Es steht viel auf dem Spiel / 289. Zürcher Derby Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Der FCZ hat in den Kalenderjahren 2023 und 2024 nur ein Derby verloren und geht somit mit Zuversicht ins 289. Zürcher Derby – dem ersten mit Steven Zuber in den FCZ-Farben. Für beide Teams geht es in der Saison langsam aber sicher ums “Eingemachte“. Die Ergebnisse waren zuletzt auf beiden Seiten ausgewogen. Beim FCZ wechselten sich Siege und Niederlagen ab, bei GC waren vor allem auch viele Unentschieden dabei. Die Grasshoppers haben nur ein Spiel mehr verloren als der FCZ, sind aber die “Remis-Könige“ der Liga (12) und deshalb mitten im Abstiegskampf. Die Leistungen auf dem Feld haben sich unter Trainer Oral stabilisiert. Die Mannschaft kann vor allem auch physisch gegen jeden Gegner dagegenhalten und gegen Ende einer Partie auch noch zulegen.

Persson als Offensiv-Trumpf – findet Abrashi Platz in der Startelf?

Die durchschnittlichen GC-Ergebnisse der letzten Wochen wären zudem überdurchschnittlich gewesen, wenn GC nicht so viel Wettkampfpech gehabt hätte. Viele Aluminiumtreffer und vergebene “hundertprozentige“ Torchancen wurden noch getoppt durch grosses Schiedsrichter- und VAR-Pech. Allein bei der 1:3-Niederlage in St. Gallen entschied Schiedsrichter Kanagasingam mit drei “kreativen“ Entscheidungen (Rote Karte plus zwei Penaltys) die Partie zugunsten der Ostschweizer. Captain Abrashi fehlte danach auch noch beim 1:1 gegen Sion zusammen mit dem Innenverteidigerduo Decarli / Seko sowie Torhüter Hammel gesperrt.

Die Grasshoppers spielten zuletzt jeweils mit einem Rhombus-Mittelfeld erst direkt durch die Mitte, und kreieren dann gerne in Strafraumnähe über die Seiten Überzahlsituationen. Der von YB ausgeliehene Linksverteidiger Noah Persson ist ein offensiver Schlüsselspieler und in dieser Hinsicht unter anderem mit seinen Flanken einer der besten und konstantesten Aussenverteidiger der Liga. Ayumu Seko ist in der Innenverteidigung eine Bank, könnte aber genauso wie Mathieu Choinière aufgrund Länderspielen in Übersee und Jetlag (inklusive Feier der WM-Qualifikation mit Japan) auf der Ersatzbank beginnen. Der neu verpflichtete Mittelfeldspieler Imourane Hassane war in den letzten Partien gesetzt. Nicht selbstverständlich ist, dass Captain Amir Abrashi nach seiner Sperre in die Startaufstellung zurückkehrt, denn erwächst ihm auf der 6er-Position grosse Konkurrenz durch Ndenge und Hassane. Muci ist der Top-Joker vorne im Sturm und auch das Comeback des zu Saisonbeginn starken Lee scheint unmittelbar bevorzustehen.

Vincent Nvendo vor Début und Nevio Di Giusto vor Comeback in der 1. Mannschaft

Beim FC Zürich ist trotz des Ausfalls von Perea die Personalsituation so gut wie wohl noch nie in dieser Saison. Es gibt auf allen Positionen gute Alternativen. Gegen den FC Luzern agierte der FCZ wieder in einem 4-2-4, wobei es aufgrund des Rhombus-Systems der Luzerner (analog GC) eher ein 4-1-1-4 war mit Gbamin und Krasniqi vertikal oft grosser Distanz zueinander. Der von Etoile Carouge verpflichtete Vincent Nvendo wird wohl zu seinem Début kommen – ob in der Startformation wird sich noch zeigen. Der physisch starke Nvendo belastet als 21-jähriger in Genf ausgebildeter Spieler die bereits volle 25 Mann-Kontingentsliste nicht. Seine Mittelstürmer-Konkurrenten Mohammed Mahmoud und Damienus Reverson spielen in der Promotion League im Heerenschürli gegen den FC Breitenrain – genauso wie Umeh Emmanuel und Armstrong Oko-Flex.

Nicht mit dabei bei der U21 und damit wohl im Kader der 1. Mannschaft steht wohl erstmals seit seiner Operation Nevio Di Giusto. Auf den beiden Mittelfeldpositionen sind Cheveyo Tsawa und Miguel Reichmuth nahe an JP Gbamin und Bledian Krasniqi (Torschütze gegen Luzern) dran. Krasniqi hatte zuletzt zwar schwankende Leistungen, er liegt aber mit neun Skorerpunkten bereits über dem letztjährigen Wert. Auf der Rechten Seite haben Kamberi und vor allem Markelo gegen Luzern positive Zeichen gesetzt, so dass Ballet trotz seines Tores möglicherweise auch diesmal als Joker starten könnte. Nicht zuletzt seine Frische als Einwechselspieler gegen einen bereits müde gelaufenen Gegenspieler hat ihm gegen Luzern die Aktion zum Game Winning Goal ermöglicht.

Favorit gegen Heimvorteil / FC Basel – FC Zürich Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Die FCB Frauen treten als Favorit und nominelles Heimteam im Letzigrund zum bereits im März über die Bühne gehenden Frauen-Cupfinal 2025 an. Trainerin Kim Kulig setzt dabei auf ein in den letzten Wochen eingespieltes Team mit viel Erfahrung. Einige Stammkräfte vom Beginn der Saison wurden zuletzt nicht mehr eingesetzt, dafür kamen im Winter für die Verteidigung die Österreicherin Valentina Kröll ( von Essen) und die Polin Wiktoria Zieniewicz (von Fleury) dazu. Seit elf Jahren haben die FCB Frauen trotz ihrer Investitionen keinen Titel mehr gewinnen und seit fünf Jahren nicht mehr gegen den FCZ gewinnen können.

FCZ wieder mit Vincze?

Der FCZ stellt sich im Tor und in der Verteidigung auch aufgrund der Sperre von Briana Eads und der Langzeitverletzung Diane Caldwells praktisch von selbst auf. Das Team von Renato Gligoroski agiert in dieser Saison in der Regel in einem 4-3-3 in welchem in der Zone 1 aber häufig der 6er zurückstaffelt und es defensiv zu einer Fünfer- sowie offensiv zu einer Dreierabwehr wird. Das Mittelfeld ist aktuell nicht so gut in Form. In den vorderen Reihen gibt es allerdings genügend Optionen, zu denen auch der letztjährige Shooting Star Borbala Vincze gehören könnte. Die 17-jährige Ungarin hat diese Saison an einem Ermüdungsbruch laboriert und ist erst kürzlich wieder an die Mannschaft herangeführt worden.

Beispielloser Bundesliga-Höhenflug: wie viel FCZ-Henriksen steckt in Mainz 05?

Aktuell sind wieder zwei ehemalige FCZ-Trainer erfolgreich in der Bundesliga tätig. Der Vfl Bochum mit Murat Ural als Co-Trainer schlägt sich wacker im Abstiegskampf. Mainz 05 mit Bo Henriksen am Ruder liegt zur Zeit sensationell auf einem Champions League-Platz – und steht so gut da wie noch nie in der Vereinsgeschichte. Dies nachdem Henriksen Mainz im letzten Frühling noch vor dem Abstieg bewahren musste (wie ein Jahr zuvor den FCZ). Mit seinem neuen Verein hat der Dänische Coach bisher im Schnitt 1,78 Punkte pro Partie geholt, was nochmal deutlich über dem Wert beim FCZ liegt (1,60). Natürlich ist das nun der Zeitpunkt, in welchem die Nachfrage nach Analysen der bisherigen Erfolgsgeschichte sich grosser Nachfrage erfreut. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Wie wird die Geschichte erzählt? „Football Meta“ hat sich des Themas angenommen und einen informativen Beitrag dazu kreiert (siehe Video unten, in Englisch).

Henriksen vermittelt Afriyie die Freude am Verteidigen

Hier an dieser Stelle interessiert uns die Frage inwiefern Henriksens Ansatz in Mainz mit demjenigen seiner Zürcher Zeit vergleichbar ist. Was ist gleich? Was ist anders? Und weshalb?

Von den Grundprinzipien her gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Henriksens FCZ- und Mainz-Equipen. Da wäre erstens mal das „Defense First“-Prinzip. Der erste Schritt und die Grundlage ist für den Dänen jeweils die defensive Stabilität herzustellen – gerade zu Beginn bei einem neuen Klub. Sowohl der FCZ wie auch Mainz kassier(t)en unter Henriksen wenig Gegentore. Um dies zu erreichen, arbeitet Henriksen viel über die emotionale Schiene. Er versucht so erfolgreich die Intensität des Verteidigens zu erhöhen. Ein wichtiges Element ist dabei aber auch ein effektives Pressing, vor allem das Hohe Pressing – allerdings in der Regel ohne jeweils den ballführenden gegnerischen Torhüter anzugreifen. Beim FCZ achtete Henriksen zudem darauf, genug Spieler mit einem defensiven Gewissen auf dem Platz zu haben, gerade auch in den vordersten Reihen, wo es galt, hohe Ballgewinne zu erzielen. So hielt er über weite Strecken an Daniel Afriyie auf der 10er-Position fest, obwohl dieser praktisch keine Tore erzielte. Dem Ghanaer hatte Henriksen die Freude am Verteidigen und Manndecken beibringen können.

„Wenn der Ball in eurer Platzhälfte ist, könnt ihr kein Tor schiessen“

Ein Grund für die Forcierung von Afriyie lag allerdings auch darin, dass nach dem Abgang von Aiyegun Tosin im Sommer 2023 der einzige klassische Neuner im Kader Ivan Santini war. Der unter Henriksen zu seinem Super League-Début gekommene Junior Ligue wirkte ausgelaugt, nachdem er am Ende einer intensiven Saison noch in den U18-Playoffs aushelfen musste und es dann ohne Pause mit der Sommervorbereitung der 1. Mannschaft weiterging. Er wurde daher vorläufig nur noch in der U21 eingesetzt und Stand als Alternative für die 1. Mannschaft im Herbst 2023 nicht zur Verfügung. Die Art und Weise wie Ligue im März 2023 in seinem dritten Kurzeinsatz gegen Servette gleich sein erstes Tor erzielt hatte, war aber typisch für Offensivspieler unter Bo Henriksen. Auch bei Mainz fallen Jonathan Burkardt oder Paul Nebel durch eine grosse Unbekümmertheit auf.

Mittelstürmer Burkardt ist bei Henriksens Mainz ein wichtiges Puzzleteil der Spielweise. Der grossgewachsene, kräftige, aber auch technisch starke Stürmer kann lange hohe Bälle von Torhüter Zentner für die auf den Zweiten Ball lauernden Mittelfeldspieler ablegen. Es gibt im Fussball unterschiedliche Defensivphilosophien. Diejenige eines Pep Guardiola ist: „Wenn wir den Ball haben, könnt ihr kein Tor schiessen“. Andere Trainer schwören auf: „Wenn wir uns gut hinten verbarrikadieren, könnt ihr kein Tor schiessen“. Die Philosophie von Bo Henriksen ist: „Wenn der Ball in eurer Platzhälfte ist, könnt ihr kein Tor schiessen“. Den Ball möglichst schnell aus der eigenen Platzhälfte rauszubringen war in Zürich und ist jetzt auch in Mainz ein wichtiges Grundprinzip. Wenn dies gut gemacht wird, dann demotiviert dies Gegner, die Hohes Pressing spielen wollen. Der Ball soll also möglichst schnell in die gegnerische Platzhälfte gebracht werden. Erst dort kommt dann ein kontrollierter Spielaufbau zum Tragen – und mit intensivem Gegenpressing sowie Hohem Pressing soll der Ball auch nach Ballverlust möglichst in der gegnerischen Platzhälfte gehalten werden.

Ohne komplette Bundesligaspieler im Kader muss Henriksen in Zürich improvisieren

Beim FCZ hatte Henriksen allerdings keinen Jonathan Burkardt zur Verfügung. Marchesano, Afriyie und zu Beginn Tosin können keine Luftkämpfe gewinnen. Okita wäre eigentlich geeignet für Kopfballablagen, aber er flüchtete meist vor jedem hohen Ball. Mit dem ebenfalls grossgewachsenen Roko Simic funktionierte es im Frühling 2023 auch nur halbwegs. Dabei hatte Henriksen in Zürich mit Yanick Brecher durchaus einen hervorragenden Verteiler von langen Bällen zur Verfügung. Als der FCZ sich zu Beginn der Saison 23/24 überraschend lange mit YB zusammen vorne an der Spitze halten konnte, funktionierte hingegen der Plan B lange gut. Dieser bestand aus einem langen hohen Ball Brechers nach rechts vorne an die Seitenlinie auf Höhe der Mittellinie, wo der mittelgrosse Lindrit Kamberi (1,83m) den Ball per Kopf weiterleitete. Dafür tauschte Kamberi in der Spieleröffnung mit dem eigentlichen Wingback Nikola Boranijasevic jeweils die Position.

Heute bei Mainz muss Henriksen nicht auf solche Improvisationen zurückgreifen, denn er hat beim Bundesligaklub natürlich ein Kader mit besseren und vor allem kompletteren Spielern zur Verfügung. Der rechte Wingback Caci ist daher selbst ein häufiger Zielspieler für lange hohe Bälle hinten heraus. Wie in Zürich werden auch in Mainz unter Henriksen sehr viele Angriffe über rechts ausgelöst. Der vielleicht grösste Unterschied neben der Mittelstürmerposition besteht aber wohl beim Umschalten in die Defensive. Henriksens Mainzer Mannschaft schafft es in sehr kurzer Zeit (mit Ausnahme manchmal des Mittelstürmers) komplett hinter den Ball zu kommen, wenn dies nötig ist. Dies klappte mit den beim FCZ zur Verfügung stehenden Spielern auch für den Motivationskünstlicher und Fussballerflüsterer Henriksen bei weitem nicht im gleichen Stil.

Wechsel zu Mainz 05 vor einem Jahr für alle Seiten eine gute Sache

Typisch für das Henriksen-Spiel sowohl in Zürich wie in Mainz ist schnelles Spiel durch die Mitte gegen einen wenn möglich noch vertikal gedehnten Gegner mit dem Einbezug der Wingback-Flankengeber Boranijasevic / Guerrero oder Caci / Mwene über die Seiten sobald man in Strafraumnähe gelangt. In Zürich hatte Henriksen aber natürlich für das Spiel durch die Mitte keinen spielerisch so starken Spieler wie Nadiem Amiri zur Verfügung, der in dieser Saison den Weg zurück in die Deutsche Nationalmannschaft geschafft hat. Das 3-4-2-1 in Mainz war beim FCZ eher ein 3-4-1-2. In Mainz sind die Rollen vorne klarer definiert, wohingegen in Zürich mit dem Sturmduo Okita / Marchesano und dahinter Afriyie oder Krasniqi aufgrund den spezifischeren individuellen Qualitäten eher etwas improvisiert wurde. Und auf der Bank gab es für Einwechslungen wenig Alternativen. Mit Offensivstandards war Henriksen mit dem FCZ hingegen deutlich erfolgreicher als jetzt Mainz – und dies obwohl die Rheinhessen mit Mikkel Jespersen einen Standardspezialisten im Trainerteam haben.

Für eine Mannschaft, die in der Bundesliga auf dem 3. Platz liegt, hat Mainz erstaunlich wenig Ballbesitz. Ein noch extremeres aktuelles Beispiel ist Nottingham Forest mit Coach Nuno Espirito Santo in der Premier League. Dieses Team versucht wie Mainz den Ball mit langen Bällen möglichst schnell in die gegnerische Hälfte zu spielen, steht defensiv aber deutlich tiefer. Auch der FC Zürich hatte unter Bo Henriksen keine hohen Ballbesitzwerte. Dies hat sich stark geändert. Seit etwas mehr als einem Jahr wird beim FCZ im ganzen Klub eine proaktivere und anspruchsvollere Spielphilosophie implementiert, welche gerade auch die Junioren in ihrer Entwicklung stärker herausfordert und reifen lässt. Man macht damit auch in der 1. Mannschaft laufend Fortschritte. Da passte Henriksen (und die meisten unter ihm wichtigen Spieler) trotz unbestrittenen Qualitäten nicht mehr rein. Deshalb war das Angebot des abstiegsgefährdeten Mainz 05 vor rund einem Jahr für alle Seiten eine gute Sache.

Wettkampfglück wieder mal auf der Seite des FCZ? / FC Zürich – Luzern Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Luzern hat sich mittlerweile auf dem dritten Platz hinter Servette und dem FC Basel etabliert und liegt fünf Punkte vor dem FC Zürich. Der FCZ hat in dieser Saison bisher eine negative Bilanz gegen den FC Luzern. Die letzte Direktbegegnung im Januar in der Swissporarena wird noch lange in Erinnerung bleiben – mit rekordhohen drei Penaltys und zwei Platzverweisen – alle (auf dem Platz oder nach VAR-Checks) ausgesprochen gegen den FC Zürich. Luzern erzielte beim 3:1 alle drei Tore aus den Penaltys, während der FCZ in Unterzahl mit einem von Kamberi verwerteten Krasniqi-Freistoss zum 1:3 kam. Tyron Owusu und Thibault Klidjé waren auf Luzerner Seite die beiden Spieler welche den klaren Auftrag hatten, möglichst viele Situationen zu kreieren in denen es zu diesen Penaltys und Platzverweisen kommen konnte – oder wie es FCL-Trainer Mario Frick nach der Partie im TV-Interview formulierte: „Dorthin zu gehen, wo es weh tut“.

Vorsicht vor Laufwegen von Owusu und Klidjé

Dies haben Owusu und Klidjé mittlerweile auch gegen andere Gegner praktiziert, aber bei weitem nicht mit so viel „Erfolg“. Zuletzt beim 1:1 gegen den FCB blieb Schiedsrichter Urs Schnyder nach dem Tackling von Adrian Barisic gegen Owusu im Strafraum auch nach VAR-Intervention von Nico Gianforte trotz Berührung bei seiner Entscheidung von „kein Foul“. Etwas, was man sich damals gegen den FCZ auch von Sven Wolfensberger gewünscht hätte, als bei der VAR-Intervention von Lionel Tschudi wegen eines angeblichen „Fouls“ von Daniel Denoon gegen Thibault Klidjé dieses Foul auf den Video-Bildern nicht erkennbar war. Wolfensberger wurde interessanterweise erneut mit der Leitung der Partie FCZ – Luzern betraut. Der FCZ sollte sich aber natürlich nicht auf den Schiedsrichter fokussieren, sondern vor allem vor Owusu und Klidjé gewarnt sein, die mit abrupten Richtungsänderungen immer wieder den Kontakt mit rückwärtslaufenden Verteidigern suchen.

Der FC Zürich war mit einem sehr mutigen und intensiven Fussball nach der Winterpause gestartet. Die Penaltys und Platzverweise in Luzern sowie der verschossene Elfmeter Chouiars gegen Basel waren die ersten aber noch lange nicht letzten teilweise externen, teilweise selbst verschuldeten Rückschläge in den folgenden Partien. Die Stossrichtung eines dominanteren Fussballs bleibt bestehen. Der FCZ schafft es aber noch nicht, dies gegen nominell gleich starke oder stärkere Gegner wie beispielsweise dem FC Luzern auch durchzusetzen. Nach den letzten Partien mit einer Serie von teilweise hanebüchenen VAR-Interventionen hätte man aber definitiv wieder mal etwas Wettkampfglück verdient.

FCZ weiterhin mit Baustelle „Linksverteidiger“

Die Baustelle „Linksverteidiger“ bleibt aber weiterhin bestehen. Da Junior Ligue gegen Luzern möglicherweise krankheitshalber fehlen könnte, wird wohl Daniel Denoon wie schon im Januar zentral neben Mariano Gomez verteidigen. Doron Leidner wird weiterhin nur noch in der U21 eingesetzt. Den in der Vorrunde gute Ansätze zeigenden und im Winter zu Deportivo La Coruña ausgeliehenen Nemanja Tosic könnte man aktuell gut gebrauchen. Dieser sah im Duell mit Junior Ligue, der mittlerweile Innenverteidiger spielt, aber zu wenig Einsatzchancen. In Spanien spielte der Serbe bisher aber auch erst 45 Minuten. Rodrigo Conceiçao hatte mit seiner Unvorsichtigkeit im Laufduell gegen Tyron Qwusu die 1:3-Niederlage in Luzern eingeleitet. Zuletzt beim 1:3 gegen Servette zeigte der Portugiese, dass er dem Team mit seiner wilden Spielweise als Einwechselspieler bei Rückstand am besten helfen kann. Seine Einsätze von Beginn weg waren zuletzt hingegen ungenügend. Benjamin Mendy wiederum hätte Coach Ricardo Moniz wohl gegen Luzern in der Startformation vorgesehen gehabt, aber der Franzose war zuletzt ebenfalls krank gemeldet.

Gegen Servette zeigte sich nach dem Seitenwechsel erneut, dass Steven Zuber von der Linken Seite aus effektiver agiert als im Zentrum, wo ihm als Fixspieler auf engem Raum die Reaktions-Schnelligkeit fehlt. Als weitere Alternative im Sturmzentrum neben Torschütze Damienus Reverson und Mohammad Mahmoud gab heute in Lugano Vincent Nvendo sein Début in der FCZ U21, wurde aber zur Pause ausgewechselt. Nicht mit dabei im Tessin sind unter anderem Joseph Sabobo, Neil Volken und Dylan Munroe. Möglich, dass einer von diesen drei im Letzigrund im Kader gegen Luzern steht. Janoah Markelo war unter der Woche ebenfalls krank, könnte es aber möglicherweise noch rechtzeitig auf die Partie gegen Luzern schaffen.

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