Die Erinnerungslücken des Monsieur Constantin

Cher Monsieur Constantin,

es ist ja nicht so, dass wir Ihre Emotionen nach der doppelten Fehlentscheidung in Bern nicht nachvollziehen können. Uns ist es am Wochenende genau gleich ergangen: ein vorentscheidendes Tor zum 1:2, welches sowohl Offside wie auch Stürmerfoul war. Dazu ein falscher Platzverweis. Und bei uns geht es in der Tabelle um mehr! Und es war ein ECHTES Derby! 😉

Gerne wollen wir Ihnen aber helfen, mit dem Füllen von offenbar massenweise Erinnerungslücken den grössten Schmerz zu lindern. Erstmal können wir Ihnen versichern, dass es für Gastmannschaften wirklich nicht einfach ist, im Tourbillon zu spielen, da die Schiedsrichter da vom emotionalen Publikum in vielen Situationen tatsächlich in ihren Entscheidungen beeinflusst werden. Ihre Aussage, „Sion werde ständig benachteiligt“ ist definitiv falsch.

Auch bei Auswärtsspielen wird Ihr Team durchaus immer wieder mal vom Schiedsrichter bevorteilt. Genau vor einem Jahr beispielsweise spielten Sie im Letzigrund gegen den FCZ. Das Team von Trainer Urs Meier stand damals noch auf dem dritten Platz und hatte in der ganzen Saison erst sechs Mal verloren. Der FCZ erinnert sich aus zwei Gründen nur ungern an diese Partie: erstens verlor man an diesem Tag nach Yapi und Kukeli mit Schönbächler auch noch den dritten Schlüsselspieler an die medizinische Abteilung. Zweitens verlor der FCZ trotz Überlegenheit auch noch das Spiel mit 0:1, nachdem Schiedsrichter Alain Bieri und seine Assistenten sage und schreibe vier (!) Handspiele von Sion-Spielern im eigenen Strafraum übersehen hatten.

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Hands von Pa Modou im eigenen Strafraum am 15.3.14

Es folgten für den Stadtclub sechs Niederlagen in Serie, die nicht nur den Europa League-Platz nochmal in Gefahr brachten, sondern mit etwas Verzögerung im August dann auch Trainer Urs Meier den Job kosteten.  Eine dieser sechs Niederlagen war ein weiteres 0:1 im Letzigrund gegen Sion im Cup-Halbfinal nur drei Wochen nach der Meisterschaftsniederlage. Der FCZ war auch diesmal die bessere Mannschaft, das entscheidende Tor erzielte aber Moussa Konaté quasi „aus dem Nichts“ und irregulär nach einem klaren Foul von Salatic an Philippe Koch im Zürcher Strafraum. Sie waren im Stadion und feierten den Einzug in den Cupfinal, der Ihnen in Basel den grossen Erfolg und den Einzug in die Europa League-Gruppenphase brachte. Anklagen gegen Schiedsrichter Stephan Studer haben Sie damals im Letzigrund seltsamerweise keine erhoben.

salatic sion stuermerfoul 1

salatic sion stuermerfoul 2

Philippe Koch will den Ball aus dem Strafraum köpfen, Salatic verhindert dies mit einem Foul und geht dabei nur auf den Mann – der Ball fällt deshalb Konaté vor die Füsse und dieser trifft aus kurzer Distanz am 7.4.15

 Züri Live

 

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