FCZ hat Forte, St.Gallen ist Forte: FCSG – FCZ 3:0 Highlights

Der FC St.Gallen ist für das wichtige Spiel von der ersten Minute an voll parat. Der FCZ ist es nicht. Zumindest nicht die Mannschaft. Die Unterstützung der Fans war hingegen unbeschreiblich. Das gibts nur einmal in der Schweiz. Der FC St.Gallen musste drei Dutzend zusätzliche Ordner engagieren, weil der Gästesektor für die Südkurve zu klein war. Auf allen Tribünen zusammengezählt waren mehr als 3’000 FCZ-Supporter in der Ostschweiz mit dabei, und dies in einer der sportlich dunkelsten Phasen der Vereinsgeschichte. Und trotz Rückstand und teils erbarmungswürdigem Auftritt der Mannschaft waren die Gästefans meist lauter, als der Anhang des Heimteams in der praktisch ausverkauften AFG Arena.

Das Team von Trainer Joe Zinnbauer spielte ihre wohl beste Partie der Saison. Kein einziger der 11 weiss-grünen Akteure fiel ab, und im Mittelfeldzentrum gelang Mario Mutsch eine der besten Partien seines Lebens. Gleichzeitig wirkte der FCZ weiterhin wie ein Leichtgewicht, welches in dieser Verfassung selbst in der Challenge League in Schwierigkeiten kommen würde. Die Hereinnahme von Koné und Sarr in die Startformation zahlte sich nicht aus. Kerzhakov und Chiumiento konnten vorne kaum einen Ball kontrollieren. Nur bei Chiumiento-Standards wird es im St.Galler Strafraum gefährlich. Brunner war ein Totalausfall, agierte wie ein krankheitsgeschwächter Mann, und wurde dann auch früh während der ersten Halbzeit ausgewechselt.

Es hat auch schon Fälle gegeben, wo ein Team trotz anfänglich so klarer Überlegenheit am Ende in einer Partie trotzdem noch Punkte geholt hat, aber das 0:1 durch Penalty war dann bereits richtungsweisend – leider eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Hänni – Sanchez spielte klar den Ball, Salli liess sich geschickt im richtigen Moment fallen. St.Gallen spürte danach, dass gegen den FCZ an diesem Tag überhaupt nichts mehr anbrennen kann, so dass beim 3:0 Innenverteidiger Martin Angha (aus den LetziKids hervorgegangen) an vorderster Front rechts an der Grundlinie auftauchte und die entscheidende Hereingabe schlug.

FC St.Gallen – FC Zürich 3:0 (2:0)

AFG ARENA – 17 546 Zuschauer – SR Hänni

Tore: 26. Aleksic (Penalty, Salli) 1:0, 39. Aratore (Mutsch) 2:0, 53. Aratore (Angha) 3:0

St.Gallen: Lopar; Hefti, Angha, Wiss, Hanin; Bunjaku (73. Lang), Mutsch, Gaudino, Aratore (87. Karadeniz); Aleksic (80. Leitgeb), Salli.

Zürich: Favre; Brunner (38. Vinicius), Sanchez, Kecojevic, Koch; Koné (46. Etoundi), Sarr, Yapi, Bua (68. Nef);  Chiumiento, Kerzhakov.

Impressionen vom Abschlusstraining – getting ready for St.Gallen

Wie in letzter Zeit üblich, war auch unter dem neuen Trainer Uli Forte das Abschlusstraining 24 Stunden vor dem Match angesetzt – also am Pfingstsonntag um 16 Uhr. Um 16:15 erschienen mit den beiden rekonvaleszenten Marco Schönbächler und Armin Alesevic die ersten beiden Spieler. Sie absolvierten auf dem Nebenplatz eine gemeinsame Laufeinheit bis etwa 17 Uhr.  Um etwa 16:20 erschien Franck Etoundi gemeinsam mit Physio Zivorad Filic, dem nach dem Trainerwechsel einzigen verbliebenen Mitglied des Staff der ersten Mannschaft im engeren Sinne. Filic machte mit Etoundi ein paar Spezialübungen, anschliessend nahm der Kamerunische Stürmer am regulären Training teil, welches um ca. 16:30 begann und bis 18:20 dauerte.

Vom Hauptharst erschienen als erste Ludo Magnin und Davide Taini in angeregter Diskussion, dann kamen die Spieler angeführt vom gutgelaunten St.Petersburger Duo Kerzhakov und Simonyan. Rund 50 Fans aus der Südkurve, aber auch solche von der West- und Osttribüne verfolgten mit dem einzigen anwesenden Journalisten (von Züri Live) die Übungseinheit. Nach einem längeren Aufwärmen beinhaltete dieses neben Spielformen eine längere Taktikeinheit, Spielformen und Standards von der Seite.

Die Taktikeinheit erinnerte sehr stark an diejenigen aus der Zeit von Trainer Meier und auch die anderen Trainingsinhalte unterschieden sich nicht von den beiden Vorgängern. Die Standardübungen waren ein Reinfall – weder die Offensive noch die Defensive gab dabei jeweils eine gute Figur ab. Und dazu verletzte sich bei einem Corner auch noch Torhüter Yanick Brecher, und musste von Taini und Filic gestützt in die Kabine gebracht werden. In den Spielformen gingen die Spieler ein bisschen aggressiver in die Zweikämpfe, als sonst jeweils in den Trainings. Die Abschlüsse vor dem Tor waren aber schlecht wie selten zuvor.

Die grösste positive Änderung war der rein optisch geschlossenere Eindruck des Teams – alles wurde gleichzeitig zusammen gemacht. Man kam gemeinsam aus der Kabine, machte alle Übungen und Trinkpausen gemeinsam. Es hatte kaum einzelne Spieler, die abschweiften, abseits Bälle jonglierten und ähnliches. Forte und Magnin führten während dem Training wieder einige Einzelgespräche. Bei kühlen Temperaturen harrten die Fans bis zum Ende des Trainings aus, und anschliessend bewegte sich ein bunt gemischter Trupp an Fans und Spielern zurück Richtung Saalsporthalle. Für die Spieler stand der Bus Richtung Ostschweiz schon bereit. Gemeinsam soll in St.Gallen der Exploit geschafft werden!

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Forfaitniederlage des FCZ II gegen den SC Cham

Die von Artur Petrosyan betreute Zweite Mannschaft des FC Zürich muss wohl im Abstiegskampf eine schmerzhafte Forfait-Niederlage in Kauf nehmen. Gemäss einer Twitter-Meldung von Liga-Konkurrent Etoile Carouge setzte der FCZ im gewonnenen Heimspiel gegen den SC Cham einen nicht qualifizierten Spieler ein. Der Stadtclub hatte Ende April die Partie im Heerenschürli gegen das Promotion League-Spitzenteam dank Toren von André Ribeiro und Pascal Nussbaumer (Eigentor) mit 2:0 für sich entschieden gehabt.

Nach Recherchen von Züri Live handelt es sich beim fraglichen Spieler um Leandro Di Gregorio. Da der Aussenverteidiger in der Winterpause zwar die Mannschaft, aber nicht den Klub gewechselt hat, hätte er 8 Spiele im Promotion League Team benötigt, um danach in den letzten 5 Meisterschaftsspielen eingesetzt werden zu dürfen. Das Spiel gegen Cham war aber erst sein 8.Spiel. Um auf 8 Spiele zu kommen, hätte Di Gregorio alle Partien seit der Winterpause spielen müssen – beim zweiten Spiel gegen YF Juventus war er aber nicht dabei.

Damit fällt der FCZ trotz des 2:1-Auswärtssieges zuletzt in Basel letzte Woche, bei welchem Di Gregorio bereits nicht mehr zum Einsatz gekommen war, drei Runden vor Schluss mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wieder unter den Strich. Noch offen ist, ob es allenfalls nur einen sportlichen Absteiger aus der Promotion League gibt, falls der aus der Challenge League abgestiegene FC Biel noch „rechtzeitig“ Konkurs gehen würde.

Der FCZ hat sich noch nicht entschieden, ob er gegen die Forfaitentscheidung rekurrieren wird.

Artikel 173 WR/SFV Spielberechtigung U-21

Spieler (Feldspieler und Torhüter), die in der laufenden Saison in Verbandsspielen eines Super- oder Challenge-League-Teams eingesetzt worden sind, dürfen in den letzten 5 Meisterschaftsspielen sowie in allfälligen Entscheidungs- oder Aufstiegsspielen von U-21-Teams nur eingesetzt werden, sofern sie seit Beginn der Saison in mindestens 8 Meisterschaftsspielen des fraglichen U-21-Teams zum Einsatz gekommen sind. Wenn ein solcher Spieler erst nach dem 31. Dezember der laufenden Saison für seinen Klub qualifiziert wurde, muss er in mindestens 4 Meisterschaftsspielen des fraglichen U-21-Teams zum Einsatz gekommen sein.

Padalino soll mehr Erfahrung bringen: FCZ – Lugano Vorschau

Einen von nur zwei Rückrundensiegen hat Lugano am 20.März im Letzigrund gegen GC geholt. Gegen den gleichen Gegner haben die Tessiner am Wochenende mit Pech zu Hause 0:1 verloren.

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Züri Live-Experte Ugo Morselli erwartet bei Lugano im Vergleich zum GC-Match zwei Veränderungen:  der erfahrene Aussenverteidiger Marco Padalino soll den immer wieder unsicher wirkenden Goran Jozinovic ersetzten – der vielseitige und solide ehemalige Schweizer Juniorennationalspieler Frédéric Veseli würde dann auf die linke Seite rücken. Die grösste Lugano-Offensivwaffe Anastasios Donis kehrt nach seiner Sperre wieder in die Mannschaft zurück. Neuverpflichtung Ezgjan Alioski sieht Morselli zudem als Gewinn, wohingegen der Ausfall von Toptorschütze Antonini Culina nicht so sehr schmerze, wie das die Statistik glauben macht. Lugano reist entgegen sonstiger Gewohnheiten erst am Spieltag nach Zürich.

Beim FCZ könnte Gilles Yapi wieder in die Startformation zurückkehren. Trainer Sami Hyypiä sieht den Captain als einen sehr wichtigen Spieler an. Bei Leonardo Sanchez scheint es sich um eine Fifty-Fifty Chance zu handeln: wird ein Einsatz riskiert, oder wartet man noch das Spiel in St.Gallen ab? Ein Wechsel auf der Goalie-Position ist durchaus möglich. Trainer Hyypiä erhofft sich von solchen Wechseln auch zusätzliche Impulse für die Abwehrspieler. Die Statistik spricht jedenfalls klar für Anthony Favre – mit ihm im Tor hat der FCZ im Schnitt 1,8 Punkte geholt: beinahe doppelt so viele, wie mit Yanick Brecher (0,96). So könnte der FCZ gegen Lugano spielen:

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Kevin Bua bringt Entlastung: FCZ – FCB Match-Performance und -Stats

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Der FCZ zeigt gegen Basel eine Steigerung im Vergleich mit dem Thun-Spiel. Die Durchschnittseinzelnote (DEN) von 5.75 ist aber deutlich tiefer, als in den Partien in Vaduz, gegen St.Gallen und in Basel. Symbol der Leistungssteigerung sind vor allem Davide Chiumiento mit Note „7“ und Philippe Koch mit einer „6“, nach je einer „2“ im Berner Oberland. Burim Kukeli war am 1:2-Gegentreffer mitschuldig, hatte aber auch viele starke Defensivaktionen. Most Valuable Player ist aber Kevin Bua, der mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Entlastung sorgte, und das 1:1 von Philippe Koch hervorragend vorbereitete. Alexander Kerzhakov hat seit seinem schönen Treffer in Basel nun schon über 20 Torchancen nicht nutzen können.

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In den Infos und Analysen zum Spiel verrät Experte Marco Bernet, wie sich Leonardo Sanchez bezüglich eines Einsatzes gegen Lugano geäussert hat, was das defensive Problem von Philippe Koch ist, und warum man sich beim FCZ früher eine Zeit lang gefreut hat, wenn beim FCB Matias Delgado in der Startaufstellung stand…

FCZ bettelt gegen durchschnittliche Basler um Gegentreffer

In vielen Jahren der Duelle FCZ – FCB war das Spiel noch nie so zahm und blutleer: kaum Zweikämpfe, beide Mannschaften – vor allem Basel – hatten viel Zeit und Platz, um sich bis vor den gegnerischen Strafraum durchzukombinieren – es wirkte zeitweise wie ein Freundschaftsspiel. Beim FCZ lag dies an der Verunsicherung, beim FCB an der nicht mehr allzu hohen Spannung nach dem gewonnenen Meistertitel. Zwar hatte Trainer Urs Fischer nach der Partie durchaus Recht, als er sagte, seine Mannschaft habe sich Mühe gegeben – allerdings müsste man da noch hinzufügen: „den Umständen entsprechend“. Vom Auftritt eines FCB, für welchen es noch um etwas geht, waren die Rot-Blauen an diesem Abend weit entfernt.

Momentum und Ballbesitz wechselten hin und her. Man kann positiv hervorheben, dass der FCZ zwei Mal innerhalb von jeweils sechs Minuten auf den Rückstand mit dem Ausgleich reagieren konnte, aber zu den Rückständen kam es gerade auch wegen einer ungesunden Mischung von Passivität und Übermotiviertheit. Dies war auch so beim 2:3, als der FCZ danach wegen nur zwei Minuten Nachspielzeit nicht mehr sechs Minuten zur Verfügung hatte. Die Kombination von Passivität und Übermotiviertheit ergibt sich aus der Verunsicherung. Erst lässt man den Gegner gewähren und wartet ab, um dann im letzten Moment doch noch (zu) energisch einzugreifen – so geschehen beim von Brunner ungeschickt verursachten Freistoss zum 0:1, bei Kukelis übermotiviertem Rauslaufen vor dem 1:2, und bei Brechers völlig unnötiger Aktion beim Penalty zum 2:3. Der 18-jährige Débutant Cümart profitierte davon und fuhr sein linkes Bein Richtung Körper von Brecher aus. Allerdings hätte, mit gleichen Ellen gemessen, Kerzhakov kurz zuvor ebenfalls einen Penalty zugesprochen bekommen müssen, als ihm im Basler Strafraum von hinten das Bein gestellt wurde.

FC Zürich – FC Basel 2:3 (1:1)

Letzigrund – 9636 Zuschauer – SR Hänni

Tore: 10. Delgado (Freistoss, Boëtius) 0:1, 16. Koch (Bua) 1:1, 54. Callà (Delgado) 1:2, 60. Buff (Freistoss, Kerzhakov) 2:2, 88. Embolo (Foulpenalty, Cümart) 2:3

Zürich: Brecher; Brunner, Nef, Kukeli; Koch, Buff, Grgic, Vinicius; Chiumiento (82. Etoundi), Bua; Kerzhakov.

Basel: Vaclik; Aliji, Cümart, Suchy, Traoré; Zuffi; Callà, Fransson, Delgado (64. Bjarnason), Boëtius (77. Itten); Embolo.

Thun – FCZ 4:0 „Highlights“

Die Partie begann mit einem „No Look-Pass“ von Chiumiento in die Füsse von Bigler, obwohl Kempter neben ihm auf der linken Seite völlig freistehend nach vorne preschte. Die richtige Einstellung und Demut für so ein kapitales Spiel im Abstiegskampf schien bei mehreren Spielern zu fehlen. In der Folge agierte der FCZ so chancenlos und schwach wie wohl noch nie seit der Einführung der Super League. Es war eine Bankrotterklärung.

FC Thun – FC Zürich 4:0 (2:0)

Stockhorn-Arena – 5290 Zuschauer – SR Amhof

Tore: 3. Joss (Munsy) 1:0, 22. Hediger (Munsy) 2:0, 55. Munsy (Buess) 3:0, 82. Munsy (Rojas) 4:0

Thun: Ruberto; Bigler, Reinmann (46. Sulmoni), Bürki, Joss; Zarate (74. Rojas), Hediger, Wieser, Schirinzi; Buess (81. Peyretti), Munsy.

Zürich: Brecher; Brunner, Nef, Kecojevic (30. Sarr); Koch, Buff, Grgic, Kempter; Chiumiento (61. Simonyan), Kerzhakov; Turkes (61. Bua). 

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