Solides Thelander-Début / «Brünnäär» immer wichtiger / Problemfall Maouche / Bassersdorf – FCZ Stats und Spielinfos

Rasmus Thelander kommt zu seinem FCZ-Pflichtspieldébut und spielt eine solide, schnörkellose und praktisch fehlerlose Partie. Eine gute Leistung der Dreierabwehr ist gegen die Bassersdorfer vonnöten. Denn der Gegner hat auf den Cup-Match hin viele kreative Spielkombinationen in der Offensive einstudiert. Schon seit ein paar Wochen eine Bank in der Abwehrkette ist Cédric Brunner. Nach einer guten Vorrunde hatte der Zürcher in der Rückrunde der letzten Saison eine lange Formkrise durchlebt. Auch die Vorbereitung auf die neue Saison gestaltete sich eher durchzogen. In seiner Rolle auf halblinks oder halbrechts in der Dreierabwehr fühlt sich der von osteuropäischen und türkischen TV-Kommentatoren konsequent pseudo-französisch «Brünnäär» genannte Defensivakteur nun aber immer besser Zuhause. Ohne seine guten Antizipationen hätte der FCZ auch in Bassersdorf nochmal ins Zittern geraten können, und seine zuverlässige und schnörkellose Spieleröffnung über die rechte Seite war wichtig fürs Zürcher Offensivspiel.

Deshalb ist Brunner für Züri Live der MVP des Cup-Sechzehntelfinals. Der als Captain auflaufende Yanick Brecher hatte dadurch nicht allzu viel Arbeit, war aber in einer Szene trotzdem aufmerksam und schnell auf den Beinen, als er vor dem eigenen Strafraum einen schnell vorgetragenen Konter neutralisieren konnte. Der Letzigrund-Club war in Bassersdorf sowohl offensiv wie auch defensiv im Backfield am stärksten. Ausserdem war man über die Seiten deutlich überzeugender, als in der Mitte. Insgesamt schlug das Forte-Team 34 Flanken in oder vor den Bassersdorfer Strafraum – Rekord seit diese Werte von Züri Live gemessen werden!

Auch die 15 Hereingaben von Fabian Rohner sind ein Flanken-Rekord in der Einzelwertung. Rohner könnte mit seiner Schnelligkeit auch in der Super League sowohl Offensiv wie auch Defensiv für die FCZ-Teamperformance ein Gewinn sein. Noch wartet Rohner (seit Januar Profi) aber auf seinen ersten Super League-Einsatz. Maren Haile-Selassie konnte sich auf einer der drei Stürmerpositionen vor allem in der 1. Halbzeit ein paar Mal gut in Szene setzen. Der hinter ihm spielende Kay Voser zog allerdings häufig relativ früh in die Mitte und flankte aus dieser Position. Nicht empfehlen konnte sich hingegen erneut das Trio Cavusevic / Palsson / Maouche. Gelangen Dzengis Cavusevic in Chippis noch fünf Tore, konnte der Slowene diesmal kein Bein vors andere bekommen – ähnlich wie bei seinem Halbzeiteinsatz in Luzern. Schon letzte Saison wies «Dzenga» grosse Leistungsunsterschiede zwischen seinen guten und schlechten Saisonphasen aus. Schon eine einzelne gelungene oder missglückte Aktion kann bei ihm einen Umschwung in die eine oder andere Richtung auslösen.

Victor Palsson gelangen in Bassersdorf zwei, drei gute Aktionen. Auf der anderen Seite unterliefen ihm aber auch gleich sieben gröbere Schnitzer, wovon der eine oder andere zu einer Torchance Bassersdorfs führte. Der schwerste Fall ist aber weiterhin Yassin Maouche. Alles am Mittelfeldspieler erinnert an seinen Genfer Vorgänger Maxime Dominguez: gewisse technische Fähigkeiten und zeitweise regelmässige Einsätze in der 1. Mannschaft von Servette führen zu Selbstüberschätzung. Die Selbstüberschätzung führt zu fehlender Einsicht in vorhandene Defizite, unsolidarischem Verhalten in der Mannschaft und Streit mit dem Klub. Es folgt der Wechsel zum FC Zürich, wo der junge Spieler zeigen will, dass er bei seinem Stammklub zu Unrecht nicht auf den Sockel gehoben worden ist. Beim FCZ ist der Sprung ins Team dann aber schwieriger, als vom Spieler und seinem Umfeld vermutet – wegen den bereits von den Servette-Verantwortlichen angesprochenen Defiziten: Schnelligkeit, Konstanz, Geduld, Robustheit, Zweikampfverhalten, Arbeit fürs Team.

 

Koné trifft im dritten Spiel in Folge / Bassersdorf – FCZ 0:3 Highlights

Obwohl gegen den Sechstligisten aus der Agglomeration „nur“ ein Sieg mit drei Toren Unterschied resultiert, kann man aus FCZ-Sicht mit der Partie zufrieden sein. Bassersdorf war diesmal mit Spielern mit Profi-Erfahrung wie Russheim und Oehri stärker als letztes Mal und sehr gut auf die Partie eingestellt. Und erneut blieb die Forte-Truppe ohne Gegentor. Erst in der 26. Minute tat sich in der Bassersdorfer Abwehr zum ersten Mal eine (dafür ziemlich grosse) Lücke auf, und der FCZ nutzte diese sofort zum 1:0 durch Moussa Koné aus spitzem Winkel. Es war auch die einzige Szene, in welcher Bassersdorf-Keeper Caruso nicht das Optimum aus der Situation herausholen konnte. Nach einer Voser-Flanke konnte Koné in der 58. Minute die Führung ausbauen. Der Senegalese kann damit im dritten Spiel in Folge den Ball im gegnerischen Netz unterbringen.  Einen der vielen guten Angriffe über die rechte Seite versenkt schliesslich der eingewechselte Michael Frey nach Vorarbeit von Fabian Rohner und Adi Winter im Netz. In den Achtelfinals trifft der FCZ auswärts auf Stade Lausanne-Ouchy (Promotion League, aktuell 10. Platz): ein ganz spezieller Zufall. In der Cupsiegersaison 13/14 war der FCZ bereits auf Bassersdorf sowie Stade Lausanne-Ouchy getroffen.

Bassersdorf – FCZ 0:3 (0:1)

Tore: 26. Koné (Palsson) 1:0; 58. Koné (Voser) 0:2, 81. Frey (Rohner) 0:3.

Bassersdorf: Caruso; G. Zambelli, Keller (77. Kumbuesa), Meier, Oehri, Schmid (49. Barbey); Ramani, Russheim, S. Zambelli, Schaich (59. Copat); Tinner.

FC Zürich: Brecher; Brunner, Bangura, Thelander; Rohner, Maouche, Palsson, Voser; Koné (66. Winter), Cavusevic (69. Frey), Haile-Selassie (81. Rodriguez).

 

 

Mit Rüegg und Stettler läufts besser – Überblick Länderspiele

Bei der 0:3-Heimniederlage gegen Wales vor spärlichem Publikum in Biel nicht eingesetzt, kam Kevin Rüegg in Ovidiu bei Constanta am Schwarzen Meer gegen Rumänien zu seinem U21-Nati Début, und war nach YB-Flügel Jordan Lotomba der jüngste Spieler im Kader. Mit Rüegg lief es bei den starken Rumänen (bisher ohne Punktverlust) besser – die „kleine Nati“ erreichte ein 1:1. Lag es daran, dass der Zürcher im Herbst gleichenorts bereits in der UEFA Youth League mit dem FCZ engagiert war? Die Schweizer 1:0-Führung in der 19.Minute war eine FCZ Academy Co-Produktion. Dimitri Oberlin verwertete per Kopf eine laut SFV „genaue Flanke“ von Nicolas Stettler. Auch Stettler war im Vergleich zum Wales-Match neu für Rhyner in die Startformation gekommen, Hefti rückte in die Innenverteidigung. Nicht zum Einsatz kam auch im zweiten Spiel Nils Von Niederhäusern. Zwischen den beiden Partien hatte der Winterthurer zusammen mit Rüegg und Stettler Züri Live Red und Antwort gestanden. Djibril Sow fehlte verletzt, wie auch noch ein paar weitere potentielle U21-Leistungsträger.

Fabian Rohner kam mit der U20-Nati in Polen 12 Minuten und in Winterthur gegen England eine Minute zum Einsatz. Beide Partien endeten 0:0. Es war der Beginn der früher sogenannten „Internationalen Spielrunde“ (neuer Name: „Elite League“) auf dieser Stufe mit jahrelang vier Nationen an sechs Terminen (gegen jeden einmal zu Hause und auswärts). Lange Zeit nahmen an dieser die Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich teil. Letztere wurden irgendwann durch Polen ersetzt. Nun kommen mit Portugal, Niederlande, England und Tschechische Republik vier weitere Länder dazu (sieben Termine, gegen jeden nur einmal). In beiden Partien hatte die U20 ein Chancenplus zu verzeichnen, auch wenn die Möglichkeiten gegen England hauptsächlich durch schnelle Konter zustande kamen. Vasilije Janjicic spielte in Polen im Mittelfeld neben dem Aarauer Mats Hammerich, gegen England agierte der beim HSV engagierte junge FCZ-ler als vorderster Mann in der Spitze.

Auch die U19-Nati erzielte zwei Mal kein Tor und verlor in Fribourg erst gegen die Slowakei mit 0:3, spielte dann zwei Tage später gleichenorts gegen Deutschland 0:0. Maren Haile-Selassie kam im ersten, Izer Aliu in der zweiten Partie über die volle Spielzeit zum Einsatz. Aliu wurde zudem im ersten Spiel eingewechselt. Der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Nishan Burkhart (Manchester United) kam in beiden Partien teilweise zum Einsatz. Die U17-Nati kommt von einem internationalen Turnier in Österreich ebenfalls mit einer negativen Bilanz nach Hause: Ein 6:0-Sieg gegen Finnland wird eingerahmt von zwei Niederlagen – 0:2 vs. Tschechische Republik, 0:3 gegen Österreich. Fünf Spieler aus der letztjährigen U16-Meistermannschaft des FCZ waren dabei. Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi gehörte gegen Finnland zu den Torschützen. In diesem Spiel kamen mit Ilan Sauter, Filip Frei und Guillaume Furrer zudem insgesamt vier der fünf FCZ-Akteure im Aufgebot zum Einsatz. Bei der Niederlage gegen Österreich stand nur Sauter in der Anfangsformation, gegen die Tschechische Republik Furrer gemeinsam mit Simon Sohm (Captain in diesem Spiel). Andris Vanins schliesslich bleibt mit Lettland in der WM-Qualifikation nach dem 1:3 in Ungarn und dem 0:3 gegen die Schweiz auf dem letzten Platz der Gruppe „B“. Das war an diesem Wochenende der einzige Spieler aus dem Kader des Super League-Leaders mit A-Nationalteameinsätzen.

 

SFV bietet keinen aktuellen FCZ-Spieler für U21-Nati auf

Der Schweizerische Fussballverband hat nach letzten Sichtungen am Wochenende die Aufgebote für die Länderspieltermine in der kommmenden Woche publiziert. Die U16- und U18-Nationalmannschaft halten Sichtungstraininglager mit einem jeweils sehr grossen Aufgebot ab. Für diejenigen Auswahlen, die Spiele bestreiten (U21, U20, U19, U17, U15) sind folgende FCZ-Spieler mit dabei.

Aufgebote FCZ-Spieler für SFV-Nationalteams:

Fabian Rohner (U20), Kevin Rüegg (U20), Toni Domgjoni (U20, auf Abruf),  Izer Aliu (U19), Maren Haile-Selassie (U19), Kastrijot Ndau (U19, auf Abruf), Filip Frei (U17), Guillaume Furrer (U17), Bledian Krasniqi (U17), Ilan Sauter (U17), Simon Sohm (U17), Alain Fuchs (U17, auf Abruf), Miguel Reichmuth (U15).

Aufgebote weiterer Spieler aus der FCZ Academy für SFV-Nationalteams:

Nicolas Stettler (U21), Anto Grgic (U21), Dimitri Oberlin (U21), Djibril Sow (U21),  Nils Von Niederhäusern (U21, auf Abruf), Vasilije Janjicic (U20), Nishan Burkart (U19).

Die U21-Nati bestreitet gegen Wales und in Rumänien gleich wieder ihre ersten EM-Qualifikationspartien. Ohne einen Spieler aus einem aktuellen FCZ-Kader, obwohl man sich beispielsweise Kevin Rüegg leistungsmässig bereits sehr gut auf diesem Niveau vorstellen könnte. Dafür sind fünf aus der FCZ Academy stammende Spieler (darunter der nach Winterthur ausgeliehene Nicolas Stettler) in der höchsten Juniorenauswahl mit dabei. Die in der 1. Mannschaft und U21 eingesetzten Spieler (Rohner, Rüegg, Domgjoni, Aliu, Haile-Selassie, Ndau) verteilen sich auf die U20- und die U19-Nationalmannschaft. Spieler der letztjährigen U16-Meisterequipe sind zu sechst im Aufgebot der U17-Nati gelistet.

Haile-Selassie nutzt Chance, Koné meldet sich zurück / Chippis – FCZ Stats & Spielinfos

Moussa Koné benötigt ziemlich genau 45 Minuten, um nach seiner kurzen Verletzungspause von zwei Spielen wieder Tritt zu fassen. Diese 11 Minuten plus Nachspielzeit gegen Sion und die ersten 33 Minuten in Chippis verliefen für den neuen Letzigrund-Prinz harzig. Dann setzte er auf der rechten Seitenlinie zu einem unwiderstehlichen Antritt an und bediente mit einer präzisen Flanke Dwamena, welcher wiederum den Ball direkt Cavusevic zu einem der schönsten Tore des Nachmittags zum 5:0 servierte. Nach der Auswechslung Dwamenas in der 55. Minute rückte Koné vom Rechten Flügel in den Zweimannsturm und erzielte nach sechs verpassten Torchancen am Ende doch noch seine zwei Tore – und über Koné-Tore freuen sich die mitgereisten Fans jeweils ganz besonders.

Eine bessere Abschlussquote hatte Dzengis Cavusevic, der an diesem Nachmittag etwas mehr als die Hälfte seiner Abschlüsse im gegnerischen Tor unterbrachte, bei Raphael Dwamena waren es gar drei von vier – und beim einzigen Schuss des Ghanaischen Stürmers, welcher nicht rein ging, parierte der gegnerische Torhüter Oliveira mirakulös. Zu seinem ersten Saisoneinsatz kam Kay Voser, bei den Neuzugängen Viktor Palsson und Yassin Maouche waren es die ersten Startelfeinsätze. Alle drei agierten noch ziemlich fehlerhaft, am meisten Maouche, obwohl dieser mehrere Standards schlagen durfte, von welchen einer zum 3:0 durch Cavusevic führte. Insgesamt genügen 11 Top-Defensivaktionen, um die „Null zu halten“, auch wenn Torhüter Yanick Brecher nicht immer hundertprozentig sicher wirkte – Alain Nef und Cavusevic machten die grössten Möglichkeiten des zum Ende hin nochmal auf den Ehrentreffer drückenden Heimteams zunichte.

Zu ihren ersten Wettbewerbseinsätzen der Saison in der 1. Mannschaft kamen zudem Armin Alesevic (1. Halbzeit) sowie Izer Aliu und Fabian Rohner (beide 2. Halbzeit). Das junge Trio hatte im Gegensatz zu den erfahreneren Palsson und Voser gar keine Anlaufschwierigkeiten – vor allem Rohner konnte über die rechte Seite richtig Dampf machen. Züri Live-Most Valuable Player der Partie ist aber (zum ersten Mal in einem Wettbewerbsspiel) mit Maren Haile-Selassie ein weiterer 18-jähriger, der während der gesamten 90 Minuten über den linken Flügel eine gute Offensivaktion an die andere reihte (unter anderem drei Assists), sei es mit Doppelpässen, gewonnenen Zweikämpfen und Laufduellen oder dem Vordringen vor den Strafraum und Pässen in die Schnittstelle hinter die Abwehr im richtigen Moment. Haile-Selassie ist zusammen mit Maouche auch für die meisten Standards in Strafraumnähe zuständig gewesen.

 

Brühl – FCZ II 2:2 – Alesevic-Comeback bei harzigem Saisonstart

Die Zweite Mannschaft des FCZ holt zum Saisonstart in St.Gallen vor 750 Fans gegen den SC Brühl nach einer durchzogenen Leistung am Ende in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Lavdim Zumberi (17) noch einen Punkt. Letzte Saison erreichte Brühl in der Endabrechnung mit acht Punkten Rückstand auf den FCZ den 7. Platz. Beide Teams gehören seit der Gründung der Promotion League zu den Dauerbrennern der Liga, wobei Brühl bisher noch nie über den besagten 7. Rang hinausgekommen ist. Im Kader der „Kronen“ stehen etliche Spieler mit Super League- und Challenge League-Erfahrung.

An diesem Abend kann sich vor allem Alessandro Riedle (ex-GC und –Bellinzona) mit zwei Toren in den Vordergrund spielen. Das erste erzielt der Stürmer auf Zuspiel des auffälligsten St.Gallers, Raphael Huber am Rechten Flügel, der dem überforderten Zürcher Liridon Berisha zuvor zum wiederholten Male auf einfache Art und Weise den Ball abgeluchst und dann davongezogen war. Beim zweiten war Riedle mit einem Freistoss aus rund 25 Metern erfolgreich, bei welchem Torhüter Yanick Brecher keine Mauer stellte und danach den scharf, aber in keinster Weise platziert getretenen Ball wenige Zentimeter neben sich passieren lassen musste.

Beide Teams kamen in dieser Auftaktpartie noch nicht so richtig auf Touren. Brühl vermisste vor allem den auf der Tribüne anwesenden und in der Sommerpause zum FC Wil gewechselten Abwehrchef Atila (ehemaliger Brasilianischer Juniorennationalspieler). Der FCZ hatte eine gute Startviertelstunde, brach danach aber sehr schnell ein, als der Gegner etwas mehr Dampf machte. Armin Alesevic feierte nach seiner halbjährigen Pause wegen einer Schulterverletzung sein Comeback in einem Wettbewerbsspiel, und spielte zu Beginn mehrere gute Erste Pässe aus der Abwehr heraus. Mit zunehmender Spieldauer nahm aber seine Fehlerquote zu.

Um Alesevic Platz zu machen, verschob Trainer Magnin Albin Sadrijaj ins Mittelfeld, wo dieser im 4-3-3 auf der Sechserposition agierte. Opfer dieser Rochade wurde der eigentlich für die Startaufstellung vorgesehene Lavdim Zumberi, der dafür als Einwechselspieler schlussendlich noch den Ausgleich bewerkstelligte. Der Dreiersturm der Anfangsformation konnte keine Akzente setzen. Lavdrim Rexhepi wirkte fast etwas als Fremdkörper und Kilian Pagliuca konnte sich weder am Boden noch (trotz seiner überlegenen Körpergrösse) in der Luft behaupten. Fabian Rohner auf der rechten Seite hatte in der Anfangsphase zwei, drei ansprechende Aktionen, musste dann aber früh angeschlagen ausgewechselt werden.

Sein Ersatz Patrick Pereira (Rückkehrer vom SV Höngg) war dann aber ein klarer Pluspunkt im Zürcher Spiel – mit seiner Laufstärke, Einsatz und Ideen bereitete er beide Zürcher Treffer durch Domgjoni und Zumberi exzellent vor. Auch der von Chur verpflichtete Eric Tia kam in der Schlussphase noch zum Einsatz, wirkte dabei aber noch etwas übermotiviert mit einer Gelben Karte nach einem hart geführten Luftduell. Trainer Magnin verriet nach der Partie im Interview mit Züri Live, dass er Tia schon vor zwei Jahren habe verpflichten wollen, es aber aufgrund der erforderlichen Papiere erst jetzt geklappt habe.

SC Brühl – FC Zürich II 2:2 (1:0)

Tore: 43. Riedle (Huber) 1:0; 55. Domgjoni (Pereira) 1:1, 85. Riedle 2:1, 90+4. Zumberi (Pereira) 2:2.

SC Brühl: Lazraj; Bozic, Jakupovic, Franin, Pellegatta; Huber (81. Holenstein), Scherrer, Nguyen (69. Sabanovic), Rafhinha; Riedle, Abegglen (90. Pontes).

FC Zürich: Brecher; Sadiku, Stahel, Alesevic, Berisha; Aliu (59. Zumberi), Sadrijaj, Domgjoni; Rohner (24. Pereira), Pagliuca, Rexhepi (81. Tia).

Mit Dreimannsturm zum Testsieg – 6:1 vs. Göztepe

Der FCZ gewinnt in der Sommervorbereitung zum ersten Mal gegen ein Profiteam, und zwar mit 6:1 gegen Göztepe aus der drittgrössten Türkischen Stadt Izmir. Der Traditionsklub von der Mittelmeerküste zog auch im Liechtensteinischen Ruggell mehrere hundert Fans an. Ein Stadtderby im Jahre 1981 gegen Karsiyaka gilt mit 80’000 Fans als das weltweit zuschauerreichste Zweitligaspiel aller Zeiten. Wie der FCZ ist Göztepe diesen Frühling in die Süper Lig aufgestiegen, allerdings nach vierzehnjähriger Absenz.

Nach Racing Strasbourg (1:1) spielte der FCZ somit zum zweiten Mal im Verlaufe der Sommervorbereitung gegen einen Aufsteiger – in beiden Fällen hatte das Team von Uli Forte den Vorteil, dass man sich in der Vorbereitung in einem weiter fortgeschrittenen Stadium befand. Dies war gerade auch gegen Göztepe (Meisterschaftsstart drei Wochen später als der FCZ mit Heimspiel gegen Fenerbahce) offensichtlich. Über weite Strecken der Partie wirkten die Zürcher spritziger und eingespielter. Vom Resultat sollte man sich somit nicht blenden lassen. Im Derby in einer Woche wird es mehr benötigen, um zu gewinnen.

Die Partie wurde mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen, weil die aus ihrem Trainingslager in Österreich angereisten Türken am Zoll aufgehalten worden waren. Zu Spielbeginn schüchterte 1707-fcz-goeztepe-einlauf-mannschaftenneben dem Platz Kooki gleich mal den Hund eines Türkischen Fans ein, und auch auf dem Platz wurde nicht lange Ringelreihen getanzt. Koné lancierte Pa Modou links in den Strafraum – dieser kam an der Grundlinie zu Fall – Schiedsrichter Erlachner entschied in der 5. Minute auf Penalty. Koné überliess die Ausführung dem in der Vorbereitung bisher noch torlos gebliebenen Michi Frey. Dieser verlud den gegnerischen Keeper souverän mit seinem Schuss in die linke untere Ecke. In der 17.Minute kam der FCZ wieder mit einer ähnlichen Aktion über halblinks in den Strafraum durch – diesmal bediente Sarr Dwamena in die Tiefe, und der Ghanaer traf.

Das 3:0 in der 35. Minute fiel dann mit einem Angriff wie aus dem Lehrbuch über rechts mit Ausgangspunkt Nef, dann Winter, Koné und dessen Hereingabe verwertete erneut Dwamena. Ähnliche Angriffe über die rechte Seite wurden ein paar Mal initiiert, aber bei diesem stimmte schliesslich im Timing alles. Kurz vor der Pause nochmal eine Druckphase des FCZ. Erst kam Dwamena alleine über links durch und bediente im Strafraum Koné mit einer weiten Flanke – aber dessen Kopfball geriet eher quer zum Feld anstatt geradeaus Richtung Tor. Nur zwei Minuten später in der 45.Minute klappte es dann – Dwamena links im Doppelpass mit Pa Modou – flache Hereingabe auf Koné und dieser reüssierte zum 4:0 – mit dem Fuss geht es halt besser…

Nach der durch den FCZ dominierten Ersten Halbzeit glich sich das Spiel im Zweiten Durchgang aus. Göztepe kam nun auch zur ein oder anderen Möglichkeit und konnte ein, zwei Mal sogar ein kurzes Pressing aufziehen. In der 54. Minute konnten die Gelb-Roten dann gar das 1:4 bejubeln – eine Hereingabe von rechts lenkte Bangura ins eigene Netz. Nur knapp an einem Tor auf der richtigen Seite schrammte der Innenverteidiger in der 72. Minute mit seinem guten Kopfball nach Yapi Cornerflanke vorbei. Ganz allgemein war bei den Standards das Ausprobieren der ein oder anderen kleinen Variante zu beobachten.

In der 74. Minute musste Andris Vanins zum zweiten Mal in der 2. Halbzeit Kopf und Kragen riskieren und ausserhalb des Strafraumes rettend eingreifen. In der 85. Minute zog ein Türkischer Spieler Bangura so lange an der Hose, bis dieser sich lautstark darüber erzürnte. Nach dem Ansatz einer „Rudelbildung“ beruhigten sich die Gemüter wieder, der Schiedsrichter gab das Spiel frei und Kukeli spielte den Freistoss sofort lange nach rechts vorne – Brunner lenkte den Ball an der Strafraumgrenze per Kopf zu Cavusevic und wurde dabei gleichzeitig von einem überrumpelten gegnerischen Verteidiger auf Kopfhöhe getroffen (konnte aber anschliessend ohne Probleme weiter spielen) – Cavusevic übernahm den Ball und umspielte den gegnerischen Torhüter rechts herum – 5:1.

Forte nahm sofort den enervierten Bangura vom Platz und brachte für die letzten fünf Minuten trinkpause-1707-fcz-goeztepe-pa-modouSadrijaj. Fabian Rohner initierte in der 87. Minute eine weitere gute Aktion über Dwamena inklusive Aussenristflanke Cavusevics an den entfernten Pfosten, wo Rohner bereits wieder aufgetaucht war, und den Ball nur knapp verpasste. Kurz vor dem Schlusspfiff sorgte schlussendlich Dwamena mit seinem dritten Tor dafür, dass der FCZ auch die Zweite Halbzeit gewann – Rohner war halblinks steil in den Strafraum lanciert worden und bediente den Ghanaer ideal mit seinem Querpass.

Taktisch agierte der Stadtklub wie schon die ganze Vorbereitung (Ausnahme: Rüti) mit Dreierabwehr – diesmal aber mit nur zwei statt drei Zentralen Mittelfeldspielern und dafür vorne mit dem Dreimannsturm Koné/Frey/Dwamena beziehungsweise später Koné/Cavusevic/Rohner. Burim Kukeli wurde erneut als linker Innenverteidiger eingesetzt und ist auf dieser Position zur Zeit eigentlich nicht verzichtbar (Lugano soll Interesse haben) – umso mehr, als Kryeziu und Alesevic verletzt/angeschlagen fehlen. Eindeutig noch nicht mitzuhalten mit dem Rhythmus vermochte der eingewechselte Yassin Maouche. Aus dem gleichen Grund war Neuverpflichtung Victor Palsson gar nicht erst zum Testmatch mitgereist – der Isländer ist auch für den Auftakt gegen GC wegen Trainingsrückstand fraglich.

FC Zürich – Göztepe 6:1 (4:0)

Tore: 5. Frey (Penalty, Pa Modou) 1:0, 17. Dwamena (Sarr) 2:0, 35. Dwamena (Koné) 3:0, 45. Koné (Dwamena) 4:0; 54. Bangura (Eigentor) 4:1, 85. Cavusevic (Brunner) 5:1, 90. Dwamena (Rohner) 6:1.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura (85. Sadrijaj), Kukeli; Winter (46. Brunner), Rüegg (63. Maouche), Sarr (46. Yapi), Pa Modou (46. Rodriguez); Koné, Frey (63. Cavusevic), Dwamena (63. Rohner).

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