FCZ-Teenager gewinnen gegen Stuttgart II

Das vierte und fünfte Testspiel vor dem Start der Saison 2016/2017 absolvierte der FCZ am Schoch-Cup im südbadischen Rielasingen wenige Meter von der Schweizer Grenze entfernt. Am Freitag war Jahn Regensburg (3.Liga-Aufsteiger) der Gegner. Beim FCZ gab Adrian Winter sein Début und traf auch gleich nach einem Konter mit einem schönen Lupfer über den gegnerischen Torhüter hinweg nach der Pause zum 1:0.

Der FCZ war in der ersten Halbzeit klar dominierend gewesen mit einem gefühlten Ballbesitz von 70-80% und liess den Ball gut in den eigenen Reihen laufen. Der Gegner kam meist gar nicht in die Zweikämpfe und hatte keinen Zugriff. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. Entweder fehlte die Präzision oder die Abstimmung beim letzten Pass – oder der Abschluss war nicht erfolgreich, wie in der Szene als Marchesano eine Flanke von Rodriguez am linken Pfosten per Kopf aus nächster Nähe nebens Tor setzte.

In der Pause versammelte Trainer Uli Forte seine Mannschaft auf der Sonnenseite des Platzes, wo es kaum Zuschauer hatte, welche die Spieler hätten ablenken können, um mit vielen taktischen Einzelanweisungen den zweiten Durchgang vorzubereiten. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten spürte man aber schnell die Müdigkeit beim Letzigrund-Team nach den intensiven Trainings zuletzt. Die notwendigen Laufwege im Pressing und im Umschaltspiel in beide Richtungen konnten nicht mehr gelaufen werden. In der letzten halben Stunde liefen die Zürcher Spieler nicht mehr,  sie schlurften nur noch so über den Platz. Die konditionelle Überforderung führte dann gegen Ende auch noch zu einer Gelb-Roten Karte gegen Oliver Buff in einem Testspiel mit allgemein überdurchschnittlich vielen Gelben Karten.

So änderte sich das Spiel komplett, Regensburg war nun am Drücker und hatte im zweiten Durchgang mehr Torchancen. Das Tor von Winter fiel zu diesem Zeitpunkt eher entgegen der Spielentwicklung. Danach drehte das vom ehemaligen Deutschen Nationalstürmer Heiko Herrlich trainierte Regensburg gegen einen viele Lücken offenbarenden Gegner das Resultat und hätte auch noch ein drittes Tor erzielen können.

Forte hatte von Beginn weg sein 22-Mann Kader des Wochenendes zweigeteilt. So sollten die Spieler trotz intensiven Trainings konditionell an ihre Grenzen gehen. Im ersten Spiel wurde nur für die letzten sechs Minuten Janjicic für Turkes eingewechselt, war in dieser kurzen Zeit überall anzutreffen, und trug so wesentlich dazu bei, in den letzten Minuten der Partie weitere Gegentreffer zu verhindern.

Am zweiten Tag kamen nach einer erholsamen Nacht in Singen die anderen elf mitgereisten Spieler zum Zug. Schönbi führte dabei gegen das aus der 3.Liga abgestiegene Stuttgart II als Captain eine junge Bande mit Durchschnittsalter 19,6 an. Die Stuttgarter hatten am Vortag ihren Halbfinal gegen den lokalen 1.FC Rielasingen-Arlen (Verbandsliga Südbaden, in der Barrage am Aufstieg gescheitert) nach 1:1 nach regulärer Spielzeit im Penaltyschiessen verloren gehabt. Sie waren denn auch der deutlich schwächere Gegner, als die Regensburger am Tag zuvor. Zudem schien der «zweite Zürcher Anzug», etwas frischer zu sein, als am Tag zuvor der erste.

Moussa Koné, der in der Vorbereitung bisher Mühe bekundet hatte, konnte gegen die unterlegenen Stuttgarter endlich mal seine Schnelligkeit ausspielen und legte in der 2. und 5. Minute mit einem Doppelschlag los, wobei das zweite Tor von einem Stuttgarter Verteidiger ins eigene Tor abgefälscht worden war. Nachdem der VfB in der zweiten Halbzeit durch einen Penalty («Foul» von Antoniazzi) zum Anschlusstreffer gekommen war, führte erneut Konés Schnelligkeit zum 3:1 für den FCZ drei Minuten vor Schluss. Kilian Pagliuca lief zum Elfmeter an und verwandelte sicher. In der 64.Minute hatte Trainer Forte wie schon am Tag zuvor einen einzigen Wechsel vorgenommen. Kempter ersetzte Schönbächler, und Antoniazzi rückte an den linken Flügel.

Zwei U18-Schweizer Meister waren erstmals in der 1.Mannschaft mit dabei. Der 17-jährige Gianni Antoniazzi spielte dabei auf der linken Seite eine solide Partie, dem 16-jährigen Izer Aliu gelang im zentralen Mittelfeld neben dem 17-jährigen Vasilie Janjicic gar ein richtig guter Match. Er traf praktisch immer die richtige Entscheidung, war ruhig am Ball, spielte gute Pässe und konnte zudem einige Bälle erobern. Koné hatte noch mehrere Topchancen, traf dabei aber entweder den Ball nicht richtig oder übersah aus spitzem Winkel den besser postierten Mitspieler.

Jahn Regensburg – FC Zürich 2:1 (0:0)

Tore: 49. Winter 0:1, 55. Thommy 1:1, 62. Leiss 2:1.

Favre; Brunner, Nef, Kecojevic, Voser; Winter, Grgic, Buff, Rodriguez; Marchesano, Turkes (84.Janjicic).

VfB Stuttgart II – FC Zürich 1:3 (0:2)

Tore: 2. Koné 0:1, 5. Eigentor 0:2, 62. Feisthammel 1:2 (Foulpenalty), 87. Pagliuca 1:3 (Foulpenalty, Foul an Koné).

Baumann; Stettler, Alesevic, Sadrijaj, Antoniazzi; Simonyan, Aliu, Janjicic, Schönbächler (64.Kempter); Pagliuca, Koné.

IMG_3980

IMG_3986

IMG_4005

IMG_0150

IMG_0151

IMG_0152

IMG_0155

 

 

 

Schaffhausen gibt dem FCZ den Tarif durch

Im Gegensatz zu den ersten beiden Testspielen gegen Austria Lustenau und Altach gelang dem FCZ im ersten Aufeinandertreffen mit einem Direktkonkurrenten der Challenge League lange Zeit nach vorne kaum etwas konstruktives. Der 1:0-Sieg der Munotstädter, zustandegekommen durch einen herrlichen Weitschusstreffer von Flügelspieler Faruk Gül in den rechten „Kranz“, war verdient.

Schaffhausen Coach und Sportchef Axel Thoma ist bekannt dafür, im Transferfenster lange zuzuwarten, bis gegen Ende der Transferperiode noch richtig gute Schnäppchen auf den Markt kommen. Daher spielt Schaffhausen die Vorbereitung zur Zeit weitgehend mit der letztjährigen Mannschaft und wirkte dementsprechend deutlich kompakter und eingespielter, als der FCZ. Auch bezüglich Zielstrebigkeit und teilweise im Zweikampfverhalten hatte Schaffhausen Vorteile.

Das Team von Trainer Uli Forte hingegen lebte vorwiegend von der individuellen Qualität einzelner Spieler, wie in der ersten Halbzeit Vasilije Janjicic, welcher sich immer stärker für einen Platz im Team aufdrängt und sogar für die Stammelf ein ernsthaftes Thema sein müsste, auch wenn der auf der FCZ-Geschäftsstelle als Praktikant angestellte Mittelfeldspieler gerade im Spiel ohne Ball noch gewisse Mankos hat. Von den Offensiven Rodriguez, Simonyan, Marchesano und Turkes kam hingegen wenig bis nichts.

Ebenfalls Freude bereitete in der zweiten Halbzeit Marco Schönbächler. Der Offensivflügel ist richtig heiss auf Fussball. Viele seiner Aktionen erinnern bereits wieder an seine besten Zeiten. Zum Beispiel, als er in der 53.Minute mit einer Massflanke von links Oliver Buff den möglichen Ausgleich auflegte – dieser zielte aber Millimeter am Pfosten vorbei. Leider verpasste Schönbi am Schluss das Erfolgserlebnis eines Tores, als er nach Vorarbeit von Buff und Brunner über rechts im Strafraum alleine aus neun Metern die “hundertprozentige“ Torchance vergab.

Erstmals in der 1.Mannschaft zum Einsatz kam der im Winter aus Lyon verpflichtete Schweizer Junioren-Nationalstürmer Kilian Pagliuca, und zwar auf der rechten Seite im Mittelfeld. Dort konnte sich der Genfer zwei, drei Mal durchsetzen und sorgte mit seinem Distanzschuss in der 47.Minute auch für die erste „Duftmarke“ des Letzigrund-Teams. Erneut fast komplett ohne Bindung zum Rest der Mannschaft agierte der diesmal wieder im Sturm neben Oliver Buff eingesetzte Moussa Koné.

Schaffhausen – FCZ 1:0 (1:0)

Schaffhausen, Breite – 300 Zuschauer

21. Gül (Tranquilli) 1:0.

FCZ 1.Halbzeit: Baumann; Stettler, Nef, Sadrijaj, Kempter; Simonyan, Grgic, Janjicic, Rodriguez; Marchesano, Turkes.

FCZ 2.Halbzeit: Baumann; Brunner, Kecojevic, Alesevic, Voser; Pagliuca, Grgic, Sarr, Schönbächler; Buff, Koné.

Rendez-Vous I: André Gonçalves und Oliver Buff, beide 92-er Jahrgang, haben sich sieben Jahre beim FCZ miteinander vom Junior zum Profi entwickelt, und in dieser Zeit 2009 gemeinsam den U17-Weltmeistertitel errungen. Gonçalves hatte damals im Achtelfinal gegen Deutschland ein entscheidendes Tor geschossen, Buff im Viertelfinal gegen Italien.  

IMG_3968

Rendez-Vous II: Armin Alesevic (94-er) und Flavio Gautreaux (95-er) haben vor vier Jahren in der FCZ Academy gemeinsam den Schritt von der U18 in die U21 gemacht. Alesevic versucht sich nach längerer Verletzungsunterbrechung in der 1.Mannschaft des FCZ zu etablieren, und trägt nach dem Abgang von Leonardo Sanchez neu die Nummer 5. Flavio Gautreaux konnte sich letzte Saison bei Schaffhausen nicht aufdrängen und will dies nun unter neuer sportlicher Führung ändern. 

IMG_3937

 

 

1 2 3