FCZ defensiv stabiler – Bua und Buff mit kleiner Torflaute

Der FCZ erlebt fünf Monate nach dem 0:0 im Cornaredo ein Déjà Vu. Nach einem klaren Chancenplus in Lugano resultiert auch diesmal ein torloses Unentschieden. War im Herbst das Schussverhältnis noch 16:8 gewesen, war es diesmal mit 18:7 noch klarer. Das Cornerverhältnis war am Ende 11:3, und das Team von Sami Hyypiä hatte als Gastmannschaft 60% Ballbesitz. Genau wie im September spielte der Stadtclub auch diesmal mit einer Dreierabwehr. Der in die Startaufstellung zurückgekehrte Philippe Koch agierte diesmal aber nicht im linken, sondern im rechten Couloir. Im September war der langjährige Stammspieler noch der auffälligste Mann auf dem Platz gewesen – diesmal zeigte er eine durchschnittliche Leistung.

Auch beim erst zweiten Aufeinandertreffen im Cornaredo in der Super League-Ära konnte der FCZ viele Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte erzielen. Ausserdem wurde der Devise von Sami Hyypiä, mehr über die Flügel zu spielen, Folge geleistet. Allerdings war dabei das Problem. dass die Flanken in den Strafraum meist kaum für Torgefahr sorgten – in der zweiten Halbzeit auch deshalb, weil Franck Etoundi nicht mehr auf dem Platz stand. Dieser musste (wohl mit einer Schulterverletzung) bereits kurz vor der Pause ausgewechselt werden. Der wiedergenesene Oliver Buff kam für ihn ins Spiel: dem Zürcher gelangen einige gute Einzelaktionen und Zuspiele im Mittelfeld – er konnte aber vor dem gegnerischen Tor zwei Grosschancen nicht nutzen. Auch Kerzhakov und Bua liessen beste Abschlussmöglichkeiten liegen, und agierten in diesen Situationen zu wenig fokussiert.

Torgefahr entstand immer, wenn der FCZ durch einen Pass in die Tiefe, eine Einzelaktion oder einen Konter hinter die Abwehr kam. Das Toreschiessen ist bei Offensivspielern häufig eine Frage des Selbstvertrauens. Fast jeder hat mal längere Flauten zu verzeichnen – aber wenn man wieder trifft, dann flutschen die Tore häufig am Laufmeter wie das Ketchup aus der Flasche. Etoundi hatte zum Vorrundenende gleich drei Mal hintereinander getroffen. In Lugano hatte er allerdings als einziger Offensivmann bis zu seinem Ausscheiden keine grosse Torchance. Buff, der beste verbliebene FCZ-Torschütze der Saison hat seinen letzten Liga-Treffer Anfang November zur Führung bei YB in Bern erzielt. Bua war letztmals ebenfalls im November per Kopf im Heimspiel gegen Lugano erfolgreich.

Andere FCZ-Offensivspieler hatten in jüngster Vergangenheit allerdings deutlich extremere Torflauten, als Bua und Buff. Chiumiento beispielsweise hat die ganze letzte Rückrunde nicht getroffen – auch Sadiku, Chikhaoui, Chermiti und Schneuwly blieben vor Jahresfrist beinahe die ganze Halbsaison lang ohne Torerfolg. Gavranovic brauchte nach seinem Tor beim Début gegen Vaduz am 8.März 2015 mehr als ein halbes Jahr bis im Oktober, um gegen Basel seinen zweiten Treffer nach der Verletzungspause zu erzielen. Der vom FCZ für die nächste Saison verpflichtete Antonio Marchesano traf in der Challenge League mit Biel in den ersten sechs Wochen der aktuellen Saison 10 Mal ins gegnerische Netz, hat nun aber seit August keinen einzigen „Topf“ mehr aus dem Spiel heraus gemacht. Zudem ist das Hauptbusiness von Bua und Buff eher die Torvorbereitung und speziell Buff hat in Lugano nach seiner Einwechslung die eine oder andere gute Tormöglichkeit von Teamkollegen gut vorbereitet.

Bei Kerzhakov ist es wohl eher eine Frage der Tagesform. Schon in der Vorbereitung hat der Russe gegen Ried herrlich mit der Hacke getroffen, und in anderen Spielen dann beste Torchancen eher kläglich vergeben. Sehr treffsicher, sowohl im Training wie auch in Ernstkämpfen, zeigt sich Mittelfeldspieler Anto Grgic. Der neu zum Kader der U21-Nationalmannschaft gehörende Zürcher benötigt nur wenige Abschlusschancen, um zu treffen. Kurzfristig konnte er aber offenbar wegen Nackenbeschwerden in Lugano nicht eingesetzt werden. Der für ihn in die Startformation gerückte Kukeli ist natürlich bezüglich Feuerkraft vor dem gegnerischen Tor kein wirklicher Ersatz. Der erfahrene Solothurner machte aber ansonsten seine Sache gut, und gehörte zu den besten Spielern im Team von Sami Hyypiä. Vor allem beim Umschalten auf Angriff waren seine Pässe in der Regel präzise und hatten das richtige Timing.

Sami Hyypiä hat auch in Lugano wieder die Dreierabwehr Nef-Sanchez-Kecojevic auf den Platz geschickt, was auch diesmal viel zur defensiven Stabilität beigetragen hat. Keiner der drei war völlig fehlerlos, aber selbst wenn sich einer mal verschätzte und ein zweiter falsch stand, war immer noch ein dritter Mann da, der die Situation schlussendlich klären konnte. Nef spielt schon die ganze Saison konstant nahe an seinem aktuellen Leistungsvermögen, Kecojevic hat seit der Rückkehr von seiner Verletzung kurz vor der Winterpause aktuell seine bisher stärkste Phase im FCZ-Dress, und Leonardo Sanchez präsentiert sich als Verstärkung. Der FCZ hat nun immerhin bereits seit Ende November in keinem Spiel mehr als ein Gegentor erhalten. Ein Negativpunkt des Auftritts in Lugano war die Verletzung von Franck Etoundi noch vor der Pause. Schon in der Vorrunde hatte der FCZ gefühlt mit Abstand am meisten verletzungsbedingte Auswechslungen. Nun trifft es zu Beginn der Rückrunde eine Woche nach Kleiber in Luzern den zweiten, welcher im schlimmsten Fall länger ausfallen könnte.

Eventuell kann Artjom Simonyan in den nächsten Wochen wieder zurückkehren – auf seinen Geburtstag hin hat es in Lugano noch nicht gereicht. Dafür kam Moussa Koné in der Schlussphase zu seinem ersten Einsatz in einem Pflichtspiel, und nimmt damit den letzten Kontingentsplatz der Saison ein. Der Senegalese musste sich dafür an der Seitenlinie mehrere Minuten gedulden, denn in jener Phase griff der FCZ in Überzahl gegen nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Malvino sich zurückziehende Luganesi ununterbrochen an, und der Ball blieb im Spiel. So kam der 19-jährige schlussendlich erst in der 93.Minute ins Spiel – ein gutes Omen? FCZ-Trainer Sami Hyypiä kann nun nur noch neue Spieler einsetzen, die Schweizer, und vor dem 1.Januar 1994 geboren sind – zum Beispiel Maxime Dominguez, Kilian Pagliuca, Aldin Turkes oder Vasilije Janjicic.

FC Lugano – FC Zürich 0:0

Cornaredo – 3975 Zuschauer – SR Pache

Tore: –

Lugano: Valentini; Veseli, Malvino, Urbano, Jozinovic; Rey, Piccinocchi (57. Pusic), Crnigoj; Culina (57. Rossi), Susnjar (87. Donis), Bottani.

Zürich: Favre; Nef, Sanchez, Kecojevic; Koch, Kukeli (86. Sarr), Yapi, Vinicius; Bua (93. Koné), Kerzhakov, Etoundi (45. Buff).

 

Kukeli zurück – Schönbis Saison zu Ende?

„Er nimmt Medikamente. Ich habe lange auf ihn gewartet, aber wir haben keine Zeit mehr.“ Aus FCZ-Trainer Sami Hyypiäs Worten wird ersichtlich, dass Marco Schönbächlers Super League-Saison aufgrund seiner Adduktorenprobleme wohl bereits in den nächsten Tagen vorbei sein wird, wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert. Der ebenfalls schnelle, aber taktisch noch etwas unbedarfte Moussa Koné (19) aus dem Senegal steht Gewehr bei Fuss, um den letzten verbliebenen Kontingentsplatz im Kader von Hyypiä einzunehmen.

Koné hat in der Vorbereitung in der zweiten Halbzeit gegen den SV Ried über den rechten Flügel viel Dampf gemacht – in jener Halbzeit fiel auch das einzige Zürcher Tor der Testphase – allerdings durch einen Corner von der linken Seite. Der junge Senegalese kann sowohl im Sturm, wie auf der offensiven Aussenposition eingesetzt werden. Über diese habe seine Mannschaft gegen Sion zuwenig agiert, und speziell in Überzahl zu viel durch die Mitte machen wollen, meint Hyypiä beim Vorschaugespräch vor dem Auswärtsspiel in Luzern gegenüber den Medien am Freitag mittag.

Defensiv hat Hyypiä seine Mannschaft zum Rückrundenauftakt abgesehen von der Szene, die zum Gegentor geführt hat, „nicht schlecht“ gesehen. Dies trotz einer ziemlich offensiven Aufstellung auf Seiten des Letzigrund-Teams. Der Fehler von Cédric Brunner wurde dabei in der entscheidenden Szene des Sonntags im Mittelfeld durch einen Ballverlust beim Spiel durch die Mitte eingeleitet.

Wieder im Training zurück vor dem Duell in der Innerschweiz ist Burim Kukeli. Ob der Mittelfeldspieler aber bereits wieder für das Spiel bei seinem Ex-Klub in Frage kommt, ist noch offen.  Kerzhakov trainiert seit seiner Ankunft beim FCZ sehr gut, kann aber fitnesstechnisch immer noch etwas zulegen. Das gleiche gelte gemäss Hyypiä umso mehr für Davide Chiumiento, welcher „okay“ trainiere. Leonardo Sanchez bescheinigt der Finne einen grossen Willen, aber die fehlenden Sprachkenntnisse würden ihn daran hindern, eine Führungsrolle einnehmen zu können.  „Man kann nie genug Leader im Team haben“ meint Hyypiä zu diesem Thema: jeder müsse auf dem Platz selbst Verantwortung übernehmen, weil man auch im Training nicht alle möglichen Spielsituationen simulieren könne.

Philippe Koch wird am Sonntag in der Swissporarena gesperrt sein. Damit wird aus dem gegen Sion auf der Bank beginnenden Aussenverteidigerduo Vinicius/Kleiber sicherlich mindestens einer diesmal in der Startformation stehen. Die weiterhin mit der 1.Mannschaft trainierenden Spieler aus der U21 wie Janjicic oder Turkes haben gemäss Hyypiä ebenfalls Chancen, sich für den Kader gegen Luzern aufzudrängen.

Vinicius oder Kleiber?

Aussen defensiv (2 Positionen):

Philippe Koch ist sicherlich weiterhin gesetzt, was aufgrund seiner Erfahrung und der aufsteigenden langfristigen Formkurve auch Sinn macht. Koch kann auf beiden Seiten eingesetzt werden, und kann zudem in der Innenverteidigung aushelfen – vor allem bei einer Dreierabwehr.

Um die zweite Position duellieren sich Vinicius (links) und Kleiber (tendenziell  eher rechts). An einem guten Tag ist Vinicius ein starker Linksverteidiger, der auch präzise Flanken schlagen kann. Nachdem der Brasilianer während der Vorrunde lange gebraucht hatte, um physisch überhaupt auf Super League-Niveau zu kommen, lieferte er zwei, drei gute Partien ab – nur um danach gegen das Ende der Vorrunde wieder stark nachzulassen. Auch in der Vorbereitung wechselten beim Brasilianer einzelne Lichtblicke mit eher uninspirierten Leistungen ab. Kleibers Testspielvorstellungen waren konstanter – ohne Ausreisser nach oben oder nach unten.

Zusammenschnitt der besten Szenen bisher von Vinicius im Dress des FCZ

Die Nummer 4 auf der Aussenverteidigerposition ist Cédric Brunner, der bei Sperren, Verletzungen oder taktischen Wechseln während dem Spiel aushelfen kann. Koch, Kleiber, Vinicius und Brunner können die Aussenposition in beiden Systemen spielen. Im 3-5-2 System kommen Schönbächler, Simonyan, Sarr oder auch ein Vasilije Janjicic als weitere Optionen hinzu. Kevin Bua hingegen ist in der Rückwärtsbewegung zu schwach, und kann nur vorne auf dem Flügel oder als hängende Spitze eingesetzt werden. In einem 3-5-2 System agieren die Aussenläufer offensiver, als in einem System mit Viererabwehr. Da die FCZ-Aussenverteidigerkandidaten mit Ausnahme von Brunner sowieso alle mehr Offensiv-, als Defensivqualitäten haben, passt das 3-5-2 unter diesem Aspekt für die Mannschaft besser.

Der FCZ vor dem Rückrundenstart – Sion im Fokus

Sion ist im Fokus für den FCZ. Der Cup-Halbfinal im Wallis am 2.März ist ein grosser Challenge: es lockt der Cupfinal im eigenen Stadion. Nach 90 Jahren kehrt des Endspiel um den Schweizer Pokal an seinen ersten Austragungsort zurück! Das Hauptaugenmerk liegt aber erst mal auf der Meisterschaft, wo der erste Gegner am kommenden Sonntag ebenfalls Sion heisst. An attraktiven Herausforderungen fehlt es in den nächsten vier Monaten wahrlich nicht.

Zwar ist durchaus noch ein Europa League-Platz möglich, aber auch die Konkurrenten im Abstiegskampf wie Lugano, Vaduz oder Thun hinter sich zu lassen, wird in dieser Saison nicht einfach. Die Mannschaft braucht auf jeden Fall in dieser kritischen Phase weiterhin die Unterstützung seiner Supporter und Fans. Denn gerade auch die Eigengewächse aus der Academy werden in der Rückrunde eine noch wichtigere Rolle als bisher einnehmen. Und diese Talente müssen auch mal einen Fehler machen können. Das Vorbereitungsprogramm des FCZ nimmt ganz generell wenig Rücksicht auf Testspielergebnisse – diesmal war dies aber noch etwas konsequenter der Fall, als sonst.

Der mittlerweile 19-jährige Anto Grgic wurde noch unter den Trainern Meier und Rizzo zu Beginn der Vorrunde gepusht und hat sich mit seinem Spielverständnis und mit Präzision im Umgang mit dem Ball später auch bei Sami Hyypiä nachhaltig für einen wichtigen Platz im Team empfohlen. Auch von Cédric Brunner hält der Übungsleiter aus Finnland einiges, und nach dem Trainingslager in der Türkei dürfen sich sicherlich auch Mike Kleiber, Vasilije Janjicic, Maxime Dominguez oder Aldin Turkes Hoffnungen auf Einsätze machen – nicht zu vergessen der lange verletzt gewesene Armin Alesevic.

Sangoné Sarr und Artjom Simonyan sind über die zweite Mannschaft an die Super League herangeführt worden. Oliver Buff ist im Begriff, den Schritt vom guten Spieler zum Leistungsträger zu machen. Diese Stufe hat Marco Schönbächler vor zwei bis drei Jahren  erklimmen können, und konnte nun in der Vorbereitung nach seinen langwierigen Leistenproblemen immerhin wieder zwei Mal 45 Minuten eingesetzt werden.

Sami Hyypiä hat in der Vorbereitung gleichberechtigt zwischen zwei Systemen hin- und hergewechselt: dem Standardsystem mit einer Viererabwehr, zwei hoch stehenden Flügeln und einer Sturmspitze, welches je nach Spielsituation und Gegner als 4-5-1 oder auch als 4-3-3 beschrieben werden kann – mit einem oder auch mit zwei „Sechsern“ vor der Abwehr. Das zweite Grundsystem, welches Hyypiä auch schon in der Vorrunde in einigen Partien eingesetzt hat, und welches zuvor unter Trainer Urs Meier eine Weile das Standardsystem gewesen war, ist das 3-5-2. In diesem System hat man hinten wie vorne mehr Präsenz im Zentrum, wo die Tore erzielt und verhindert werden – es bedingt aber ein grosses Laufpensum der beiden Flügelläufer und intelligentes Verschieben im Abwehrverbund.

Letztendlich ist das 3-5-2 aber nicht nur aus taktischen, sondern auch aus personellen Gründen wieder in den Vordergrund gerückt. Denn wirklich den Trainer zufriedenstellende Qualitäten für die Rolle auf dem offensiven Flügel  haben bisher nur Kevin Bua und Marco Schönbächler. Wobei Hyypiä die Qualitäten von letzterem bisher gar noch nie live erleben konnte. Bua seinerseits war zuletzt leicht angeschlagen. Verschiedene andere Spieler wurden in der Vorbereitung auf dieser Position getestet, unter anderem der polyvalente Sangoné Sarr. Moussa Koné zeigte in der zweiten Halbzeit gegen Ried auf dem rechten Flügel einiges an Dynamik, allerdings auch seine taktischen Defizite. Ausserdem ist der Senegalese zur Zeit wieder leicht angeschlagen, und wäre keine dritte Option auf dem Flügel, da sein Einsatz bedeuten würde, dass gleichzeitig Schönbächler aus reglementarischen Gründen in der Rückrunde nicht mehr zum Zug kommen könnte.

Als kleiner Gewinner der ansonsten eher ernüchternden Partie in Kaiserslautern kann aus Zürcher Sicht wohl Stürmer Aldin Turkes gelten. Zu Beginn hatte er gegen die robusten Abwehrspieler der Pfälzer keine Chance, gab aber nicht auf, und kam mehr und mehr über den Kampf ins Spiel. Sturmpartner Aleksandr Kerzhakov wiederum war in den vier Testspielen praktisch der einzige Zürcher, welcher nie unter ein gewisses Niveau fiel. Wille, Einstellung und Spielfreude des Russen sind top. Über ihn muss man sich keine Sorgen machen.

Franck Etoundi wiederum hat auch in der Vorrunde mal für mal bewiesen, wie wichtig seine unermüdliche Arbeit vorne im Sturm ist, um dem Rest der Mannschaft den notwendigen Raum und Zeit zu verschaffen, die sie für ihre Spielweise benötigt. Bezüglich Torgefährlichkeit war der Kameruner zuletzt gerade wieder richtig in Schwung gekommen – die Winterpause kam für ihn im falschen Moment.  Dazu kommt der im November 17 Jahre alt gewordene Vasilije Janjicic, welcher mit seinen zwei Einsätzen in der Vorbereitung bestätigt hat, dass man ihn bereits jetzt jederzeit in der Super League bringen kann. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler wusste mit Spielintelligenz und Ballsicherheit zu überzeugen.

 

Super Saturday in Zürich

Es ist Wochenende und Länderspielpause – auch die Mannschaft hat mal ein richtiges Wochenende mit zwei freien Tagen zur Verfügung, um mit Freunden und Familie den Kopf so zu lüften, dass die Angst vor dem Gewinnen nachher hoffentlich komplett draussen ist. Auch der geneigte FCZ-Afficionado hat nun endlich mal Zeit für andere Dinge, als immer nur….Super League. Da kommt der Super Saturday gerade recht!

– 16:00, Heerenschürli, Promotion League, FC Zürich II – FC Tuggen

– 18:00, GC/Campus Niederhasli, NLA, GC – FC Zürich Frauen

Selbst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es möglich, beinahe drei ganze Halbzeiten zu sehen, wahlweise nach dem Muster 2+1 oder 1+2.

Der FCZ II unter Trainer Artur „Turi“ Petrosyan hatte fast schon traditionell in der immer stärker werdenden Promotion League einen schwierigen Start und muss zur Zeit gegen den Abstieg kämpfen. Spielerisch gehören die jungen Zürcher zu den besseren Teams der Liga, aber es fehlt häufig die Cleverness und Abgebrühtheit in den beiden Strafräumen.

Der heutige Gegner Tuggen (9.) hat vier Punkte mehr auf dem Konto, als der FCZ II (14.). Bei Tuggen spielen die ehemaligen FCZ-ler Sandro Gugelmann, Dominik Schiendorfer, Javier Santana und Nico Weibel, sowie rund ein Dutzend Akteure mit Challenge League-Erfahrung. Es ist dies bereits die erste Partie der Rückrunde – das erste Duell zwischen den beiden Teams hatte der FCZ im Sommer zum Saisonauftakt auswärts mit 3:2 gewonnen gehabt (Tore: C.Schiendorfer (Penalty), Pizzi; Turkes, Mariani, Kim)

Welches sind die zurzeit interessantesten Spieler beim FCZ II ?

Nr. 8, Vasilije Janjicic, vor  2 Wochen 17 geworden, ist nach dem Abgang von Sow und Oberlin wohl aktuell das grösste Talent der „U21“, ein vielseitiger Spieler, welcher dem Tempo in der Super League dank seinen One Touch-Fussball Qualitäten bereits heute gewachsen wäre.

Nr. 11, Marvin Graf, ein schneller Flügel, der wohl ab Winter fest in der 1.Mannschaft dabei sein wird. Er hat sich zuletzt in Sachen Spielverständnis und Reife gesteigert, sollte aber noch treffsicherer werden.

Nr. 6, Artjom Simonyan, gehört eigentlich bereits zur 1.Mannschaft und hat auf jeden Fall die Qualitäten, dem FCZ weiterzuhelfen. Überzeugte unter den Trainern Meier und Rizzo mit starken Leistungen. Beim ersten Spiel in der Startelf unter dem neuen Trainer Hyypiä in Luzern war Simonyan etwas nervös und traf zudem mit dem brillant aufspielenden Jérôme Thiesson auf grosse Gegenwehr, wurde nach mehreren Ballverlusten zur Pause ausgewechselt, und sucht versucht seither sein Selbstvertrauen in der Promotion League unter Landsmann Petrosyan wieder aufzubauen.

Die FC Zürich Frauen liegen nach neun Runden mit acht Siegen und einem Unentschieden an der Tabellenspitze der Nationalliga A mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Neunkirch (Schaffhausen) und vier Punkten auf den FC Luzern (ehemalige SC Kriens Frauen). Im letzten Spiel vor der Winterpause will das Team von Trainer Dorjee Tsawa im Derby auf dem GC/Campus die Tabellenspitze mit einem Sieg verteidigen.

Welches sind die zurzeit interessantesten Spielerinnen bei den FCZ Frauen?

Nr. 24, Meriame Terchoun: eine grosse Leidenschaft für den Fussball und viel Kampfgeist hatte die vor kurzem 20 Jahre jung gewordene Offensivkraft schon immer, seit einigen Monaten kann sie dies aber zusätzlich mit viel mehr Effizienz, Ruhe, Zielstrebigkeit und Reife kombinieren, und katapultierte sich so mittlerweile völlig zu Recht als einzige Nicht-WM-Fahrerin in die Startformation der A-Nationalmannschaft

Nr. 16, Nathalie Lienhard: die 17-jährige gehört schon jetzt zu den schnellsten Spielerinnen im Schweizer Frauenfussball, sie hat sich in kürzester Zeit ganz nahe an die Stammformation des amtierenden Schweizer Meisters gelaufen und gespielt

Nr. 4, Katie Duncan: die 27-jährige Neuseeländische Nationalspielerin ist aus privaten Gründen in die Limmatstadt gezogen, und konnte letztes Jahr in ihrer ersten Saison im Dress der Löwinnen nicht überzeugen – mittlerweile hat sie sich in der Rolle als 6-er aber deutlich gesteigert, und verleiht dem jungen und talentierten Mittelfeld der Zürcherinnen Struktur und Stabilität, und ist in die Rolle als weiblicher Gilles Yapi hineingewachsen

 

Mettler über Janjicic, Salija, Dominguez, Simonyan, Alesevic, Graf

Der FCZ II unter Trainer Artur Petrosyan liegt nach 14 Spieltagen der Promotion League punktgleich mit dem Tabellenletzten Etoile Carouge nur dank der besseren Tordifferenz über dem Strich – auch die zweiten Mannschaften von Basel, St.Gallen und Sion müssen in dieser immer besser werdenden Liga kämpfen. Züri Live zieht mit Georgio Mettler, Speaker an den Spielen der 2.Mannschaft im Heerenschürli, eine Zwischenbilanz. Mettler teilt dabei auch seine Einschätzungen über die Entwicklung von Vasilije Janjicic, Lulzim Salija, Maxime Dominguez, Artjom Simonyan, Armin Alesevic und Marvin Graf.

1 3 4 5