David Zibung bringt Luzern gegen stärkeren FCZ auf die Siegerstrasse

Zur Pause war beim FCZ die Hoffnung gross auf eine Wende zu positiven Resultaten: die Leistung war gut, vergleichbar mit dem Auswärtssieg in St.Gallen – es wurde gekämpft und gespielt, und Chancen erarbeitet – bei 10:5 Abschlüssen und 8:0 Eckbällen. Der sich zur Zeit in hervorragender Verfassung befindliche David Zibung machte aber die Zürcher Topchancen zunichte. Schon in der ersten Halbzeit deuteten zudem Dario Lezcano und Jakob Jantscher in den wenigen Luzerner Offensivszenen an, dass sie bei FCZ-Abwehrschnitzern sofort bereit sind, zuzuschlagen, was sie in der zweiten Halbzeit dann auch taten.

Zuerst erzielte Christian Schneuwly allerdings mit einem herrlichen Treffer aus spitzem Winkel die Zürcher Führung. Der Flügelspieler profitierte dabei von der kurzzeitigen Verwirrung in der Luzerner Defensive, weil der FCZ in der Pause von einem 4-4-2 auf ein risikovolles 3-4-3 umgestellt hatte. Nach der Führung kehrte dann der FCZ sofort wieder zu der stabileren Formation mit vier Verteidigern zurück.

Aber auch die beste Taktik hilft nichts, wenn sich individuelle Fehler einschleichen. Der im Vergleich mit Gegenüber Zibung unerfahrenere Zürcher Keeper Yanick Brecher agierte vor beiden Penaltyszenen zum 1:2 und 2:3 nicht gut, und am Ende konterten die Gäste den in Unterzahl spielenden FCZ dann noch aus. Zwischenzeitlich hatte Sadiku einen Freistoss von Anto Grgic in Unterzahl wohl noch leicht berührt, und zum 2:2 ins Netz gelenkt.

Die Highlights der Partie bei Züri Live:

FC Zürich – FC Luzern 2:5 (0:0)

Letzigrund – 7621 Zuschauer – SR Klossner

Tore: 50. Christian Schneuwly 1:0, 57. Jantscher 1:1, 73. Lezcano (Handspenalty) 1:2, 84. Sadiku 2:2, 86. Lezcano (Foulpenalty) 2:3, 89. Kryeziu 2:4, 94. Lezcano 2:5

Zürich: Brecher; Koch, Nef, Kukeli, Djimsiti; Christian Schneuwly (76. Simonyan), Cabral, Grgic, Bua; Buff (73. Gavranovic); Etoundi (81. Sadiku)

Luzern: Zibung; Thiesson, Affolter, Puljic, Lustenberger; Fandrich (66. Hyka), Freuler, Kryeziu, Jantscher (90. Schachten); Marco Schneuwly (87. Basha),  Lezcano

FCZ mit Bua gegen Luzern

Schneuwly, Nef, Di Gregorio und Grgic zum Match gegen Luzern:

Beim FCZ bekommt Kevin Bua eine Chance von Beginn an für den gesperrten Amine Chermiti. Oliver Buff kann nach seiner kleineren Verletzung und dem Teileinsatz im Cup wieder von Beginn weg auflaufen. Das gleiche gilt auch für Franck Etoundi. Für Davide Chiumiento hat es noch nicht aufs Matchblatt gereicht.

FCZ vs Luzern 1508

Ersatzspieler: Favre, Kecojevic, Di Gregorio, Sarr, Simonyan, Gavranovic, Sadiku.

 

Bei Luzern gibt es im Vergleich zum Heimspiel gegen St.Gallen (0:1) keine Veränderungen in der Startaufstellung.

Luzern 1508

 

Start in neue Cupsaison im Berner Jura

Teams der 2.Lîga Regional haben im Grunde keine Chance gegen Mannschaften der Super League, die 2.Liga Interregional ist hingegen eine Stufe, die bereits so anspruchsvoll ist, dass alle Spieler topfit, läuferisch stark und mit einem guten Spielverständnis ausgestattet sein müssen. Auf diesem Level spielen regional bekannte Talente, zum Teil sogar ehemalige Profis, und allgemein Sportler, die im Sommer in der Badi sofort als solche erkennbar sind. Sie betreiben den Sport nicht als Beruf, und haben darum weniger Übung und Regeneration, können aber mit der richtigen Einstellung und Teamgeist an einem guten Tag ein Profiteam in Schwierigkeiten bringen.

Der FC Tavannes/Tramelan ist diesen Sommer mit der Promotion in die 2.Liga Interregional in diese Sphären aufgestiegen, und ist damit stärker einzuschätzen als die beiden letzten Erstrundengegner des FCZ, Bassersdorf (6:0-Sieg zum Auftakt der Cupsiegersaison) und Schönbühl (7:0 vor Jahresfrist). Trotzdem ist damit zu rechnen, dass Interimstrainer Massimo Rizzo in seinem wohl vorläufig letzten Spiel als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie im Berner Jura jungen Spielern wie Simonyan, Bua, Sarr, Grgic oder Di Gregorio von Beginn weg aufs Feld schickt. Je nach Trainingsstand könnten mittlerweile auch Kecojevic, Etoundi oder Neuverpflichtung Vinicius in Frage kommen, aber tendenziell ist es bei allen drei wohl noch ein bisschen zu früh für die Startformation.

FCZ bei FCTT vss

 

 

Sion mit Vorteilen am und im Strafraum

Der FCZ spielt im Tourbillon von Beginn weg mit Risiko meist über die rechte Seite mit Koch und Schneuwly nach vorne und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Auch die eingewechselten Simonyan und vor allem Bua brachten Zug über die Flügel. Am und im gegnerischen Strafraum hatte aber Sion mit Konaté und Carlitos klare Vorteile in Bezug auf Technik, Schnelligkeit und Zielstrebigkeit im Vergleich mit Sadiku und Gavranovic.

FC Sion – FC Zürich 3:1 (2:1)

Tourbillon – 9700 Zuschauer – SR San

Tore: 14. Konaté 1:0, 20. Sadiku 1:1, 38. Carlitos 2:1, 79. Konaté 3:1

Sion: Vanins; Zverotic, Lacroix, Ziegler, Pa Modou; Follonier (69. Zeman), Salatic, Jouassi, Carlitos (88. Assifuah); Fernandes (64. Cichero); Konaté

Zürich: Brecher: Koch, Nef, Grgic, Djimsiti; Schneuwly (76. Bua), Cabral, Kukeli, Chermiti; Sadiku (68. Simonyan), Gavranovic

Mit guter Mentalität zu drei Punkten

Dem FCZ gelingt der erste Saisonsieg und damit der dritte Super League-Sieg in Folge in der AFG Arena. Die Mehrheit des Teams zeigte im Vergleich zum Auswärtsspiel in Brest eine klar verbesserte Leistung und verdiente sich so dieses Erfolgserlebnis. Vor allem die Mentalität der Spieler war deutlich professioneller, was sich positiv auf die Leistung auswirkte. Es wurde nicht mehr mit dem Schiedsrichter und den Mitspielern lamentiert, wenn etwas nicht gelang, sondern im Gegenteil selbst die Verantwortung übernommen und sofort weitergekämpft. Super! Weiter so!

Auch wenn die Fehlerquote etwas reduziert werden konnte, lief in St.Gallen bei weitem noch nicht alles rund. Zudem musste auch in dieser Partie wieder früh verletzungsbedingt gewechselt werden. Die Richtung stimmt aber, und das ist auch notwendig, um im Wallis gegen den FC Sion am Donnerstag bestehen zu können.

FC St.Gallen – FC Zürich 0:2 (0:1)

AFG ARENA – 13 626 Zuschauer – SR Amhof

Tore: 41. Buff 0:1, 95. Di Gregorio 0:2

St.Gallen: Lopar; Mutsch, Wiss, Gelmi, Facchinetti; Aleksic (73. Tréand), Everton, Mathys, Aratore (54. Lang); Bunjaku, Cavusevic (62. Gotal)

Zürich:
 Brecher; Koch, Nef, Grgic, Djimsiti; Schneuwly, Kukeli, Cabral, Simonyan (89. Di Gregorio); Buff (45. Sadiku); Gavranovic (77. Sarr)

 

Vor dem Match: 

Die Aufstellungen für die Partie in der AFG Arena sind bekannt. Der FCZ spielt mit einer Ausnahme mit derselben Startaufstellung wie in Brest. Nur Simonyan ersetzt den als verletzt gemeldeten Chermiti. Ansonsten kann sich heute die Startelf der Europa League sich zu rehabilitieren versuchen.

FCZ in SG 1508 real

Auf der Ersatzbank sitzen Favre, Kempter, Di Gregorio, Sarr, Dominguez, Bua, Sadiku.

Bei warmen Temperaturen spielt St.Gallen mit einer offensiv ausgerichteten Formation. Gegen YB haben die Grünweissen zu Hause gut gespielt und nur unglücklich noch den 1:1-Ausgleich hinnehmen müssen. Der damals früh ausgewechselte Wiss kann heute mittun, ausserdem spielt der offensiv starke Marco Mathys heute wieder im hinteren Mittelfeld mit Everton Luiz. Gleich drei zentrale Angreifer laufen heute von Beginn weg auf: Captain Bunjaku aus Schlieren, Aleksic und Cavusevic. Einer dieser drei wird heute auf dem Flügel spielen, und das wird wohl der bisher beste St.Galler Skorer der Saison, Aleksic sein.

SG vs FCZ 1508 real

 

FCZ zum zweiten Mal enttäuschend gegen Dinamo

Der FCZ startet gut in Brest und geht nach starker Vorarbeit von Oliver Buff und dem beinahe verpatzten Querpass Mario Gavranovics durch Amine Chermiti früh in Führung. Auch nach dem 1:0 war der FCZ noch kurze Zeit die bessere Mannschaft, überliess dann aber das Spiel immer mehr dem Gegner. Dabei wäre ein zweiter Auswärtstreffer bereits so etwas wie eine Vorentscheidung gewesen, und in dieser Phase hätte das Team von Interimstrainer Massimo Rizzo diesen Treffer mit etwas mehr Konsequenz in der Offensive auch erzielt.

Stattdessen wurden namentlich von Djimsiti, Cabral und Gavranovic Alibipässe gespielt, mit nonchalanter Spielweise die Angriffe verlangsamt, und ständig mit den Mitspielern, dem Schiedsrichter und sich selbst gehadert, anstatt sich aufs Spiel und die nächste Aktion zu konzentrieren. Es ist bei diesen Spielern definitiv schon lange ein Mentalitätsproblem vorhanden, welches in Brest wieder einmal besonders eklatant zutage trat – das Verhalten auf dem Platz war eines Fussballprofis unwürdig.

Nur zwei Spieler brachten beim FCZ eine gute Leistung: Burim Kukeli war mit seinem Willen und seiner starken Antizipation dafür besorgt, dass das Spiel nicht schon viel früher in für den FCZ ungünstige Bahnen gelenkt wurde. Er machte nicht nur seine eigene Arbeit als Innenverteidiger, sondern als „Feuerwehrmann“ gleichzeitig auch noch diejenige von Cabral im defensiven Mittelfeld. Dieser war sehr häufig nicht auf seiner Position zu finden.

Der zweite Mann mit guter Leistung war Oliver Buff, der bei praktisch allen nennenswerten Offensivaktionen des FCZ entweder selbst in den Abschluss ging, oder den öffnenden Pass spielte, so wie vor dem Führungstor. Nachdem die Weissrussen im Hinspiel Chiumiento vom Platz getreten hatten, wurde diesmal Buff ins Visier genommen, und immer wieder vor allem durch Begunov von hinten traktiert. Buff musste während der zweiten Halbzeit dann auch ausgewechselt werden, und danach war nach vorne beim Stadtclub gar nichts mehr los.

Der 18-jährige Anto Grgic durfte von Anfang an im Mittelfeld ran, spielte zwei, drei gute Bälle in die Tiefe, es unterliefen ihm aber auch viele Fehlpässe und Ballverluste im Mittelfeld. Mit einem indisponierten Cabral und einem unerfahrenen Grgic war das Zentrum zu schwach besetzt an diesem Abend.  Grgic unterlief auch der entscheidende Ballverlust, der zur Minsker Grosschance führte, aus welcher der entscheidende Eckball resultierte. Dieser war dann am nahen Pfosten kaum zu verteidigen – Beciraj traf zur vielumjubelten 1:1. Bis zu jenem Moment in der 118.Minute hatte man die ganze Partie durch vorwiegend die mitgereiste Hundertschaft an FCZ-Anhängern gehört. Die Weissrussischen Zuschauer hatten sich derweil mit „La Ola“ selbst unterhalten, bis sie dann kurz vor einem möglichen Penaltyschiessen doch noch ihr Happy End erlebten.

FCZ bei Dinamo Aufstellung

FC Dinamo Minsk – FC Zürich 1:1 n.V. (0:1, 0:1, 0:1) 

GOSK Brestskiy, Brest – 7000 Zuschauer – SR Borski (Polen)

Tore: 4. Chermiti 0:1, 118. Beciraj 1:1

Minsk: Gutor; Begunov, Politevich, Bangura, Veretilo; Adamovic (81. El Monir), Korzun, Tigorev (36. Neagsa),  Korytko (102. Voronkov); Rassadkin, Beciraj.

Zürich: Brecher; Koch, Nef, Kukeli, Djimsiti; Schneuwly (102. Simonyan), Cabral, Grgic, Chermiti; Buff (73. Sadiku), Gavranovic (110. Sarr).

FCZ mit Kukeli und Schneuwly in Brest?

Die Grenzstadt Brest ist bekannt für seine eindrückliche Festung, und auch das Gehäuse von Dinamo Minsk war im Hinspiel im Letzigrund kaum einzunehmen. Das Team aus Weissrussland konnte sich einmal mehr durch seine Kompaktheit und stabile Defensive auszeichnen, und eine der ganz wenigen Torchancen beim Penalty durch den Montenegrinischen Nationalspieler Beqiraj nutzen. Dies nach  einem ungeschickten Hands Chermitis, der sofort schuldbewusst zum Schiedsrichter blickte, so dass sich dieser schlussendlich seiner Entscheidung ganz sicher war. Gegen das Team des Serbischen Coaches Vuk Rasovic geht es nun also drei Tage nach der Amtsentbindung von Trainer Urs Meier zum ersten Mal in dieser Saison so richtig um die „Sasiska“ (russisch für: Wurst).

Di Gregorio oder Grgic in der Startaufstellung?

Mit Cédric Brunner hat das Team von Interimstrainer Massimo Rizzo einen weiteren Spieler an die medizinische Abteilung verloren. Der im Hinspiel in der zweiten Halbzeit nach seiner Einwechslung engagiert spielende Yassine Chikhaoui wechselt zudem nach Doha, und Franck Etoundi ist trotz des geplatzten Transfers nach Bastia nicht in Weissrussland mit dabei, weil er so kurzfristig kein Visum mehr bekommen konnte. Das Duo Rizzo/Kern könnte wie schon im Derby erneut in einem klassischen 4-4-2 spielen lassen mit Cabral an Stelle des initiativen Sarr, und Leandro Di Gregorio auf dem Platz des verletzungsbedingt ausgefallenen Brunner. Eine Option wäre der Einsatz des nach seiner Einwechslung im Derby überzeugend auftretenden 18-jährigen Anto Grgic in der Innenverteidigung, für welchen Berat Djimsiti dann wieder auf die rechte Seite rücken würde. Allerdings sind Burim Kukeli und Christian Schneuwly wieder genesen, und haben beide gute Einsatzchancen. Aus der U21 sind diesmal Michael Kempter und Marvin Graf mit dabei.

FCZ bei Dinamo moegliche Aufstellung mt

Bringt Dinamo Tigorev von Beginn weg?

Bei Dinamo könnte es trotz der erfolgreichen Partie in Zürich im Rückspiel ein oder zwei Anpassungen in der Startaufstellung geben, weil sich mittlerweile die im Sommer neuverpflichteten Spieler weiter integriert und bewährt haben. Der von Lokomotive Moskau gekommene Mittelfeldspieler Yan Tigorev wurde im Hinspiel eingewechselt und überzeugte. An der Pressekonferenz vor dem Rückspiel war er dann als Spielervertreter anwesend. Am Wochenende wurde Tigorev, der als Teil einer Elf von Dinamo, die weitgehend aus Ersatzspielern bestand, beim 5:2-Sieg im Weissrussischen Cup bei Smolevich STI zur Pause ausgewechselt. Dinamo hatte lange Mühe, und das Game Winning Goal zum 3:2 erst in der 63.Minute erzielt.

Dinamo vs FCZ moegliche Aufstellung mt

Züri Live auch in Brest am Ball

Die Partie im Regionalstadion von Brest wird wohl relativ gut besucht sein, denn die Fans des lokalen Dinamo Brest sind mit den Minsker Dinamo-Supportern befreundet. Dazu werden auch die FCZ-Fans wie immer vor Ort sein – sie reisen in Cars aus Zürich und per Flug über Warschau an. Ebenfalls europäisch wieder mit dabei – wie immer seit „Liberec“ – ist „Züri Live“. Das seit mehr als sechs Jahren live über den FCZ berichtende Internet-Radio ist als einziges Schweizer Medium live vor Ort in Weissrussland. Ansonsten hat nur noch der FCZ-Hofphotograph die Prozedur mit der speziellen Journalisten-Arbeitsbewilligung des Weissrussischen Aussenministeriums auf sich genommen und erfolgreich bestanden. Der Radio-Testlauf am Spieltag war erfolgreich. Eine Fixverbindung hat es hier im Brester Regionalstadion nicht, aber ich habe mich mit vier verschiedenen Optionen eingedeckt (2 WiFi, 2 Mobile Internet), und zähle darauf, dass auch am Abend, wenn diese Verbindungen von vielen anderen im Stadion genutzt werden, mindestens eine davon einigermassen stabil laufen wird.

 

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