Quo Vadis FCZ?

Yverdon als Tiefpunkt? Das Derby als Wegweiser? Beim FCZ scheint der grosse Umbau erst noch bevorzustehen – eine Analyse   

Am 26. Oktober 2021 schied der FC Zürich im Schweizer Cup in Yverdon aus – nach einem epischen Penaltyschiessen. Coach André Breitenreiter war damals von seinem üblichen 3-4-1-2 abgewichen, schickte seine Mannschaft am Neuenburgersee in einem 4-3-3 aufs Feld – und verschaffte einigen Ergänzungsspielern eine Chance in seiner Startelf. Beides hatte er bereits in den ersten beiden Cup-Partien gegen Unterklassige in Solothurn und Kriens praktiziert. Die mentale Einstellung mehrerer Spieler stimmte in allen drei Partien nicht. Gegen das noch halb in den Sommerferien weilende Solothurn (klar) und das in der Challenge League mit einem Punkt aus sechs Spielen abgeschlagen auf dem letzten Platz liegende Kriens (knapp, dank Direktem Freistoss Marchesanos) reichte es trotzdem zum Weiterkommen – beim ambitionierten Challenge League-isten Yverdon-Sport nicht mehr.  

Dominanter Fussball kostet in der Regel Geld

Etwas mehr als zwei Jahre später reist der FCZ wieder ins Municipal. Und es folgen gleich mehrere Déjà-Vu! Das Trainerteam um Bo Henriksen (krank zu Hause) und Murat Ural (in dessen Vertretung am Spielfeldrand) wich auch diesmal von seinem üblichen 3-4-1-2 (defensive Phase) / 3-4-3 (offensive Phase) ab und liess die Mannschaft erstmals in dieser Saison von Beginn weg in einem 4-3-3 auflaufen – analog Breitenreiter zwei Jahre zuvor. Es handelte sich übrigens entgegen anderer Verlautbarungen tatsächlich um ein klassisches 4-3-3 – nicht nur defensiv, sondern auch im Spielaufbau. Cheick Condé agierte bis zu seinem Platzverweis durchgehend von seiner 6er-Position aus und liess sich nur zwei oder drei Mal für wenige Sekunden zwischen die Innenverteidiger zurückfallen. Auch diesmal schien einzelnen Spielern etwas die Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit im Auftreten zu fehlen. Man hatte zwar zu Beginn rekordverdächtigen Ballbesitz von mehr als 80% zu verzeichnen, vermochte sich aber kaum zwingende Torchancen zu erarbeiten.

Servette scheint sich derweil vom FCZ abgeschaut zu haben, wie man als Klub mit einem mittleren Super League-Budget YB herausfordern kann. Mit dem neuen Trainer René Weiler sind sie mit einem vor allem im Spiel mit Ball an «Breitenreiter-Fussball» erinnernden Stil trotz ihrer Unterzahl-Niederlage in Yverdon der einzige halbwegs verbliebene Herausforderer um den Meistertitel. Während sich der FCZ in Spielart (und in der Tabelle) zuletzt eher in die umgekehrte Richtung entwickelte – in gewissen Aspekten hin zu «Alain Geiger»-Fussball. Dies aber ohne die dafür geeigneten Akteure. Es soll ein dominanter Fussball sein mit einer hoch positionierten Viererkette und breit stehenden Flügeln. Dafür braucht es Spieler, welche die Physis, Technik und Antrittsschnelligkeit haben, um sich vorne in engen Räumen durchzusetzen. Spieler wie beispielsweise ein Filip Ugrinic, Meschack Elia oder Jean-Pierre Nsamé. Und man benötigt in der Regel kopfballstarke und gleichzeitig technisch starke Stürmer, weil Flanken in den Strafraum für dominante Teams fast immer ein wichtiges Mittel sind (ausgenommen einzelne Weltklasse-Teams wie Manchester City oder Barcelona zu ihren besten Zeiten). Solche Spieler kosten aber Geld. In den meisten Ligen Europas hat daher der jeweilige «Krösus» auch deshalb am meisten Ballbesitz, weil er sich die Spieler dafür leisten kann.

Keine Regel ohne Ausnahmen: Brighton, Fluminense, Thun, SLO, Lugano, Servette

Die Ausnahmen von der Regel sollen allerdings nicht unerwähnt bleiben, denn sie sind interessant! Die innovativen Ansätze des Ballbesitz-Spiels von Roberto De Zerbis Brighton & Hove Albion (Fokus auf Überzahl im eigenen Drittel, «Dritter Mann»-Konzept) oder Fernando Diniz’ Fluminense (Relationalismus) scheinen allerdings nicht der Philosophie zu entsprechen, die beim FCZ umgesetzt werden soll. In der Schweiz war früher der FC Thun das deutlichste Beispiel eines Teams, das mit einem kleinen Budget erfolgreich auf Ballbesitz setzte. In der aktuellen Saison kann man bis zur Ablösung von Anthony Braizat auch Stade Lausanne-Ouchy nennen. Gerade als sich die Waadtländer mit ihrem mutigen Spiel in der Liga immer besser zurechtfanden, wurde der Trainer allerdings entlassen und durch einen fast durchgehend mit einer Fünferkette agierenden ersetzt. Seither hat «SLO» kaum noch Punkte geholt. St. Gallen ist kein klassisches Beispiel für Ballbesitz-Spiel, weil die überdurchschnittlichen Ballbesitz-Werte der Ostschweizer vor allem aufgrund ihres Defensivkonzeptes zustande kommen. Servette zu Alain Geiger-Zeiten oder Lugano heute tragen dem Ball Sorge und erhöhen jeweils nur so weit das Tempo, dass es immer noch möglich ist, den Ball mit geringem Risiko und flach zu passen.

Basierend auf den Veränderungen der Spielweise der 1. Mannschaft im Trainingslager sowie in den ersten Super League-Partien nach der Winterpause, den Testpartien der U21 unter einem neuen Trainerteam und den Äusserungen von Milos Malenovic, Bo Henriksen oder Ancillo Canepa in Interviews und an Pressekonferenzen ist ziemlich deutlich geworden, was den Verantwortlichen vorschwebt – und dass es mit den oben erwähnten Beispielen jeweils nur in Einzelbereichen Überschneidungen gibt.

Ein Klub vom Polarkreis als gutes Beispiel  

Dass in Bezug auf die einheitlichen Prinzipien, die von den Jugendteams bis in die 1. Mannschaft umgesetzt werden sollen, an der Präsentation von Milos Malenovic als neuem Sportchef als Beispiele Ajax und Benfica genannt wurden, ist natürlich ein hingeworfener Knochen, an dem in unserer Medienlandschaft speziell die GC-, FCB- und YB-affinen Journalisten in den kommenden Jahren noch häufig mit grosser Dankbarkeit nagen werden. Sie werden dabei bewusst ausblenden, dass sich die Aussage einzig auf die Einheitlichkeit der Prinzipien vom Nachwuchs bis in die 1. Mannschaft bezog – nicht auf die Mitgliederzahlen oder das finanzielle und sportliche Level.

Kein Brighton, kein Fluminense, kein FC Thun, St. Gallen oder Lugano, und sicher kein Ajax oder Benfica… Mit welchem Team lässt sich denn nun das, was die ambitionierte sportliche Leitung mit dem FCZ vorhat, am ehesten vergleichen? Dazu lohnt sich ein Blick weit in den Norden auf einen Klub, den der FCZ aus seiner letzten Europa League-Kampagne kennt: Bodø/Glimt. Diese Mannschaft spielt schon seit längerer Zeit einen dominanten Fussball im 4-3-3 mit einer hoch stehenden Viererkette und intelligentem Pressing – genauso wie es beim FCZ in den letzten Wochen die 1. Mannschaft und die U21 mehr oder weniger erfolgreich versucht haben. So spielen sie auch gegen renommierte Gegner. Interessant: Bodø/Glimt hat wie beim FCZ vorgesehen auf diese Spielweise gewechselt, ohne dabei zu den begüterten Klubs der Liga zu gehören.

Beeindruckende Entwicklung von Bodø/Glimt auf allen Ebenen

Die Fussballer von nördlich des Polarkreises wurden über Jahrzehnte vom im Süden des Landes beheimateten Profifussball und dessen Traditionsklubs belächelt. Nicht nur wegen dem Stadion, sondern weil man Bodø ganz generell nicht als Fussballstadt gesehen hat. Gewisse Parallelen mit Zürich sind also auch diesbezüglich vorhanden. Mittlerweile hat Bodø/Glimt drei Meistertitel in vier Jahren gewonnen und die vormaligen Dominatoren Rosenborg und Molde überholt. Man hat mit dem Anfang 2019 direkt aus Nigeria an den Polarkreis dislozierten damals 18-jährigen Victor Boniface einen wesentlichen Anteil an der langjährigen Entwicklung eines der aktuell besten Stürmer der Bundesliga. Die jährlichen Transfereinnahmen haben sich Schritt für Schritt auf umgerechnet rund 15 Mio. Schweizer Franken erhöht. Der einheimische Cheftrainer Kjetil Knudsen ist trotz Interesse aus der Premier League nun schon seit sechs Jahren am Ruder. Geholfen hat dabei wohl auch die Konstellation, dass er erst im Alter von 50 Jahren erstmals im Profibereich tätig wurde.  

Auch international sorgte Bodø/Glimt für Furore. 21/22 hat man gegen den späteren Conference League-Sieger AS Roma in vier Begegnungen zwei Mal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt – und dabei mit einem 6:1 José Mourinho gemäss Statistikern die höchste Niederlage der Trainerkarriere zugefügt. Die AS Roma lag eigentlich bereits im Koma. Trotzdem schied Glimt letztendlich gegen die Italiener aus. Davor wurde der schottische Primus Celtic mit zwei klaren Siegen aus dem Rennen geworfen – und dies ohne einen Urs Fischer und dessen Flankenkünste dafür zu benötigen. In der aktuellen europäischen Saison überwintern die Norweger zum dritten Mal in Folge und treffen im 1/16-Final der Conference League auf… Ajax. Man kann es sich mittlerweile dank der Transfererlöse leisten, mit Patrick Berg einen Stammspieler der norwegischen Nationalmannschaft für 4 Mio. Schweizer Franken aus Lens zurückzukaufen und den genauso wie Berg aus Bodø stammenden Stürmer Jens Petter Hauge im besten Fussballeralter (mit Kaufoption) von der Frankfurter SGE auszuleihen. Das wäre vergleichbar mit einem FCZ, der Anfang der laufenden Saison Ricardo Rodriguez von Torino zurückkauft und Josip Drmic von Dinamo Zagreb mit Kaufoption ausleiht.     

Die Entwicklung von Bodø/Glimt ist ein Vorbild und Idealszenario. Auch nur schon teilweise sich in den Fussstapfen der Norweger zu bewegen, wäre ein Erfolg. Gleichzeitig hat man in Zürich teilweise sogar bessere Voraussetzungen: nämlich das gemessen an der Einwohnerzahl grössere Einzugsgebiet an Talenten und Zuschauern als die Norweger.  

Schlechte Erfahrungen der letzten Jahre

«Ein oder zwei Sechser?» ist in der Welt des ballbesitzorientierten Positionsspiels fast schon eine religiöse Frage – wie «katholisch oder reformiert?». Christlich ist beides, aber der Teufel steckt in den Details. Aktuell spielt beim FCZ die 1. Mannschaft bei einer Viererabwehr mit einem Sechser, was auch die Präferenz des «Godfather» Johan Cruyff war. Die Schweizer Juniorennationalteams und die meisten Klub-Academy-Teams haben in der jüngeren Vergangenheit jahrelang fast ausschliesslich in diesem System gespielt – genauso Alain Geiger mit Servette. In der Premier League gibt es aktuell im Spielaufbau unter anderem bei den «Cruyff-Jüngern» Guardiola und De Zerbi aber wieder eine Entwicklung zur Doppel-Sechs im Spielaufbau. Klassisch wäre das ein 4-2-3-1, es kann sich aber beispielsweise auch um ein 3-2-4-1 handeln.   

Egal ob mit einem oder zwei Sechsern: das FCZ-Kader passt so oder so nicht zum angestrebten Fussball. Das ist keine neue Erkenntnis. Schon seit Jahren trägt der FC Zürich dieses Problem mit sich herum. Jedes Mal, wenn man unter Trainern wie Magnin, Rizzo oder Foda das Spiel dominanter gestalten wollte, führte dies in den Misserfolg. Selbst in der Endphase der Breitenreiter-Saison versuchte man erfolglos vermehrt höher zu stehen – nur spielte die dadurch sinkende Leistungskurve in diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr, da der Vorsprung vor der Konkurrenz schon zu gross war. Breitenreiters Pragmatismus und Erfolgsorientierheit hatte den FCZ zum Titel geführt. Der anschliessende Philosophie-Wechsel bekam der Mannschaft resultatmässig dann nicht gut.

Vertragsverlängerungen, die sportlich nicht zu passen scheinen

Das Hauptproblem war in den letzten Jahren jeweils der «Mismatch» zwischen Kader und Spielweise. Steht eine Mannschaft tief, wie der FCZ grösstenteils in der Meistersaison, braucht sie sprintstarke Stürmer. Steht sie hoch, wie dies jetzt wieder der Plan ist, braucht sie sprintstarke Verteidiger. Nikola Katic und Fabio Daprelà gehören zu den langsamsten Verteidigern der Liga. Auch Lindrit Kamberi ist in diesem Bereich nur Liga-Durchschnitt. Dies wurde den FCZ-Verantwortlichen nach der Winterpause in der Entstehung aller Gegentore (drei in Yverdon, zwei beim ersten Derby, zwei gegen Lausanne-Sport) erneut schmerzhaft vor Augen geführt. Mit schnellen Verteidigern hätten alle diese Gegentore verhindert werden können. Beim ersten Gegentor in Yverdon bezieht sich diese Aussage dabei auf die Entstehung des Freistosses.  

Katic und Daprelà sind typische Haudegen mit einer beschränkten Technik für eine tief stehende Mannschaft, die nicht das Spiel machen will und muss. Trotz dieses klaren Spieler–Spielweise Mismatches war Nikola Katic interessanterweise einer der ersten Spieler mit denen Sportchef Malenovic den Vertrag verlängert hat. Eine weitere frühe Vertragsverlängerung gab es mit Rodrigo Conceição, der mit seiner zu wenig engen Ballführung und etwas wilden Art ebenfalls das Profil eines Konterspielers hat. Bledian Krasniqi oder Antonio Marchesano sind ebenfalls in Umschaltsituationen am stärksten – sowohl offensiv wie defensiv.

Kaum Spieler im Kader für dominanten Fussball

Dasselbe gilt für Jonathan Okita. Dieser hat am Ball kein überragendes Tempo und ist daher kein Spieler, den man wie Assan Ceesay oder Fabian Rohner typischerweise hinter die gegnerische Abwehr lancieren kann. Er benötigt für seine Einzelaktionen und Weitschüsse trotzdem den Raum und die Zeit einer Umschaltsituation. Natürlich kann eine solche auch aus einem Hohen Pressing entstehen – aber dafür benötigt man ebenfalls die richtigen Spieler. Seit mehreren Jahren steht und fällt das FCZ-Pressing mit der Form des «Pressing-Leaders» Antonio Marchesano. Die anderen Stürmer sind in diesem Bereich nicht speziell stark.  

Auch Ifeanyi Mathew ist vor allem in Kontersituationen gut. Es gibt kaum Spieler im Kader, denen dominanter Fussball besser liegen könnte als der bisherige Spielstil. Cheick Condé ist ein Kandidat. Mit Amadou Dante kommt nun ein weiterer hinzu. Die Stossrichtung auf Seiten der Neuverpflichtungen scheint zu stimmen – auch in Bezug auf das Motto „Qualität vor Quantität“.

Drei Punkte im Derby dank Rückkehr zum Pragmatismus

Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Meistersaison war André Breitenreiters Pragmatismus und Erfolgsorientiertheit, die er auch aufgrund seines Standings bis fast zum Ende der Saison durchziehen konnte. Er nahm keine Rücksicht auf Spielphilosophien, Nachwuchsentwicklung oder personelle Belange. Wer ein oder zwei Chancen erhalten hatte, und sie nicht nutzte, war für den Rest der Saison aussen vor. Entscheidungen wurden nüchtern gefällt und aus Fehlern rasch gelernt. Dass der Abgang von Bo Henriksen auf Ende Saison nun bekannt geworden ist, könnte einen ähnlichen Effekt haben – und für den Rest der Saison ebenfalls zu Pragmatismus und Erfolgsorientiertheit führen. Nichts könnte dies besser illustrieren als das zweite Derby: nach dem 1:0-Führungstreffer wurde der eigene Strafraum mit Mann und Maus verteidigt und auf schnelle Gegenstösse mit Fabian Rohner als einzigem Stürmer gesetzt. Daraus resultierten drei Punkte. Im ersten Derby nach der Winterpause hatte man nach einer 1:0-Führung risikovoll weitergespielt und lief dem Gegner zwei Mal ins offene Messer.      

Auch bezüglich Spielsystem kehrte Henriksen am Wochenende zum 3-4-3 / 3-4-1-2 zurück. Seit dem Auswärtsspiel in St. Gallen kurz vor der Winterpause hat man mit der Umstellung auf ein 4-3-3 im Verlauf der 2. Halbzeit grundsätzlich gute Erfahrungen gemacht. Die Kadenz der herausgespielten Torchancen erhöhte sich. Dies weil es für einen Gegner immer schwierig ist, während einer laufenden Partie auf so eine Umstellung zu reagieren. Das 4-3-3 als Grundformation und die hohen Linien haben aber erstmal weder in den Winter-Testspielen noch in Yverdon funktioniert. Gegen einen tief stehenden Gegner wie die Waadtländer braucht es dazu Spieler, die sich mit Technik, Kraft und Antrittsschnelligkeit (am liebsten alle drei Skills gleichzeitig) auf Super League-Niveau auf engem Raum durchsetzen können.

Yverdon erneut der Wendepunkt?

Betreibt der Gegner selbst ein hohes Pressing, benötigt man einen Zielspieler für Yanick Brechers hohe Bälle, um einen gegnerischen Ballgewinn in der eigenen Platzhälfte zu verhindern. Zu Beginn der Saison war Lindrit Kamberi dieser Zielspieler auf der rechten Seite – aber auf ihn haben sich die Gegner mittlerweile eingestellt, so am Samstag auch GC’s Florian Hoxha. Afriyie, Marchesano, Conceição, Krasniqi, Guerrero oder Mathew haben bei solchen hohen Bällen keine Chance. Okita und Boranijasevic gehen diesen trotz einer gewissen Körpergrösse aus dem Weg. Cheick Condé ist allenfalls noch eine Variante, die vereinzelt und ansatzweise nicht schlecht funktioniert hat. Der Guineer ist zuletzt aber etwas aus dem Tritt geraten und obendrein Stand heute noch für die nächsten zwei Spiele gesperrt.    

In Yverdon wurde vor zwei Jahren Breitenreiters Meisterteam endgültig geformt. Denn das 4-3-3 wurde nach der dortigen Erfahrung sofort wieder eingestampft. Pollero wurde zur Winterpause abgegeben, Leitner, Gogia, Hornschuh oder Coric spielten bis zum Ende der Saison nur noch untergeordnete Rollen. Marchesano, Gnonto und Tosin stiegen hingegen in der Hierarchie auf und wurden zu tragenden Säulen. Es folgte ein mirakulöses Last Minute-3:3 im Letzigrund gegen den FCB und danach neun Siege in Folge. Es wäre vermessen, in der aktuellen Saison noch vom Meistertitel zu träumen. Aber ist Yverdon auch diesmal ein Wendepunkt? Die vorläufige Rückkehr zumindest bis Ende Saison zum 3-4-1-2 und dem direkten Fussball durch die Mitte? Und die Herauskristallisierung einer griffigeren Stammformation mit Kryeziu, Krasniqi und Ligue an Stelle von Katic, Condé und Okita?

Schwierige Entscheidungen in der Kaderplanung

Im Hinblick auf den kommenden Sommer und die Zeit danach kann eine Transformation des Spielstils nur mit einem Kaderumbau umgesetzt werden. Es braucht dafür die passenden Spielertypen. Daher stehen schwierige Entscheidungen an. Die Verträge von Antonio Marchesano, Adrian Guerrero, Nikola Boranijasevic oder Marc Hornschuh laufen aus. Guerrero und Boranijasevic waren und sind die Schlüsselspieler des Erfolgssystems 3-4-1-2. Nur dank ihres Laufvermögens auf der Seite kann die Mannschaft in allen drei Linien im Zentrum immer wieder die so wichtigen Überzahlsituationen kreieren. Boranijasevic gehört zu den Top 3-Flankengebern der Liga und Guerrero zu den Top 3-Standardschützen.

Marchesano sorgt mit seiner Kombination aus stupender Technik und grossem Arbeitswillen immer wieder für die Differenz. Über die Jahre hat er sich beim FCZ enorm gesteigert und kann aktuell wieder eine Skorerquote wie in der Meistersaison vorweisen. Er ist genauso wie Guerrero mit Sicherheit auch ein entscheidender Mann für die Stimmung und den Team-Zusammenhalt. Marc Hornschuh war in den letzten zweieinhalb Jahren eine wertvolle Team-Ergänzung und immer da, wenn es ihn brauchte. Nichts symbolisiert seinen Wert für die Mannschaft so gut wie die Szene in St. Gallen, wo er sich aufopferungsvoll in den Schuss von Christian Witzig warf und daraufhin ausgewechselt werden musste. All diese Faktoren machen die zu treffenden Entscheidungen nicht einfacher. Ohne die bisherigen Säulen von Grund auf ein neues Haus zu errichten, in welchem alle für ein Team wichtigen Elemente berücksichtigt werden müssen, ist ein heikles Unternehmen.   

Erstmals nördlich des Polarkreises / Bodö/Glimt – FCZ Analyse

Foda setzt auf Speed: Bodø/Glimt – FCZ Matchblatt und Vorschau (Züri Live)

Riesen-Zahnbürsten und Blitze nördlich des Polarkreises (SRF)

Es ist der 14. Europacup-Heimsieg Bodös in Folge. Das Team von Coach Knutsen hat dabei schon klarere Resultate wie beispielsweise ein 6:1 gegen Mourinho’s AS Roma gefeiert. Über Jahrzehnte hat der fussballerische Leuchtturm des Nordens auch innerhalb Norwegens gegen die Übermacht aus dem Süden des Landes um Akzeptanz und Gleichberechtigung kämpfen müssen. Eine Stärke des aktuellen Teams ist, dass sie sowohl offensiv wie auch defensiv gemeinsam und sehr überlegt agieren, und immer in Bewegung bleiben. Es kommt nie Hektik auf. Es wird immer schon ein, zwei Schritte vorausgedacht und dem Gegner kaum mal eine Gelegenheit gegeben, in Zweikämpfe zu kommen. So bauen sie ihre Dominanz des Raumes auf – unter anderem auch durch optimales Ausnutzen der Beschaffenheit ihres heimischen Kunstrasens. Der Gegner wird phasenweise zu einer gewissen Passivität verdammt.

Blerim Dzemailis Leistungseinbrüche nach der Pause

Der FCZ spielt erstmals in seiner Vereingeschichte nördlich des Polarkreises. Sowohl Bodö als auch der FCZ standen speziell in der 1. Halbzeit häufig hoch und setzten den Gegner unter Druck. Für das Team von Kjetil Knuden muss es schon etwas überraschend gewesen sein, wie gut sich die Gäste aus der Schweiz vor allem dank der fussballerischen Qualitäten von Torhüter Yanick Brecher jeweils aus der Umklammerung lösen konnten. Die Innenverteidiger standen dabei im Spielaufbau sehr breit, was den Aussenverteidigern erlaubte, hoch zu stehen in Räumen, die von Bodös 4-3-3 Pressing nicht abgedeckt wurden. Brechers Fähigkeit, seine Aussenverteidger immer wieder mit präzisen hohen Bällen über den norwegischen Dreimannsturm hinweg anzuspielen, hebelte das Pressing Bodös weitgehend aus. Es war insgesamt basierend auf der Züri Live-Durchschnittsnote der eingesetzten Spieler nach dem Sion-Heimspiel die zweitbeste Erste Halbzeit der bisherigen Saison! Auch damals stand es 0:0 zur Pause – und am Ende verlor der FCZ die Partie.

Nach der Pause liess speziell Blerim Dzemail stark nach, weshalb die defensive Kompaktheit schnell zusammenbrach und Bodö den Raum zentral vor dem Zürcher Strafraum eroberten und mit Diagonalläufen sowie Seitenwechseln beliebig bespielen konnten. Dzemaili vermochte seinen Gegenspieler Saltnes auch nicht am Kopfball zum 1:0 in der 54. Minute (von Selnaes noch zusätzlich abgefälscht) zu hindern. Bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute unterliefen Dzemaili Defensivschnitzer im Dreiminutentakt. So stand er beispielsweise in der 65. Minute Vetlesen im eigenen Strafraum ungeschickt auf den Fuss und hatte Glück, dass von Schiedsrichterin Frappart kein Pfiff ertönte. Bereits in der 25. Minute hätte allerdings der FCZ nach Eingreifen von Torhüter Hajkin gegen den anstürmenden Tosin ebenfalls einen Penalty zugesprochen erhalten können oder vielleicht sogar müssen.

Leistungen im Europacup weiterhin besser als in der Meisterschaft

Die letzten zehn Minuten der Partie plus Nachspielzeit gehörten dem FCZ. Auch weil bei Bodö durch die Wechsel die Qualität sank. Der in der Regel im Zentrum eingesetzte Grönbaek blieb auf dem Flügel blass. Der ebenfalls von einer Verletzung zurückgekehrte Eliteserien-Torschützenkönig Pellegrino fand noch nicht so gut in den Flow wie sein Pendant Solbakken. Und Amundsen agierte in der Innenverteidigung deutlich wackeliger als Lode. Der eingewechselte Donis Avdijaj erzielte mit einem Kunstschuss in der 81. Minute den Anschlusstreffer. Der gegen seine Landsleute top-motivierte und sich von Spiel zu Spiel steigernde Ole Selnaes (Stammverein: Rosenborg) hatte den Ball zurückerobert und beim Assist Übersicht bewiesen. Vier Minuten später hätte Avdijaj nach grandioser Boranijasevic-Flanke eigentlich den Ausgleich erzielen müssen – aber Mitspieler Ivan Santini kam ihm in die Quere. Insgesamt war es mit Durchschnittsnote 6,1 einer der besseren Auftritte des FCZ in dieser Vorrunde und typisch für die allgemein besseren Leistungen im Europacup im Vergleich zur Meisterschaft.

Personalien

  • Yanick Brecher: Erstmals in dieser Saison MVP dank ausgezeichneter Offensivleistung, sehr gute Spielauslösung gegen hoch stehenden Gegner.
  • Nikola Boranijasevic: Ist erstmals in dieser Saison bester Spieler der Zweiten Halbzeit. Kurbelt die FCZ-Angriffe über rechts an.
  • Blerim Dzemaili: Noch nie in dieser Saison hat ein Spieler so viele Defensiv-Minuspunkte gesammelt wie Dzemaili in dieser Partie. Es ist also der defensiv bisher fehlerhafteste Auftritt. Das grösste Problem ist jeweils die Zweite Halbzeit. In den letzten vier Partien holte Dzemaili in der Zweiten Halbzeit drei Mal die Tiefstnote „1“. Seine häufig schon vor der Pause ungenügende Performance bricht nach dem Spielunterbruch regelmässig ein.
  • Ole Selnaes: Erneut ein Assist wie in Genf. Steigert sich von Spiel zu Spiel. Als Rosenborg-Zögling speziell motiviert gegen die Landsleute aus dem Norden.
  • Fabian Rohner: Kann seine Chance in der Startformation nicht überzeugend nutzen. In manchen Aktionen zu wenig proaktiv und direkt.
  • Jonathan Okita: keine einzige Abschlussbeteiligung bis zur 53. Minute. Macht dann aber “aus dem Nichts“ in der 62. Minute mit einem Schuss an die Lattenunterkante beinahe das Anschlusstor.
  • Aiyegun Tosin: Bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute mit einer Ausnahme an allen Abschlüssen beteiligt. Die letzten zehn Minuten auf dem Flügel eingesetzt.
  • Bohdan Vyunnik: Erstmals Defensiv bester Spieler. In der 71. Minute als Mittelstürmer eingewechselt, ab der 81. Minute auf dem Rechten Flügel.
  • Cheick Condé: In der Rückwärtsbewegung seit einigen Partien zu wenig konsequent. Muss defensiv mehr mitarbeiten. An der Qualität liegt es nicht.

Randnotiz

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Südkurve in Bodö



Foda setzt auf Speed: Bodø/Glimt – FCZ Matchblatt und Vorschau

Heute tritt der FC Zürich zum nördlichsten Wettbewerbsspiel seiner 126-jährigen Vereinsgeschichte an, nördlich des Polarkreises in der 40’000-Einwohnerstadt Bodø (von der Grösse her vergleichbar mit Thun oder Bellinzona). Es ist gleichzeitig auch das erste Europacupspiel gegen eine norwegische Mannschaft. Dies nach Duellen mit Teams aus Schweden (Malmö FF 1973), Dänemark (AB Gladsaxe 1968, Bröndby IF 2005), Finnland (Turku PS 1976) und Island (IB Akureyri 1970). Die Duelle mit dänischen und schwedischen Opponenten verliefen dabei jeweils ausgeglichen – gegen Turku PS und IB Akureyri setzte sich der FCZ in den 70er-Jahren klar durch. Bodø liegt auch aus norwegischer Perspektive weit abgelegen im Norden. Bis 1963 durften Teams aus dem Norden nicht am Norwegischen Cup-Wettbewerb teilnehmen und bis 1972 nicht in die oberste Liga aufsteigen. Selbst danach gab es für Nordklubs zusätzliche Hürden zu bewältigen. Sie wurden pauschal nicht als kompetitiv betrachtet – dazu kamen die Umstände der weiten Anreise für das Gros der norwegischen Elite.

Über vier Duelle besser als der Conference League-Sieger

1975 gewann Bodø/Glimt als erster Klub aus dem Norden Norwegens den Cup (als Zweitligist) und vor zwei Jahren im Herbst 2020 erstmals die Meisterschaft. Wie der FCZ spielten die in Gelb auftretenden Nordländer vor nicht allzu langer Zeit noch in der zweithöchsten Liga – und zwar in der Saison 2018. In Norwegen geht eine Fussballsaison von Anfang April bis Mitte November. 2022 musste / durfte Bodø dank der Erfolge im Europacup schon Mitte Februar mit den erfolgreichen Sechzehntelfinal-Duellen gegen Celtic (zwei klare Siege) starten. Und die AS Roma lag gegen Bodø/Glimt ebenfalls „im Koma“. Wie in der Saison, als der FCZ ebenfalls „Celtic Glasgow“ schlug.

Das Team um Trainer José Mourinho verlor letzten Oktober im Aspmyra Stadion diskussionslos mit 1:6 und erreichte gegen die Nordnorweger auch im Olimpico nur ein 2:2. Im Viertelfinal traf man im April dann gleich nochmal aufeinander. Bodø siegte im Aspmyra erneut – diesmal mit 2:1. In Rom gabs dann aber nach einem weiten Trip nach Sandefjord am Wochenende dazwischen eine 0:4-Niederlage. Bodø gewann also eigentlich das Duell mit dem späteren Conference League-Sieger insgesamt mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage.

Rückschlag im Nordderby / Josip Drmic zerstört Bodøs Champions League-Träume

Im Unterschied zum FCZ schaffte es Bodø bisher, seine erfolgreiche Phase nicht nur auf eine Saison zu beschränken, sondern sogar auszubauen. Gleich nach dem Wiederaufstieg erreichten die „Blitze“ (Glimt) sensationell Platz 2 in der Liga. Niemand dachte, dass sie dies wiederholen könnten. Aber Glimt toppte es sogar mit dem allerersten Meistertitel im 2020 – und dies gleich mit 19 Punkten Vorsprung! Die Überlegenheit war so gross, dass man Stürmer Jens Petter Hauge noch während der laufenden Saison zur AC Milan transferieren konnte. Auch nach dem Titel waren Fussballexperten skeptisch, ob Glimt die darauffolgende Saison vorne mitspielen können würde. Resultat: der Titel wurde verteidigt. Diesmal mit “nur“ drei Punkten Vorsprung.

In der aktuell laufenden und stark durch den Europacup geprägten Saison liegt Bodø/Glimt auf dem 3. Platz, welcher wieder zur Europacup-Teilnahme berechtigen würde. Meister wird wohl wieder Molde, der beste norwegische Klub der letzten Jahre (voraussichtlich zum sechsten Mal in Folge unter den besten zwei). Zuletzt hat Glimt in der Meisterschaft nicht nur gegen Molde, sondern anschliessend auch noch bei Tromsø IL verloren. Es war die erste Niederlage im Nord-Derby seit 2018 und auch das erste Mal seit jenem Jahr, dass zwei Ligaspiele in Folge verloren gingen. Und ausgerechnet der vom FCZ stammende Josip Drmic hat mit seinem Tor und Assist für Dinamo Zagreb in der Verlängerung des Rückspiels im „Maksimir“ die Champions League-Träume von Glimt zunichte gemacht.

Unterschied Bodø vs. FCZ: kostspielige Transfers und Meistertrainer Knudsen bleibt

Bodø/Glimt ist im Duell mit dem FCZ aber natürlich klar zu favorisieren. Die Gesamt-Form, die Konstanz, die deutlich torgefährlicheren Offensivkräfte, die Europacup-Erfolge und der Heimvorteil sprechen für die nördlichen Blitze. Wenn man Sonderfall Becir Omeragic (zur Zeit völlig ausser Form und meist aussen vor) nicht mitrechnet, haben beide Klubs einen vergleichbaren Marktwert auf transfermarkt.ch. Bodø spielt im 4-3-3 eindeutig auf Ballbesitz, trägt dem Ball Sorge. Das Knudsen-Team vermag immer wieder auch Gegner von grossem Kaliber hinten hineinzudrängen und nutzt dies dann mit entscheidenden Einzelvorstössen über 10 bis 20 Meter oder Hereingaben von der Seite (häufig an den nahen Pfosten) aus.

Gegen den FCZ kehren zudem die beiden angeschlagen gewesenen stärksten Offensivkräfte wieder ins Team zurück: Rechtsfuss Pellegrino spielt auf dem linken Flügel, Linksfuss Solbakken auf rechts. Beide gehörten zu den besten Torschützen der abgelaufenen Conference League. Deren Ersatzleute Mouka (rechts) und Grønbaek (links) sind aber ebenfalls stark. Grønbaek wurde aus dem dänischen Aarhus für satte 3 Millionen Franken verpflichtet (Vertrag bis 2027!), Eigengewächs Berg von Lens für einen noch höheren Betrag zurückgeholt. Das sind höhere Beträge, als sie der FCZ zahlen kann. Die Europacupgelder werden bei Glimt sofort wieder investiert. Ein weiterer grosser Unterschied zum FCZ: Erfolgstrainer Kjetil Knudsen ist trotz verlockender Angebote (unter anderem aus Top-Ligen) in Bodø geblieben und hat erst grad wieder seinen Vertrag verlängert.

Kehrt das Duo Infernale Pellegrino / Solbakken in die Startformation zurück?

Ausser dem erfahrenen Innenverteidiger Moe sind bei Glimt alle wieder an Bord. Wird Knudsen sein Traumduo Pellegrino / Solbakken gleich wieder von Anfang an bringen? Der FCZ muss den ballführenden Gegenspieler immer unter Druck setzen – egal ob aus einer tieferen oder höheren Position. Glimt ist gut darin, ein Nachlassen in dieser Hinsicht sofort auszunutzen. Offensiv hat der FCZ eine Chance mit schnellen, direkten Gegenstössen durch die Mitte gegen nicht aussergewöhnlich schnelle Glimt-Verteidiger.  

Erhält Vyunnik wieder eine Chance?

Der FCZ ist zuletzt zwei Mal hintereinander im 4-4-2 angetreten. Da Bodø/Glimt mit der gleichen taktischen Aufstellung wie der letzte Gegner Servette spielt, ist dies auch in Norwegen eine Option – vor allem in der Variation als 4-2-3-1 – um im Mittelfeldzentrum nicht in Unterzahl zu geraten. Zuletzt war Bohdan Vyunnik aussen vor. In der Statistik „Punkte pro Spiel“ ist der Ukrainer in der aktuellen Saison bisher der Beste beim FC Zürich (abgesehen von den nur im Cup eingesetzten Kostadinovic und Hodza). Ole Selnaes hatte als Eigengewächs von Rosenborg mit 1 Sieg, 1 Niederlage und 1 Unentschieden in seinen jungen Jahren eine ausgeglichene Bilanz gegen Bodø/Glimt.

Matchblatt: Solbakken startet, Pellegrino nicht

Die Matchblätter sind draussen! Bei Glimt beginnt tatsächlich Ola Solbakken nach längerer verletzungsbedingter Abwesenheit in der Startformation, Amahl Pellegrino sitzt hingegen vorerst auf der Bank. Linksfuss Solbakken wird vermutlich wie üblich über Rechts kommen, der junge Rechtsfuss Mugisha Mvuka, der zuletzt in der Regel rechts eingesetzt worden ist, spielt dadurch links. Gemäss Matchblatt tauschen auch die Aussenverteidiger Sampsted und Wembangomo die Seiten, aber das wäre ziemlich aussergewöhnlich. Der ebenfalls erfahrene Lode ersetzt Stamm-Innenverteidiger Amundsen. Im Mittelfeldzentrum wählt Coach Knudsen mit Berg für Grönbaek die etwas defensivere Variante. Im Sturmzentrum erhält Salvesen vor Espejord den Vorzug.

Matchblatt: Foda setzt auf Speed

Beim FCZ setzt Trainer Foda wie üblich im Europacup im Zentrum auf Erfahrung – und nicht auf Schnelligkeit und Power. Selnaes und Dzemaili beginnen. Coach Knudsen hat an der Pressekonferenz gesagt, dass sie die Schwachstellen beim FCZ ausnutzen wollen. Dazu gehören sicherlich die Defensivprobleme im Zentrum mit dem Duo Selnaes / Dzemaili. Vorne assistiert der gegen Arsenal stark spielende Krasniqi Aiyegun Tosin. Selmin Hodza ist mit auf der Bank dabei. Auf den Aussen beginnen Rohner und Okita und damit setzt Foda vor allem aufgrund der Personalie Rohner auf Speed. Mit Rohner und ohne Aliti – und damit Guerrero weiter hinten – ist es eine ziemlich mutige Aufstellung.