Frey ist Mister 100%, Voser mit Mühe / Thun – FCZ Stats & Spielinfos

Der FCZ agiert im Berner Oberland effizient einhergend mit einer wiedergewonnenen Zielstrebigkeit und Sicherheit bei Standards – aus elf Abschlüssen resultieren drei Tore, wobei beim ersten eigentlich eine Offsideposition des Assistgebers Thelander vorlag. Die drei Stürmer Rodriguez, Frey und Dwamena sowie Verteidiger Nef waren alle an je zwei Toren beteiligt. Dwamena (Torquote: 20%) konnte die Hälfte der zusätzlichen acht Team-Abschlusschancen nicht nutzen, während die Abschlussquote von Frey 100% war.

Nach seinem Super-Weitschusstor gegen Lugano trifft Michael Frey diesmal gar doppelt – und streckt nach dem 3:1 die Trinkflasche von Thun-Goalie Ruberto wie einen WM-Pokal den Zürcher Fans entgegen. Der zweite Sieg in Folge gegen ein Team, gegen welches der FCZ zuvor in sieben Meisterschaftsbegegnungen in Folge nicht gewinnen konnte hat auch grossen Wert. Alles war aber nicht gut. Im Mittelfeld gibt es sowohl defensiv wie auch offensiv Verbesserungspotential. Wäre die Partie in Thun nur in der «Zone 2» gespielt worden, der FCZ hätte nicht gewonnen.

Am meisten negativ fiel der leistungsmässige «Abschiffer» von Kay Voser ins Gewicht. Der Aargauer hatte zwar letzte Saison in den Auswärtspartien bei Villarreal und Steaua gezeigt, dass er in seiner besten physischen und mentalen Verfassung auch gegen starke Gegner auf seiner Seite dem FCZ ein Übergewicht verschaffen kann – national hat Voser hingegen regelmässig gegen gute und in den Zweikämpfen aggressiv auftretende Gegner wie Xamax, St. Gallen, Le Mont, Basel, GC oder eben Thun Probleme. Es ist nicht so, dass Voser wenig läuft, aber ohne den Sondereffort an Fokus und Laufbereitschaft, den er in den Europa League-Spielen geleistet hat, fällt er auch national ab.

 

Gute Débuts von Odey und Arghandewall: FCZ – Vaduz 3:1

Im 10. Testspiel der Saison schlägt der FCZ den FC Vaduz bei besten Bedingungen auf dem Heerenschürli mit 3:1. Das Resultat stand bereits zur Halbzeitpause fest. Die Zuschauer, unter denen sich unter anderem die verletzten Marco Schönbächler, Armin Alesevic, Maurice Brunner sowie die gerade aus Litauen zurückgekehrte Lesley Ramseier befanden, sahen das Début in der 1. Mannschaft des neu verpflichteten Stephen Odey (trägt die Nummer 15 von Oli Buff) sowie des vor anderthalb Monaten gerade erst 16 gewordenen Soheil Arghandewall aus der U18.

Der FCZ trat zur Abwechslung in einem 4-4-2 System an mit den beiden Sturmspitzen Cavusevic / Odey. Der Nigerianer spielte eine gute und mannschaftsdienliche Partie und liess den Ball laufen – als wäre er schon lange dabei. Bezüglich Trainings stimmt das ja auch. Odey wirkt deutlich weiterentwickelter, „europäischer“ spielend und näher an der 1. Mannschaft, als Koné oder Sarr, als diese zum FCZ kamen. Nach einem erfolgreichen Zürcher Pressing mit Ballgewinn Brunner schoss Odey den Ball in der 5. Minute Richtung linke Torecke – Dzengis Cavusevic lenkte den Ball über die Linie. Ob der Ball auch ohne das Zutun des Slowenen die Torlinie überschritten hätte und Odey um ein frühes Premierentor kam, wird immer ein Geheimnis des Heerenschürli bleiben.

In der 39. Minute hatte Odey dann erneut das Glück nicht auf seiner Seite, als bei seinem Abschluss aus sechs Metern ein eigener Mitspieler im Weg stand – natürlich erneut Cavusevic. Von dessen Rücken prallte der Ball zu Rodriguez, der mit einem schönen Schlenzer zum 3:1 traf. In der Pause stellte Vaduz-Trainer Vrabec von einem 4-1-2-2-1 ebenfalls auf ein 4-4-2 um. Der beim FCZ zur Pause auf dem linken Flügel eingewechselte Arghandewall hatte zu Beginn etwas Probleme mit der Kombination Tempo und Technik auf diesem Niveau, fand aber mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie und erzielte am Schluss mit einem von Vaduz-Keeper Maier stark parierten Hechtkopfball nach Maouche-Corner in der 87. Minute beinahe noch ein Tor. Ansonsten spiegelten die Leistungen der Spieler ihre letzten Auftritte – dass beispielsweise Brunner oder Thelander aktuell gut in Form sind, ist kein Geheimnis. Nicht eingesetzt aus dem Matchkader wurden beim FCZ Kay Voser und U18-Keeper Calvin Heim.

FC Zürich – Vaduz 3:1 (3:1).

Tore: 5. Cavusevic (Odey) 1:0, 33. Brunner (Winter) 2:0, 34. Devic (Ciccone) 2 :1, 39. Rodriguez (Cavusevic) 3:1.

FCZ: Brecher; Brunner (46. Sadiku), Nef (46. Bangura), Thelander (65. Palsson), Pa Modou; Winter (65. Antoniazzi), Sarr, Maouche, Rodriguez (46. Arghandewall); Cavusevic, Odey (70. Frey).

Vaduz: Maier; Von Niederhäusern (62. Pfründer), Bühler, Puljic, Borgmann; Kamber (88. Mamuti); Jüllich (46. Schirinzi), Ciccone (73. Muntwiler); Mathys (76. Chevalley), Coulibaly (32. Devic); Turkes (82. Gartmann).

Forwards überzeugen / FCZ – Lugano Stats & Spielinfos

Mit der Rückkehr von Raphael Dwamena zeigt die Leistungskurve des FCZ nach oben, und dies zahlte sich nun auch erstmals in Form von drei Punkten aus. Der Ghanaer war erneut der wichtigste Mann in der Zürcher Offensive und nach den Partien in Lausanne und Basel zum dritten Mal in Folge der Züri Live-MVP. Wenn die Angriffe über Dwamena laufen, kommt zur Zeit fast immer etwas gescheites dabei raus. Der Ghanaische Nationalteamstürmer war nicht nur an zwei Toren, sondern auch an der Mehrheit der weiteren Torchancen beteiligt – und hatte die meisten Top-Offensivaktionen.

Ebenso wichtig war in der vorderen Reihe aber auch die klare Leistungssteigerung von Michi Frey (inklusive Traumtor) nach einer Mini-Krise von vier Partien und die weiterhin Spiel für Spiel leicht steigende Leistungskurve von Roberto Rodriguez. Dass dieser nun wieder vermehrt die Standards ausführt, zahlte sich unter anderem beim 1:0-Führungstreffer aus.

Mit 6,6 hatte die Mannschaft gegen Lugano den bisher besten Notenschnitt der Saison (knapp vor dem 2:0-Auftaktderby und dem 10:0-Sieg in Chippis), wobei zu berücksichtigen ist, dass Lugano diesmal in einer deutlich schlechteren Verfassung antrat, als noch im August beim 0:0 im Cornaredo. Trotzdem war diesmal auch Andris Vanins wieder mal gefordert und konnte einen wichtigen Teil zum am Ende ungefährdeten Sieg beitragen.

Ein Anschlusstreffer der Luganesi zum 1:2 hätte diesen aber nochmal in Gefahr bringen können. Der FCZ konnte dies aber mit diszipliniertem Auftreten des ganzen Teams nach den Einwechslungen erst im 3-4-1-2 und später sogar in einem 6-3-1 System verhindern. Auf der linken Seite wirbelten im Umschaltspiel Kay Voser und Pa Modou Jagne, welcher nach guter Vorarbeit Dwamenas schlussendlich mit dem 3:0 den «Sack zumachte».

Frey’s 2:0 setzt Energien frei / FCZ – Lugano 3:0 Highlights

Lugano ist in einer Formkrise: der Auftritt im Letzigrund war die vierte Meisterschaftsniederlage in Folge (davon drei Mal 0:3). Nach der «Heimniederlage» in Luzern (1:2) gegen den letzjährigen FCZ- Europa League-Gegner Steaua Bukarest sassen drei Tage später im Letzigrund die Stammkräfte Bnou Marzouk, Sabbatini, Ledesma und Crnigoj vorerst nur auf der Ersatzbank, Rouiller und Piccinocchi fehlten verletzt. Der FCZ konnte dies zu seinem vierten Saisonsieg in 10 Partien nutzen. In der guten ersten halben Stunde der Partie ging der Stadtclub mit einem Rodriguez-Corner durch ein Eigentor Milosavljevics verdient in Führung. Etwas Glück benötigte das Forte-Team, dasmit das Nachlassen vor der Pause im Gegensatz zum Lausanne-Spiel diesmal nicht bestraft wurde.

Sechs Minuten nach Wiederbeginn gelang dem im Vergleich zu den letzten Partien wieder verbessert auftretenden Michi Frey mit einem Hammerweitschuss das wichtige 2:0. Dies setzte zusätzlich Energien frei. Der FCZ drängte auf den entscheidenden dritten Treffer und gewann dank einer konzentrierten Leistung weiter an Sicherheit. Trotzdem brauchte es auch Andris Vanins, der in der 1. Halbzeit gegen Bottani und im Zweiten Durchgang gegen Gerndt (beim schnell ausgeführten Freistoss Luganos ruhte der Ball nicht) zwei Mal stark parieren konnte. Neben Frey bestätigten in der vorderen Reihe auch Rodriguez und vor allem Dwamena ihre Aufwärtstendenz. Der FCZ kommt zu seinem bisher höchsten Saisonsieg und feiert am Ende auch noch den ersten Pflichtspieltreffer Pa Modou Jagnes mit dessen schwächerem Rechten Fuss, mit welchem der Gambier während der Woche im Training häufig den Abschluss geübt hatte.

FCZ – Lugano 3:0 (1:0)

Tore: 20. Milosavljevic (Eigentor, Rodriguez) 1:0; 51. Frey (Rodriguez) 2:0, 89. Pa Modou (Dwamena) 3:0.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Brunner (62. Winter), Rüegg, Palsson, Voser; Dwamena, Frey (82. Pa Modou), Rodriguez (73. Sarr).

Lugano: Da Costa; Golemic (58. Carlinhos), Sulmoni, Daprelà; Mihajlovic (73. Yao), Vécsei (46. Sabbatini), Mirosavljevic, Amuzie; Bottani, Mariani; Gerndt.

 

Zuversicht überwiegt: Lausanne – FCZ 1:1 Spielbericht & Highlights

Auch wenn es Beobachter gibt, die noch mehr erwartet hatten: nach der  Partie in Lausanne gibt es für den FCZ Grund zur Zuversicht. Moussa Koné bestätigte seine gute Form und seine Fortschritte im spielerischen Bereich. Mit seiner Schnelligkeit ist der Senegalese in die Tiefe kaum zu stoppen – aber auch als Vorbereiter wird er immer mehr zu einem wichtigen Puzzlestück des Dreimannsturmes. Dazu kam Raphael Dwamena in der 2. Halbzeit zu seinem Comeback. Am Ende wirkte der Ghanaer trotz nur 22 Minuten Einsatzzeit ausgepumpt – in der kurzen Zeit hatte aber praktisch jede seiner Aktionen Hand und Fuss gehabt. Der Auftritt erinnerte wieder deutlich mehr ans Derby zum Auftakt der Saison, als an die darauffolgenden eher mässigen Einsätze gegen Thun, Lugano und Sion. Dwamena brachte dem FCZ in der Schlussphase noch einmal Aufwind, und beinahe noch den Sieg, nachdem zwischenzeitlich Lausanne vom Nachlassen des Gastes aus der Limmatstadt profitiert hatte.

Die erste halbe Stunde hatte das Team von Trainer Uli Forte nämlich so souverän gespielt wie bisher noch nie in dieser Saison – speziell Torschütze Roberto Rodriguez fühlte sich in dieser Phase in der viele Lücken aufweisenden gegnerischen Spielhälfte wohl. Die Hereinnahme der lange Zeit für Startelfeinsätze auf diesem Niveau noch nicht ganz bereit gewesenen Skandinavier Rasmus Thelander und Victor Palsson schien sich auszuzahlen. Für Thelander war es das Meisterschaftsdébut. Palsson wurde bisher abgesehen vom Derby in jeder Partie eingesetzt, enttäuschte aber meist. Dies war in Lausanne anders – der Isländer wirkte wacher und handlungsschneller als zuletzt und wurde zum zweiten Mal nach dem Sion-Heimspiel mit einer guten Züri Live-Note bedacht.

Eine Mini-Krise durchlebt zur Zeit hingegen Michi Frey. Haben ihm die Schmähgesänge in Luzern auf den Magen geschlagen? Denn im Anschluss daran gegen St. Gallen, in Bassersdorf und nun in Lausanne wirkte der Berner nicht mehr so fokussiert wie noch in den ersten Saisonwochen. Nicht zufällig war es Frey, der mit einer falschen Entscheidung den 1:1-Ausgleichstreffer Lausannes kurz vor der Pause einleitete. Der in den letzten Wochen stark spielende Cédric Brunner wurde durch die Hereinnahme Thelanders zunächst auf die Bank verwiesen, konnte dann aber nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite für den müde gelaufenen Adi Winter hereingekommen Akzente setzen. Der FCZ ist weiterhin besser auf Kurs, als erwartet.

Lausanne – FCZ 1:1 (1:1)

Tore: 13. Rodriguez (Sarr) 0:1, 45. Margiotta (Campo) 1:1.

Lausanne: Castella; Monteiro (73. Marin), Manière, Rochat; Kololli, Tejeda (81. Pasche), Maccoppi, Asllani; Campo (86. Zarate), Geissmann; Margiotta.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Thelander; Winter (79. Brunner), Palsson, Sarr, Pa Modou; Koné, Frey, Rodriguez (68. Dwamena).

 

Es lag nicht alleine an der Chancenverwertung / FCZ – St.Gallen Stats & Spielinfos

Moussa Koné zeigte nach dem Luzern-Spiel ein zweites Mal seine zuletzt erzielten Fortschritte und schoss auch diesmal das einzige FCZ-Tor. Michi Frey reichte es erstmals „nur“ zur genügenden Note „5“. Roberto Rodriguez leitete mit seiner Ballbehauptung im Mittelfeld den Führungstreffer ein und tauchte einen Moment später bereits an der Strafraumgrenze auf, um dem Ball auch noch die entscheidende Richtungsänderung zum Torschützen Koné zu geben. Rodriguez war zudem genauso wie Sangoné Sarr an der Mehrheit der Zürcher Torchancen beteiligt. Sarr hatte zwar wie meist eine hohe Fehlerquote, allerdings verzeichnete der Senegalese diesmal ebenso viele gute Aktionen. Sein Einfluss aufs Spiel war ingesamt eher positiv.

Zusammen mit dem Thun-Heimspiel (2:1) verzeichnete der FCZ gegen St. Gallen auch dank der numerischen Überzahl die bisher grösste Anzahl Abschlüsse (15) in einem Ligaspiel, wobei daraus ein Treffer weniger resultierte. Die Anzahl Abschlüsse waren aber im Ligavergleich zumal für ein Heimspiel nicht überdurchschnittlich hoch. Dass der FCZ nicht gewonnen hat, lag also nicht alleine an der Chancenverwertung. Es hätten vor allem in der Ersten Halbzeit auch noch mehr Torchancen herausgespielt werden müssen. Kevin Rüegg spielte praktisch fehlerlos und war offensiv wie defensiv gleichermassen wichtig – und damit erstmals in dieser Saison Züri Live-MVP. Ganz anders sein Ersatz Victor Palsson, dem in seiner kurzen Einsatzzeit (zu) viele einfache Fehler unterliefen und zum fünften Mal in sieben Pflichtspieleinsätzen eine ungenügende Note erhielt.

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