Südkurve räumt das Feld – St. Gallen gewinnt / FCZ – St. Gallen Analyse mit Randnotizen: Ausgesperrte retten das Spiel, Nikola Katic und seine traditionell lange Anlaufzeit

EUROPACUP-DUELL / FCZ – ST. GALLEN VORSCHAU (Züri Live)

Der FC Zürich trat erneut “klassisch“ im 3-4-1-2 an – mit Direktspiel und langen Bällen, wie dies gegen das intensiv pressende St. Gallen meist der Fall ist. In den ersten Minuten auf Schnee war der FCZ die dominierende Mannschaft und kam mit den speziellen Bedingungen deutlich besser zurecht. Auch deshalb war es St. Gallen-Trainer Peter Zeidler, der am vehementesten den Abbruch forderte. Als die Partie auf einem schönen, aber rutschigen Letzigrund-Grün wieder angepfiffen wurde, betätigte sich St. Gallen-Verteidiger Diaby gegen Okita als Ringer und griff ihm auch an den Hals, ohne dass dies abgepfiffen wurde. Dann kamen die Gäste durch Lukas Görtler zu einer guten Chance auf die Führung. Der Franke zirkelte in der 14. Miute den Ball mit seinem schwächeren Linken Fuss an den linken Pfosten.

FCZ bis zur 70. Minute mit mehr und besseren Torchancen

Danach kam bis zum Pausenpfiff aber nur noch der FC Zürich in den gegnerischen Strafraum. Die zwei besten Torchancen vergab Antonio Marchesano in der 25. Minute aus sechs Metern per Kopf und in der 38. Minute aus acht Metern mit dem Fuss. Beide Top-Chancen hatte Bledian Krasniqi mit einer die gegnerische Abwehrwand durchbrechenden Aktion (Dribbling, ansatzloser Diagonalball) ermöglicht. Gleich nach der Pause hatte Antonio Marchesano nochmal eine Top-Chance, die aber nicht als Abschluss zählt, weil er am Penaltypunkt an der Hereingabe Dantes vorbeischlug. Bis zur 70. Minute kam der FC Zürich zwar zu insgesamt wenigen, aber weiterhin mehr und besseren Strafraumszenen als der Gegner. Zwei Mal wurde beispielsweise die Offensivorientierung von St. Gallens Linksverteidiger Okoroji ausgenutzt und Boranijasevic mit hervorragenden Diagonalbällen von Katic und Marchesano rechts in den Strafraum lanciert. Der Serbe machte aus diesen Situationen aber zu wenig.

Ab der 70. Minute ging beim FCZ plötzlich nichts mehr. Die zuvor stärksten Zürcher Cheick Condé und Fabio Daprelà liessen ab diesem Zeitpunkt nach. Bei Daprelà lag das wohl an seinen physischen Problemen mit denen er bereits im Sommer aus Lugano nach Zürich gekommen war. Immerhin erinnerte Daprelà in den ersten 70 Minuten erstmals wieder an den Verteidiger-Haudegen der ersten Saisonpartien, der ein wichtiger Baustein des guten Saisonstarts gewesen war. Ein weiterer Faktor für einen nachlassenden FCZ waren die mit Ausnahme des spät hereingekommenen Afriyie eher enttäuschenden Einwechselspieler.

In der ersten Halbzeit war Zürich ein Ticken besser, Zigi hat uns gerettet. Aber dann war es ganz klar unser Spiel

Lukas Görtler, FC St. Gallen

Fehleranfälligkeit im Spiel nach vorne als der Schnee weg ist

Die 2. Halbzeit des FC Zürich war insgesamt mit einen Notenschnitt von 5,1 die fünftschlechteste der Saison. Unter den schlechtesten vier Zweiten Halbzeiten befindet sich auch das erste Saison-Heimspiel gegen St. Gallen (Schlussresultat: 1:1). Die 1. Halbzeit des FCZ war hingegen eine Steigerung im Vergleich mit den letzten drei Partien. Offensiv war es die schlechteste Leistung seit dem letzten Stadtderby, als man über weite Strecken der Partie zu zehnt pragmatisch am eigenen Strafraum den 1:0-Vorsprung verteidigte und nur zu ganz wenigen Offensivaktionen kam. Das Problem war diesmal nicht die Anzahl Offensivaktionen. Man nahm viele Anläufe nach vorne, aber der Gegner provozierte mit einer kämpferischen Leistung eine relativ hohe FCZ-Fehleranfälligkeit im Spiel nach vorne – speziell von Okita, Dante, Boranijasevic und Marchesano.

Goalie Brecher zerbrochen. Geubbels im Hoch.

Samuel Ryter, Tagblatt

Der St.Galler Stürmer ist um das einzige Tor im Letzigrund besorgt. Er beendet seine Torflaute und schiesst seine Espen zu drei Punkten im Kampf um Europa.

Joel di Ronco, Blue

Highlights – Am Rande der Regularität

Personalien – Marchesanos Chancenverwertung mitentscheidend

  • Nikola Katic: Seine beste Erste Halbzeit der Saison. Überzeugt vor allem Defensiv mehr als üblich.
  • Lindrit Kamberi: In der ersten halben Stunde für einmal ausschliesslich mit Defensivarbeit beschäftigt.
  • Daniel Afriyie: Sorgt in der Schlussphase fast als Einziger nochmal für Betrieb, auch Defensiv mit wichtigen Aktionen. Erstmals in dieser Saison Bester Spieler der Zweiten Halbzeit.
  • Fabio Daprelà: Seine Leistung erinnerte erstmals wieder an den letzten Sommer / Frühherbst, als Daprelà ein wichtiger Faktor für den guten Saisonstart war. Partien mit vielen Zweikämpfen wie gegen St. Gallen liegen ihm. Vor allem da es im physisch scheinbar wieder etwas besser geht. Kann seine Pace aber nur etwa 70 Minuten durchhalten.
  • Bledian Krasniqi: Die beiden grössten FCZ-Torchancen entstehen aus genialen Krasniqi-Momenten. Kann als Einziger die grünweisse Wand situativ aufweichen. Defensiv manchmal etwas überhastet.
  • Jonathan Okita: Offensiv weiterhin in der Summe beinahe ein Totalausfall: nach zwei Mal Note „1“ in Folge, nun eine nur leicht bessere „2“.
  • Yanick Brecher: Kann erst in der Nachspielzeit bei einem St. Galler Konter das erste Mal einen Ball halten. Das Gegentor in der 79. Minute ist der erste Ball aufs Tor. Brecher kann dabei nicht mehr eingreifen, weil er sich verspekuliert.
  • Cheick Condé: Grosse Sicherheit am Ball, dominiert offensiv und defensiv. Lässt in der Schlussviertelstunde etwas nach – und damit auch der FCZ.
  • Fabian Rohner: Wirkt nicht fokussiert, fällt vorwiegend schlechte Entscheidungen.
  • Antonio Marchesano: Ungenügende Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Handlungsschnelligkeit. Dadurch zu viele unnötige Ballverluste oder übersehene besser postierte Mitspieler. Hat die Mehrzahl der FCZ-Abschlüsse, macht aber zu wenig daraus. Beim Gegentor zieht er seinen Lauf nicht durch, hätte dieses aber wohl so oder so nicht verhindern können.

Keiner steht in diesem Spiel gegen St. Gallen so sehr für die Misere im Angriff wie Antonio Marchesano.

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Randnotiz I – Ausgesperrte retten das Spiel

Stadträtin Karin Rykart verteidigte den Entscheid. Sie sei sich bewusst, dass Sektorsperren keine perfekte Lösung seien, sagte sie dieser Redaktion. Aber sie gewährleisteten die Sicherheit und hätten eine präventive Wirkung.

Martin Huber, Tages-Anzeiger

Gefühlt ist bei aussergewöhnlichen und kuriosen Spielunterbrüchen in der Schweiz immer der FCZ beteiligt. Und immer lösungsorientiert. Rennt ein Marder aufs Feld, sind es FCZ-Spieler, die ihn zwei Mal einfangen und vom Feld schaffen. Gibt es einen Stromausfall, sorgt die Kurve mit Pyrofackeln und Gesang für tröstendes Licht und beruhigt die Gemüter. Ist das Spielfeld wegen Schnees unbespielbar, schaufeln es ebenfalls FCZ-Fans frei. Entgegen dem landläufigen Cliché können Stadtjungs offenbar durchaus anpacken. Und dies ironischerweise nachdem die Südkurve von den Behörden eigentlich ausgesperrt worden war und vor dem Spiel beim Hauptbahnhof dagegen demonstriert hatte.

So zeigten sie, dass Fussballfans eben viel mehr sein können als jene Chaoten, als die sie Teile der Politik und der Gesellschaft gerne darstellen. Sie kümmern sich um ihren Klub, sie engagieren sich für ihn.

Ralf Meile, Watson

«Wir mussten den Schiri überreden, dass er sich das Resultat anschauen kommt», so der Stadionmananger Peter Landolt.

20 Minuten

Randnotiz II – Nikola Katic und seine traditionell lange Anlaufzeit

Schon letzte Saison fiel auf, dass Nikola Katic sowohl in die Vor- wie auch in die Rückrunde schlecht startete. Der Erfahrungswert, dass der aus Bosnien stammende Kroate jeweils bis Mitte des Herbstes und Frühlings braucht, um in den Bereich der genügenden bis guten Züri Live-Noten zu gelangen, bestätigt sich auch diese Saison grundsätzlich wieder. Allerdings bewegte sich Katic in der Vorrunde nur zwischendurch im genügenden Bereich. Noch vor deren Beendigung wurden die Leistungen wieder schlecht. Der ungenügende Start in die Rückrunde gestaltete sich dann wieder wie üblich, nachdem Katic ebenfalls traditionell in den Testspielen schlecht aussah. Der Tiefpunkt war die 0:3-Niederlage in Yverdon, als YS-Stürmer Kevin Carlos Katic mal für mal nicht nur mit Speed und Technik sondern auch physisch alt aussehen liess. Erstmals wieder mehr in seinem Element fühlte sich Katic anschliessend bei der Verteidigungsschlacht mit 10 Mann gegen GC. Der FCZ stellte dann auch vermehrt wieder auf eine Dreierabwehr um und kam phasenweise vom angestrebten dominanten Spiel wieder ab. Mit zwei zusätzlichen zentralen Innenverteidigern als Verstärkung neben sich und einem Spiel mit vielen langen, direkten Bällen fallen Katics Schwachpunkte weniger stark ins Gewicht. Nicht nur im Saisonverlauf sondern auch innerhalb eines Spieles benötigt Katic übrigens eine lange Anlaufzeit. So liegt seine Durchschnittsnote der 1. Halbzeit bei ungenügenden 4,7. In der 2. Halbzeit liegt diese hingegen mit 5,3 im genügenden Bereich.

Züri Live-Noten 23/24, gleitender Durchschnitt

Kommentare – Wär nöd schuflet isch kän Zürcher

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Zeit für ein Umdenken: „Kaskadenmodell“, „personalisierte Tickets“ – und was der Schützenwiese-Pyrowurf mit dem Pyroverbot zu tun hat

Ein Arzt muss genau wissen, was für eine Wirkung ein von ihm ausgestelltes Rezept auf den Patienten hat. Bei Politikern und Beamten wird ein solches Wissen vor Amtsantrtt hingegen nicht geprüft. Sonst würden von diesen für den Umgang mit Fussballfans wohl kaum Rezepte wie Kaskadenmodell oder personalisierte Tickets „ausgestellt“. Personalisierte Tickets als Rezept sind in etwa so, wie wenn ein Arzt nach einem entdeckten Herzfehler eine Blinddarmoperation anordnen würde. Einfach weil er keine Idee hat, wie andere Operationen funktionieren. Personalisierte Tickets würden für die Zuschauer, die Klubs, die Behörden und die Polizei grosse zeitliche und finanzielle Kosten mit sich bringen – ohne dass die Massnahme etwas bringt. Zum Nachweis einer Straftat bräuchte es weiterhin die gleichen Mittel wie bis anhin. Ein Ticket mit einem Namen drauf bringt da nichts. Ganz abgesehen davon, dass man einen weiteren Schritt in Richtung Überwachungsstaat auch als Sitzplatzzuschauer durchaus kritisch sehen kann. Und fast alle Sachbeschädigungen / Gewalt sowieso ausserhalb der Stadien passieren.

Das Kaskadenmodell folgt einer Kriegslogik – das Pyroverbot erinnert an die Prohibition

Mit dem sogenannten „Kaskadenmodell“ hat die KKJPD (Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren) sogar das für unsere demokratische Gesellschaft so essentielle Prinzip der Rechtsstaatlichkeit über Bord geworfen. Kollektivstrafen sind typisch für Diktaturen und verstossen gegen die Bundesverfassungsartikel BV 5, 8 und 9. Die interkantonale KKJPD scheint sich nicht an die Bundesverfassung gebunden zu fühlen. Eine potentiell gefährliche Entwicklung für das Land, die nicht nur fussballinteressierte Kreise hellhörig macht. Das Kaskadenmodell folgt zudem nicht einer rechtsstaatlichen Logik, sondern einer Kriegslogik! Kriegslogik bedeutet: man droht mit Waffen oder anderen Machtinstrumenten, den Konflikt auf die nächste Stufe zu eskalieren, wenn die Gegenseite sich nicht so verhält, wie man das gerne möchte. Nicht mehr Recht und Gesetz für den Einzelnen, sondern das Recht des Stärkeren im Kampf zwischen zwei Gruppen wird zum vorherrschenden Ordnungsprinzip. Ob bewusst oder unbewusst: diejenigen, die sich das Kaskadenmodell ausgedacht haben, sehen sich im Krieg mit den Fussballfans. Eine solche Herangehensweise wirkt eskalierend und verschärft die Fronten. Bisher Unbeteiligte werden in den Konflikt hineingezogen. Im Gegensatz zum Ukraine-Krieg gibt es in diesem Konflikt auf der Gegenseite aber keine „Fan-Regierung“, die man zu gewissen Zugeständnissen bewegen könnte. Fussballzuschauer haben keine Weisungsbefugnis gegenüber anderen Fussballzuschauern. Dass im Kaskadenmodell das Element des „Dialoges“ als Massnahme aufgeführt ist, zeigt die Inkompetenz von dessen Verfassern. Dialog mit wem?

Woher kommt überhaupt die ganze Aufregung? Warum rufen Politiker verschiedenster Parteien nach der „harten Hand“ und schlagen Massnahmen vor, die es normalerweise nur in Diktaturen gibt? Eine entscheidende Rolle in der ganzen verfahrenen Situation zwischen Fussballfans und Sicherheitsbehörden spielt das Verbot der Pyrotechnik – und die damit einhergehenden Begleiterscheinungen. Dazu gehört allen voran die Vermummung. Der Genfer Fan, der nach dem Cup-Halbfinal auf der Schützenwiese eine Pyrofackel auf die Zuschauerränge geworfen hat, hätte dies mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht getan, wenn er nicht vermummt gewesen wäre. Vermummung wird in einem Fanblock zur Normalität, wenn auch der friedliche Einsatz von Pyrofackeln verboten ist. Pyrotechnik als Element von Choreographien ist unter Fussballzuschauern im Stadion und am TV breit akzeptiert. Alle Fans, die in friedlicher Absicht Pyrofackeln anzünden, müssen sich aber zwangsläufig vermummen. Die Situation erinnert an die Amerikanische Prohibition der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Herstellung und Verkauf von Alkohol wurde verboten, obwohl Alkohol in der Bevölkerung breite Akzeptanz genoss. Die Folge: der Alkoholkonsum konnte nicht verhindert werden, die Begleiterscheinungen des Verbotes führten aber zum Aufstieg der Mafia. Menschen, die bereit sind, das Risiko der Illegalität auf sich zu nehmen, erhalten in solchen Zeiten eine wichtigere Stellung in der Gesellschaft. Sie können viel Geld verdienen und bestimmen bis zu einem gewissen Grad die sozialen Regeln. Die Qualität des produzierten Alkohols konnte zudem nicht kontrolliert werden, da die Produktion in den Untergrund gedrängt wurde – mit entsprechend schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen bei den Alkoholkonsumenten.

Wer mit Kanonen auf Spatzen schiesst, darf sich über den Schaden nicht wundern

Ähnliche Prozesse spielen sich im kleineren Rahmen aufgrund des Pyroverbotes in der Fussballfanszene ab. Diejenigen Personen, die zu illegalen Handlungen bereit sind, nehmen aufgrund des Verbotes im Fansektor eine wichtigere Rolle ein, als dies sonst der Fall wäre. Sie übernehmen das Hereinschmuggeln und Zünden der Fackeln. Das sind dann naturgemäss nicht in jedem Fall die verantwortungsbewusstesten Personen – speziell in einer etwas schnell und unkontrolliert wachsenden Szene wie aktuell derjenigen von Servette. Die Fans schotten sich ab und entwickeln informelle Strukturen und Taktiken, um die Durchsetzung des Verbotes zu umgehen, die Sicherheitskräfte auszutricksen und manchmal auch zu bekämpfen. Die Gemeinsamkeit des Alkohol- und Pyroverbotes ist, dass mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Um einzelne Auswüchse zu bekämpfen, wird wahlweise Herstellung, Verkauf und / oder Verwendung von Alkohol oder Pyrotechnik insgesamt kriminalisiert. Dabei sollte aus der Rechtsgeschichte bekannt sein: der Missbrauch des Strafrechtes für politische Zwecke führt zuverlässig zu kontraproduktiven Resultaten. Die Legalisierung der gewaltfreien Anwendung von Pyrotechnik ist auf unterschiedlichste Art und Weise denkbar. Sie würde den teuren und unnötigen „Kleinkrieg“ zwischen Fussballfans und den Sicherheitskräften wesentlich entschärfen. Beiden Seiten wäre damit geholfen. Und sowohl die knappen Budgets der Fussballklubs wie auch die Steuergelder könnten produktiver eingesetzt werden. Es versteht sich natürlich von selbst, dass nur die gewaltfreie Anwendung von Pyrotechnik legalisiert werden kann und soll. Das Werfen von Böllern und Pyrofackeln ist eine Form von Gewalt. Genauso wie beispielsweise Messer oder Automobile sowohl gewaltfrei wie auch gewaltsam verwendet werden können.

6. Rang getippt, Marc Schneider Sportchef-Favorit – Resultate Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart

Die Resultate der Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart 23/24 sind da! Die Unterstützung durch die Fans wurde von den Umfrage-Teilnehmern als das grösste Highlight der Saison 22/23 empfunden. An zweiter Stelle wurden die Europacup-Reisen genannt, gefolgt von der positiven Derby-Bilanz. Ebenfalls noch relativ häufig erwähnt wurde der Meistertitel der FCZ Frauen im Final gegen Servette Chênois zum Ende der Spielzeit. Von den FCZ-Toren war hingegen insgesamt kaum jemand begeistert.

Highlight der Saison 22/23

Der schönste FCZ-Treffer der abgelaufenen Saison war für eine knappe absolute Mehrheit der 1:2-Anschlusstreffer von Roko Simic in Luzern am 21. Januar 2023 mit dem 1:1-Ausgleichstreffer von Calixte „Junior“ Ligue am 5. März 2023 gegen Servette an zweiter Stelle. Die drei Treffer Jonathan Okitas, davon zwei am 11. September 2022 in Genf, folgen danach.

Schönstes Tor 22/23

In Sachen Schlussrangierung des FC Zürich am Ende der Saison 23/24 hat Rang 6 von den Züri Live-Lesern am meisten Stimmen erhalten. Mehr als die Hälfte sehen den FCZ zwischen dem 4. und 6. Rang, mehr als ein Viertel in der Relegation Group zwischen Rang 7 und 12. Nur rund 15% sehen den FC Zürich unter den Top 3. Sowohl an den Meistertitel wie auch an den Direktabstieg (Rang 12) glaubt so gut wie niemand. Bei der im Durchschnitt jüngeren (und etwas euphorischeren) Community auf Instagram tippten 49% auf Rang 4-6, 39% auf Rang 1-3, 10% auf Rang 7-9 und 2% auf Rang 10-12.

Züri LIve-Lesertipp Schlussrangierung FCZ 23/24

Trotz kritischer medialer Berichterstattung in den letzten Wochen sowohl zum Trainer als auch zur Vereinsleitung und der Sportchef-Frage werden die jeweiligen Repräsentanten von den Züri Live-Lesern positiv bewertet. Fast die Hälfte gibt Marinko Jurendic die Note 6 oder 7 auf einer Skala von 1-10 (in den Züri Live-Bewertungen steht „5“ jeweils für „genügend“). Mehr als drei Viertel liegen im Range von Note 6 bis 8 – weniger als ein Viertel sieht die Sportchef-Performance im ungenügenden Bereich. Die Vereinsleitung wird im Median noch positiver gesehen. Der Schwerpunkt liegt bei Note 7. Knapp mehr als die Hälfte gibt eine Note im Bereich von Note 6 – 10, ein Drittel der Abstimmenden sieht die Vereinsleitung im ungenügenden Bereich. Die Meinungen sind hier also deutlich mehr gespalten, als bezüglich Sportchef. Eindeutig am besten in der Benotung schneidet der Trainer ab: die Hälfte der Leser geben Bo Henriksen eine Note zwischen 8 (am häufigsten) und 10, mehr als drei Viertel bewerten ihn mindestens mit einer „7“.

Ab 1. Oktober soll der FC Zürich einen neuen Sportchef haben. 37% der Züri Live-Leser sprechen sich dabei für den ehemaligen FCZ-Captain Marc Schneider aus, der zuletzt in Deutschland die SpVgg Greuther Fürth trainiert hat. An zweiter Stelle wird der ehemalige FCZ-Sportchef Fredy Bickel genannt. Bei den „Anderen“ frei genannten Kandidaten wurden Philippe Senderos, Andres Gerber, Blerim Dzemaili, Marco Schneuwly und Beni Huggel am meisten genannt. Im aktuellen Züri Live-Podcast spricht sich Talk-Gast Don Ursulo für eine langfristige Lösung mit „FCZ-Stallgeruch“ aus, beispielsweise Dani Gygax. Der Kandidat Nummer Zwei Fredy Bickel war vor Monaten selbst bei unserem Podcast als Talk-Gast dabei gewesen und hat seine lange und intensive Zeit beim FCZ Revue passieren lassen.

Leser-Favorit Marc Schneider (gestern 43 Jahre alt geworden) war vor ca. neun Jahren beim Europacup-Heimspiel gegen Apollon Limassol bei uns im Letzigrund zu Gast und sprach sowohl über die Vergangenheit beim FCZ als auch über seine sich damals im Anfangsstadium befindende Trainerkarriere:

Als besten Spieler der Saison 22/23 wählen die Züri Live-Leser mit 29% der Stimmen in dessen letzter Saison Blerim Dzemaili. Dieses Ergebnis steht im starken Kontrast zu den Spiel-Auswertungen auf Züri Live, die Ifeanyi Mathew als besten FCZ-Spieler 22/23 eruierten und in denen Dzemaili eher auf den hinteren Rängen landete. Respektable 24,2% der Leser-Stimmen erhielt der beste Torschütze Aiyegun Tosin – vor Captain Yanick Brecher mit 16,1%. Ifeanyi Mathew landete immerhin auf Rang 4 mit 9,5% der Stimmen.

Bester Spieler der Saison 22/23

Auch die Frage nach der besten Choreographie der Saison 22/23 stand im Zeichen von Blerim Dzemaili. 17’700 Zuschauer sahen im Letzigrund gegen Lugano dessen Abschied von der Fussballbühne und auch die Choreographie zu seinen Ehren. Vier der anderen zur Auswahl stehenden Choreos waren aber auch sehr beliebt – nur die glitzernde Glamour-Choreo zum Europa League-Start gegen Arsenal war für fast niemanden die Nummer 1.

Beste Choreo 22/23

Wer sind die Hoffnungsträger der neuen Saison? Bei der Frage nach dem Spieler, welcher 23/24 „explodieren“ wird, fallen am meisten Voten auf Donis Avdijaj, knapp vor Bledian Krasniqi und Calixte „Junior“ Ligue. Dieses Trio liegt deutlich vor allen anderen genannten Kandidaten.

Welcher Spieler „explodiert“ in der Saison 23/24?

Braucht es für eine erfolgreiche Saison weitere Neuverpflichtungen neben Fabio Daprelà und Arad Bar? Ja, die überwältigende Mehrheit der Abstimmenden will einen neuen Stürmer. Auf den anderen Positionen ist man hingegen zufrieden mit dem Kader.

Transferwünsche der Züri Live-Leser

In Sachen Auswärtsreisen freuen sich am meisten FCZ-Anhänger auf Winterthur, gefolgt von Yverdon (trotz Cup-Niederlage vor zwei Jahren), Basel und St. Gallen. Alle anderen Auswärtsdestinationen wecken deutlich weniger Begeisterung – vor allem Genf (ist gleich die erste Auswärtsreise kommenden Samstag) und Luzern.

Auf welche Auswärtsreise freust Du Dich am meisten?

Die Ticket- und Abopreise im Letzigrund findet eine Mehrheit okay, annahernd 30% empfinden sie hingegen „an der oberen Grenze“. Zu teuer sind sie für 5,8% der Abstimmenden.

Einschätzung der Ticket-/Abopreise

Wann das neue Fussballstadion in Zürich stehen wird, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Nur in einem sind sich fast alle einig: es wird kommen! 23,2% tippen auf eine Eröffnung im Jahr 2032, also in weniger als einem Jahrzehnt. Es ist sogar insgesamt eine Mehrheit, die davon ausgeht, dass das Stadion bis dahin steht. 20% rechnet mit einer Fertigstellung immerhin bis zum 200 Jahr-Jubiläum des FCZ im Jahr 2096, 16,2% gehen davon aus, dass das Bauvorhaben nie umgesetzt werden kann.

Stürmerproblem? Was für ein Stürmerproblem? / Luzern – FCZ Analyse

Herbstrunden-Review, Fokus-Thema „Stürmerproblem“ Und Vorspiel Luzern – FCZ (Züri Live)

Henriksen & Co. wollen an das Servette-Heimspiel anknüpfen / Luzern – FCZ Vorschau (Züri Live)

Frage zum Auftakt in Luzern: „Hat der FCZ in der Winterpause sein Stürmerproblem gelöst?“ (Züri Live)

FCZ vor dem Restart: Stürmerproblem gelöst? (mit Testspielstatistik) (Züri Live)

Die Züri Live Hörer- und Leserschaft zeigte sich in der Umfrage in Bezug auf die Lösung des Stürmerproblems vorsichtig optimistisch und nach der Partie in Luzern kann man konstatieren: es scheint tatsächlich gelöst zu sein. Roko Simic bestätigte seinen in den Testpartien angedeuteten Stürmerinstinkt. So eine Abschlussqualität und -effizienz hat im Herbst gefehlt. Dass Simic für Super League-Verhältnisse überdurchschnittliches Potential hat, war von Anfang an klar. Die Frage ist einzig, wie stark der FCZ im kommenden Halbjahr davon wird profitieren können. Seine Unbekümmertheit, das Selbstvertrauen und die Technik im Abschluss mit einer hundertprozentigen Chancenverwertung gibt Hoffnung.

Alle Stürmer mit guter Leistung – auch Okita

Aiyegun Tosin schien zudem mit einem Stürmertyp wie Simic an seiner Seite in der Schlussphase aufzublühen. Mit einem anderen Stürmer als Fixpunkt kann er sich auf unterstützende Arbeit mit einem weiten Aktionsradius rund um die zentrale Sturmposition fokussieren, was ihm besser liegt. Der Nigerianer war in der Entstehung beider Tore entscheidend beteiligt. Speziell beim Ausgleich holte er mit viel Einsatz den Eckball heraus und schraubte sich bei diesem dann in einer Art und Weise in die Luft, wie man es von ihm noch selten gesehen hat.

Jonathan Okita kam in vielen Bewertungen unmittelbar nach Spielschluss nicht gut weg. Aufgrund der detaillierten Züri Live-Analyse muss allerdings konstatiert werden: auch der Kongolesische Nationalspieler (ein Länderspiel) machte eine gute Partie. Auch er könnte möglicherweise gut mit Simic harmonieren. Seine Defensivarbeit ist in der Regel ordentlich und offensiv brachte er sich in Luzern mit einigen guten Zuspielen, Ablagen und Seitenwechseln ein. Es fehlte zu diesem Zeitpunkt halt einfach ein Simic zur Verwertung dieser Vorlagen. Der 17-jährige Calixte Ligue wiederum spielte, als würde er schon jahrelang zur Mannschaft gehören und war in den paar Minuten bei seinem Super League-Début ein Gewinn. Mit ihm, Simic und später dann auch noch Afriye (steht im CHAN-Viertelfinal gegen Niger) erhält Trainer Henriksen vorne viel mehr Möglichkeiten.

Kontinuität oder Formstand? Schwierige Entscheidung für Henriksen

Leider bestätigten sich in Luzern auch die schlechten Testspiel-Eindrücke der Dreierabwehrkette. Speziell bei Nikola Katic und Becir Omeragic: in der Luft fehlte die Durchsetzungsfähigkeit, am Boden Schnelligkeit sowie Stellungsspiel und am Ball die technische Qualität, letzteres speziell bei Katic. Kryeziu und Kamberi scheinen auch aufgrund der letzten Eindrücke aktuell die besseren Optionen zu sein. Im Mittelfeldzentrum wächst Cheick Condé ausgezeichnet in die Rolle als einziger Sechser hinein. Die beiden Achterpositionen waren hingegen mit den beiden erfahrenen Captains deutlich schlechter besetzt. Marchesano gelang im Spiel mit Ball fast nichts (Offensiv-Note „1“) , Dzemailis 1. Halbzeit war geprägt durch Ballverluste und Fehlpässe.

Dem eingewechselten Bledian Krasniqi gelang auch nicht alles, aber er war im Vergleich mit Dzemaili und Marchesano auf jeden Falll ein Upgrade. So ein guter Eckball wie beim 2:2 ist dem FCZ seit sehr langer Zeit nicht mehr gelungen. Das war richtig zwingend. Trotzdem ist nicht auszuschliessen, dass aus Gründen der Hierarchie und Kontinuität auch gegen St. Gallen wieder Katic, Dzemaili und Marchesano von Anfang an auflaufen – auch wenn sich aus anderen Gründen Kryeziu, Krasniqi und Selnaes eher anbieten würden. Eine schwierige Entscheidung für Coach Henriksen. Denn in Luzern stellte sich ein Gefühl ein von „die Zukunft hat begonnen“ – mit Condé, Krasniqi, Ligue und Simic – dazu Kamberi, Rohner und Tosin. Ein Team mit Durchschnittsalter 23,4 Jahre hat den Zweitore-Rückstand in den letzten Minuten noch egalisiert.

Spielweise erinnert an Rückrunde 21/22 – die Einzelleistungen noch nicht

Sehr vieles an diesem FCZ nach der Winterpause erinnerte an die Rückrunde letzter Saison unter Trainer André Breitenreiter: die ungewöhnlich guten Offensiv-Standards, Hohes Pressing, Manndeckung auf dem ganzen Feld und fast ausschliesslich Hohe Bälle im Spiel hinten heraus. All diese Aspekte halfen dem FCZ. Dass man trotzdem noch ein gutes Stück vom Level des Teams vor Jahresfrist entfernt war, lag am beschriebenen tiefen Formstand mehrerer Routiniers. Für ein wirklich erfolgreiches Spiel mit Hohen Bällen aus der hinteren Zone heraus fehlten zudem die Qualitäten eines Yanick Brecher.

Der Support der Fans bei Minustemperaturen für das Team des Tabellenletzten war phänomenal. Die in einzelnen Medien geschätzten Zahlen waren eher untertrieben. Mehr als 3’000 Gästesupporter unter den offiziell 14’000 Zuschauern (verkaufte Tickets) waren es mit Sicherheit. Die Swissporarena (Kapazität: 17’000) hat 14 kleine und sechs (mindestens doppelt so) grosse Sektoren. Von diesen waren zwei grosse und ein kleiner Sektor, die zusammen rund 20% der Stadionkapazität ausmachen, komplett mit FCZ-Fans gefüllt. Dazu kamen weitere Gästeteam-Anhänger auf der Gegen- und Haupttribüne. Luzern hatte mitten im Januar die zweithöchste Zuschauerzahl der Saison – nur gegen YB Anfang Oktober wurden 400 Eintritte mehr gemeldet.

Tosin läutet mit Forechecking Schlussoffensive ein

Wie schon im letzten Spiel vor der Winterpause Servette spielte auch Luzern gegen den FCZ sicherlich nicht in Bestform. Es werden in den nächsten Wochen noch stärkere Gegner warten. Trotzdem: den Punkt muss man unter den gegebenen Umständen mit dem höchst zweifelhaften Penalty erst mal holen. Als in der 80. Minute Guerrero und Simic nach einem Zürcher Ballverlust nicht eingreifen, sieht es auf den ersten Blick so aus, als habe der FCZ aufgegeben und Luzern die Partie gewonnen. Aber eine Minute später erzwingt Tosin mit einem Forechecking, dass Luzern-Goalie Müller einen Ball ins Seitenaus spielt. Dies leitet die Schlussoffensive ein.

Personalien

  • Fidan Aliti: Für seine Verhältnisse ein ungewohnt fahriger Auftritt gegen seinen Ex-Klub in der 1. Halbzeit. Verbessert sich in der 2. Halbzeit deutlich.
  • Zivko Kostadinovic: Auf der Linie und im Herauslaufen flinker als Brecher. Bei gegnerischen Penaltys fliegt er immer in die Ecke, in welche der Schütze schaut, was schon viele Gegner ausgenutzt haben – auch Max Meyer. Und seine im Vergleich zu Yanick Brecher schlechtere fussballerische Qualttät fällt bei einer Spieleröffnung mit hohen langen Bällen hinten heraus natürlich stärker ins Gewicht, als bei einfachen, flachen Kurzpässen.
  • Adrian Guerrero: Beste Phase vor der Pause. Es läuft viel über die linke Seite mit Aliti, Guerrero und Okita. Ist wie sein Pendant Boranijasevic an vielen Abschlüssen beteiligt.
  • Nikola Katic: Verliert fast jedes Luftduell gegen den kleineren Chader, was bei Abschlägen von Luzern-Goalie Müller zu gefährlichen Situationen führt. Immer wieder schlechtes Stellungsspiel, langsam in der Rückwärtsbewegung, behindert Mitspieler in ihren Aktionen, deutlich ungenügendes Passspiel. Die schlechten Eindrücke aus den Testpartien haben sich leider in seinem Fall beim Auftakt nach der Winterpause bestätigt.
  • Becir Omeragic: An jeder Grosschance Luzerns und auch den beiden Gegentoren mit je einem entscheidenden Fehler beteiligt. Erhält diese Saison bei Züri Live erneut grossmehrheitlich ungenügende Noten und zum dritten Mal die Tiefstnote „1“.
  • Roko Simic: Zeigt wie bereits in den Testspielen echtes Stürmerblut. Mehrere Schnitzer zu Beginn seines Einsatzes, aber mit einer wortwörtlich hundertprozentigen Chancenauswertung und dem Traumtor zum Anschluss in der 89. Minute. Trifft nach einem Krasniqi-Eckball, Tosin Kopfballablage und einer unglücklichen Aktion seines ebenfalls eingewechselten Salzburg / Liefering-Teamkollegen Diambou zum Ausgleich in der 93. Minute.
  • Die Jungen übernehmen in der Schlussphase erfolgreich Verantwortung. Bledian Krasniqi ist wichtig in defensiven Umschaltmomenten, mit seinen Tempodribblings und dem entscheidenden Corner.
  • Calixte Ligue ist bei seinem Début zwar nur ein paar Minuten auf dem Platz, aber entscheidend am 1:2-Anschlusstreffer beteiligt.
  • Jonathan Okita: An den beiden Toren nicht beteiligt, da schon ausgewechselt. Trotzdem ein gutes Spiel mit Engagement und einigen intelligenten und technisch anspruchsvollen Aktionen. Scheint sich positiv zu entwickeln.
  • Aiyegun Tosin: lange Zeit eher durchschnittlich, dreht aber in der Schlussphase an der Seite von Roko Simic auf und bereitet beide Tore entscheidend vor – das zweite gleich doppelt mit dem herausgeholten Corner und der Kopfballablage.
  • Lindrit Kamberi: Hat als Einwechselspieler immer etwas Mühe in den ersten Minuten. Danach aber wohl derjenige Spieler, der (zusammen mit Tosin) von der Mentalität her am meisten zum Umschwung und späten Ausgleich beigetragen hat. Spielte links in der Dreierabwehr und zum Ende der Partie mit der Captain-Binde am Arm (Brecher verletzt, Dzemaili und Marchesano ausgewechselt), was die Wertschätzung für ihn zeigt. Zum zweiten Mal nach dem Cup-Spiel in Cham der offensiv Beste.
  • Cheick Condé: In der 1. Halbzeit hatte er im Zentrum rund um sich herum lauter ungenügende Mitspieler. Hat das Team in dieser Phase mit einem starken Auftritt im Spiel gehalten. Die Rolle als einziger Sechser liegt ihm besser, als die Doppel-Sechs, da die Rollenverteilung klarer ist und er seine grosse Reichweite optimal einsetzen kann. Nach dem Auswärtsspiel in Baku zum zweiten Mal MVP. Und wie im Heimspiel gegen Qarabag defensiv der Beste.
  • Blerim Dzemaili in der 1. Halbzeit vor allem mit Ballverlusten und Fehlpässen, wusste wohl von Trainer Henriksen, dass er nach der Pause noch 10-15 Minuten erhält. Er gab daher in dieser kurzen Zeit Vollgas. Dies machte ihn zum besten FCZ-ler-der 2. Halbzeit. Für die Gesamtnote haben die 45 Minuten der 1. Halbzeit natürlich ein grösseres Gewicht.

Randnotiz

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Brecher und Hornschuh: „Bewusstsein schaffen, was die Fans auf sich nehmen“

Für den Weg vom Marktplatz, wo sich die FCZ-Fans nachmittags um 15 Uhr versammelt hatten und dem Stadion braucht man zu Fuss gerade mal zehn Minuten. In der Innenstadt wimmelte es am Matchtag von FCZ-Anhängern nicht nur aus der Südkurve, sondern von allen Tribünen – insgesamt mindestens 2’000. Man fühlte sich wie im Letzigrund. Die Polizei riegelte den Marktplatz dann aber schon früh von allen Seiten ab und machte diesen zu einem temporären Open Air-Gefängnis. Augenzeugenberichten zufolge verhielten sich die Holländischen Ordnungshüter aggressiv und versuchten einzelne Zürcher Anhänger aus der Menge rauszuholen, woraus Tumulte entstanden. Dies wurde dann offenbar zum Anlass genommen, um den Zugang zum Stadion für die Fans mit weiteren Hürden zu versehen, worauf diese darauf verzichten mussten, die Mannschaft zu unterstützen. Vor der Partie versammelte Captain Yanick Brecher das Team im Kreis, um sie über die spezielle Situation der Fans und warum sie nicht im Stadion sind, zu informieren.

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