Die „Contra- und Contra-Kolumne“ von Kägi und Schifferle

Die «Pro- und Contra-Kolumne» ist eine interessante Form der journalistischen Aufbereitung von kontroversen Themen. An Stelle von einem Autor, der  versucht, ein Thema ausgewogen abzuhandeln, öffnen zwei kontrovers argumentierende Autoren das Spektrum an Meinungen für den Leser.

Eigentlich ein äusserst simples Prinzip, aber der Tages-Anzeiger beschäftigt mit Ueli Kägi und Thomas Schifferle tatsächlich zwei Journalisten, die es nicht verstanden haben. Denn beide hauen in ihrer heutigen Kolumne zur Frage «Steigt der FCZ ab?» in die gleiche Kerbe. «Die Führung fällt falsche Entscheide», «die Jungen werden vertrieben», «Spieler ohne Eigenverantwortung», «lustlose Mannschaft», «die Konkurrenz lacht über den FCZ»….

Überraschend sind diese Voten ja keineswegs, denn es ist das, was Kägi und Schifferle immer über den FCZ schreiben. Tagein, tagaus, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Das einzige, was diesmal fehlte war der obligate «graue Himmel» zur Illustration ihrer Sicht auf den FCZ. Blöderweise war es in den letzten Tagen in Zürich durchweg sonnig und warm gewesen.

Am Schluss muss dann natürlich einer von beiden die Frage «Steigt der FCZ ab?» aufgrund des Formates doch noch mit «Nein» beantworten. Die Begründung Schifferles «weil es noch immer Vaduz und Lugano in der Super League gibt» wird in zwei Sätzen abgehandelt. Klar, es ging ihm ja auch nicht darum, zur Frage, warum der FCZ nicht absteigt, ins Detail zu gehen. Es ging einzig und allein darum, zum 1’756.Mal in den letzten Jahren über den FCZ und seine Klubführung herzuziehen. Gleiche Worte, gleiche Argumente, gleiche Langeweile wie immer.

Eine Zeitung für die am Kiosk bezahlt werden muss, sollte eigentlich zwingend eine interne Qualitätskontrolle haben, die verhindert, dass Journalisten immer wieder das gleiche schreiben. Dann müssten sich auch Ueli Kägi und Thomas Schifferle mal hinsetzen, und sich wieder mal etwas neues zum Thema FCZ einfallen lassen. Und wer weiss, vielleicht würde es dann sogar für eine Pro und Contra-Kolumne mit zwei kontroversen Meinungen und interessanten Argumenten reichen? Ausserdem könnte man ohne eigene Lustlosigkeit natürlich auch mit einem etwas besseren Gewissen die «lustlose Mannschaft» kritisieren.