Anspruchsvolle Hürde in Vaduz

Der FC Vaduz hat sich in der Sommerpause gezielt verstärkt und ist sicherlich nochmal stärker einzuschätzen, als letzte Saison, als die Liechtensteiner selbst einem FCZ im Aufwind des Rückrundenendes im Letzigrund ein 2:2 unentschieden abtrotzen konnten.

In die neue Saison ist das Team von Giorgio Contini mit vier Siegen in der Europa League-Qualifikation gestartet. Mittlerweile liegt Liechtenstein (also der FC Vaduz) ja im UEFA-Raking bereits auf Rang 36, vor Ländern wie Finnland, Bosnien und Herzegowina, Irland oder Albanien:

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Ausserdem hat Vaduz sich wie schon letzte Saison sich im St.Jakob-Park besser präsentiert, als zuletzt der FCZ. Durch einen unberechtigten Penalty gerieten die Rheintaler in Rückstand und mussten dann in der Endphase das 0:2 hinnehmen, als man mehr Risiken einging. Trainer Contini lässt häufig mit einer Dreierabwehr einem asymmetrischen Mittelfeld und aus den Halbpositionen in den Strafraum vorstossenden Halbstürmern spielen. Vaduz stellt aber manchmal auch während der Partie flexibel auf eine Viererabwehrkette um.

In der Offensive ist Markus Neumayr der spielbestimmende Mann, der gerade auch bei stehenden Bällen gefährlich ist. Mit Ali Messaoud hat Geschäftsführer Patrick Burgmeier einen spielerisch starken Offensivmann verpflichtet, der das Vaduzer Kombinationsspiel deutlich beschleunigen kann. Das defensive Gewissen ist Philipp Muntwiler im Mittelfeld und in der Abwehrreihe ist der Liga-Oldie Pavel Pergl nach langer Verletzungspause zurück, und macht mit guten Leistungen FCZ-Legende Florian Stahel den Platz streitig.

Vaduz vs FCZ 1507

Die zweite Garde des FCZ hat unter der Woche in Singen gegen Wolfsburg mit 2:4 verloren. Die mit Testspieler Gensérix Kusunga, Cédric Brunner, Leandro Di Gregorio und Mike Kleiber frisch zusammengewürftelte Elf wurde zu Beginn gegen Topoffensivleute wie Schürrle oder Perisic auf dem falschen Fuss erwischt. Der durchspielende Yassine Chikhaoui war zudem ganz offensichtlich noch ziemlich weit von der für die Meisterschaft benötigten Fitness entfernt. Die zwei Tore des FCZ in der zweiten Halbzeit erzielten Mario Gavranovic im zweiten Anlauf nach guter Flanke Chikhaouis und schöner Kopfballablage Etoundis, und…Philippe Koch nach einem Sprint über die linke Seite. Sein zweites Tor innerhalb von drei Tagen! Für das Spiel in Vaduz sind aber im Vergleich mit dem YB-Spiel keine allzu grossen Veränderungen zu erwarten.

FCZ in Vaduz 1507

 

 

 

FCZ – YB Vorschau

Nach den zwei Duellen der letzten Vorrunde, wo jeweils das Auswärtsteam eher die bessere Mannschaft gewesen war, das jeweilige Heimteam aber mit 2:1 gewinnen konnte, hat der FCZ in der Rückrunde beide Partien gegen YB verloren. Zuerst die 0:3-Niederlage im März in Bern in einer der schlechtesten FCZ-Partien der letzten Saison, gefolgt von einer unglücklichen 0:1-Heimniederlage im Mai nach dem verwandelten Foulpenalty durch Guillaume Hoarau.

Der Aargauer Renato Steffen war beim ersten Aufeinandertreffen im letzten August nach von der Ersatzbank ins Spiel gekommen, stand dann aber bei den folgenden drei Duellen immer im Mittelpunkt. Im September erzielte der 1,70m grosse Mittelfeldspieler per Kopf bereits nach 5 Minuten die Führung. Im März ging er FCZ-Captain Chikhaoui nicht zum ersten Mal dermassen unter die Haut, dass dieser sich mit einer Revanche-Aktion früh eine Rote Karte abholte und seine Mannschaft damit natürlich empfindlich schwächte. Im Mai wiederum war Steffens Zweikampf mit Elvedi abseits des Spielgeschehens, wo von beiden Seiten gestossen und gezogen wurde, für die entscheidende Szene mit dem Penalty verantwortlich.

Renato Steffen war letzte Saison der wichtigste Mann in der Berner Offensive und seine aktuell gute Frühform lässt vermuten, dass dies auch in den nächsten Wochen und Monaten nicht viel anders sein wird. YB, welches im Mittelfeld häufig durchs Zentrum spielt, kann dank den guten Laufwegen des wirbligen Flügels den Ball häufig in Strafraumnähe auf die Seiten in die Tiefe Richtung Grundlinie spielen, und dort ihre grösste Offensivwaffe, die Flanken, ausspielen. Neben Steffen ist speziell auch Lecjaks von links, aber an einem guten Tag auch Hadergjonaj gefährlich mit ihren Hereingaben. Neuverpflichtung Sulejmani hat im Testspiel gegen den VfB Stuttgart bewiesen, dass man ihn aus 20 Metern auf keinen Fall mit seinem starken linken Fuss schiessen lassen darf – der Serbe ist mit Sicherheit einer der besten Weitschützen der Liga.

YB beim FCZ 1507

Das Offensivspiel des FCZ ist dahingegen tendenziell eher umgekehrt angelegt – durchs Mittelfeld über die Seiten, und dann noch vor der Strafraumgrenze in die Mitte ziehend. Der FCZ wird wohl wieder mit einer Viererabwehrkette und ohne seine beiden Tunesier antreten. Cabral kommt wohl auf der Sechserposition zu seinem Pflichtspieldébut, und Kukeli könnte die erfahrene Innenverteidigung mit Nef bilden. Links offensiv versucht es Trainer Urs Meier vielleicht als kleine Überraschung gleich von Beginn weg mit Artjom Simonyan -die erste Alternative auf dieser Position ist in Abwesenheit von Schönbächler und Chermiti wohl Avi Rikan. Im Sturm ist Armando Sadiku der Favorit auf die Startaufstellung, Franck Etoundi macht sich aber auch seine Hoffnungen.

FCZ vs YB 1507

Auf wen muss man achten? Welche Spieler sind aktuell am besten in Form?

FCZ: Armando Sadiku, Davide Chiumiento, Avi Rikan.

YB:  Renato Steffen, Alexander Gerndt, Jan Lecjaks.

 

Saisonvorschau, Teil 6: Flügel und Sturm

Linke Seite

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Bis zur Verletzung von Marco Schönbächler harmonierte dieser letzte Saison sehr gut mit Berat Djimsiti. In der Sommervorbereitung konnte das Duo Simonyan / Di Gregorio unterstützt aus dem Zentrum durch Chiumiento, Rikan oder Dominguez auf links überzeugen. In der Pole Position bei Abwesenheit Schönbächlers werden auf dieser Seite aber Koch (welcher die Seite gewechselt hat) und Chermiti sein. Chikhaoui hat letzte Saison auf dem linken Flügel seine besten Spiele gemacht, und auch Linksfuss Rikan kommt in Frage.

Fazit: Die linke Seite bleibt unabhängig von der Besetzung die starke Seite des Teams.

 

Rechte Seite

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Letzte Saison bildeten über weite Strecken Rodriguez und Nef die rechte Seite, aktuell läuft es auf das Duo Schneuwly / Djimsiti hinaus. Dieser hat letzte Saison von allen Spielern am meisten Einsatzminuten absolviert, und ist damit innert eines Jahres nach dem Wechsel vom Zentrum auf links/halblinks nun auf der rechten Seite angelangt. Mike Kleiber ist aktuell die Alternative für Djimsiti, offensiv wird Schneuwly vom neuverpflichteten Bua, Chermiti und Simonyan bedrängt, welche alle auch auf links spielen können. Und dann ist da natürlich auch noch Rodriguez selbst.

Fazit:  Über rechts muss mehr kommen! Da ist die ideale Kombination noch nicht gefunden.

 

Sturmspitze

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Das Standardangriffsduo bildeten letzte Saison über weite Strecken Etoundi und Chikhaoui – manchmal agierte Franck Etoundi auch als einzige Spitze. Mario Gavranovic war lange verletzt und konnte danach in der Rückrunde nicht überzeugen. Chermiti fehlt im Zentrum die Durchsetzungfähigkeit und kann auf dem Flügel viel mehr bewirken. Sadiku kam nach Zürich mit einem Defizit in taktischer und spielerischer Hinsicht, welches er aber immer mehr verringern kann. In die neue Saison geht der im letzten Jahr lange verletzt gewesene Sadiku mit einem Vorsprung. Speziell mit Davide Chiumiento scheint er sich immer besser zu verstehen. Etoundi und Chikhaoui hingegen müssen erst ihren Trainingsrückstand aufholen, Gavranovic agiert weiterhin nicht überzeugend, und Oberlin, der mit guten Chancen in die Vorbereitung gestartet war, wechselte nach Salzburg.

Fazit: Der FCZ wird wohl vorwiegend mit einer Sturmspitze agieren und diese wird zu Beginn wahrscheinlich Sadiku heissen, mit Etoundi als erste Alternative je nach Formstand, Gegner und Situation.

 

 

 

Saisonvorschau, Teil 5: das Zentrum

Sechser

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Im Herbst hatte der FCZ mit Yapi / Kukeli das beste Sechserduo der Liga. Zeitweise spielten danach verletzungshalber beide nicht mehr, was ein wesentlicher Grund für den Einbruch nach der Winterpause war. Mit der Rückkehr von Kukeli lief es sofort wieder besser, und der dritte Platz konnte doch noch erreicht werden. Aufgrund der gemachten Erfahrungen und mit den immer noch nicht ganz gesunden Kukeli und Yapi im Kader verpflichtete der FCZ mit Cabral den einzigen erfahrenen Sommer-Neuzugang für die Sechserposition. Dieser erhielt in den Testspielen sehr viel Spielzeit, in welcher er gute Ansätze, aber auch nicht so gute Aktionen zeigte. Der Waadtländer und Cousin von Gelson und Edimilson Fernandes fiel unter anderem durch eine kleinere Handlungsschnelligkeit als Yapi und Kukeli, einige Fehlpässe, viel unnötiges Reklamieren bei den Schiedsrichtern, unfreundlicher Umgang mit den Medien und allgemein bisher noch wenig Integrationswilligkeit aus. Auch die Varianten Cabral und Kukeli beziehungsweise Cabral und Sarr zusammen ist in der Vorbereitung ausprobiert worden. Von allen Sechsern den besten Eindruck in der Vorbereitung hinterliess Sangoné Sarr.

Fazit: Cabral wird zu Beginn die Sechserposition bekleiden, die Topspieler auf dieser Position sind aber Yapi und Kukeli, und der Spieler mit dem grössten Potential ist Sangoné Sarr.

 

Zentrum

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Auch Davide Chiumiento ist ein Spieler, der zum Ende der letzten Saison wieder besser in Form gekommen ist und  dies über den Sommer konservieren konnte. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten gegen Aarau hat er in den Partien mit Winterthur und Wil einen guten Eindruck hinterlassen. Neben ihm hat Oliver Buff neben Captain Chikhaoui gute Chancen auf die zweite Position als „Achter“ bzw. „Zehner“. Dazu kann auch Avi Rikan auf dieser Position spielen. Cédric Brunner, Grgic und Francisco Rodriguez sind weitere Kandidaten. Aber es ist auch gut möglich, dass wie zu Beginn der letzten Saison im Zentrum jeweils zwei Spieler mit „Sechser“-Qualitäten und nur ein Offensiver ins Spiel gehen werden.  Ebenso kann eine der beiden offensiveren Mittelfeldpositionen im Zentrum je nach Situation und Gegner auch für einen zweiten Stürmer geopfert werden.

Fazit: Chiumiento, Chikhaoui und Buff werden sich die eine oder zwei freien Positionen teilen. Wobei alle drei auch schon auf der Seite gespielt haben. Zum Saisonstart gegen YB wird voraussichtlich Chiumiento und eventuell Buff in der Startaufstellung stehen.

 

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