FCZ mit Umstellungen aufgrund von Guerrero-Ausfall / Vorschau FCZ – Sion

Die aktuelle Differenz zwischen dem FC Zürich und dem FC Sion wurde in den ersten zwei Runden gelegt. In den letzten zwei Monaten seit dem 1. August haben die Walliser mehr Punkte als der FCZ geholt und haben in der Liga nur noch einmal verloren – vor Wochenfrist ebenfalls im Letzigrundstadion gegen GC mit 1:3. Nach Lausanne (Liga und Cup gegen Stade Lausanne-Ouchy) spielt das Team von Trainer Marco Walker auch in Zürich nun zwei Mal hintereinander.

Nach den zwei Startniederlagen im 4-4-2 System gegen Servette (1:2) und in Basel (1:6) stellte Walker auf drei zentrale Mittelfeldspieler um und holte mit einem 4-1-4-1 acht Punkte aus vier Partien mit Captain Geoffrey Serey Dié als magistralem Sechser. Zuletzt im Letzigrund gegen GC wechselte Walker wieder zurück auf das zu Beginn der Saison erfolglose 4-4-2 und liess sein Team zudem im Spiel ohne Ball den Gegner höher attackieren, als zuvor – mit negativem Ausgang. Gegen den FCZ kehren die Walliser so wie es auf dem Matchblatt ausschaut wieder zur erfolgreichen 4-1-4-1 / 4-3-3 Formation zurück. Ex FCZ-Junior Anto Grgic ist genauso wie Guillaume Hoarau rekonvaleszent, Kevin Bua beginnt auf der Bank.

Gemeinsam haben Sion und der FCZ, dass sie beide in den letzten Spiele schrittweise noch neu verpflichtete Spieler an die Mannschaft herangeführt haben. Beim FCZ ist dies zur Zeit Ante Coric, für den zuletzt der FCZ-Topskorer (vier direkte Freistosstreffer in Meisterschaft und Cup bisher!) Antonio Marchesano in Basel die Position wechselte und sich in den Sturm neben Assan Ceesay begab. Beim FC Sion hatte zuletzt der von Metz ausgeliehene und laut transfermakt.ch zur Zeit wertvollste Sion-Offensivpieler Vagner seine ersten beiden Teileinsätze.

Mit Adrian Guerrero fehlt FCZ-Trainer André Breitenreiter ein bisheriger Schlüsselspieler zum Abschluss des ersten Saisonviertels. Kommt Fabian Rohner für ihn auf der linken Aussenbahn zum Einsatz? Bereits in der Vorbereitung hatte Breitenreiter Rohner auf den verschiedensten Positionen getestet gehabt. Auf links hat Rohner seine Gegenspieler (in diesem Fall wohl Cavaré und Wesley) mit seinem starken Rechten Fuss besser im Griff, wenn sie nach innen ziehen und kann dasselbe im Spiel nach vorne selbst tun. So wie es aussieht, ändert Trainer Breitenreiter aufgrund der Abwesenheit von Guerrero die taktische Formation des FCZ. Es könnte auf ein 4-4-2 mit Rhombus hinauslaufen.

Marchesano, Coric, Leitner – Breitenreiter setzt im St. Jakob Park auf die Techniker / Vorschau und Aufstellungen FCB – FCZ

FCZ-Trainer André Breitenreiter setzt im St. Jakob Park auf eine Techniker-Armada. Neben dem wiedergenesenen Marchesano stehen auch Coric und Leitner in der Startformation. Kann eine solche Equipe dem Druck im St. Jakob Park standhalten und nach vorne für die Differenz sorgen?

Der FCB (seit Mittwoch Tabellenführer) ist das einzige bisher noch ungeschlagene Team der Liga. Trainer Rahmen hat wie jede Woche die Qual der Wahl und lässt diesmal Captain Valentin Stocker in der Startformation draussen. Beim 2:0-Auswärtssieg in St. Gallen beanspruchten die Rot-Blauen Glück. Beim 1:0-Führungstreffer Cabrals stand Offensivpartner Ndoye ungestraft im Offside und griff mit einer Bewegung zum nahe an ihm vorbeirollenden Ball ins Spiel ein. In der 58. Minute stiess zudem Petretta den alleine Richtung Basler Tor stürmenden Besio ebenfalls ungeahndet im Strafraum entscheidend in den Rücken. Und die Gelb-Rote Karte gegen den Ostschweizer Verteidiger Fazliji, welche schlussendlich ein echtes Aufbäumen der Grün-Weissen verunmöglichte, war viel zu hart. Schiedsrichter Sandro Schärer hatte bereits drei Wochen davor beim Spitzenkampf gegen YB dem FCB mit einer übertriebenen Gelb-Roten Karte gegen Maceiras in die Karten gespielt. Cabral hingegen, der rund um diese Situation kurz vor der Pause gleich drei Mal Gelb hätte sehen müssen, liess er auf dem Platz.

Ein Marchesano „on fire“ überdeckt einige Mankos / St. Gallen – FCZ in der Züri Live-Analyse

Antonio Marchesano erfreut sich einer ausgezeichneten Verfassung. Im sechsten FCZ-Wettbewerbsspiel der Saison ist der Tessiner zum vierten Mal der Most Valuable Player – oder anders gesagt: bisher in allen Auswärtspartien! In St. Gallen ist er an allen drei FCZ-Treffern beteiligt, zwei davon sind seine Standards. Und: nach Luzern und Solothurn erzielt Marchesano zum dritten Mal in sechs Matches ein Direktes Freistosstor – historisch! Auch Ousmane Doumbia gelingt im Kybunpark eine starke Leistung, währenddessen die dritte Zentrumsposition ein Schwachpunkt war: Bledian Krasniqi und der für ihn eingewechselte Moritz Leitner liessen Einiges zu wünschen übrig.

Leitners und Krasniqis Mankos

Immerhin: eine leichte Steigerung im Vergleich zum Cupspiel in Solothurn und dem Derby war bei Moriz Leitner sichtbar. Trotzdem wirkte der Bayer auf dem Platz weiterhin wie ein „überzähliger“ Spieler, welcher tendenziell das Zürcher Spiel mit Ball verlangsamt und im Spiel ohne Ball die Kompaktheit beeinträchtigt sowie Zweikämpfen, speziell in der Luft, aus dem Weg geht. Bis anhin vermochte Leitner den ersten Eindruck eines weiteren für den heutigen Fussball auf Super League-Niveau zu langsamen und verspielten Zentralen Mittelfeldspielers in der Tradition von Sertic, Popovic und Dzemaili noch nicht zu beseitigen. Krasniqi, der im Spiel mit Ball Räume und Geometrien wie kaum ein anderer FCZ-Kaderspieler sieht, geht dieses visionäre Element im Spiel ohne Ball noch ab – speziell wenn wie in St. Gallen der Gegner deutlich schneller agiert, als dies Challenge League-Mannschaften tun. Immerhin verhinderte Krasniqi bei St. Galler Kontern zwei Mal mit beherzten Sprints in der Rückwärtsbewegung Schlimmeres. Auch Fabian Rohner muss defensiv noch klarer agieren und sich in jeder Aktion entscheiden: Tiefe abdecken? Passweg zustellen? Ball erobern? Zu häufig macht er weder das eine noch das andere richtig und kann somit von einem überlegt agierenden Gegner relativ einfach überspielt werden.

Andy Gogias Achterbahnfahrt / zwischen Görtler und Gnonto fliegen erneut die Fetzen

Andy Gogia gelang mit einem von Lüchinger abgefälschten Drehschuss im Strafraum zum zwischenzeitlichen 1:1 sein erster Liga-Treffer für den FCZ. Er ist zur Zeit der Spieler in der FCZ-Mannschaft mit den grössten Leistungsschwankungen sowohl zwischen den Spielen wie auch innerhalb einer Partie. In St. Gallen beispielsweise folgte auf ein sehr gutes erstes Viertel ein schlimmes zweites. In der Zweiten Halbzeit stabilisierte sich dann sein Auftritt, wobei er ab der 60. Minute auf der rechten Aussenläuferposition mehr Mühe bekundete, als zuvor im Sturm. Bemerkenswert in der Entstehung von Gogias Premièrentreffer übrigens das Assist, ein hervorragender Chip-Ball von Ousmane Doumbia über den im Weg stehenden Schiedsrichter Cibelli hinweg. Ein Vorteil von vier Direktbegegnungen pro Saison wie in der Schweizer Super League ist, dass auf dem Platz zwischen den Spielern Geschichten entstehen und weitergesponnen werden können. So die mittlerweile fast schon garantierten mit Haken und Ösen geführten Duelle zwischen Lukas Görtler und Wilfried Gnonto. Die versteckten Fouls des Deutschen kommen beim heissblütigen jungen Italiener natürlich jeweils alles andere als gut an. Er bleibt für einen 17-jährigen dabei aber bewundernswert professionell. Und erzielt sein zweites Super League-Tor per Kopf nach einer blendend ausgeführten Cornervariante von Marchesano über Fidan Aliti.

Sorgenkinder in der Hintermannschaft

Nach dem Derby auch in St. Gallen ein ungenügender FCZ-Keeper: Yanick Brecher steht mehrmals nicht am richtigen Ort, macht aktivistische Zwischenschritte und trifft die falschen Entscheidungen. Dazu kommen für seine Verhältnisse ungewöhnlich viele Probleme bei der Spieleröffnung. In der Schlussphase hat Brecher zudem Glück, dass dank der Offsideposition von St. Gallens Victor Ruiz sein Fehler nicht mit dem Siegtor der Grünweissen bestraft wird. Auch Becir Omeragic ist angefangen mit dem Cupmatch in Solothurn in eine kleine Baisse gefallen. In St. Gallen verlor er beispielsweise seine Luftduelle mehrheitlich deutlich, auch wenn er in der besseren Position als der Angreifer war. Dafür war von Fidan Aliti erstmals unter dem neuen Trainer Breitenreiter ein Auftritt zu sehen, der an die letzte Saison erinnerte, als Aliti einer der wichtigsten Leistungsträger im Team war.

Telegramm

St. Gallen – FC Zürich 3:3 (2:1)
Tore: 20. Guillemenot (Lüchinger) 1:0, 23. Gogia (Doumbia) 1:1, 39. Kempter (Lüchinger) 2:1; 59. Marchesano (Freistoss, Krasniqi) 2:2, 67. Diakité (Ruiz) 3:2, 76. Gnonto (Aliti) 3:3.
St,. Gallen – Zigi; Lüchinger (86. Stillhart), Stergiou, Fazliji, Kempter; Diakité; Görtler, Youan; Ruiz (86. Babic); Guillemenot (63. Besio), Schubert (69. Duah).
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Rohner (60. Gnonto), Krasniqi (60. Leitner), Doumbia, Guerrero; Marchesano (90.+2 Hornschuh); Ceesay, Gogia (90. Wallner).

Hornschuh und Boranijasevic beginnen in Bern / Vorschau und Aufstellungen YB – FCZ

In der Abwehr ist der FC Zürich am wenigsten breit aufgestellt und muss in Bern auf Mirlind Kryeziu verzichten. Ausserdem wurde Becir Omeragic vor der Partie als fraglich gemeldet. Lindrit Kamberi war in der U21 heute nachmittag gegen Stade Nyonnais (0:0 im Heerenschürli) dementsprechend nicht im Aufgebot und ist stattdessen in Bern dabei. – allerdings auf der Ersatzbank. Marc Hornschuh beginnt neben dem genesenen Becir Omeragic und Fidan Aliti. Nikola Boranijasevic kehrt für Fabian Rohner auf die rechte Seite zurück. Vorne beginnt Andy Gogia neben Assan Ceesay. Moritz Leitner beginnt für Bledian Krasniqi. Auch Blerim Dzemaili und Ante Coric sind im 20er-Kader dabei.

Das grosse Thema in Bern ist das Champions League-Heimspiel am Dienstag gegen Manchester United (innert kurzer Zeit ausverkauft). Cédric Zesiger und Ulisses Garcia haben in den letzten Wochen ihr Nationalmannschaftsdébut gefeiert – in Begleitung von Christian Fassnacht, Michel Aebischer und Sandro Lauper, welcher ebenfalls erstmals aufgeboten wurde, obwohl er aktuell beim Serienmeister in der Regel Ersatz ist. Eine solch starke Präsenz wie in der neuen A-Nationalmannschaft unter Murat Yakin hatte YB seit sehr langer Zeit in der Landesauswahl nicht mehr. Sandro Lauper darf heute gegen den FCZ für Mohamed Camara in der Innenverteidigung beginnen. Der letztjährige Stammspieler Silvan Hefti profitiert hinten rechts von der Rotsperre von Quentin Maceiras. Beide Rechtsverteidiger YB’s flogen in der jungen Saison bereits je einmal vom Platz.

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