Sion mit Vorteilen am und im Strafraum

Der FCZ spielt im Tourbillon von Beginn weg mit Risiko meist über die rechte Seite mit Koch und Schneuwly nach vorne und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Auch die eingewechselten Simonyan und vor allem Bua brachten Zug über die Flügel. Am und im gegnerischen Strafraum hatte aber Sion mit Konaté und Carlitos klare Vorteile in Bezug auf Technik, Schnelligkeit und Zielstrebigkeit im Vergleich mit Sadiku und Gavranovic.

FC Sion – FC Zürich 3:1 (2:1)

Tourbillon – 9700 Zuschauer – SR San

Tore: 14. Konaté 1:0, 20. Sadiku 1:1, 38. Carlitos 2:1, 79. Konaté 3:1

Sion: Vanins; Zverotic, Lacroix, Ziegler, Pa Modou; Follonier (69. Zeman), Salatic, Jouassi, Carlitos (88. Assifuah); Fernandes (64. Cichero); Konaté

Zürich: Brecher: Koch, Nef, Grgic, Djimsiti; Schneuwly (76. Bua), Cabral, Kukeli, Chermiti; Sadiku (68. Simonyan), Gavranovic

Totalausfälle: Cabral, Chermiti, Gavranovic

Im Gegensatz zu den Partien gegen YB und in Vaduz, wo der FCZ von Beginn weg das Szepter in die Hand nahm, liess die Körpersprache verschiedener Spieler zu Beginn der Partie gegen Dinamo Minsk nichts gutes erahnen. Im Endeffekt spielten einfach zu viele Akteure individuell schlecht oder waren gar Totalausfälle. Cabral agierte wie schon in einigen Testspielen wieder viel zu arrogant. Er verlangsamte das FCZ-Spiel, und es unterliefen ihm auch die entscheidenden Ballverluste, wie zum Beispiel vor dem Penalty, welcher zum Gegentor führte. Anstatt sich selbst zu verbessern versuchen, bemühte sich der Waadtländer, die eigenen Fehler zu kaschieren, indem er immer wieder gestenreich gegenüber Mitspielern, dem Schiedsrichter und dem Schicksal im allgemeinen reklamierte.

Chermiti waren schon in Vaduz zwei, drei gravierende Fehler unterlaufen – dort hatte er aber auch noch einige gute Szenen gehabt, welche diesmal gänzlich fehlten. Auch seine Standards waren von A bis Z ungenügend. Das Hands im eigenen Strafraum war nur ein Beispiel von verschiedenen unglücklichen Defensivaktionen zu Beginn dieser Saison. Sadiku war der Willen und das Bemühen auf keinen Fall abzusprechen, aber er agierte diesmal weitgehend glücklos, auch wenn er zumindest ein, zwei gute Szenen hatte. Dies konnte der eingewechselte Gavranovic nicht von sich behaupten: dem Tessiner versprang jeder Ball vom Fuss.  Gute Leistungen zeigten einzig Alain Nef und der eingewechselte Cédric Brunner, dazu mit Abstrichen Oliver Buff und Yassine Chikhaoui. Dies reicht natürlich in einem Mannschaftssport mit 11 Mann auf dem Platz nirgendwo hin.

FC Zürich – FC Dinamo Minsk 0:1 (0:0)

Letzigrund – 3587 Zuschauer – SR Hagen (Norwegen)

Tor: 63. Beciraj (Handspenalty) 0:1

Zürich: Brecher; Kleiber (12. Brunner), Nef, Djimsiti, Koch; Cabral; Schneuwly, Buff, Chiumiento (46. Chikhaoui), Chermiti (65. Gavranovic); Sadiku

Minsk: Gutor; Begunov, Politevich, Bangura, Veretilo; Adamovic (91. Vitus), Korzun, Korytko (75. Neacsa), El Monir (55. Tigorev); Rassadkin, Beciraj

Saisonvorschau, Teil 6: Flügel und Sturm

Linke Seite

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Bis zur Verletzung von Marco Schönbächler harmonierte dieser letzte Saison sehr gut mit Berat Djimsiti. In der Sommervorbereitung konnte das Duo Simonyan / Di Gregorio unterstützt aus dem Zentrum durch Chiumiento, Rikan oder Dominguez auf links überzeugen. In der Pole Position bei Abwesenheit Schönbächlers werden auf dieser Seite aber Koch (welcher die Seite gewechselt hat) und Chermiti sein. Chikhaoui hat letzte Saison auf dem linken Flügel seine besten Spiele gemacht, und auch Linksfuss Rikan kommt in Frage.

Fazit: Die linke Seite bleibt unabhängig von der Besetzung die starke Seite des Teams.

 

Rechte Seite

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Letzte Saison bildeten über weite Strecken Rodriguez und Nef die rechte Seite, aktuell läuft es auf das Duo Schneuwly / Djimsiti hinaus. Dieser hat letzte Saison von allen Spielern am meisten Einsatzminuten absolviert, und ist damit innert eines Jahres nach dem Wechsel vom Zentrum auf links/halblinks nun auf der rechten Seite angelangt. Mike Kleiber ist aktuell die Alternative für Djimsiti, offensiv wird Schneuwly vom neuverpflichteten Bua, Chermiti und Simonyan bedrängt, welche alle auch auf links spielen können. Und dann ist da natürlich auch noch Rodriguez selbst.

Fazit:  Über rechts muss mehr kommen! Da ist die ideale Kombination noch nicht gefunden.

 

Sturmspitze

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Das Standardangriffsduo bildeten letzte Saison über weite Strecken Etoundi und Chikhaoui – manchmal agierte Franck Etoundi auch als einzige Spitze. Mario Gavranovic war lange verletzt und konnte danach in der Rückrunde nicht überzeugen. Chermiti fehlt im Zentrum die Durchsetzungfähigkeit und kann auf dem Flügel viel mehr bewirken. Sadiku kam nach Zürich mit einem Defizit in taktischer und spielerischer Hinsicht, welches er aber immer mehr verringern kann. In die neue Saison geht der im letzten Jahr lange verletzt gewesene Sadiku mit einem Vorsprung. Speziell mit Davide Chiumiento scheint er sich immer besser zu verstehen. Etoundi und Chikhaoui hingegen müssen erst ihren Trainingsrückstand aufholen, Gavranovic agiert weiterhin nicht überzeugend, und Oberlin, der mit guten Chancen in die Vorbereitung gestartet war, wechselte nach Salzburg.

Fazit: Der FCZ wird wohl vorwiegend mit einer Sturmspitze agieren und diese wird zu Beginn wahrscheinlich Sadiku heissen, mit Etoundi als erste Alternative je nach Formstand, Gegner und Situation.

 

 

 

Saisonvorschau, Teil 1: 4 Spiele – 4 Siege

Gerade eben noch hat sich Familie Chikhaoui nach dem Derbysieg (Foif vo foif!) mit Kind und Kegel aus dem Letzigrund in die Ferien verabschiedet…

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Da geht es auch schon wieder los mit der schweisstreibenden Vorbereitung im warmen Schweizer Sommer

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Das erste Testspiel in Volketswil gegen den FC Aarau – den Organisatoren gehört ein Kränzchen gewunden – schöne Volksfeststimmung vor den Toren Zürichs…

volketswil handshake

Der FCZ gewinnt am Ende verdient mit 3:0. Oberlin erzielt zwei Tore und profitiert dabei von der starken Vorarbeit von Buff und Chermiti (Aussenrist-Traumpass). Letzterem gelingt per Kopf nach Di Gregorio-Freistossflanke zudem selbst ein Tor.

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Gegen Winterthur in Wiesendangen führt eine kurze kollektive Unachtsamkeit zum einzigen Gegentreffer dieser Sommervorbereitung durch Christian Fassnacht. Vor einer ebenso stimmungsvollen Kulisse inklusive Flitzer-Einlage konnte der FCZ als erneut insgesamt bessere Mannschaft die Partie noch drehen, Chiumiento legte für Sadiku auf, und in der zweiten Halbzeit zeigte sich erstmals das Potential des spielerisch starken Duos Simonyan/Di Gregorio auf der linken Seite im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Dominguez, welche das 2:1 vorbereiteten.

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Vor dem Spiel gab es für Etoundi, Rikan, den gerade neu verpflichteten Bua, Yapi und Baumann auf einem Nebenplatz eine Konditionseinheit. Der beflissene Rikan lässt sich die Übung von Rehatrainer Powalla mehrmals erklären, da schaltet sich Etoundi ein: „Lass einfach Gilles (Yapi) vorauslaufen, dann kommts schon gut.“

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Drittes Testspiel in Henau (Uzwil) bei subtropischen Temperaturen und vor weniger Fans, als zuvor in Volketswil und Wiesendangen. Der FC Wil hatte gerade wenige Stunden zuvor die Übernahme durch die türkische Firmengruppe MNG an einer Pressekonferenz bekanntgegeben, und trat neben einem grossen Teil des letztjährigen Kollektives mit den Testspielern Drewes (Wolfsburg), Gümüstas (Dortmund U19) und Soylemezgiller (Ex-Rizespor) an. Routinierte Schwergewichte aus der Süper Lig wie Korkmaz und Nobre sollen zudem bereits verpflichtet worden sein. Die 1:0-Führung erzielte aber der FCZ wieder mit einer Standardsituation (letzte Saison war der Stadtclub bei Standards das erfolgreichste Team der Liga gewesen) – Oli Buff zirkelte den Freistoss in den Strafraum auf den erstmals für 45 Minuten eingesetzten (und danach ziemlich platten) Chikhaoui, welcher vor Drewes an den Ball kam, und wieder einmal ein Kopfballtor erzielte.

chikhaoui kopfballtor henau wil

Mit einem schnellen und konsequent ausgespielten Konter erzielte kurz nach der Pause Armando Sadiku auf Vorlage Davide Chiumientos das 2:0, bevor Avi Rikan per Penalty auf 3:0 stellte.

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Auch in Henau liefen in der zweiten Halbzeit viele Angriffe über links mit dem Trio Simonyan / Di Gregorio / Chiumiento. Die drei gehören nicht zu den schnellsten Spielern der Super League, finden aber im Kombinationsspiel immer eine Lösung. Sadiku gelang so auch noch sein zweites Tor des Tages.

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Zum Abschluss der Testserie folgte dann die Frühschoppen-Partie in Wien – der FCZ kam auch mit der ungewöhnlichen Anspielzeit gut zurecht, und gewann beim FK Austria durch den Treffer von Rikan mit 1:0.

 

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