterleitung die Luzerner Abwehr aus den Angeln hob. Die Flanken (ein Drittel durch Rodriguez) kamen zahlreich (24, höchster Meisterschaftswert in dieser Vorrunde) und meist gut in den Strafraum, fanden dort aber ausser beim zu Unrecht aberkannten Tor Konés in der 8. Minute keinen Abnehmer.
Die Besetzung der Seiten mit dem in der Zweiten Hälfte abbauenden Adrian Winter und vor allem Pa Modou Jagne zeigte sich in dieser Partie sowohl offensiv wie auch defensiv nicht als gut genug. Von den drei Einwechselspielern konnte
Fabian Rohner auf der rechten Seite bei seinem ersten Super League-Einsatz sowohl offensiv wie auch defensiv überzeugen, und fast das maximal Mögliche herausholen.
Trotz „Pa Modou-Sperren“ mit Einwürfen erfolgreich / St. Gallen – FCZ Analysen und Spielinfos
Die Erste Halbzeit gestaltet der FCZ zuletzt abwechslungsweise gut und schlecht. In St. Gallen war wieder ein guter Start in die Partie zu sehen, sogar ein sehr guter. Victor Palsson mit seinem ersten Meisterschaftstor und Adrian Winter mit einer schönen Direktabnahme nach Rodriguez-Vorarbeit konnten mit zwei der ersten Strafraumszenen die Limmatstädter früh 2:0 in Führung bringen. Kurz vor der Pause lässt der FCZ dann wie häufig in dieser Vorrunde unerklärlicherweise zu früh nach, und kassiert nach der zweiten gefährlichen Hereingabe von rechts in Folge prompt noch den Anschlusstreffer.
In der Folge profitiert das Forte-Team davon, dass St. Gallen nicht mehr richtig ins Spiel zurückfindet und dazu auch noch in entscheidenden Momenten gute Torchancen vergibt. Ex-Nationalspieler Tranquillo Barnetta kann bei den Grün-Weissen weiterhin nicht die erhoffte Leaderrolle übernehmen. Als 17-/18-jähriges Talent hatte er mehr Einfluss auf das St. Galler Spiel gehabt. Auf Zürcher Seite ist längst nicht alles Gold was glänzt. Hervorragend spielt keiner – Frey, Winter und Rodriguez sind mit Züri Live-Note „7“ die besten ihrer Mannschaft. Die Durchschnittsnote des Teams ist mit 5,0 im Vorrundenvergleich tief. Es werden insgesamt ähnlich wenig Torchancen wie bei der 1:2-Niederlage in Bern erarbeitet. Die sehr gute Effizienz (abgesehen von Startelfdébutant Stephen Odey, der zwei «hundertprozentige» vergibt) überdeckt die vielen unproduktiven Phasen im Spiel. In der Zweiten Halbzeit kommt so gut wie kein Steilpass mehr beim Adressaten an.
Schon ab der 30. Minute geht nur noch wenig nach vorne, und das Umschalten auf Defensive funktioniert in vielen Szenen schlecht. Das Mittelfeld (vor allem Torschütze Palsson) ist an diesem Tag defensiv nicht stabil genug und vorne
arbeitet Odey zu wenig mit, und lässt damit unnötige Lücken im Defensivverbund entstehen. Trotz «Pa Modou – Sperren» (O-Ton Züri Live-Experte Michael Lütscher) in Form von mobilen Plastikbanden in einem Teil der Einwurfzonen kann der FCZ nach Einwürfen von Alain Nef gleich zwei Tore zum 1:0 und 3:1 erzielen. Dies nachdem man selbst zuletzt zu viele Gegentore nach Einwürfen kassiert hatte.
In der 82. Minute kommt Sangoné Sarr für Roberto Rodriguez in die Partie. Der FCZ wechselt analog der Startformation in Bern auf ein 3-5-2 mit Palsson als «Sechser» und Rüegg sowie Sarr auf den Achterpositionen. Wenige Sekunden später erzielt Raphael Dwamena mit einer feinen Einzelleistung die Vorentscheidung zum 3:1 und salutiert anschliessend vor der Südkurve. Der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Silvan Gönitzer und Karim Haggui liessen sich in der Szene aber auch etwas gar einfach düpieren. Als dritter Mann nach Dwamena und Sarr wurde am Schluss noch Dzengis Cavusevic gegen seinen Ex-Klub St. Gallen, für den er die meisten Spiele seiner Profikarriere bestritten hat, eingewechselt, blieb in diesen wenigen Minuten aber ein Fremdkörper im Zürcher Spiel. Es sollte der letzte von nur fünf Meisterschaftseinsätzen des Slowenen in der Vorrunde 17/18 bleiben.
Super League-Neulinge Rohner und Aliu mit undankbarer Aufgabe / Lausanne – FCZ 5:1 Analyse & Highlights
Der FCZ verliert zum Abschluss der ersten Saisonhälfte zuerst im Letzigrund gegen das auswärtsschwache Luzern und gleich darauf auch noch auf der Pontaise gegen das heimschwache Lausanne. Man hatte am Lac Léman mehr Ballbesitz, mehr Abschlüsse und auch mehr Eckbälle als der Gegner, verlor aber nach dem Heimderby trotzdem zum zweiten Mal in dieser Saison mit vier Toren Differenz. Die Niederlage kam aber nicht einfach «unglücklich» zustande. Auf der einen Seite merkte man den Lausannern schon nach ihrer 0:2-Niederlage im Letzigrund vor drei Wochen den unbedingten Willen an, es das nächste Mal besser zu machen.
Auf der anderen Seite schwebte der FCZ nach den drei Siegen in Folge gegen Lausanne, Thun und St. Gallen in einem emotionalen Hoch. Was vielleicht etwas überdeckte, dass das Letzigrund-Team in allen drei Partien jeweils nur eine Halbzeit gut gespielt, und trotzdem als Sieger vom Platz gegangen war. Dies verleitete gegen die jungen Luzerner und offensiv aufgestellten Lausanner zu einer leichten Nonchalance im Auftritt, welche jeweils sofort bestraft wurde. Typisch dafür die Szenen in der Anfangsphase auf der Pontaise, als zuerst Odey und dann vor dem 0:1 Winter im Mittelfeld zaubern wollten und den Ball elegant für einen (imaginären) Mitspieler durchliessen – worauf der Gegner in Ballbesitz kam.
Es wurde hier an dieser Stelle schon häufig postuliert: die bisherige Defensivstärke und damit auch Tabellenplatzierung hatte der FCZ zu einem grossen Teil der defensiv starken vordersten Reihe zu verdanken. Michael Freys unermüdliche Arbeit unterstützt von einem ebenfalls lauffreudigen Roberto Rodriguez liess viele gegnerische Angriffe schon früh versanden und sorgte für Ballgewinnne in der gegnerischen Hälfte. Einen einzelnen defensiv etwas schwächeren Stürmer wie beispielsweise Raphael Dwamena konnte man sich neben diesen zwei in der vorderen Reihe leisten. Aber mit Odey, Dwamena und einem an diesem Tag weit von seiner Bestform entfernten Frey war in Lausanne der vorderste Zürcher Schutzwall löchrig wie Emmentaler.
Nicht dienlich war dann natürlich, dass im 3-4-3 auf der Seite zusätzlich Rodriguez in defensiver Hinsicht nur beschränkt auf Super League-Niveau bestehen kann, und Winter ganz entgegen den Erwartungen aufgrund seines Familiennamens wie bereits letzte Saison gegen die Winterpause hin abbaute. Auch hinten stimmte es nicht: der immer wieder etwas zu Leichtsinn neigende Bangura legte einen seiner schlechtesten Auftritte im FCZ-Dress hin, Nef stiess (genauso wie im Mittelfeld Palsson) an seine Grenzen, und Thelander baute ähnlich wie Winter in den letzten Wochen deutlich ab. Es gab in der Hintermannschaft offenbar viel Kommunikationsbedarf, was die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche verhinderte. In defensiver Hinsicht erreichten auf der Pontaise von der Startformation nur Vanins und Rüegg einigermassen Normalform. In der Zweiten Halbzeit konnte dann der eingewechselte Rohner sowohl rechts wie auch links und in der Mitte Löcher stopfen und schlimmeres verhindern.
Fabian Rohner (19) und Izer Aliu (18) werden in Zukunft nicht mit übermässiger Freude an ihre ersten Einsätze in der Super League zurückdenken. Rohner war in der Rückrunde 16/17 zu fünf Einsätzen in der Challenge League gekommen, und gab beim 0:2 gegen den FC Wil mitten in einem von der Aufstiegsfeier gezeichneten Team in einem sehr undankbaren Moment sein Startelfdébut. Ähnlich auch in den letzten beiden Partien dieser Vorrunde in der Super League, als die Luft bei den Mitspielern bereits draussen war. Trotz diesen erschwerten Bedingungen vermochte der schnelle Offensivspieler bei seinen Teileinsätzen gegen Luzern und in Lausanne vollauf zu überzeugen mit präzisen, scharfen Anspielen an die Strafraumgrenze, mehreren herausgeholten Eckbällen (unter anderem demjenigen zum einzigen Zürcher Tor des Nachmittags auf der Pontaise) und mehreren erfolgreichen Defensivaktionen. Der in Lausanne eingewechselte Izer Aliu vermochte zu Beginn seines 32-minütigen Einsatzes etwas mehr Struktur ins Zürcher Spiel zu bringen, liess sich gegen Ende dann aber auch von der um sich greifenden Lethargie der Nebenleute anstecken. Schade war, dass er nicht den einen oder anderen Standard treten durfte, denn in dieser Disziplin ist Aliu der zur Zeit wohl beste Spieler im Klub.
In den letzten neun Partien gegen Super League-Teams ging der FCZ nur in St. Gallen mit einem Vorsprung in die Pause. In Lausanne war die Partie zur Halbzeit sogar schon entschieden. Uli Forte wechselte auf ein 4-4-2, um schlimmeres zu verhindern. Aufgrund der schwindenden Kräfte Winters und der defensiven Naivität von Rodriguez brauchte es auf beiden Seiten personelle Verstärkung. Mit den Duos Winter (Aussenverteidiger) / Rohner sowie Thelander / Rodriguez konnte man auch dank nicht mehr alles nach vorne werfenden Lausannern die Zweite Halbzeit resultatmässig ausgeglichen gestalten.
In der Offensiven Phase fehlte dem FCZ am und im gegnerischen Strafraum die Zielstrebigkeit, der Wille, unbedingt ein Tor erzielen zu wollen. Dwamena und Frey liessen in den Anfangsminuten gute Abschlusschancen wie Sand durch die Finger rinnen, als ob der Erfolg nur eine Frage der Zeit wäre. Raphael Dwamena weigert sich zudem weiterhin standhaft, seinen rechten Fuss zu benutzen, auch in Situationen, wo dies die deutlich bessere Variante wäre. So gibt er immer wieder gute Positionen zum Torabschluss oder zur Torvorlage unnötig preis. Dies ist nicht nur nicht Premier League-, sondern auch nicht Super League-würdig. Stephen Odey hat zuletzt einige gute Ansätze gezeigt, agiert aber ebenso häufig noch zu naiv für europäischen Profifussball. Moussa Konés Auftritte gleichen einer immerwährenden Achterbahn. Dazu kommt, dass die grossgewachsenen Innenverteidiger Thelander und Nef bei den teilweise durchaus gut getretenen Standards und Flanken im gegnerischen Strafraum zuletzt fast immer das richtige Timing vermissen liessen.
Lausanne-Sport – FCZ 5:1 (4:0)
Tore: 5. Kololli (Margiotta) 1:0, 33. Zarate (Geissmann) 2:0, 37. Campo (Margiotta) 3:0, 41. Margiotta (Kololli) 4:0 ; 53. Kololli (Maccoppi) 5:0, 57. Winter (Rodriguez) 5:1.
Lausanne-Sport: Castella; Marin, Rochat, Monteiro; Geissmann, Campo (90.+1 Asslani), Maccoppi, Pasche; Zarate (67. Gétaz), Kololli; Margiotta (78. Torres).
FC Zürich (1. Hz): Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter, Rüegg, Palsson, Rodriguez; Dwamena, Frey, Odey.
FC Zürich (2. Hz): Vanins; Winter, Nef, Bangura, Thelander; Rohner, Rüegg (58. Aliu), Palsson, Rodriguez; Dwamena, Frey (67. Koné).
Rodriguez, Palsson und Forte nach der 1:5-Niederlage in Lausanne
„Ohne Boardingkarte nach Lausanne“: Vorschau zum Final 2017
Lausanne ist das Team in der Super League, welches seine Spielweise mitten in der Vorrunde beinahe um 180 Grad gedreht hat. Nach sechs sieglosen Spielen mit nur zwei Punkten und 16 Gegentoren zum Saisonstart war der 2:1-Auswärtssieg am 9. September in Basel ein Befreiungsschlag. Diesem vorausgegangen war ein Sprung über den eigenen Schatten von Trainer Fabio Celestini – er liess sein zuvor mit viel Risiko nach vorne stürmendes Team nun so tief stehen wie keine andere Mannschaft der Liga – ein Wandel vom einen Extrem ins Andere. Mittlerweile hat gemäss dem Online-Portal sport.ch keine Mannschaft der Liga so viele Punkte nach einem Rückstand geholt, wie Lausanne (15).
Ob gegen YB, Thun, St. Gallen oder Luzern – der FCZ hatte zuletzt immer wieder Probleme mit zu wenig schnellem und konsequentem Umschalten von Offensive auf Defensive bei Ballverlust. Trotzdem konnten in den ersten beiden Partien gegen die Kontermannschaft Lausanne vier Punkte gewonnen werden. Von den letzten 13 Direktbegegnungen haben die Waadtländer gegen den FCZ nur eine gewinnen können. Während die Blau-weissen vom Vierwaldstättersee so etwas wie der Angstgegner des Letzigrund-Teams ist, waren die Blau-weissen vom Lac Léman in den letzten Jahren eher das Gegenteil davon gewesen.
Mit einem Sieg auf der Pontaise könnte das erste Halbjahr zurück in der Super League hervorragend abgeschlossen werden. Optimistisch stimmt die spielerische Steigerung der Mannschaft in den letzten Partien und die Aufwärtstendenz bei Stürmern wie Raphael Dwamena und Stephen Odey. Ausserdem kehrt der aktuell wohl wichtigste Feldspieler, Michael Frey, von seiner Sperre zurück. Dafür fehlt diesmal der in St. Gallen eingewechselte Sangoné Sarr gesperrt, und Pa Modou ist aus Verletzungsgründen nicht dabei. Pa Modou wurde auf seiner Position im linken Couloir in dieser Vorrunde bei Abwesenheit von Kay Voser oder Cédric Brunner ersetzt, die dritte Option wäre der im Cup in Bassersdorf und Chippis von Beginn weg eingesetzte Maren Haile-Selassie.
Die letzte Direktbegegnung mit Lausanne im Letzigrund ist erst gerade drei Wochen her. «Da haben wir es gut gemacht und Lausanne praktisch über 90 Minuten im Griff gehabt – abgesehen von einem gefährlichen Konter nach einem eigenen Eckball» resümiert Trainer Uli Forte vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres gegenüber Züri Live. Sein Team erlebt Forte diese Woche als topmotiviert für den «Rückrundenstart» in Lausanne. «Wir dürfen auf keinen Fall die Koffer gepackt und die Boarding-Karte schon dabei haben, wenn wir nach Lausanne fahren. 28 oder 31 Punkte zur Winterpause macht einen grossen Unterschied».
