Winter-Tor gegen Winterthur: FCZ – Winterthur Stats, Performance, Analysen, Spielinfos

Der ehemalige Red Star-Offensivspieler Adrian Winter gibt bei seinem Pflichtspieldébut für den FCZ wie bereits in den Vorbereitungspartien Vollgas, und hat grossen Anteil am deutlichen Chancenplus gegen Winterthur im Letzigrund. Weitere Pflichtspieldébuts in der 1.Mannschaft des Stadtclubs feiern Vasilije Janjicic, Roberto Rodriguez, Dzengis Cavusevic, Antonio Marchesano, Andris Vanins und Kay Voser.

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FCZ nimmt den Kampf an – 2:0 Startsieg gegen Winterthur

Vor der Challenge League 10-er Liga Rekordkulisse von 13’700 Fans zeigt der FCZ von Beginn weg, dass er die Liga, den Kampf und die Platzverhältnisse annimmt. Das Schussverhältnis war am Ende mit 21:4 deutlich auf Seiten des Stadtclubs. Trotzdem war Winterthur nicht chancenlos. Die Mannen von Uli Forte sprachen denn auch nach der Partie in der Mixed Zone von verschiedenen Dingen, die noch verbessert werden müssen. Sinnbild für die erfreuliche Leistung zum Start war Adrian Winter. Der zweifache Torschütze aus den Vorbereitungspartien war an vielen Offensivaktionen beteiligt, lenkte nach 12 Minuten eher unfreiwillig, aber entscheidend, einen Abschluss von Rodriguez nach Schuler-Fehler ins Winterthurer Tor ab, und bereitete zudem in der 82.Minute das 2:0 von Sadiku mit einer Kurzflanke vor.

Erfreulich zudem der Besuch im Gästesektor bei diesem „kleinen Zürcher Derby“ – abgesehen von GC hat kaum ein Super League-Klub letzte Saison mehr Gästefans mobilisieren können. Mit insgesamt 4’830 Zuschauer im Schnitt an den fünf Spielorten wurde gleich am 1.Spieltag ein neuer Challenge League-Rekord aufgestellt. Aber nicht nur die Fanzahlen waren erfreulich – so zeigten Xamax und Servette zum Auftakt auf der Maladière ein flottes Spiel in relativ hohem Rhythmus, zudem zeigten Schaffhausen und Leader Wohlen, dass sie von Beginn weg voll parat für die neue Saison sind.

FC Zürich – FC Winterthur 2:0 (1:0)

Letzigrund – 13’704 Zuschauer – SR Sébastien Pache

Tore: 12. Winter (Rodriguez) 1:0, 82. Sadiku (Winter) 2:0

Zürich: Vanins; Brunner, Kecojevic, Nef, Voser; Winter, Sarr (87. Janjicic), Kukeli, Rodriguez; Buff (79. Marchesano), Sadiku (84. Cavusevic). 

Winterthur: Von Ballmoos; Di Gregorio, Russo, Katz, Schättin (58. Trachsel);  N. Sutter, Schuler (62. Sliskovic), Kamber; Dessarzin (86. Nsiala), Silvio, Radice.

 

FC Winterthur: am Scheideweg

Der FC Winterthur ist zum Meisterschaftsstart im Letzigrund der erste Gegner des FCZ. Der Kantonsrivale startete mit folgender Aufstellung gegen Rapperswil-Jona in die Sommervorbereitung:

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Mit dem Zuzug des Innenverteidigers Savvas Exouzidis hat sich Winterthur im Sommer 2011 zu einem Aufstiegskandidaten gemacht, und zwei Saisons lang vorne mitgespielt. Die hartnäckigen Verletzungen des Deutschen und der Abgang von Daniel Sereinig liessen die Eulachstädter die letzten drei Jahre wieder ins Mittelfeld zurückfallen. Nächste Saison verspricht die Challenge League so stark wie nie zu werden, was für einen Klub wie Winterthur die Gefahr birgt, in den Abstiegsstrudel hineingerisssen zu werden.

Deshalb arbeitet Geschäftsführer Andreas Mösli zusammen mit Trainer Sven Christ auch an den letztjährigen Schwachstellen im Kader, vor allem dem Zentralen Mittelfeld, wo vom sehr launigen ehemaligen GC-Talent Gianluca D’Angelo einfach zu wenig kam, und Neuzugang Marco Mangold sowie Eigengewächs Patrik Schuler nicht überzeugten. Zwar hat „Winti“ den U21-Nationalspieler Musa Araz verloren, aber der Zuzug von Kreso Ljubicic (Biel), Nicola Sutter (Thun) und Robin Kamber (Vaduz) die berechtigte Hoffnung, mehr Stabilität und Struktur in die zentrale Achse des Spiels zu bringen.

Winterthur ist im Nachwuchsbereich nach dem FCZ und Servette das beste Challenge League-Team. Die U21 von Nachwuchstrainer Dario Zuffi hat in der abgeschlossenen Saison mit dem 4.Platz in der 1.Liga Classic Gruppe 3 ein bisher noch nie dagewesenes Glanzresultat erreicht. Aus dieser U21 waren gegen Rapperswil-Jona Marc Schmid, Gianluca Calbucci und Tiziano Lanza in der Startaufstellung.

Im Sturm steht ein Umbruch an – der langjährige Captain und Leistungsträger Patrick Bengondo konnte in der abgelaufenen Saison altershalber nicht mehr an sein bisheriges Leistungsniveau anknüpfen, und schliesst sich nun dem FC Le Mont an. Ob Joao Paiva weitermacht, ist nicht sicher. Christian Fassnacht hingegen macht innert kürzester Zeit den Sprung aus dem Amateurfussball über Winterthur in die Super League zum FC Thun. Wird Fassnacht der neue Renato Steffen?

Jordi Nsiala im Test mit Winterthur gegen Rapperswil-Jona

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Vaduz-Konterstürmer Manuel Sutter, Lausanne-Mitläufer Romain Dessarzin und der bissige Luka Sliskovic (Luzern) sind die bisherigen Neuen für die Offensive. Ausserdem wird der ehemalige FCZ-Junior Jordi Nsiala getestet. Dieser hat die letzte Saison beim FC Naters Oberwallis in der 1.Liga Classic gespielt. Ausserdem wird Leandro Di Gregorio, welcher letzte Saison nach seiner Rückkehr zum FCZ in vielerlei Hinsicht eine unglückliche Rolle gespielt hat, versuchen, an die Aufstiegssaison mit Lugano anzuknüpfen. Die Ausführung der Freistösse hat der Zürcher auf jeden Fall schon mal übernommen. Frane Cirjak, der vor einem Jahr als damaliger Testspieler des FC Luzern in der Swissporarena gegen Borussia Dortmund getroffen hat, ist zudem ein Thema für den Flügel.

Einer der besten Torhüter der Challenge League ist der von YB ausgeliehene David Von Ballmoos. Vor ihm verteidigt der erfahrene und schnelle Guillaume Katz. Verteidigertalent Julian Roth (U18-Nationalspieler, Sohn des ehemaligen FCW-Stürmers Sepp Roth) hätte zudem durchaus Chancen auf einen Stammplatz gehabt, fällt nun aber erstmal zu Beginn der Saison verletzt aus.

Am Scheideweg steht diese Saison nicht nur der FC Winterthur als ganzes (der langjährige Mäzen Hannes W. Keller zieht sich zurück), sondern auch eine ganze Reihe von Spielern, welche sich steigern müssen, um mittel- bis langfristig im Profibereich ein Auskommen zu finden – zum Beispiel Sandro Foschini, Michel Avanzini, Robin Kamber, Leandro Di Gregorio, Romain Dessarzin, Gianluca D’Angelo, Marco Trachsel oder Tunahan Cicek.

Leandro Di Gregorio beim Freistoss im hellblauen Auswärtstrikot des FCW

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Testspielgegner Rapperswil-Jona hingegen wird auch nächstes Jahr wieder zu den ganz wenigen Teams aus der Promotion League gehören, welche eine Lizenz für die Challenge League beantragen werden. Und nun, da Servette nicht mehr da ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Rosenstädter dies als bestklassiertes der interessierten Teams wird tun können.

 

 

 

Ex FCZ-Junior Jordi Nsiala bei Winterthur im Test

Der FC Winterthur ist zum Saisonstart am 25.Juli der erste Gegner des FC Zürich. Die Eulachstädter starteten heute Samstag über Mittag mit einem Test in Rapperswil-Jona (2:2) in die Vorbereitung. Trainer Sven Christ testete dabei den aus dem FCZ-Nachwuchs stammenden Jordi Nsiala. Nach vier Saisons in der Zürcher U21 und einem kleinen Abstecher zwischendurch zu Le Mont, agierte der ehemalige U19-Nationalspieler in der abgelaufenen Saison beim FC Naters in der 1.Liga Classic und schoss dort in 22 Partien 12 Tore.

Beim Test in Rapperswil wurde Nsiala in der 1.Halbzeit als einzige Sturmspitze, in der zweiten während 20 Minuten bis zu seiner Auswechslung auf dem linken Flügel eingesetzt. Ebenfalls zu seinem Début im hellblauen Auswärtsdress von Winterthur kam Leandro Di Gregorio während des ersten Durchganges auf der rechten Aussenverteidigerposition. Nicht überraschend trat der 24-jährige aus dem FCZ-Nachwuchs in dieser Zeit alle Freistösse. Auch die weiteren Neuverpflichtungen Kreso Ljubicic, Robin Kamber, Romain Dessarzin und Nicola Sutter kamen zum Einsatz. Torschützen für Winterthur waren Tiziano Lanza in der 11.Minute zum 1:1-Ausgleich und Sandro Foschini mit einer Einzelleistung in der 52.Minute zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.

 

 

Warum in der Super League jeder jeden schlagen kann – die Super League-Budgettabelle im Vergleich mit den Nachbarländern

In Kommentaren zum Schweizer Fussball wird manchmal die Meinung geäussert, die Ausgeglichenheit sei ein Zeichen von tiefer Qualität. Innerhalb weniger Spieltage kann in der Super League ein Team aus der Abstiegszone in den Kampf um die Europacup-Plätze vorstossen – und umgekehrt. Die Budget-Tabelle der Liga im Vergleich zu den Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Österreich zeigt hingegen die einfache Erklärung für dieses Phänomen. Die meisten Klubs haben etwa gleich viele finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Liga ist in dieser Hinsicht viel ausgeglichener, als diejenigen der Nachbarländer. Zu dieser finanziellen Ausgeglichenheit haben interessanterweise im Schweizer Fall Mäzenatengelder zusätzlich beigetragen. Diese fliessen nämlich in Klubs wie Lugano, Lausanne-Sport, GC oder Servette, die unter normalen Umständen eher geringe Mittel hätten – und helfen diesen finanziell den Anschluss ans Liga-Mittelfeld zu schaffen. Winterthur (und Stade Lausanne-Ouchy) sind so die einzigen Klubs, die finanziell einen gewissen Rückstand haben. Umso grösser ist die diesjährige sportliche Leistung des FCW einzustufen. In Österreich hingegen gibt es am einen Ende des Spektrums das finanziell noch deutlich vor Basel und YB liegende Salzburg – und am anderen Ende der finanziellen Tabelle der Bundesliga Klubs wie Hartberg, WSG Tirol, Austria Lustenau oder Blau-Weiss Linz mit einem Budget zwischen vier und neun Millionen (CHF).

Ausgaben / Budget in CHF von Profi-Klubs aus Frankreich, Deutschland, Schweiz und Österreich, jeweils neueste verfügbare Zahlen (2022 / 2023). Quellen: SFL, DFL, La Ola, Equipe.

Das Gegenteil gilt natürlich für den FC Basel, welcher immer noch Liga-Krösus bei den Ausgaben ist – was sich auf dem Platz aber nicht zeigt. Noch extremere Beispiele für den offensichtlich sehr schlechten sportlichen Ertrag eines hohen Budgets sind Hertha und Schalke. YB nimmt nicht weniger Geld als der FCB ein, legt aber Jahr für Jahr immer wieder etwas auf die Seite – vor allem für ihr diese Tage vorgestelltes Campus-Projekt, welches YB aus den selbst erarbeiteten Reserven finanzieren kann. Finanziell bewegen sich FCB und YB immer noch eine Liga über dem Rest der Super League und haben zuletzt pro Jahr mehr Geld ausgegeben als beispielsweise Nizza oder Werder Bremen. Man kann aufgrund der aufgeführten Budgets auch vermuten, dass Wechsel von Schweizer Talenten wie Noah Rupp von Luzern zum KSC oder Fabian Rieder von YB zu Rennes aus Sicht des Spielers wohl nicht in erster Linie aus finanziellen Gründen erfolgten, sondern aufgrund der sportlichen Entwicklung / Herausforderung.

Europacup-Duell / FCZ – St. Gallen VORSCHAU

Der FC St. Gallen ist der grösste Rivale des FCZ für den Rest der Saison. Erstens kämpft man mit den Ostschweizern und dem FC Winterthur um den einen oder die zwei (je nach Cupsieger) Europacup-Plätze hinter YB, Lugano und Servette. Andererseits trifft man sowohl jetzt zum Abschluss der „Regular Season“ als auch in einem Monat zum Abschluss der „Championship Group“ auf das Team von Peter Zeidler. Dieses hat zuletzt zu Hause mit vier Punkten und 7:3 Toren gegen YB und Yverson wieder in die Spur gefunden. Wie beim FCZ waren die Ergebnisse im Jahr 2024 ansonsten bisher bei weitem nicht mehr so gut wie noch im Herbst.

Mit dem wiedererstarkten Victor Ruiz scheint St. Gallen die seit dem Abgang des Spaniers nach Saudi-Arabien klaffende Lücke auf der 10er-Position, die in der Zwischenzeit von niemandem befriedigend geschlossen werden konnte, wieder in guten Händen zu sein. Das Mittelfeld-Quartett mit Quintilla, Görtler und Witzig scheint nun wieder gesetzt zu sein. Allerdings fehlt Witzig gegen den FCZ. In der Abwehr ersetzen Diaby und Okoroji die gesperrten Vallci und Schmidt. Vorne hat Zeidler wie in seinen erfolgreichsten Zeiten die Qual der Wahl.

Der FC Zürich hat in den letzten drei Partien vier Punkte geholt bei insgesamt 1:1 Toren. Er wird vermutlich wie in den letzten Partien wieder im 3-4-1-2 auflaufen, auch weil der Gegner ebenfalls eine Pressing-Mannschaft ist. Jonathan Okita ist aktuell völlig ausser Form und läuft Gefahr, seinen Startplatz an den in Lausanne in der 2. Halbzeit überzeugenden Daniel Afriyie zu verlieren.

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