Julia Stierli zurück für den Knüller gegen Ajax / Champions league Playoff in der Züri Live-Vorschau
Champions League im Letzigrund! Die FCZ Frauen treffen im Hinspiel der “Playoffs“ auf Ajax aus den Niederlanden. Die Partie entspricht einem 1/16-Final, da sich der Sieger für die Gruppenphase der besten 16 Teams Europas qualifiziert. Der FC Zürich hat sich mit einem 3:1-Sieg gegen Birkirkara (Malta) in diese Runde vorgearbeitet. Während Birkirkara für einen “1/32-Final“ ein eher einfaches Los dargestellt hatte, hat man nun mit Ajax den schwerstmöglichen Gegner auf dem „Champions Path“ zugelost erhalten. Dies bestätigt FCZ-Trainerin Jacqueline Dünker im Vorschau-Gespräch mit Züri Live. Allerdings meint sie gleichzeitig selbstbewusst: „Auch Ajax hätte sich sicherlich einen einfacheren Gegner gewünscht“.
Spitse führt die Niederländischen Meisterinnen an
Favorit ist in diesem Duell der Niederländische Meister rund um Captain Sherida Spitse. Spitse (33 Jahre) ist als Europameisterin 2017 und mit 223 (!) Länderspielen eine der renommiertesten holländischen Fussballspielerinnen aller Zeiten. Spitse konnte sich in den Farben des damaligen Norwegischen Meisters Lilleström vor acht Jahren im 1/16-Final Rückspiel in einem dramatischen 1:1 nach Verlängerung gegen den FCZ im Letzigrund durchsetzen. Fabienne Humm hatte damals mit einem Treffer in der 88. Minute nach dem Auswärts-0:1 die Verlängerung erzwungen. Abgesehen von Spitse ist nur noch Flügelspielerin Tiny Hoekstra (27) über 25 Jahre alt. Die 16-jährige Lily Yohannes ist drauf und dran, sich im Mittelfeld einen Stammplatz zu erkämpfen. Sie ist Amerikanerin von Nationalität, aber wie alle anderen Ajax-Spielerinnen in den Niederlanden aufgewachsen. Die Niederländerinnen spielen einen gepflegten Fussball und sind speziell mit Flanken gefährlich. FCZ-Coach Jacqueline Dünker lobt ihre Kompaktheit. Mittelstürmerin Romée Leuchter schiesst im Schnitt pro Wettbewerbsspiel ein Tor. Im Europacup konnte das Team von Trainerin Suzanne Bakker zuletzt überzeugen. Letzte Saison setzte es sich gegen Kristianstads (Schweden) und das deutsche Spitzenteam Eintracht Frankfurt durch und scheiterte nur knapp an Arsenal. Diese Saison kam Ajax gegen das nicht zu unterschätzende Dinamo Minsk deutlich mit 3:0 weiter.

Der FCZ ist in der Meisterschaft mit vier Siegen gegen Aarau, Thun, GC und Basel, einem 1:1 gegen St Gallen sowie zuletzt einer 1:3-Niederlage in Bern gegen YB gestartet. Nach der Englischen Woche sprach die in dieser Partie zu einem Teileinsatz kommende Sanja Kovacevic im Interview davon, dass das Team „mit dem Kopf nicht bei der Sache“ gewesen sei. Es lag aber sicherlich nicht alleine daran. YB zeigt weiter eine positive Tendenz und ist nicht zu unterschätzen. Die Bernerinnen haben schon seit Jahren mit dem FCZ zusammen die beste Nachwuchsentwicklung und können diese Saison auf einzelne zusätzliche Verstärkungsspielerinnen zählen. Ausserdem spielte den Zürcherinnen eine hanebüchene Schiedsrichterentscheidung nicht in die Karten, als die in der Anfangsphase dieser Saison auf der Innenverteidigerposition aushelfende Flügelspielerin Naomi Mégroz Gegenspielerin Strode beim Stand von 1:2 im eigenen Strafraum nur leicht rempelte und dafür einen Penalty und zusätzlich direkt Rot kassierte. Jacqueline Dünker tönt im Gespräch mit Züri Live an, dass die angeschlagen in die Saison startende Nationalspielerin Julia Stierli gegen Ajax wohl in die Startformation zurückkehren und Mégroz möglicherweise auf ihrer favorisierten Aussenposition antreten können wird.
FCZ noch im Aufbau, aber wieder mit Stierli
Diese Verstärkung ist gegen eine über den Sommer weitgehend zusammengebliebene holländische Mannschaft dringend notwendig. Denn das Team ist aktuell noch ein gutes Stück von der Qualität und Form der Mannschaft entfernt, die Anfang Juni mit begeisterndem Fussball im Meisterschaftsfinal Servette schlagen konnte. Seraina Friedli (zu Anderlecht), Marie Höbinger (Liverpool), Nadine Riesen (Eintracht Frankfurt), Laura Vetterlein (Co-Trainerin Wolfsburg) und Irina Pando (Karriereende) fehlen der Mannschaft mit ihrer Qualität, Konstanz und Erfahrung. Speziell das Zürcher Mittelfeld ist eine Baustelle. Es fehlt dort eine defensiv solide Spielerin, auch weil Marion Rey auf der Rechtsverteidigerposition aushelfen muss. Die jungen deutschen Neuzugänge Schuster, Baraniak und Bücher müssen sich erst langsam etablieren. Fabienne Humm agiert vermehrt etwas zurückgezogen auf einer Zehnerposition und lässt die Vorarlbergerin Viktoria Pinther ins Pressing gehen. Das hohe Angreifen der Gegnerinnen scheint diese Saison noch mehr zelebriert zu werden als in der letzten Spielzeit. Positiv hervorzuheben ist, dass vorne viele Akteurinnen für Tore gut sein können: neben Humm treffen auch Pinther, Egli, Piubel, Pilgrim und als Distanzschützin Romy Baraniak regelmässig. Ausserdem hat der FCZ mehr Spielerinnen mit A-Nationalteam-Erfahrung in seinen Reihen als Ajax. Man darf gespannt sein, wie die Mannschaft sich gegen das starke aber für die FCZ Frauen durchaus in Reichweite liegende Ajax präsentieren wird. Die beiden Playoff-Partien sind wohl die aufregendsten Begegnungen des Jahres.

Geradezu erbärmlich ist das Medieninteresse vor diesem möglicherweise hochkarätigsten Spiel des Jahres im Schweizer Frauenfussball (das Nationalteam trägt nur Freundschaftspartien aus). Bei der “Pressekonferenz“ war einzig Züri Live anwesend. Das Spiel überträgt neben Züri Live (ab 19:50 live aus dem Letzigrund) nicht etwa SRF, sondern es springt einmal mehr im Schweizer Frauenfussball abseits.ch in die Bresche. Es gibt auf SRF und auch sonst nirgends eine echte Vorschau zum Spiel. Züri Live wird übrigens auch das Rückspiel in einer Woche (Mittwoch, 18.10., 19:00) direkt aus dem Stadion „De Toekomst“ aus Amsterdam übertragen.
Jacqueline Dünker vor dem Champions League-Knüller gegen Ajax: „Wir bleiben unserer Linie treu“
FCZ – Winterthur live ab 17:45
Warum Spielweise und Ausrichtung des neuen FCW dem FC Zürich entgegenkommt / FCZ – Winterthur VORSCHAU
Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)
Im ersten Kantonsderby der Saison 23/24 trifft der FCZ im Letzigrund auf den FC Winterthur. Neben dem Match und der Stimmung auf den Rängen bietet die neue Spielunterlage ein weiteres Spannungselement. Vor der Partie wird dem vor zwei Wochen verstorbenen ehemaligen FCZ-Vizepräsidenten Guido Honegger gedacht. Der FCZ und Winterthur, obwohl von der Gründungszeit her Schwesterklubs unter anderem aufgrund des in Winterthur geborenen FCZ-Mitgründers und ersten Captains Hans Gamper, haben in der Folge auf Wettbewerbsebene verhältnismässig selten gegeneinander gespielt. Dafür gab es viele Freundschaftsbegegnungen. In Wettbewerbsspielen hat der FCZ letztmals im Jahre 1989 verloren – mit 3:5 in der damaligen Nationalliga B.
Viele Tore, wenig Ballbesitz, unterschiedliche Gründe
Im Letzigrund treffen die beiden mit je 19 Toren offensiv stärksten Mannschaften der Super League aufeinander. Beide haben also mehr als zwei Tore pro Spiel erzielt: eine ganz andere Voraussetzung als noch letzte Saison, als die Duelle gegen Bruno Berners FC Winterthur jeweils von einem FCW-Abwehrbollwerk geprägt waren. Dieses lauerte auf die zwei oder drei guten Konterchancen pro Spiel, in welchen dann jeweils wie auf ein Signal fünf oder sechs Mann blitzschnell nach vorne preschten, und den Gegner mit hohem Tempo und Überzahl überrumpeln konnten. Interessant ist, dass sowohl FCW wie FCZ wenig Ballbesitz haben: nur Yverdon und GC haben den Ball noch weniger in den eigenen Füssen. Die Gründe für den tiefen Ballbesitz sind dabei aber unterschiedlich. Bei Winterthur liegt es eher am Verhalten im Spiel ohne Ball, in welchem man sich wie letzte Saison weiterhin mehrheitlich in die eigene Platzhälfte zurückzieht und dort den Gegner erwartet. Beim hoch pressenden FCZ liegt es hingegen eher am Spiel mit Ball – durch das schnelle, direkte Spiel nach vorne sucht man rasch den Abschluss und hat deshalb nicht lange den Ball.
Die offensive Team-Statistik wirkt sich auf die individuellen Statistiken aus. Antonio Marchesano, Jonathan Okita und Matteo Di Giusto gehören zusammen mit dem Servettien Chris Bedia mit je sechs Punkten zu den aktuellen Liga-Topskorern. Okita ist mit Bedia der Toptorschütze (5), Di Giusto mit Renato Steffen der Top-Assistgeber (3). In der Statistik “Assists pro 90 Minuten“ liegt Di Giusto mit 0,5 ligaweit knapp vor Marchesano (0,48) und Fabian Rohner (0,45). Di Giusto besetzt einen weiteren Liga-Bestwert indem er 63,16% seiner Abschlüsse aufs gegnerische Tor bringt. Marchesano ist in dieser Wertung auf dem 5. Platz. Neben Di Giusto stammen mit Sayfallah Ltaief und Nishan Burkart weitere FCW-Offensivasse aus dem FCZ-Nachwuchs. Kaum ein Spieler der Liga läuft so viel mit Ball und sucht so häufig die eins gegen eins-Situation wie Ltaief. Für den schnellen Burkart sind Auftritte in Zürich nicht zuletzt auch deshalb immer etwas besonderes, weil sein Vater Stefan als langjähriger Schweizer Top-Sprinter im alten Letzigrund viele wichtige Rennen gelaufen ist. Auf Zürcher Seite haben Leistungsträger Antonio Marchesano und Geburtstagskind Lindrit Kamberi beide früher mal beim FC Winterthur gespielt. Während die Winterthurer Vorderreihe vor allem mit Ball am Fuss viel in die Duelle geht, haben beim FCZ Antonio Marchesano und Fabian Rohner ligaweite Bestwerte, wenn es um kluge und entscheidende Zuspiele in der Angriffszone geht.
Gegen den FCW muss man im Spiel ohne Ball immer aktiv bleiben
Die Defensivstatistik ist aktuell der grosse Unterschied zwischen FCZ und FCW. Während der FC Zürich sich bezüglich Gegentore pro Spiel im Vergleich zu letzter Saison stark gesteigert hat, wurde Winterthur in diesem Bereich sogar noch etwas schlechter. Die Eulachstädter treten nicht mehr so aggressiv wie letzte Saison auf, wo in Bezug auf den Energiehaushalt ein grosser Fokus auf dem Spiel ohne Ball lag. Vor allem aber ist der FCW im eigenen Strafraum sehr anfällig auf hohe Bälle geworden. Personell kann dies festgemacht werden am Wechsel vom grossgewachsenen Roy Gelmi (noch ohne Einsatz in dieser Saison) zum spielerisch besseren Basil Stillhart, der neben Captain Granit Lekaj gesetzt ist. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Lekaj werden wohl Schmid und Stillhart im Zentrum verteidigen. Schmid bringt zwar eine gewisse Grösse mit, ist aber aufgrund eher kleiner “Wasserverdrängung“ im Offensivkopfball besser als defensiv. Mit dem Ballträger Jankewitz und Spielmacher Zuffi hat der FCW das Zentrum verstärkt, aber auch diese Aussage bezieht sich nur auf die offensive Phase. Dies alles kommt dem FCZ gelegen, der diese Saison offensiv sehr kopfballstark ist. Nikola Katic und Jonathan Okita beispielsweise haben beide als einzige Spieler der Liga schon zwei Kopfballtore erzielt.
Der FC Winterthur ist auch ausserhalb des eigenen Strafraumes in der Luft nicht besonders stark. Dies gilt auch für die grossgewachsene Sturmspitze Aldin Turkes, der zwar bei hohen Bällen von seinen Mitspielern immer wieder gesucht wird, aber die meisten Luftduelle verliert. Ausserdem scheint Winterthur nicht besonders Pressing-resistent zu sein. Der neue FCW-Torhüter Marvin Keller ist zudem bei all seinen sonstigen Qualitäten etwas anfällig auf platzierte Weitschüsse, was ebenfalls eine FCZ-Stärke ist. Samuel Ballet und Alexandre Jankewitz sind aktuell die meistgefoulten Spieler der Liga. Einerseits liegt dies an ihrer Schnelligkeit und Beweglichkeit, aber genauso wie Di Giusto oder Ltaief lassen sie sich in Zweikämpfen häufig auch im richtigen Moment fallen, so dass es wie ein Foul aussieht – zum Beispiel wenn der Gegenspieler grätscht und dabei den Ball trifft. Dies bringt ihrem Team immer wieder willkommene Entlastung. Wie erzielt der FC Winterthur seine Tore? Vorwiegend durch Doppelpässe und eins gegen eins-Duelle auf der Seite mit anschliessend flachen oder halbhohen Hereingaben in den Strafraum, wo jeweils eine hohe Präsenz hergestellt wird. Genutzt werden dabei jeweils Situationen, in welchen sich der Gegner statisch auf seine Positionen zurückgezogen hat. Der Vorteil des Bewegung aufnehmenden Angreifers, der in der Situation das Heft des Handelns in der Hand hat, wird dabei über die Seiten gegen einen aus dem Stand reagieren müssenden Gegner genutzt. Der FCZ muss also gegen Winterthur schauen, dass er auch im Spiel ohne Ball ständig in Bewegung bleibt und Druck macht, was er zuletzt speziell in Luzern gut getan hat.
Winterthur als FC Thun 2.0?
In mancher Hinsicht erinnert der heutige FC Winterthur an den früheren FC Thun. Man hat ein ausgeglichenes Kader mit fast ausschliesslich Schweizer Spielern, die alle schon etwas Erfahrung mitbringen. Winterthur hat im ganzen Kader nur drei ausländische Spieler. Linksverteidiger Souleymane Diaby ist vor zwei Jahren aus der Elfenbeinküste zum FCW gekommen. Routinier und Ergänzungsspieler Samir Ramizi lebt und spielt schon elf Jahre in der Schweiz. Und der Österreicher Markus Kuster ist seit der Ankunft von Marvin Keller Ersatz. Durch das mittlerweile breite und ausgeglichene Kader an gestandenen Spielern haben vor dem Durchbruch stehende Talente wie Noë Holenstein, Carmine Chiappetta oder Loïc Lüthi einen sehr schweren Stand – wie früher die Talente beim FC Thun. Im Unterschied zu Winterthur war Thun allerdings jeweils eine Mannschaft mit viel Ballbesitz gewesen.

Kehrt beim FCZ Adrian Guerrero in die Startformation zurück? Oder kommt nochmal Rodrigo Conceição von Beginn weg zum Handkuss, der sich zuletzt von tiefem Niveau aus gesteigert hat, speziell in den offensiven eins gegen eins-Duellen? Und kann diesmal Fabio Daprelà 90 Minuten durchhalten?

Luzern – FCZ 1:4
Taktisch interessantes Spitzenspiel am Pilatus / Luzern – FCZ VORSCHAU
Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)
Luzern gegen FCZ ist das Spitzenspiel der 9. Runde: einer der beiden Kontrahenten könnte das erste Saisonviertel als Tabellenführer abschliessen (auch wenn 9 von 38 Runden nicht mehr exakt ein Viertel sind). Luzern hätte bei einem durchaus möglichen Auswärtssieg in Basel am Donnerstag bereits die Tabellenspitze übernehmen können. Der FCZ hat den Vorteil von zwei Tagen mehr Vorbereitung im Hinblick auf das Duell am Pilatus auf seiner Seite. Die Ergebnisse der Direktbegegnungen zwischen den zwei heutigen Kontrahenten sind in den letzten Jahren ausgeglichen. Die letzte Begegnung hat der FCZ in Luzern 1:4 verloren. Damals waren beide Teams besser, wenn sie tief standen und schnelle, erfolgreiche Konter fuhren. Luzern machte genau das, und konterte den mit der hintersten Reihe hoch an der Mittellinie stehenden FCZ aus, weil der mittelschnelle Sorgic mehr Speed hatte, als die nochmal deutlich langsameren Katic und Co..
Ex-Captain Jashari zwischen Genie und Wahnsinn
Beide Teams haben sich seither weiterentwickelt. Luzern hat mit Nicolas Haas einen Stammspieler im Mittelfeld hinzubekommen, so dass für Nicky Beloko mittlerweile nicht mehr in jedem Spiel ein Platz bleibt. Ungewöhnlicherweise hat Luzern-Coach Frick die taktische Formation und auch teilweise die Spielweise zuletzt überdurchschnittlich variiert. Beim 1:1 beim FCB hatte Luzern das Spiel weitgehend dominiert mit ihrer bewährten und durch Nicolas Haas verstärkten Raute, so dass auch Beloko in der Startformation dabei sein konnte. Vom klassischen Sturm-Dreizack Okou – Ademi – Spadanuda, in welchen vor der Saison grosse Hoffnungen gelegt wurden, ist Frick vorläufig abgekommen. Okou und noch mehr Spadanuda haben sich noch nicht etablieren können.
Eigengewächs Lars Villiger ist der Stürmer Nr. 1 – nicht nur im Klub, sondern auch in der U21-Nationalmannschaft. Kemal Ademi kommt in der Regel als Einwechselspieler herein und bringt ebenfalls Torgefährlichkeit mit. Ex-Captain Ardon Jashari irrlichtert zwischen Genie und Wahnsinn. Er ist in der Regel in die besten Offensivaktionen, aber auch in die haarsträubendsten Fehler direkt involviert. Seit etwa einem halben Jahr agiert der junge Mittelfeldspieler bei weitem nicht mehr so solide und konstant wie zuvor: für den jeweiligen Gegner eine Schwachstelle, die es auszunutzen gilt. Beim 3:2-Heimsieg gegen Lugano bildete Jashari mit Beloko die Doppel-6. Dorn und Kadak waren im 4-2-3-1 auf den Flügelpositionen aufgestellt, konzentrierten sich aber vor allem darauf, die Passwege durch die Mitte zuzustellen, so dass Lugano gegen einen zentralen Luzerner Mittelfeld-Fünferblock wohl oder übel aussenherum spielen musste.

Credo der Konstanz und sich verbessernde Personalsituation beim FCZ
Gegen das ebenfalls vorwiegend zentral durch die Mitte angreifende Servette wurde der kompakte Zentrumsblock Luzerns mit sowohl in Abwehr wie auch Mittelfeld je drei Mann in einer Reihe im Zentrum nach hinten verschoben: es resultierte ein etwas glücklicher 2:0-Heimsieg. Der Zentrale Innenverteidiger Simani agierte dabei situationsbedingt jeweils hybrid gleichzeitig auch als “Sechser“ zwischen den beiden dann auf die Achterposition switchenden Jashari und Haas. Dieses System hat sich zuletzt in Windeseile in der Schweiz etabliert und wird von SFV- und verschiedenen Klubteams immer häufiger angewendet.
Über den FCZ gibt es diese Saison wie so häufig deutlich weniger zu schreiben, als über den Gegner, denn Coach Henriksen beherzigt das Credo der Konstanz . Noch unklar ist wohl, ob Daprelà wieder in der Startaufstellung steht. Ein Einsatz über rund 60 Minuten ist wohl wieder die wahrscheinlichste Variante. Luzern hat aktuell mehr Kadertiefe als der FCZ. Bei diesem hat sich aber trotz des Ausfalls Bledian Krasniqis die Situation zuletzt etwas verbessert. Beim Derby waren die eingewechselten Marchesano und Rohner für das Game Winning Goal verantwortlich. Oko-Flex und Conceição werden langsam, aber sicher solider. Das Gleiche lässt sich von Abwehralternative Wallner sagen.
