Schlagwort: Letzigrund
FC Zürich – St. Gallen 3:1
FC Zürich – Servette 2:1
FC Zürich – Thun 0:4
Überwältigendes Votum für Steven Zuber – Resultate der Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart
Die Resultate der Züri Live-Leserumfrage zum Saisonstart 25/26 sind da! Diese Umfrage wurde mit zahlreichen Rückmeldungen nach zwei Jahren zum zweiten Mal durchgeführt.
Top-Derbybilanz als grösstes Highlight – mit der Unterstützung der Fans
Diesmal waren die Züri Live-Leser vor allem begeistert von der Top-Derby-Bilanz unter Trainer Ricardo Moniz – mit vier Siegen und einem Unentschieden. Dieses Highlight wird genauso häufig hervorgehoben wie die Unterstützung der Fans, die bei den Highlights in solchen Umfragen immer weit vorne liegt. Die Europacup-Reisen waren hingegen ein weniger grosses Highlight wie bei der Umfrage vor zwei Jahren – klar, man hat diesmal mit Irland und Portugal „nur“ zwei Länder mit FCZ-Support beehrt – und keine Gruppenphase erreicht. 22/23 gab es Reisen bis über den Polarkreis und eine FCZ-Armada in den Strassen von London. Die zunehmende Bedeutung der Frauen-Equipe in den Erwägungen wird illustriert dadurch, dass der Cupsieg des Teams von Renato Gligoroski im Letzigrund gegen den FC Basel (1:0, Tor: Chiara Bücher) von 30% als eines der klaren Highlights der letzten Saison angesehen wird – bei der Züri Live-Umfrage zur Saison 22/23 waren es noch rund 23%, die notabene den Meistertitel der Frauen als Highlight der Saison einstuften.

Vor zwei Jahren wurde der 1:2-Anschlusstreffer von Roko Simic (aktuell Karlsruher SC) in Luzern am 21. Januar 2023 knapp vor dem Débuttor von Juni Ligue gegen Servette von den Züri Live-Lesern zum Tor der Saison gewählt. Auch diesmal obsiegt wieder ein Tor gegen den FC Luzern – diesmal ist es der trockene Abschluss von Samuel Ballet in die lange Ecke nach einem Tunnel von FCL-Linksverteidiger Andrejs Ciganiks im Letzigrund. Es war aber eine enge Entscheidung, denn die Traumkombination in Sion mit Abschluss Perea, der Bilderbuchkonter in Basel mit erfolgreichem Schlenzer Chouiars und der Weitschussaufsetzer im Derby mit dem schwächeren Linken Fuss Kamberis erzielten fast gleich viele Stimmen.

Steven Zuber: 63,3%!
Die Benotung der Vereinsführung liegt wie zu erwarten war im durchschnittlichen Bereich, wobei sich die Voten für eine gute „6“ und eine ungenügende „4“ etwa die Waage halten. Auch bezüglich Sportchef Malenovic gibt es zwei Lager, wobei in diesem Fall das Negativlager etwas grösser ist als bezüglich Ancillo und Heliane Canepa. Am besten schneidet Trainer Ricardo Moniz ab mit der grössten Anzahl Voten für eine Note „7“. Extreme Noten an beiden Enden der Skala wurden für Moniz praktisch keine vergeben.

Als besten Spieler der Saison 22/23 wählten die Züri Live-Leser mit 29% der Stimmen in dessen letzter Saison Blerim Dzemaili vor Aiyegun Tosin mit 24,2% und Captain Yanick Brecher mit 16,1% der Stimmen zum besten Spieler der Saison. Diesmal gibt es ein überwältigendes Ergebnis von 63,3% für Steven Zuber. Dies nur einige Monate nach dem unfreundlichen Empfang durch einen Teil der Fans. An zweiter und dritter Stelle folgen mit grossem Abstand Newcomer Jahnoah Markelo und der junge Stammspieler Junior Ligue – in einer Saison in welcher letzterer auf vielen verschiedenen Positionen eingesetzt worden war.

Mir händ meh vergässe als anderi je erläbed
2023 stand auch die Frage nach der besten Choreographie im Zeichen von Blerim Dzemaili. 17’700 Zuschauer sahen im Letzigrund gegen Lugano dessen Abschied von der Fussballbühne und auch die Choreographie zu seinen Ehren. Auch diesmal waren die Verabschiedungschoreos für Antonio Marchesano und Mirlind Kryeziu beliebt. Die Nummer Eins ist allerdings diesmal „Mir händ meh vergässe als anderi erläbed“ vom Auswärts-Derby am 30. März 2025.


Geringe Meisterhoffnung
Die Meisterschaft wird 24/25 zu einem klaren Zweikampf zwischen dem amtierenden Meister FCB und dem davor über mehrere Jahre weitgehend die Vorherrschaft innehabenden YB. 83,5% geben entweder dem einen oder anderen Team ihre Stimme, mit leichten Vorteilen für Basel. Dem FC Zürich trauen 8,7% den Schweizer Meistertitel zu. Danach folgt Lugano. Servette, GC, Winterthur, Lausanne-Sport und Luzern wurden von Einzelnen als Tipp für den Meistertitel ebenfalls noch erwähnt.

In Sachen Schlussrangierung sind die Züri Live-Leser optimistischer als vor zwei Jahren. Damals des FC Zürich hatte Rang 6 am meisten Stimmen erhalten. Diesmal gehen je mehr als 20% von einem 4. oder 5. Platz aus. Die Schlussrangierung der Vorsaison war ja auch etwas besser als vor zwei Jahren gewesen. Interessanterweise sieht von 255 Einreichungen des Fragebogens niemand (!) den FC Zürich auf dem 2. Platz. Meister und die letzten drei Plätze werden ebenfalls als ziemlich unwahrscheinlich angesehen. Fragen stellen sich dann aber bei den doch immerhin etwa 5% der Teilnehmenden, die den FCZ in der Meisterfrage auf dem 1. Platz getippt haben, bei der Rangierung dann aber nicht.

Markelo, Tsawa plus zwei Transfers
Vor der Saison 23/24 setzten am meisten Züri Live-Leser ihre Hoffnungen auf Donis Avdijaj, knapp vor Bledian Krasniqi und Calixte „Junior“ Ligue. Dieses Trio lag deutlich vor allen anderen genannten Kandidaten. Diesmal rechnet man vor allem damit, dass Jahnoah Markelo und Cheveyo Tsawa (weiter) „explodieren* werden. Dahinter folgen Reverson, Emmanuel und erneut Krasniqi.

Der Wunsch nach zusätzlichen Transfers ist gross. Einen Stürmer und einen Verteidiger wünscht sich die Mehrheit der Züri Live-Leser.

Das schöne Oberland lockt
In Sachen Auswärtsreisen freuen sich die FCZ-Anhänger wie schon vor zwei Jahren am meisten auf die neue Destination des Aufsteigers (diesmal Thun), dazu Basel, Winterthur und St. Gallen. Genf und Lausanne wecken als Auswärtsdestinationen am wenigsten Begeisterung.

Die Einschätzung der Ticket- und Abopreise im Letzigrund bleibt im Vergleich zu vor zwei Jahren weitgehend unverändert: eine Mehrheit findet sie weiterhin okay, annahernd 30% empfinden sie hingegen „an der oberen Grenze“. Zu teuer sind sie für 8,6% der Abstimmenden.

Stadion wird bis zum 200 Jahr-Jubiläum des FC Zürich eröffnet
In Bezug auf die Realisierung des neuen Fussballstadions in Zürich sind die Züri Live-Leser in den letzten zwei Jahren skeptischer geworden. Mittlerweile rechnet fast die Hälfte der Abstimmenden damit, dass das Stadion nie oder zumindest nicht zu ihren Lebzeiten stehen wird. Dass es bis ins Jahr 2032 eröffnet wird, glaubt nur noch ein Viertel.

Aufstrebende Eigengewächse zum Auftakt auf beiden Seiten / FCZ – Sion Vorschau mit möglichen taktischen Formationen
Zwei Tage nach dem EM-Halbfinal im Letzigrund zwischen Spanien und Deutschland startet der FCZ zu Hause gegen den FC Sion in die Saison 25/26. In der letzten Saison haben die meisten Spieler unter Coach Ricardo Moniz einen Schritt nach vorne gemacht. Bledian Krasniqi entwickelt sich immer mehr zum Leistungsträger, hat so viel gespielt und so viele Skorerpunkte erzielt wie noch nie – und kam zu seinem Début in der Kosovarischen Nationalmannschaft. Nikola Katic konnte sich im Bosnischen Nationalteam etablieren. Daniel Denoon und JP Gbamin gelang der Wechsel in eine Top-Liga.
Positive Entwicklung vieler FCZ-Spieler unter Ricardo Moniz
Mariano Gomez entwickelte sich zu einem umsichtigen Abwehrchef. Der aus dem Kreis 11 stammende Junior Ligue hatte als 19-jähriger am fünftmeisten Spielminuten des ganzen Kaders. Mounir Chouiar, JP Gbamin und Juan José Perea konnten sich nach komplizierten Zeiten anderswo nun beim FCZ wieder aufpäppeln. Lindrit Kamberi schoss als Rechtsverteidiger erneut vier Tore, davon ein Weitschusstreffer im Derby mit Links. Steven Zuber überzeugte von Anfang an, nachdem der ehemalige AEK-Meisterspieler nach einem Trainerwechsel in Athen nicht mehr wie gewohnt zum Zug gekommen war. Der zu Beginn der Saison 17-jährige Cheveyo Tsawa etablierte sich mehr und mehr als Stammspieler. Samuel Ballet weckte international Interesse.
Damienus Reverson lieferte in der wenigen Spielzeit sofort mit Toren ab. Sein vom Kroatischen Drittligisten Kustosija via Celje gekommener Landsmann Jahnoah Markelo entwickelte sich innerhalb einer Saison vom U21-Spieler zum wohl besten Rechten Flügel der Super League. Der zuvor lange stagnierende Miguel Reichmuth machte sich für die 1. Mannschaft interessant. Silvan Wallner hatte zum Saisonbeginn und vor seinem Wechsel nach Österreich die mit Abstand beste Phase seiner letztendlich relativ kurzen Karriere. Die jungen David Vujevic, Vincent Nvendo, Cosimo Fiorini, Neil Volken, Mohammad Mahmoud, Norbu Lhakpa und Parfait Coulibaly machten alle ihre ersten Schritte in der Super League und zeigten gute Ansätze. All dies bei gleichzeitig einem grossen Kaderumbruch und Umstellung des Spielsystems war eine Parforce-Leistung. Gegenbeispiele gab es nur wenige: Yanick Brecher spielte eine schlechtere Saison als 23/24, von Umeh Emmanuel wurde in seinem ersten FCZ-Jahr sicherlich eine etwas schnellere Entwicklung erwartet, Selmin Hodza stagnierte, die Linksverteidiger Doron Leidner und Benjamin Mendy enttäuschten.
Volken und Stork mit guten Einsatzchancen
Unter dem Strich waren die individuellen Entwicklungen der Spieler deutlich im Plus. Das ist die erfreuliche Basis des Teams, das gegen den FC Sion am Freitagabend die Super League-Saison 25/26 eröffnen darf. Bei den Neuverpflichtungen gibt es hingegen noch Fragezeichen. Der den Rhythmus eines Super League-Teams nicht gewohnte Ilan Sauter musste gleich in zwei Testspielen angeschlagen ausgewechselt werden. Nelson Palacio und Matthias Phaeton hatten noch kaum Zeit, sich in die Mannschaft einzufügen. Das Spielsystem 4-3-3 bleibt unter dem neuen Trainer Van der Gaag gleich. Genauso wie die letztjährigen offensiven und defensiven Rollen von für das Zürcher Spiel zentralen Akteuren wie Lindrit Kamberi, Bledian Krasniqi oder Steven Zuber. Van der Gaag hat aber von Anfang an auch seine Prägung als langjähriger Coach von portugiesischen Underdog-Teams betont. Tatsächlich macht unter ihm im Vergleich zum Vorgänger alles einen ruhigeren und ausgewogeneren Eindruck. Man geht im Pressing weniger Risiko. Und in den Testspielen hatte viel von Van der Gaags Coaching mit Absicherung zu tun. Von der guten Vorarbeit von Moniz kann Van der Gaag dabei profitieren und darauf aufbauen.
In der Sommervorbereitung wechselten sich gute und weniger gute Leistungen ab, wobei die Mannschaft von Mitchell van der Gaag gegen Gegner mit unterschiedlichem Niveau unterschiedliche Ergebnisse erzielte. (Messerscharfe Analyse der FCZ-Saisonvorbereitung auf fcsion.ch)
Zum Auftakt muss der FC Zürich auf die verletzten / angeschlagenen David Vujevic, Junior Ligue und Isaiah Okafor verzichten. Der beim letzten Testspiel in Ulm fehlende Jahnoah Markelo ist ein Fragezeichen. Für Ilan Sauter könnte allenfalls auch Gian Stork, der noch kein Wettbewerbsspiel für die U21 bestritten hat, zu seinem Super League-Début kommen. Er passt als Ergänzung besser zu Abwehrchef Gomez als der weniger schnelle letztjährige U21-Abwehrchef Ihendu. Der ebenfalls 18-jährige Neil Volken wird zudem vermutlich sein Startelf-Début feiern. Und auf welcher Position spielt Steven Zuber? In der Vorbereitung wurde er wie unter Ricardo Moniz vorwiegend auf der Doppel-Acht eingesetzt. Kann sich der FC Zürich in der gegnerischen Hälfte festsetzen, agiert Zuber dabei wie schon letzte Saison eher als der offensivere der beiden Achter, der sich zusammen mit Rechtsverteidiger Kamberi in die vordere Fünferkette bewegt, während der andere Achter dann in einem 3-2-5 eher zurückstaffelt. Beim letzten Test gegen den SSV Ulm begann Zuber die Partie allerdings wieder mal auf dem Linken Flügel.

Wieder mehr Rouge et Blanc beim FC Sion
Wie FCZ-Trainer Van der Gaag an der Pressekonferenz vor der Auftaktpartie richtig angedeutet hat, sind beim FC Sion vor allem die Vorderreihen breit und gut aufgestellt. Seit letzter Saison setzt man beim FC Sion zudem wieder deutlich mehr auf Walliser Eigengewächse als in den Jahren davor. Vor diesem Hintergrund schmerzt es Sportchef Barthélemy Constantin vermutlich, dass sich Edimilson Fernandes bei seiner Rückkehr in die Schweiz für YB entschieden hat. Mit Hajrizi und Kronig könnten zwei Walliser in Zürich in der Startaufstellung stehen und Top-Talent Adrien Llukes (17) steht ebenfalls bereits in den Startlöchern. Die letzte Saison bei Bellinzona zusammen spielenden Sauter und Nivokazi könnten direkt aufeinandertreffen. In der Abwehrreihe ist das Team von Trainer Tholot hingegen wie aktuell der FCZ eher dünn aufgestellt. Und die neue Nummer 1 Anthony Racioppi (vom 1. FC Köln gekommen) hat zuvor in der Super League noch nicht konstant gute Leistungen abrufen können.
