Aliu durchschnittlich – Di Giusto und Sow treffen

Der Spätsommer ist immer auch der Neubeginn für die neuformierten Junioren-Nationalmannschaften. Wer schafft den Schritt auf die nächsthöhere Stufe? Wer ist neu mit dabei? Wer (vorläufig) nicht mehr? Jedes Mal wieder ähnlich sieht jeweils die „Aufstellung“ auf  der Tribüne aus. Der FC Basel ist durch Chefscout Ruedi Zbinden immer vertreten. Punktuell ist auch Verwaltungrat Adrian Knup (der zusätzlich beim SFV als Stürmertrainer eingesetzt wird) dabei, oder Stéphane Chapuisat von YB. Dann folgen Friends & Families der Spieler, die Spielervermittler angeführt vom omnipräsenten Gaëtano Giallanza, und ein paar weitere Fussballinteressierte.

Fussballinteressiert muss man wirklich sein bei Spielen, die zum Teil um 11 Uhr vormittags in den entlegensten Winkeln der Schweiz angepfiffen werden. So wie bei der zweiten Begegnung der Schweizer U18-Nationalmannschaft gegen Frankreich an einem schicksalhaften Ort, wo die erfolgreiche FCZ-Ära mit einem Cupsieg und drei Meistertiteln innerhalb von vier Jahren erst möglich wurde: Meyrin. Trainer Lucien Favre konnte sich dort mit einem etwas glückhaft gewonnenen Match im Schweizer Cup über die Winterpause retten.

Im ersten Match zwei Tage zuvor hatten die Schweizer Frankreich überraschend klar dominieren können und verdient 2:0 gewonnen. Dies war der erste Anzug der Schweizer U18-Nati gewesen mit dem Waadtländer Andi Zeqiri im Sturm, dessen Transfer zu Juventus Turin im Verlauf des Nati-Zusammenzuges bekannt wurde. Im Mittelfeld spielte Izer Aliu von Beginn weg auf einer der beiden 8-er Positionen im 4-3-3 und konnte ein paar spielerisch gute Momente beitragen. Insgesamt war es aber eher eine durchschnittliche Leistung des 16-jährigen. Er war der Spieler, welcher von Trainer Reto Gertschen mit Abstand am meisten taktische Anweisungen von der Seitenlinie erhielt – einerseits ein Zeichen, dass er nicht alles richtig machte, andererseits aber auch, dass man auf ihn setzt.

In den Schatten gestellt wurde Aliu allerdings in einem starken Mittelfeld von Petar Pusic (GC), welcher neben der bei beiden vorhandenen Technik und Übersicht zusätzlich deutlich zielstrebiger, dynamischer und auch handlungsschneller agierte. Auch der 6-er Karim Bertelli (Sion) machte eine gute Partie genauso wie Aussenverteidiger Mallo (GC) und Innenverteidiger Souare (Servette). Im zweiten Spiel trat die Schweiz dann mit der zweiten Garnitur an, und diese war den Franzosen dann deutlich unterlegen. Teil dieses Teams war auf der Rechtsverteidigerposition Kenith Catari aus der neuen U18 des FCZ.  Nachdem die Schweizer eine halbe Stunde nur Ball und Gegner hinterher gelaufen waren, fasste sich Catari ein Herz, eroberte den Ball weit in der gegnerischen Hälfte und passte quer vor den Strafraum auf Servette-Stürmer Omeragic. Dieser schoss mit dem ersten Schweizer Abschlussversuch in der 32.Minute aus der Distanz den Führungstreffer – am Ende der Partie hiess es dann aber standesgemäss 3:1 für Frankreich. Zeqiri, Aliu und Pusic waren für die letzten paar Minuten der Partie nochmal eingewechselt worden, aber die dadurch möglich gewordene Schlussoffensive war nicht erfolgreich.

Der 2000-er Jahrgang spielt als U17 gleichzeitig in Österreich an einem kleinen Turnier. Im Kader der Schweizer stehen unter anderem der vom FCZ stammende Nishan Burkart (Manchester United) und Servette-Talent Lorenzo Gonzalez (Manchester City). Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Russland, setzt es eine 2:3-Niederlage gegen die Österreicher. Dabei erzielt Flügelspieler Matteo Di Giusto (FCZ) das zwischenzeitliche 1:2. Auch der zweite FCZ-Akteur Stephan Seiler spielt von Anfang an – beide waren gegen Russland noch auf der Bank gesessen. Am Sonntag folgt die abschliessende Begegnung gegen Kroatien.

Die U19-Nati gewinnt zwei Mal in der Slowakei gegen den Gastgeber 1:0 und 3:1. Im ersten Match wird das einzige Tor der Partie durch den ehemaligen FCZ Academy-Mittelfeldspieler Miro Muheim (Chelsea) erzielt. Dieser wird während der zweiten Halbzeit durch FCZ U21-Flügelflitzer Fabian Rohner ersetzt. Zwei weitere FCZ-ler sind mit dabei: Mittelfeldspieler Toni Domgjoni und der in der Zwischenzeit zum HSV transferierte Vasilie Janjicic werden zur Pause eingewechselt. Im zweiten Match kommt Domgjoni zur Pause für Muheim und Janjicic ersetzt gleichzeitig den zum FC Barcelona gewechselten Ex-Servette-Stürmer Jérémy Guillemenot. Fabian Rohner spielt von Beginn weg und wird nach 63 Minuten durch Challenge League-Angreifer Adler Da Silva (Servette) ersetzt.

Die U20-Nati liefert traditionell zum Auftakt der „Internationalen Spielrunde“ zu Hause in Montreux gegen Polen eine schlechte Leistung ab. Nach einem verdienten 0:2-Rückstand reissen sich die Mannen von Trainer Claude Ryf erst in der Schlussphase am Riemen. Der ebenfalls aus der FCZ Academy stammende Djibril Sow per Penalty und Linksverteidiger Tobias Schättin (Winterthur) stellen am Ende das Resultat noch auf 2:2. Die aufgebotenen Mirlind Kryeziu und Anto Grgic sind schlussendlich auf dem Platz nicht mit dabei, Nicolas Stettler spielt als einer der wenigen Schweizer solide – mehr aber auch nicht. Ex-FCZ-ler Maxime Dominguez gehört unter anderem mit Schättin zu jenen Spielern, die in der Schlussphase noch einmal Schwung ins bis dahin lahme Schweizer Spiel bringen. Auf der Pikettliste waren unter anderem Kilian Pagliuca und Nils Von Niederhäusern. Diese zwei wurden von Uli Forte im Freundschaftsspiel gegen Rapperswil-Jona getestet.

Mit Martin Angha, Dimitri Oberlin und Francisco Rodriguez standen auch im U21-EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan (3:0) in Biel drei Spieler aus der FCZ Academy auf dem Platz. Der vierte im Bunde, Saidy Janko, wurde nicht eingesetzt. Obwohl Angha ein Kopfballtreffer zum 2:0 gelang, konnte sich von diesen eindeutig Oberlin am meisten auszeichnen. Der zur Zeit bei Altach im Vorarlbergischen engagierte Stürmer war topmotiviert, selbst auch noch ein Tor zu erzielen, was allerdings nicht gelang.

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Kenith Catari trägt in Meyrin mit seiner Balleroberung in der gegnerischen Hälfte zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen Frankreichs U18 bei.

Catari in Meyrin

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Nur wenige Bieler wollen das u21-EM-Qualifikationsspiel Schweiz – Kasachstan sehen.

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Offensiv Aussen: Adrian Winter –  Tore schiessen geht immer

Trainer Uli Forte verlangt über weite Strecken des Spieles ein intensives Pressing. Aus dieser Perspektive ist der Abgang von Kevin Bua passend. Denn das Spiel ohne Ball war jeweils nicht eine Stärke des Genfers. In Bezug auf offensive Überraschungsmomente ist er aber ein Verlust. Neuverpflichtung Roberto Rodriguez hingegen, welcher in der Vorbereitung auf der vorderen Aussenposition am meisten eingesetzt worden ist, zeigte sich sichtlich bemüht, und konnte zudem immer wieder gute Eckbälle beisteuern.

Bei Marco Schönbächler gingen die Positivmeldungen gar noch darüber hinaus. Der von einer langwierigen Verletzung Genesene knüpfte in einzelnen Aktionen genau dort an, wo er vor anderthalb Jahren aufgehört hatte – als wäre er nie weggewesen. Diese Klasse ist selbst für Super League-Verhältnisse aussergewöhnlich. Allerdings wollte ihm das ersehnte Erfolgserlebnis in Form eines Tores nicht gelingen, was den ambitionierten Schönbi jeweils nicht kalt liess. Trainer Forte will ihn langsam wieder an sein altes Niveau heranführen, und wird den Flügelflitzer zu Beginn kaum 90 Minuten spielen lassen, und vielleicht auch die eine oder andere Pause gönnen.

Adrian Winter stiess später zur Mannschaft und musste zu Beginn konditionell und bezüglich Spritzigkeit sichtlich noch aufholen. Trotzdem erzielte er bei seinem ersten Einsatz gegen Jahn Regensburg ein Tor – und beim zweiten Spiel gegen Gladbach gleich noch ein zweites. Winter ist somit der einzige im Kader mit zwei Toren in der Vorbereitung. Der Vierte im Bunde ist der in der Offensive vielseitig einsetzbare Artjom Simonyan. Nach dem Abgang seiner Bezugspersonen Kerzhakov und Grgic tummelt er sich nun meist mit dem Letten Andris Vanins. Der spielerisch und im Abschluss starke Armenische Nationalspieler muss noch handlungsschneller werden und sich im Spiel ohne Ball verbessern.

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1607 Simonyan vs Austria Lustenau 1

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1607 Schoenbi in Schaffhausen 1

1607 Winter vs jahn 1

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Mittelfeld Zentrum: Sarr wird immer wichtiger

Captain Gilles Yapi und EM-Fahrer Burim Kukeli kamen in der Vorbereitung kaum zum Einsatz. Kukeli hatte wie alle Teilnehmer der Kontinentalmeisterschaft noch Ferien nachzuholen. Beide Spieler leiden aber vor allem weiterhin, und werden dies wohl bis ans Ende ihrer Karriere tun, an den Spätfolgen der brutalen Fouls von Simon Grether und Sandro Wieser. In der Vorbereitung auf die neue Saison kamen daher im zentralen Mittelfeld in erster Linie drei Spieler zum Einsatz: Vasilije Janjicic, Anto Grgic und Sangoné Sarr.

Der 17-jährige Janjicic gehört sicherlich zu den grössten Talenten aus dem FCZ-Nachwuchs und ist in Mittelfeld und Angriff flexibel einsetzbar. Gleich das erste Tor der Vorbereitung gegen Austria Lustenau leitete er mit einer Vorlage auf Simonyan ein.  Wenn man nur auf die fussballerischen Qualitäten abstellt, könnte man Janjicic sofort als Stammspieler bringen. Entscheidend wird aber wie bei allen jungen Spielern mit einem rasanten Aufstieg sein, wie gut es «Vasi», der als Praktikant auf der FCZ-Geschäftsstelle arbeitet, mittelfristig schafft, den Boden nicht unter den Füssen zu verlieren. Da ist von Seiten des Trainferstaff Fingerspitzengefühl gefragt.

Anto Grgic gehörte in seinem Premierenjahr als Stammspieler im Profibereich zu den besten Zürchern – und ist nun bereits schon wieder weg Richtung Stuttgart. In den Vorbereitungspartien hat er viel Spielzeit erhalten, den Kopf aber von Anfang an ganz offensichtlich nicht mehr richtig bei der Sache. Die Niederlage gegen Altach beispielsweise leitete der 19-jährige mit einem unkonzentrierten Fehlpass im Mittelfeld ein. Bis zu jener Szene war der FCZ in jenem Spiel die bessere Mannschaft gewesen. Sangoné Sarr hingegen kommt immer besser in der Mannschaft an, und mausert sich zum Balleroberer Nr.1 – beispielhaft war dies in der Partie gegen Gladbach zu sehen.

Sehr gute Leistungen haben der 16-jährige Izer Aliu und der 17-jährige Kevin Rüegg (ursprünglich Aussenverteidiger) gezeigt. Beide agierten aussergewöhnlich ruhig und zielstrebig – von Jugendlichkeit war abgesehen vom Engagement und Enthusiasmus überhaupt nichts zu spüren. Speziell Standardspezialist Aliu könnte tatsächlich zu jenen Spielern gehören, welche den von Thomas Bickel angesprochenen direkteren Weg in die 1.Mannschaft beschreiten könnten, auch wenn er wohl vorläufig noch vorwiegend in der U21 spielen wird. Auf jeden Fall ist im Mittelfeldzentrum guter Nachwuchs vorhanden, was bedeutet, dass sich auch ein Toptalent wie Janjicic jeden Monat weiterentwickeln muss, um nicht von einem noch Jüngeren überholt zu werden.

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1607 Kevin Ruegg vs Galatasaray

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1607 Janjicic vs Austria Lustenau 1

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Saisonvorbereitung: drei Teenager spielten am meisten

Drei Siege und vier Niederlagen gab es in der Saisonvorbereitung des FCZ. Trainer Forte ist sehr zufrieden mit dem Verlauf und Gesamtergebnis. Insgesamt kamen 29 Spieler zum Einsatz, darunter mit Izer Aliu (16), Gianni Antoniazzi (17) und Kevin Rüegg (17) drei aus der U18 Schweizer Meister-Equipe. Dazu stand der mittlerweile nach Stuttgart transferierte Anto Grgic 308 Minuten auf dem Platz. Die meiste Einsatzzeit haben in der Vorbereitung mit Vasilije Janjicic (17), Moussa Koné (19) und Albin Sadrijaj (19) drei Teenager erhalten.

testspiele sommer 16

Marco Schönbächler hat gute Ansätze gezeigt, und wird von Trainer Uli Forte behutsam an die Leistungsgrenze zurück geführt. Deshalb ist es gut möglich, dass er genauso wie die in der Vorbereitung nur je einmal eingesetzten Gilles Yapi und Burim Kukeli gegen Winterthur noch nicht in der Startformation stehen wird.

fcz saisonstart 1617 moegliche aufstellung

In einer Artikelserie analysiert Züri Live in den nächsten Tagen Mannschaftsteil für Mannschaftsteil im Hinblick auf den Saisonstart am Montag.

FCZ-Teenager gewinnen gegen Stuttgart II

Das vierte und fünfte Testspiel vor dem Start der Saison 2016/2017 absolvierte der FCZ am Schoch-Cup im südbadischen Rielasingen wenige Meter von der Schweizer Grenze entfernt. Am Freitag war Jahn Regensburg (3.Liga-Aufsteiger) der Gegner. Beim FCZ gab Adrian Winter sein Début und traf auch gleich nach einem Konter mit einem schönen Lupfer über den gegnerischen Torhüter hinweg nach der Pause zum 1:0.

Der FCZ war in der ersten Halbzeit klar dominierend gewesen mit einem gefühlten Ballbesitz von 70-80% und liess den Ball gut in den eigenen Reihen laufen. Der Gegner kam meist gar nicht in die Zweikämpfe und hatte keinen Zugriff. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. Entweder fehlte die Präzision oder die Abstimmung beim letzten Pass – oder der Abschluss war nicht erfolgreich, wie in der Szene als Marchesano eine Flanke von Rodriguez am linken Pfosten per Kopf aus nächster Nähe nebens Tor setzte.

In der Pause versammelte Trainer Uli Forte seine Mannschaft auf der Sonnenseite des Platzes, wo es kaum Zuschauer hatte, welche die Spieler hätten ablenken können, um mit vielen taktischen Einzelanweisungen den zweiten Durchgang vorzubereiten. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten spürte man aber schnell die Müdigkeit beim Letzigrund-Team nach den intensiven Trainings zuletzt. Die notwendigen Laufwege im Pressing und im Umschaltspiel in beide Richtungen konnten nicht mehr gelaufen werden. In der letzten halben Stunde liefen die Zürcher Spieler nicht mehr,  sie schlurften nur noch so über den Platz. Die konditionelle Überforderung führte dann gegen Ende auch noch zu einer Gelb-Roten Karte gegen Oliver Buff in einem Testspiel mit allgemein überdurchschnittlich vielen Gelben Karten.

So änderte sich das Spiel komplett, Regensburg war nun am Drücker und hatte im zweiten Durchgang mehr Torchancen. Das Tor von Winter fiel zu diesem Zeitpunkt eher entgegen der Spielentwicklung. Danach drehte das vom ehemaligen Deutschen Nationalstürmer Heiko Herrlich trainierte Regensburg gegen einen viele Lücken offenbarenden Gegner das Resultat und hätte auch noch ein drittes Tor erzielen können.

Forte hatte von Beginn weg sein 22-Mann Kader des Wochenendes zweigeteilt. So sollten die Spieler trotz intensiven Trainings konditionell an ihre Grenzen gehen. Im ersten Spiel wurde nur für die letzten sechs Minuten Janjicic für Turkes eingewechselt, war in dieser kurzen Zeit überall anzutreffen, und trug so wesentlich dazu bei, in den letzten Minuten der Partie weitere Gegentreffer zu verhindern.

Am zweiten Tag kamen nach einer erholsamen Nacht in Singen die anderen elf mitgereisten Spieler zum Zug. Schönbi führte dabei gegen das aus der 3.Liga abgestiegene Stuttgart II als Captain eine junge Bande mit Durchschnittsalter 19,6 an. Die Stuttgarter hatten am Vortag ihren Halbfinal gegen den lokalen 1.FC Rielasingen-Arlen (Verbandsliga Südbaden, in der Barrage am Aufstieg gescheitert) nach 1:1 nach regulärer Spielzeit im Penaltyschiessen verloren gehabt. Sie waren denn auch der deutlich schwächere Gegner, als die Regensburger am Tag zuvor. Zudem schien der «zweite Zürcher Anzug», etwas frischer zu sein, als am Tag zuvor der erste.

Moussa Koné, der in der Vorbereitung bisher Mühe bekundet hatte, konnte gegen die unterlegenen Stuttgarter endlich mal seine Schnelligkeit ausspielen und legte in der 2. und 5. Minute mit einem Doppelschlag los, wobei das zweite Tor von einem Stuttgarter Verteidiger ins eigene Tor abgefälscht worden war. Nachdem der VfB in der zweiten Halbzeit durch einen Penalty («Foul» von Antoniazzi) zum Anschlusstreffer gekommen war, führte erneut Konés Schnelligkeit zum 3:1 für den FCZ drei Minuten vor Schluss. Kilian Pagliuca lief zum Elfmeter an und verwandelte sicher. In der 64.Minute hatte Trainer Forte wie schon am Tag zuvor einen einzigen Wechsel vorgenommen. Kempter ersetzte Schönbächler, und Antoniazzi rückte an den linken Flügel.

Zwei U18-Schweizer Meister waren erstmals in der 1.Mannschaft mit dabei. Der 17-jährige Gianni Antoniazzi spielte dabei auf der linken Seite eine solide Partie, dem 16-jährigen Izer Aliu gelang im zentralen Mittelfeld neben dem 17-jährigen Vasilie Janjicic gar ein richtig guter Match. Er traf praktisch immer die richtige Entscheidung, war ruhig am Ball, spielte gute Pässe und konnte zudem einige Bälle erobern. Koné hatte noch mehrere Topchancen, traf dabei aber entweder den Ball nicht richtig oder übersah aus spitzem Winkel den besser postierten Mitspieler.

Jahn Regensburg – FC Zürich 2:1 (0:0)

Tore: 49. Winter 0:1, 55. Thommy 1:1, 62. Leiss 2:1.

Favre; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser; Winter, Grgic, Buff, Rodriguez; Marchesano, Turkes (84.Janjicic).

VfB Stuttgart II – FC Zürich 1:3 (0:2)

Tore: 2. Koné 0:1, 5. Eigentor 0:2, 62. Feisthammel 1:2 (Foulpenalty), 87. Pagliuca 1:3 (Foulpenalty, Foul an Koné).

Baumann; Stettler, Alesevic, Sadrijaj, Antoniazzi; Simonyan, Aliu, Janjicic, Schönbächler (64.Kempter); Pagliuca, Koné.

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Forte: «Vanins ist die Nummer 1»

Zwei Wochen vor Meisterschaftsstart geht es für den FCZ in den Endspurt der Vorbereitung mit zwei Testspielen im grenznahen Rielasingen heute Freitag und morgen Samstag. Für den Match heute gegen Jahn Regensburg werden mit Mittelfeldspieler und Standardspezialist Izer Aliu und Linksverteidiger Gianni Antoniazzi zum ersten Mal zwei Spieler der U18-Meistermannschaft mit dabei sein. Der Sportliche Verantwortliche Thomas Bickel bekräftigt an der ersten Pressekonferenz nach dem Trainingslager die bereits schon mal geäusserte Absicht, dass die Jungen noch mehr und schneller in die U21 und danach in die 1.Mannschaft integriert werden sollen.

«Die Europa League ist das Dessert», stellt Trainer Uli Forte sofort klar. Wenn es eine Entscheidung zwischen Challenge League und Europa League gibt, wird immer die Challenge League priorisiert. Neben den Frauen und dem Challenge League-Team spielen diesen Herbst auch die Junioren im Europacup. Noch nie zuvor war ein Schweizer Klub gleich mit allen drei Teams im Europacup vertreten. Wie Bickel erklärt, wird dieses U19-Team aus den jüngeren Jahrgängen der neuen U21 (24 Mann-Kader) gestellt, ergänzt durch den einen oder anderen Spieler der neuen U18. Petrosyan/Nater und Magnin/Jakob bleiben Trainer der U21 und U18. Wer (zusätzlich) das U19-UEFA Youth League-Team übernimmt, ist noch nicht bestimmt.

Von den U21-Spielern, die mit der 1.Mannschaft im Trainingslager waren, werden laut Bickel mindestens zwei den Sprung ins Fanionteam schaffen – welche beiden, ist aber noch nicht hundertprozentig klar – es hängt noch von den letzten Trainingseindrücken in der kommenden Woche ab.

Trainer Uli Forte ist im Nachhinein froh um die 0:1-Niederlage im Testspiel in Schaffhausen. Im Gegensatz zu den beiden Spielen gegen die Österreichischen Klubs sei das Resultat gegen den Direktkonkurrenten für die Mannschaft wichtig gewesen, und entsprechend war die Enttäuschung im Anschluss an die Partie gegen die Munotstädter spürbar.

Grundsätzlich sieht Forte sein Team in einem guten mentalen Zustand: «Da wächst etwas heran». Physisch wurde hart gearbeitet, ohne dass es bisher zusätzlich gravierende Verletzungen gegeben hätte. Für die beiden operierten Bua und Etoundi wird es eher knapp bis zum Saisonstart. Chiumiento hat Probleme mit der Leiste,  Sarr wird wegen muskulären Problemen bei den anstehenden Freundschaftsspielen des Wochenendes wohl nicht dabei sein.

Andris Vanins wurde verpflichtet, «um auf der Torhüterposition Ruhe zu haben», wie sich Uli Forte gegenüber den Journalisten in der Saalsporthalle ausdrückt. Der Lette ist die klare Nummer 1, dahinter kämpfen Favre, Baumann und Fillion um die Position Nummer 2 und 3 – Ausgang offen. Und einer dieser drei Torhüter wird auf jeden Fall ausgeliehen werden.

Noch nicht geklärt ist die Captainfrage. Stand heute ist Gilles Yapi der Rädelsführer und Alain Nef Vize-Captain. Da könne es aber vor dem Start zur neuen Saison allenfalls noch Änderungen geben. Was die Feldspieler betrifft, zählt Trainer Uli Forte neben Yapi und Nef auch Kecojevic, Kukeli, Sarr, Schönbächler und alle Neuverpflichtungen des Sommers zum Kern der Mannschaft, die das Projekt Aufstieg in Angriff nehmen soll.

«Wir können nur Spieler brauchen, die sich für den FCZ in der Challenge League zerreissen», macht Uli Forte die Stossrichtung in der Transferpolitik klar. Abgänge sind noch zu erwarten, aber bei keinem Spieler ist der Abgang schon sicher. So geht Forte grundsätzlich bei jedem Akteur grundsätzlich davon aus, dass er bleibt, und setzt niemanden weniger häufig ein, nur weil ein Transfer im Bereich des Möglichen liegt. Als Beispiel für diese Politik kann Anto Grgic genannt werden, der in den bisherigen drei Partien mit 218 Einsatzminuten am meisten gespielt hat.

Nächster Termin: Heute, 19 Uhr – Jahn Regensburg – FC Zürich in Rielasingen (nahe der Grenze zwischen Schaffhausen und Singen gelegen)

Schaffhausen gibt dem FCZ den Tarif durch

Im Gegensatz zu den ersten beiden Testspielen gegen Austria Lustenau und Altach gelang dem FCZ im ersten Aufeinandertreffen mit einem Direktkonkurrenten der Challenge League lange Zeit nach vorne kaum etwas konstruktives. Der 1:0-Sieg der Munotstädter, zustandegekommen durch einen herrlichen Weitschusstreffer von Flügelspieler Faruk Gül in den rechten „Kranz“, war verdient.

Schaffhausen Coach und Sportchef Axel Thoma ist bekannt dafür, im Transferfenster lange zuzuwarten, bis gegen Ende der Transferperiode noch richtig gute Schnäppchen auf den Markt kommen. Daher spielt Schaffhausen die Vorbereitung zur Zeit weitgehend mit der letztjährigen Mannschaft und wirkte dementsprechend deutlich kompakter und eingespielter, als der FCZ. Auch bezüglich Zielstrebigkeit und teilweise im Zweikampfverhalten hatte Schaffhausen Vorteile.

Das Team von Trainer Uli Forte hingegen lebte vorwiegend von der individuellen Qualität einzelner Spieler, wie in der ersten Halbzeit Vasilije Janjicic, welcher sich immer stärker für einen Platz im Team aufdrängt und sogar für die Stammelf ein ernsthaftes Thema sein müsste, auch wenn der auf der FCZ-Geschäftsstelle als Praktikant angestellte Mittelfeldspieler gerade im Spiel ohne Ball noch gewisse Mankos hat. Von den Offensiven Rodriguez, Simonyan, Marchesano und Turkes kam hingegen wenig bis nichts.

Ebenfalls Freude bereitete in der zweiten Halbzeit Marco Schönbächler. Der Offensivflügel ist richtig heiss auf Fussball. Viele seiner Aktionen erinnern bereits wieder an seine besten Zeiten. Zum Beispiel, als er in der 53.Minute mit einer Massflanke von links Oliver Buff den möglichen Ausgleich auflegte – dieser zielte aber Millimeter am Pfosten vorbei. Leider verpasste Schönbi am Schluss das Erfolgserlebnis eines Tores, als er nach Vorarbeit von Buff und Brunner über rechts im Strafraum alleine aus neun Metern die “hundertprozentige“ Torchance vergab.

Erstmals in der 1.Mannschaft zum Einsatz kam der im Winter aus Lyon verpflichtete Schweizer Junioren-Nationalstürmer Kilian Pagliuca, und zwar auf der rechten Seite im Mittelfeld. Dort konnte sich der Genfer zwei, drei Mal durchsetzen und sorgte mit seinem Distanzschuss in der 47.Minute auch für die erste „Duftmarke“ des Letzigrund-Teams. Erneut fast komplett ohne Bindung zum Rest der Mannschaft agierte der diesmal wieder im Sturm neben Oliver Buff eingesetzte Moussa Koné.

Schaffhausen – FCZ 1:0 (1:0)

Schaffhausen, Breite – 300 Zuschauer

21. Gül (Tranquilli) 1:0.

FCZ 1.Halbzeit: Baumann; Stettler, Nef, Sadrijaj, Kempter; Simonyan, Grgic, Janjicic, Rodriguez; Marchesano, Turkes.

FCZ 2.Halbzeit: Baumann; Brunner, Kecojevic, Alesevic, Voser; Pagliuca, Grgic, Sarr, Schönbächler; Buff, Koné.

Rendez-Vous I: André Gonçalves und Oliver Buff, beide 92-er Jahrgang, haben sich sieben Jahre beim FCZ miteinander vom Junior zum Profi entwickelt, und in dieser Zeit 2009 gemeinsam den U17-Weltmeistertitel errungen. Gonçalves hatte damals im Achtelfinal gegen Deutschland ein entscheidendes Tor geschossen, Buff im Viertelfinal gegen Italien.  

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Rendez-Vous II: Armin Alesevic (94-er) und Flavio Gautreaux (95-er) haben vor vier Jahren in der FCZ Academy gemeinsam den Schritt von der U18 in die U21 gemacht. Alesevic versucht sich nach längerer Verletzungsunterbrechung in der 1.Mannschaft des FCZ zu etablieren, und trägt nach dem Abgang von Leonardo Sanchez neu die Nummer 5. Flavio Gautreaux konnte sich letzte Saison bei Schaffhausen nicht aufdrängen und will dies nun unter neuer sportlicher Führung ändern. 

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