Lethargisch im St. Jakob Park, FCZ kann Derbyschwung nicht nutzen / Basel – FCZ 2:0 Highlights und Analyse

In der Woche nach dem zweiten erfolgreichen Derby der Saison und der Heimniederlage Basels gegen YB war in den Medien und bei den Fans viel die Rede von der «Krise des FCB». Den FCZ-Spielern schien dieses Gerede nicht gut zu tun, starteten sie doch aussergewöhnlich passiv, zweikampfscheu und ohne Zielstrebigkeit in die Partie. Basel gewann in der 1. Halbzeit doppelt so viele Zweikämpfe und ging durch Albian Ajeti früh verdient mit 1:0 in Führung und hätte zur Pause eigentlich bereits mit 2:0 führen müssen. Der omnipräsente Fabian Frei (30) war die klare Leaderfigur auf dem Platz und Flügelspieler / Eigengewächs Noah Okafor (18) gehört bereits jetzt zu den besten und von der Leistung her konstantesten Baslern.  Trotzdem kam der im 3-4-2-1 angetretene FCZ ebenfalls zu Chancen, weil einerseits der mit einer vergleichsweise unerfahrenen Truppe angetretene Gegner im Spielaufbau auch nicht über alle Zweifel erhaben war, und die Zürcher zudem mit relativ viel Risiko und hoher Präsenz rund um den gegnerischen Strafraum agierten, und so mehrmals zu Überzahlsituationen kamen.

Diese Situationen konnten aber wegen fehlender Zielstrebigkeit nicht genutzt werden. Basel vermochte aufgrund der offensiven FCZ-Ausrichtung und nonchalanten Spielweise eines Teils der Gästespieler die Räume zwischen der Dreierabwehr und dem Aussenläufer auf der Seite immer wieder erfolgreich zu nutzen. Speziell die linke Zürcher Seite mit Mirlind Kryeziu und Benjamin Kololli wirkte defensiv komplett überfordert. Und in der Offensive leidet der FCZ weiterhin darunter, dass er in dieser Vorrunde in der Liga keinen Vorteil aus Standards zu ziehen vermag. Nach der Pause wurde auf Viererabwehr umgestellt und neben Torhüter Vanins (38) stand auch Aussenverteidiger Guenouche (18) beim Wiederanpfiff auf dem Rasen. Dieser kam bei seinem Super League-Début mit dem ähnlich kleinen und flinken Landsmann Kalulu deutlich besser zurecht, als Kryeziu / Kololli.

Mit Yann Kasai (20) belebte ab der 71. Minute ein weiterer Super League-Débutant die Partie. Dieser führte sich unter anderem mit einer entscheidenden Rolle in  der Vorbereitung der beiden «hundertprozentigen» Torchancen Adrian Winters und Stephen Odeys gleich sehr gut ein. Diese Aktionen hätten zusammen mit dem nicht gegebenen Penalty (Handspiel Kalulu) gegen aktuell meist gegen Ende der Partie nachlassende Basler doch noch eine Wende zugunsten des FCZ bringen können. Stattdessen vermochte der FC Basel erstmals seit acht Monaten wieder einmal ein Ligaspiel ohne Gegentor zu bestreiten. Der FCZ bleibt der Lieblings-(Aufbau-)gegner der Nordwestschweizer – auch diesmal wieder nach einer Niederlage in Thun, einem Unentschieden in Luzern und einer Heimniederlage gegen YB.  Gegen den FCZ ist die Motivation der Rotblauen so gross, dass sie auch nach dem 2:0 bei weitem nicht zufrieden waren und unbedingt noch ein drittes oder viertes Tor erzielen wollten. Dem entgegen stand bei den Zürchern die wohl schlechteste Leistung der Vorrunde mit einer deutlich ungenügenden Durchschnittsnote von 4,3.  

Basel – FCZ 2:0 (1:0)

Tore: 19. Ajeti (Van Wolfswinkel) 1:0; 48. Petretta 2:0.

Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Kaiser, Petretta; Frei, Zuffi; Kalulu (87. Kuzmanovic), Van Wolfswinkel, Okafor (76. Oberlin); Ajeti (90.+5 Pululu).

FCZ: Brecher (46. Vanins); Maxsö, Bangura, M. Kryeziu (46. Guenouche); Winter, H. Kryeziu, Palsson, Kololli; Khelifi, Marchesano (71. Kasai); Odey.

Testspiele: Zwischenbilanz nach Aarau, Uerdingen, Dresden

Nach Aarau (4:3) und Uerdingen (3:1) hat der FCZ gegen Dynamo Dresden (1:2) bereits das dritte Testspiel der Wintervorbereitung absolviert. Kevin Rüegg und Alain Nef wurden dabei als „verletzt“ bzw. noch nicht fit gemeldet. Auf der Rechten Aussenverteidigerposition durfte daher diesmal zu Beginn Fabio Dixon ran, der in der einen oder anderen Szene durchaus seine Physis defensiv gewinnbringend einzusetzen vermochte und mit einem hingebungsvollen Sprint über rechts eine gute Torchance für Stephen Odey vorbereitete. Auf der Linken Seite kam der neuverpflichtete Levan Kharabadze bereits zu seinem zweiten Einsatz in der Startformation. Der Georgier bestätigte sein Potential, auch wenn er sich noch etwas an den höheren Rhythmus gewöhnen muss. Sowohl gegen Uerdingen wie auch im Duell mit Dresden wurde der FCZ in der Startviertelstunde von einem mit Vollgas startenden Gegner zurückgedrängt, konnte sich dann aber jeweils gut lösen und übernahm über weite Strecken die Kontrolle der Partie.

Gegen Dresden kam das Letzigrund-Team im Gegensatz zur Uerdingen-Partie dann aber in der Schlussphase wieder unter Druck. Die Abwehrreihe Winter – Sohm – M. Kryeziu – Guenouche wie auch die Seitenpositionen Guenouche/Schönbächler bzw. Winter/Zumberi vermochten dem mit fünf Stammspielern angetretenen und bis auf eine Ausnahme durchspielenden Team von Trainer Maik Walpurgis zu wenig entgegenzusetzen. Nach Spielschluss begab sich der frühere FCZ-Publikumsliebling Moussa Koné zur Zürcher Spielerbank und unterhielt sich angeregt mit verschiedenen ehemaligen Kollegen und Staff-Mitgliedern. Er hatte sich zuvor in der 1. Halbzeit gegen Bangura, Dixon und Co. nicht durchsetzen können. In der Zweiten Halbzeit gelang ihm dann aber der 1:1-Ausgleich mit einem Ablenker aus zwei Metern bei einem vom FCZ ungenügend verteidigten Eckball und holte in den Schlussminuten nach einem Foul von Adi Winter auch noch den von Linksverteidiger Philipp Heise zum 2:1 verwandelten Penalty heraus. Bei seinem Tor hatte Koné bewusst nicht gejubelt. Neben Koné traf übrigens auch der Dresdner (und ehemalige FCZ-) Konditionstrainer Philippe Hasler auf viele bekannte Gesichter.

In der 1. Halbzeit hatte Stephen Odey die Zürcher nach einer Unaufmerksamkeit des Dresdner Defensivmannes Jannis Nikolaou früh in Führung gebracht. Mehrere Chancen zum möglichen 2:0 blieben ungenutzt. Unter anderem versuchte es Lavdim Zumberi mit einem Schuss aus 35-40m über Dresden-Keeper Boss hinweg knapp am Tor vorbei. In der Promotion League hat der Zürcher schon zwei Mal ähnlich getroffen. In den beiden Testspielen in der Türkei bisher am meisten überzeugt hat sicherlich Bledian Krasniqi. Seine altbekannten überdurchschnittlichen spielerischen und strategischen Qualitäten vermag dieser mehr und mehr mit Schnelligkeit, Kampfgeist und verbesserter Physis zu einer „explosiven Mischung“ zu paaren. Gegen Uerdingen war Krasniqi von der „ungewohnten“ Rechtsverteidigerposition aus entscheidend an der Vorbereitung sowohl des 2:1 wie auch des 3:1 beteiligt. Und auch gegen Dresden bediente er Adi Winter ähnlich wie am Tag zuvor Benjamin Kololli (dank seinen vier Toren gegen Aarau und Uerdingen neu an der Spitze der Torschützenliste (mit Rodriguez) und der Minuten pro Skorerpunkt bei Testpartien) mit einem idealen Bogenball in den Strafraum, den der Zürcher Aussenläufer diesmal aber nicht zu verwerten vermochte.

Nef bringt Schwung, aber nicht den Sieg / FCZ – Lugano Analyse und Highlights

Alain Nef war beim ersten Saisonspiel gegen den FC Thun der Best Player und ist es zum Ende der Vorrunde gegen Lugano erneut. Schon in der Challenge League-Saison hat der Routinier immer wieder unter Beweis gestellt, dass er der Mannschaft speziell gegen unbequeme „kleine“ Gegner mit seiner Mentalität wichtige Impulse bringt. Im Duo mit dem ähnlich gepolten Adi Winter vermochte der nach etwas mehr als einer Stunde eingewechselte Nef über rechts für so viel Druck zu sorgen, dass nach einer verkorksten und ziemlich ereignislosen Ersten Halbzeit das 1:0 eigentlich noch hätte fallen müssen. Aber ähnlich wie schon beim Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax vergab der FCZ auch gegen die Tessiner zu viele Torchancen. Die beiden Partien gegen den FCZ (1:0, 0:0) sind für Lugano somit die einzigen beiden der Vorrunde ohne Gegentreffer! Und dies obwohl beide Teams einander im Mittelfeld relativ viel Platz liessen. Dieser konnte nicht genutzt werden, weil dem FCZ speziell über links lange Zeit viel zu viele einfache Fehler unterliefen.

Der FCZ versuchte zwar gezielt mit überdurchschnittlich vielen hohen Bällen eine der Schwachstellen Luganos konsequent auszunutzen, was aber nicht gelang. In der Ersten Halbzeit liefen die Zielspieler in der Regel konsequent an den nahen Pfosten, während der Flankengeber den Ball Richtung entfernten Pfosten brachte. In der Zweiten Halbzeit waren die Hereingaben und die Abstimmung deutlich besser, aber da haperte es dann am Abschluss. Stephen Odey kam zu so vielen Torchancen wie sonst in dieser Vorrunde nur noch beim 2:0-Derbysieg Anfang Dezember, wirkte aber etwas überspielt.

FCZ – Lugano 0:0

FCZ: Brecher; Winter, Bangura, Maxsö, Guenouche; H. Kryeziu, Domgjoni; Khelifi, Marchesano (64. Kasai), Kololli (64. Nef); Odey.

Lugano: Baumann; Maric, Covilo, Sulmoni; Mihajlovic, Sabbatini, Piccinocchi, Daprelà; Vecséi (69. Macek), Brlek (60. Crnigoj); Gerndt.

„Andere Mentalität in der Mannschaft“ / Luzern – FCZ 2:5 Highlights & Analyse

Der FCZ erzielt in Luzern fünf Tore mit 14 Abschlüssen und kommt gegen den bisherigen „Angstgegner“ zum zweiten Saisonsieg im zweiten Aufeinandertreffen. Dies dank eines sehr guten Starts in die Partie mit der verdienten 1:0-Führung durch Toni Domgjoni nach doppeltem Doppelpass mit Züri Live-MVP Salim Khelifi und erfolgreichem Konterspiel in der Zweiten Halbzeit. Zwei Mal hätte Pascal Schürpf einen Penalty zwar nicht erhalten müssen, aber können. Die Pfeife von Ref Hänni blieb aber stumm. Der FCZ nahm bei eigenem Eckball beim Spielstand von 1:0 etwas zu viel Risiko und wurde mit dem 1:1-Ausgleich durch Blessing Eleke bestraft, der dieses Tor anschliessend auf eine ziemlich unsympathische Art und Weise zu bejubeln schien. Dank der grandiosen Einzelleistung von Stephen Odey wurde dieser Fehler aber noch vor der Pause wieder wettgemacht.

Luzern – FCZ 2:5 (1:2)

Tore: 5. Domgjoni (Khelifi) 0:1, 22. Eleke (Juric) 1:1, 27. Odey (Khelifi) 1:2; 70. Kololli (Khelifi) 1:3, 73. Marchesano (Kololli) 1:4, 90. Vargas (Schneuwly) 2:4, 90.+1 Winter (Ceesay) 2:5.    

Luzern: Zibung; Kakabadze, Knezevic, Cirkovic, Schwegler; Voca; Custodio (74. Grether), Schulz (60. Vargas); Eleke, Schürpf (84. Schneuwly); Juric.

FCZ: Brecher; Rüegg, Bangura, Maxsö, Pa Modou; H. Kryeziu; Marchesano, Domgjoni; Khelifi (78. Rodriguez), Kololli (87. Winter); Odey (84. Ceesay).

Kolollis defensive Passivität schmerzt den FCZ / FCSG – FCZ 3:2 Analyse und Highlights

Der FCZ hat drei Tage nach dem 3:2-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen im Kybunpark mehr Chancen und Ballbesitz als der Gegner, verliert die Partie beim bisher eher heimschwachen St. Gallen aber trotzdem mit 2:3. Insgesamt produzieren die Zürcher nur 11 Top-Defensivaktionen – einerseits, weil es nicht so viel zu tun gibt, wie zuletzt in anderen Partien, andererseits aber auch aufgrund von mangelhaftem Defensivverhalten in mehreren Szenen. So trifft es den FCZ erneut hart, dass das defensive Sorgenkind Benjamin Kololli vor den ersten beiden Gegentoren sich zu passiv verhält und seine Teamkollegen im Stich lässt. Meist zu den Pluspunkten beim FCZ gehören die Aussenverteidiger – diesmal neben Pa Modou Adi Winter, welcher für den im Zentralen Mittelfeld Hekuran Kryeziu ersetzenden und erneut als Captain aufs Spielfeld laufenden Kevin Rüegg hinten rechts verteidigt, angreift und vor allem ein grosses Laufpensum absolviert. Von Winter stammen im Spiel gegen seinen Ex-Klub auch am meisten (in der Regel gute) Flanken (5).

Auch Pa Modou spielt offensichtlich sehr gerne gegen seinen Ex-Klub, denn der Gambier wird wie schon nach dem Heimspiel gegen den FC St. Gallen im August zum Züri Live-Most Valuable Player erkoren. Mit dem eingewechselten Roberto Rodriguez zeigte auch der dritte Ex-Espe eine gute Leistung. An beiden FCZ-Toren beteiligt sind Umaru Bangura (Licht und Schatten), der fleissige Stephen Odey sowie Assan Ceesay. Der eingewechselte Gambier konnte die beiden Zürcher Treffer jeweils dank seiner «Lufthoheit» vorbereiten. Der MVP aus dem Leverkusen-Spiel, Antonio Marchesano, erwischte in St. Gallen einen schlechten Start, vermochte sich danach aber am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und mit einer Willensleistung schlussendlich doch noch in den Offensivaktionen sehr gut einzubringen. Ein sehr kurzes, aber trotzdem positives Wettbewerbsspieldébut feiert der 17-jährige Mittelfeldspieler Simon Sohm.

FCSG – FCZ 3:2 (1:0)

Tore: 41. Sierro (Ahimeru) 1:0; 51. Ashimeru (Kutesa) 2:0, 68. Kololli (Odey) 2:1, 86. Barnetta (Ashimeru) 3:1, 90.+4 Odey (Ceesay) 3:2.

St. Gallen: Stojanovic; Bakayoko, Hefti, Mosevich, Kchouk (81. Wittwer); Quintilla; Kräuchi (46. Barnetta), Sierro, Ashimeru, Kutesa (67. Ben Khalifa); Buess.

FCZ: Brecher; Winter (90.+1 Sohm), Bangura, Maxsö, Pa Modou; Rüegg, Domgjoni; Khelifi (57. Ceesay), Marchesano, Kololli (79. Rodriguez); Odey.

 

 

Derby daheim – das erwartet den FCZ auf der Allmend Brunau

Seit 12 Jahren ist die Allmend Brunau das Zuhause der 1. Mannschaft des FC Zürich. Täglich legen die Spieler und der Staff den Weg von den Garderoben in der Saalsporthalle auf den für sie reservierten Platz der Anlage zurück. Vorbei an Hündelern, Joggern, Spaziergängern oder Modellfliegerenthusiasten. Die als Provisorium gedachte Lösung ist mittlerweile trotz allem auch etwas Heimat geworden. Am Matchtag verschiebt sich der Klub-Tross dann jeweils in den Letzigrund zu den Fans. Heute hingegen werden tausende Fans bei der 1. Mannschaft an der Türe klingeln und sich in deren Wohnstube breit machen. Das Cup-Derby gegen Red Star findet auf dem Hauptplatz des Erstligisten statt, der direkt an den FCZ-Trainingsplatz angrenzt.

Umso wichtiger wird es sein, diese Partie positiv zu gestalten, denn an den Ort des Geschehens werden die Spieler auch danach wieder täglich zurückkommen. Und Teil der Erinnerungen an diesen Ort wird immer das heutige Cupspiel bleiben. Red Star Zürich teilt nicht zufällig sowohl den Namen wie auch Logo und Klubfarben mit dem Red Star FC aus Paris, einem der ältesten und traditionsreichsten Französischen Fussballklubs. Unter anderem war dieser Verein von Fussballpionier Jules Rimet mitbegründet worden: der Mann, nach welchem der erste WM-Pokal benannt worden war, den Brasilien nach ihrem dritten Titel 1970 mit nach Hause nehmen konnte.

Zusätzlich speziell ist die Partie für Adi Winter, der bei Red Star vor 13 Jahren den Schritt von den Junioren in den Erwachsenenfussball gemacht hat. Red Star gilt als bester Schweizer Amateurklub der Geschichte, führt der Klub doch die Ewige Tabelle der 1. Liga an und hatte immer eine grosse und erfolgreiche Juniorenbewegung. Red Star ist ausserdem der wichtigste Partnerklub des FC Zürich. Nicht überraschen kann daher, dass in der «Stadionbeiz» «Kafi Usglich» Autogrammkarten der FCZ-Idole Alain Nef, Marco Schönbächler und Adi Winter neben einem Red Star-Wimpel hängen.

Den FCZ wird von der Spielweise her ein ähnlicher Gegner erwarten, wie am Sonntag St. Gallen. Red Star ist offensiv ausgerichtet und versucht häufig in der gegnerischen Hälfte mit schnellem Umschaltspiel Überzahl zu schaffen. Es fallen viele Tore auf beiden Seiten, da dementsprechend der Gegner meist auch die Gelegenheit bekommt, bei eigenen Konterangriffen Lücken vorzufinden. Allerdings müssen diese schnell und konsequent genutzt werden, denn Red Star betreibt ein sehr laufintensives und solidarisches Spiel, das attraktiv anzusehen ist. Captain Jan Hartmann ist in der mit Tempo nach vorne stürmenden Truppe das defensive Gewissen und für die Balance im Team unabdingbar. Die Mannschaft ist offensiv schwierig auszurechnen, da man im Kollektiv in einer Art „Hurrafussball“ nach vorne spielt und grundsätzlich alle Stürmer und Mittelfeldspieler torgefährlich werden können. Die grosse Frage ist, ob Red Star gegen den FCZ gleich spielen wird, wie immer – oder werden sie ihren Spielstil etwas anpassen?

Der Verlauf der Aufstiegsspiele in die Promotion League Ende Mai/Anfang Juni geben einen Eindruck wie Matches mit Red Star-Beteiligung laufen können: Favorit YB II führt auf der Allmend Brunau klar mit 4:1, als Red Star in der Schlussphase durch den eingewechselten Giovanni La Rocca (heute Wohlen) noch auf 3:4 herankommt. Im Rückspiel im Stade de Suisse vermasselt Red Star dann die Aufstiegshoffnungen der Berner gleich mit einer 4:0-Klatsche. Danach geht es gegen den Traditionsklub Bellinzona (mit vielen Spielern mit Profierfahrung in ihren Reihen) um die Wurst – wieder führt der favorisierte Gast auf der Allmend kurz nach der Pause mit 3:1, was Red Star bis zum Schlusspfiff aber noch in ein 4:3 zu drehen vermag, nachdem bei den Tessinern der ehemalige FCZ-Akteur Tito Tarchini in der 64. Minute mit Rot vom Platz muss. Im Stadio Comunale bringt der mittlerweile wieder zum FCZ zurückgekehrte Marc Figueiredo die Aussenseiter aus Zürch früh gar mit 1:0 in Führung, nur um dann etwa anderthalb Stunden später trotzdem Bellinzona nach einem 1:5 zum Aufstieg gratulieren zu müssen. Auch in der aktuellen Saison unter dem neuen Trainer Simon Roduner (Ex-Höngg) spielt Red Star wieder an der 1.Liga-Spitze mit beinahe drei erzielten Toren pro Partie.

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