FCW mit neuer taktischer Ausrichtung / Winterthur – FCZ Derby-Vorschau

Nach sechs Jahren kommt es wieder zum Kantonsderby! Dank dem dramatischen Aufstieg des FCW letzte Saison diesmal in der Super League! Zürich ist der einzige Kanton der Schweiz, in dem ein Duell von zwei Grossstädten überhaupt möglich ist. Im Juli 2016 kamen im Letzigrund mehr als 13’000 Fans zum damals ersten Kantonsderby seit damals mehr als 21 Jahren. Es war der erste Wettbewerbseinsatz des ehemaligen FCW-Mittelfeldspielers Antonio Marchesano für den FC Zürich. Dieser die folgenden sechs Jahre des Stadtclubs stark mitgeprägt und sollte in Kürze zu seinem 200. offiziellen Spiel für den FCZ kommen.

Diesmal kein Nebel – und neue taktische Ausrichtung in Winterthur

Die Wege der beiden „Schwesterklubs“, die 1896 fast gleichzeitig gegründet worden waren, kreuzten sich in den folgenden 125 Jahren erstaunlich selten. Nur von Mitte 60er bis Mitte 70er-Jahre gab es eine Zeitperiode, wo man sich mehr als ein Jahrzehnt lang Saison für Saison duellierte. Beide Klubs hatten zu dieser Zeit ihre Hochblüte. In der Challenge League-Saison 16/17 konnte der FCZ gegen das damals in der Liga eine schlechte Phase durchlebende Winterthur drei Siege und ein Unentschieden erzielen. Unvergessen dabei auch das „Nebel-Spiel“ auf der Schützenwiese im Dezember, das auch für die Kommentatoren von Züri Live eine Herausforderung darstellte. Das im wahrsten Sinne des Wortes undurchsichtige Spiel liess viel Raum für Spekulation, Interpretation, Träume und Wunschvorstellungen.

Diesmal trifft man sich aber an einem klaren Sommertag anschliessend an die Street Parade auf der für die Super League leicht umgebauten Schützi. Winterthur hat nach den Auftaktpartien gegen Basel, St. Gallen und Lugano (total 1 Punkt) das System und die Spielweise radikal umgestellt. In Genf gegen Servette hat dies letzte Woche schon ziemlich gut funktioniert, und man verlor etwas unglücklich durch einen Penalty in der Schlussphase mit 0:1. Bruno Berner liess sich bei der Neuausrichtung seiner Mannschaft ganz offensichtlich von Mario Frick’s FC Vaduz inspirieren, welcher mit dem gleichen System und Spielweise in der Rückrunde der Saison 20/21 (mit den heutigen Winterthurern Schmid und Di Giusto) gleich viele Punkte wie der FC Basel holte und nur knapp den Klassenerhalt verpasste.

Mehr Fragezeichen beim FCZ vor der Partie

Das 5-4-1 mit Rhombus hat Berners Mannschaft in Genf bereits gut umgesetzt. Man zieht sich in der Regel zurück und lauert auf Konter, läuft dabei den Gegner aber teilweise bereits im Mittelfeld aggressiv an. Entscheidend für das Funktionieren der Spielweise ist, dass die vier Mittelfeldspieler sich seitlich schnell verschieben und häufig in Ballnähe eine Überzahl schaffen. Mit Ball wird dann wann immer möglich direkt nach vorne gespielt. Innenverteidiger Yannick Schmid ist nach seinem Zusammenstoss mit seinem eigenen Torhüter Fayulu in Genf noch fraglich. Vier FCW-Spieler stammen aus dem FCZ-Nachwuchs (Gelmi, Cavar, Dakaj, Di Giusto) und drei weitere haben ebenfalls für den FCZ gespielt (Schättin, H. Kryeziu, F. Rodriguez).

Bringt Franco Foda beim FCZ in der Abwehr wieder die „Liga-Besetzung“ Omeragic und Mets? Oder setzt er auf die bewährten Kräfte Kamberi / Kryeziu / Aliti? Starten im Mittelfeld wie gegen Linfield Condé und Selnaes? Oder werden die beiden durch Hornschuh und Krasniqi ersetzt? Vorne wird der Deutsche Coach wohl nicht auf die formstarken Avdijaj und Marchesano verzichten. Gnonto könnte wieder für Tosin reinkommen. Fast sicher ist: Brecher, Boranijasevic und Guerrero werden wie immer dabei sein.

Link zu Züri Live-Beiträgen über Spiele gegen den FC Winterthur

Wie endet das erste Derby der Saison?

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FCZ kontrolliert aus sicherer Deckung das Spiel / FCZ – Basel 1:1 Analyse und Highlights

Eine insgesamt gute Leistung des FCZ wurde am Ende nur mit einem Punkt belohnt, nachdem zwischenzeitlich das Tor zum vermeintlichen 1:1 durch Stephen Odey wegen Offside aberkannt worden war. Der FC Basel hatte in der 1. Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz, der FCZ kontrollierte aber das Spiel, fokussierte in einem 5-4-1 auf schnelle Gegenstösse und kam von Beginn weg zu mehr Torchancen.

Trotzdem ging der FCB in der 39. Minute in Führung, nachdem Van Wolfswinkel Mirlind Kryeziu vor der Ausführung eines Einwurfes erfolgreich provoziert hatte, worauf dem Zürcher Verteidiger dessen Ausführung misslang. Zudem hatten Alain Nef und Umaru Bangura Mühe, Albian Ajeti in den Griff zu bekommen. Der Ausgleich in der 76. Minute durch den Kopfball von Pa Modou nach Flanke des eingewechselten Salim Khelifi war aber trotzdem mehr als verdient. An der Torvorbereitung mitbeteiligt war auch Kevin Rüegg gewesen, dem eine ausserordentlich starke Partie gelang.

FCZ – Basel 1:1 (0:1)

Tore: 39. Campo (Xhaka) 0:1; 76. Pa Modou (Khelifi) 1:1.

FCZ: Brecher; Rüegg, Nef, Bangura, M. Kryeziu, Pa Modou; Winter (68. Khelifi), H. Kryeziu, Domgjoni (87. Palsson), Kololli (90. Rodriguez); Odey.

Basel: Hansen; Widmer, Cömert, Frei, Petretta; Serey Dié, Xhaka; Van Wolfswinkel (90. Oberlin), Campo, Okafor (73. Zuffi); Ajeti (78. Pululu).