Für den FC Zürich schliesst sich der Saison-Kreis / Yverdon Sport – FCZ mit möglichen taktischen Formationen

Am 20. Juli 2024 startete der FC Zürich im Municipal in seine Saison 24/25 – und am unteren Ende des Neuenburgersees beendet man sie nun auch. Es war der erste Sieg im Municipal nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen an gleicher Stätte (inklusive Cup gegen das Team des damaligen Coaches Uli Forte in der Meistersaison). Juan José Perea und Umeh Emmanuel waren damals die beiden Torschützen. Beide Stürmer haben aus unterschiedlichen Gründen unter dem Strich in dieser Saison dem FCZ nicht das gebracht, was man von ihnen erwartet hat. Dies nachdem in der Schlussphase ein möglicher Yverdon-Penalty nach ungeschicktem Einsteigen durch Cheick Condé im eigenen Strafraum aufgrund einer vorhergenden Notbremse von Mohamed Tijani zurückgenommen worden war. Nach einer negativen Bilanz in der Vorsaison hat man in diesem Spieljahr gegen die Waadtländer bisher alle drei Spiele gewonnen. Es ist Teil der guten Bilanz, die man im 24/25 gegen die drei Tabellenletzten hatte.

Fünf Eigengewächse in der Saison-Stammelf

Beim FC Zürich fehlt im letzten Saisonspiel Junior Ligue gesperrt. Er darf am Samstag aufgrund der SFV-Regularien auch nicht in der letzten Runde im Utogrund mit der FCZ U21 gegen den FCB U21 auflaufen. Das 20-jährige Stadtzürcher Eigengewächs hat diese Saison die fünftmeisten Einsatzminuten gehabt und gehört damit neben Yanick Brecher (1), Bledian Krasniqi (4), Mirlind Kryeziu (8) und Lindrit Kamberi (9) zu fünf Spielern aus dem eigenen Nachwuchs in der Stammelf der Saison 24/25. Nachdem Samuel Ballet zuletzt als Einwechselspieler auf der Mittelstürmerposition eine positive Wirkung hatte, könnte er diesmal für die Startformation eine Option sein. Aufgrund der etwas dünnen Personaldecke in der Hintermannschaft könnten die in St. Gallen auf der Bank sitzenden Aaron Tchamda (18), Aron Martins (16) und Mattia Rizzo (18) durchaus wieder eine Option sein.

Baradji überzeugt, Marchesano gesperrt

Der in der Winterpause vom FCZ nach Yverdon gewechselte Antonio Marchesano wird aufgrund einer Hand im Gesicht von Gegenspieler Randy Schneider zuletzt beim 2:2 in Winterthur aufgrund einer Gelbsperre nur auf der Tribüne mitfiebern können. Mit Varol Tasar fällt ein weiterer Stürmer verletzt aus. Dafür könnte Hugo Komano oder der beim 0:5 im Letzigrund gegen GC früh mit Gelb-Rot vom Platz geflogene Tavares neben Aké stürmen. In Winterthur agierte das Team von Paolo Tramezzani nicht wie üblich in einem 4-3-3, sondern im 5-3-2 mit wechselnd vorstossenden Aussenläufern Le Pogam oder Sauthier über die Seiten. Linksverteidiger Kongsro half dabei im Abwehrzentrum aus.

Schon zu Beginn der Saison konnte sich sowohl defensiv wie offensiv bei den Waadtländern der aus der Serie C gekommene Moussa Baradji in den Vordergrund spielen und er war beispielsweise auch zuletzt in Winterthur entscheidend an der Vorbereitung der beiden Tore beteiligt. Der 24-jährige Franzose könnte wohl auch bei einem Super League-Spitzenteam eine gute Rolle spielen. Im Kampf gegen den Abstieg braucht Yverdon neben einem positiven Resultat auch etwas Schützenhilfe von den anderen Plätzen – denn Winterthur ist vor dieser letzten Runde einen Punkt voraus und das punktgleiche GC hat die klar bessere Tordifferenz. Beide Kontrahenten spielen die letzte Runde ebenfalls zu Hause.

FCZ ohne Reichmuth im Kybunpark – Martins, Tchamda und Rizzo erstmals im Matchkader / St. Gallen – FCZ mit möglichen taktischen Formationen

Der FC Zürich hat bisher alle drei Duelle mit dem FC St. Gallen in dieser Saison verloren – mit einem Gesamt-Skore von 2:8. Schon letzte Saison hatte man gegen die Ostschweizer eine negative Bilanz. Der Zeidler’sche Vollgas-Fussball von Minute Eins an schien dem FC Zürich jeweils besser zu liegen als der etwas kontrolliertere Ansatz unter Maassen. Bei einem Auswärtssieg im Kybunpark würde man hingegen erstmals seit dem Saisonstart gegen Yverdon, Shelbourne und Winterthur drei Siege in Folge feiern. Dafür müsste man es schaffen, sein Spiel auch gegen einen besser besetzten Gegner als die letzten drei der Liga durchzusetzen.

St. Gallen neu mit Dreierabwehr

Zwei Stunden vor der 1. Mannschaft spielt die U21 in Bavois gegen den Abstieg aus der Promotion League. Dies mit Miguel Reichmuth, Cosimo Fiorini, Nevio Di Giusto, Neil Volken und Vincent Nvendo in der Startformation. Cheveyo Tsawa und David Vujevic sind hingegen nicht in die Waadt mitgereist, werden auf Seiten der 1. Mannschaft aber auch als fraglich gemeldet. Die Einsatzchancen speziell für Daniel Denoon sind so gestiegen. JP Gbamin wird tendenziell wieder auf der Sechserposition auflaufen und sogar ein Einsatz von Ifeanyi Mathew wäre denkbar gewesen – allerdings ist er gemäss Beobachtungen wohl nicht im Matchkader dabei.

Der gesperrt gewesene Innenverteidiger Jozo Stanic kehrt für den neu gesperrten Kollegen Ambrosius ins Team zurück. Coach Enrico Massen hat in dieser Saison häufig die taktische Formation geändert. Zuletzt agierten die Grünweissen mit Dreierabwehr. Wenn dies auch gegen den FC Zürich beibehalten wird, dann hat Nachwuchsmann Cyrill May gute Chancen, erneut von Beginn weg aufzulaufen. Das lange verletzt gewesene Eigengewächs Corsin Konietzke ist zudem wieder zurück – dafür fallen Witzig, Görtler, Okoroji und Diaby aus.

+++Update folgt+++

Forte und Moniz haben ihre Teams gefunden / FCZ – FC Winterthur mit möglichen taktischen Formationen

In den letzten drei Runden haben der FC Winterthur und der FC Zürich zusammen drei Mal am Stück GC bezwungen. Nun treffen FCZ und FCW im Letzigrund-Kantonsderby aufeinander. Wie gegen GC ist dem FC Zürich auch gegen Winterthur die positive Saisonbilanz nach zwei Siegen und einem Unentschieden nicht mehr zu nehmen. Gegen die drei Teams, die sich aktuell im direkten Abstiegskampf befinden hat man viele Punkte gewinnen können. Dies deutet darauf hin, dass die neue Spielweise funktioniert – es fehlte bisher einfach die Qualität, diese auch gegen stärkere Gegner häufiger durchdrücken zu können.

Moniz hat sein Team gefunden

Der FCZ wechselt taktisch zwischen einem 4-3-3 und 4-2-4. Im mit 3:0 gewonnenen Derby am Samstag war es wieder das 4-3-3 mit dementsprechend drei Mann im verstärkten Mittelfeld. Auch wenn GC im Derby am Samstag nicht der schwierigste Gegner der Saison war, hat man trotzdem das Gefühl, dass Ricardo Moniz nun gegen Ende Saison endlich sein Team gefunden hat – mit den passenden Rollen für die einzelnen Spieler. Daher kann man sich trotz der kurzen Pause seit dem Stadtderby vorstellen, dass er im Kantonsderby nochmal gleich aufstellen wird. Für die letzten beiden Partien in St. Gallen und Yverdon könnte der U21-Abstiegskampf hingegen wieder einen Einfluss auf die Aufstellung der 1. Mannschaft haben. Wenn Tsawa und Reichmuth im Kampf um den Klassenerhalt gegen das zuletzt acht Spiele in Folge unbesiegte Bavois und das viertplatzierte FC Basel II gebraucht werden, könnte allenfalls sogar Ifeanyi Mathew zum Abschied nochmal zu Einsätzen in der 1. Mannschaft kommen. .

Wenn der FC Zürich hoch steht und das Spiel macht, macht es Sinn, dass Miguel Reichmuth wie gegen GC als Abfangjäger mit guter Antizipation auf der Sechser-Position agiert. Die Grasshoppers zogen sich zurück und setzten voll auf Konterattacken, von denen einzelne im Ansatz auch gefährlich aussahen – aber sie wurden meist von Reichmuth im Keim erstickt, weil dieser fast immer am richtigen Ort stand. Falls dies nicht half, kam als Rettungsring Junior Ligue mit seinen Sprints zum Zug, die er diesmal richtigerweise voll für die Defensiven Umschaltsituationen einsetzte. Cheveyo Tsawa kommt mit seiner Vielseitigkeit häufig zu Torbeteiligungen, wenn er auf der Doppel-Acht eingesetzt wird – und kann defensiv seine Qualitäten im Hohen Pressing einbringen. Gegen GC verstand er sich auf der linken Seite zudem sehr gut mit Mounir Chouiar – Bledian Krasniqi spielte unüblicherweise halbrechts, im Zusammenspiel mit Jahnoah Markelo. Auf diese Weise agiert auf beiden Seiten je ein gradliniger und ein spielfreudiger Mann, was besser zusammenpasst. Steven Zuber konnte sich nach einer gewissen Leistungsbaisse im Derby wieder steigern und ist vorne zusammen mit dem gegen GC häufig gesuchten Chouiar und Markelo als Sturmtrio gesetzt. Lindrit Kamberi ist aktuell als Rechtsverteidiger mit seinen Diagonalvorstössen auf die Halbposition (ähnlich wie früher Nikola Boranijasevic) ebenso ein wichtiges Element. Einzig Krasniqi und Gbamin waren im Derby eher durchschnittlich.

Forte eliminiert defensive Schwachpunkte – Offensivspieler kommen in Form

Beim FC Winterthur hat Coach Uli Forte einen Fokus darauf gelegt, die defensiven Schwachpunkte zu eliminieren – auch personell. Ex-Captain Granit Lekaj spielt seit Monaten keine Rolle mehr, Fabian Frei oder Adrian Durrer kommen im Mittelfeld nicht mehr zum Zug, und vor allem verzichtete Forte zuletzt auf die Dienste des immer wieder “wackeligen“ Linksverteidigerduos Schättin / Diaby. Silvan Sidler rückte dafür auf diese Position. In den letzten fünf Partien hat der FCW nur ein einziges Gegentor kassiert. Dazu kommt die Einsatzfähigkeit und steigende Formkurve von Nishan Burkart, Josias Lukembila und Alexandre Jankewitz. Speziell Ex FCZ-Junior Burkart bringt im Letzigrund, wo sein Vater früher häufig als Leichtathlet aktiv war, immer wieder seine besten Leistungen. Die drei besten Torschützen des aktuellen Winterthur-Kaders stammen alle aus dem FCZ-Nachwuchs (Matteo Di Giusto, Labinot Bajrami, Nishan Burkart).

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