Aliu durchschnittlich – Di Giusto und Sow treffen

Der Spätsommer ist immer auch der Neubeginn für die neuformierten Junioren-Nationalmannschaften. Wer schafft den Schritt auf die nächsthöhere Stufe? Wer ist neu mit dabei? Wer (vorläufig) nicht mehr? Jedes Mal wieder ähnlich sieht jeweils die „Aufstellung“ auf  der Tribüne aus. Der FC Basel ist durch Chefscout Ruedi Zbinden immer vertreten. Punktuell ist auch Verwaltungrat Adrian Knup (der zusätzlich beim SFV als Stürmertrainer eingesetzt wird) dabei, oder Stéphane Chapuisat von YB. Dann folgen Friends & Families der Spieler, die Spielervermittler angeführt vom omnipräsenten Gaëtano Giallanza, und ein paar weitere Fussballinteressierte.

Fussballinteressiert muss man wirklich sein bei Spielen, die zum Teil um 11 Uhr vormittags in den entlegensten Winkeln der Schweiz angepfiffen werden. So wie bei der zweiten Begegnung der Schweizer U18-Nationalmannschaft gegen Frankreich an einem schicksalhaften Ort, wo die erfolgreiche FCZ-Ära mit einem Cupsieg und drei Meistertiteln innerhalb von vier Jahren erst möglich wurde: Meyrin. Trainer Lucien Favre konnte sich dort mit einem etwas glückhaft gewonnenen Match im Schweizer Cup über die Winterpause retten.

Im ersten Match zwei Tage zuvor hatten die Schweizer Frankreich überraschend klar dominieren können und verdient 2:0 gewonnen. Dies war der erste Anzug der Schweizer U18-Nati gewesen mit dem Waadtländer Andi Zeqiri im Sturm, dessen Transfer zu Juventus Turin im Verlauf des Nati-Zusammenzuges bekannt wurde. Im Mittelfeld spielte Izer Aliu von Beginn weg auf einer der beiden 8-er Positionen im 4-3-3 und konnte ein paar spielerisch gute Momente beitragen. Insgesamt war es aber eher eine durchschnittliche Leistung des 16-jährigen. Er war der Spieler, welcher von Trainer Reto Gertschen mit Abstand am meisten taktische Anweisungen von der Seitenlinie erhielt – einerseits ein Zeichen, dass er nicht alles richtig machte, andererseits aber auch, dass man auf ihn setzt.

In den Schatten gestellt wurde Aliu allerdings in einem starken Mittelfeld von Petar Pusic (GC), welcher neben der bei beiden vorhandenen Technik und Übersicht zusätzlich deutlich zielstrebiger, dynamischer und auch handlungsschneller agierte. Auch der 6-er Karim Bertelli (Sion) machte eine gute Partie genauso wie Aussenverteidiger Mallo (GC) und Innenverteidiger Souare (Servette). Im zweiten Spiel trat die Schweiz dann mit der zweiten Garnitur an, und diese war den Franzosen dann deutlich unterlegen. Teil dieses Teams war auf der Rechtsverteidigerposition Kenith Catari aus der neuen U18 des FCZ.  Nachdem die Schweizer eine halbe Stunde nur Ball und Gegner hinterher gelaufen waren, fasste sich Catari ein Herz, eroberte den Ball weit in der gegnerischen Hälfte und passte quer vor den Strafraum auf Servette-Stürmer Omeragic. Dieser schoss mit dem ersten Schweizer Abschlussversuch in der 32.Minute aus der Distanz den Führungstreffer – am Ende der Partie hiess es dann aber standesgemäss 3:1 für Frankreich. Zeqiri, Aliu und Pusic waren für die letzten paar Minuten der Partie nochmal eingewechselt worden, aber die dadurch möglich gewordene Schlussoffensive war nicht erfolgreich.

Der 2000-er Jahrgang spielt als U17 gleichzeitig in Österreich an einem kleinen Turnier. Im Kader der Schweizer stehen unter anderem der vom FCZ stammende Nishan Burkart (Manchester United) und Servette-Talent Lorenzo Gonzalez (Manchester City). Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Russland, setzt es eine 2:3-Niederlage gegen die Österreicher. Dabei erzielt Flügelspieler Matteo Di Giusto (FCZ) das zwischenzeitliche 1:2. Auch der zweite FCZ-Akteur Stephan Seiler spielt von Anfang an – beide waren gegen Russland noch auf der Bank gesessen. Am Sonntag folgt die abschliessende Begegnung gegen Kroatien.

Die U19-Nati gewinnt zwei Mal in der Slowakei gegen den Gastgeber 1:0 und 3:1. Im ersten Match wird das einzige Tor der Partie durch den ehemaligen FCZ Academy-Mittelfeldspieler Miro Muheim (Chelsea) erzielt. Dieser wird während der zweiten Halbzeit durch FCZ U21-Flügelflitzer Fabian Rohner ersetzt. Zwei weitere FCZ-ler sind mit dabei: Mittelfeldspieler Toni Domgjoni und der in der Zwischenzeit zum HSV transferierte Vasilie Janjicic werden zur Pause eingewechselt. Im zweiten Match kommt Domgjoni zur Pause für Muheim und Janjicic ersetzt gleichzeitig den zum FC Barcelona gewechselten Ex-Servette-Stürmer Jérémy Guillemenot. Fabian Rohner spielt von Beginn weg und wird nach 63 Minuten durch Challenge League-Angreifer Adler Da Silva (Servette) ersetzt.

Die U20-Nati liefert traditionell zum Auftakt der „Internationalen Spielrunde“ zu Hause in Montreux gegen Polen eine schlechte Leistung ab. Nach einem verdienten 0:2-Rückstand reissen sich die Mannen von Trainer Claude Ryf erst in der Schlussphase am Riemen. Der ebenfalls aus der FCZ Academy stammende Djibril Sow per Penalty und Linksverteidiger Tobias Schättin (Winterthur) stellen am Ende das Resultat noch auf 2:2. Die aufgebotenen Mirlind Kryeziu und Anto Grgic sind schlussendlich auf dem Platz nicht mit dabei, Nicolas Stettler spielt als einer der wenigen Schweizer solide – mehr aber auch nicht. Ex-FCZ-ler Maxime Dominguez gehört unter anderem mit Schättin zu jenen Spielern, die in der Schlussphase noch einmal Schwung ins bis dahin lahme Schweizer Spiel bringen. Auf der Pikettliste waren unter anderem Kilian Pagliuca und Nils Von Niederhäusern. Diese zwei wurden von Uli Forte im Freundschaftsspiel gegen Rapperswil-Jona getestet.

Mit Martin Angha, Dimitri Oberlin und Francisco Rodriguez standen auch im U21-EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan (3:0) in Biel drei Spieler aus der FCZ Academy auf dem Platz. Der vierte im Bunde, Saidy Janko, wurde nicht eingesetzt. Obwohl Angha ein Kopfballtreffer zum 2:0 gelang, konnte sich von diesen eindeutig Oberlin am meisten auszeichnen. Der zur Zeit bei Altach im Vorarlbergischen engagierte Stürmer war topmotiviert, selbst auch noch ein Tor zu erzielen, was allerdings nicht gelang.

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Kenith Catari trägt in Meyrin mit seiner Balleroberung in der gegnerischen Hälfte zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen Frankreichs U18 bei.

Catari in Meyrin

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Nur wenige Bieler wollen das u21-EM-Qualifikationsspiel Schweiz – Kasachstan sehen.

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