Wenig stilsicherer FCZ profitiert erneut von Marchesanos Effizienz: FCZ – Schaffhausen 5:2 Spielinfos & Stats

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Der FCZ ist im Heimspiel gegen Schaffhausen trotz einem am Ende klaren Sieg nicht über alle Zweifel erhaben. Erstmals in dieser Saison tritt man trotz relativ kleinen Distanzen zwischen den Linien im Spiel ohne Ball nicht als geschlossener Block auf. Davide Chiumiento unterlaufen zu viele Ballverluste und er kann nicht die auf dieser Position notwendige Laufarbeit eines Oliver Buff leisten. Und im Mittelfeldzentrum tun sich mit dem Duo Sarr/Marchesano zu viele Lücken auf. Dazu kommt die offensichtliche Müdigkeit von Cédric Brunner, der nicht nur mit seinem Slapstick-Fehler zum ersten Gegentor regelrecht um eine Schaffenspause bettelt. Auch offensiv läuft wenig: die Mannschaft erarbeitet sich so wenige Abschlussmöglichkeiten wie bisher noch nie in der Meisterschaft, und dies zu Hause gegen ein viele Lücken offenbarendes Schaffhausen. Nur in Villarreal (Europa League) und in La Chaux-de-Fonds (Cup) gab es in dieser Saison noch weniger FCZ-Abschlüsse.

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Was dem FCZ zugute kommt, ist die hohe Effizienz im Abschluss gegen Franck Grasseler, einem der schwächeren Torhüter der Challenge League. Wie schon in Wohlen war diesbezüglich Antonio Marchesano der entscheidende Mann in der Offensive und mit einem Tor und drei Assists an vier der fünf Treffer direkt beteiligt. Das Tor Marchesanos zum zwischenzeitlichen 2:0 ist eines „Tor des Monats“ würdig mit einer flüssigen Kombination über links inklusive gleich zwei „Tunneln“ von Schönbächler und Chiumiento (mit der Hacke). Die drei Assists Marchesanos entstanden alle aus Standardsituationen – ein von Mevlja ins eigene Tor gelenkter Marchesano-Eckball (1:0), ein von Alesevic mit dem linken Fuss ins Tor gelenkter Marchesano-Freistoss (3:1) und ein nach einem kurz ausgeführtem Corner von Marchesano mit dem Aussenrist an den Fünfmeterraum geschlagenen Ball, den Neitzke unglücklich vor die Füsse von Winter abfälscht (5:2). Neben Chiumiento stand auch Armin Alesevic zum ersten Mal in dieser Saison in einem Wettbewerbsspiel in der Startformation und machte seine Sache gut.

Erneut in der 2.Minute in Führung: FCZ – Schaffhausen 5:2 Highlights

Das klare Resultat von 5:2 täuscht ein bisschen – man merkt dem FCZ die Europacupspiele vom Donnerstag jeweils schon an. In Bellinzona spielte der Stadtclub nur rund 20 Minuten gut, profitierte vor allem vom frühen Tor in der 2.Minute durch Moussa Koné und von der Unterklassigkeit des Gegners. In Aarau lief es schon besser – es waren 50-60 gute Minuten, die am Ende im Spitzenkampf im Brügglifeld noch den verdienten Ausgleich brachten.

Beim dritten Après-Europacup-Match kann das Team von Trainer Uli Forte wieder bereits in der 2.Minute das 1:0 erzielen. Zum vierten Mal in den letzten neun Partien trifft der FCZ in dieser Minute. Der für den gesperrten Nef und verletzten Bangura nach seinen Teileinsätzen in Bellinzona und Wohlen zum ersten Mal von Beginn weg spielende Armin Alesevic eine sehr solide Leistung. Zusätzlich erzielte er nach einem Marchesano-Freistoss aus relativ spitzem Winkel per Direktabnahme das wichtige 3:1. Alesevic hatte diesen Sommer im ersten Testspiel gegen Austria Lustenau bereits den ersten FCZ-Treffer der Saison erzielt. Adrian Winter spielte wie in Bukarest (wo die Rumänischen Reporter in der TV-Übertragung seine technischen Qualitäten lobten) erneut von Beginn weg, und war mit seinem Kampfgeist und Einsatzwillen sowohl offensiv wie auch defensiv enorm wertvoll.

Der heute im zentralen Mittelfeld eingesetzte Antonio Marchesano zeigte wie immer in dieser Saison im Spiel mit Ball eine gute Leistung und überzeugte vor allem mit seinem One Touch-Fussball und der Beteiligung an gleich vier der fünf Treffer. Defensiv fehlte es aber auch wegen Marchesano im Zentrum an Stabilität. Davide Chiumiento konnte zwar mit seinem Absatzpass beim 2:0 brillieren, die läuferische Leistung und auch der Fokus waren für Challenge League-Verhältnisse ungenügend. Chiumiento verursachte zu viele Ballverluste und liess die Schaffhauser zu viel Raum zum Spielaufbau von hinten heraus. Gegen einen stärkeren Gegner oder ohne die sehr gute Zürcher Effizienz vor dem gegnerischen Tor wäre das schiefgegangen.

FC Zürich – FC Schaffhausen 5:2 (4:2)

Tore: 2. Eigentor Mevlja (Marchesano) 1:0, 13. Marchesano (Chiumiento) 2:0, 21. Demhasaj 2:1, 28. Alesevic (Marchesano) 3:1, 36. Demhasaj (Frontino) 3:2, 39. Schönbächler (Chiumiento) 4:2, 56. Winter (Marchesano) 5:2.

Zürich: Vanins; Brunner, Alesevic, Kecojevic, Voser; Winter (69. Rodriguez), Sarr (61. Buff), Marchesano, Schönbächler; Chiumiento, Cavusevic (72. Koné).

Schaffhausen: Grasseler; Gonçalves, Lekaj, Neitzke, Mevlja; Tranquilli (63. Gül), Facchinetti (63. Tadic), Zock, Menezes; Frontino, Demhasaj (82. Rossi).

Buff leitet Sieg bei letztem Auftritt auf der Breite ein: Schaffhausen – FCZ 1:3 Highlights

In einem erneut chancenarmen Spiel erzielt der FCZ trotzdem drei Tore in Schaffhausen und bleibt damit Leader der Challenge League. Eine regelrechte Invasion fand im Schaffhauser Breite-Quartier mit 4’000 Zuschauern (davon mindestens die Hälfte Gästefans) in einem der letzten Heimspiele im altehrwürdigen Stadion statt. Seit einem Jahrzehnt und der letzten Super League-Saison der Munotstädter waren nicht mehr so viele Zuschauer im Stadion gewesen.

Oliver Buff lieferte die Vorarbeit zu den beiden ersten Toren. Gegen Ende der Partie liess sich der FCZ bei 2:1-Führung auf einen etwas riskanten Schlagabtausch ein, mit meist vier Offensivspielern, die vorne stehen blieben und nicht mehr hinter den Ball kamen, dank der individuellen Qualität vor allem der Innenverteidiger Nef und Kecojevic ging die Sache gut, und der eingewechselte Moussa Koné konnte mit seinem Abstauber zum 3:1 direkt vor der eigenen Fankurve einen emotionalen Boost feiern.

FC Schaffhausen – FC Zürich 1:3 (0:1)

Breite – 3’964 Zuschauer – SR Fedayi San

Tore: 11. Neitzke (Eigentor, Buff) 0:1, 51. Sadiku (Buff) 0:2, 69. Tranquilli (Gonçalves) 1:2, 89. Koné (Cavusevic) 1:3

Schaffhausen: Grasseler, Gonçalves, Neitzke, Mevlja, Menezes; Bunjaku (62.Vilela), Facchinetti;   Gül (87. Gautreaux), Frontino,  Tranquilli (78.Demhasaj); Rossi.

Zürich: Vanins; Brunner, Kecojevic, Nef, Voser; Winter, Sarr, Kukeli, Schönbächler (75. Koné); Buff (87. Cavusevic), Sadiku (84. Yapi).

Vorschau – letztes Spitzenspiel auf der Breite

Bei der letzten Direktbegegnung mit Schaffhausen im Mai 2007 im Hardturm (0:0) war Marco Schönbächler in der Startformation mit dabei. Das könnte auch heute wieder der Fall sein, denn Roberto Rodriguez fällt mit einem Mittelhandbruch aus. Es ist das letzte Spiel des FCZ auf der Breite und auf Schaffhauser Seite wird das Duell als wohl letzter Höhepunkt des altehrwürdigen Stadions oberhalb der Schaffhauser Altstadt angepriesen. Der Ansturm auf Tickets ist enorm.

Der neuverpflichtete 22-jährige Mittelfeldspieler Christian Zock aus Kamerun (2 Länderspiele) wird voraussichtlich noch nicht dabei sein. Toptorjäger Igor Tadic ist mittlerweile wieder im Aufbautraining. Der neuverplichtete Portugiese Joao Vilela hatte einen guten Saisonstart, zuletzt aber etwas abgebaut. Der aus dem Tessin gekommene ehemalige GC-Junior Karim Rossi wurde in Aarau (2:3-Niederlage) eingewechselt und ist eine Alternative. Die zentrale Figur im Schaffhauser Spiel, der einheimische Gianluca Frontino spielt je nach Matchplan variabel entweder vorne als zurückhängende und torgefährliche Spitze, oder zurückgezogen, als Spielgestalter im zentralen defensiven Mittelfeld. Mit André Gonçalves und Flavio Gautreaux könnten gleich zwei Spieler aus der FCZ Academy zum Einsatz kommen. Gonçalves ist schon lange Zeit Stammspieler beim FCS, Gautreaux ist in der neuen Saison auf gutem Weg, dies mittelfristig ebenfalls zu werden.

Im Februar wird er eröffnet, am 27.Mai spielt der FCZ sein zweitletztes Saisonspiel im Lipopark im Herblingertal – vielleicht das entscheidende um den Aufstieg?

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(Bilder: Webcam Lipopark)

 

Haupttribüne in Schaffhausen ausverkauft

Der FC Schaffhausen meldet bereits 10 Tage vor dem Heimspiel gegen den FC Zürich, dass die Haupttribüne ausverkauft und insgesamt schon mehr als 1’000 Tickets abgesetzt worden seien. Schaffhausen hat den FCZ in der Vorbereitung auf der Breite geschlagen und befindet sich aktuell im Spitzenquartett der Liga mit Aarau, Xamax und dem Zürcher Stadtklub. Aktuell liegt der Liga-Zuschauerschnitt mit 3’208 weit über dem Challenge League-Rekord von 2’018 aus der Saison 2008/2009.

Flavio Gautreaux: „Freue mich auf Spiel gegen FCZ“

Flavio Gautreaux hat mehr als 15 Jahre – fast drei Viertel seines jungen Lebens – beim FCZ gespielt. Seit einem Jahr läuft der Stadtzürcher nun aber in der Challenge League bei FC Schaffhausen auf. Nach einer durchwachsenen ersten Saison stand der Offensivmann nun beim zweiten Saisonspiel in Chiasso in der Startformation, und trug mit seinem ersten Challenge League-Treffer wesentlich zum 3:2-Auswärtssieg und der Eroberung des Leaderthrons für die Munotstädter bei. Im Zwiegespräch mit Züri Live sprach Gautreaux im Anschluss an den Match im „Stadio Riva IV“ über  die Partie, seine Entwicklung beim FC Schaffhausen und die Vorfreude auf die Direktbegegnung mit dem FCZ Ende August auf der Breite.

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