Abschied von Wohlen – Albin Sadrijaj zurück beim FCZ

Gemäss Kurzmitteilung der Liga kehrt FCZ-Verteidiger Albin Sadrijaj frühzeitig von seiner Leihe beim FC Wohlen zum FCZ zurück. Wirklich verwunderlich ist diese Meldung nicht. Sadrijaj hat sich bei seinem allerersten Einsatz in einer Profiliga am 8. September im Brügglifeld beim FC Aarau nur wenige Tage nach seiner Ankunft zur Leihe in Wohlen gleich einen Kreuzbandriss zugezogen. Wohlen-Trainer Ranko Jakovljevic kannte Sadrijaj von der Junioren-Nati. Dieser begann die Partie gut im Zentralen Mittelfeld neben Marko Bicvic, zog sich dann aber schon nach wenigen Minuten bei einem Schlag die besagte Verletzung zu, spielte aber trotzdem wenn auch mit merklich nachlassender Leistung bis zur 69. Minute durch. Nach der Partie war sich Sadrijaj im Interview mit Züri Live der Diagnose noch nicht bewusst, und sprach eher nebenbei von „Problemen im Knie“ und gleichzeitig von seiner Vorfreude auf seine erste echte Profisaison.

Daraus wurde nichts. Dass der 20-jährige zur Winterpause nun zum Stadtklub zurückkehrt, ist nichts weiter als logisch für alle Parteien. Der FC Wohlen beendet im Sommer seine 16-jährige ununterbrochene Geschichte in der Challenge League aus freien Stücken. Sich in den verbleibenden Monaten um einen verletzten Leihspieler eines Super League-Klubs zu kümmern macht keinen Sinn. Auch für den FCZ und Sadrijaj selbst ist es besser, dass dieser  die Heilung und Rehabilitation in Zürich vornimmt. Ein Einsatz noch diese Saison wenn auch nur in der U21 ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber eventuell kann er sich zum Saisonende schon wieder teilweise am Training beteiligen.

Noch nicht bekannt ist, was mit dem ebenfalls nach Wohlen verliehenen Stürmer Kilian Pagliuca passieren wird. Dieser hatte sich in seiner Zeit im Freiamt ebenfalls schon mehrfach verletzt, wenn auch nie so schwer wie Sadrijaj. Damit nicht genug – vor mehr als einem Jahr zog sich Marvin Graf auf seiner Leihe in Wohlen gar einen Knorpelschaden zu, und konnte erst vor wenigen Wochen in Zürich wieder mit einem Neuaufbau beginnen, und trainiert zusammen mit Schönbächler; Kempter und Ersatztorwart Fillion.

Woher stammt diese Häufung an Verletzungen der nach Wohlen verliehenen Spieler? Aus dem direkten Umfeld eines der Leihspieler kann man Klagen über das schlechte dortige Training vernehmen. Ob dies tatsächlich ein Faktor bei den Verletzungen war, bleibt offen und ist für die Zukunft nicht mehr relevant, denn der FC Wohlen kommt als Leihklub von jungen FCZ-Spielern nicht mehr in Frage. An die fünf Direktduelle auf dem Rasen in den letzten zwei Jahren in Cup und Challenge League behalten wir gute Erinnerungen – ebenso an die freundliche Atmosphäre im Stadion. Respekt verdient ebenso der Effort, der geleistet wird, um die aktuelle Saison noch zu Ende spielen zu können. Weniger Stil hatte zum Abschied das Lamento gegen die Liga einer schlicht und einfach amtsmüden Führung um Ehrenpräsident René Meier und dem mit dem Klub eng verbundenen BLICK-Sportchef Felix Bingesser.

 

Die Genfer Pagliuca und Maouche mit diametral unterschiedlichen Auftritten bei Testspielsieg gegen Rappi

Wegen dem aktuellen Umbau auf dem Grünfeld tritt der FCZ gegen Lieblingstestgegner Rapperswil-Jona diesmal vor einer angesichts der doch eher kurzfristigen endgültigen Terminierung sehr schönen Zuschauerkulisse von 550 Fans auf dem langjährigen „Nati-Trainingsplatz“ Chrummen in Freienbach an. Die wahrscheinliche Neuverpflichtung Stephen Odey aus Nigeria macht mit dem ebenfalls nicht im Matchkader stehenden Moussa Koné vor dem Anpfiff ein kleines Footing. Raphael Dwamena sitzt derweil daneben und hört die Radio-Übertragung des WM-Qualifikationsspiels Kongo – Ghana (Schlussresultat in Brazzaville: 1:5), bei welchem er eigentlich auch hätte auflaufen sollen – bevor  ein unerfreulicher Medizintest in England dazwischen kam.

A propos Medizintest: auf einem eher stumpfen (nicht gewässerten) Rasen biegt Antonio Marchesano auf seinem Rechten Flügel in der 20. Minute statt nach links Richtung Tor ohne den Blinker zu stellen schnurstracks nach rechts Richtung Kabine ab. Es zwickte wieder im zuvor zwei Monate verletzten linken Oberschenkel. Schon in der 12. Minute hatte auch der Rapperswiler Manuel Kubli frühzeitig das Feld räumen müssen. Für Marchesano kam der erneut mit dem FC Wohlen (Leihe) in Verbindung gebrachte Kilian Pagliuca ins Spiel und sollte sich in der 2. Halbzeit als Doppeltorschütze gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Novem Baumann auszeichnen. Zuvor hatte kurz nach der Pause bereits Adrian Winter auf eine Hereingabe von links durch Pa Modou Jagne aus kurzer Distanz getroffen und danach Baumann ein wenig gefoppt.

Die Partie verlief relativ chancenarm, die beiden Teams gingen kein übergrosses Risiko ein. Mit der Hereinnahme von Winter (an allen drei Toren beteiligt) und Pa Modou gewann der FCZ die Überhand, auch weil Rapperswil nachliess. Yassin Smach kam direkt im Anschluss an das 2:0 zu seinem Début in der 1. Mannschaft. Und Cédric Brunner führte die Mannschaft als Captain aufs Feld – ein lang gehegter Wunsch des Zürchers. Die Rapperswiler von Trainer Urs Meier traten mit zwei Testspielern an: dem Rheintaler Stéphane Nater (zuletzt in Tunesien engagiert) und dem ehemaligen Brasilianischen U17-Nationalstürmer Gabriel Falciano (Sao Paolo, Palmeiras).

Der Zürcher Débutant Smach hatte während seinem 30 Minuten-Einsatz kaum etwas zu tun, wirkte aber immer aufmerksam. 90 Minuten zum Einsatz kamen nicht überraschend diejenigen Spieler, die dies zur Zeit am meisten benötigen: Umaru Bangura, Rasmus Thelander, Yassin Maouche und Kay Voser (erst links, dann rechts). Wirklich schlecht agierte Yassin Maouche. Der Genfer verlor praktisch jeden Ball – es ging ihm alles zu schnell, obwohl der Rhythmus des Spiels nicht hoch war. Aus Überforderung beging der Mittelfeldspieler zudem grobe Foulspiele und legte sich am Ende auch noch mehrmals mit dem Rapperswiler Cristian Pecci an. In einem Testspiel gegen den Challenge League-Aufsteiger nahe an einer Gelb-Roten Karte zu sein, spricht nicht für Souveränität.

Rapperswil-Jona – FCZ 0:3 (0:0)

Tore: 47. Winter (Pa Modou) 0:1, 60. Pagliuca (Winter) 0:2, 90. Pagliuca (Palsson) 0:3.

Rapperswil-Jona: Baumann; Sülüngöz (46. Güntensperger), Rohrbach, Simani (46. Kllokoqi), Elmer (46. Trachsel); Nater (46. Pecci); Shabani, Jaggy (46. Helbling), Kubli (12. Ramadani), Schwizer; M. Da Silva (46. Falciano).

FC Zürich: Brecher (60. Smach); Brunner (46. Nef), Bangura, Thelander; Rohner (46. Pa Modou), Maouche, Sarr (46. Palsson), Voser; Marchesano (21. Pagliuca), Frey (46. Cavusevic), Rodriguez (46. Winter).

Gelbe Karten: 44. Maouche, 80. Pa Modou.

Wohlen interessiert an Sadrijaj, Pagliuca und Haile-Selassie

Der FC Wohlen ist mit vier Punkten aus sechs Partien eher mässig in die Saison gestartet und hat nach den Abgängen von gleich 16 Spielern immer noch ein ziemlich kleines Kader. Wie schon in der letzten Spielzeit, als Nils Von Niederhäusern und Kilian Pagliuca die Freiämter verstärkt hatten, ist auch diesmal das Interesse an Leih-Deals mit dem Zürcher Stadtklub gross. Im Falle von Albin Sadrijaj ist im Prinzip alles klar. Der Verteidiger soll beim FC Wohlen in der Challenge League Spielpraxis sammeln. Kilian Pagliuca soll zudem ein zweites Mal kommen. Letzte Saison hatte der Angreifer in Wohlen eine lange Anlaufzeit benötigt, und als er dann im Mai endlich in Form kam, fiel er gleich wieder mit einem Muskelfaserriss aus. Der Knackpunkt bei einer erneuten Ausleihe ist der Spieler selbst. Neben Vertretern beider Klubs soll zur Zeit zusätzlich auch noch der Verband Überzeugungsarbeit bei Pagliuca leisten. Der Genfer hatte bisher in seiner Karriere beim SFV (Payerne), in Lyon und beim FCZ nur Top-Ausbildungszentren gekannt. Der Sprung in den nicht mehr auf Ausbildung, sondern auf Resultate ausgerichteten Profibereich und die rauhen, handgestrickten Bedingungen der Challenge League bereiten dem emotionalen 21-jährigen ganz offensichtlich Mühe. Ebenfalls gerne Ausleihen würde Wohlen den seit Beginn der Saisonvorbereitung beim FCZ auf hohem Niveau konstant agierenden Maren Haile-Selassie. Wohlen-Trainer Jakovljevic kennt diesen von seiner Arbeit zuletzt im Verband über U18-Nationaltrainer Reto Gertschen, von welchem Jakovljevic zuvor Assistent war. Hier ist die Frage: kann Trainer Uli Forte Haile-Selassie als Alternative auf dem Flügel wirklich entbehren? Kommt vielleicht eine Leihe ab Winter zustande, wenn Marco Schönbächler möglicherweise wieder zurück ist?

Heim und Tia überzeugen bei FCZ-Gewinn des Dreistädte-Turniers

Das Team von Trainer Uli Forte gewinnt vor rund 500 Fans im Buchholz das Duell der drei grössten Städte des Kantons durch einen 5:0-Sieg gegen Uster und ein 2:0 im Vergleich mit Winterthur, und zeigte dabei über weite Strecken solide Leistungen. Sechstligist Uster (nach 2 Runden Tabellenführer der 2. Liga Gruppe 2) hielt in beiden Partien wacker mit und kam gegen Winterthur zu zwei Toren, sowie gegen den FCZ zu zwei, drei guten Torchancen inklusive einem Pfostenschuss.  Winterthur trat abgesehen vom Torhüter (Joël Zimmerli aus der U21) gegen den FCZ in Bestformation an, wobei der gerade eben von Luzern ausgeliehene Dario Ulrich rechts den bei der U21-Nati weilenden Nicolas Stettler ersetzte.

Beim FCZ gaben fünf Spieler ihr Début in der 1. Mannschaft: der neu verpflichtete Innenverteidiger Rasmus Thelander, welcher am Sonntag in Luzern auf der Ersatzbank sass, Calvin Heim (Tor, U18), Enit Sadiku (Aussenläufer Rechts, U21), Noah Lovisa (Verteidigung, U18), und Eric Tia (Flügelstürmer, U21). Einen ausserordentlich viel versprechenden Eindruck hinterliessen Heim (16) und Tia (20). Thelander (26) präsentierte sich erwartungsgemäss und Lovisa (17) überaus engagiert – nur der auch in der U21 eher unkonstant agierende Sadiku (19) fiel etwas ab.

Der 16-jährige Heim machte einen ausserordentlich souveränen Eindruck mit den Füssen und bei Flanken. Noah Lovisa gehört in der Academy nicht zu den technisch stärksten Spielern, zeichnet sich aber auf der linken Seite, wo er in der Regel eingesetzt wird, durch überdurchschnittlich viel Willensstärke, Kampfgeist und Zielstrebigkeit aus. Der 17-jährige gibt keinen Ball verloren, und kann Druck nach vorne entwickeln – ein wichtiges Element für jede Mannschaft. Im Test bei der 1. Mannschaft wurde Lovisa in der Dreierabwehr eingesetzt und wirkte wie üblich von Beginn weg topmotiviert.

Als er dann aber in der 23. Minute des zweiten Spiels erstmals nach vorne an den gegnerischen Strafraum stürmte, musste er sich anschliessend angeschlagen auswechseln lassen. Eric Tia kam für ihn in die Partie. Der kurzzeitig als Flügelstürmer agierende Kay Voser rückte somit wieder auf die defensivere Aussenposition zurück. „Er hat seine Chance genutzt“ heisst es jeweils in den Testspielberichten, und selten war das so klar und eindeutig der Fall wie beim 22-minütigen Auftritt Tias im langsam aufziehenden Gewitter. Als 17-jähriger Flüchtling lief der Strassenfussballer aus der Elfenbeinküste zufällig in der Nähe seines Asylzentrums am Fussballplatz der Churer Ringstrasse vorbei und fragte, ob er mitspielen dürfe. Innert kürzester Frist stieg er von der 2. In die 1. Mannschaft auf und spielte fortan 2. Liga Interregional.

Schon ein Jahr später entdeckte ihn FCZ Academy-Trainer Ludovic Magnin bei einem Freundschaftsspiel und wollte ihn zum FCZ holen. Der Wechsel zu einem Profiklub war aber aus administrativen Gründen damals nicht möglich. Mittlerweile ist Tia 20 und hat drei Jahre für den FC Chur gespielt, und nun hat es mit dem Wechsel in die FCZ U21 doch noch geklappt. In seinen ersten Testauftritten waren neben dem grossen Potential taktische und technische Defizite erkennbar. Nun scheint Tia aber innert kürzester Zeit den „2. Liga Inter-Mantel“ abgelegt und viel aufgeholt zu haben. Er trat auf wie ein Spieler der 1. Mannschaft, der in der Schlussphase noch für die Differenz sorgen kann. Nicht nur durch sein souverän erzieltes Tor auf Vorlage des in den letzten Wochen aufblühenden Brunners, sondern mit jeder seiner Aktionen. Unter diesen Umständen ist es eine durchaus eine berechtigte Frage, wie lange ihn die Schwamendinger noch im Heerenschürli werden bewundern dürfen. Tia wäre ein weiterer Charakterspieler in einer bereits charaktervollen Mannschaft Uli Fortes.

Zu dieser Mannschaft sicher gehören wird Rasmus Thelander. Die Eindrücke aus den Youtube-Videos bestätigten sich bei dessen erstem Einsatz im FCZ-Dress im Ustermer Buchholz. Er ist wohl keine „Kampfmaschine“ wie Nef, und wohl auch nicht so schnell wie Bangura, aber ein modern ausgebildeter defensiv intelligent agierender Innenverteidiger, der im gegnerischen Strafraum (deutlich mehr als Bangura) für Torgefahr sorgen kann. Im Gegensatz zu Tia trotz seinen drei Toren und einem weiteren Pre-Assist gegen Uster in der Offensive nicht empfehlen konnte sich auch diesmal Kilian Pagliuca. Der Genfer war vor vier, fünf Jahren einer der hoffnungsvollsten Schweizer Offensivspieler seines Jahrganges gewesen. Mit seinem Wechsel aus dem SFV-Nachwuchszentrum in Payerne zu Olympique Lyon begann der Genfer aber Jahr für Jahr etwas abzubauen. Daran änderten auch die Finalteilnahme im Coupe Gambardella und die Hoffnungen, die in Lyon in ihn gesetzt wurden, nichts. Und beim FCZ wie auch in Wohlen schaffte es der grossgewachsene Offensivmann bisher nicht, zu alter Stärke zurückzufinden.

Dzengis Cavusevic hat in seiner Rolle als Einwechselspieler für Michi Frey vor allem bei einer Zürcher Führung seinen Wert für die Mannschaft. Ein Freund von Testspielen wird der Slowene in seiner Karriere aber wohl nicht mehr. Denn gegen Teams wie Uster oder Wettswil-Bonstetten muss die Art und Weise seines Auslassens von Torchancen beinahe schon als Kunstform betrachtet werden.  Ins Bild passt dann vollends, dass Cavusevic am Ende durch eine Ungeschicklichkeit nicht nur sich selbst, sondern auch den Gegenspieler im Strafraum derart verwirrte, dass dies zu einem Penalty führte, den der beim Anlauf pokernde Pa Modou zum 2:0 verwertete. Yassin Maouche und Victor Palsson konnten sich abgesehen von einem Zweikampf des Letzteren an der Seitenlinie nicht speziell auszeichnen. Antonio Marchesano agierte vorwiegend als linker Flügelstürmer, eine Position, von wo der Tessiner seine guten Flankenbälle zur Geltung bringen kann, auch wenn die drei Stürmer vorne immer wieder etwas rotierten.

Drei Städte Turnier, Uster, Bergholz (3x 45 Minuten)

Uster – Winterthur 2:4

Uster – FCZ 0:5

Tore: 14. Pagliuca (Cavusevic) 0:1, 31. Pagliuca (Rodriguez) 0:2, 32. Cavusevic (Sarr) 0:3, 38. Cavusevic (Rodriguez) 0:4, 40. Pagliuca (Cavusevic) 0:5.

FC Zürich: Heim; Sadiku, Thelander, Lovisa; Rodriguez, Maouche, Sarr, Voser; Pagliuca, Cavusevic, Marchesano.

Winterthur – FCZ 0:2

Tore: 27. Tia (Brunner) 0:1, 43. Pa Modou (Penalty, Cavusevic) 0:2.

FC Zürich: Brecher; Nef, Thelander, Lovisa (23. Tia); Brunner, Palsson, Maouche, Voser; Pagliuca (19. Pa Modou), Cavusevic, Marchesano (36. Sadiku).

Niederlage gegen Schaffhausen – gutes Omen fürs Derby?

Der FCZ verliert in der Sommervorbereitung nach SANDhausen auch gegen SCHAFFhausen mit 1:2. Die Intensität im Spiel war kurz vor dem Saisonstart tiefer, als noch am Wochenende in der 1.Halbzeit gegen Göztepe. Letzte Saison hatte das Team von Trainer Uli Forte im Sommer ebenfalls gegen Schaffhausen verloren gehabt und 1707-schaffhausen-fczanschliessend eine gute Hinrunde gespielt. Die Rückrunde war dann deutlich weniger gut – nach einem Sieg gegen Schaffhausen in der Wintervorbereitung! Sind Testniederlagen gegen Schaffhausen also ein gutes Omen?

Uli Forte beginnt unter den Augen zahlreicher Fussballprominenz, darunter natürlich auch ein „Spion“ von GC mit einer 4-1-4-1 Formation, wechselt in der 62. Minute dann wieder zurück auf das zuletzt am häufigsten praktizierte 3-4-3. Die jungen Sadrijaj und Pagliuca kommen neben Torhüter Brecher als einzige über 90 Minuten zum Einsatz, können sich aber nicht empfehlen. Dass sie während der ganzen Spielzeit eingesetzt worden sind, ist sowieso ein klares Zeichen, dass sie im Derby keine wesentliche Rolle spielen werden. Auch Neuverpflichtung Yassin Maouche wirkte weiterhin etwas überfordert. Victor Palsson (Trainingsrückstand) wurde erneut nicht eingesetzt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch zum Saisonstart fehlen. Pa Modou zeigte als einzige Neuverpflichtung in allen seinen drei Einsätzen eine solide Leistung und scheint bereit für den Saisonauftakt. Ihn kann man ohne Probleme bringen. Neben Brunner von rechts hat der FCZ mit ihm nun auch einen weiten Einwerfer von links. Michi Frey hingegen scheint weiterhin auf der Suche seiner Form zu sein. Die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Teenager Haile-Selassie und vor allem Aliu waren sichtlich bemüht, sich nochmal in Erinnerung zu rufen und machten ihre Sache gut. Haile-Selassie war in den Testpartien wohl unter dem Strich der Beste im FCZ-Trikot.

1707-schaffhausen-fcz-spielsituationDas verdiente 1:0 erzielte Rodriguez, der nach einer Winter-Hereingabe Zeit hatte, sich in der Luft alleine vor dem Tor den Ball noch zurechtzulegen. Das Spiel hatte ereignisreichere Phasen und maue Phasen. In den ereignisreichen Phasen war fast immer der FCZ am Drücker. Ausnahme: die kurze Druckphase Schaffhausens, als das Yakin-Team seine beiden Tore erzielte, als der FCZ kollektiv für kurze Zeit etwas eingeschlafen schien. Erst stand Gül im Strafraum relativ frei und Brecher parierte zum Eckball. Bei diesem von Del Toro getreten, konnte sich GC-Leihgabe Jean-Pierre Rhyner im Luftduell durchsetzen. Anschliessend traf Barry nach Del Toro-Vorbereitung den Pfosten, und als Del Toro nochmal gegen Nef nachsetzte, konnte der kleine Wirbelwind mit einem Schlenzer alleine vor Brecher den Siegtreffer erzielen. Beim FCZ hingegen waren im Abschluss Pagliuca, Cavusevic, Winter und Co. zu wenig konsequent. Adrian Winter schien sich ohne Fremdeinwirkung leicht verletzt zu haben, musste zur Pause angeschlagen raus – und hinkte auch nach dem Schlusspfiff noch – der Rasen hatte vor dem Spiel nicht gewässert werden können.

Schaffhausen – FCZ 2:1 (0:1)

Tore: 20. Rodriguez (Winter) 0:1; 75. Rhyner (Del Toro) 1:1, 78. Del Toro 2:1.

FC Zürich: Brecher; Brunner (62. Nef), Bangura (46. Kukeli), Sadrijaj, Pa Modou (62. Frey); Yapi (62. Sarr); Winter (46. Haile Selassie), Maouche (62. Aliu), Pagliuca, Rodriguez (62. Koné); Cavusevic (74. Dwamena).

Formation FC Zürich ab 62. Minute: Brecher; Nef, Kukeli, Sadrijaj; Haile Selassie, Aliu, Sarr, Pagliuca; Koné, Frey, Cavusevic (74. Dwamena).

Guter Test im Simmental getrübt durch zwei Verletzungen

Drei verletzte Spieler innerhalb von zwei Tagen beim FCZ! Nachdem sich Michael Kempter im Training eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte, erwischt es strafraumszene-zuercher-strafraum-erlenbach-test-thun-fcz-1707im Testspiel gegen Thun Antonio Marchesano und Marco Schönbächler. Bereits in der 9. Minute wurde der Tessiner Mittelfeldspieler mit einer Muskelverletzung vom Platz getragen. Nach der Partie meinte er gegenüber Züri Live, „es sieht nicht gut aus“. Noch schlimmer steht es aber wohl um Marco Schönbächler. Dieser hatte sich bei Marchesanos Ausfall eingelaufen, kam zwei Minuten später ins Spiel und übernahm die Position im zentralen offensiven Mittelfeld. In der 30.Minute knickte der Urdorfer in der Nähe der Spielerbank weg, man hörte den Knall. Mit viel Eis auf dem Rechten Knie wurde er ebenfalls von den Zürcher Betreuern weggetragen und durch Kevin Rüegg ersetzt.

Man muss dabei betonen, dass die Partie im Allgemeinen zwar intensiv, aber keineswegs unfair oder überhart geführt wurde. In den ersten zehn Minuten kam der FCZ kaum aus der eigenen Hälfte raus – auch in der Folge blieb Thun spielbestimmend, aber die Zürcher konnten sich immer besser aus der Umklammerung lösen und erspielten sich eine Reihe von Konterchancen – meist über die rechte Seite mit Michael Frey und dem schnellen Fabian Rohner. Der Ball landete dann in der Regel über mehrere facchninetti-einwurf-erlenbach-thun-fcz-test-1707Stationen links im Strafraum, wo Roberto Rodriguez jeweils am Tor vorbei schoss. Die beste Einschussmöglichkeit vergab Dzengis Cavusevic in der 29. Minute mit einem Kopfball aus kurzer Distanz nach einer wunderbaren Schönbi-Flanke von der linken Eckfahne – nur eine Minute später ging es beim FCZ-Flügel nicht mehr weiter. Der doppelte Verletzungsausfall ging nicht spurlos an der Forte-Truppe vorbei. Die Schlussphase der Ersten Halbzeit gehörte Thun. Nachdem Vanins einen Spielmann-Abschluss aus kurzer Distanz nach Nef-Fehler noch pariert hatte, war er praktisch chancenlos gegen den wuchtigen Kopfball Norman Peyrettis in der 40.Minute nach idealer Freistossflanke Facchinettis mit links von der rechten Seite. Der Thuner Linksverteidiger ist zur Zeit der wohl beste Standardschütze und Flankengeber der Liga.

Mit Beginn der Zweiten Halbzeit konnte sich das Letzigrund-Team dann aber wieder deutlich steigern und war bis zum Ende der Partie spielbestimmend. Dies mit einem jungen Team: Brecher war nun im Tor (und machte sein Sache gut), Rüegg und Aliu agierten im Mittelfeld, Koné im Sturm, und zwischen der 61. und 70.Minute wurden auch noch Haile Selassie, Sadrijaj und Pagliuca eingewechselt. Da Uli Forte deutlich mehr Wechsel vornahm, als sein Gegenüber Marc Schneider (neun vs. vier), waren seine Jungs im Zweiten Durchgang im Durchschnitt frischer. Thun hatte erst gerade am Vortag gegen Köniz (2:2) getestet – von den möglichen Stammspielern kamen dort Faivre, Glarner, Lauper, Tosetti und Sorgic von Beginn weg zum Einsatz. Gegen den FCZ begann dann eine komplett andere Elf.

Der verdiente Ausgleich fiel in der 83. Minute. Der flinke Haile Selassie hatte auf der linken Seite am Strafraum einen Freistoss erzwungen – Winter brachte nach-tor-bangura-test-fcz-thun-erlenbach-simmental-1707diesen mit rechts in den Strafraum – der Abpraller in der Thuner Abwehr setzte auf dem Boden auf und konnte von Umaru Bangura platziert per Kopf in die linke Ecke verwandelt werden. Während der ganzen Partie spielte der FCZ in einem offensiv ausgerichteten 3-5-2. Speziell Izer Aliu (spielte durch), der letzte Saison eher stagniert hatte, setzte klare Zeichen, dass er wieder da und ein ernsthafter Kandidat ist – auch Rohner und Haile Selassie zeigten auf den Flügeln eine gute Partie, Rüegg agierte gewohnt souverän, auch wenn er weiterhin ab und zu auf diesem Niveau noch leichte Aufmerksamkeitsdefizite zeigt, „Testspielkönig“ Koné (9 Tore, 11 Assists letzte Saison) kämpfte hingegen etwas unglücklich. Frey konnte sich vorne in der Abschlusszone selten durchsetzen, setzte aber zwei-/dreimal seine Mitspieler gut in Szene. Von den Routiniers muss man speziell Gilles Yapi hervorheben, der über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand und als Schaltzentrale durch und durch eine starke Partie ablieferte. Obwohl der FCZ insgesamt eine gute Leistung zeigte, wurde ihm gleichzeitig vom FC Thun aufgezeigt, wie hoch die Latte in der Super League liegt.

Thun – FC Zürich 1:1 (0:1) 

Tore: 40. Peyretti (Facchinetti) 1:0; 83. Bangura (Winter) 1:1.

Thun: Ruberto; Kablan (46. Glarner), Bürgy, Alessandrini (81. Sutter), Facchinetti; Da Silva (62. Dzonlagic), Hediger, Geissmann, Spielmann; Rapp, Peyretti (46. Hunziker)

FCZ: Vanins (46. Brecher); Nef (46. Brunner), Bangura, Kukeli (70. Sadrijaj); Rohner (46. Winter), Yapi, Rodriguez (61. Haile Selassie); Aliu, Marchesano (11. Schönbächler, 34. Rüegg); Cavusevic (46. Koné), Frey (70. Pagliuca).

Nicht eingesetzt: Antoniazzi, Baumann.

Nationalteam: Dwamena.

Ebenfalls noch abwesend: Pa Modou Jagne.

Verletzt oder angeschlagen: Voser, Sarr, Alesevic, Kryeziu, Kempter.

Bemerkungen: Spezieller Dank an den gastfreundlichen und gut organisierten FC EDO Simme und Gratulation zum 40 Jahr-Jubiläum!

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FCZ-Trainingsstart mit Frey, Pagliuca, Haile-Selassie

Saisonstart 2017/2018 beim FCZ! Erstes Training unter dem nun auch kirchlich sich in festen Händen befindlichen Uli Forte und seinem Trainerteam, ergänzt durch Zoltan Kadar (von GC). Auch Familie Canepa darf bei diesem Ereignis natürlich nicht fehlen – und frey-interview-teleclub-nach-erstem-training-1718überdurchschnittlich viele Kameraleute. Mit von der Partie ausserdem der neuverpflichtete Stürmer Michael Frey, der anschliessend an die Trainingeinheit den Medien Red und Antwort steht. Da gibt es dann so weltbewegende Fragen zu beantworten wie was der Unterschied zwischen YB/Bern und FCZ/Zürich sei – „in Bern gibt es die Aare, in Zürich den See“. Ausserdem habe der FCZ im Gegensatz zu YB in den letzten Jahren Titel gewonnen, sei nun aber der Aufsteiger. Über Ziele wollte er sich auch nach mehrmaligem Nachhaken nicht äussern – das werde im Team besprochen. Mehr auf die Äste hinaus lässt sich der als offenherzig bekannte Sturmtank nach dem ersten Training noch nicht. Er lobt die Mannschaftsleistung der letzten Saison „gleich wieder aufsteigen ist nicht einfach“ und seinen neuen alten Trainer Uli Forte „er kann sehr gut motivieren“. Auf jeden Fall wirkt Frey topmotiviert für den neuen Lebensabschnitt in Zürich und bringt dies auch glaubhaft rüber – gleichzeitig ist er aber auch demütig genug, zu wissen, dass er beim FCZ erst mal wieder bei Null anfängt und in die Mannschaft hineinwachsen muss.

Beim ersten „Mätschli“ erzielt der Münsinger auf jeden Fall nach Cornerflanke Fabian Rohners, welcher dafür von Trainer Forte kilian-pagliuca-erster-training-1718gelobt wird, am nahen Pfosten das erste Tor des neuen Trainingsjahres. Die Mannschaft hatte sich bereits vor dem Training zum gemeinsamen Zmorge getroffen und war frühzeitig und fokussiert auf dem Trainingsplatz. Schon letzte Saison hat man die „Zmorge“-Praxis zwei Mal pro Woche etabliert – vorbereitet wurde dieser jeweils von „Hermi“ Burgermeister. Heute mit dabei im Training sind Stürmer Kilian Pagliuca (siehe Bild links, zuletzt an Wohlen ausgeliehen) und Flügelspieler Maren Haile-Selassie (U18). Sie sollen die Vorbereitung mit der 1.Mannschaft bestreiten.  Ausserdem sind aus der U21 auch Izer Aliu und Torhüter Bojan Milosavljevic dabei. Haile-Selassie zeigt beim Trainingsspiel gleich seine Qualitäten wie Speed und gute Laufwege in der Offensive, Trainer Forte hatte aber natürlich bezüglich Defensivverhalten gleich ein paar Korrekturen anzubringen.

Der 18-jährige (links im Bild) hat in der U18 in der abgelaufenen Saison einen grossen Schritt nach vorne gemacht und wurde zwei Mal in Testspielen der maren-haile-selassie-erstes-training-17181.Mannschaft eingesetzt, im Herbst in Vaduz und dann vor allem im Frühling gegen YF Juventus, wo der U18-Nationalspieler überzeugte. Die Nationalspieler Andris Vanins, Umaru Bangura, Burim Kukeli, Kevin Rüegg, Nicolas Stettler und Raphael Dwamena plus Alain Nef waren noch nicht zugegen. Die beiden zuletzt an der Schulter verletzten Sangoné Sarr und Armin Alesevic waren hingegen wieder mit dabei, wobei Alesevic einen Teil des Trainings separat mit Zivorad Filic absolvierte. Der einzige Spieler auf der Verletztenliste ist Mirlind Kryeziu, mit dessen Rückkehr nicht vor Oktober/November gerechnet werden kann. Ebenfalls nicht im Training mit dabei waren Neo-Profi Albin Sadrijaj und der zuletzt an Le Mont ausgeliehene Artjom Simonyan. Am frühen Nachmittag wird der FCZ über aktuell bei einem Challenge League-Klub trainierende beziehungsweise dorthin verliehene Spieler informieren.

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