Pa Modou soll das „Schlüsselproblem“ Stevanovic lösen: Aufstellungen und Formationen Servette – FCZ

Die zuletzt angeschlagenen Becir Omeragic und Pa Modou kehren im Stade de Genève am Fusse des Salève beim FCZ wieder in die Startformation zurück. Pa Modou soll also in erster Linie das „Schlüsselproblem“ Stevanovic lösen – und für Omeragic ist es natürlich gegen seinen Jugendklub ein spezielles Spiel. Sind beide in Bestverfassung, sind sie eine wichtige Verstärkung. Ob die Bestverfassung wirklich schon wieder da ist, wird man während der Partie sehen. Die Aussagen von Coach Magnin vor der Partie („im Normalfall wären sie in Genf noch nicht dabei“) lassen keinen Raum für verfrühte Euphorie. Wie vermutet, ist zudem Stephan Seiler auf dem Matchblatt mit dabei. Blaz Kramer beginnt auf der Bank. Somit wird wohl Aiyegun Tosin als Spitze auflaufen. Pedersen ist nicht im Aufgebot mit dabei.Servette-Coach Alain Geiger löst das Problem des Ausfalls von zwei flinken Offensivspielern (Park, Schalk) leicht anders, als von Züri Live vermutet. Er bleibt dabei, Kyei und Koné nicht von Beginn an in der Startformation zu bringen, was der Walliser diese Saison noch nie gemacht hat. Diesmal erhält Grejohn Kyei den Vortritt vor seinem Stürmerkollegen. Varol Tasar wird voraussichtlich erneut im Offensivzentrum auflaufen und der Franzose Timothé Cognat als ebenfalls wirbliger Akteur die vakante Position auf der linken Seite übernehmen. Dafür bilden heute Boris Cespedes und Gaël Ondoua das Mittelfeldzentrum. Wie vermutet sitzen die jungen Imeri und Alves nur auf der Bank.

Vorschau-Artikel hier: „Der FCZ und sein Problem Stevanovic“

Der FCZ und sein „Problem“ Stevanovic: Servette – FCZ umfassende Vorschau

Nach dem ernüchternden 0:4 vom letzten Samstag ist der FC Basel für den FCZ vorläufig etwas ausser Reichweite geraten – trotz gestriger Niederlage gegen Thun. Servette könnte der FCZ hingegen mit einem Auswärtssieg in der Calvinstadt am Sonntag in der Tabelle überholen! SFC-Trainer Alain Geiger meint vor dem Aufeinandertreffen im Stade de Genève, dass seine Mannschaft «nicht der Favorit» sei. Nach dem fast schon historischen Resultat von 0:5 vor zweieinhalb Monaten im Letzigrund und dem Lauf der Genfer zuletzt, ist dies sicherlich eine Untertreibung. Geiger argumentiert mit der «guten 1. Halbzeit» des FCZ in Sion und einer generellen Auswärtsstärke der Zürcher. Tatsächlich hat sich die Heimstärke und Auswärtsschwäche zu Beginn der Saison ins Gegenteil gekehrt. Seit dem 29. September und dem 1:0-Sieg in Genf (damals der erste Auswärtssieg Zürichs und gleichzeitig die erste Heimniederlage Servettes) hat der FCZ auswärts vier Mal gewonnen, zwei Mal Unentschieden gespielt und kein einziges Mal verloren. Und dabei hat man insgesamt nur zwei Gegentreffer hinnehmen müssen – durch Jordi Quintilla (Penalty) und Patrick Luan. Beide Treffer waren zudem auch noch zweifelhaft zustande gekommen – der Penalty in St. Gallen hätte wegen vorangegangenem Offside von Silvan Hefti nicht gegeben werden dürfen und der Treffer von Luan wegen vorangegangenem Foul von Xavier Kouassi nicht.

Am Tag vor der Affiche Partie testete die Reservemannschaft des FCZ im Heerenschürli gegen die Pendants des FC St. Gallen und YBs. Zu den Testspielern in den Reihen des FC Zürich gehörte dabei auch der 21-jährige Stürmer Nedim Omeragic, Cousin von Becir, vom Spielertyp her dynamisch, mit gutem Abschluss mit Links. Vor anderthalb Jahren gelang diesem in der Challenge League in den Farben Servettes ein Doppelpack gegen den FC Winterthur. Diese Saison hat er bisher erst 15 Minuten für Stade Nyonnais gespielt und wäre wohl vorerst mal ein Thema für die Zweite Mannschaft, natürlich mit einem Auge auf die Super League schielend. Aus dem Kader der 1. Mannschaft kam zudem Ilan Sauter zum Einsatz. Das Tor gegen YB (1:1 bei 2×30 Minuten) erzielte Shpetim Sulemani per Kopf nach Flanke von Matteo Di Giusto (die Begegnung mit St. Gallen hat der FCZ 2:0 gewonnen). Bei den Bernern wirbelte dabei vorne der Kongolesische Stürmer Meschack Elia, welcher dann gleichentags auch noch eine provisorische Spielberechtigung für Wettbewerbsspiele erhielt.

Nicht mit dabei im FCZ-Trainingszentrum war Stephan Seiler. Ein Zeichen, dass der 19-jährige Sonntag im Matchkader stehen wird? Davor waren bereits die aus einer Langzeitverletzung zurückgekommenen Adrian Winter und Hekuran Kryeziu in einem Testspiel mit der FCZ Reserve gegen den FC Tuggen zum Einsatz gekommen und hatten dem Vernehmen nach auch in dieser Partie noch viel vermissen lassen – was nach so langer Verletzungsunterbrechung normal ist. Aber was heisst schon normal? Trainer Ludo Magnin räumte gegenüber Züri Live an der Pressekonferenz am Freitag in der Saalsporthalle freimütig ein, dass Winter und Kryeziu genauso wie auch die zuletzt angeschlagenen Pa Modou und Omeragic «unter normalen Umständen» für die Partie in Genf eigentlich noch nicht in Frage kommen würden.

Aber aufgrund von Sperren, Verletzungen sowie teilweise nicht zufriedenstellender Leistungen anderer Spieler sind sie trotzdem ein Thema. In Genf werden beispielsweise Marco Schönbächler (nach der von ihm mit Edon Zhegrova ausgelösten Rudelbildung) und der ehemalige Servettien Nathan gesperrt sein. Dass es aber nach dem Basel-Spiel bei den Spielern keine zusätzlichen «Bébéli» zu behandeln gab, sieht Magnin eher als ein schlechtes Zeichen. Auch darum wurde zumindest zu Beginn der Trainingswoche die Intensität nochmal erhöht: «Das Pressing hat mir zuletzt nicht mehr so gut gefallen, wie zeitweise in der Vorrunde. Wir müssen das im Training mit 100% Intensität machen, wenn wir es auch im Spiel bei 100% haben wollen.»

Anfang Woche war in der Soccer Lounge auf Sportal HD mit Ersatztorhüter und U17-Weltmeister Joel Kiassumbua, Züri Live und Raphael Gutzwiller (CH Media) Servette das grosse Thema gewesen. Die Genfer zeichnen sich wie schon in ihrer glorreichen Vergangenheit auch in dieser Saison speziell durch gutes Passspiel aus, und dies nicht nur auf kurze Distanzen oder im Mittelfeld, sondern auch bei langen Bällen und Pässen in die Angriffszone rund um den und im gegnerischen Strafraum. Schlüsselspieler in der Offensive ist eindeutig der Rechte Flügel Miroslav Stevanovic, welcher zu den besten Akteuren der Liga zählt. Seine erste Ballberührung (auch mit der Brust, per Kopf, mit Links,….) ist für Super League-Verhältnisse aussergewöhnlich.

Servette hat zudem ligaweit bisher am wenigsten Gegentore erhalten (20). Warum? Erstens, weil die Genfer nach St. Gallen und YB das drittbeste Team im Pressing sind. Vor allem aber verteidigen die Grenats sehr solidarisch. In der Abwehrreihe und im Zentrum haben sie keine individuell herausragenden Spieler, aber ihre Akteure antizipieren die möglichen Fehler und verlorenen Zweikämpfe des Nebenmannes jeweils schon im vornherein und unterstützen sich gegenseitig hervorragend und schnell. So hat das Team von Trainer Alain Geiger (auf dessen 17. Trainerstation) als einzige Mannschaft der Super League bisher in der ganzen Saison noch kein Weitschusstor erhalten und ist bei der Anzahl blockierter Schüsse ganz vorne in der Rangliste anzutreffen. Im Gegensatz beispielsweise zum FCZ vermögen sie vor dem eigenen Strafraum konsequent «aufzuräumen». Dazu hat sich ihr Nummer 1-Torhüter Jérémy Frick im Vergleich zur letzten Challenge League-Saison noch einmal klar gesteigert, wirkt mittlerweile sicherer als beispielsweise der Zürcher Schlussmann Brecher und hält auch statistisch gesehen besser.

Ein Spiel, in welchem Alain Geiger mit seiner Aufstellung überrascht hätte, ist in seiner Servette-Zeit nicht zu eruieren. Grundsätzlich will er unter den vier Vorderleuten drei wendige Spieler dabei haben und hat deshalb bisher in dieser Saison noch nie mit Koné und Kyei gemeinsam in der Startformation begonnen. Aufgrund des Ausfalls von Park und Schalk wäre dies daher der Moment, wo der 59-jährige endlich wieder einmal einen Jungen aus dem eigenen Nachwuchs wie Azevedo oder Imeri in der Startformation bringen könnte. Nur hat Geiger die zwei Jungspunde in St. Gallen erst nach Kyei eingewechselt. Dort hat nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Park (während dessen Pflege die linke Genfer Seite verwaist war und St. Gallen über diese Seite das entscheidende Tor erzielte) von der 40. bis zur 70. Minute tatsächlich das Duo Koné / Kyei gemeinsam auf dem Platz gestanden. Die unter wenig Spielpraxis leidenden erst später eingewechselten Azevedo und Imeri vermochten dann in der Schlussphase im Kybunpark nicht zu überzeugen. Eines ist sicher: hätte die sportliche Leitung des FCZ in Genf das Sagen, dann wäre mindestens einer der beiden Jungen Stammspieler. Aktuell setzt Servette trotz einer starken Jugendabteilung weiterhin auf ein komplett routiniertes Gefüge. Aus diesem Grund hat ja auch Becir Omeragic und vor ihm schon andere Genfer Junioren den Weg zum FCZ gefunden.

Dass Servette mit Stevanovic speziell über rechts stark ist, und der FCZ auf dieser Seite defensiv schwach, ist natürlich ein Schlüsselproblem im Hinblick auf die Partie in Genf. Schon beim 0:5 im Letzigrund im Dezember entstanden alle fünf Genfer Treffer durch Unzulänglichkeiten auf der linken Zürcher Seite. Wie im damaligen Züri Live-Podcast gezeigt, hatte in jenem Match Alex Schalk die Rolle, das Zürcher Spiel gezielt auf diese Seite zu lenken, wo Servette dann mit Ondoua, Stevanovic, Koné und Rouiller konzertiert und erfolgreich den Ballgewinn und das anschliessende schnelle Umschalten anstrebte.

Wie kann der FC Zürich dieses Problem lösen? In der Spieleröffnung geht’s natürlich vor allem darum, nicht noch ein zweites Mal in die gleiche Pressingfalle zu laufen, wie im Letzigrund, und hinten heraus den Ball schneller, höher und mehr nach Rechts zu spielen. Wie kann Stevanovic defensiv beigekommen werden? Eine Variante wäre, den bissigen Kevin Rüegg auf die linke Seite zu stellen. Rüegg hat sowohl in der U21 bei einem Match in Sion wie auch einmal in der 1. Mannschaft unter Ludo Magnin sogar schon im Linken Mittelfeld gespielt. Allerdings zeigt der sich zur Zeit in der Rekrutenschule befindliche Rüegg auch auf seiner angestammten Position rechts hinten eher durchschnittliche Leistungen und auf links wäre die Gefahr von Ballverlusten seinerseits wesentlich höher. Gegen Basel gut geklappt hat die Umstellung auf eine Dreierabwehr. Vor allem in der konservativen Variante mit tief stehenden Aussenläufern und einer Quasi-Fünferabwehr kann so der äussere Innenverteidiger den Aussenläufer auf der Seite ideal unterstützen, die Innenverteidiger können ihre Stärken in der Vorwärtsbewegung und der FCZ insgesamt seine Konterqualitäten nutzen.

Vorne könnte man sich unter den aktuellen Umständen sehr gut ein Offensivtrio Marchesano / Mahi / Kololli vorstellen. Es ist einerseits eine konterstarke Formation, die aber auch den Ball halten kann. Kololli ist besser als Kramer dafür geeignet, sowohl hohe wie auch flache Bälle mit dem Rücken zum Tor zu halten, bis die Mitspieler aufgerückt sind. Ein Element, welches im FCZ-Spiel zuletzt zu häufig schmerzlich gefehlt hat. Ausserdem hat der Waadtländer im Abschluss im Strafraum eine Stärke, auch wenn er in dieser Saison bisher noch nicht getroffen hat. Ebenfalls zu den abschlusstärksten Spielern beim FCZ gehört Antonio Marchesano, der dank seinem sehr guten Timing sogar per Kopf gefährlich sein kann. Mimoun Mahi wiederum ist häufig zu wenig zielstrebig, kann aber mit seiner Technik und ständigen Bewegungen mit Ball den Ballbesitz in der Angriffszone fixieren. Mahi und Kololli sind zudem beide annähernd beidfüssig und können dementsprechend aus jeder Situation heraus in den Abschluss gehen. Blaz Kramer und speziell Aiyegun Tosin könnten von der Bank kommend möglicherweise mehr Wirkung erzielen, als zuletzt in der Startformation.

Eine allgemeine Analyse der Stärken und Schwächen des FCZ findet sich in folgendem Zusatzartikel: Wie spielt der FCZ? Stärken und Schwächen des Zürcher Spiels 2019/2020.

Wie viele Fans sind heute dabei? FCZ – Servette Vorschau

Im Duell zweier formstarker Teams und Tabellennachbarn sollte beim FCZ Becir Omeragic gegen Servette wieder einsatzbereit sein. Für die gesperrten Blaz Kramer und Aiyegun Tosin würden in der Hierarchie Assan Ceesay und Benjamin Kololli nachrücken. Kololli hat allerdings auch bei seinem Kurzeinsatz in Neuenburg defensiv nur alibimässig mitgearbeitet, über seine Seite wurde es von Seiten Xamax unnötig gefährlich. Sicherlich viel disziplinierter mitarbeiten würde der 18-jährige Henri Koide aus der U21, welcher sich in dieser Vorrunde weiter gut entwickelt hat. Mimoun Mahis Einsatz wird noch als fraglich gemeldet – er könnte auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden. U21-Stürmer Shpetim Sulejmani wird zudem vermutlich auf der Bank Platz nehmen. Der 24-jährige (11 Tore in der Vorrunde) war ja bereits vor dem Auswärtsspiel in Bern (0:4) in welchem er schlussendlich nicht eingesetzt worden war, auf die Kontingentsliste genommen worden. Kommt Sulejmani oder allenfalls Koide zum Super League-Début?

Servette hat mit Sébastien Wüthrich nur einen gesperrten Spieler. Ausserdem fehlt Captain Anthony Sauthier genauso wie dessen Ersatz Michael Gonçalves verletzt. Letzterer musste bei der 0:1-Niederlage in Lugano kurz nach der Pause angeschlagen ausscheiden. Für ihn kam der gelernte Innenverteidiger Rayan Souici auf den Platz, wurde bereits nach drei Sekunden von Balint Vecsei getunnelt und Carlinhos traf zum einzigen Treffer des Spiels. Die Alternative zu Souici wäre mit Christopher Routis ein erfahrenerer ebenfalls gelernter Innenverteidiger. Der „logische“ Ersatz für Sébastien Wüthrich ist Kastriot Imeri. Allerdings kann es auch gut sein, dass sich Trainer Alain Geiger mit Boris Cespedes für eine etwas defensivere und stabilere Variante entscheidet.

Im Duell zwischen dem FCZ und Servette gab es am 26. April 1998 zum letzten Mal eine fünfstellige Zuschauerzahl, als gegen Saisonende im Letzigrund der Drittplatzierte auf den Zweiten der Tabelle traf und Grégory Paisley sowie Rasheed Yekini per Penalty die Tore zum 1:1 Schlussresultat erzielten. Zuletzt hatte der FCZ gegen Sion und Luzern nur rund 8’500 Zuschauer im Letzigrund. Gibt es im letzten Heimspiel vor der Winterpause nochmal eine Steigerung?

Wie viele Fans verfolgen heute das letzte Heimspiel des Kalenderjahres im Letzigrund?

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Wie erwartet mehr Spannung an der Spitze der NLA: die FCZ Frauen mit vielversprechender Entwicklung im ersten Saisonviertel

Nach einem Viertel der Saison liegt der FCZ in der Nationalliga A mit einem Spiel und drei Punkten weniger als Leader Servette Chênois auf dem Dritten Platz. Dazwischen platziert sich der FC Basel. Dieses Spitzentrio vermochte sich zuletzt vom Rest der Liga etwas abzusetzen und könnte durchaus bis Ende Saison einen Dreikampf um den Titel führen, auch wenn man den FC Luzern wohl noch nicht abschreiben sollte. Das aufgrund vieler Wechsel traditionsgemäss mässig startende Lugano wäre wohl im Verlauf der Saison ebenfalls Teil dieser Spitzengruppe geworden, aber das Migrationsamt des Kantons Tessin verbot überraschend den aus dem College-Fussball stammenden Amerikanischen Austauschstudentinnen (Nicht EU-Ausländerinnen) nach drei Jahren der Duldung, weiter ohne Arbeitserlaubnis in der Nationalliga A zu spielen, da diese von den Tessiner Behörden als „Profiliga“ beziehungsweise Leistungssport eingestuft wurde. Dies nur wenige Tage nach dem bisherigen Höhepunkt des Tessiner Frauenfussballs, den beiden Champions League-Sechzehntelfinalpartien gegen Manchester City.

Die spielerische Entwicklung unter dem neuen FCZ-Trainer Ivan Dal Santo (in der Saison 03/04 Teamkollege von Dani Gygax, Blerim Dzemaili, Alain Nef, Alhassane Keita, Iulian Filipescu und Co.) ist gut. Die erfahrene Martina Moser gibt mit ihren spielerischen Qualitäten den Takt vor. Die Direktkombinationen über mehrere Stationen sorgen immer wieder für attraktive Momente im Spiel. Das Zentrale Mittelfeld bilden mit Moser die aufblühende Cinzia Zehnder auf der Sechserpositon und die proaktive Vanesa Hoti, die sich seit ihrem Sommertransfer von der Basler Ersatzbank in relativ kurzer Zeit gut entwickelt hat. Fabienne Humm liegt hinter der Luzernerin Irina Pando (-Brütsch) mit acht Treffern an zweiter Stelle der Torschützenliste und hat damit aktuell eine bessere Trefferquote als in den letzten Saisons aufzuweisen.

Barla Deplazes wird nach ihrer längeren Verletzung zur Zeit vorwiegend als Joker eingesetzt und Meriame Terchoun ist noch einiges von einem Comeback entfernt. Dementsprechend erhalten junge Spielerinnen wie Seraina Piubel, Kim Dubs, Lydia Andrade oder als Joker auch Ella Ljustina ihre Einsatzchancen im Dreiersturm. Die kampfstarke Lorena Baumann hat sich rechts hinten zu einer wichtigen Teamstütze entwickelt und auch Julia Stierli auf links wird immer konstanter. Eine leichte Schwachstelle hat der FCZ in der Innenverteidigung, wo Rahel Moser und Riana Fischer gegen starke Mittelstürmerinnen im Antritt oder auch bei hohen Bällen an ihre Grenzen stossen. Aussergewöhnlich hingegen Goalkeeperin Livia Peng, die mit 17 Jahren neben ihrer besseren technischen Ausbildung auch häufiger die richtige Entscheidung trifft, als beispielsweise Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann.

Servette Chênois hat gemäss dem Schweizer Frauenfussballmedium „abseits.ch“ als einziges Nationalliga A-Team beim Verband Profispielerinnen angemeldet und zwar gleich acht. Und tatsächlich sind die Genferinnen das am ambitioniertesten zusammengestellte Team. Hugo Kostezer, Trainer des NLB-Teams Rot-Schwarz Thun, vermutet ebenfalls auf „abseits.ch“, dass die Sportliche Leitung der Calvinstädterinnen in der Winterpause im Hinblick auf den Titelkampf diesbezüglich gar noch nachlegen könnte. Eine etwas gegenteilige Entwicklung nimmt der FC Basel. Das dank langjähriger Champions League-Einnahmen der Profis am besten alimentierte Frauenteam der Schweiz hat trotz weiterhin hoher Ambitionen eine Verjüngungskur vorgenommen – und ist vielleicht gerade deshalb aktuell so gut unterwegs wie schon lange nicht mehr.

Exemplarisch für die neue Strategie steht die 18-jährige Deutsche Juniorennationalstürmerin Ivana Fuso, die im Vergleich beispielsweise zur aus Basel abgewanderten langjährigen Bayern-Mittelfeldspielerin Nicole Banecki (31)  deutlich mehr Wirkung entfaltet. Zu den mit 24 Jahren bereits älteren Spielerinnen in der Stammformation gehört die nach drei Jahren aus Therwil (Nationalliga B) zurückgekehrte Andrea, jüngere Schwester von U18-Trainer Alex Frei. Innert kürzester Zeit zu einer Leistungsträgerin geworden ist die erst 16-jährige Riola Xhemaili, welche letzte Saison vorwiegend unter Giuseppe Morello bei den U15-Jungs eingesetzt worden ist.

Das FCZ-Pendant zu Xhemaili heisst Anna Matsushita. Die Zürcher Mittelfeldspielerin ist gar erst 15 und kam im September-Derby im GC Campus von Beginn weg zum Einsatz. Auch sie spielte letzte Saison häufig mit den Academy-Jungs, profitierte bei ihrem NLA-Einsatz allerdings auch von der Rotation von Trainer Dal Santo in den Englischen Wochen rund um die Champions League-Spiele gegen den FK Minsk. In diesem Sechzehntelfinal ist der FCZ bekanntlich mit zwei Niederlagen (0:1 auswärts und 1:3 vor eher konservativ gezählten 2’700 Zuschauern im Letzigrund, darunter die komplette Academy inklusive U21) gegen den Weissrussischen Serienmeister ausgeschieden.

Das Hinspiel in Minsk wurde von den Zürcherinnen dabei etwas verschlafen und ein mögliches Auswärtstor verpasst. Im Rückspiel zeigten sie hingegen eine starke Leistung und waren das bessere Team. Für den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften sorgte schlussendlich mit Emueje Ogbiagbevha eine einzelne Spielerin, die drei Minsker Tore selber ezielte und zum vierten die entscheidende Vorarbeit lieferte. Mit ihrer an einen männlichen Profistürmer erinnernden Wucht war sie bei ihren Einzelaktionen von den FCZ-Verteidigerinnen nicht mehr einzufangen, wenn sie einmal Fahrt aufgenommen hatte.

Nach der bitteren Niederlage vor heimischem Publikum äusserten sich Seraina Piubel und Martina Moser bei Züri Live folgendermassen:

 

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