Uli Forte: „Wir müssen uns steigern“

Vor dem Cup-Viertelfinal in Basel ist beim FCZ alles klar. Es gibt weder Zweifel noch Hoffnung, weder Beschönigungen noch Schwarzmalerei. „Wir müssen uns steigern. In Basel müssen wir unsere bisher beste Leistung des Jahres 2017 zeigen. Das Potential dazu haben wir!“, sagt Trainer Uli Forte an der Pressekonferenz in der Saalsporthalle. Dem Trainer-Staff und der Mannschaft ist klar, dass die vier Liga-Auftritte seit der Winterpause noch nicht auf dem Niveau der Vorrunde waren. Dazu kam, dass ein gewisses Wettkampfglück des Herbstes zuletzt das ein oder andere Mal gefehlt hat.

Das Training auf der Allmend Brunau hatte am Vormittag eine grosse Schar von 26 Kaderspielern (inklusive Torhüter) bestritten. Erst nach dem stündigen Teammeeting ging es zu abwechslungsreichen Aufwärm- und Koordinationsübungen, sowie anschliessenden Taktischen Spielformen. Auch die zuletzt angeschlagenen Spieler waren dabei. Neben Mike Kleiber werden nur Armin Alesevic und Dzengis Cavusevic 1703-training-for-cup-viertelfinalim Viertelfinal am Donnerstagabend ausfallen. Forte sieht dies als gutes Zeichen. Raphael Dwamena ist allerdings noch fraglich. Die für das Wohlen-Spiel nicht ganz fitten Oliver Buff, Alain Nef und Burim Kukeli werden voraussichtlich wieder ins Team kommen.

„Gegen Basel muss man vor allem defensiv gut stehen“ gibt Forte die Marschrichtung vor, redet gleichzeitig aber auch von „frech spielen“. Man darf gespannt sein, wie dieses „frech defensiv gut stehen“ auf dem Platz dann umgesetzt wird. Die Mannschaft freut sich auf das Spiel. Und deren Trainer findet die Anstosszeit 20:30 „cool“. Warum? Flutlicht und Champions League-Anspielzeit – beinahe. Das steigert die Vorfreude noch zusätzlich, wie auch die zu erwartende grosse Unterstützung von den Rängen mit rund 4’000  FCZ-Fans im Fansektor und vielen zusätzlichen auf den anderen Tribünen.

Der FCZ nimmt den Cup-Wettbewerb ernst – „als Titelverteidiger haben wir da auch eine Verantwortung“, sagt Forte. Das hat seine Mannschaft schon in den ersten drei Runden bewiesen. In Bellinzona gab sie sich unmittelbar nach dem Highlight in Villarreal keine Blösse und St.Gallen konnte 2:1 besiegt werden. Für ein paar wenige Tage rückt nun das eigentliche Hauptziel der Saison, der Aufstieg in die Super League, ein bisschen in den Hintergrund. Der FCZ ist im St.Jakob Park wie schon im Herbst sechs Mal in der Europa League und ein Mal im Cup der ambitionierte Aussenseiter, und fühlt sich in dieser Rolle wohl.

FCZ läuft Herbstform hinterher: Wohlen – FCZ 1:4 Spielbericht und Highlights

Zweiter Rückrundensieg ohne zu überzeugen für den FCZ. Vor allem in der 1.Halbzeit war die Partie ausgeglichen und es lief beim Team von Uli Forte nicht viel zusammen. Am besten präsentierten sich noch Mirlind Kryeziu in seinem dritten Volleinsatz in Folge und Débutant Kevin Rüegg. Speziell die Flügel Winter und Rodriguez taten sich schwer – beide haben ihre Form aus der Vorrunde noch nicht wiedergefunden. Dzengis Cavusevic hatte in der 12.Minute eine gute Weitschusschance, musste dann aber in der 29.Minute nach einem Zusammenprall mit Marko Muslin mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgewechselt werden. Der etwas angeschlagene Raphael Dwamena kam so früher als geplant ins Spiel. Der Ghanaer tat dem Zürcher Spiel gut, der FCZ konnte sich in der 2.Halbzeit phasenweise steigern. Es gab aber weiterhin auch Flauten im Zürcher Spiel, und in einer solchen nutzten die Wohler Unaufmerksamkeiten von Adrian Winter und Umaru Bangura zum 1:2-Anschlusstreffer. Der FCZ schaffte es allerdings, das Tempo sofort wieder zu verschärfen, und das schnelle 3:1 zu suchen. Dem eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselten Moussa Koné gelang nach dem herbstlichen Aarau-Heimspiel zum zweiten Mal in dieser Saison ein «Doublé» in der Schlussphase. In der Liga erzielt der junge Senegalese im Schnitt alle 55 Minuten ein Tor (Torschützenleader Jean-Pierre Nsamé alle 93 Minuten).

FC Wohlen – FC Zürich 1:4 (0:1)

Tore: 33. Rodriguez (Handspenalty) 0:1; 63. Marchesano (Rodriguez) 0:2; 81. Tadic (Castroman) 1:2; 83. Koné (Foulpenalty) 1:3, 90+3. Koné (Dwamena) 1:4.

Wohlen: Tahiraj; Hajrovic, Stahel (63. Loosli), Schmid; Bicvic (63. Tadic); Von Niederhäusern (75. Pagliuca), Muslin, Castroman, Kamber; Foschini; Pacar.

FC Zürich: Vanins; Brunner, Bangura, Kryeziu, Voser; Winter, Rüegg, Yapi, Rodriguez (75. Koné); Marchesano (68. Chiumiento), Cavusevic (29. Dwamena).

50% von Buffs Freistössen in Strafraumnähe führen zu einem Tor: Wil – FCZ Stats, Performance und Spielinfos

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Oliver Buff war in seinem 74 Minuten-Einsatz in Wil an allen drei in dieser Zeit erzielten Treffern als Torschütze oder Passgeber beteiligt. 50% seiner Freistösse in Strafraumnähe führten zu Toren. Dazu trug der Zürcher Offensivmann zur Vorbereitung von sieben der insgesamt 12 FCZ-Torchancen der Partie bei. Ebenfalls aussergewöhnlich für diese Saison ist, dass Buff diesmal alle Standards in Strafraumnähe trat: vier Freistösse und fünf Eckbälle. Kein Wunder also, dass Buff zum neunten Mal in dieser Saison und damit beinahe in einem Drittel der Spiele zum Züri Live-Most Valuable Player gewählt wurde.

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Weder die Torpremiere von Mirlind Kryeziu, noch diejenige durch Raphael Dwamena kam überraschend. Offensiv lässt Kryeziu für einen Innenverteidiger wenig Wünsche offen, defensiv ist er sicherlich noch verbesserungsfähig, wurde gegen Wil aber noch weniger geprüft, als gegen Xamax. Dwamena agierte weniger auffällig, als noch gegen Xamax. Gilles Yapi und Burim Kukeli sind wieder da! Und ein grosser Pluspunkt im Zürcher Spiel. Adrian Winter und Moussa Koné (diesmal in der Rolle als zweite Sturmspitze neben Cavusevic) brachten Schwung in der 2.Halbzeit. Über die Aussenspieler konnte sich der FCZ nicht wie gewünscht in Szene setzen – viele Aktionen waren im Ansatz gut, wurden aber nicht konsequent zu Ende gespielt.

 

Wil – FCZ 0:4 Highlights und Spielbericht

Mirlind Kryeziu und Raphael Dwamena erzielen in Wil ihre ersten Tore für die 1.Mannschaft des FCZ. Die Limmatstädter gewinnen auch dank einem Tor und zwei Assists von Oliver Buff. Die Spielminute, die Position des Freistosses und auch die Art und Weise des Schusses beim 1:0 ähnelten sich stark dem Führungstreffer Buffs an gleicher Stätte beim ersten Aufeinandertreffen im Juli. In den ersten 20-30 Minuten konnte Wil vor mehr als 3’000 Zuschauern im Bergholz gut mithalten, liess danach aber stark nach. Roberto Rodriguez bestätigte nach der Partie gegenüber Züri Live, dass man den Wiler Spielern die ungemütliche Situation im Verein auf dem Platz angemerkt habe. Der erste Rückrundensieg ist daher sicherlich erfreulich, aber der Gegner war an diesem Tag im Gegensatz zu den ersten beiden Rückrundengegnern nicht ein echter Gradmesser.

FC Wil – FC Zürich 0:4 (0:1)

Tore: 40. Dwamena (Buff) 0:1; 62. Buff (Winter) 0:2, 68. Kryeziu (Buff) 0:3, 84. Winter (Koné) 0:4.

Wil: Deana; Ozokwo (29. Stadelmann), Ajeti, Bühler, Huber; Vonlanthen (70. Fazli), Stillhart, Lombardi, Mlinar, Bottani (50. Maroufi); Roux.

FC Zürich: Vanins; Stettler, Nef, Kryeziu, Kempter; Schönbächler (46. Winter), Kukeli, Yapi, Rodriguez; Buff (74. Koné), Dwamena (66. Cavusevic).

Mirlind Kryeziu auch in Wil dabei

Der FC Zürich peilt morgen beim FC Wil den ersten Rückrundensieg an. In den Gesprächen mit Spielern oder Trainerstaff war in den letzten Monaten das 1:1-Unentschieden vom 30.Juli ein immer wiederkehrendes Thema. Es waren nach der 1:0-Führung durch einen herrlichen Buff-Freistoss diejenigen Punktverluste, welche die Mannschaft wohl am meisten gewurmt haben. Der Wille, beim zweiten Duell in der IGP Arena die drei Punkte zu holen, ist deshalb gross. Damals hatte der FCZ auf dem noch vor Spielbeginn gewässerten Kunstrasen in der 1.Halbzeit Mühe bekundet, sich an die Unterlage zu gewöhnen. Deshalb hat man diesmal im Vorfeld der Partie nicht nur ein, sondern gleich zwei Mal auf dem Juchhof-Kunstrasen trainiert – „und zum Glück hat es zuletzt geregnet“, wie Trainer Uli Forte heute an der Medienkonferenz meinte. Somit konnte man sich optimal an die Bedingungen herantasten. Das Verletztenkabinett in der Innenverteidigung lichtet sich nur sehr zögerlich. Forte stellt daher in Aussicht, dass Mirlind Kryeziu, dem er ein gutes Début gegen Xamax attestiert hat, auch in Wil mindestens auf dem Matchblatt stehen wird. Ivan Kecojevics körperlicher Zustand wird am Matchtag nochmal getestet. Für Alesevic und Bangura kommt ein Einsatz hingegen sicherlich nicht in Frage. Und Alain Nef? „Alain trainiert immer“, meint Forte mit leuchtenden Augen – „egal was passiert, Alain trainiert immer…“.

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