Florian Stahel: „Schon 10 Jahre her“
Im Hinblick auf das direkte Aufeinandertreffen im Letzigrund sprach Florian Stahel mit Züri Live über seinen neuen Klub und den 13.Mai…
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Im Hinblick auf das direkte Aufeinandertreffen im Letzigrund sprach Florian Stahel mit Züri Live über seinen neuen Klub und den 13.Mai…
Flavio Gautreaux hat mehr als 15 Jahre – fast drei Viertel seines jungen Lebens – beim FCZ gespielt. Seit einem Jahr läuft der Stadtzürcher nun aber in der Challenge League bei FC Schaffhausen auf. Nach einer durchwachsenen ersten Saison stand der Offensivmann nun beim zweiten Saisonspiel in Chiasso in der Startformation, und trug mit seinem ersten Challenge League-Treffer wesentlich zum 3:2-Auswärtssieg und der Eroberung des Leaderthrons für die Munotstädter bei. Im Zwiegespräch mit Züri Live sprach Gautreaux im Anschluss an den Match im „Stadio Riva IV“ über die Partie, seine Entwicklung beim FC Schaffhausen und die Vorfreude auf die Direktbegegnung mit dem FCZ Ende August auf der Breite.
Da sich beide Teams vor allem in der Ersten Halbzeit gegenseitig neutralisierten, gab es deutlich weniger Top-Aktionen, sowohl Defensiv wie auch Offensiv, als noch im Spiel gegen Winterthur. Torhüter Vanins hatte erneut praktisch nichts zu tun, die beiden Flügel Rodriguez und Winter zeigten auch diesmal eine kämpferisch tadellose Leistung – einer von mehreren Gründen neben dem Kunstrasen, warum es noch nicht zum Comeback von Schönbi kam. Yapi ersetzte mit seinem ersten Einsatz seit einem Monat den angeschlagenen Kukeli und konnte gleich für mehr Struktur im Zürcher Spiel sorgen. Sadiku leitete die beiden Top-Chancen von Winter ein und zeigte wie schon gegen Winterthur eine seiner besten Leistungen bisher im FCZ-Dress.
Am Ende rettete den FC Wil wie auch schon einige Male in der vergangenen Saison die Stärke bei Standardsituationen. Gjelbrim Taipi konnte zwei Eckbälle von rechts in den Zürcher Strafraum schlagen, die Zürcher waren nach den Wiler Einwechslungen in der Zuteilungen zu wenig schnell organisiert, so dass der eingewechselte Jocelyn Roux zu frei zum 1:1 einköpfen konnte. In der Ersten Halbzeit hatte sich der FCZ in einem verhaltenen Durchgang mit zwei kleinen Wiler Chancen zuerst mal an den speziellen Kunstrasen im Bergholz gewöhnen müssen.
Alain Nef wurde bei einem Zürcher Standard im Strafraum zurückgerissen – der Penaltypfiff von Schiedsrichter Urs Schnyder blieb aus. Zuvor hatte sich bereits Egemen Korkmaz eine üble Tätlichkeit an Oliver Buff geleistet gehabt, welche ebenfalls ungestraft blieb, weil Schnyder damit beschäftigt war, Paul Papp zu verwarnen und sein Assistent nicht aufgepasst hatte. Ebenfalls von letzter Saison bekannt ist das häufige „sterbender Schwan“ spielen von Wiler Akteuren wie Erhan Yilmaz, Korkmaz und jetzt neu auch Nduka Ozokwo – manchmal fiel Schnyder drauf herein, manchmal nicht.
Ein Foul direkt an (oder auf?) der Strafraumgrenze gegen Roberto Rodriguez führte zu einem weiteren Freistoss für den FCZ, den Buff von links an der Strafraumkante herrlich in die nahe obere Ecke verwandelte. Bereits letzte Saison war der Offensivspieler mit 10 Toren (alle Wettbewerbe) bester Zürcher Torschütze gewesen. Nach der Pause musste Wil mehr öffnen, was dem FCZ endlich mehr Räume für Konter bescherte. Adrian Winter konnte drei Topchancen zur Vorentscheidung vor dem gegnerischen Tor nicht nutzen – zwei Mal rettete der Zürcher Oberländer Steven Deana, einmal ging der Drehschuss Zentimeter vorbei.
Die Partie wurde hektischer – mehrmalige Schläge und Griffe ins Gesicht des Gegenspielers durch Korkmaz Johan Vonlanthen und Murat Akin wurden nicht mit Karten geahndet, genauso wenig wie der Schlag von Armando Sadiku gegen Basil Stillhart – dieser musste danach mit drei Stichen genäht werden. Ausserdem sprang Nef der Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an den Arm. Der ehemalige FCZ-Goalgetter und heutige Wil-Assistenztrainer Ercüment Sahin war nach dem Match deswegen enerviert wegen einer angeblichen Benachteiligung, „vergass“ dabei aber all die Szenen, bei welchen sein Team bei Schiedsrichterentscheiden Glück gehabt hatte.
Neben den verpassten Konterchancen verursachte der FCZ in der Endphase zu viele Freistösse und Eckbälle, auch in Situationen, die anders hätten gelöst werden können. Der zweite Eckball von Taipi war dann einer zu viel. Mit Burim Kukeli und Sangoné Sarr mussten zwei Spieler angeschlagen ausgewechselt werden, bei letzterem war es allerdings „nur“ ein Krampf. Positiv hervorzuheben gilt es neben den 4’440 mindestens zur Hälfte Zürcher Fans (Stadionrekord) die kämpferische Leistung von Rodriguez und die aufmerksame Unnachgiebigkeit Ivan Kecojevics.
FC Wil – FC Zürich 1:1 (0:1)
IGP Arena – 4’440 Zuschauer – SR Schnyder
Tore: 41. Buff 1:0, 87. Roux (Taipi) 1:1
Wil: Deana; Nganga, Papp, Korkmaz, Bühler; Akin, Stillhart (66.Taipi); Ozokwo, Yilmaz (77.Spielmann), Vonlanthen; Fazli (67.Roux).
FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser; Winter, Sarr (84.Cavusevic), Kukeli (54.Yapi), Rodriguez; Buff (71. Marchesano), Sadiku.
Der ehemalige Red Star-Offensivspieler Adrian Winter gibt bei seinem Pflichtspieldébut für den FCZ wie bereits in den Vorbereitungspartien Vollgas, und hat grossen Anteil am deutlichen Chancenplus gegen Winterthur im Letzigrund. Weitere Pflichtspieldébuts in der 1.Mannschaft des Stadtclubs feiern Vasilije Janjicic, Roberto Rodriguez, Dzengis Cavusevic, Antonio Marchesano, Andris Vanins und Kay Voser.