Cédric Brunner auch gegen Unterklassige top / Stade Lausanne-Ouchy – FCZ Stats und Spielinfos

Der FCZ zeigt im Lausanner Vidy-Quartier am See gegen den Promotion League-Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy eine fokussierte Leistung und kommt schlussendlich zum klarsten Sieg eines Super League-isten gegen einen Unterklassigen im Cup-Achtelfinal. Vor der Pause schöpften die Waadtländer nach dem 1:2-Anschlusstreffer nochmal etwas Hoffnung. Winter hatte den Zweikampf gegen SLO-Flügel Bavuesa verloren und dieser erwischte den sich verschätzenden Cup-Goalie Yanick Brecher in der nahen Ecke.

Brecher hatte allgemein wenig zu tun, wirkte aber trotzdem in ein, zwei anderen Szenen ebenfalls etwas unsicher – da der Gegner aber in der Regel im Strafraum wenig Präsenz zeigte, konnte dieser nicht davon profitieren. Ganz im Gegensatz zum FCZ, der die wichtigen ersten beiden Tore vor allem auch dank viel Präsenz im gegnerischen Strafraum erzielen konnte. Der Auftritt des Stadtclubs war insgesamt deutlich besser, als beim knappen Sieg an gleicher Stätte gegen den gleichen Gegner vor vier Jahren. Vor allem Michael Frey ging einmal mehr mit gutem Beispiel voran, auch wenn ihm nicht alles gelang. Victor Palsson konnte sein erstes Tor und einen Assist beisteuern und erhielt zum ersten Mal die «Züri Live»-Note «8».

Débutant Stephen Odey agierte hingegen etwas übermotiviert und wirr. «Best Player» war wie schon gegen Bassersdorf der auch in Cupspielen gegen Unterklassige auf seinem besten Niveau spielende Cédric Brunner. Die Anzahl Torchancen hielt sich gegen einen tief stehenden Gegner in Grenzen – insgesamt nur zehn Abschlüsse – vier davon landeten im Tor. Die hohe Effizienz kann teilweise allerdings auch mit der Qualität des gegnerischen Torhüters erklärt werden.

„Business as usual“ genügt im Derby nicht / FCZ – GC 0:4 Stats & Spielinfos

Der FCZ verzeichnet im Derby gegen GC ein Chancenplus und verliert trotzdem 0:4. Erstmals in dieser Saison kann das Forte-Team damit mit mehr als 10 Torchancen in einem Spiel kein Tor erzielen. Ein Drittel aller 12 Torchancen hatte Raphael Dwamena. Roberto Rodriguez ist sogar an drei Vierteln aller Tormöglichkeiten beteiligt. Der FCZ agiert im Abschluss zu unpräzise und zielt fast immer direkt auf GC-Torhüter Lindner, welcher in der Anfangsphase allerdings beim Drehschuss Freys auch einmal eine aussergewöhnliche Parade zeigte.

Die FCZ-Gegner bereiten sich gut auf die Zürcher Standards vor. Eine Zeit lang war Rodriguez bei den Standards sehr effektiv – dies hat jetzt aber bereits wieder etwas nachgelassen. Die gleiche Entwicklung war zuvor zu beobachten, als Sarr die Stehenden Bälle trat. Die Lösung wäre: noch mehr investieren und jede Woche neue Varianten einstudieren. Wenn der FCZ neue Standardvarianten umsetzt, dann ist er damit erfolgreich. Bringt man hingegen die gleichen Varianten wie in den letzten Partien, dann haben sich die Gegner bereits darauf eingestellt.

Insgesamt gab es im Derby vor gut gefüllten Rängen beim FCZ nur 15 Top-Defensivaktionen, wobei Rüegg mit vier im Spiel ohne Ball noch am meisten hervorstach. Insgesamt war Michi Frey bester Mann im Forte-Team, knapp vor Roberto Rodriguez. Bei GC agierten viele Akteure im Vergleich zum ersten Derby der Saison (2:0-Sieg FCZ) deutlich verbessert, beispielsweise Spielmacher und 1:0-Torschütze Lucas Andersen oder auch der vor einem Vierteljahr noch «wacklige» linke Aussenläufer Doumbia. GC-Trainer Murat Yakin hatte die rechte Zürcher Abwehrseite als Schwachstelle ausgemacht und  liess immer wieder gezielt über diese Seite und allgemein über die Seiten bis an die Grundlinie angreifen.

Von dort aus konnten die Grasshoppers gefährliche Aktionen heraufbeschwören. Alain Nef und Cédric Brunner erwischten nicht ihren besten Tag. Ganz schlecht agierte zudem Kay Voser: gegen seinen Jugendklub war die Fehlerquote des 30-jährigen sehr hoch. Es fehlte grossen Teilen des Teams von der ersten Sekunde an auch etwas an der Einstellung. Die Mannschaft wirkte, als würde sie glauben, ein solider Auftritt à la «Business as usual» würde gegen GC  genügen.

FCZ druckvoll, Maouche mit entscheidendem Fehler / Sion – FCZ 1:1 Highlights

Der neue Sion-Trainer Gabri will, dass sein Team viel Ballbesitz hat. Diese Intention durchkreuzte der FCZ im Wallis von Beginn weg durch viel Tempo im Spiel ohne und auch mit Ball. Bezüglich Leistung und Auftreten zeigte der Stadtclub nach einem kleinen Zwischentief weiter Aufwärtstendenz. Und hinten hatte der diesmal wieder auf der linken Seite der Dreierabwehr aufgestellte Brunner den jungen Sion-Shootingstar Cunha gut im Griff. Die Walliser kamen zu Beginn kaum aus der eigenen Platzhälfte heraus, nach Ballgewinn suchte das Forte-Team das schnelle Direktspiel – es fehlte einzig das Timing, die Ruhe und Präzision im Abschluss. Wenn man Vollgasfussball spielt, trotzdem im richtigen Moment vor dem gegnerischen Tor die Ruhe zu bewahren, ist die Königsdisziplin. Roberto Rodriguez machte es bei seinem Tor kurz nach der Pause vor. 

Michi Frey hatte wie üblich den Gegner zum Fehler gezwungen, Palsson ohne Umschweife den Pass in die Tiefe gespielt, und Rodriguez seine ideale Abschlussposition für seinen Drehschuss mit rechts im gegnerischen Strafraum gefunden  und auch dank fehlender Gegenwehr genutzt. Sion schaffte es erst nach diesem Gegentreffer zu reagieren und hatte mit zwei Pfostenschüssen von Kasami und Pinga Pech. Das 1:1 gelang Pajtim Kasami nachdem bei einem Abpraller beim Duo Schneuwly / Bangura der eingewechselte Yassin Maouche kopflos nur auf den Ball fokussiert seinen Gegenspieler Salih Uçan aus den Augen verlor.

Der ehemalige Fenerbahçe- und Roma-Regisseur hatte dadurch viel Zeit und Platz, seinen tödlichen Pass in die Tiefe zu spielen, Pa Modou schaffte es nach der Drehung nicht mehr, das Tempo des heranbrausenden Pajtim Kasami aufzunehmen. Der aus dem Zürcher Weinland stammende Mittelfeldspieler traf zum Ausgleich, und leistete sich am Ende der Partie auch noch eine Tätlichkeit, als er Uli Forte in den Metallpfosten der Spielerbank stiess. Seltsamerweise schickte Schiedsrichter Nikolaj Hänni dafür Forte auf die Tribüne.  

Sion – FCZ 1:1 (0:0)

Tore: 47. Rodriguez (Palsson) 0:1, 81. Kasami (Uçan) 1:1.

FC Sion: Mitryushkin; Zverotic (55. Bamert), Paulo Ricardo, Angha, Lenjani; Kasami, Constant (73. Pinga), Toma; Cunha, Uçan; Schneuwly.

FC Zürich: Vanins; Thelander, Bangura, Brunner; Winter (81. Rüegg), Sarr (74. Maouche), Palsson, Pa Modou; Dwamena, Frey, Rodriguez (90.+2 Koné).

 

Drei Fragen vor Sion – FCZ: mit oder ohne Alain Nef?

Die erste Saisonbegegnung im August war aus Sicht des FCZ ein sehr wichtiger 2:0-Heimsieg dank zwei Standardtoren von Roberto Rodriguez und Michi Frey. Vor allem in der 1. Halbzeit gab es im Letzigrund viele Torchancen auf beiden Seiten, wobei beim Gegner vor allem der zuletzt verletzte Brasilianer Adryan jeweils seine Füsse im Spiel hatte.

Vor dem „Rückspiel“ im Tourbillon am Samstag stellen sich aus Sicht des FCZ drei Fragen.

  1. Hat die Mannschaft aus dem Derby gelernt?

Für Uli Forte war das Derby ein Match, wie er einmal pro Jahr vorkomme oder noch seltener. Deshalb gäbe es aus dem Derby nicht wirklich viel zu lernen. Die Mannschaft hat vor dem Derby gewusst, was sie machen muss, und weiss es auch jetzt. Man habe in diesem Spiel GC die Tore auf dem Silbertablett serviert. Das dürfe so nicht vorkommen. Und man müsse vorne um die Tore kämpfen, mehr Vertikalität ins Spiel bringen, und nicht davon ausgehen, dass alles von alleine gut komme. Nichtsdestotrotz habe man letzte Woche gegen Stade Lausanne Ouchy und den FC Basel wieder mehr Killerinstinkt gesehen.

2. Ist der kürzliche Trainerwechsel in Sion ein Vorteil für den FCZ?

Normalerweise geht bei einem Trainerwechsel ein Ruck durch eine Mannschaft. Die vom alten Trainer verschmähten Spieler schöpfen neue Hoffnung und geben Vollgas, die etablierten müssen sich entsprechend neu beweisen. In Bern bei der 1:5-Niederlage Sions zum Auftakt der Ära des neuen Trainers «Gabri» wirkte Sion zeitweise etwas orientierungslos, und es gab viel taktischen Erklärungsbedarf zwischen Spielern und Trainerstaff. Uli Forte verfolgte dies als Tribünengast aus nächster Nähe. Der Spanier hatte nur ganz wenige Trainingseinheiten zur Verfügung, um dem Team seine Ideen zu vermitteln und musste gleich beim heimstarken Leader auf Kunstrasen ins kalte Wasser springen.

Mittlerweile hatten Gabri und sein Team eine ganze Woche Zeit, sich auf den FCZ-Match vorzubereiten und das 4-3-3 System einzustudieren. FCZ-Trainer Uli Forte erwartet  beim Gegner in jeder Hinsicht, organisatorisch, mental und möglicherweise auch personell eine andere Mannschaft auf dem Platz, als noch in Bern. Gabri bezeichnete das Spiel gegen den FCZ bereits als einen «Final» vor der Nationalmannschaftspause. Kommt der «Neue Besen»-Effekt bei den Wallisern also mit einer Woche Verspätung, oder braucht das Team noch etwas mehr Zeit, um vom Italiener Paolo Tramezzani auf die Barçelona-Schule Gabris mit viel Ballbesitz umzustellen?

  1. Ist Alain Nef wieder fit?

Alain Nef, der beim letzten Auftritt des FCZ im Wallis (ein turbulentes 2:2) drei Tage vor dem Abstieg in der 95. Minute Gelb-Rot sah, war zuletzt bereits etwas länger angeschlagen gewesen und gegen Basel aus diesem Grund erst in der Schlussphase eingewechselt worden. Er erhielt während seines Kurzeinsatzes aber einen weiteren Schlag aufs Knie und konnte nur mit Müh und Not zu Ende spielen. Diese Woche absolvierte er ein Spezialprogramm und sein Einsatz morgen gegen Sion ist zur Zeit noch fraglich.

Von den Langzeitverletzten am weitesten ist Mirlind Kryeziu. Der Verteidiger könnte in Kürze (wohl zuerst in der U21) zu seinen ersten Einsätzen kommen. Antonio Marchesano absolviert im Mannschaftstraining erst ein Teilprogramm – bei ihm wird es bis zu einem möglichen Einsatz noch mehrere Wochen dauern. Armin Alesevic muss in diesen Tagen eine weitere Operation am Knie über sich ergehen lassen, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und wirkt im Gespräch mit Züri Live zuversichtlich für die nähere Zukunft.

News gibt es auch von Marvin Graf: der zuletzt an den FC Wohlen ausgeliehene schnelle Offensivmann laboriert seit mehr als einem Jahr an einem Knorpelschaden. Gemäss Leiter Sport Thomas Bickel ist zur Zeit geplant, dass Graf ab Dezember 2017 beim FCZ mit der Reha beginnt. Der aus dem eigenen Nachwuchs stammende 22-jährige hat noch Vertrag bis 2020.  

Zu wenig Torchancen für ein Tor / FCZ – FCB 0:0 Highlights

Der FCZ kommt gegen Basel zu Hause nicht über sieben Abschlüsse hinaus und liegt damit unter der Marke von 11 Torchancen, die der Limmatstadtclub in dieser Saison für ein Tor benötigt. Da gleichzeitig der Gegner aus Basel ebenfalls nicht viel mehr Torchancen hat, bleibt es beim zweiten 0:0 hintereinander für die Rot-Blauen im Letzigrund, nachdem sie sich bereits mit dem gleichen Resultat von GC getrennt haben. Die Hereinnahme von Brunner in die Startformation erweist sich als richtig. Zusammen mit Bangura schafft es der Zürcher, Dimitri Oberlin in den Griff zu bekommen, der bereits mit 16 Jahren im Letzigrund im Dress des FCZ gegen den FC Aarau sein Super League-Début gefeiert hatte. Auch die Hereinnahme von Pa Modou für den zuletzt formschwachen Kay Voser zahlt sich aus. Die Partie und auch die Leistung der beiden Teams war nicht mehr auf dem Niveau des Spiels im St. Jakobs Park vor einem Monat. Der FCZ fällt weiterhin selten unter ein gewisses Niveau, hat aber noch einiges an Verbesserungspotential. So ist man zur Zeit der Remis-König der Liga mit bereit sechs Unentschieden in 13 Runden.

FCZ – FCB 0:0 (0:0)

Tore: Je eines stand auf beiden Seiten des Platzes.

FC Zürich: Vanins; Brunner, Bangura, Thelander; Winter (88. Nef), Rüegg, Palsson (85. Sarr), Pa Modou; Dwamena (69. Koné), Frey, Rodriguez.

FC Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Petretta; Xhaka, Zuffi; Steffen, Elyounoussi (83. Fransson), Oberlin (61. Bua); Ajeti (88. Itten).

 

 

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