Mit Ball sehr fokussiert / FCZ – Arsenal Analyse

FCZ – Arsenal Vorschauartikel (Züri Live)

Wenn der FCZ am Ball nur immer so fokussiert und fast fehlerfrei antreten würde, wie im Kybunpark gegen Arsenal in einer wunderbaren Atmosphäre, dann stände er in der Liga auf einer anderen Position. Die Zürcher spielten von Anfang an mutig mit mehrmals erfolgreichem Pressing bis an die gegnerische Grundlinie und unverzüglich ausgelösten gefährlichen Konterangriffen. Trainer Foda hatte nach mehr als einem Monat Dreierkette gegen den Premier League-Leader wieder auf Viererabwehr gewechselt. Bledian Krasniqi übernahm häufig die Bewachung von Aufbauer Lolonga. Die Flügelspieler Guerrero und Okita halfen ihren Aussenverteidigern mit Doppeln die Seite zuzumachen – was allerdings in den ersten rund 30 Minuten dem Duo Aliti / Guerrero auf der linken Seite eher schlecht als recht gelang. Der Brasilianische Flügel Marquinhos (19) spielte wohl das bisherige Spiel seines Lebens und war schwer zu bremsen.

Holding von Holding

Überhaupt hatte im ersten Viertel der Partie mit Ausnahme von Lindrit Kamberi die ganze Abwehrreihe defensiv grosse Mühe, genauso ältere Spieler im Mittelfeld wie Dzemaili oder Boranijasevic, denen alles manchmal etwas zu schnell ging. Die Mannschaft fing sich defensiv aber mit der Zeit. Und offensiv war es sowieso mit einer Durchschnittsnote von 6,7 die fünftbeste Saisonleistung – und insgesamt sogar das viertbeste Spiel unter Coach Foda. Interessant dabei: die besten fünf Partien waren alles Europacupbegegnungen, was den Fokus der Mannschaft auf diesen Wettbewerb illustriert. In St. Gallen spielt der FCZ sowieso gerne – die drei Auftritte im Kybunpark gegen den FCSG, Hearts und Arsenal gehörten zu den bisher besten FCZ-Partien der Saison – auch wenn zwei davon verloren gingen. In der Schlussphase machen die Zürcher Einwechselspieler Druck, aber auch das FCZ-Chancenplus in dieser Phase reicht nicht mehr zum Ausgleich – auch weil Schiedsrichter Al-Hakim das Foul von Holding an Santini im Asenal-Strafraum nicht sieht.

Personalien

  • Mirlind Kryeziu steht symbolhaft für den ganzen FCZ in dieser Partie mit seiner frappanten Steigerung bereits im Verlauf der Ersten Halbzeit nach schlechtem Start.
  • Blerim Dzemaili steigert sich wie üblich nach einer seiner vielen Verletzungspausen in kleinen Schritten – im ersten Spiel eine Note „1“, im zweiten eine „2“, nun eine „3“.
  • Eine „7“ ist für Ole Selnaes die Bestnote seit seinem ersten Enrstkampf in Baku. Der Norweger nimmt im Zentrum zunehmend die zentrale Rolle ein und verdrängt diesbezüglich Marchesano – auch bei der Ausführung der Standards.
  • Bledian Krasniqi spielt gern in St. Gallen. Hier war er in der Meisterschaft MVP mit Note „10“. Diesmal defensiv und in der 1. Halbzeit der beste Zürcher.
  • Donis Avdijaj bringt nach einer schlechteren Phase mit Basel, Lugano und Arsenal drei hervorragende Leistungen hintereinander auf den Platz und ist erstmals MVP und der offensiv Beste.
  • Yanick Brecher hat nicht zufällig am meisten (4) Pre-Vorlagen aller Zürcher Spieler. Er ist speziell in dieser Partie in der Spielauslösung hinten heraus enorm wichtig und macht seine Sache diesbezüglich sehr gut. Seine Defensivnote ist hingegen leicht ungenügend.

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Schlechteste Offensivleistung / FCZ – Lugano Analyse

FCZ – Lugano Vorschauartikel (Züri Live)

Die 1:2-Heimniederlage gegen den FC Lugano ist die bis dahin schlechteste Saisonleistung im Offensivbereich – mit der bei weitem Offensivdurchschnittsnote von 4,4. Gleich neun der eingesetzten 16 Spieler beim FCZ sind offensiv ungenügend. Auf dem immer noch von den zuvor stattfindenden Konzerten lädierten Rasen gelingt beiden Teams über weite Strecken nach vorne wenig. Der FCZ verliert die Partie wie schon Tage zuvor gegen den FC Basel trotz Chancenplus. Lugano spielt wie St. Gallen direkt Richtung Tor. Der FCZ passt sich diesem Spielstil an. Es entstehen grosse Abstände zwischen den Linien und ein Spiel vorwiegend durch die Mitte. Erst in der 79. Minute kommt der FCZ zu seinem ersten Eckball. Ganz anders als noch in der Partie gegen den FCB.

Kuriosum in der Bewertung: Avdijaj in beiden Halbzeiten der Beste, Aliti insgesamt

Der FC Zürich setzt in dieser Saison vorne stark auf Tosin, der in den drei Spielzeiten davor jeweils sechs Treffer pro Saison erzielt hat. Gegen Lugano gelingt dem für Benin spielenden Nigerianer auf glückliche Art und Weise sein erster Ligatreffer der Saison. Er wird von den Mitspielern viel gesucht, hat auch eine genze Reihe gute Aktionen, aber noch mehr schlechte. In der Offensive wenig erbaulich ist diesmal der Auftritt von Nikola Boranijasevic, der für einmal einen schlechten Tag erwischt. Der im Sturm neben Tosin beginnende Fabian Rohner scheint der Mannschaft als Joker mehr zu bringen. Dabei war die Idee, gegen die eher langsamen Innenverteidiger Mai und Daprelà den schnellen Rohner aufzustellen eigentlich ja durchaus einleuchtend gewesen.

Zum zweiten Mal hintereinander wird Fidan Aliti MVP. Der Verteidiger-Haudegen tritt wie schon gegen den FCB sehr engagiert und fokussiert auf. Diesmal wird er zur Pause für den durchschnittlich agierenden Karol Mets eingewechselt. Ein Kuriosum in der Auswertung betrifft Donis Avdijaj, der in beiden Halbzeiten der beste FCZ-Spieler war, aber trotzdem über die ganze Partie hinweg nicht der punktbeste Zürcher ist. Dies weil Avdijaj in der 1. Halbzeit eine durchschnittliche Leistung genügte, um bester FCZ-ler zu sein. Der nur in der 2. Halbzeit eingesetzte Aliti war zwar in dieser etwas schlechter als Avdijaj, im Vergleich zu Avdijajs gesamtem Auftritt aber besser. Zu den wenigen Gewinnern im Letzigrund-Team gehört ausserdem Becir Omeragic, der sich nach seinem sehr schlechten Auftritt in Edingburgh vor allem dank seinen Offensivaktionen sich wieder etwas rehabilitieren kann.

Späte Umstellung auf Viererkette verwirrt die eigene Mannschaft

Der FCZ ist in der 2. Halbzeit die Mannschaft mit den besseren Torchancen. Die grösste vergibt Okita nach Ballgewinn Krasniqi gegen Doumbia und Hereingabe Tosins in der 71. Minute vor dem leeren Tor. In den letzten Spielminuten will Coach Franco Foda dann unbedingt noch den Sieg, wechselt Santini für Guerrero ein und stellt auf Viererabwehr um. Tosin und Okita fungieren als offensive Flügel. Santini kann sich aber obwohl er de frischeste auf dem Platz ist, aber nicht behaupten. Als dann Selnaes in der 89. Minute gegen Sabbatini in der gegnerischen Hälfte mit etwas unlauteren Mitteln den Ball gewinnt, stürmt Krasniqi mit Ball am Fuss Richtung Strafraum.

Als Anspielstation bietet sich Santini an, aber der Glaube daran, dass dieser sich erfolgreich durchsetzen wird, ist bei Krasniqi nicht ausgeprägt. Daher hält er verzweifelt Ausschau nach Okita, der auf der linken Seite noch viel Rückstand hat. Letztendlich läuft Krasniqi so am gegnerischen Strafraum auf und Okita begeht ein Foul an Doumbia. Lugano führt den Freistoss aus. Die eingewechselten Mahou, Bislimi und Babic wirbeln zusammen mit Valenzuela zu viert auf der linken Seite das Zürcher Dispositiv durcheinander. Condé und Selnaes lassen Souveränität vermissen und öffnen Lugano den Weg durchs Zentrum. Am eigenen Strafraum merken Omeragic und Kryeziu dann nicht, dass Lugano in ihrem Rücken im Strafraum eine lokale Überzahl von Drei gegen Aliti schafft. Unter anderem hatten sie wohl in dem Moment vergessen, dass sie nicht mehr eine Fünfer- sondern nur noch in einer Viererkette sind. Ausserdem halten die Zürcher Verteidiger wie schon mehrmals zuvor in dieser Partie zu früh die Hände hinter den Rücken und stören Flankengeber Valenzuela nicht genügend.

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8, 75, 125, 150, 1’000 – Zahlenspiel zum Jubiläum / FCZ – Sion 6:2 in der Züri Live-Analyse

8 Tore zum 125 Jahr-Jubiläum – die Feierlichkeiten gingen nahtlos in das Spiel über und das Spiel nahtlos in Feierlichkeiten. Glückstage laufen so. Sowohl in der 1. wie auch in der 2. Halbzeit traf Assan Ceesay jeweils nach exakt 150 Sekunden zur Führung. Und Antonio Marchesano gelang in der 75. Minute das 1’000-ste FCZ-Tor der Super League-Geschichte. Der FC Zürich ist der dritte Verein, der diese Marke erreicht.

Lücken im FCZ-Gegenpressing lassen Sion im zweiten Viertel ins Spiel kommen

Gegen Sion zum Jubiläum startet der FC Zürich gut und hat die Partie im ersten Viertel unter Kontrolle. In der 24. Minute lässt man Sion ein erstes und danach gleich noch ein zweites Mal kontern. Moritz Leitner wich nach einem Krasniqi-Kopfballablenker zum Gegner in seiner typischen Art zurück, anstatt den Ballführenden anzugreifen.

Seitenwechsel als Erfolgsrezept

Obwohl durch schnelle Konter zurück ins Spiel gefunden, erzielt der FC Sion seine beiden Tore mit Hilfe von Seitenwechseln und nutzte dabei Lücken, die durch die Verschiebebewegung im gegnerischen Defensivverbund entstehen. Dies erinnerte stark an den Februar, wo die Walliser unter Weltmeister Fabio Grosso als Coach durch Luca Clemenza ebenfalls so im Letzigrund ihr Tor erzielten: “Grgic, Brecher und Domgjoni retten matten Zürchern einen Punkt“. Der FCZ kam zu seinem 1:0-Führungstreffer durch Assan Ceesay in der 3. Minute nach Vorarbeit von Bledian Krasniqi und Fidan Aliti allerdings ebenfalls auf die genau gleiche Art und Weise.

Moritz Leitner ungenügend

Sion ging nach dem 1:1-Ausgleich durch Filip Stojilkovic (trifft bei seinem zweiten Auftritt im Letzigrund gegen seinen Stammklub schon wieder) mit einem Chancenplus im zweiten Spielviertel und einem besseren Gefühl in die Kabine. André Breitenreiter reagierte und nahm den zu “pomadig“ auftretenden Moritz Leitner raus – und ebenso Fabian Rohner. Da half auch nicht mehr. dass die beiden kurz vor der Pause noch in einer hervorragenden Aktion nach einem Einwurf die beste Zürcher Chance von Bledian Krasniqi vorbereitet hatten.

Fabian Rohner aus dem Tritt geraten

Der 23-jährige Rohner hatte im Sommer auf den verschiedensten Positionen eingesetzt sehr gute Testpartien absolviert, ist aber mittlerweile aus dem Tritt geraten. Für die Stammformation reicht es zur Zeit nicht und bei seinen (Teil-)Einsätzen kann er sich nicht nachhaltig empfehlen. Die Entschlossenheit scheint ihm sowohl offensiv wie auch defensiv etwas abzugehen und er wird von den Mitspielern auch wenig gesucht und ins Spiel gebracht. Gar völlig neben den Schuhen stand Wilfried Gnonto. Der junge Italiener schien mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache zu sein und hatte an diesem Tag gar kein Auge für seine Mitspieler.

Taktische Umstellung bringt Wende zugunsten des FCZ

Vor allem aber nahm der FCZ auf die 2. Halbzeit hin eine taktische Umstellung von einem 3-3-2-2 (zuletzt liess Breitenreiter sein 3-4-1-2 vermehrt mit nur einem 6-er auflaufen) auf ein 4-1-2-1-2, also ein 4-4-2 mit Rhombus, vor. Auch dies ist wie Breitenreiters bisherige Lieblingsformationen beim FCZ grundsätzlich ein System mit Fokus aufs Zentrum. Entscheidend aber: in der defensiven Phase standen die beiden 8-er Doumbia und Gnonto breit. Sion, das sich vom zweiten Viertel der Partie gewohnt war, mit Doppelpässen und Seitenwechseln erfolgreich auf den Seiten durchzukommen, wurde angesichts der neuen Situation etwas auf dem falschen Fuss erwischt. Der FCZ nutzte dies zum schnellen 2:1-Führungstreffer.

Balleroberer Doumbia nach der Pause auf der richtigen Position eingesetzt

Wichtig dabei auch die Personalwahl, Ousmane Doumbia auf die 8-er Position auf der rechten Seite zu stellen, denn Sion konnte sich zuvor mit dem spielfreudigen Cipriano und Itaitinga speziell auf ihrer linken Seite immer wieder durchsetzen. Balleroberer Doumbia sollte generell immer auf derjenigen Position spielen, wo der Gegner vorzugsweise sein Spiel aufbaut. Das könnte auch mal auf der “10“ sein, oder (warum nicht?) gegen einen seitlichen Spielmacher wie aktuell wieder Stevanovic oder letzte Saison Clichy von Servette ganz auf der Seite als Aussenverteidiger oder Flügel. Was Doumbia ganz und gar nicht ist: ein „Stratege“ auf der “6“, der defensiv positionssicher agiert und mit präzisen langen Bällen das Spiel lanciert.

Zuletzt gute Entwicklung bei Blerim Dzemaili

So eine Beschreibung trifft viel eher auf Blerim Dzemaili zu – auf einen fitten Blerim Dzemaili wohlgemerkt. Bei seinen Einsätzen letzte Saison war Dzemaili weit vom Super League-Niveau entfernt gewesen. In Züri Live-Analysen wurden auch schon starke Zweifel geäussert, ob er dieses Niveau überhaupt nochmal erreichen kann. Nach seinen (Teil-)Einsätzen zuletzt lässt sich sagen: es ist nicht mehr auszuschliessen, dass Dzemaili doch noch einmal für ein paar Wochen oder Monate dem FCZ wirklich helfen könnte. Die Entwicklung zuletzt ist gut. Neben der taktischen Umstellung war die Hereinnahme des Zürchers ein weiterer Faktor für den Umschwung gegen Sion nach der Pause. Bei der Balleroberung vor dem 2:1 beispielsweise machte er einen wichtigen Laufweg, welcher Serey Dié eine Anspielstation wegnahm und somit Boranijasevic und Doumbia die Balleroberung wesentlich erleichterte.

Ceesay, Dzemaili & Co. physisch verbessert

Die 6-er Position scheint in dieser Phase von Dzemailis Karriere auch wieder besser auf ihn zugeschnitten zu sein – was auch in dieser Hinsicht eine Rückkehr zu den Wurzeln wäre, nachdem er auf dem Höhepunkt seiner Karriere tendenziell eher auf der 8er- und teilweise sogar 10er-Positon gespielt hatte. Was ersichtlich ist: auch schon nur ein 45 Minuten-Einsatz in Super League-Intensität bringt Dzemaili aktuell physisch an seine Grenzen. Ein Blick in sein Gesicht spricht Bände. Aber zumindest ist er im Gegensatz zu letzter Saison mittlerweile in der Lage, 45 oder 60 Minuten das Tempo mitzugehen und die entscheidenden Sprints zu machen. Vielleicht bald auch noch mehr? Eine verbesserte physische Verfassung scheint ganz allgemein ein wichtiger Faktor für den guten Saisonstart des FCZ zu sein. Speziell in Bezug auf den lange Zeit äusserst fragilen Assan Ceesay. Dessen sichtlich verbesserte Körperbalance und -stabilität setzt sich nahtlos um in mehr Zweikampfgewinne, aber auch deutlich mehr Präzision am Ball.

Zweiter taktischer Wechsel nach dem 2:2

Im Gegensatz zum 1:1 fiel der 2:2-Ausgleichstreffer Sions nach der Pause entgegen dem Spielverlauf. Der FCZ war ab der 46. Minute einfach besser und liess sich auch durch diesen temporären Rückschlag in der Spielweise auf der Resultattafel nicht beirren. Allerdings wechselte Trainer Breitenreiter nach dem 2:2 erneut die taktische Formation – zurück auf das lange Zeit übliche 3-4-1-2 mit zwei 6-ern. In dieser Aufstellung gelangen dann gegen zunehmend nachlassende Walliser durch gute Spieleröffnungen Mirlind Kryezius durch die Mitte die entscheidenden Treffer zum 3:2 und 4:2.

Telegramm

FC Zürich – FC Sion 6:2 (1:1)
Tore: 3. Ceesay (Krasniqi) 1:0, 33. Stojilkovic (Cipriano) 1:1; 48. Ceesay (Marchesano) 2:1, 63. Serey Dié (Stojilkovic / Eigentor Aliti) 2:2, 72. Ceesay (Marchesano) 3:2, 75. Marchesano (Ceesay) 4:2, 87. Gogia (Doumbia) 5:2, 90. Ceesay (Coric) 6:2.
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu Aliti; Rohner (46. Boranijasevic), Doumbia, Gnonto (69. Gogia); Leitner (46. Dzemaili), Krasniqi (69. Coric); Ceesay, Marchesano (86. Hornschuh).
Sion – Fayulu; Wesley, Saintini, Schmied, Cipriano; Serey Dié (77. Vagner); Cavaré (72. Tosetti), Keita, Zuffi, Itaitinga (63. Bua); Stojilkovic (72. Karlen).

Post Scriptum

Die erste Mannschaft, welche die Marke von 1’000 Treffern erreicht hatte, war vor mehr als fünf Jahren der FC Basel gewesen. Der Isländer Birkir Bjarnason traf dabei im April 2016 nach 0:2-Rückstand (Tore: Kerzhakov, Bua) für die Rotblauen zum 2:2-Ausgleich gegen den FCZ. Nachdem man nach einer schlechten Vorrunde mit Neuverpflichtung Leonardo Sanchez gut in die Rückrunde gestartet war, gab es nach diesem verpassten Auswärtssieg im St. Jakob Park beim FCZ einen Bruch (gerade mal ein Punkt aus den folgenden sieben Spielen), auch weil Sanchez nach einem harten Einsteigen von Cédric Itten in der Folge für den Rest der Saison angeschlagen war. Zwei Jahre später hätte YB ebenfalls zu Haue im April gegen den FCZ mit zwei Toren die 1’000-er Marke knacken können, aber es resultierte “nur“ ein 1:0-Sieg (Tor: Sanogo). Das tausendste Tor wurde ein paar Tage später in Thun durch Jean-Pierre Nsamé nachgeholt und zwei Wochen danach feierte Bern gegen den FC Luzern den ersten Meistertitel seit mehr als drei Jahrzehnten. Bis zum nächsten Klub, der die 1’000-er Marke erreicht, wird es wieder ein paar Jahre dauern. GC, St. Gallen oder Luzern in dieser Reihenfolge sind dafür die heissesten Kandidaten.

Platz schaffen für Rohner / Sion – FCZ 2:2 in der Züri Live-Analyse

Spiel, Gegner und Taktik

Erneut baut der FC Zürich im Abstiegskampf einen Gegner auf, der verunsichert ist und nach der 0:3-Klatsche im Direktduell in Vaduz gleich auf sechs Positionen wechselt. Guillaume Hoarau steht erstmals seit fünf Monaten wieder in der Startformation. Léo Lacroix spielt zum ersten Mal in dieser Saison über 90 Minuten. Und Christian Zock ist nach zwei Monaten wieder mal dabei. Sion-Trainer Marco Walker setzt auf den zentralen Positionen mit Karlen, Hoarau, Zock, Araz, Ndoye und Lacroix voll auf Kampfgeist und hohe Bälle. Die häufig etwas fragilen Zürcher Techniker Grgic und Bamert bleiben zu Beginn draussen. Zock übernimmt die Rolle des Abräumers und die des Regisseurs in Personalunion.

Setzt man auf hohe Bälle, lässt Grgic aber draussen, dann hängt sehr viel an Matteo Tosetti. Dessen Standards sind aber gegen den FCZ nicht so konstant gut getreten wie gewohnt: womöglich ein entscheidender Faktor für den Zürcher Punktgewinn im Wallis. Trotzdem kassiert man zwei Gegentore. Erst mal aber startet der FCZ trotz in der Anfangsphase hart einsteigenden Wallisern dank effektivem Mittelfeldpressing gut in die Partie – ohne allerdings zu vielen Torchancen zu kommen. Trotzdem nicht ganz überraschend kommt die Auswärtsführung in der 14. Minute: nach einem Ballgewinn von Ousmane Doumbia vor dem gegnerischen Strafraum gegen Christian Zock (Überraschungseffekt durch plötzliches hohes Pressing) durch einen abgefälschten Tosin-Schuss.

Derselbe Tosin leitet dann aber vor der Pause mit einem unnötigen Aussenristpässchen in der eigenen Platzhälfte den Ausgleich durch Guillaume Hoaraus erstes Saisontor ein. Omeragic vergisst dabei gedankenverloren, die Flanke Iapichinos zu verhindern. Sion war zuvor in der 19. Minute nach einer Fehlerkette von Marchesano, Doumbia über vor allem Omeragic und Hekuran Kryeziu mit einer grossen Doppelchance des von Hellas Verona ausgeliehenen Lubomir Tupta im Spiel angekommen. In der 27. Minute vergibt Karlen vor dem praktisch leeren Tor, nachdem zuerst Doumbias Kopfball im Mittelfeld ungewollt rückwärts fliegt, sowie anschliessend Yanick Brecher sich mit dem Herauslaufen verschätzt und von Tupta umspielen lässt.

Wie so häufig in letzter Zeit kommt der FCZ schlecht aus der Pause. Beim Führungstreffer zum 2:1 nach sechs Minuten profitiert Sion erneut von einem unkonzentrierten Becir Omeragic: Musa Araz kommt deshalb alleine vor Yanick Brecher gleich zwei Mal in Folge ungedeckt zum Abschluss, nachdem Ousmane Doumbia mit einem Ballverlust vor dem eigenen Strafraum gegen Gaëtan Karlen dasselbe Missgeschick unterlaufen war, von welchem er gegen Christian Zock vor dem 0:1 noch selbst profitiert hatte. Yanick Brecher macht zudem in der Aktion zu viel Show. Der erste Ball von Araz fliegt direkt auf seinen linken Fuss. Anstatt ruhig stehenzubleiben und mit der richtigen Fussstellung den Ball möglichst weit wegspicken zu lassen, lässt er seine Körperteile in alle Richtungen fliegen, wehrt den Ball so nur ungenügend ab und liegt machtlos am Boden, als der zweite Abschluss kommt. Das Tor hätte allerdings wohl nicht zählen dürfen: Guillaume Hoarau steht im Offside und greift in die Aktion ein, indem er seinem Gegenspieler Hekuran Kryeziu, der eine Chance zur Klärung des Balles hätte, den Weg versperrt.

Vor allem dem eingewechselten Fabian Rohner ist es zu verdanken, dass am Ende dieser Partie die Walliser keine (drei) Punkte auf den Stadtclub gut machen können. Sein 2:2-Ausgleich in der 85. Minute steht exemplarisch für seine Entscheidungs- und Handlungsschnelligkeit, die er zusätzlich zu seiner Schnelligkeit in den Beinen mitbringt. Er profitiert dabei allerdings auch vom nicht optimalen Verhalten des aktuell grössten Sion-Schwachpunktes Sandro Theler. Sofort mit der Einwechslung von Rohner kommt Zug ins Zürcher Spiel. Schon in seiner ersten Einsatzminute holt er zwei Einwürfe heraus und kommt zu einer Abschlusschance im gegnerischen Strafraum. Nach drei Minuten kann er mit einem Lauf über die rechte Seite nach Steilpass Omeragic an Ndoye vorbei für noch mehr Gefahr im Walliser 16er sorgen. Nach fünf Minuten kommt Rohner zu einer Grosschance nach Vorarbeit von Toni Domgjoni – Iapichino rettet für den bereits geschlagenen Fickentscher. Diese Aktionen des Zürcher Einwechselspielers verunsichern Sion. Es häufen sich beim Heimteam die unnötigen Ballverluste und die Offsidelinie steht schlecht.

Neben der Personalie Rohner (und Gnonto) bringt der FCZ Sion aber auch mit zwei taktischen Umstellungen in kurzer Folge aus der Balance, zu denen sich zusätzlich auch noch eine individuell hohe Agilität und viele Positionswechsel gesellen. Die Schlussphase in Sion erinnerte von der Spielweise her mit vielen fliessenden Positionswechseln etwas an den „Total Voetbal“ der Holländer in den 70er-Jahren. Die Einwechslungen und die Veränderung der taktischen Formation hatten einen Zusammenhang, denn durch den Shift vom 4-2-3-1 erst auf ein 3-4-1-2 und dann vor allem auch noch auf ein 4-4-2 mit Rhombus wurden die Sion-Flügel durch die Zürcher Überzahl im Zentrum in die Mitte gezogen, was den Zürcher Aussenläufern / Aussenverteidigern, vor allem Rohner, viel Platz über die Seiten ermöglichte. Gleich nach dem 2:2 durch Rohner kommt durch eine Unaufmerksamkeit von Hekuran Kryeziu (und davor Seiler) Karlen zu einer guten Kopfballchance. In den letzten Minuten der Partie ist dann aber der FCZ näher dran am Sieg. Erst vergibt Kramer nach guter Tosin-Flanke eine „Hundertprozentige“ am linken Pfosten und dann macht Kololli aus einem von Seiler herausgeholten Freistoss zentral direkt vor dem Strafraum zu wenig.

Statistisch kommt der FCZ in Sion zu vielen Freistössen in Strafraumnähe (7) und wie in der letzten Begegnung mit den Wallisern zu einer grossen Anzahl an Flanken (17). Die FCZ-Startformation hat eine ungenügende Züri Live-Durchschnittsnote. Zwar resultieren aus der Partie eine saisonrekordhohe Anzahl an Top-Offensivaktionen sowie Top-Defensivaktionen im dreistelligen Bereich. Gleichzeitig sind aber auch die Fehler und Negativaktionen äusserst zahlreich. Gegen YB in Top-Verfassung reicht üblicherweise ein einzelner Fehler für ein Gegentor. Sion in ihrem Zustand nach dem Vaduz-Spiel ist hingegen nur in der Lage zu treffen, wenn mehrere Spieler des Gegners eine Fehlerkette aneinanderreihen. Und dies dürfte dem FCZ nicht passieren – schon gar so häufig. Die Einwechselspieler (vor allem Rohner und Gnonto) machen den Gesamtschnitt letztlich noch genügend. Die Probleme in der Abwehrreihe setzen sich fort und Kololli bewegt sich wieder stark in seinen üblichen teilnahmslosen Mustern.

Personalien

Becir Omeragic (2) – Rutscht immer tiefer in die Krise. Das sechste Spiel in Folge mit einer ungenügenden Note – davon die letzten drei mit einer „1“ oder „2“. Hat durchaus seine guten Aktionen nach hinten und vorne, aber die negativ zu bewertenden Situationen sind viel zu zahlreich. Schon in der 19. Minute agiert er gegen Tupta viel zu zögerlich, was diesem eine grosse Doppelchance zur Walliser Führung eröffnet. Omeragic verliert zudem beim Eckball seinen Gegenspieler Lacroix aus den Augen und ist vor allem an beiden Gegentoren entscheidend beteiligt. Nach Tosins Ballverlust ist er mit dem Kopf nicht bei der Sache und trabt gedankenverloren auf eine Position im Niemandsland und lässt Doumbia auf der Seite alleine gegen zwei Sittener verteidigen. Ausgerechnet gegen ein Sion, das in dieser Partie auf Körpergrösse und Hohe Bälle gesetzt hat, lässt Omeragic Iapichino unbedrängt flanken, was Guillaume Hoarau sein erstes Saisontor ermöglicht und dem FC Sion nicht nur in diesem Spiel, sondern im Abstiegskampf insgesamt neue Moral verleiht. Auch beim zweiten Gegentor herrscht nach Doumbias Ballverlust vor dem eigenen Strafraum Alarmstufe Rot, aber Omeragic joggt wie zuletzt häufig selbst in einer solchen Situation gemächlich in den eigenen Strafraum zurück, als ob ihn die Sache nichts anginge, und lässt so Musa Araz gleich zwei Mal hintereinander zum Abschluss kommen – beim zweiten Mal trifft der Sion-Mittelfeldmann. Die Ursprungsfehler haben zwei Mitspieler gemacht, aber ohne Omeragics geistiger Abwesenheit wären beide Gegentore ziemlich sicher nicht gefallen.

Hekuran Kryeziu (2) – Nach zwei guten Leistungen gegen St. Gallen und Servette gibt es in Sion wieder mal einen „Abschiffer“ von Heki. Sein Auftritt während der ganzen Partie war grossen Schwankungen unterworfen mit sich abwechselnden besseren und schlechten Phasen. In entscheidenden Situationen im eigenen Strafraum nicht so fokussiert wie zuletzt. Macht zeitkostende Schlenker und hat wieder eine brenzlige Situation bei einem Standard, als er Gaëtan Karlen leicht zurückhält – allerdings eher nicht penaltyreif. Verschätzt sich gleich im Gegenzug nach dem 2:2-Ausgleich Rohners und lässt Karlen völlig frei zum Kopfball kommen.

Nathan (6) – Am Brasilianer müssten sich beim FCZ viele ein Vorbild nehmen. Zu Beginn der Partie gelingt ihm nichts. Die Bälle fliegen weit entfernt von den Orten hin, wo er sie hinhaben will. Seine beste Phase der Saison ist es nicht. Und obwohl der Paulista nicht so spritzig wie in anderen Phasen der Saison wirkt, findet er trotzdem über den Kampf ins Spiel – und dreht gegen Ende der Partie sogar noch auf, ist überall anzutreffen. Mit einem energischen Sprint im Laufduell in der 78. Minute kauft er dem eingewechselten Sion-Hoffnungsträger Jared Khasa gleich zu Beginn von dessen Einsatz den Schneid ab.

Fidan Aliti (10) – Gegen Servette mal einen schlechten Tag erwischt, aber in Sion ist Aliti wieder voll da! Hat sowohl am drittmeisten Top-Offensivaktionen als auch am drittmeisten Top-Defensivaktionen der Mannschaft und macht praktisch keine Fehler. Vor allem auch dank Aliti kann sich Ceesay auf der linken Seite steigern. Kololli nutzt die guten Ansätze seines Nationalteamkollegen hingegen zu wenig aus.

Toni Domgjoni (6) – Am meisten Top-Offensivaktionen aller FCZ-ler, unter anderem mit einem präzisen 40 Meter-Diagonalball direkt nach dem ersten Gegentor und der ausgezeichneten Vorarbeit zu Fabian Rohners Grosschance in der 69. Minute. Versteht sich erneut hervorragend mit seinem schon in Juniorenzeiten langjährigen Teamkollegen Rohner. Ist aber in dieser Partie ebenfalls nicht vor Leistungsschwankungen gefeit.

Ousmane Doumbia (5) – In der Startphase der beste Zürcher, gibt es ab der 27. Minute einen Bruch im Spiel des Ivorers, als dieser sich bei einem hohen Ball im Mittelfeld verschätzt und gefährlich rückwärts köpft, was Gaëtan Karlen nach Vorarbeit von Lubomir Tupta zu einer Top-Chance vor dem verwaisten leeren Zürcher Kasten verhilft. Ab diesem Moment verliert Doumbia mehrere Bälle zu einfach, darunter denjenigen in der 51. Minute gegen Karlen, welcher zum 2:1-Führungstreffer Sions führt. Kann sich im Verlauf der 2. Halbzeit wieder steigern, als Sion sich hinten reindrängen lässt und Doumbia im Gegenpressing einige gute Aktionen hat.

Aiyegun Tosin (5) – Startete bei seinem Comeback in St. Gallen mit einer „1“, dann gegen Servette eine „3“ und nun erstmals eine genügende Note. Überzeugt auch in dieser Partie in der Sturmspitze deutlich mehr, als auf dem Flügel – unter anderem auch mit seinem Forechecking an vorderster Front. Schiesst sein viertes Saisontor und gewinnt im Abschluss wieder an Selbstvertrauen.

Assan Ceesay (5) – Fängt gerade in der Anfangsphase mehrmals vor dem eigenen Strafraum wichtige Zweite Bälle ab und leitet den Gegenangriff ein. Profitiert auf Links von Alitis Steigerung im Vergleich zum Servette-Spiel.

Benjamin Kololli (1) – Hat den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt! Schon die Erste Halbzeit war schlecht. Vielleicht dachte er, dass nach seiner Ablage auf Tosin zum 0:1 seine Arbeit erledigt sei. Die Zweite Halbzeit grenzte dann an Arbeitsverweigerung. Kommt den Bällen nicht entgegen, ist gedanklich nicht präsent, hält sich aus Zweikämpfen weitgehend raus und seine Standards sowie Weitschüsse wirken unmotiviert. Beginnt in der Sturmspitze, spielt nach der Einwechslung Rohners in der 64. Minute zehn Minuten lang als sein Pendant am Linken Flügel, um dann die Partie sowohl im 3-4-1-2, als auch im 4-1-2-1-2 auf der Zehnerposition zu beenden. Seine Konzentrationsprobleme bleiben während der ganzen Partie positionsunabhängig die gleichen.

Fabian Rohner (10) – Genau das Gegenteil von Kololli. Kommt in der Minute seiner Einwechslung mit guter Deckungsarbeit gegen Hoarau sofort zu einem Ballgewinn und noch in derselben Minute bereits zu seinem ersten Abschluss. Zwei Mal mit Ballgewinnen am eigenen Strafraum und anschliessendem schnellen Gegenstoss. Kippt so das Spiel wieder mehr auf die Seite des FCZ. Nach einer durch Iapichino für den bereits geschlagenen Fickentscher geklärten Topchance Rohners, nutzt der junge Zürcher durch Entschlossenheit und Handlungsschnelligkeit mit seinem schwächeren linken Fuss seine zweite gute Chance zum Ausgleich. Beginnt seinen Einsatz in der 64. Minute auf dem Rechten Flügel im 4-2-3-1, spielt dann ab der 74. Minute nach der Umstellung auf Dreierabwehr als Rechter Aussenläufer und erzielt sein Tor schlussendlich als hoch stehender Linker Aussenverteidiger in einem Rhombussystem. In letzteren beiden Rollen findet er relativ viel Platz über die Seiten vor, weil Sions Flügel durch die Massierung des FCZ im Zentrum in die Mitte gezogen werden.

Telegramm

Sion – FC Zürich 2:2 (1:1)
Tore: 14. Tosin (Kololli) 0:1, 41. Hoarau (Iapichino) 1:1; 52. Araz (Theler) 2:1, 85. Rohner (Omeragic) 2:2.
Sion – Fickentscher; Theler, Lacroix, Ndoye, Iapichino; Tosetti, Zock (75. Grgic), Araz, Tupta (84. Bamert); Karlen, Hoarau (71. Khasa).
FCZ – Brecher; Omeragic, H. Kryeziu, Nathan, Aliti (83. Gnonto); Domgjoni (74. Seiler), Doumbia; Tosin, Marchesano (74. Kramer), Ceesay (64. Rohner); Kololli.