Zuber an mehr als drei Viertel der Abschlüsse beteiligt / FCZ – Yverdon Sport 1:0 Analyse
Zuber? Reverson? Dani vo Glattbrugg? / FC Zürich – Yverdon Sport Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)
Die Mängelliste im Spiel beider Teams lässt sich beliebig erweitern. Das Glück der Beteiligten liegt darin, dass es im Schweizer Fussball kein ähnliches Prüfungsorgan gibt wie die MFK bei den Motorfahrzeugen. Dieses Spiel wäre nämlich, sicherlich in der ersten Halbzeit, durchgefallen.
– Loris Brasser, Tages-Anzeiger
Der FC Zürich geht defensiv sehr fokussiert in die Rückrunde. Im Spiel gegen den Ball ist es gegen Yverdon die drittbeste bewertete Saisonleistung nach dem 2:0-Sieg in Basel und dem 3:0 gegen Shelbourne. Insgesamt war es sogar die zweitbeste FCZ-Leistung der Saison, nach dem Shelbourne-Heimspiel. Was Torchancen anbelangt hatte man klare Vorteile gegenüber Yverdon – dies allerdings lange Zeit nur aufgrund der gefährlichen Standards. Erst im letzten Spielviertel kam es auch aus dem Spiel heraus zu einem klaren FCZ-Chancenplus. Yverdon fokussierte sich wie erwartet von Beginn weg auf Umschaltmomente, hatte dabei dank dem starken Balleroberer Moussa Baradji in der 1. Halbzeit nicht nur Ballgewinne im eigenen Drittel, sondern auch im Mittelfeld.
Das glücklich zustande gekommene 1:0 reichte dem FCZ, um die Serie von zuvor 6 sieglosen Partien in der Meisterschaft zu beenden. Die Zürcher, bei denen Steven Zuber bei seinem 1. Auftritt in FCZ-Farben zu den Aktivposten zählte, zeigte offensiv zwar keine Glanzleistung, liess in der Defensive aber auch nicht allzu viel zu.
– SRF
HIghlights: Bernardoni segelt am Ball vorbei
Die Zürcher waren bemüht und steigerten sich im Verlauf der zweiten Halbzeit, auch weil Neuzugang Steven Zuber bereits in seinem ersten Pflichtspiel für den FCZ zeigte, dass er eine Verstärkung sein wird.
– Bluewin
Yverdon-Defensive: zu viele Köche verderben den Brei
Das späte Tor für den FCZ war die logische Folge des Druckes, den das Heimteam im letzten Spielviertel entwickeln konnte. Yverdon zog sich in der eigenen Platzhälfte auf eine Sechser-Abwehrkette zurück, mit der eng stehenden VIererabwehr im Zentrum und dem Duo Varol Tasar / Marley Aké, welches die Seiten zumachen sollte. Dieses Konzept ging aber nicht auf. Die Idee dahinter wäre ja folgende: man reduziert gegen den Ball den Widerstand in der gegnerischen Platzhälfte / im Mittelfeld und baut dafür eine äusserst breite und “wasserdichte“ hinterste Verteidigungslinie, so dass der Gegner in Schussdistanz nirgendwo mehr durchkommt. Die ganze Breite soll komplett abgedeckt werden. In der Praxis bedeutete dies aber, dass der FCZ aufgrund der geringen individuellen Defensivqualitäten von Tasar und Aké nun auf den Seiten einfacheres Spiel hatte und dort unter anderem Standards aus interessanten Positionen resultierten. Die zweikampfstärkeren Sauthier und Le Pogam nahm Yverdon für das Verteidigen der Seiten gleich selbst aus dem Spiel. Ein Fall von “zu viele Köche verderben den Brei“. Und bei Standards spielt die Taktik dann sowieso keine Rolle mehr.
Wenn spielerisch etwas geht, hat Neuzugang Zuber meist seine Füsse im Spiel.
– – Florian Raz und Carlo Steiner, Blick

Personalien – Duell Ligue vs. Tasar entscheidend

- Lindrit Kamberi: Scheint an seinen Einwürfen gearbeitet zu haben: deutlich verbessert.
- Junior Ligue: Baut defensiv im Verlauf der 2. Halbzeit etwas ab. Hat über weite Strecken mit Aké einen starken Gegenspieler. Als Tasar eingewechselt wird und zu Ligues Gegenspieler wird, wird dies zum Schlüsselduell für den Ausgang der Partie. Ein Foul Tasars an Ligue am Strafraum führt zum entscheidenden Freistoss.
- Cheveyo Tsawa: Mehrere starke Aktionen gleich zu Beginn: Balleroberungen und Offensivdrang, die meisten Abschlüsse, reisst das Spiel an sich. In der Rückwärtsbewegung schneller und konsequenter als Condé. Gleichzeitig aber auch mit mehr Fehlern als andere.
- Janoah Markelo: Flink am Ball, wird in der Anfangsphase mehrmals in Strafraumnähe gefoult. Führt den Ball meist mit Rechts, tritt gleichzeitig Standards mit Links.
- Steven Zuber: An mehr als drei Vierteln der Abschlüsse beteiligt. Variiert den Rhythmus – mal mit präzisen direkten Weiterleitungen, dann wieder mit Fokus auf Ballkontrolle. Mit ihm auf dem Platz wirkt der FCZ in Ballbesitz gefestigter. Seine Freistösse sind besser als die Eckbälle.
- Juan José Perea: Pressing nicht optimal. Steht weiterhin zu häufig im Offside. Mehrmals können Umschaltmomente oder gute Konstellationen am gegnerischen Strafraum wegen Pereas unpräzisem Passspiel nicht genutzt werden – und führten teilweise auch zu gefährlichen Yverdon-Konterangriffen.
- Antonio Marchesano: Eingewechselt, erste Ballberührung gelungen, bringt Schwung. Stark getretener Freistoss zum 1:0 in eine Zone, die den Torhüter dazu verlockt, die Linie zu verlassen.
Man of the Match: Cheveyo Tsawa (FC Zürich) – Der 18-Jährige erzielte sein erstes Super-League-Tor und wurde so zum umjubelten Matchwinner.
– Blue Sport
Der Beste: Daniel Denoon kommt zu seinem erst zweiten Einsatz in der Super League. Erst 45 Minuten ist er zuvor in der höchsten Liga auf dem Platz gestanden. Aber der 20-Jährige spielt in der Innenverteidigung des FCZ, als mache er das schon seit Jahren.
– Florian Raz und Carlo Steiner, Blick
Der Schlechteste: Ach, da könnten ganz viele Namen stehen. Die Wahl fällt auf Jahnoah Markelo, weil ihm nicht nur wenig gelingt. Er trifft auch noch in der 39. Minute das leere Tor nicht.
– Florian Raz und Carlo Steiner, Blick