Aufstiegssaison im Rückblick: FCZ – Wohlen 3:0 zur Aufstiegsfeier

Trotz einem durchzogenen Auftritt konnte der FCZ die erfolgreiche Aufstiegssaison mit einem 3:0 gegen den FC Wohlen abschliessen und schoss damit in den vier Begegnungen gegen die Freiämter vier Tore pro Match.

Einzelne Highlights wie das schön herausgespielte 1:0 durch den abtretenden Oliver Buff, der dieses Tor unbedingt wollte, der direkt verwandelte Corner von Antonio Marchesano (dank gütiger Mithilfe von Wohlen-Keeper Joël Kiassumbua) und die Feierlichkeiten rund um die zurücktretende FCZ-Legende Hermann Burgermeister und den Challenge League-Titel (FCZ Museumsleiter Saro Pepe begeistert: „Diesen Pokal hatten wir noch nie!“) übertünchten ein typisches Kehrausspiel, welches bei weitem nicht an das von Trainer Uli Forte an der Generalversammlung versprochene „Super League-Zeichen“ herankam, und wo Florian Stahel (wechselt zurück in den Stammklub zur FCZ Reserve) bester Mann auf dem Platz war und anschliessend als Erster in die Südkurve ging.

Einzelne Spieler sträubten sich allerdings gegen die Kehrausstimmung und wollten unbedingt einen Top-Saisonabschluss hinlegen. Neben Flo Stahel war dies vor allem Marco Schönbächler, der gerade auf das Ende der Saison hin immer besser in die Gänge gekommen ist und für den die Sommerpause im falschen Moment zu kommen scheint. Waren zuvor während der ganzen Saison jeweils nur einzelne Funken des „alten“ Schönbi zu sehen gewesen, begann im Mai das Feuer langsam wieder zu brennen an. Vor allem die Spielfreude gegen Wohlen war erfrischend und lässt für die kommende Saison hoffen.

1706-fcz-wohlen-performanceSchönbi ging gegen Wohlen mit einem Seitfallzieher in den Abschluss, war an der Hälfte der 20 Torchancen beteiligt, kam in der Vorbereitung des 3:0 im Mittelfeld gut dem Ball entgegen und leitete diesen auf Rodriguez weiter, und hatte insgesamt neun Top-Aktionen, davon vier defensive!

1706-fcz-wohlen-stats

FCZ – Wohlen  3:0 (1:0)

Tore: 10. Buff (Koné) 1:0; 84. Marchesano 2:0, 87. Dwamena (Kempter) 3:0.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser (53. Kempter); Winter, Rüegg, Marchesano, Schönbächler; Buff (63. Rodriguez), Koné (53. Dwamena).

Wohlen: Kiassumbua; Loosli, Stahel, Schmid; Von Niederhäusern, Muslin (81. Giampà), Kamber; Seferi (60. Marjanovic), Castroman; Tadic (81. Dangubic), Schultz.

alptraum-choreo-1706-suedkurve

fcz-wohlen-1706-stadionrund

1607-alle-fuer-de-fcz-banner

1607-letzigrund-kinderwagen-1

 

 

Zuschaueranalyse: Spiele mit Derbycharakter am populärsten im Letzigrund

Zum Saisonabschluss gegen den FC Wohlen gibt es im Letzigrund nochmal eine schöne Kulisse von über 10’000 Zuschauern. Trainer Uli Forte will mit der stärkstmöglichen Mannschaft antreten.

fcz-zuschauer-1617-nach-gegner-prominenz9’423 Zuschauer kamen bis vor dem letzten Heimspiel in dieser Saison im Schnitt in den Letzigrund, deutlich mehr als letzte Saison in der Super League (8’701). Um noch über die 10’000-Marke zu kommen, bräuchte es beim abschliessenden Heimspiel gegen Wohlen 20’000 Fans im 26’000 Zuschauer fassenden Letzigrund, was eher unrealistisch bleiben wird.

fcz-zuschauer-1617-nach-gegner-herkunftWas waren überhaupt in dieser Saison die Faktoren für mehr oder weniger Zuschauerzuspruch im Letzi? Züri Live hat die Daten analysiert und dabei herausgefunden, dass der „Derby-Charakter“ die grösste Rolle gespielt hat. Bei Gegnern aus dem Umkreis von Zürich (Winterthur, Wohlen, Aarau, Schaffhausen, Wil) kamen deutlich mehr Zuschauer, als bei Kontrahenten aus anderen Regionen der Schweiz.

zuschauer-fcz-heimspiele-1617-nach-gegner-tabelleTraditionsteams wie Servette, Xamax oder Aarau zogen kaum mehr Zuschauer an, als in Bezug auf sportliche Erfolge in der Geschichte „graue Mäuse“ wie Le Mont, Wohlen oder Schaffhausen – am meisten Fans kamen bei der dazwischenliegenden „Cervelat Prominenz“ aus Winterthur, Wil und Chiasso. Auch kamen mehr Zuschauer gegen Teams aus dem (zum Zeitpunkt des Spiels) Mittelfeld der Tabelle, als gegen Spitzenteams (da letzteres wiederum meist Xamax und Servette waren).

fcz-zuschauer-1617-nach-anstosszeitenWas die Anspielzeiten betrifft, kamen erstaunlicherweise mehr Zuschauer zu den Spielen am Montag- und Mittwochabend, als am Wochenende. Dies obwohl die unterschiedlichsten Teams von Le Mont bis Winterthur Montags begrüsst wurden.

cl-teams-heimfans-fcz-1617Die anderen Klubs der Liga empfingen zu den Heimspielen gegen den FCZ zwei- bis viermal mehr Zuschauer, als zu ihren anderen Heimspielen. Mit Faktor 4,3 am meisten vom FCZ-Gastspiel profitierte Wil, am „wenigsten“ mit Faktor 1,9 Aarau. Die Aussage in einem NZZ-Artikel von gestern, dass wegen der kurzen Distanz der FCZ nur den Stadien von Winterthur und Schaffhausen bedeutend mehr Zuschauer gebracht und die drei Zugstunden Distanz nach Baulmes oder Chiasso „die Begeisterung der Zürcher Fans gemindert haben mag“, ist also bei mehr als doppelt so vielen Zuschauern zu den FCZ-Gastspielen an diesen Spielorten natürlich falsch. Um zu diesem Punkt Aussagen zu treffen, liebe NZZ, müsste man entweder die richtigen Zahlen vergleichen – oder einfach mal kurz die Bilder aus Baulmes oder Chiasso betrachten:

suedkurve-in-chiasso-april-2017

img_4434

Mental und taktisch bereit: Schaffhausen – FCZ Spielbericht und Highlights

Der Kulisse und dem Wetter angemessen waren bei Schaffhausen – FCZ beide Mannschaften gut auf den Spitzenkampf Rückrundenleader gegen Gesamtleader eingestellt. Schaffhausen hatte sich sichtlich viel vorgenommen, und versuchte mit Pressing und schnellem Direktspiel, die FCZ-Defensive zu knacken. Luca Tranquilli traf nach drei Minuten mit einer Diagonalhereingabe den Pfosten. Das Spiel lief aber von Beginn weg für den FCZ. Schönbächler und Cavusevic waren an den Angriffen über rechts zum 1:0 (1.) und 2:0 (13.) beteiligt. Es war wieder einmal ein Tag, wo das Letzigrund-Team mit Effizienz glänzte. Eine Effizienz, die allerdings nicht auf Zufall basierte, sondern auf einer guten mentalen Verfassung. Dies ist allerdings auch wichtig. Denn für die Super League ist das Fundament beim FCZ Stand heute noch nicht stabil genug. Und wenn man die Spiele in Schaffhausen und gegen Wohlen bereits dazu nutzen kann, dieses Fundament weiter aufzubauen: um so besser….

Mit der Umstellung auf Dreierabwehr gaben Uli Forte und Sandro Chieffo ihrem Team zudem für den Schlussspurt nochmal einen neuen Impuls. Im Zentrum profitierte das Team von der aktuell guten Form von Antonio Marchesano, während sein Nebenmann Burim Kukeli nicht richtig ins Spiel fand. In der vordersten Linie bestätigte sich auch in dieser Partie die Erkenntnis, dass der FCZ ausbalancierter aufgestellt ist, wenn vom Duo Dwamena/Koné nur einer gleichzeitig auf dem Platz steht. Der eingewechselte Michael Kempter war zusammen mit Doppeltorschütze Raphael Dwamena wesentlich an den Toren zur 4:0-Entscheidung in der 2. Halbzeit beteiligt. Der Ghanaer hatte Ende Januar in diesem Stadion in einem Testspiel gegen St. Gallen seinen Einstand gegeben und bei seinem Kurzeinsatz seine Qualitäten bereits angedeutet.

eifach-zgross-fuer-die-liga-collage

Nach dem Schlusspfiff bugsierte eine Spielertraube und Winter und Brunner Hermann Burgermeister Richtung Kurve und die abtretende FCZ-Legende wurde bereits vor dem abschliessenden Heimspiel gegen Wohlen ein erstes Mal gefeiert. Auch als sich längst niemand mehr auf dem Platz befand, ebbte die Stimmung in der FCZ-Kurve nicht ab. Als die Mannschaft dies in der Kabine hörte, kam sie in corpore teilweise bereits in Adiletten nochmal raus.  Nicht in Schaffhausen dabei waren neben den diese Woche am FIFA/Blue Stars-Turnier und beim abschliessenden Promotion League-Spiel gegen Ex-Leader Kriens eingesetzten Teenager (Rohner, Rüegg, Aliu, Muheim, Sadrijaj) auch Oli Buff. Und die Verhandlungen über einen neuen Vertrag scheinen in seinem Fall weiterhin nicht vom Fleck zu kommen.

meischter-burgermeischter-collage

Schaffhausen – FCZ  0:4 (0:2)

Tore: 1. Cavusevic (Schönbächler) 0:1, 13. Kecojevic (Marchesano) 0:2; 67. Dwamena (Kempter) 0:3, 85. Dwamena (Marchesano) 0:4.

Schaffhausen: Matic (9. Grasseler); Gonçalves (31. Taipi), Neitzke, Demiri, Mevlja; Tranquilli, Zock, Bunjaku (62. Lang), Mikari; Demhasaj, Gül.

FCZ: Vanins; Nef, Bangura, Kecojevic; Brunner (69. Winter), Marchesano, Kukeli (74. Yapi), Voser (61. Kempter); Schönbächler, Cavusevic, Dwamena.

 

FCZ-Routiniers in Schaffhausen gefordert

Nach dem entäuschenden Auftritt und der ersten Heimniederlage (inklusive Europa League und Cup) der Saison beim 0:2 gegen den FC Wil, will der FCZ beim Rückrundenleader Schaffhausen und eine Woche später zu Hause gegen den FC Wohlen einen Schlussspurt der Saison hinlegen. Trainer Uli Forte ist sich sicher, dass es in Schaffhausen eine klare Leistungssteigerung geben wird. Verteidiger Kay Voser verspricht: „Es wird keine Klatsche geben“. Denn eine solche wäre zweifellos die Folge eines erneuten FCZ-Auftrittes im Stile des Heimspiels gegen Wil. Schaffhausen hat zuletzt acht Mal in Folge gewonnen und spielt nach dem letzten Platz zur Winterpause mit dem Einzug ins neue Stadion wie ein „umgekehrter Handschuh“. Diesmal kann man die Schuld auch nicht mehr alibimässig bequem auf „die Jungen“ abschieben. Wie in den letzten Jahren üblich werden die am Blue Stars/FIFA Youth Cup eingesetzten Spieler nach kräftezehrenden fünf Partien in zwei Tagen am kommenden Wochenende nicht in der Meisterschaft antreten. Dies betrifft damit unter anderem Kevin Rüegg, Kevin Rohner, Izer Aliu und Miro Muheim.

fcz-aufstellung-in-sh-1705-moeglich

Die drei bisherigen Saisonduelle in der Liga konnte der FCZ alle drei gewinnen. Vor dem Saisonstart verloren die Mannen von Trainer Uli Forte allerdings auf der Breite das Testspiel gegen die Munotstädter mit 0:1 (Torschütze: Gül). Es war damals vielleicht der entscheidende Weckruf für das Letzigrund-Team, welches in der Folge einen guten Saisonstart hinlegte. Umgekehrt dann das Szenario in der Winterpause. Am 14. Januar konnte der FCZ das allererste Spiel im damals sich noch im Endausbau befindlichen LIPO Park gegen Schaffhausen austragen. Diesen Test auf Kunstrasen gewann der FCZ mit 3:1. Das erste Tor im neuen Stadion erzielte Roberto Rodriguez, gefolgt von Antonio Marchesano und Marco Schönbächler – für Schaffhausen traf Ex FCZ-Junior André Gonçalves. Zwei Wochen später nach der Rückkehr aus dem Trainingslager durfte der FCZ gleich nochmal im LIPO Park ein Freundschaftsspiel austragen und besiegte dabei nach einem Startfurioso St. Gallen 3:2.

schaffhausen-aufstellung-vs-fcz-1705-moeglich

Der FC Schaffhausen tritt unter Trainer Murat Yakin mit viel Selbstvertrauen an und hat zuletzt dank Effizienz und Konterstärke auch Spiele gewonnen, wo sie nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren. Die grösste Frage bezüglich Startaufstellung betrifft die Torhüterposition. Routinier Franck Grassseler hat bei seinem Comeback gegen Xamax eine überragende Leistung gezeigt. In Winterthur stand dann aber trotzdem wieder U21-Nationaltorhüter Mateo Matic zwischen den Pfosten.

Nach Aufstiegsfeier dienen „die Jungen“ als Alibi für müden Auftritt: FCZ – Wil Highlights & Spielbericht

Die sportlich wirklich wichtige Nachricht aus FCZ-Sicht gestern war: die FCZ Frauen spielen eine Woche vor dem Gastspiel der 1. Mannschaft im LIPO Park zum zweiten Mal hintereinander im selben Stadion 1:1 Unentschieden gegen Spitzenreiter FC Neunkirch und können damit nicht mehr aus eigener Kraft den zuletzt fünf Mal in Serie gewonnenen Schweizer Meistertitel verteidigen.

Im Team von Trainer Uli Forte hingegen war Donnerstag Nacht im Mannschaftskreis der Aufstieg begossen worden. Nach den Leistungen bei der 0:2-Heimniederlage Samstags gegen Wil zu urteilen, scheinen Antonio Marchesano und Ivan Kecojevic als einzige nicht dabei gewesen zu sein. Marchesano zeigte nach einer Einwechslung in der 53. Minute offensiv eine Klassepartie mit mehreren Zuckerpässen aus dem Fussgelenk – auch in Bedrängnis. Die andere Seite der Medaille ist, dass gleichzeitig der Gegner noch einfacher als zuvor den Weg durchs Mittelfeld vors Zürcher Tor fand, und die beiden entscheidenden Tore erzielte. Ivan Kecojevic spielte wie schon während der ganzen Saison im Abwehrzentrum sehr solide und machte viele Unzulänglichkeiten seiner Neben- und Vorderleute wett.

Der Rest der Mannschaft übertraf die schlechte Leistung gegen Servette vom Mittwoch noch einmal um Längen. Diesmal stand auch Mittelfeldspieler Kevin Rüegg „neben den Schuhen“. Der 18-jährige war zuvor in allen sieben Challenge League-Einsätzen und in drei von vier UEFA Youth League-Partien jeweils einer besten seines Teams gewesen. Der Einsatz der „Jungen“ war dabei nach der Partie aber trotzdem vor allem eines: Alibi für den mässigen Auftritt der erfahrenen Spieler. Klar, Torhüter Novem Baumann kam zu seinem Profi-Début in einer Wettbewerbspartie. Der bereits 21-jährige hatte dabei eine Abwehrquote von 50% – vier Bälle kamen auf sein Tor, zwei davon waren drin. Der Penalty von Bottani war gut geschossen – den Abschluss von Schäppi hätte der Zürcher Torhüter aber zur Seite, statt nach vorne, ablenken müssen. Ansonsten wurde Baumann kaum geprüft. Der Leistungsvergleich in der Zweiten Mannschaft spricht aber eher gegen ihn.

Erwartet worden war auf das Spiel gegen Wil hin eigentich das Début eines oder zwei junger Feldspieler. Albin Sadrijaj (19) und Miro Muheim (19) blieben aber ebenso auf der Ersatzbank, wie Izer Aliu (17), der Anfang Saison bereits einmal einen Kurzeinsatz absolviert hatte. Möglicherweise wäre der eine oder andere von ihnen bei einer Zürcher Führung eingewechselt worden. Ihre Kollegen aus der Zweiten Mannschaft unterlagen derweil auf dem Grünfeld in Jona gegen Rapperswil mit 0:2, und ermöglichten so dem Team des scheidenden Trainers Stefan Flühmann, welches ab kommender Saison von Ex FCZ-Trainer Urs Meier trainiert wird, den Aufstieg in die Challenge League bereits eine Runde vor Schluss, weil Kriens zeitgleich zu Hause gegen Breitenrain verlor.

FCZ – Wil  0:2 (0:0)

Tore: 55. Schäppi (Breitenmoser) 0:1. 64. Bottani (Penalty, Maroufi) 0:2.

FCZ: Vanins; Stettler, Bangura, Kecojevic, Kempter (62. Voser); Rohner, Rüegg (53. Marchesano), Kukeli, Schönbächler; Koné (62. Cavusevic), Dwamena.

Wil: Deana; Stadelmann, Roesler, Stillhart, Schäppi (89. Bühler); Yilmaz, Scholz, Breitenmoser; Maroufi, Vonlanthen (87. Fazli), Bottani (90. +2 Latifi).

 

FCZ Frauen verpassen Exploit im LIPO Park – reisst die Titelserie?

Die FCZ Frauen spielen im wohl meisterschaftsentscheidenden Direktduell gegen den FC Neunkirch im LIPO Park Schaffhausen wie schon vor sieben Wochen in der Qualifikation erneut 1:1-Unentschieden, und verpassen damit den erstmaligen Sprung and die Tabellenspitze. Damals ging der FCZ durch die sich aktuell in Spitalpflege befindliche Selina Kuster (Kreuzband- und Aussenmeniskusriss) früh mit 1:0 in Führung , und musste am Ende der Partie noch den Ausgleich durch die Slowakische Innenverteidigerin Lucia Harsyanova hinnehmen. Diesmal ging Neunkirch durch die Italienische Nationalspielerin Valentina img_1941Bergamaschi in der 54. Minute in Front – der Zürcher Ausgleich folgte in der 83. Minute. Mit Riana Fischer war erneut eine Verteidigerin erfolgreich – diesmal vom Penaltypunkt nach einem Foul an Fabienne Humm im Strafraum. In der Schlussphase drückte der FCZ auf den Siegtreffer, welcher aber auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelang.

Im Vergleich mit der letzten Direktbegegnung war bei Neunkirch Schlüsselspielerin Lucia Ondrusova wieder dabei. Die Slowakische Nationalspielerin Patricia Hmirova wurde so auf die Ersatzbank verwiesen. Beim FCZ bekam die ehemalige Neunkirchnerin Sara Krisztin auf der linken Seite eine Chance von Beginn weg. Seit der gerade noch rechtzeitigen Rückkehr der davor angeschlagenen Ondrusova treten die Schaffhauserinnen wieder deutlich souveräner auf und stehen damit zwei Runden vor Schluss kurz vor ihrem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Der hochdotierte FC Basel mit der ehemaligen Bayern-Trainerin Sissy Raith hat zuletzt nicht den Anschein erweckt, als könnte er die Neunkirchnerinnen am übernächsten Mittwoch auf der Sportanlage St.Jakob noch ernsthaft in Gefahr bringen. Der FCZ muss seine letzten beiden Partien gegen YB und in Luzern gewinnen und auf eine Niederlage Neunkirchs in Basel hoffen (das abschliessende Heimspiel Neunkirchs gegen Lugano sollte für den Leader eine Formsache werden). Immerhin stehen bei den Rot-Blauen mit Stenia Michel, Stefani Liebhart, Egzona Seljimi, Stefanie de Alem, Sandra Aloi und Meriame Terchoun gleich sechs ehemalige FCZ-Spielerinnen in der Mannschaft, die gegen Neunkirch im Idealfall gleich doppelt motiviert sein werden.

Für die sympathische, bunt gemischte Truppe aus Neunkirch könnte der erste Meistertitel zugleich auch der letzte sein. Die bisherige Geldquelle ist versiegt – die Gönnervereinigung sorgt dafür, dass die aktuelle Saison noch in geregelter Form zu Ende gespielt werden kann. Danach gibt es verschiedene Optionen: 1) Finden eines neuen Hauptsponsors, 2) Rückzug des Teams, 3) Weiterführung, aber mit tieferem Budget und schwächerer Mannschaft, oder 4) Integration in den FC Schaffhausen. FCS-Präsident Aniello Fontana hat erste Gespräche bezüglich Option 4 bestätigt.

Für die FCZ Frauen wird sich nun möglicherweise das trotz guter Leistung knappe Ausscheiden vor zwei Jahren in den Champions League-Sechzehntelfinals gegen die starken Norwegerinnen von Lilleström doppelt rächen. Mit 1:1 und 0:1 waren die Ergebnisse und auch der Spielverlauf damals denkbar knapp. Nun liegt Norwegen auf die kommende Saison hin in der UEFA-Fünfjahreswertung nur 0.5 Punkte vor der Schweiz auf Platz 12, welcher zu zwei Champions League-Teilnehmern (einer in der Qualifikation) berechtigt. Nur ein zusätzlich erzieltes Tor damals gegen Lilleström hätte wohl gereicht, und die FCZ Frauen hätten in der kommenden Saison auch als Meisterschaftszweiter an der Champions League-Qualifikation teilnehmen können. Nun wird, wenn in den letzten zwei Runden nicht noch eine Überraschung passiert, der FCZ 2017/2018 unter dem neuen Trainer Luca Fiorina erstmals seit sechs Jahren nicht international dabei sein, und nach fünf Meistertiteln in Folge die grossartige Titelserie unter dem abtretenden Trainer Dorjee Tsawa reissen.

1 130 131 132 133 134 187