Revanchegelüste im Final / Servette Chênois – FCZ Frauen Vorschau

Zum Abschluss der Saison 22/23 der Women’s Super League treffen im St. Galler Kybunpark im Final wie letztes Jahr Servette Chênois und der FC Zürich aufeinander. Für die Profimannschaft des FCZ ist der Kybunpark ein gutes Stadion. Hier bringt man in den letzten Jahren gegen den FCSG meist gute bis sehr gute Leistungen und hat viele Punkte entführt. Ausserdem waren auch die Europacup-Auftritte an dieser Stätte erfreulich.

Sow muss stürmen

Das gute Omen kann die Frauen-Equipe sicherlich gebrauchen, trifft sie doch auf den Meisterschaftsfavoriten aus Genf. Beide Seiten haben Revanchegelüste: Servette in Bezug auf den vor einem Jahr in Lausanne sehr unglücklich durch einen Penalty nach Schwalbe und zwei zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen verlorenen Final. Der FCZ aufgrund des in Carouge verlorenen Cup-Duells diesen Frühling. Servette Chênois konnte den Cupfinal im Letzigrund gegen St. Gallen-Staad gewinnen, genauso wie auch das Halbfinalduell in der Meisterschaft gegen den gleichen Gegner. Die Genferinnen verzeichneten allerdings gegen niemanden so viele Probleme wie gegen die kämpferischen Ostschweizerinnen – auch gegen den FCZ nicht.

Fünf bis sieben Spielerinnen der letztjährigen Startformation werden bei Servette auch diesmal wieder beginnen. Und dies obwohl das Team mit Akteurinnen aus ganz Lateineuropa ursprünglich zusammengewürfelt, aber mittlerweile doch auch zusammengewachsen ist, mit mehreren Spielerinnen, die dank der attraktiven Bedingungen in Genf längerfristig bleiben. Am formstärksten ist aktuell wohl das von Juventus ausgeliehene italienische Talent Alice Berti. Dazu kommen französische, portugiesische, spanische, polnische und marrokanische (Ex-)Nationalspielerinnen. Für die ehemaligen FCZ-Cracks Sandrine Mauron und Coumba Sow ist die Begegnung natürlich immer noch speziell. Ein kleines Manko hat Servette in der Sturmspitze, wo mit Sow (und manchmal Mauron) eine gelernte Mittelfeldspielerin eingesetzt werden muss, weil eine Mittelstürmerin von grossem Kaliber aktuell fehlt.

Nationalspielerinnen Piubel und Riesen mit wichtigen Rollen

Der FCZ spielt wie bereits unter Vorgängerin Inka Grings auch unter der neuen Trainerin und Sportchefin Jacqueline Dünker ein eher statisches Grundsystem, durchsetzt dieses aber dank Laufwegen trotzdem speziell über die Seiten mit vielen Dreieckbildungen (Interview mit Jacqueline Dünker auf Züri Live). Nationalspielerin Seraina Piubel nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Sie hat in der aktuellen Saison von den Spielerinnen im Kader neben Marion Rey wohl den grössten Schritt nach vorne gemacht. Im Derby-Halbfinal Hinspiel im GC Campus war sie die zentrale offensive Figur, wohingegen im Rückspiel im Heerenschürli eher die schnelle Aussenverteidigerin Nadine Riesen entscheidend war.. Die U17-EM Halbfinalistinnen Scherteinleib und Egli konnten als Joker zum Einsatz kommen. Die verletzt ausgefallene Kim Dubs wird wohl in der Startformation eher von Irina Pando oder Alayah Pilgrim ersetzt.

Kleine Anpassungen zu erwarten / FCW – FCZ Vorschau

Beim FC Winterthur kehrt aufs Kantonsderby hin Stürmer Ardaiz wieder in den Matchkader zurück. Die Auswahl für Coach Bruno Berner in Mittelfeld und Sturm ist relativ gross. Allerdings sind viele Kaderspieler für die letzte Runde am Pfingstmontag Sperre-gefährdet.

Beim FCZ könnte Blerim Dzemaili diesmal auf der Ersatzbank beginnen, damit er wenn möglich im letzten Heimspiel gegen Lugano am Pfingstmontag wieder in der Startaufstellung stehen kann. Im Sturm könnte Coach Henriksen zudem im Sturm auf den grossgewachsenen Simic setzen.

Blerims letztes Derby / FCZ – GC Vorschau

18 Derbys hat Blerim Dzemaili bisher in seiner Karriere bestritten. Kommt er heute gegen GC zum Einsatz, ist es sein letztes. Obwohl die Äras mit Dzemaili beim FCZ erfolgreich waren, ist seine Derby-Bilanz bisher „nur“ ausgeglichen. Ganze fünf Siege bei ebenso vielen Niederlagen und acht Unentschieden! Falls Dzemaili zum Einsatz kommt, entscheidet diese Partie aber nicht nur seine persönliche Karriere Derby-Bilanz. Der FCZ kann im vierten Derby der Saison auch den Klassenerhalt klar machen – und zum fünften Mal in Folge die Zürcher Meisterschaft gewinnen. Ab der zweiten Saison seit dem Wiederaufstieg war der FCZ immer die Nummer 1 der Stadt. Diese Saison ist die Derbybilanz aber noch ausgeglichen – mit der besseren Tordifferenz für GC. Blerim Dzemaili traf beim ersten Heimderby per Penalty zum späten 1:4. Es war sein ebenfalls erst zweites Derby-Tor. Das erste hatte er in der Meistersaison bei einem Zürcher Konter (Fehler von Margreitter) aus der Distanz erzielt (Endstand: 3:3).

Dritter Derby-Sieg in vier Tagen?

GC hat in den letzten zehn Partien sechs Mal gewonnen und vier Mal verloren – ohne ein einziges Unentschieden! Dies liegt unter anderem an der risikovollen Spielweise nach vorne mit viel hohem Pressing, das sich auch darum ausbezahlt hat, weil ein torreiches Spiel eher einen Sieger bringt und zwei Spiele mit einem Sieg und einer Niederlage mehr Punkte abwerfen als zwei Unentschieden. Wenn auch die Spielweise in den letzten Partien konsistent war, wechselte Coach Contini die taktischen Formationen häufig. Zuletzt gegen Luzern (2:0) war es ein Rhombus.

Der FCZ scheint in Sachen Formstand der einzelnen Spieler auf dem Zahnfleisch zu laufen und hat wenig valable Alternativen. Dzemaili und ein wiedergenesener Tosin könnten darum beispielsweise von der Bank noch wichtige Impulse bringen. Calixte „Junior“ Ligue hat diese Woche einen intensiven FIFA Blue Stars Youth Cup gespielt und wird daher wohl kaum in der Startformation stehen. Gelingt den Profis nach den U19-Junioren und den Frauen der dritte Derby-Sieg innert vier Tagen?

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