Steigerungspotential im Cup, sowie gegen Lugano und Basel / Statistik der Woche
33 Wettbewerbsspiele hat der FCZ in dieser Saison absolviert. Betrachten wir die Statistik des Züri Live-Notenschnittes pro Spiel, sehen wir, dass es am 24. November beim 3:3 in Neuenburg erstmals in dieser Saison einen ungenügenden Notenschnitt gab – seither insgesamt fünf Mal in 12 Partien. Nach der Winterpause trüben die unter dem Strich schlechten Leistungen bei den Niederlagen in St. Gallen sowie bei YB (ab ca. der 30. Minute) die Bilanz von durchaus auch ordentlich bis guten Auftritten.
Mit 4,5 war der Notenschnitt in diesen beiden Partien der bisher schlechteste der Saison. Die beste Mannschaftsleistung (im Sinne von aufsummierten Einzelleistungen) war das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (3:2) mit einem Notenschnitt von 6,9. Dahinter liegen vier Spiele ex aequo auf dem Zweiten Platz, darunter gleich zwei Partien der wenige Wochen alten Rückrunde mit dem 3:1-Derbysieg und der 0:2-Niederlage in Napoli.
Dazu kommen das Heim-0:0 gegen St. Gallen und der 2:1-Sieg in Sion aus der Vorrunde. Das waren zwei enge Partien auf relativ hohem Niveau, in welcher jeweils beide Mannschaften eine gute bis sehr gute Leistung zeigten. Generell erbrachte der FCZ in schwierigen Europacuppartien wie gegen Leverkusen oder in Napoli gute bis sehr gute Leistungen, während auf nationaler Ebene die schwierigen Auswärtspartien in Basel, St. Gallen und Bern zuletzt nicht zufriedenstellend waren.
Interessant ist in der Auflistung der Most Valuable Players aller bisherigen Spiele, dass vor allem die jungen Spieler gegen die stärksten Gegner jeweils die Leistungsträger des Teams sind. In den bisher neun Partien gegen Napoli, Leverkusen, YB und Basel war Toni Domgjoni drei Mal MVP – Kevin Rüegg, Yann Kasai, Stephen Odey, Yanick Brecher, Hekuran Kryeziu und Antonio Marchesano je ein Mal. Die besten Jungen haben mehr Potential als die erfahrenen Spieler im Kader und rufen dies auch ab, wenn sie auf hohem Niveau gefordert werden.
Auf der anderen Seite steht beispielsweise ein Alain Nef, der schon seit Jahren in Partien gegen weniger prominente Gegner topprofessionell auftritt und die Mannschaft mitreisst. Mehrmals haben es Einwechselspieler zum MVP gebracht, welche wesentlich dazu beigetragen haben, eine schlecht laufende Partie herumzureissen oder zumindest nochmal spannend zu machen: so Ceesay in Sion, Dixon in Neuchâtel, Krasniqi gegen AEK oder Kasai in Basel. Andreas Maxsø, Assan Ceesay, Fabio Dixon, Bledian Krasniqi, Yann Kasai oder Levan Kharabadze setzten gleich zu Beginn, als sie zu ihren ersten Einsätzen im Team kamen, ein Ausrufezeichen. Pa Modou tritt traditionell gegen seine Ex-Klubs am stärksten auf. Das war auch in dieser Vorrunde gegen St. Gallen wieder der Fall. Zum Rückrundenstart in der AFG Arena hätte der FCZ den Gambier gut brauchen können.
Fasst man jeweils drei Wettbewerbspartien zu einer Mini-Saisonphase zusammen, sieht man den kontinuierlichen Rückgang des Notenschnittes von Ende Oktober bis in den Dezember noch deutlicher. Dieses Phänomen kennen wir bereits aus den beiden Saisons unter Trainer Uli Forte. Auch in früheren Jahren hatte der FCZ häufig einen guten Saisonstart und mischte vorne mit, handelte sich dann im November einen gewissen Rückstand ein, der die Hoffnung auf ein Mitmischen ganz vorne minimierte – und liess es von diesem Moment an «schleifen». Der Notenschnitt hat nun aber im Gegensatz zur letzten Saison nach der Winterpause wieder zugenommen, während der Punkteschnitt noch weiter abgesunken ist, was auch damit zusammenhängt, dass gleich drei der sechs Partien mit die schwersten der Saison waren mit zwei Mal Napoli und YB auswärts.
Betrachtet man die Notenschnitt-Spanne pro Gegner, fallen erstmal die Derbies ins Auge, wo sich der Notenschnitt in einem schmalen Range auf relativ hohem Niveau zwischen 6,1 und 6,4 bewegt. Auch gegen Luzern und Sion fiel der Notenschnitt bisher nicht unter 5,9. Die grösste Diskrepanz der Leistungen gab es in den Partien gegen St. Gallen, gefolgt von YB. Mit 5,7 die tiefste Maximalnote resultierte bisher gegen Basel und den nächsten Meisterschaftsgegner Lugano. Steigerungspotential gibt es im Hinblick auf den bevorstehenden Viertelfinal gegen den SC Kriens vor allem aber auch im Cup. Es ist der Wettbewerb mit dem bisher tiefsten Notenschnitt der FCZ-Spieler (5,5), während diese in der Europa League (5,9) bisher ihre besten Leistungen gezeigt haben. Hilft das neue Cup-Trikot?